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Liebig, Justus, Chemiker (1803-1873).
Eigenh. Brief mit U. Wildbad Gastein, 20. VIII. 1856.
3 SS. auf Doppelblatt. Kl.-8vo. An eine nicht identifizierte Empfängerin, die er bittet, dem Grafen Hadik, der vorzeitig von Gastein abgereist sei und sich nun in Wien befände, "ein Exemplar meiner neuesten Schrift über Landwirtschaft" [d. i. "Über Theorie und Praxis in der Landwirtschaft", Braunschweig, 1856] zu übermitteln: "Wir erinnern uns mit Freude der angenehmen Stunden[,] die wir in Ihrer und Ihres Bruders Gesellschaft hier verlebt haben und hegen die Hoffnung[,] daß Sie zuweilen auch unserer gedenken werden [...]". - Graf Gustav Hadik von Futak, ein pensionierter Offizier und Gutsbesitzer, widmete sich nach dem Ende seiner militärischen Karriere der Landwirtschaft. 1857 wurde Liebigs Sohn Hermann Gutsverwalter des Grafen Hadik in Ungarn. - Mit minimalem Randeinriss.
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Malus, Étienne-Louis, French officer, engineer, physicist, and mathematician (1775-1812).
Manuscript signed ("Malus"). Gizeh, 1er Thermidor 8 [20. VIII. 1800].
Folio. 1 p. and four lines on bifolium. List of expenses for extensive fortification works executed in June, 1800 on Roda island ("isle de Raouda") located on the Nile in Cairo. The total costs, including the wages of a water carrier and a cameleer, amouted to 72,848 francs that were comfortably within the budget of 84,000 francs. - After the assassination on 14 June 1800 of General Jean-Baptiste Kléber, who had been in command of the "Armée d'orient" since Napoleon's departure, the collapse of the French occupation of Egypt was imminent. The Anglo-Ottoman offensive started in March 1801 and reached Cairo by May. On 22 June the French garrison under Augustin Daniel Belliard surrendered and withdrew to Alexandria. The siege of Alexandria from 17 August to 2 September put an end to the Egyptian campaign with the remaining French troops, including Malus, being repatriated to France on British ships according to the terms of the capitulation agreement. - Étienne-Louis Malus was trained to become a military engineer at the École royale du génie de Mézières and the École Polytechnique in Paris. In 1796 he joined the Engineers Corps of the revolutionary army and quickly ascended the ranks. His scientific career started during the Egyptian campaign when he became a member of the newly founded Institut d'Égypte. Malus' mathematical work was almost entirely concerned with the study of light; he is known for Malus's law, giving the resultant intensity, when a polariser is placed in the path of an incident beam. In 1810 Malus was elected into the Académie des Sciences. That same year the Royal Society of London awarded him the Rumford Medal. - Well preserved with small pinholes along left hand edge of the document.
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Malus, Étienne-Louis, French officer, engineer, physicist, and mathematician (1775-1812).
Manuscript signed ("Malus"). Gizeh, Thermidor An 8 [July-August, 1799].
Folio. 1½ pp. List of expenses for work performed by the French army in Giza and on Roda island located on the Nile in Cairo. A summary of fortification and building costs with the corresponding budgets certified and signed by Malus. The total cost amounted to 101,782 francs. - Written shortly before Napoleon's unexpected departure from Egypt, the list bears witness to the extensive French building campaign during the Egyptian expedition (1798-1801). - Étienne-Louis Malus was trained to become a military engineer at the École royale du génie de Mézières and the École Polytechnique in Paris. In 1796 he joined the Engineers Corps of the revolutionary army and quickly ascended the ranks. His official scientific carrier started during the Egyptian campaign when he became a member of the newly founded Institut d'Égypte. Malus' mathematical work was almost entirely concerned with the study of light; he is known for Malus's law, giving the resultant intensity, when a polariser is placed in the path of an incident beam. In 1810 Malus was elected into the Académie des Sciences. That same year the Royal Society of London awarded him the Rumford Medal. - Folded with a minor tear. Well preserved.
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Oppolzer, Theodor Ritter von, Astronom (1841-1886).
Ausschnitt mit eigenh. U. O. O. u. D.
72:137 mm. Nur die Unterschrift, mit zwei Worten am Ende eines Briefes (Fragment).
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Prochaska, Franz Faustin, Theologe (1749-1809).
Eigenh. Brief mit U. Prag, 20. XII. [1784].
4 SS. auf Doppelblatt. 4to. Spannender Brief an einen Professor mit Neuigkeiten vom akademischen Leben in Prag, besonders in Bezug auf die neu gegründete Kgl. Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. Prochaska berichtet zunächst von einem Besuch Kaiser Josephs II. bei der Gelehrtengesellschaft: "Unsere Prager Privatgesellschaft erhielt von dem Monarchen, als dieser zu Prag dem Lustlager im Herbst beywohnte, den erwünschtesten Beyfall. Er bezeigte sich gegen dieselbe sehr gnädig, und sagte unter andern in Gegenwart einige Mitglieder: Sie kommen meinen Wünschen zuvor [...]". Zwar habe der Monarch die Gesellschaft nicht zu einer öffentlichen Akademie der Wissenschaften erhoben, doch wies er ihr per Dekret einen Saal der Karlsuniversität für öffentliche Sitzungen zu und erteilte der Gesellschaft die Erlaubnis, ein Präsidium zu wählen. Weiters beschreibt Prochaska die Umstellung des Unterrichts an der Karlsuniversität von der lateinischen zur deutschen Sprache und nennt mehrere Lehrende und deren Vorlesungen. Eine Anfrage des Empfängers zu Rezensionen aktueller böhmischer und mährischer Geschichtswerke von Josef Dobrovský und Gelasius Dobner muss Prochaska aus Zeitgründen vorerst ablehnen, da er kurz vor Abschluss seiner tschechischen Bibelübersetzung stehe: "ich arbeite eben jetzt an einer Böhmischen Uebersetzung des neuen Bundes nach der Vulgata, wo ich jedoch den Originaltext, und die alten Uebersetzungen und andere Hermeneutische Mittel durchgängig zu Rathe ziehe, und überall, wo es nöthig, buchstäbliche Erläuterungen beyfüge; und wie wohl ich schon darin ziemlich weit gekommen bin, in dem der Brief an die Römer schon unter der Presse ist, so werde ich dennoch vor Ostern nicht fertig werden können [...]". Abschließend bittet Prochaska den Empfänger im Namen des Bibliothekars der Karlsuniversität Karel Rafael Ungar (1744-1807) um Preislisten für Bücher, die wahrscheinlich für die Bibliothek der Gesellschaft der Wissenschaften angekauft werden sollten. Ungar ist heute vor allem als Vertreter der "Nationalen Wiedergeburt Tschechiens" bekannt und war, wie auch die beiden im Brief erwähnten Historiker, Mitglied der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. - Prochaska studierte in Prag Philosophie und Theologie; 1768 legte er als Paulaner sein Ordensgelübde ab und nahm den Namen Faustin an. Nach Abschluss des Studiums 1772 wirkte er als Prediger und Lektor. Die von Maria Theresia angeregte tschechische Neuübersetzung der Bibel wurde ihm von seinem Mitbruder, dem Slawisten Fortunat Durich, übertragen und machte ihn bekannt. Nach Auflösung seines Ordens widmete sich Prochaska zunächst literarischen Tätigkeiten; 1786 wurde zum Director der Prager Gymnasien und zum böhmischen Bücherzensor ernannt. 1807 folgte die Ernennung zum Direktor sämtlicher Gymnasien in Böhmen und zum Bibliothekar der Karlsuniversität. - Knittrig und leicht braunfleckig. Mit montierter ms. alter Katalogbeschreibung und Sammlernotiz in Tinte (2v).
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Reiß, Johann Wilhelm, Forschungsreisender und Vulkanologe (1838-1908).
Brief von Schreiberhand mit U. Berlin, 16. IX. 1888.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Herrn Doktor: "Seit 3 Monaten an eine[r] heftige[n] Verschlimmerung meiner alten Augenkrankheit leidend, war ich genöthigt mich dem Lesen und Schreiben fern zu halten, und obwohl noch nicht ganz geheilt, will ich mit Rücksicht auf der baldigen Eröffnung des Americanisten Congresses nicht länger zögern, Ihnen, obwohl vermittelst fremder Hilfe zu schreiben. Ich erlaube mir hiebei die Hoffnung auszusprechen, Sie beim Americanisten Congress begrüßen zu dürfen. Sie würden ohne Zweifel das K. K. Museum von Wien auf die glänzendste Weise vertreten und würde der Congress sich sehr glücklich schätzen, wenn Sie in demselben einen Vortrag zu halten die Güte hätten [...]". Der internationale Amerikanistenkongress fand 1888 in Berlin statt. - Etwas fleckig. Auf Briefpapier mit gedr. Adresse. Mit Rundstempel und Inventarnummer der Handschriftensammlung J. K. Riess.
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Schlosser, Friedrich Christoph, Historiker (1776-1861).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Auf blauem Papier montiert. Begleitschreiben zur Sendung einer Flasche Bier an eine Frau Hunter: "Mr. Schlosser sends with his best compliments a bottle of this Mannheim beer hoping that Mrss. [sic] Hunter will find it better than the beer of this town made for the use of the students and of other people who chuse to get drunk, wherefore the brewers mix very often some deleterious substances to the Heidelberg beer. - The beer is very recently bottled as my wife tells me, Mrss. Hunter may excuse if it is not yet of the best quality, in a fortnight it will be better". - Friedrich Christoph Schlosser lehrte von 1817 bis zu seiner Emeritierung 1852 Geschichte an der Universität Heidelberg und war offenbar gut mit der Heidelberger Braukultur vertraut. - Mit kleinem Randausriss (kein Textverlust).
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[Edison, Thomas Alva]. - Schurz, Carl, German revolutionary, US general, politician and statesman (1829-1906).
Autograph letter signed ("C. Schurz"). New York, 15 Jan. 1884.
8vo. 1 ½ pp. on bifolium. In German, to the Hamburg merchant Gustav W. Tietgens (1839-1910), who had probed an American interest in a patent for a light bulb developed by the Hamburg inventor C. H. R. Müller, featuring a coiled carbon filament: "I received your very kind letter dated Dec. 21st, regarding the matter of the light bulbs, a little while ago. As soon as was possible I contacted the relevant people, and I regret having to say that I see no prospects for the proposed sale of the patent. As you will remember, Mr. C. Volbehr wrote to you that Müller's product is in fact quite good, but Edison's old lamp remains the best. Edison has a large lamp factory here which dominates the market, and of course he will not be buying any patents he does not need [...]". - The Carl Volbehr (1838-1909) mentioned by Schurz was director of the Hamburg gasworks and head of the city's lighting department. In 1882 Hamburg had been the first city in Germany to authorize the introduction of electric street lights. - Schurz had emigrated to the U.S. after the failed German revolution of 1848 and became a prominent member of the new Republican Party. After serving as a Union general in the Civil War, he represented Missouri in the Senate and was the 13th U.S. Secretary of the Interior from 1877 to 1881. - A few notes in pencil and blue crayon by the recipient. Traces of old horizontal folds; perfectly preserved.
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Hesing (aka Xi Cheng or Xi Sheng), Mandarin who travelled in the Keying, first Chinese junk to ever sail from Hong Kong to New York and further to London.
Portrait drawing of Hesing. Signed ("Hesing") in bold black ink at the foot beneath his portrait, also adding the junk name "Keying" and "Brooks" to the head, all with their equivalent Chinese characters beneath. [Blackwall, June 20th, 1848.]
8vo. Mounted on cardboard. One addenda (see below). The drawing bears to the upper corner a red ink stamp with Chinese characters, being the seal of Prince Hui Rui. The document has been affixed to a slightly larger card. - Few stains not affecting the signatures. Small folding and creasing. - Together with a colourful visiting card, with Hesing signature, beneath his name in Chinese characters and alongside a Chinese ink red stamp, being the seal of Prince Hui Rui. The card has been affixed to a slightly larger card with a typed annotation "Signature of a Chinaman written on board the Chinese junk at Blackwall, June 20th, 1848". - With heavy folding. - The Keying was a three-masted Chinese trading junk that sailed from Hong Kong in December 1846 with a mixed crew of Chinese and British sailors. The vessel had been purchased surreptitiously by a conglomerate of enterprising English businessmen. It was placed under the command of Captain Kellett with the intention of carrying curiosities and merchandise to England and thereafter serving as a kind of floating museum. The Chinese crew members that they were embarking on such an extended journey were not aware of such plans. The Keying arrived in New York City on July 9, 1847, creating a sensation, with seven thousand visitors per day. - In late March 1848, the Keying arrived in London to great fanfare, and several different medals were struck to commemorate its appearance, including one that had a bust of Madarin Hesing. It was visited by the Queen Victoria, whose right to be the first European woman to visit it was reserved, The Duke of Wellington and Charles Dickens. - It has been suggested that the Chinese Emperor was aware of the project from the start and secretly kept informed about it, and that the mandarin served as an informer to report back in detail.
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Hu Yaobang, high-ranking official of the People's Republic of China (1915-1989).
Signed portrait photograph. N. p., 1985.
240:175 mm. Official German press photograph of the Chinese politician Hu Yaobang together with German Chancellor and Nobel Prize Winner Willi Brandt. Signed by both recto.
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Li Xiannian, President of the People's Republic of China (1909-1992).
Signed portrait photograph. N. p., 1984.
240:175 mm. Official German press photograph of the Chinese politician Li Xiannian together with German Chancellor Helmut Kohl. Signed by both recto.
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[Mao Zedong] - Meyer, Charles / Sihanouk, Norodom, French diplomat in Cambodia (1923-2004).
The Diplomatic Archive of Charles Meyer, including the relations between Cambodia and China. [China, Cambodia], 1961-1965 [1958-1970].
3 dossiers. Ca. 130 documents, mostly 4to. - I. Ca. 40 typewritten documents. - II. Ca. 60 documents (13 of which autograph letters signed). - III. Ca. 30 typewritten documents. - Includes 5 monochrome photographs (dated "Peking Octobre 1965"), 1 sized 140 x 88 mm, 4 between 203 x 128 mm and 257 x 191 mm (newspaper clipping added, 30 Sept. 1965, publishing one of the photos). This collection focuses on King Norodom Sihanouk's politics, constituted in the circles of power through Charles Meyer, his advisor for communication and public relations. Especially Sihanouk's relations to global political agents become clear during this troubled period, which shows China and Vietnam in the first row with America und France. - I. Cambodia's neighbourly relations with China during the Cultural Revolution. Documents (meetings, negotiations, audiences, protocols, delegation lists, drafts, trade agreements and speeches), some with annotations, mostly concerning diplomatic progress between Prince Sihanouk and President Liu Shaqu with his first minister Zhou Enlai in the years of 1963-65 in Beijing. One document deals with the project of the Khmer-Chinese friendship resolution. Also interesting is an analytical summary of the dialogues held on board a boat transporting the Cambodian delegation on the Yangtze. - Sihanouk's declaration to the Chinese people, with deletions and annotations: "Pour nous, cambodgiens, la Chine est bien notre amie numéro un [...]" ("For us, Cambodians, China is assuredly our best friend [...]"). - II. The privileged, close relationship between Meyer and Sihanouk. These documents illustrate their direct collaboration, as well as Meyer's career, in distinctions and newspaper articles. Included are 13 autograph letters signed by Sihanouk, including a charming note relating to the politics of de Gaulles: "M. Mesmer vient de m’annoncer des cadeaux très très substantiels de la France à notre Education Nationale […] et à notre D[éfense] N[ationale] (chars, avions, GMC, etc…) en quantité extrêmement 'satisfaisante' [...]" ("M. Messmer has informed me this minute of the very substantial gifts of France to our National Education and our National Defence (tanks, aircraft, GMC, etc. ...) of an extremely 'satisfying' quantity [...]"). - III. Foreign affairs and minutes. Documents (interventions, summaries, news paper articles, reports, press releases, telegrams) often annotated, e. g. "Lettre ouverte aux milieux impérialistes" ("Open letter to the imperialist world") annotated and initialled: "Vous avez rencontré des échecs humiliants et la faiblesse de votre politique dans les pays d’Asie, qui sont vos satellites est un fait universellement reconnu [...]" ("You have experienced the humiliating failure and weakness of your politics in the Asian countries, which are your vasalls, this is a world-wide acknowledged fact [...]"). - Meyer lived in Indochina for 25 years, 15 of which were spent in Cambodia in the years 1946-1970. Meyer wrote the books "Derrière le sourire khmer" (Behind the Khmer Smile. Plon, 1971) and "Les Français en Indochine: 1860-1910" (The French in Indochina: 1860-1910. Hachette, 1996). - List of documents on request.
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Poulenc, Francis, French composer and pianist (1899-1963).
"Emmanuel Chabrier". Autograph manuscript, signed twice. N. p., 1959.
Title page, 23 numbered pp. on 23 ff; half-title, pp. 24-78 on 55 ff. Blue ink on one-sided checked paper; proof reader's corrections in pencil. Spiral-bound cardboard wrappers, inscribed "Francis Poulenc I - Chabrier". Small 4to. One of only a few literary manuscripts by the eminent French composer, extremely rare in trade. In this paper, which appeared in 1961 at La Palatine publishers, Paris-Genève, Poulenc compresses, as he writes in the preface, "une véritable passion" that he felt from adolescence onwards for Chabrier's music, into a memorial full of warmth, enthusiasm, and linguistic beauty. - The present ms. comprises the preface, the introduction "Portrait de Chabrier", and Chapters I and II (cf. pp. 1-78 in the printed version); Chapters III and IV (in the book pp. 80-119) might have filled another, clearly thinner quarto issue, the whereabouts of which are unknown today and are not established by MGG or New Grove.
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[Tabella aller Römischen Kaisern].
Tabella aller Römischen Kaisern sowohl in Occident als Orient, mit ihren Nahmen, Vaterland, Jahr, Monat, und Tage ihrer Regierung, wie, wo, und in was für einem Alter sie gestorben [...]. Vermutlich Österreich, ca. 1792.
1 S. 442 x 580 mm. Verzeichnet in zwei Spalten die 151 römischen Kaiser von Julius Cäsar (nach den Konventionen der Zeit) bis Franz II. mit Namen, Vaterland, Regierungsdauer, Todesjahr und -art, erreichtem Lebensalter und Grablege. Durchgehend ausgeführt bis Franz I.; bei Josef II. ist noch das Todesjahr 1790 eingetragen, bei Leopold II. fehlt dieses, obwohl sein Sohn Franz II. bereits als 151. Kaiser genannt wird. - Gebräunt; stärkere Bruch- und Fehlstellen entlang der Faltung sowie an den Blatträndern.
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Hofmannsthal, Hugo von, Dichter (1874-1929).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 15. I. 1916.
1 S. 4to. An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Falls es Ihnen paßt könnte ich morgen über Tisch bleiben. Darf ich Sie aber sehr bitten, mir nichts anderes zu essen zu geben, als Sie ohne mich auch gehabt hätten, da wir doch im Kriege sind? [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Hotels Prinz Friedrich Carl in Berlin; mit einigen kleinen Randeinrissen.
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[Voltaire]. Grischka, ..., Trompe-l'oeil-Maler (fl. Ende des 18. Jhs.).
Portrait Voltaires. O. O., wohl Ende 18. Jh.
Aquarellierte Federzeichnung auf Papier. 208:143 mm. Hübsches Portrait des Philosophen und Schriftstellers Voltaire (d. i. François Marie Arouet, 1694-1778) im für den Künstler typischen Trompe-l’œil-Stil.
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Hummel, Johann Nepomuk, Austrian composer (1778-1837).
19 autograph letters signed. Carlsbad, Warsaw and Weimar, 1828.
4to. Altogether 44 pp. on 31 ff. 4to. Partly with autograph address. Extensive, interesting correspondence with his friend and publisher Tobias Haslinger concerning matters of contracts and publication, in particular about his piano instruction book ("Ausführliche theoretisch-praktische Anweisung zum Pianoforte Spiel"), for which he sends the corrections to part one (June 14), about his travel plans ("I will be travelling to Carlsbad with my family on the 24th to take the waters and rid myself of all the old waste"; ibid.), negotiations with his French publisher Aristide Farrenc (who had requested Hummel "to send him a manuscript of mine, which he has announced as a facsimile for the instruction book and wishes to include", June 20), preparations for the funeral of the Grand Duke (Weimar, July 16), corrections for part three of the instruction book (October 23), book requests ("Would you be so kind as to obtain for me from Wallishauser the printed textbooks of the following operas and send them to me by stagecoach at your earliest convenience", November 17), and about his disdain for Paganini: "Paganini's dirtiness is little surprise to me; he is, after all, an Italian; but for all that and because he is not German, he has been created a knight and a chamber virtuoso by the Emperor - indeed, soon I shall be ashamed of my fatherland. Were he a German, such a distinction would never have been conferred on him, even if he were possessed of Paganini's virtuosity three times over" (18 August 1828). - Unpublished.
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[Zirkus].
Einblattdruck. [Dresden, um 1830].
467:391 mm. "Heute werden die Unterzeichneten die Ehre haben, ein großes Wasser-Feuerwerk nach Wiener Art, unter dem Namen: Die Jagd der Riesenschlange, auf der Elbe, der Brühlschen Terrasse gegenüber, abzubrennen". Die Veranstaltung, zu deren "Sicherheit gegen tumultarischen Andrang [...] mit gütiger Unterstützung der höchsten Behörden die erforderliche Sorge getragen" werden wird, wurde von dem Lust - und Kunstfeuerwerker Franz Kölbel ausgerichtet und bestand aus mehreren einander abwechselnden Fronte- und Wasser-Szenen. Zu Franz Kölbel vgl. Jahrbücher des k. k. Polytechnischen Institutes Wien, Bd. 19, 1837, S. 480f. - Etwas angestaubt und fleckig und mit kleinen Randläsuren und Quetschfalten.
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Einstein, Albert, Physiker und Nobelpreisträger (1879-1955).
Ms. Brief mit eigenh. U. ("A. Einstein"). Berlin, 9. II. 1920.
1 S. 4to. An den Astronomen und Gründer der gleichnamigen Sternwarte Friedrich Simon Archenhold: "Ich habe Ihren freundlichen Artikel und das eingesandte Manuskript mit Interesse gelesen. Der Irrtum des letzteren besteht darin: Eine Pendeluhr allein ist noch keine 'Uhr' im Sinne der Relativitäts-Theorie, sondern lediglich die Kombination einer Pendeluhr mit einem gravitierenden Himmelskörper. Aus der Nichtbeachtung dieses Umstandes entspringt der Irrtum der Verfasser". - Im linken Rand gelocht (keine Textberührung) und alt hinterlegt; kleine Einrisse an den Rändern im Mittelfalz, sonst tadellos.
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Hawking, Stephen, theoretical physicist (1942-2018).
Typed letter signed (‘Stephen’) to Charles Misner. Cambridge, 21. XI. 1967.
4to. (203:254 mm). 1 page. On headed notepaper. Hawking encloses an improved version of a paper co-authored with George Ellis (the work, not present here, was ‘The Cosmic Black-Body Radiation and the Existence of Singularities in Our Universe’, The Astrophysical Journal, Vol. 152 (April 1968), p. 25], noting that the ‘calculations of the convergence condition have been redrawn’. Hawking enjoyed his visit to Maryland, which prompted some ideas about Misner incompleteness that he intends to put into a paper when he has time. He continues: ‘I heard Stan Deser outline his proof that mass is positive definite. He claims that a function whose only critical value is zero and which has a local minimum there is necessarily positive elsewhere. It seems to me that there are counter examples to this in finite dimensions – not to speak of the infinite dimensions case’. A reminder about payment for his last week at Maryland and travel expenses ends the letter, Hawking professing himself embarrassed, but mentioning it in case the cheque might be missing in the post. - Stephen Hawking first met the American physicist Charles W. Misner during the latter’s 1966-67 visit to Cambridge at the invitation of Hawking’s postgraduate supervisor Dennis Sciama; the two became close, and Hawking visited Misner at his own institution, the University of Maryland, at the end of 1967. Hawking’s work on singularity theorems, which he first published in his 1965 doctoral thesis, overlapped with the research Misner was undertaking on geodesical incompleteness, a notion at the centre of the concepts Hawking was developing with Roger Penrose (the ‘Penrose-Hawking singularity theorems’). Here, Hawking seemingly refers to a proof that another of their colleagues in the field, Stanley Deser, would publish the following year in the Physical Review Letters, in a paper entitled ‘Positive-Definiteness of Gravitational Field Energy’. - Provenance: Charles W. Misner.
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Diez, Robert, Bildhauer (1844-1922).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 5. XI. 1893.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Die herzlichsten Glückwünsche sendet Ihnen [...]". - Mit Resten der Verschlussmarke verso.
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Gauermann, Friedrich, Maler und Graphiker (1807-1864).
Eigenh. Registereintrag mit U. O. O. u. D.
Qu.-8vo. (58:208 mm). In dem Ausschnitt aus einem teilweise vorgedr. Formular als "29." Eintrag geführt: "Friedrich Gauermann. Herrn Graf von Nako wird angegeben N. I. Ein erlegter Hirsch umgeben von Jägern und Hunden in einer Gebirgslandschaft" (vgl. Gauermanns Werk "Die beendete Hirschjagd"). - Mit Sammlervermerk von alter Hand verso.
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Kaspar, Hermann, Gestalter und Maler (1904-1986).
Brief mit eigenh. Zusatz und U. Obermenzing, 18. VI. 1937.
Der Zusatz ca. ½ S. (5 Zeilen). auf Doppelblatt. 4to. An eine "Poschacherin": "Viele herzliche Grüße und Glückwünsche zum Namenstag [...]". - Als Zusatz zu einem Brief (ca. 3½ SS.) eines nicht identifizierten Verfassers (Heckin?) mit Details zu den Vorbereitungen des Einweihungsfestes des Hauses der Deutschen Künste und bezüglich der Arbeitssituation als Künstler: "Zu deinem bevorstehendem Namensfest möchte ich dir meine besten Wünsche senden! Mögest du ihn zufrieden & froh begehen! Sicher hast du die Sonne der letzten Wochen voll genossen, die uns entschädigten für das S..wetter (!) der letzten Monate u. hast dabei viele Fortschritte im Heilstadium gemacht. Wirst du wieder zur Adria fahren können heuer? Wie schade, daß du nicht hierher kommen kannst. München rüstet zu großen Festtagen! Es wird eine fabelhafte Sache werden, die Einweihung des Hauses der Deutschen Künste. Den Festzug, der großartig werden wird, hat unser H. Kollege Kasper entworfen & leitet die ganze Ausführung. Ich arbeite auch mit, leider kam ich zu spät um plastische Arbeiten zu bekommen & helfe wie ein Kunstgewerbler bei Aplikationen [sic] mit. H. Kasper ist jetzt eine Berühmtheit durch seine großen Aufträge, du darfst es ihm nicht verübeln, dass er dir noch nicht schrieb, er klagt über Arbeitsüberbürdung u. kommt zum wenigsten zu sich selbst. Vielleicht erwische ich ihn zu einem Gruß drunterschreiben! [...] Dass das Verdienen durch künstlerische Tätigkeit heute überhaupt kolossal erschwert ist, davon weiß ich auch ein Liedlein zu singen! [...]". - Als Freund Albert Speers gelangte Kasper zur Zeit des Nationalsozialismus zu Ruhm.
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Petschnig, Hans, Bildhauer, Architekt und Maler (1821-1897).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 25. I. 1886.
1 S. (5 Zeilen). Qu.-8vo. "Das Leben auf der Welt wäre ja so übel nicht, gäbe es nur weniger Dume [!] u. mehr anständige Leute [...]". - Mit kleinem Einriss entlang des Mittelfalzes.
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Schnars-Alquist, Hugo, Maler und Kunstsammler (1855-1939).
Eigenh. Briefkarte mit U. O. O., 26. II. 1919.
1 S. Qu.-8vo. An einen gewissen Solmitz: "Mann und meine Wenigkeit kommen sehr gern am 29ten, unter der Bedingung[,] daß Sie wirklich keine Gesellschaft haben und keine Umstände machen. Mit herzl. Gruß von Haus zu Haus [...]".
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Stuck, Franz von, Zeichner, Maler und Bildhauer (1863-1928).
Eigenh. Albumblatt mit U. München, 18. VI. 1894.
1 S. 12mo. "'Schaffe, Künstler, rede nicht!' (Goethe) [...]". Mittig quer geritzt.
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Vogel von Vogelstein, Carl Christian, Maler (1788-1868).
Eigenh. Brief mit U. München, 1. VIII. 1860.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Im Begriff auf einige Tage nach Dresden zu reisen wage ich es bei Ihnen ob und bis wann ich die Ehre haben könnte Sie auf eine Stunde in Halle zu sprechen, wo ich dann bitten würde mir gütigst poste restante Leipzig nur mit einem Worte Auskunft darüber zu geben. Ich lasse nemlich jetzt meine Bilder von Faust, der D. Commedie und der Aeneis stechen, und beabsichtige dazu eine Beschreibung davon sowie eine Andeutung wie dieselben die Hauptelemente unseres Bewußtseins symbolisieren, drucken zu lassen, wozu ich vorher Ihre belehrenden Bemerkungen darüber einholen möchte […]". - Mit Stempel der Handschriftensammlung J. K. Riess.
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Albori, Eugen von, General (1838-1915).
Eigenh. Brief mit U. Gottschee [Kocevje], 21. X. 1891.
1 S. 8vo. An einen Freund: "Indem ich meinen herzlichen Glückwunsch zu dem Eurer Hochwohlgeboren verliehenen hohen Orden aussprechen, bedauere ich gleichzeitig tief, Ihren Austritt aus der Aktivität. Ich gedenke hiebei dankerfüllt, der mir in Ihrer wichtigen Amtssphäre gewährten Bereitwilligkeit, die Erfüllung meiner Wünsche zu fördern. In unwandelbarer Verehrung und mit den herzlichsten Grüssen [...]". - Mit Empfängervermerk.
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Appel, Johann Nepomuk von, General (1826-1906).
Ausschnitt mit eigenh. U. O. O. u. D.
Ca. 135:40 mm. Brieffragment mit einem Teil der Courtoisie.
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Aspre, Konstantin d', General (1789-1850).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 17. IV. 1850.
2¼ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Gräfin Esterházy, geb. Weissenwolf (1795-1866), in Venedig mit Dank für geliehene Bücher, über sein Gichtleiden und mit Nachrichten von Helene Esterházy und Frau Samoiloff sowie über den Tod der Mutter Herzog Littas in Turin. Er, Konstantin d'Aspre, wolle Helene und die Adressatin gerne abends einladen, lasse aber zuerst (vermutlich einen Doktor) Wimpfen kommen, um sich zu versichern, dass er keinen beginnenden Husten habe. Auch beschwert Konstantin sich darüber, dass die Adressatin ihren Gatten Valentin schlecht erzogen hätte, da dieser wie versprochen vorbeigekommen wäre, leider jedoch nicht Bescheid gesagt und ihn so verpasst hätte: "C'est avec beaucoup de reconnaissance Mm Comtesse que je vous renvoye les livres que Vous aviez bien voulus mes prêter. Vous voyés quelles pattes de poule je fais mais cette malheureuse gou[t]te m'a attaqué les doi[g]ts les uns aprés les autres, et vous voyés en quoi j'en suis reduit [...] Madame de Samoiloff m'écrit au nome du Duc Litta pour m'annoncer la mort de sa mere, lendi à Turin au moment de sa convallescence [!]. Avés-vous vu Helene Esterhazi qui m'écrit un mot amical de Venise. Je pensais qu'elle serai ici demain, mais j'envoyé le [...] Wimpfen qui y ira ce soir pour m'en affirmer [?]. Si la toux n'étaient pas detectable je vous engagerai en soirée avec elle, mais, ce serait une trop mauvaise plaisanterie par la pluie et le froid j'engage Wim[p]fen en lui presentant de venir me [...] plus tard. Valentin qui m'avait promis de venir chés moi m'a manqué sans crier gare. Pourquoi l'avés-vous si mal-elevé? [...]". - Blatt 2 mit Ausschnitt am unteren Rand (ca. ¼ S.) und restaur. kleinerem Ausriss durch Brieföffnung (jeweils ohne Textverlust). Mit kl. in Rot und Gold gepr. Monogramm.
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Auffenberg, Moritz von, General und Kriegsminister (1852-1928).
Eigenh. Postkarte mit U. [Poststempel: Wien], 16. X. 1922.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse verso. An Hans Nüchtern von der Redaktion des Blattes "Die Arbeit" in Wien mit einer Absage seiner Mitarbeit: "Ich habe die Exemplare Ihres g: Blattes noch nicht erhalten, da ich es aber ab & zu las, so bin ich über die Tendenz des Blattes orientiert. Auch aber darum ist's mir klar, daß diese ziemlich weit ab von meinem journalistischen Aktionsradius gelegen ist & Themata behandelt, die mir nicht geläufig sind. Sollte sich aber einmal ein Motiv ergeben, daß innerhalb jener Tendenz Platz zu finden vermag, würde ich das betreffende Essay Ihnen gern zur Verfügung stellen. Bei dieser Gelegenheit bitte ich Sie Ihren Eltern meine freundlichsten Grüße zu sagen; speziell Ihrer lieben Mama, mit der wir friedlich heitere Stunden in Hofgastein verbrachten, an die wir uns alle gerne erinnern. Bitte, sagen Sie ihr noch, daß ich - durch die verschiedenen Nar[r]ationen angeregt - mich dem Genuß der 'Schrammeln' leidenschaftlich hingegeben habe. Allerdings handelt es sich hierorts um durchaus unschädliche Dinger [...]".
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Auffenberg, Moritz von, General und Kriegsminister (1852-1928).
Gedr. Beitragsformular mit eigenh. Notiz und U. Wohl Wien, 12. XI. (o. J.).
1 S. (6 Zeilen). Qu.-8vo. Auf einem vorgedr. Formular des "Wiener Bürger- Stände- und Gewerberat": "Ich bin leider nicht in der Lage diesem Verein mit seinen hochsympathischen Zielen beizutreten, da ich - nach meiner Geburt - dem österreich: Staatsverbande nicht angehöre [...]".
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Beck-Rzikowsky, Friedrich Graf von, Generaloberst (1830-1920).
Dokument mit eigenh. U. Wien, 5. III. 1873.
¾ S. Folio. Auf teilweise lithogr. Quittungsformular: "Uiber Sechs Gulden österr. Währung welche Gefertigter für im Dienste verausgabten Fiakerlohn aus der k. k. Hofreisekasse rückvergütet empfangen hat [...]", mit dem eh. (?) Zusatz, "Fiaker zum Südbahnhofe und d. vom Südbahnhofe in die Stadt [...]" und von weiterer Hand "Adjustiert mit Sechs Gulden".
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Beck-Rzikowsky, Friedrich Graf von, Generaloberst (1830-1920).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 1. I. 1918.
¾ S. Folio. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich danke Euer Hochwohlgeboren verbindlichst für Ihre beiden Briefe sowie für Ihre freundlichen Bemühungen, mir Kohle zu beschaffen, - leider war es Ihnen aber nicht möglich. Dessenungeachtet wollten Sie mir mit Holz aushelfen. Von diesem Anerbieten kann ich gegenwärtig keinen Gebrauch machen, da erst im Monate Feber im Keller so viel Platz sein wird um Holz einlagern zu können. Ich werde mir erlauben, zu diesem Zeitpunkte mit der Bitte an Euer Hochwohlgeboren heranzutreten, mir eine Fuhre Holz zu liefern [...]". - Mit Empfängervermerken in Blei- und Rotstift.
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Benedek, Ludwig von, Feldzeugmeister (1804-1881).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 5. VIII. (o. J.).
1½ SS. Qu.-8vo. Beiliegend ein Zeitungsausschnitt. An einen Oberstleutnant: "Wollen Sie so gefällig sein, mir zu helfen, die beiden Damen Tortolati [?] zu fêtiren, u. mit Ihnen bei mir 2 Uhr zu speisen. Mir sind die Damen für Samstag den 7ten annoncirt, einen [...] brauch ich dazu, den liebenswürdigen Radegundier habe ich mir auserwählt. Dieses Diner ist aber nicht jenes, wo wir auf B's Gesundheit trinken wollen, dieses folgt, bis meine Mama daheime. Ich habe recht beruhigende Nachrichten, Novy [?] verspricht noch viel, u. das ich an ihn mehr glaube - als an manches, was man glauben soll - so hoffe ich das Beste [...]". - Beiliegend ein Zeitungsausschnitt des Nekrologs auf Benedek.
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Benedek, Ludwig von, Feldzeugmeister (1804-1881).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1½ SS. Qu.-8vo. An einen Herrn Veilhauser [?]: "Sie haben keine Ahnung wie sehr ich mich nach dem echten Parfum Cypre sehne, ich möchte dafür keine Kosten sparen. Jener echte so lang andauernde stets in Wohlgeruch ist von dunkler olivenfarbe etwas selbst in's Braune gehend, vielleicht ist Monsieur Cubir [?] als successeur des Prota [?] nicht die geeignete Bezug's Quelle, vielleicht war mein Cypre Double extract u. daher so intensive in Parfum? Können Sie mir einen gewünschten Cypre verschaffen, so würde ich es mit vielem Dank acceptiren. Die Farbe der neuen Sendung ist sehr licht grün, flüchtig wie möglich, u. entspricht keinesfal[l]s, ich finde ihn selbst geruchsloser, als das lezte von Wien bezogene. Bitte mir sagen zu laßen, was da zu thun wäre? wenn das Wetter erlaubt, komme ich selbst [...]". - Etwas fleckig.
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Bentzel-Sternau, Christian Ernst Graf von, deutscher Beamter und Schriftsteller (1767-1849).
Eigenh. Brief mit U. [Unleserlich], 23. XII. 1843.
1 S. Kl.-4to. An namentlich nicht genannte Freiherrn: "Länger schon besize ich die Anlage für Euer Hochwolgeboren - der mehrfach wiederholte Wunsch des Abgebens allein bestimmt mich zu deren Absendung. Ich will weder das Gute hindern noch die Ansicht theilen. Belieben Sie das Geeignete zu ermessen und mir wieder zu bewerten, und sich der unwandelbaren Gesinnungen der vorzüglichsten Hochachtung und Ergebenheit versichert zu halten [...]". - Bentzel-Sternau wurde 1812 Staats- und Finanzminister des Großherzogthums Frankfurt. Nach Auflösung des Großherzogthums 1813 zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte abwechselnd auf den Landsitzen Emrichshofen bei Aschaffenburg und Mariahalden am Zürcher See. - Zeitgenöss. Sammlernotiz am Kopf. Gebräunt und leicht knittrig bzw. mit kl. Randeinrissen; Spuren alter Faltung.
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Berg, Friedrich Wilhelm Rembert von, Feldmarschall (1790-1874).
Schriftstück mit eigenh. U.
2 SS. Folio. Beiliegend ein Portraitdruck. Lithografiertes Formular in russischer Sprache.
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Bertrand, Henri-Gatien, Generalmajor und Großmarschall des Palastes (1773-1844).
Brief mit eigenh. Zusatz und U. Beiliegend ein Portraitdruck. Triest, 22. IV. 1812.
½ S. Folio. Das Portrait im Format 97:130 mm. An einen Herrn Aubernon, den leitenden Anweisungsberechtigten in Triest: "Je vous prie de demander et de me remettre regulierment tous le 1er et 15e de chague mois, l'Etat de situation des vivres à Raguse, Cattaro et Zara [...]" (Übers.: "Ich bitte Sie regelmäßig jeden 1sten und 15ten des Monats den Lagestatus der Lebensmittel in Ragusa, Cattaro und Zara anzufragen und mir zu übermitteln [...]"). - Mit Empfängernotiz.
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Bertrand, Henri-Gatien, Generalmajor und Großmarschall des Palastes (1773-1844).
Eigenh. Brief mit U. Brig (Brzeg), 23. I. 1809.
1 S. 4to. An einen General: "Je me rendrai auprès de Vous dans deux jours, j'envoie Mon Aide-de-camp le Capitaine [...], pour Reconnaiter la place. je Vous serai, obligé de me faire passer demain soir, la reconaissance de me dire ce que Vous présumez vous etre necessaire en artillerie. Si vous croyez que la place ne le rendra pas aux premiers coups de mains, je pense qu'il faudra reunir tous des moyens d'artillerie, faire des factions et des Galions pour pousser ensuite la Siège surement. Je me [...], Mon Général, d'autre nouvelle occasion de Vous revoir et de Vous assurer des sentiments distingués que je Vous ai voués [...]" (Übers.: "In zwei Tagen werde ich mich bei Ihnen einfinden, ich schicke meinen Adjutanten [...], um den Ort zu erkunden. Ich wäre Ihnen recht verbunden, mir morgen Abend Erkenntnis darüber zu übermitteln, was Sie vermuten an Artillerie nötig zu haben. Falls Sie glauben, der Ort sei nicht für die ersten Handstreiche geeignet, so denke ich, müsste man alle Artillerie-Mittel zusammenführen, Gruppierungen und Galleonen ausstatten, um dann sicher die Belagerung voranzutreiben. Ich freue mich, mein General, Sie bei einer neuen Gelegenheit wieder zu sehen [...]").
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Bertrand, Louis, Politiker (1856-1943).
Eigenh. Brief mit U. LaLoeuf nahe Château-roux, 1. XII. 1899.
¾ S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Un de mes collègues m'a parlé pour M. Chambolle en même tem[p]s que vous m'écriviez pour M. Beuchot, ce que me met dans uns véritable embarras. Nous verrons les chances qui pourront s'offrir pour ses deux candidats, l'un et l'autre fort honorables. Depuis la lettre que vous m'avez fait l'honneur de m'écrire, j'en ai recu quelques autres relatives à la place de Bibliothécaire de la Chambre. Je n'oublie point, Monsieur, les rapports que j'ai eus avec M. votre père, chez le quel je me rappelle avoir eu l'honneur de vous voir [...]" (Übers.: "Einer meiner Kollegen hat zur gleichen Zeit mit mir für M. Chambolle gesprochen, als Sie mir für M. Beuchot geschrieben haben, was mich wirklich in Verlegenheit bringt. Wir werden die Chancen sehen, die sich für die beiden Kandidaten eröffnen, der eine und der andere sehr ehrenwert. Seit dem Brief, den Sie die Ehre hatten mir zu schreiben, habe ich einige andere erhalten, die sich auf den Platz des Bibliothekars der Kammer beziehen. Ich vergesse nicht, Monsieur, die Beziehungen, die ich zu Ihrem Herrn Vater hatte, wo ich mich erinnere die Ehre gehabt zu haben, Sie zu sehen [...]").
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Biedenfeld, Ernst von, Regimentskommandant in der badischen Revolutionsarmee (1793-1849).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 17. XII. 1821.
1 S. 8vo. "Ein Aug' das frey zum Himmel schaut / Wenn gleich es Spiesse niederthaut; / Ein Herz in Liebe warm und reich / Dem Freud in Glück und Unglück gleich; / Ein Arm, für jeden Kampf gestählt, / Ein Mund, die Wahrheit nie verhehlt; / Zu Wein, Gesang und Liebeslust / In freyer Stunde frey die Brust; / Zur Wissenschaft und Musendienst / Wohl mehr besorgt - als Geld gewinnst; / Dem Buben stets ein offner Feind / Dem Armen Bruder gern ein Freund -, / Und sterben für das Vaterland / Das hatt' und war und übt' der Stand / Der mehr als seiner Spötter Schaar / Wohl Teutschlands Kron' u Zierde war / Uns es noch ist und auch wird bleiben / Wenn längst die Welt vergessen hat - / Was jeder faselte und that [...] / Von denen die dagegen schreiben / Und mit vornehmen Kenner Mienen - / Dem Baal nur und dem Gelde dienen! - / ein schlechter Vers bringt keinem Leid / Ein heuchelnd Herz schadt allezeit! [...] Ns Soll ein burschikoses Lied seyn im alten, im neuen u. so Gott will, auch im künftigen Geschmack teutscher musensöhne [!]!". - Verso ein weiteres Albumblatt von J. H. Castellón (?): "Hart nach Pohlen / Auf glühenden' Sohlen / Um aus den Kohlen / Kastanien heraus zu hohlen / Und wenn du sie hast genommen / Die schwarzen Dinger / Mit beschmutzten Finger' / Wieder zurückgekommen - / All uns, wo immer man ist / Wenn man nur trinkt, tabackt und küßt [...] Ns Soll ein burschikoses Lied seyn in neuem Geschmacke".
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Borstell, Karl Leopold Heinrich von, General der Kavallerie und Staatsmann (1733-1844).
Brief mit eigenh. U. Solberg, 17. XI. 1812.
¾ S. Folio. An die Regierung in Stargard: "Einer Königlichen Hochlöblichen Pommerschen Regierung übersende ich beigehend eine von dem Major Grafen v. Lottam wider dem Magistrat zu Rügenwalde verhängte Beschwerde, wonach selbiger sich weigert das Anzünden der vor der dasigen Hauptwache befindliche Lampen besorgen zu laßen, und er sich darauf beruft, daß das Servis Reglement von dieser Verpflichtung nichts vorschreibe. Insofern es nun in allen Garnisonstädten üblich ist, daß von Seiten des Magistrats für die Erleuchtung von den La[m]pen gesorgt werden müße, so unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die irrige Meinung der Stadt Rügenwalde hierinn [!] eine Berichtigung verdiene; daher Eine Hochlöbliche Regierung ich ergebenst ersuche, den dortigen Magistrat über den in Rede stehenden strit[t]igen Gegenstand belehren, und auch wie dieses geschehen, unter Zurückgabe der communizierten Beschwerde gefälligst unterrichten zu wollen [...]". - Mit Vermerken und Gegenzeichnungen von Generalleutnant von Knobelsdorf (1752-1821) ("Der Mag. zu Rügerwaldt ist gehörig zu rectificiren u. Dhl. v. Borstell daß es geschehen zu benachrichtigen [...]") und zwei weiteren nicht identifizierten Händen ("Zur Registratur. Es sind mir wahrscheinlich schon ähnliche Fälle vorgekommen, die Registratur hat mir dergl. also beigelegen", "Es sind nach 23/II keine ähnlichen Fälle vorgekommen, da die Verpflichtung der Magisträte, das Anzünden der Lampen besorgen zu laßen, unbedenklich ist"). - Altersbedingt gebräunt.
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Boulanger, Georges Ernest, General (1837-1891).
Visitenkarte mit eigenh. Zusatz und U. Beiliegend ein Kuvert. [Poststempel: Paris, 28. XII. 1887].
1 S. (4 Zeilen). Gr. Visitkartenformat. Mit adr. Kuvert. Karte und Kuvert auf Papierträger montiert. An einen Alfred Greuser: "à une autrichien ami de la france Géneral Boulanger Commandant le 13.e Corps d'Armée. [dies lithogr.] un soldat francais [...]" (Übers.: "Einem österreichischen Freund Frankreichs [...] ein französischer Soldat"). - Das Kuvert mit Ausschnitt der Briefmarke.
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Bourbaki, Charles Denis, General (1816-1897).
Eigenh. Brief mit U. Lyon, 2. VII. 1873.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Franceschetti über das Verhalten eines Sergeant Major Saliceti und dessen Möglichkeiten, die Beförderung zum Unterleutnant betreffend. Da Saliceti den Freuden mehr als der Arbeit gefrönt hätte, nahm dessen Gesundheit Schaden; durch unverbesserliches Verhalten konnte er die Verbesserung seines Zustands nach einer 2-monatigen Genesungszeit nicht beibehalten und wurde für das restliche Semester nachhause geschickt. Auf eine schriftliche Anfrage des Colonel hin wollte Saliceti nun zurück in den Dienst, er sei seit 3 Wochen wieder als Sergeant Major eingestellt, sein Verhalten zeige nun, er wolle das vergangene unehrenhafte Benehmen vergessen lassen. Leider sei jedoch für dieses Semester seine Rangfolgenummer zu niedrig für eine Beförderung: "Je recu votre lettre avec grand plaisir et j'ai pris immédiatement des renseignements sur votre protégé: le sergent major Saliceti. J'aurai désiré pouvoir vous donne assurance que ce jeune homme sera maintenu cette année pour les grade de sous-lieutenant, malheureusement sa conduite a beaucoup laissé à désirer, et je ne crois pas que son numéro de classement lui permette d'arriver au tableau. Voici du reste la note qui m'a été envoyée sur le sergent major Saliceti: 'Dès la formation du régiment ce jeune homme s'est bien posé comme zèle, comme fermeté. Il a une instruction assez bonne. Sous ces raisons, Saliceti fut placé à la compagnie hors rangs qui devait rester auf fort Logasse. Là, sa manière d'être changea, il péféra les plaisirs au travail, sa conduite laissa beaucoup à désirer, sa comptabilité fut en désarroi et sa santé fut compromise. Il obtint un congé de convalescence de 2 mois, revint encore malade et détruisit par son genre d'insistance l'amélioration qu'il avait obtenue chez lui. Il fallut le renvoyer en semestre la même année pour se soigner. Après quatre mois d'absence, le Colonel lui écrivit pour l'engager à rentrer et reprendre la comptabilité de sa compagnie, Saliceti répondit qu'il désirait terminer son semestre. Mr. le Colonel dut le remplacer dans ses fonctions de sergent major. Saliceti fut remis sergent. Il a été renommé sergant major depuis trois semaines et semble aujourd'hui vouloir faire oublier sa conduite passée. Il ne pourra pas cette année être proposé avec un assez bon numéro pour être maintenu.' [...]". - Mit Briefkopf des "6.e Corps d'Armée et 8.e et 22.e Divisions Militaires. Le Général Commandant", Lochspur alter Heftung und Spuren alter Montage verso.
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Bourbon, Louis V. Joseph de, prince de Condé (1736-1818).
Brief mit eigenh. U. Wohl Paris, 23. V. 1762.
2 SS. Folio. An namentlich nicht genannte Adressaten: "Je suis s'extrêmement sensible à votre compliment, sur le commandement, qu'il a plu au Roi de me confier, et c'est avec beaucoup de reconnoissance, que je reçois tout ce que vous voulez bien me témoigner à cette occasion. je n'ignore pas, Messieurs, les malheurs des pais dépendans de l'Evêché de Munster; j'en suis véritablement touché, et je désire infiniment de pouvoir leur procurer du soulagement. à l'égard du fourage, et denrées qui ont été prix du coté de Bocholt, j'ai ordonné aux troupes auxquelles ils ont été fournis, et nommément aux chefs de troupes légères, qui sont, vraisemblablement, celles qui en ont le plus exigé, d'en donnes des reçus: le Baillage de Bocholt, n'a qu'a énvoier un deputé à Rees ou à Wesel, pour les demander; les troupes à qui les fournitures ont été faites, ne feront aucune dificulté de les lui délivrer. je vous prie de croire que j'aurai la plus grande attention à empêcher tout désordre de la part des troupes [...]". - (Übers.: "Ich bin äußerst berührt durch Ihr Kompliment, über das Befehlskommando, das dem König gefiel, mir anzuvertrauen, und mit großer Dankbarkeit erhalte ich alles, was Sie mir bei dieser Gelegenheit bezeigen möchten. Ich bin mir des Unglücks des Länder, die vom Bistum Münster abhängen, nicht unbewusst, meine Herren. Ich bin wirklich berührt davon und ich wünsche mir sehr, ihnen Erleichterung verschaffen zu können. In Bezug auf Truppenverpflegung und Waren, die auf der Seite von Bocholt festgesetzt wurden, befahl ich den Truppen, an die sie geliefert wurden, und zwar an die Führer der leichten Truppen, die wahrscheinlich diejenigen sind, die am meisten benötigten, Quittungen dafür vorzulegen: Die Vogtei von Bocholt muss nur einen Stellvertreter nach Rees oder Wesel schicken, um sie anzufordern; die Truppen, an die die Vorräte geliefert wurden, werden keine Schwierigkeiten haben, sie ihm zu liefern. Ich bitte Sie zu glauben, dass ich mit größter Sorgfalt jede Störung von Seiten der Truppen verhindern werde [...]". - Etwas staubrandig und mit Randläsuren.
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Brandenburg, Friedrich Wilhelm Graf von, Ministerpräsident (1792-1850).
Eigenh. Brief mit U. Breslau, 23. I. 1847.
½ S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Mit meinem schönsten Dank emittiere ich [...] die Vorlagen, die allerdings eine aigenthümliche Episode der Tages Litteratur bilden. Mich ergebenst empfehlend [...]".
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Brommy, Karl Rudolf, Marineoffizier und Konteradmiral (1804-1860).
Eigenh. Brief mit U. Kiel, 19. VII. 1850.
1½ SS. auf Doppelblatt. Gr.-4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ew. Hochwohlgeboren beehrte ich mich ergebenst anzuzeigen, daß ich durch den Consulat Secretair Herrn Lang die mir gütigst übersandten Rh. 6000 Kr. Court. zur Bestreitung der Ausgaben für die Fregatten Eckernförde, heute Morgen erhalten habe. Sehr bedaure ich, daß ich bereits gestern Abend von Eckernförde abgereist war, als Herr Lang dort ankam, was diesen zwang nach Kiel zurückzukehren. Die Uebersendung dieser Summe war für den Augenblick um so nöthiger, als ich eben hier eine Anleihe in meinem eigenen Namen machen wollte, da mir bis jetzt von Frankfurt aus kein Geld zugekommen war. Aus dieser Verlegenheit, die nicht das beste Licht auf die Verwaltung der Marine abseiten der Bundes Control Commission geworfen hätte, bin ich durch das rechtzeitige Uebersenden [...] und hoffe daß der Zeitpunkt nahe ist, wo solche kleinliche[n] Verlegenheiten aufhören müssen. Die gewünschte Bescheinigung über den Empfang der Summe wird Herr Lang bereits übergeben haben [...]". - Mit Spuren alter Faltung, der rechte Rand etwas knittrig und lädiert.
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Bubna, Ferdinand Graf von, Feldmarschallleutnant (1768-1825).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 26. VI. 1800.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Freundschaftlicher Brief als Ratgeber an eine Elise über die Ehrenhaftigkeit von jungen Frauen und wie weit Gefühlen zu trauen ist: "Ich habe mich sehr gefreut [...] einen Brief von Ihnen zu erhalten, und noch viel angenehmer ist mir der Inhalt. Haben Sie es mir nicht verargt, [...] daß ich es in weiter Ferne gewagt habe in Ihrem Herzen zu lesen? Würde ich Sie bey meiner Ankunft gefragt haben, wenn ich Ihre Zeilen nicht schon hätte, und durch diese die Versicherung, daß Sie fühlen, daß ich nur aus herzlicher Theil[n]ahme für Sie sprach, was ich Ihrer Mutter schrieb. Auch entfernt, theile ich freundschaftlichst das empfindliche Ihrer dermaligen Lage; allein unaus[s]prechlich hat mich die Bemerckung so Sie machten, 'daß es vielleicht für die Zukunft in jeder Hinsicht gut seye' erfreut, sie entspricht ganz meiner Erwartung [...] Der Herr Johann Höring (kurzweg Hans) Jäger, und selber Herr in meinen Diensten, küsst der gnädigen Fräule das Glied, und bittet, dem Herrn Bruder zu melden, daß er gestern, nachdem er sammt Herrn Baron Heinrich mehrer Stunden in dem Loche gesessen, wo die [...] Pferde eingescharrt werden, glücklich einen Adler erlegt, denselben mit der Haut abgezogen zu Füssen des Gnädigen Grafen zu Kopiatur legen werde. Das Wäre [!] des Wohlgeruchs wegen eine Jagd für den Neeb, er bekäme seiner langen Nase wegen doppelte Dosis Geruch. Adieu, liebe Jungfer [...]".
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Buddenbrock, Wilhelm Dietrich von, Generalfeldmarschall (1672-1757).
Brief mit eigenh. U. Brieg (Brzeg), 28. IV. 1757.
4 SS. auf Doppelblatt. 4to. An einen "Herrn Geheimen Etats Minister": "Zufoderst danke Ew Excellens ganz gehorsamst, vor die Zeichen der wahren Freundschaft und Wohlgewogenheit, so sie bey der betrübtesten Gelegenheit der Frau Feldmarchallin, meiner Familie und besonders mir, geben wollen; da Sie ein wahres Antheil an unseren Verlust genommen. Ich hoffe Ew Excellens werden diese Freundschaft vor mich und meine Familie conserviren, und unser Seits sich von der volkommensten Hochachtung versichert halten. Sonst habe die Ehre Ew Excellens auf dero Schreiben in ergebenster Antwort zumelden, wie ich den jungen Baron v. Seer zu mir kommen laßen, welcher aber keine Lust bezeigt in Militair dienst zu gehen, noch weniger aber als Fahnen Juncker, sich zu engagiren willens, da er beym Schoenaichschen Cuirassier Regiment, vor 2 Monath Cornet werden können. Es ist ein Mensch von 19 Jahren, der aber dem Ansehn nach sehr schwächlich und von delicater Gesundheit ist, und also die fatiguen einer Campagne aus zu halten nicht im Stande. Sonst wird Ew Excellens wohl schon bekand seyn, daß die in Ober Schleßien gestandne infanterie, die Neisse passiren und in der Gegend von Franckenstein zustehen kommen soll. Der Feind soll sich auch größtentheils von Maehren nach Böhmen ziehen. Ob ich nun wohl hir in Brieg noch nichts feindliches zu befürchten hätte; so erfo[r]dert doch die Vorsichtigkeit, und das [!] Königsdienst daß ich alle Anstalten mache, damit mir nicht au depourvue finde, von denen Sachen, so ich bey der geringsten Unruhe in die Festung zu bekommen, nicht mehr in Stande bin. Hierunter ist hauptsächlich, den benöthigten fascinen und so viel Strauch Werk und Pfähle, als ich zu Schantz Cörben nötig hätte. Ich ersuche demnach Ew Excellence dem LandRath v Tschirski von Briegschen Creise mit dem aller fordersamst die ordre zugeben, daß er auf mein Verlangen die Faschinen Strauch und Pfähle in die Festung liefere. Die dörffer jenseit der Oder haben viel Strauch Werck und können diese Lieferung am füglichsten thun. Ich kann Ew Excellenz nicht genug sagen wie unendlich viele Arbeit hir in Brieg noch zu machen wäre. Der Gen. Lieut. v Hautcharmoy [d. i. Heinrich Karl Ludwig de Herault Seigneur de Hautcharmoy] hat dem Könige hierüber Vorstellung gethan, und ich habe noch letzt unter d. 22. Martii von ienen darüber berichten, und nur um etliche, tausend Rthr. Geld gebeten um das Allernötigste an den Wercken zu machen; wo so wol es an Mauer Werck als auch an Erde so in der Zeit eingefallen, einer großen reparatur von nöthen wäre. Der König antworte mir das alles gemacht werden solte er könnte aber in jetzigen Zeiten kein Geld dazu geben. Wie ist dieses zu machen? Ohne Geld zu arbeiten dazu gehört eine industrie, die ich noch nicht lernen können. Der hiesige Magistrat, hat zu allen Zeiten die Brücken, Barrieren, Schildern-Häuser und Schälungen an der Oder machen laßen müßen; diese Unkosten sind der Cämmerey aus der Land militair Bau caße alle mahl wieder bezahlt worden, nachdem aber diese militair Casse zur Ober Steiner Casse gezogen worden, ist der Magistrat wegen Wieder Bezahlung der Unkosten in gröster Verlegenheit. Dieses ist die Uhrsach warum der hiesige StadtDirector Herr Stegemenn von Magistrat nach Beslau deputirt worden, um bey Ew Excellenz hierüber gehorsamste Vorstellung zu thun. Die monathlichen 125 Rthlr die der König zum hiesigen Festungs bau für wenigen Jahren bezahlen laßen, sind nicht hinreichend die Mauer und Erd Arbeit zu bestreiten, ich kann also um obige Sachen so des Königs dienst unumgänglich erfo[r]dert, nicht anders als mich an den Magistrat halten, daß derselbe ohne Zeit Verlust es machen laßen muß, und wäre es nicht unbillig daß diese Unkosten der Cämmerey aus den [!] Militair fond wieder erstattet worden. Nunmehro kommen wir den [!] Zeit Punkt immer näher wo große und decisive evenements geschehn müßen. Gott gebe daß alles zu des Königs und des Vaterlands avantage aus schlagen möge. Die Providence hat in der vorigen kurtzen Campagne sich so deutlich vor uns declarirt, daß ich an einen glücklichen Fortgang der bevorstehenden Campagne nicht zweiffeln kann. In Erwartung einer baldigen gütigen Antwort habe die Ehre mit vieler Hochachtung und Freundschaft zu seyn [...]". - Mit winzigen Papierdurchbrüchen in der Nähe des Falzes, dieser nachtäglich verstärkt.
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