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Hammarsten, Olof, Chemiker (1841-1932).
Eigenh. Postkarte mit U. Upsala, 16. IV. 1892.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse. An den Internisten Rudolf Ritter Jaksch von Wartenhorst (1855-1947): “Für die freundliche Zusendung der 3ten Auflage Ihres vortrefflichen Lehrbuchs sage ich Ihnen meinen besten Dank [...]”. - Jakschs ‘Klinische Diagnostik innerer Krankheiten mittels bakteriolog., chem. u. mikroskop. Untersuchungsmethoden’ war 1892 in dritter Auflage bei Urban & Schwarzenberg in Wien erschienen. - Der schwedische Chemiker schrieb u. a. ein wiederholt aufgelegtes ‘Lehrbuch der physiologischen Chemie’. - Rudolf Rt. Jaksch von Wartenhorst wurde 1889 als Professor für Innere Medizin und Vorstand der Kinderklinik an die Deutsche Universität in Prag berufen. Seit 1890 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, veranlaßte er den Bau der 1899 eröffneten Medizinischen Klinik und wurde für die Konstruktion seiner Dauerbäder 1899 ausgezeichnet. Er entdeckte die Azetessigsäure im Harn und verfaßte mehrere Lehrbücher. - In altem Sammlungsumschlag mit irrtümlicher Beschriftung.
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Hammer, Franz, Philosoph (1758-1825).
6 Hörerscheine bzw. Zeugnisse mit eigenh. U. Wien, 1792 und 1793.
Zusammen 6 SS. auf 6 Bll. Qu.-8vo. Jeweils mit papiergedecktem Siegel. In sauberer Sekretärsschrift in lateinischer Sprache ausgestellt und von Hammer, der als Professor der Philosophie an der Universität Wien und als k. k. Bücherzensor tätig war, eh. unterzeichnet. Vgl. DBA I 467, 125. - Der Student “Carolus Comes de Palm” war möglicherweise der “einem uralten schweizer von Kaiser Josef II. wegen vieler Wohltaten in den Fürstenstand erhobenen Geschlecht entstammend[e]” Karl Joseph Fürst Palm-Gundelfingen, ein Großgrundbesitzer, mit dem das Geschlecht zugleich ausstarb (vgl. Kosch, Das kathol. Deutschland, Bd. 2, 1937; zit. n. DBA II 980, 129).
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Hann, Julius von, Meteorologe (1839-1921).
2 eigenh. Briefe mit U. Hohe Warte bei Wien, 1880-82.
Zusammen 2½ SS. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Ich sage Ihnen meinen besten Dank für die gütige Übersendung eines Exemplares Ihrer Regenkarte von Österreich samt Text. Ich gratuliere Ihnen zu diesem schönen und instructiven Bilde der Vertheilung der jährlichen Regenmenge über Österreich u. den Nachbarländern. Sie dürfte die beste und sorgfältigst ausgeführte Regenkarte eines grösseren Theils der Erdoberfläche sein, die meisten dieser Darstellungen sind sehr summarisch und mit zu viel Nachhilfe der Phantasie ausgeführt [...]” (10. V. 1882). - Julius von Hann war Assistent, später Leiter der Zentralanstalt für Meteorologie auf der Hohen Warte bei Wien, Professor für physikalische Geographie in Wien und Professor für Meteorologie in Graz. 1882 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Hann “gehörte zu den bedeutendsten Meteorologen und Klimatologen seiner Zeit; er führte erstmals thermodynamische Prinzipien in die Meteorologie ein und erklärte damit Wolken- und Niederschlagsbildung sowie den Föhn (1866)” (DBE). Vgl. auch Öst. Lex. I, 471. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf “K. K. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus”. - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Hassinger, Hugo, Geograph (1877-1952).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien, 1916.
Zusammen 3 SS. auf Doppelblättern. 4to und 8vo. “Herr Stadtrat hatten vor Jahren anläßlich eines Vortrages im Ver[ein] f[ür] L[an]d[es]k[un]de N[ieder] Österr. sich für meine Arbeiten über einen kunsttopograhischen Stadtplan zu interessieren die Freundlichkeit und im Vertrauen darauf beehre ich mich, Euer Hochwohlgeboren nach Abschluß dieser Arbeiten das einschlägige Werk in Ihrer Eigenschaft als Kunstreferent unserer Stadt zu überreichen [...]”. - Das angesprochene Werk ist der kurz zuvor erschienene ‘Kunsthistorische Atlas von Wien’. - Hugo Hassinger war als Professor an den Universitäten Basel (wo er 1923 die Geographisch-Ethnologische Gesellschaft Basel gründete), Freiburg i. B. und Wien tätig. 1932 gründete er die Südostdeutsche Forschungsgemeinschaft in Wien und war seit 1939 Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Raumforschung, von 1937-51 auch Präsident der Geographischen Gesellschaft Wien. Seit 1940 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, befaßte er sich mit Geomorphologie, Anthropogeographie und Stadtgeographie. Vgl. Czeike III, 74. - In altem Sammlungsumschlag.
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Hauffen, Adolf, Volkskundler und Literaturhistoriker (1863-1930).
Ms. Brief mit eigenh. U. Prag, 12. II. 1920.
1 S. 4to. An den Zoologen und Mediziner Carl Isidor Cori (1865-1954): “Im Namen des Ausschusses des obengenannten Vereins [d.i. der “Deutsche Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag”] erlaube ich mir die Anfrage, ob Sie freundlichst bereit wären, in unseren Ausschuss einzutreten. Seit Abgang von Prof. Lampa haben wir keinen Vertreter für Naturwissenschaften [...] Sie hätten nichts anderes zu tun, als ungefähr fünfmal im Jahr zu unseren Sitzungen und einmal zur Vollversammlung zu kommen. Auch, was aber selten vorkommt, eine Darstellung, die uns zum Druck angeboten werden sollte, und die Ihrem Wissensgebiet angehört, gefälligst durchzusehen [...] Gleichzeitig erlaube ich mir mitzuteilen, dass ich endlich zum wirklichen Ordinarius ernannt worden bin [...]”. - Seit 1898 a.o. Professor an der Universität Prag und - wie auch in unserem Brief erwähnt - seit 1919 o. Professor, engagierte sich der vielseitige Gelehrte auch zeitlebens für die Belange der Erwachsenenbildung für die deutsche Minderheit in Böhmen und begründete 1896 die Zeitschrift ‘Beiträge zur deutsch-böhmischen Volkskunde’ (seit 1926 ‘Beiträge zur sudetendeutschen Volkskunde’). - Der Naturwissenschaftler C.I. Cori war zwei Jahrzehnte lang (1898-1918) Leiter der Zoologischen Station in Triest und lehrte anschließend bis 1935 an der Prager Deutschen Universität. - Anton Lampa (1868-1938) war seit 1909 Professor für Experimentalphysik an der Deutschen Universität Prag, verzichtete - wie gleichfalls erwähnt - 1919 auf seinen Lehrstuhl und kehrte nach Wien, wo er auch studiert hatte, zurück, wo er von 1921-34 lehrte. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des “Deutschen Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag”; mit kl. Ausr. im linken Rand (keine Textberührung).
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Haushofer, Karl, Chemiker (1839-1895).
Eigenh. Brief mit U. München, 16. XI. 1874.
1 S. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Die Überzeugung, daß das beste, was unsere Publication den Vereinsmitgliedern bieten könne, gediegene wissenschaftliche Abhandlungen seien, veranlaßt mich, Sie um einen gütigen Beitrag zu derselben aus Ihrer geschätzten Feder zu bitten [...]”. - Haushofer war Dozent an der Universität München, dann Professor am Polytechnicum und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München. Vgl. Poggendorff IV, s. v. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Mit eh. Bearbeitungsvermerk des Adressaten. - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Hedenus, August, Mediziner (1797-1862).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 30. XII. 1843.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Obgleich persönlich Ihnen nicht bekannt, so kennen Sie mich doch durch mehr[ere] Kranke, welche ich mir die Ehre gab Ihrer strengen ärzlichen Behandlung in Wien zu empfehlen [...] Der Zweck dieses Briefes nun ist der, daß Sie die Güte haben möchten und einen meiner jüngeren Freunde aus Dresden - Herrn Kummer, der [ein] sehr guter Zeichner, Maler und Lithograph ist und sich in Wien auf einige Jahre zu seiner weiteren Ausbildung und Fortkommen niederlassen will - durch Rath und That [...] [helfen] möchten [...]“. - Hedenus ließ sich nach Reisen durch Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Deutschland 1826 in Dresden als praktischer Arzt nieder. Neben zahlreichen medizinischen Aufsätzen schrieb er Votivtafeln, Epigramme, Elegien und Oden in lateinischer Sprache. 1824 gab er zur Unterstützung der notleidenden griechischen Freiheitskämpfer eine Gedichtsammlung heraus. Als Schwiegersohn des Erfinders der künstlichen Mineralwässer Friedrich Adolf August Struve widmete er sich den verschiedenen Wirkungen der Heilquellen. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Hedenus, August, Mediziner (1797-1862).
Eigenh. Rezept mit U. Dresden, 20. IX. 1841.
1 S. 220:73 mm. Verordnung einer Salbe „zur Einreibung auf die schmerzhaften Stellen“. - Hedenus ließ sich nach Reisen durch Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Deutschland 1826 in Dresden als praktischer Arzt nieder. Neben zahlreichen medizinischen Aufsätzen schrieb er Votivtafeln, Epigramme, Elegien und Oden in lateinischer Sprache. 1824 gab er zur Unterstützung der notleidenden griechischen Freiheitskämpfer eine Gedichtsammlung heraus. Als Schwiegersohn des Erfinders der künstlichen Mineralwässer Friedrich Adolf August Struve widmete er sich den verschiedenen Wirkungen der Heilquellen. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Hedin, Sven, Asienforscher (1856-1952).
Albumblatt mit eigenh. U. Konstantinopel, 9. III. 1916.
1 S. Qu.-kl.8vo. In Bleistift.
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Hedin, Sven, Swedish explorer and geographer (1856-1952).
"Thank you" card signed. [Stockholm, 25. II. 1941].
Oblong 8vo. 1 p. With typed envelope. To Josef Wesely.
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Hedin, Sven, Asienforscher (1856-1952).
Gedr. Dankeskärtchen mit eigenh. U. [Stockholm, 1938?].
1 S. Carte d'Visite-Format. Mit eh. adr. Kuvert. An Josef Wesely.
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[Hedin, Sven, Asienforscher (1856-1952)].
Ms. Briefdurchschlag eines nicht identifizierten Verfassers an den Forscher und Reisenden. O. O., 9. XI. 1944.
1 S. 4to. “Meine Frau und ich haben [...] mit grosser Trauer Ihren Zeilen entnommen, dass auch Sie, verehrter Herr Doktor, unsere letzte Hoffnung, von Schweden aus keine Verbindung mit unserem Sohn herstellen können. Trotzdem wage ich noch einmal die Bitte an Sie [...], ob es nicht möglich wäre, dass wenigstens aus Schweden meinem Jungen irgend eine kurze Botschaft zukäme des Inhalts, dass seine Eltern in Wien gesund sind [...]”. - Beiliegend ein weiterer Briefdurchschlag eines namentlich nicht identifizierten Verfassers an den Wirtschaftsgeographen Hermann Leiter in Wien (O. O., 8. XII. 1943, 1 S., qu.-8vo).
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Heinemann, Karl, Literarhistoriker (1857-1927).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 24. X. 1896.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adressiertem Kuvert. An Univ.-Assistent Dr. T. Ginzberger, Inspektor der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn: “Empfangen Sie den tiefgefühlten Dank für die gütige Mühwaltung, die Sie meiner Goethebiographie haben angedeihen lassen [...]”. - Eine Professur ausschlagend, widmete Heinemann sein Schaffen der Erforschung der klassischen und deutschen Literaturgeschichte; insbesondere Goethes Leben und Werk standen häufig im Mittelpunkt seiner Arbeit (u. a. als Mitherausgeber der Goethe-Ausgabe des Bibliographischen Instituts).
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Helfert, Joseph Alexander Frh. von, Staatsmann und Historiker (1820-1910).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 7. I. 1837.
1 S. 4to. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Indem ich in meinem und dem Namen meiner Frau für den [...] in der letzten Zeit geleisteten ärztlichen Beistand meinen verbindlichsten Dank abstatte, füge ich die Bitte bei, meine Frau, falls sich wieder der Fall ereignen sollte daß wir Ihre gütige Hilfe in Anspruch nehmen sollten, Ihnen empfohlen halten zu wollen [...]“. - J. A. Frh. v. Helfert war seit 1848 im Wiener Unterrichtsministerium tätig, gründete das Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, war Präsident der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler und vertrat seit seiner Aufnahme ins Herrenhaus 1881 eine konservativ-patriotische Linie. Daneben war der Jurist und Historiker Präsident der Leo-Gesellschaft, Schwester der deutschen Görres-Gesellschaft, und Verfasser zahlreicher historischer Arbeiten. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Helm, Theodor, Mediziner (1810-1875).
6 eigenh. Briefe mit U. Wien, 1867 und 1868.
Zusammen 13 SS. 8vo. Mit 4 eh. adr. Kuverts. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Erst jetzt kann ich mich mit aller Freiheit u. Muße über Ihr intressantes Buch hermachen [...]" (Br. v. 13. XII. 1867). - Des weiteren über Ausschußsitzungen ("Oppolzer referirte über Benedikt", Br. v. 15. VII. 1868), die Lektüre von Vivenots Buch (Br. v. 15. XII. 1867) und geplante Zusammenkünfte. - Helm wurde 1843 Professor an der Medizinischen Universitätsklinik in Pavia und zugleich Direktor des dortigen städtischen Krankenhauses, später Primararzt und provisorischer Direktor des Allgemeinen Krankenhauses in Wien, dessen Direktor er von 1855-69 war. Er veranlaßte eine Reihe innerer Reformen (kollegialer Umgang, stärkere Stellung der Krankenhausärzte, jährliche Spitalsberichte) und hatte maßgeblichen Anteil am Bau neuer Kliniken und Forschungseinrichtungen. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand. - Beiliegend ein in italienischer Sprache verfaßtes Schreiben an Helm (2½ SS. auf Doppelblatt, 4to).
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Helmholtz, Hermann von, physiologist and physicist (1821-1894).
Autograph manuscript. N. p. o. d.
Large 8vo. 4 pp. on 2 sheets. Mathematical manuscript with numerous formulae and equations as well as several remarks: "Wenn [equation] so ist keine Strahlungsbewegung möglich. Und wenn Strahl[en or -ung], so müssen einige der Größen von 0 verschieden sein [...]". - In ink and pencil on blue paper; large tears to folds; slight defects to edges. In old collector's folder.
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Hermann, Christoph, Theologe (1543-1612).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 1574 [?].
1 S. 8vo. Zitat nach Laktanz: "Nil tam praeclarum hominique conveniens esse potest quam erudire homines ad iustitiam", mit Widmung an einen Ludwig Althaimer. - Christoph Hermann war Kloster-Präzeptor zu Hirschau und Verfasser einiger theologischer Schriften. Vgl. Jöcher II, 1538.
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Herrmann, Emanuel, economist (1839-1902).
Autograph letter signed. Vienna, 4 Sept. 1876.
8vo. 1 p. To Karl Sonklar von Innstädten, announcing the birth of his son. - Emanuel Herrmann, who was professor of national economics at Vienna's Institute of Technology for more than twenty years, is considered the principal inventor of the postcard. - From the collection of the Austrian industrialist Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Herzfeld, Robert Cäsar, Mediziner (geb. 1809).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., Oktober 1835.
½ S. 95:160 mm. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84). - Der biographisch nur notdürftig erwähnte Herzfeld war als Arzt in seiner Vaterstadt Hamburg tätig. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Heyfelder, Oskar, Militärarzt (1828-1890).
2 eigenh. Briefe mit U. Zarskoje Selo, 1869.
Zusammen 6 SS. auf Doppelblättern. 4to und 8vo. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Kam Ihnen meine erste Mittheilung über den Tod meines Vaters nicht zu? Ich würde mich freuen, wollten Sie mit mir an seiner Statt die wissenschaftliche Correspondenz und gegenseitige Zusendung aufrecht erhalten [...]" (Br. v. 8. X. 1869; Doppelblatt mit der gedr. Todesanzeige des Vaters). - Heyfelder, Sohn des Arztes Johann Ferdinand (1798-1869), war seit 1859 in russischem Dienst tätig und beteiligte sich als Ober-Militärarzt an verschiedenen Kriegen und Expeditionen. Daneben schrieb er zahlreiche chirurgische Arbeiten. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Hjort, Jens Johan, Mediziner (1798-1873).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 8. III. 1838.
1 S. 90:170 mm. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Hjort wirkte lange Jahre in unterschiedlichen Funktionen als Militärarzt; von 1841-71 als Oberarzt und klinischer Lehrer in der Abteilung für Hautkrankheiten des Reichshospitals tätig, verfaßte er zahlreiche Arbeiten über Syphilis, Aussatz und Hautkrankheiten. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Mit unbedeutenden Montagespuren am linken Blattrand.
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Hörbiger, Hans (Robert), Techniker und Astronom (1885-1955).
"Kispapa mesèl". Ts. mit einigen eh. Korrekturen. Linz, 1917.
25 SS. auf 25 Bll. Fadengeheftet. 4to. Beiliegend ein ms. Brief mit eh. U. (1½ SS. 4to). Sammlung von kleinen Prosaskizzen und Gedichten, die sich thematisch um Hörbigers Erinnerungen an den Kriegsdienst ranken. Zugeeignet seiner "innigstgeliebten Jugendfreundin und unserem Gretchen". - Hans Robert Hörbiger, Sohn des Technikers und Astronomen Hanns Hörbiger und Bruder der Schauspieler Attila und Paul, war gemeinsam mit seinem Vater und dem dritten Bruder Alfred im väterlichen Werk in Wien tätig, in dem seit den frühen dreißiger Jahren die international angewandten Hörbiger-Ventile erzeugt wurden; daneben setzte er das von seinem Vater begonnene glacial-kosmogonische System fort und veröffentlichte gemeinsam mit Michael Soeser 1951 "Welteis. Roman um ein Weltbild".
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Hörbiger, Hans (Robert), Techniker und Astronom (1885-1955).
"Kosmotechnische Studien. Heft 1. Einführung in die kosmotechnische Erkenntnis". Ts. mit eigenh. Namenszug im Titel und zahlr. eh. Anm. Linz, 1918.
85 SS. Fadengeheftet. 4to. Beiliegend ein ms. Brief mit eh. U. Wohl unpubliziertes Typoskript einer auf 10 Bände angelegten Reihe. Hier vorliegend der erste Band, der gleichsam eine Einführung in die Charakteristik kosmotechnischer Erkenntnis und glacialkosmologischer Deutung zu geben versucht. - Hans Robert Hörbiger, Sohn des gleichnamigen Technikers und Astronomen Hanns Hörbiger und Bruder der Schauspieler Attila und Paul, war gemeinsam mit seinem Vater und dem dritten Bruder Alfred im väterlichen Werk in Wien tätig, in dem seit den frühen dreißiger Jahren die international angewandten Hörbiger-Ventile erzeugt wurden; daneben setzte er das von seinem Vater begonnene glacial-kosmogonische System fort und veröffentlichte gemeinsam mit Michael Soeser 1951 "Welteis. Roman um ein Weltbild". - Hörbigers eh. unterzeichneter Brief (Mauer bei Wien, 9. IV. 1918, 1½ SS. auf 2 Bll., 4to) an den namentlich nicht genannten Ingenieur Carl von Hochenegg (1860-1942).
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Hoff, Hans, Psychiater und Neurologe (1897-1969).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 6. IX. 1956.
¾ S. Gr.-4to. An eine Elisabeth zum Ableben von deren Mutter. - Hans Hoff war Assistent von Otto Pötzl, habilitierte sich 1932 für Neurologie und wurde 1936 Vorstand der Neurologischen Abteilung der Wiener Poliklinik; 1938 emigrierte er als Professor für Neurologie und Psychiatrie an die Royal Medical School in Bagdad. Nach einer Lehr- und Forschungstätigkeit am Neurological Institute der Columbia University in New York kehrte er 1949 nach Österreich zurück und wurde Professor für Neurologie an der Universität Wien, Primarius an der Neurologischen Heilanstalt Rosenhügel und Vorstand der Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik. "Zunächst überwiegend Neurochirurg, befaßte er sich später bevorzugt mit forensischer Psychiatrie und psychiatrischer Rehabilitation und initiierte u. a. die Gründung von Spezialanstalten, darunter die für geisteskranke Kriminelle in Mittersteig" (DBE). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Hofmann, Eduard Rt. von, Mediziner (1837-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 4. III. 1882.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Für die liebenswürdige Theilnahme an der mir gewordenen kaiserlichen Auszeichnung beehre ich mich Ihnen und Fräulein Pauline meinen innigsten Dank zu sagen ebenso den meiner Frau die leider nicht im Stande ist selbst zu schreiben, da sie seit mehreren Tagen eines neuerlichen Anfalls von Bronchitis [...] wegen das Bett hüten muß [...]”. - Hofmann war Professor der Gerichtsmedizin und Staatsarzneikunde in Innsbruck und Wien und “gilt als einer der Begründer der modernen forensischen Medizin. Als Landesgerichtsanatom und Prosektor der Stadt verfügte er über eine umfangreiche Forschungsgrundlage, baute das Museum seines Instituts auf und erreichte die Berufung von Gerichtsmedizinern als ständige Sachverständige beim Landesgericht” (DBE). Schwergewicht seiner Forschungen war u. a. die Unterscheidung zwischen natürlichen und gewaltsamen Todesursachen, gerichtlicher Psychopathologie und Toxikologie. 1884 wurde er nobilitiert und war seit 1888 Präsident des Obersten Sanitätsrats. Vgl. Öst. Lex. I, 525. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Hofmann von Hofmannsthal, Ignaz, Mediziner und Philanthrop (1807-1886).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 11. IV. 1870.
2 SS. 8vo. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) zum Tode von dessen Sohn gleichen Namens: "Die enorme allgemeine Theilnahme, wie sie sich gestern bey dem Leichenbegängnisse äußerte, wie sie in Wien selten einem jungen Arzt gezollt wird, mag Dir einen kleinen Beweis geben, wie sehr Dich Deine Collegen achten, lieben, beklagen und Deine Beruhigung sehnlich wünschen [...]". - Hofmannsthal war als Arzt jahrelang in zahlreichen Wiener Anstalten unentgeltlich tätig, so etwa im Allgemeinen Krankenhaus, im Mädchenpensionat, im Findelhaus und über zwanzig Jahre im Israelitischen Krankenhaus. Er stiftete Patientenbibliotheken für 15 Spitäler, begründete den Zentralverein für Krippen und war Vorstand des Taubstummeninstituts, der Armenanstalt und des Vereins für ehemalige Psychiatriepatienten. Der Familientradition folgend, förderte er Maulbeerpflanzungen für die Seidenindustrie. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Auf Briefpapier mit gepr. kalligr. Monogramm.
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Hohenwart, Franz Josef Count of, politician and naturalist (1771-1844).
Letter signed. Ljubljana, 19 Feb. 1803.
Folio. 3 pp. on bifolium. To Count Alois Ugarte (1749-1817), chancellor of the court, regarding secularizations in Bavaria: "Eurer Excellenz habe ich veranlasset durch die anbeschliessige Erinnerung der P. St. Buchhaltung gehorsamst anzuzeigen, daß der hierländige Religionsstand mit der im Jahre 1784 geschehenen Einziehung des Vermögens der beschuhten Augustiner in Laibach wie aus den Bayerischen Ständen unter Bürgschaft der Städte Amberg, Naburg und Auerbach haftendes Aktivkapital pr 7000fl. übernommen und die hiervon zu 3 PCto fälligen Interessen [...] zu suchen und immer fruchtlos gesucht habe. Die dieserhalben erhaltene letzte hohe Hofweisung ist vom 10ten Jänner 1800 [...] gefertiget, und beruft sich auf einen Bericht der Ob der Ennsischen Landes Regierung nach welchem sie gemäß sofortigen Aufträgen die gehörige Einleitung getroffen habe, daß zur Bezahlung dieses restirenden Kapitals samt Interessen nicht die dafür flüssenden Zinsen aus den öfentlichen Renditskassen sistirt, sondern die Forderungen der besagten Bayerischen Städte, und Klöster an diesseitige Klöster, Städte, und Private mit Kapital und Interesse-Zahlungen so lange eingestellt werden sollen bis der krainerische Religionsstand mit seiner Forderung befriediget sein werde. Allein es habe sich geoffenbaret, daß von den hierländigen Sädten, Klöstern, und Privaten keine Zahlungen an die Bayerischen Städte zu leisten sind, mithin zur Befriedigung des krainerischen Religionsstands keine solchen Zahlungen eingestellet werden können [...]". - Somewhat dusty, with strong edge defects; f. 1 stamped "Archiv Schöppl" .
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Hohenwart, Sigismund Ernst Graf, Austrian naturalist, mountaineer, and Bishop of Linz (1745-1825).
ALS. Linz, 1 Dec. 1771.
4to. 3¼ pp. In Latin. To his friend, the botanist Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817), since 1769 professor of chemistry and botany at the University of Vienna, and also director of the Botanical Garden of the University of Vienna (later the imperial gardens of Schloss Schonbrunn): "Tuo perinde ac Ingenhouzii nostri litterae ingenti me voluptate affecerunt, quod ex his usque mei memores amicos intelligam, quos amo, et maximi facio. Ne Ingenhouzii amplexus negligam [...] Ni tam juvenis filiolus esset, post pascha illum acciperem. Gaudeo expeti nova Horti Vind. exemplaria Londinum; hic ingens nox in rebus hisce est: neque otium adhuc fuit visendi Abbates, qui sane plurimum impendunt in Bibliothecas [...] An Khellius jam persolvit exemplar? [...] Nescio an P. Boda gratulari debeam? Puto non multo faventiores res inventurum Gmundae. Quid Hellius? [...] Gaudeo Dispensatorium Viennense a tantis viris compositum [?] et opto ut omnibus numen valitudinem firmet ad perficiendum: meritis B. Swieten de re medica nostrate maxime hoc unum deesse videbatur. Curate ne mixtura Hoffmaniana, aqua Boraginis, Magnesia, decoctum Cichorii emaneat [...]".
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Hye von Glunek, Anton Frh., Jurist (1807-1894).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 16. XII. 1874.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Da unsere Eugenie aus Gesundheitsbedenken heute nicht ausgehen darf [...] so richten wir beide Eltern die herzlichste Bitte an Sie und Ihre [...] Frau Gemahlin, daß Sie gütigst heute ausnahmsweise Ihren beiden Enkelinnen erlauben möchten, daß dieselben Nachmittags einige Stunden mit ihrer Freundin bei uns zubringen dürfen [...]". - Hye von Glunek war Professor für Straf- und Naturrecht und nebenher als Generalsekretär im Justizministerium tätig, wo er maßgebend an der Gestaltung des Pressegesetzes (1849), der Strafgesetze (1852 und 1861), der Strafprozeßordnung (1853) und der Neufassung des Militärstrafgesetzbuches beteiligt war. Von 1867-69 Justizminister und Leiter des Ministeriums für Unterricht und Kultus, gehörte H. v. Glunek dem österreichischen Herrenhaus und dem Reichsgericht an.
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Issler, Richard, Alpinist (1842-1896).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 3. XI. 1875.
1 S. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Der ergebenst Gefertigte erlaubt sich an Sie, hochverehrtester Herr, die Anzeige zu richten, daß mit dem 1. November d. J. Dr. Heinrich Noé in den engeren Verband der ‘Neuen deutschen Alpenzeitung’ getreten ist und zwar als Mitredakteur [...]”. - Issler gründete 1875 die ‘Neue deutsche Alpenzeitung’, war als “vorzüglicher Lichtbildner” bekannt und unternahm zahlreiche Reisen und Bergfahrten (ÖBL III, s. v.). Er gehörte zu jenen Bergsteigern, “die in den 70er Jahren durch ihr Wirken und Vorbild der Wr. Bergsteigerschule einen bedeutenden Aufschwung gaben” (ebd.). - Heinrich Noé, ehedem Bibliothekar am British Museum in London, war nach seiner Tätigkeit bei der Zeitschrift Leiter der ‘Laibacher Zeitung’, verfaßte mehrere Reise- und Städteführer (mit denen er zu den frühen Förderern des Fremdenverkehrs zählte), sowie Erzählungen und Übersetzungen. Zu seinen bedeutendsten Werken zählt das ‘Deutsche Alpenbuch’ (4 Bde., 1875-78). Vgl. Kosch XI, 397ff. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Mit eh. Bearbeitungsvermerk des Adressaten. - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Jelinek, Carl, Meteorologe, Geophysiker und Astronom (1822-1876).
7 eigenh. Briefe mit U. Wien, 1864-1866.
Zusammen 11 SS. 8vo. Mit 2 eh. adr. Kuverts. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Sehr angenehm wurde ich durch Ihr Schreiben vom 17. v. M. von Palermo aus überrascht. Ich beneide Sie um die günstige Gelegenheit, den Ausbruch des Aetna betrachten und die Einzelheiten des großartigen Phänomens studiren zu können. Der Gedanke, die Rauchsäule des Aetna zur Bestimmung des Zuges der obern Luftschichten zu benützen, ist ein sehr glücklicher, es wäre nur zu wünschen, daß solche Beobachtungen regelmäßig und zwar von zwei Standpunkten aus angestellt würden, weil man von einem Standpunkte aus sich über die wahre Richtung sehr leicht täuschen kann [...]" (Br. v. 9. III. 1865). - "Sie wünschten mein Urtheil hinsichtlich Ihrer mir freundlichst zur Durchsicht mitgetheilten Abhandlung zu kennen. Ich nehme keinen Anstand zu erklären, daß ich in der betreffenden Abhandlung eine mit unleugbarem Talent und vieler Sorgfalt ausgeführte Arbeit anerkennen muß [...]" (Br. v. 10. X. 1865). - "Da die Versammlung vom 2. December wie ein Damoclesschwert über meinem Haupte hängt, so bin ich so frei Sie zu fragen ob Sie nicht einen kurzen Vortrag über Palermo's klimatische Eigenthümlichkeiten, oder über Staubregen im allgemeinen und den von Ihnen und Secchi beobachteten in specie oder über ein sonstiges Ihnen beliebiges Thema abhalten wollten [...]" (Br. v. 17. XI. 1865). - Jelinek war Assistent an der Wiener und Adjunkt an der Sternwarte in Prag, wo er vor allem mit der Durchführung und Auswertung meteorologischer Beobachtungen befaßt war. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Professor für Mathematik am Polytechnischen Institut in Prag und als Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien wurde er als Professor der Physik an die Universität Wien berufen. 1865 führte Jelinek die telegraphischen Witterungsberichte in Österreich ein und gründete im selben Jahr die Österreichische Gesellschaft für Meteorologie, deren Organ sich bald zu einer führenden Fachzeitschrift entwickeln sollte. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der K. K. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus.
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Jelinek, Carl, Meteorologe, Geophysiker und Astronom (1822-1876).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
2 SS. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Sehr erfreut hat es mich, daß Sie unserer met. Gesellschaft nicht fern bleiben wollen. In der Anlage übersende ich die Nrn. 2-7, 10-14 zur Completierung Ihrer Ex. der Zeitschrift. ‘H’ ist der Mitredacteur der Zeitschrift, Julius Hann suppl. Prof. an der Oberrealschule am Schottenfelde. Leider soll er jetzt nach Linz kommen [...]”. - Jelinek war Assistent an der Wiener und Adjunkt an der Sternwarte in Prag, wo er vor allem mit der Durchführung und Auswertung meteorologischer Beobachtungen befaßt war. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Professor für Mathematik am Polytechnischen Institut in Prag und als Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien wurde er als Professor der Physik an die Universität Wien berufen. 1865 führte Jelinek die telegraphischen Witterungsberichte in Österreich ein und gründete im selben Jahr die Österreichische Gesellschaft für Meteorologie, deren Organ sich bald zu einer führenden Fachzeitschrift entwickeln sollte. Vgl. Öst. Lex. I, 565. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie. - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Jolly, Philipp von, Physiker (1809-1884).
Eigenh. Brief mit U. München, 5. VIII. 1876.
2 SS. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Die gütige Zusendung Ihrer hochgeschätzten Werke 'Leitfaden der Geographie' u. 'Gebirgszüge der Hohen Tauern' macht es mir zur angenehmen Pflicht den verbindlichsten Dank im Namen der geog. Gesellschaft Ihnen auszusprechen [...]”. - Jolly wurde 1854 als Nachfolger Georg Simon Ohms an die Universität München berufen, wo er vor allem über Experimentalphysik las. Er erfand mehrere Apparaturen, die nach ihm benannt wurden, darunter ein Luftthermometer und eine Federwaage. 1878-81 fanden in München seine berühmt gewordenen Messungen der Erddichte statt, für die innerhalb der Univ. ein Turm errichtet wurde. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Julius, Nikolaus Heinrich, Mediziner (1783-1862).
2 eigenh. Briefe und ein eh. Albumblatt mit U. Hamburg, 1829-1845.
Zusammen 6 SS. Meist 8vo. Die Briefe mit eh. Adresse. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): "Drei Monate sind es gerade seit ich von meiner angenehmen und nützlichen Reise nach Süd-Deutschland zurückgekehrt bin [...] Sehr lieb wäre es mir wenn Sie mich gelegentlich von dem Fortgange der dortigen [d. i. Wiener] Bemühungen [...] zur Errichtung einer besonderen Irrenanstalt für heilbare Kranke unterrichten wollte[n], zu der ich bereits die einsichtsvollen Vorbereitungen sah [...]" (Br. v. 18. III. 1829). - Der Brief v. 1. V. 1845 mit einer Empfehlung für Dr. Rautenberg, "einen wackeren jungen Freund und Landsmann". - Nach ärztlicher Praxis in Hamburg und während der napoleonischen Kriege auch im Felde, beschäftigte sich Julius mit der Humanisierung des Strafvollzugs. Studienreisen nach England und Nordamerika regten ihn zu Reformvorschlägen an, die große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fanden - so etwa trat er insbesondere für die Einführung der Einzelhaft ein. Seine Arbeiten waren grundlegend für die Reform des Gefängniswesens, die in der Mitte des 19. Jhdts. nicht nur in Preußen, sondern in ganz Europa einsetzte. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Das Albumblatt mit alten Montagespuren und unbedeutendem kl. Ausr. am linken Blattrand. - In altem Sammlungsumschlag.
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Kämtz, Ludwig Friedrich, Meteorologe (1801-1867).
2 eigenh. Briefe mit U. Dorpat, 1865.
Zusammen 6 SS. auf Doppelblättern. 8vo. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Ich habe Eur. Hochwohlgeboren lange auf Antwort warten lassen, weil ich Ihnen auf Ihr Anerbieten in Betreff der Beobachtungen über die Verdichtung leider keine bestimmte Reaction abgeben konnte. Es handelte sich längere Zeit um die Frage, ob das Repertorium für Meteorologie auch wieder erscheinen würde [...]" (Br. v. 1. VI. 1865). - Kämtz habilitierte sich 1824 für Physik, hielt Vorlesungen über Meteorologie und Erdmagnetismus und wurde Professor in Halle. 1842 übersiedelte er als Professor der Physik nach Dorpat und wurde 1865 Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Staatsrat und Direktor des Physikalischen Zentralobservatoriums in St. Petersburg. Er veröffentlichte u. a. ein "Lehrbuch der Meteorologie" (1831-36). - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Kainz, Friedrich, Philosoph, Psychologe und Literaturhistoriker (1897-1977).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 14. VII. 1947.
½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Friedrich Kainz, Professor für Philosophie in Wien, wurde 1950 korrespondierendes, 1955 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Daneben lehrte er auch am Pädagogischen Institut der Stadt Wien sowie an verschiedenen Volkshochschulen. Sich mit Literatur- und Sprachgeschichte, Stilistik, allgemeiner Kunstwissenschaft und Ästhetik sowie mit Sprachphilosophie und Sprachpsychologie beschäftigend, veröffentlichte er u. a. grundlegende Arbeiten zur Sprachpsychologie und zur Problematik von Sprache und Denken (so etwa die sechsbändige ‘Psychologie der Sprache’). Vgl. Czeike III, 416f.
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Keyserling, Hermann Gf., Philosoph (1880-1946).
Eigenh. Brief mit U. Rom, 27. I. 1906.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Redakteur der ‘Neuen Freien Presse’: “Die Gräfin Fitz-James schreibt mir, dass [...] Sie Ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen hätten, kleineren Aufsätzen von mir in der ‘Neuen Freien Presse’ Aufnahme zu gewähren. Die Aussicht ist mir natürlich sehr willkommen, da ich mir keine bessere Tribüne wünschen könnte als Ihr geschätztes Blatt, um meinen philosophischen Ideen Verbreitung zu schaffen; und so übersende ich Ihnen dann mit gleicher Post einen kleinen Essay, betitelt ‘Gedankenstyl’, in der Hoffnung, dass es Ihnen conveniren wird [...]”. - Nach seiner Promotion sich in Paris niederlassend, lernte Keyserling u. a. Henri Bergson kennen und arbeitete, stark von Houston Stewart Chamberlain beeinflußt, an kultur- und geschichtsphilosophischen Entwürfen (‘Das Gefüge der Welt’, 1906). Sein Versuch, sich in Berlin unter Fürsprache Wilhelm Diltheys zu habilitieren, mißlang und nach Jahren eines zum größten Teil zurückgezogen geführten Lebens wurde Keyserling in den 20er Jahren als ‘philosophierender Weltbürger’ und Schulgünder populär. Die u. a. von Leo Baeck (1873-1956), C. G. Jung (1875-1962), Max Scheler (1874-1928), Rabindranath Tagore (1861-1941) und Ernst Troeltsch (1865-1923) besuchten Veranstaltungen der ‘Schule der Weisheit’ wurden 1933 unterbunden, Rede- und Ausreiseverbot trieben ihn schließlich in den finanziellen Ruin.
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Kiepert, Heinrich, Kartograph (1818-1899).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D., [1875].
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Ethnographen Felix Philipp Kanitz (1829-1904) in Wien über Fragen der Kartographie: “Mit bestem Dank folgt die Saxsche Karte zurück, die allerdings kaum erhebliche Vervollständigungen der älteren Lejeunschen enthält, zumal aber wohl zurückstehen wird gegen die neue ethnographische Karte, welche Lejeune, wie er mir schrieb, im Laufe dieses Winters vorbereitet und wohl schon 1876 ediren wird [...] Auf Sax Karte steht bei Widin [...]: Stanotre, bei Scheda (u. wohl auch auf der Ihrigen) Slatonina, welches ist richtig? - Heißt es Flortin oder Florentin? Die Karten differiren u. ich kenne keine Autorität, die an Ort und Stelle gewesen ist [...]”. - Kiepert verfaßte schon während des Studiums der Alten Sprachen und Geographie einen ‘Topographisch-historischen Atlas von Hellas und den hellenischen Kolonien’, wurde nach Studienende kartographischer Leiter des Bertuchschen Geographischen Instituts und wechselte 1852 in gleicher Funktion zu dem Verlag Dietrich Reimer nach Berlin. Er gestaltete Karten für die Berliner Gesellschaft für Erdkunde und war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, hielt an der Universität Berlin Vorlesungen über klassische Länder- und Völkerkunde und wurde Professor für Geographie. Sein Kartenwerk zur alten Geschichte, der ‘Atlas Antiquus’ (1861), erreichte, in sieben Sprachen übersetzt, weltweite Bedeutung. - Mit Korrespondenzstempel der Sammlung Doblhoff und einigen Vermerken von alter Hand in Bleistift bzw. Tinte; in altem Sammlungsumschlag montiert.
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Kilian, Friedrich, Gynäkologe (1800-1863).
3 eigenh. Briefe mit U. Berlin u. a. O., 1828-56.
Zusammen 3 SS. Verschiedene Formate. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): "Ich erlaube mir, mich stützend auf unsere Bekanntschaft in Paris, Ihnen den Herrn Dr. Bornhaupt [d. i. Wilhelm Alexander B., 1803-1870] aus Lievland auf das beste zu empfehlen [...]" (Br. v. 28. III. 1828). - Nach Studien in Wilna, Leipzig, Göttingen, Würzburg, London und Edinburgh kehrte Kilian in seine Geburtsstadt St. Petersburg zurück, wurde Professor adiunctus der Chemie, lehrte später auch Physiologie und Pathologie und war Arzt am Artillerie-Hospital. 1828 ging er als Professor für Geburtshilfe nach Bonn, übernahm gleichzeitig die Leitung der Geburtshilflichen Klinik und wurde 1831 o.Professor. Seit 1840 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, erforschte er die Beckenveränderung, insbesondere das spondylolisthetische und das Stachelbecken, förderte die operative Geburtshilfe und veröffentlichte u. a. ‚Die Geburtslehre von Seiten der Wissenschaft und Kunst dargestellt‘ (1840-42). - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Der zitierte Brief mit alten Montagespuren am linken Blattrand verso und gegenüber den zwei anderen, um 16 bzw. 28 Jahre später verfaßten Briefen mit deutlich abweichender Unterschrift. - In altem Sammlungsumschlag.
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Kisch, Enoch Heinrich, Balneologe (1841-1918).
2 eigenh. Briefe mit U. Prag und Marienbad, 1867.
Zusammen 6 SS. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Indem ich der an mich ergangenen Aufforderung, an Stelle des verstorbenen Hofrathes Dr. Spengler die Redaktion des Archivs für Balneolgie zu übernehmen Folge geleistet habe, erlaube ich mir, vor allem mich an Euer Wohlgeboren mit der Bitte zu wenden, mir gütigst Ihre hoch zu schätzende Unterstützung durch einen literarischen Beitrag zu Theil werden zu lassen [...]" (Br. v. Februar 1867; am rechten Rand stärker lappig). - "Tausendmal um Entschuldigung wegen der vielen Schreibereien u. Verdrießlichkeiten, die Ihnen durch Ihren mir freundlichst übermittelten Aufsatz verursacht wurden. Ich bin ganz unglücklich darüber, daß gerade Ihnen [...] gegenüber mir solch Malheur widerfuhr [...]" (Br. v. 27. IV. 1967). - Kisch war nach seiner Promotion als Badearzt in Marienbad tätig und habilitierte sich für Balneologie in Prag. Er trug maßgeblich zur Entwicklung des Ortes Marienbad zum Weltbad bei, war einer der modernen Begründer der Balneologie als Lehr- und Forschungsfach und lehrte seit 1884 als Professor der Balneotherapie in Prag. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand. - Auf Briefpapier mit gepr. Kopfzeile.
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Kleinschmidt, Arthur, Historiker (1848-1919).
Quittung mit eigenh. U. Heidelberg, 26. I. 1899.
1 S. Qu.-gr.-8vo. Quittiert den Erhalt von 100 Mark für seinen Essay "Fürstin Dorothea Lieven", der in Westermanns "Illustrierten deutschen Monatsheften" veröffentlicht worden war. - Der aus Wiesbaden gebürtige Historiker war Professor für Geschichte in Heidelberg und veröffentlichte u. a. "Die drei Stände in Wien vor der Revolution" (Wien 1876), "Rußlands Geschichte und Politik, dargestellt in der Geschichte des russischen hohen Adels" (Kassel 1877) oder "Die Eltern und Geschwister Napoleons I." (2. Aufl., Berlin 1886). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Georg Westermann Verlags.
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Kleinwächter, Friedrich von, economist (1838-1927).
Autograph letter signed. Canton, 13 Aug. 1874.
8vo. 3 pp. on bifolium. To the politician Viktor Russ in Vienna, about a porcelain set that is to be returned to Russ after it has been painted in Vienna. - Kleinwächter was professor of political economy at Chernivtsi University and wrote a well-received "Textbook of Theoretical Economics"; Viktor Russ was a specialist in questions of traffic and transport.
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Klinckowström, Carl Gf. von, Kultur- und Technikhistoriker (1884-1969).
Eigenh. Postkarte mit U. München, 31. I. 1921.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An einen Hofrat Heger in Wien III: "Mit verbindlichstem Dank bestätige ich den Empfang Ihres Schreibens vom 28. d. M. betr. Ihre Arbeit 'Meisterwerke der Toreutik'. Ich sehe derselben mit Interesse entgegen. Ich kann aber heute noch nicht absehen, wie sich die Möglichkeiten des Druckens im Jahr 1922 gestalten werden. Vorläufig haben wir den Doppeljahresband 1920/21 der 'Geschichtsblätter" noch immer nicht herausbringen können [...]". - Klinckowström trat seit 1911 mit Publikationen zur Technikgeschichte sowie über die Wünschelrute hervor. Seit 1913 redigierte er gemeinsam mit Franz Strunz die Reihe "Klassiker der Naturwissenschaften und Technik"; 1914 begann er mit Franz Maria Feldhaus die Geschichtsbibliothek für Technik, Industrie und Gewerbe, von der bis 1927 elf Bände erschienen. Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg lebte er weiterhin als Privatgelehrter und Publizist in München, wo er von 1934 bis 45 einem kulturgeschichtlichen Archiv vorstand. Zudem war Klinckowström Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften, seit 1951 insbesondere des "Börsenblatts für den deutschen Buchhandel". - Franz Heger war seit 1884 Direktor der Anthropologisch-Ethnographischen Abteilung am Naturhistorischen Hofmuseum Wien, die er wesentlich erweiterte und damit die Grundlage für das spätere Völkerkundemuseum schuf. Ausgedehnte Reisen führten ihn durch Europa, Transkaukasien, Turkestan, nach Hinterindien, Indonesien und Südamerika. Zudem war Heger Vizepräsident der Anthropologischen Gesellschaft und seit 1899 Redakteur ihrer "Mitteilungen". - Mit Namensstempel und gedr. Briefkopf der "Quellenforschungen zur Geschichte der Technik und Industrie G.m.b.H.".
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Klotz, Reinhold, Philologe (1807-1876?).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 23. V. 1833.
1 S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Buchhändler und Verleger betr. einer Büchersendung und eines Manuskripts: "Was das Honorar betrifft, so bin ich bereit Ihren Bedingungen beizutreten, wenn ich nach Ablieferung des Manuscripts über die [...] Zahlung frei disponiren kann [...]". - Klotz war Professor für Klassische Philologie in Leipzig und Verfasser mehrerer einschlägiger Studien sowie Mitherausgeber der "Neuen Jahrbücher für Philologie und Pädagogik". "Sein groß angelegtes lateinisches Handwörterbuch hat er leider nicht nach dem ursprünglichen Plane ausführen können" (ADB XVI, 232), da die Revolution 1848 und auch persönliche Gründe dessen Erscheinen zunehmend verzögerten, so daß es erst 1857 in erster Auflage erscheinen konnte. - Am unteren Rand der Recto-Seite von alter Hand beschriftet, mit Sammlerstempel "P.C." und geringf. Montagespuren recto.
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Klun, Vincenz, Historiker und Geograph (1823-1875).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 19. XI. 1862.
1 S. Qu.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Kollegen: “Von Ihrer Freundlichkeit Gebrauch machend übersende ich Ihnen Capitel I+II meiner Arbeit über Ritter u. Humboldt zur Durchsicht und ersuche Sie, auf einem Blatt Papier größere Bemerkungen, die kleineren hingegen oder stylistische Änderungen in margine mit Blei zu bezeichnen [...]”. - Die erwähnte Arbeit - ‘Ritter und Humboldt, die Begründer der wissenschaftlichen Erdkunde’ erschien in nicht selbständiger Form. - Der verdiente Historiker und Geograph war seit diesem Jahr Dozent für Geographie an der Universität Wien. Mitte bis Ende der 60er Jahre gab er die Wochenschrift ‘Der Volkswirt’ heraus, daneben war er einer der Begründer der Schriftstellervereinigung ‘Concordia’ und des ersten österreichischen Beamtenvereins sowie 1874 Präsident des Grillparzervereins. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Kobell, Franz Ritter von, Mineraloge und Schriftsteller (1803-1882).
Eigenh. Brief mit U. München, 21. XI. 1859.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ihr mineralogisches Lexikon hatte ich schon früher für das Conservatorium angeschafft, es ist eine sehr fleißige Arbeit[,] welche den mineralogischen Reichthum Oesterreichs nun leicht überschauen läßt. Es ist lobenswerth, daß Sie die andere Nomenklatur dabei gebraucht haben; wenn Viele mithelfen, kommt endlich doch eine Vereinigung über die Namen zu Stande, deren wir so lange entbehrt haben [...]". - Kobell war Professor für Mineralogie an der Universität München, veröffentlichte zahlreiche Arbeiten auf dem Gebiet der Mineralogie und verkehrte im Kreise König Ludwigs I. und Maximilians II. Joseph, wo er auch als Gelegenheitsdichter in bayerischer Mundart hervortrat. Gemeinsam mit seinem Kollegen Carl August von Steinheil nahm er 1839 die ersten Daguerreotypien in Deutschland auf, indem sie mit einer von Steinheil entwickelten Kamera die Glyptothek und die Türme der Frauenkirche fotografierten. Seit 1847 schrieb Kobell Volksstücke und Singspiele, die am Münchener Hoftheater aufgeführt wurden, und Dialekterzählungen wie "Die G'schicht von' Brandner-Kasper" (1871), die als sein bekanntestes Werk gilt; auch wurde er 1847 Mitarbeiter der "Fliegenden Blätter". Ein Wismut-Antimon-Bleierz wurde nach ihm Kobellit genannt. Seine Tochter war die Schriftstellerin Louise Eisenhart (1827-1901).
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Kobell, Franz Rt. von, Mineraloge und Schriftsteller (1803-1882).
Eigenh. Brief mit U. München, 8. III. 1852.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An ein Fräulein: "Ich habe gegenwärtig so viele und zwar ganz außer der Poesie liegende Arbeiten, daß ich Ihrem Wunsche leider nicht entsprechen und zur Zeit das sicher niedliche Thema nicht bearbeiten kann, welches Sie mir angedeutet haben. Ich glaube aber daß Sie es selbst könnten, wenn Sie sich ein wenig damit plagen wollten. Damit ich aber doch etwas schicke, lege ich einige Gedichte bei, die Ihnen vielleicht Spaß machen. Ich werde übrigens Ihr Thema nicht vergessen und überhaupt daran denken, in meinen Gedichten künftig mehr Mädchen und Frauen als Männer reden zu lassen, denn es ist schon deshalb lohnend, weil man den Mädchen gar viele Reflexionen verzeiht oder sie an ihnen sogar liebenswürdig findet, die man an einem Mann verurtheilen würde, auch waren mir die Mädchen von jeher ein Lieblings-Studium, denn ich bin Naturforscher und was hätte die Natur schöneres hervorgebracht als ein Mädchen, an dem natürlich keine Zeichnungsfehler sein dürfen [...]". - Kobell war Professor für Mineralogie an der Universität München, veröffentlichte zahlreiche Arbeiten auf dem Gebiet der Mineralogie und verkehrte im Kreise König Ludwigs I. und Maximilians II. Joseph, wo er auch als Gelegenheitsdichter in bayerischer Mundart hervortrat. Gemeinsam mit seinem Kollegen Carl August von Steinheil nahm er 1839 die ersten Daguerreotypien in Deutschland auf, indem sie mit einer von Steinheil entwickelten Kamera die Glyptothek und die Türme der Frauenkirche fotografierten. Seit 1847 schrieb Kobell Volksstücke und Singspiele, die am Münchener Hoftheater aufgeführt wurden, und Dialekterzählungen wie "Die G'schicht von' Brandner-Kasper" (1871), die als sein bekanntestes Werk gilt; auch wurde er 1847 Mitarbeiter der "Fliegenden Blätter". Ein Wismut-Antimon-Bleierz wurde nach ihm Kobellit genannt. Seine Tochter war die Schriftstellerin Louise Eisenhart (1827-1901).
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Kornheisl, Franz, Theologe (1829-1917).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 11. IV. 1870.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) zum Tode von dessen Sohn gleichen Namens: "Im Namen Seiner Eminenz und des ganzen erzbischöflichen Hauses spreche ich Ihnen die aufrichtigste Theilnahme und das innigste Mitleid aus [...]". - Kornheisl war über vier Jahrzehnte lang Direktor der Konsistorialkanzlei und gestaltete als Redakteur ab 1867 das Wiener Diözesanblatt zum vorbildlichen Amts- und Publikationsorgan. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Kreil, Karl, Astronom und Meteorologe (1798-1862).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 29. V. 1860.
2 SS. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Ich habe die Ehre in der Beilage Ihre Abhandlung samt Karte zurückzustellen, etwas später, als ich hoffte es thun zu können, da sich meine Rückkunft verzögerte und wir jetzt durch die akademischen Verpflichtungen sehr in Anspruch genommen sind, und mit Leidwesen, daß ich nicht wieder Pathe dieser schönen Arbeit sein konnte [...]”. - Karl Kreil war Assistent bzw. Leiter der Sternwarten von Wien, Mailand und Prag. 1851 kehrte er als Direktor der neugegründeten Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus nach Wien zurück, hielt nach seiner Habilitation 1852 Vorlesungen an der Universität und war Spezialist auf dem Gebiet des Erdmagnetismus. Ihm, dem Erfinder verschiedener Baro-, Thermo- und Hydrographen, ist die systematische Erforschung der Meteorologie und des Erdmagnetismus in Österreich zu verdanken. Vgl. Öst. Lex. I, 649. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Mit altem Brandloch (keine Textberührung). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Kreil, Karl, Astronom und Meteorologe (1798-1862).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 9. VII. 1861.
3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870), dem er u. a. mitteilt, "daß ich Samstag den 13. d. M. Morgens abreisen und ein paar Monate auf dem Lande in Oberösterreich zubringen werde. Sollte ich früher noch das Vergnügen haben können E. H. hier zu sehen, so würde es mir besonders in Betreff der von Ihnen beschlossenen Reise sehr angenehm sein. Freilich ist für Meteorologien bei dem kurzen Aufenthalte, den man gewöhnlich an jedem Orte macht, und welcher meist mit ganz anderen Geschäften ausgefüllt wird, wenig zu thun. Doch sind jetzt in Spanien mehrere meteorologischen Stationen errichtet, mit denen unsre Anstalt noch in keiner Verbindung ist. Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie eine solche vermitteln könnten [...]". - Karl Kreil war Assistent bzw. Leiter der Sternwarten von Wien, Mailand und Prag. 1851 kehrte er als Direktor der neugegründeten Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus nach Wien zurück, hielt nach seiner Habilitation 1852 Vorlesungen an der Universität und war Spezialist auf dem Gebiet des Erdmagnetismus. Ihm, dem Erfinder verschiedener Baro-, Thermo- und Hydrographen, ist die systematische Erforschung der Meteorologie und des Erdmagnetismus in Österreich zu verdanken. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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