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[Maximilian III, Archduke of Austria (1558-1618)].
Mandate for the Tyrolean Estates. Innsbruck, 2 May 1613.
Oblong royal folio (388 x 526 mm). Broadsheet with printed signature and papered seal. With two counter-signatures and somewhat dusty; some tiny holes in the foldings.
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Mayerhofer, Franz, Politiker (1822-1874).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 11. X. 1873.
1½ SS. auf Doppelblatt. 4to. An ein “[l]öbliches Wahlcomité: “[...] habe ich dankend zur Kenntnis genommen, daß das verehrliche Comité mich einstimmig zum Reichsrathskandidaten für den ersten Bezirk der Stadt Wien aufgestellt hat und entspreche ich der mich so ehrenden Aufforderungen und nehme die Candidatur an [...]”. - Seit 1858 Mitglied der Niederösterreichischen Handelskammer und seit 1861 des Wiener Gemeinderats, wurde der promovierte Jurist 1853 als Mitglied der Mittelpartei zum stellvertretenden Wiener Bürgermeister gewählt. 1866 wurde er von der Handelskammer in den niederösterreichischen Landtag, später von diesem in das Abgeordnetenhaus entsandt. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Mazzini, Giuseppe, Italian politician and freedom fighter (1805-1872).
ALS ("Giu. Mazzini"). N. p., 26 April, n. y.
Small 8vo. 1½ pp. on bifolium. Fine letter to an an unnamed addressee: "[...] Prendo dieci numeri e tolgo una Lira a costo d'esso [...]". - Slight defects to folds (contemporarily rebacked, no loss to text); some browning. - Fol. 1 with ms. number "181", the reverse with a small label, monogram stamp "LS" and ms. number "128".
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Mecséry von Tsoor, Karl Frh., Verwaltungsbeamter und Minister (1804-1885).
Brief mit eigenh. U. Prag, 8. XI. 1848.
1 S. Gr.-8vo. An das k. k. Kameralzahlamt betr. "der in den Monaten September und Oktober l. J. aufgelaufenen Auslagen". - Seit 1828 im Staatsdienst stehend, wurde Karl Frh. Mecséry von Tsoor 1848 Vizepräsident des Guberniums in Prag und im Jahr darauf Landeschef und Statthalter von Böhmen; 1860 wurde er als Polizeiminister nach Wien berufen und war zuletzt als Statthalter in der Steiermark tätig.
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Megerle von Mühlfeld, Eugen Alexander, Politiker und Advokat (1810-1868).
Eigenh. Brief mit U. ("Mühlfeld"). O. O., 27. IV. o. J.
1 S. Folio. "Ich habe die Ehre den entworfenen Bericht an die Landesstelle bezüglich der Ratification der Versteigerung von Seebs und Zettlitz mit dem Ersuchen zu übermachen, denselben in aller Eile an die gedachte Behörde zu befördern [...]". - Megerle von Mühlfeld gilt als "eine der führenden Gestalten der Großösterreichischen bzw. der Liberalen Verfassungspartei" (DBE), war Mitglied des niederösterreichischen Landtags und des Reichsrats und Präsident der 1850 neugegründeten Wiener Advokatenkammer. Er setzte sich für die Abschaffung der Todesstrafe, das Briefgeheimnis, den Erlaß eines neuen Religionsgesetzes und die Wiedereinrichtung der Schwurgerichte ein; die auf seine Initiative zurückzuführenden "Maigesetze" (1868) bewirkten eine deutliche Abschwächung des Konkordats mit der Kurie. - Die Datierung gemäß einem wohl von anderer Hand stammendem Vermerk am rechten oberen Rand der Recto-Seite. - In altem Sammlungsumschlag.
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Messerschmitt, Wilhelm, Flugingenieur (1898-1978).
Gedr. Billett mit eigenh. U. Augsburg, September 1938.
1 S. Qu.-8vo. Mit ms. Kuvert. An Mina Darmokroy in Wien als Dank “für die mir so liebenswürdig übermittelten Glückwünsche” zum 40. Geburtstag. - Während des ‘Dritten Reichs’ stellvertretender Präsident der Deutschen Akademie für Luftfahrtforschung und Wehrwirtschaftsführer, entwickelte Messerschmitt das bei den Olympischen Spielen 1936 vorgestellte und im Spanischen Bürgerkrieg ebenso wie im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Jagdflugzeug Me 109 und überdies das erste in Serie produzierte Düsenjagdflugzeug Me 262. 1945 verhaftet und 1948 als Mitläufer eingestuft, nahm Messerschmitts Firma zunächst die Produktion von Fertighäusern, Nähmaschinen und Motorfahrzeugen auf, ehe sie 1956 in Augsburg wieder Flugzeuge für die NATO und die Bundesluftwaffe herzustellen begann. - Beiliegend eine Photographie (Postkarte) der erwähnten Me 109 (8vo).
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Metternich, Clementine Fürstin von
3 eigenh. Briefe und 6 eh. Postkarten mit U. Wien, 1916-1917.
Zusammen 14 SS. Meist 8vo. Mit 2 eh. adr. Kuverts. Betr. zumeist Terminvereinbarungen und Korrespondenz über einen Subventionsbeitrag: "Verzeihen Sie, daß ich in dieser so schweren Zeit für Sie [...] mit einer sachlichen Angelegenheit komme, doch das Interesse für meinen Dienstmädchen-Verband erheischt es. Sie erinnern sich wohl, daß ich der Hoffnung Ausdruck gab, die Gemeinde Wien würde für die Herstellung der Fassade des Stanislawhaus eine Subvention bewilligen [...]" (Br. v. 10. I. 1917). - In altem Sammlungsumschlag.
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Metternich, Franz Georg Fürst von, Diplomat (1746-1818).
Eigenh. Brief mit U. ("Fr. G. Prince Metternich"). Wien, 9. I. 1815.
2 SS. auf Doppelblatt. 4to. In französischer Sprache an einen "Monsieur Le Baron" und in betreff einer Reisekosten-Dotation nach Neapel. - Der Vater von Clemens Wenzel Fürst von Metternich stand seit d. J. 1773 in kaiserlichen Diensten und war Gesandter in Trier, Köln, am Niederrheinischen Kreis und in Mainz. "Seit 1790/91 bevollmächtigter kaiserlicher Minister in den Österreichischen Niederlanden, hatte Metternich bald heftige Auseinandersetzungen mit dem Hofkanzler der Niederlande in Wien, Trauttmansdorff, und kehrte nach dem endgültigen Verlust der Niederlande 1794 nach Wien zurück. 1804 wurde er kaiserlich österreichischer Staats- und Konferenzminister" (DBE). - Papierbedingt etwas gebräunt.
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Metternich-Winneburg, Richard Fürst von, Diplomat und Politiker (1829-1895).
Eigenh. Adreßzettel. O. O. u. D.
1 S. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Der Sohn von Clemens Wenzel Fürst von Metternich (1773-1859) war Legationssekretär in London und nach 1856 Gesandter an den sächsischen Höfen. 1859 wurde er Kaiser Franz Josefs außenpolitischer Berater und war als solcher bis 1871 als Botschafter in Paris tätig, wo er gemeinsam mit seiner Gattin Pauline (1836-1921) eine gesellschaftlich wie politisch gewichtige Rolle am Hofe Napoleons III. zu spielen wußte. Während des Deutsch-Französischen Krieges organisierte er die Flucht der französischen Kaiserin Eugénie nach London, er selbst kehrte nach Wien zurück und quittierte 1874 seinen Dienst. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Metzburg, Johann Nepomuk Frh. von, Statistiker (1780-1839).
Eigenh. Brief mit U. und eh. Albumblatt. O. O., 1837 und 1839.
Zusammen 2 SS. (Qu.-)8vo. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Nachdem Hr. Pittoni, Direktor des Gleichenberger Brunnens, dich sechsmal vergebens aufgesucht, um dir diese Anstalt zu [empfehlen], übergab er mir diese Krankengeschichten mit der Bitte sie dir zu senden damit du sie lesest, mir zurückstellest u. dies beginnende Werk in deinen Schutz nehmest [...]“. - „Die zarte Kerze sank! Wird jenseits sich entfalten! | Nicht konntest Du sie schützen vor dem herben Todes Schmerz! | Doch hast Du Freund bey uns mit ausgehalten | Den ew'gen Dank - zollt dir der Mutter Herz“. - Metzburg schlug 1802 die höhere Beamtenlaufbahn ein, wurde Gubernialsekretär in Lemberg, Vizekreishauptmann in Krakau, Gubernialrat in Lemberg und bald darauf Kreishauptmann von Zolkiew. Nach der Errichtung des lombardisch-venezianischen Königreiches trat Metzburg in die k. k. Vereinigte Hofkanzlei ein, war seit 1829 für das neugegründete Statistische Büro mit der Ausarbeitung von Plänen zur Herausgabe eines die Gesamtmonarchie umfassenden Werks von statistischen Tafeln befaßt und veröffentlichte 1830/31 das begleitende ‚Handbuch der österreichischen Statistik‘. 1836 wurde er Präsident einer neugebildeten Armeerechnungs-Hofkommission. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Meyer von und zu Gravenegg, Joseph Frh., Finanzmann (1780-1870).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 24. V. 1869.
3½ SS. auf Doppelblatt. 4to. "Das von Herrn Hofsecretär Ritter von Becker mir übersendete Gesuch des Stephan Premesch um Ersatz der von ihm verlorenen silbernen Medaille zum sächsichen Militär [...] Orden habe ich bei dem königlichen Kriegsministerium eingereicht und dort, sowie bei der Ordenscommission, dasselbe zur Berücksichtigung mündlich empfohlen [...]". - 1804 nach juridischen Studien in den Staatsdienst getreten, mündete die Berufslaufbahn Graveneggs 1848 in der Stelle des Gouverneurs der österreichischen Nationalbank. Meyer von und zu Gravenegg, "Leiter des Gefällswesens für die italienischen Provinzen, war an der Regulierung des Militäraufwandes von 1823 beteiligt. Unter seiner Leitung erhöhte sich der Ertrag des Tabak- und Stempelgefälles auf das Doppelte. Er trat 1845 für Reformen für Reformen in der Tabakfabrikation und der technischen Leitung ein" (ÖBL VI, zit. n. DBA II 893, 158). Vgl. auch DBA I 841, 216-221. - Aus dem Besitz und in bedruckter Originalmappe der berühmten Autographensammlung des österreichischen Industriellen Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Meysenbug, Otto Frh. von, Politiker und Diplomat (1806-1886).
5 Br. mit eigenh. U. Wien, 30. XI. 1864 bis 30. VIII. 1866.
Zusammen 8 SS. Folio. An das k. k. Universal-Kameral-Zahlamt betreffs der Anordnung zur Überweisung diverser Gelder. - Meysenbug war an den österreichischen Gesandtschaften in St. Petersburg und später in Turin tätig. Zuletzt Wirklicher Geheimer Rath und Unterstaatssekretär im Ministerium des Kaiserlichen Hauses und des Äußeren wurde er 1868 unter Gf. Beust seiner "ultramontanen" Gesinnung wegen seiner Ämter enthoben. - Jeweils mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerken; der Br. v. 30. XI. 1864 auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf des Ministeriums des Kaiserlichen Hauses und des Äußeren.
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Michna von Watzenau, Emanuel Gf. von, Agrarfachmann (1772-1827).
6 eigenh. Briefe mit U. Prag, 1815-1825
25½ SS. Gr.-8vo. Beiliegend ein eh. Br. seiner Gattin, geb. Gfin. Freiin von Wiedersperg (Prag, 23. VI. 1828; 2½ SS. auf Doppelblatt, 4to). An Herrn Ritter betr. der Übersendung von Hof- und Staatsschematismen des österreichischen Kaiserhauses sowie über landwirtschaftliche Fragen aller Art. - Michna, k. k. Kämmerer und ehedem verdienter Militär, war Professor für Landwirtschaft an der Universität Prag und Begründer einer weithin bekannten Sammlung von Ackerbaugeräten, die zum Zeitpunkt seines Todes an die 300 Objekte umfaßte und wohl zur größten des deutschen Sprachgebietes geraten wäre, hätte der Tod ihn nicht dahingerafft.
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Milan I., König von Serbien (1854-1901).
Visitkarte mit 4 eigenh. Zeilen und Paraphe [Belgrad, 11./23. IX. 1885].
2 SS. Carte de Visite-Format. "Milan prie Mr. Emile Glika de bien vouloir passez au palais aujourd'hui dans la matineé". - Die Datierung gemäß einer kl. zeitgenöss. Notiz von fremder Hand am oberen Rand der Recto-Seite.
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Millosicz, Georg Frh. von, Admiral (1819-1890).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. An den namentlich nicht genannten Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Da ich Niemand habe, der mir über Ihr Befinden Auskunft geben könnte, so müssen Sie mir schon gestatten, daß ich Sie selber darum behellige [...]“. - Millosicz hatte 1861/62 in Pola die Bauleitung der Fregatte „Schwarzenberg“ inne, die er 1866 bei der Schlacht von Lissa mit Auszeichnung kommandierte. Von da an die militärische Rangleiter erklimmend, war Millosicz Eskadrekommandant, Kontreadmiral, Stellvertreter des Chefs der Marinesektion im Kriegsministerium und schließlich Vizeadmiral und Admiral. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Milo, prince of Montenegro (1889-1978).
Autograph letter signed ("Milo of Montenegro"). [London], 12 Feb. 1934.
8vo. 1 p. on bifolium. In English, to one Mr. Stirling: "Thank you so much for your kind letter of sympathy. My loss is indeed great and irreparable. Major Popovich, a king among men, was a great soldier and patriot, faithful, loyal, and idolized by the Montenegrins [...]". - On black-edged stationery; some traces of mounting.
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Miltitz, Dietrich von, Militär (1769-1853).
Eigenh. Bestätigung mit U. Neustadt, 20. IV.[?] 1807.
½ S. Folio. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Daß Ueberbringer dieses, Hl. Friedrich Julius König, gebürtig von Wendelstein [?], einige Jahre im Justiz Amte Dahme [?] als Actuarius; und dann in Condition als Privat Secretair des Creiß-Directors von Kleist [?] auf Malsdorff gestanden; solches kan[n] Unterzeichneter, indem ihm hl. König seit geraumer Zeit genau bekannt [...] der Wahrheit gemäß bekräftigen [...]". - Miltitz war preußischer General und Begründer des Scharfenberger Kreises, einer losen Vereinigung von romantischen Dichtern und Intellektuellen. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 trat er dem sächsischen Militär bei und wechselte 1815 zur preußischen Armee. Nach seiner Ernennung zum General wurde er 1830 pensioniert und ging auf sein Gut Siebeneichen zurück.
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Minghetti, Marco, Staatsmann (1818-1886).
Eigenh. Brief mit U. ("Minghetti"). O. O., [24. III. 1879?].
½ S. auf Doppelblatt. Kl.-8vo. An einen Signor Bonelli (?). - Marco Minghetti wurde im November 1847 Mitglied im Staatsrat der ersten Regierung, nahm zwischen 1848 und 1849 am Unabhängigkeitskrieg in den Reihen der piemontesischen Armee teil und wurde 1849 kurzzeitig Minister der Öffentlichen Arbeiten. Später Innenminister mit Camillo Cavour und Bettino Ricasoli sowie Finanzminister mit Luigi Farini, gründete er 1857 die "Banca delle quattro legazioni" (Bank der vier Kirchenstaatsprovinzen). "Während der italienischen Einigung setzte er sich gegen einen zentralistischen Staatsaufbau und für die Gewährung regionaler Autonomie ein, wodurch er zu einem Vorläufer des modernen italienischen Regionalismus wurde. Zwischen dem 24. März 1863 und dem 23. September 1864 amtierte er als Regierungschef und folgte Farini nach" (Wikipedia), eine zweite Amtsperiode folgte von 1873 bis 1876.
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Mitis, Georg Frh. von, Jurist (1810-1889).
Kanzleibrief mit eigenh. U. Wien, 25. VII. 1854.
½ S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse. An den Rechtspraktikanten Julius Newald (1824-97) mit der Mitteilung von dessen Zulassung "zur öffentlichen Agenten-Prüfung" und der Aufforderung zur diesbezüglichen Vorsprache beim zuständigen Statthalterei-Rat Friedrich Swieceny. - Georg von Mitis durchlief eine lange Laufbahn ihm öffentlichen Dienst und war zur Zeit des vorliegenden Schreibens bereits seit vier Jahren Präsident des Landesgerichts Wien. "Den Vorschlag, Statthalter von NÖ zu werden, lehnte er ab, um im Justizdienst bleiben zu können" (ÖBL VI, s. v.); während der Erkrankung des Justizministers Adolf Frh. Pratobevera von Wiesborn vertrat er eineinhalb Jahre lang die Administrativgeschäfte des Ministers und diesen selbst auch im Reichsrat. - Rechtspraktikant Newald schloß sein Studium 1858 ab, wurde 1864 Mitglied des Wiener Gemeinderats und amtierte von 1878-82 als Bürgermeister von Wien. "Im Kompetenzstreit, der nach dem Ringtheaterbrand (1881) ausgebrochen war, wurde er angeklagt, schließlich aber freigesprochen und rehabilitiert. 1882 trat er jedoch von seinem Amt zurück. Newald erwarb sich um die Bauordnung, Donauregulierung, den Bau der Hochquellenwasserleitung und um den Neubau des Rathauses große Verdienste" (ÖBL VII, s. v.). - Mit einer einmontierten zeitgenöss. Beschreibung des vorliegenden Dokuments am leeren Bl. 2 recto.
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Mittermaier, Franz, Politiker, Landwirt und Jurist (1826-1891).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 13. IV. 1870.
3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) zum Tode von dessen Sohn gleichen Namens: "Kaum hatte ich die Freude, Ihnen zur Verlobung Ihres Fräulein Tochter Glück wünschen zu dürfen, als ich abermals mich gezwungen fühle, mich brieflich an Sie zu wenden; aber, ach! - es ist diesmal kein freudiges Ereignis, was die Veranlassung gibt, es ist vielmehr der plötzliche Tod Ihres geliebten Sohnes [...]". - Franz Mittermaier, Bruder des Mediziners Karl, war von 1863 bis zu seinem Tod ständiger Mitarbeiter an Goldschmidts "Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht", Gründer des Schützenvereins und auch auf zahlreichen anderen Gebieten umtriebig. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Mittermaier, Franz, Politiker, Landwirt und Jurist (1826-1891).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 19. IV. 1870.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Davon 1 S. aus der Hand seines Bruders Karl. Kondoliert dem Hauptmann und Historiker Alfred Rt. von Vivenot (1836-1874) zum Tode von dessen Bruder Rudolph (geb. 1833): "In unserm Menschenleben ist es sicher der größte Schmerz, von Jahr zu Jahr die Zahl geliebter Menschen schwinden zu sehen [...]". - Franz Mittermaier, Bruder des Mediziners Karl, war von 1863 bis zu seinem Tod ständiger Mitarbeiter an Goldschmidts "Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht", Gründer des Schützenvereins und auch auf zahlreichen anderen Gebieten umtriebig. - Karl Mittermaier, Geheimer Medizinalrath und Ehrenbürger von Heidelberg, war neben seiner ärztlichen Tätigkeit Ehrenvorsitzender der Fortschrittlichen Volkspartei daselbst. - Alfred Rt. von Vivenot, Sohn des berühmten Arztes Rudolph Rt. von Vivenot, widmete sich nach dem österreichisch-preußischen Krieg, in dem er militärisch geglänzt hatte, vorwiegend wissenschaftlichen Arbeiten und verfaßte zahlreiche Aufsätze und Bücher zu militärhistorischen Themen.
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Mittrowsky, Anton Friedrich Gf., Staatsmann (1770-1842).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 4. XI. 1841.
1 S. 4to. An Herrn Stahlberg, den Besitzer von Gut Federaun, dessen Gut er zu kaufen aus mehreren Gründen - u. a. wegen eines exorbitant hohen Schätzgutachtens und verwickelter Verhältnisse - ablehnt. - Mittrowsky wurde bereits 32jährig Geheimer Rat, bekleidete anschließend je zwei Jahre lang das Amt des Vizerpräsidenten der niederösterreichischen Regierung und des böhmischen Guberniums. Bis 1815 aus gesundheitlicher Rücksichtnahme beurlaubt, war er anschließend zwölf Jahre hindurch als Gouverneur von Mähren und Schlesien tätig und "erwarb sich [...] durch Sicherstellung und Sammlung der historischen Schriftquellen bedeutende Verdienste um die Landeskunde und Geschichte dieser Länder". 1827 wurde er Hofkanzler und amtierte von 1830 bis 1842 als Präsident der Studienhofkommission. Mittrowsky "machte sich durch Errichtung von neuen Lehr- und Erziehungsanstalten, von Instituten für Kunst und Wissenschaft, durch Bau von Straßen und Schifffahrtswegen sowie durch Förderung der Bestrebungen zur raschen Einführung des eben entstandenen Eisenbahnwesens sehr verdient um den kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt" (ÖBL VI, s. v.). - In altem Sammlungsumschlag, darauf der hs. Vermerk: "NB In den Räumen der Wr. Universität u[nd] z[war] dort wo die Dr. Disputationes stattfanden, hing sein Bild!"
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[Mödling.] - Toppelhof.
Sammlung von 15 Briefen und Urkunden aus der Geschichte des Gutshofes der Herzöge von Mödling. Beiliegend eine zeitgenössische Chronik der Jahre 1689-1695 in späterer Abschrift. Meist Mödling, 1689-1726.
Zusammen 19½ SS. auf 23 Bll. Meist Folio. Beilage: 8½ SS. auf 7 Bll. Meist Folio. Inhaltsreiche, erst jedoch für eingehende historische Forschung in ihrem inneren Zusammenhang erkennbare Sammlung von Dokumenten zum Mödlinger Toppelhof, dem Sitz der babenbergerischen Nebenlinie. Im einzelnen umfaßt die Sammlung vier vom 4. bzw. 5. Dezember 1692 datierende Briefe mehrerer Mödlinger Bürger, die offensichtlich einen auf das Jahr der Zweiten Türkenbelagerung zurückgehenden Einspruch geltend machen bzw. die Bezahlung einer Steuer bestätigen und eine gleichfalls vom 5. Dezember 1692 datierende und mit 28 Siegeln und beinahe ebensovielen Unterschriften versehene Urkunde; einen vom 20. August 1694 datierenden Brief mit drei Siegeln; eine nicht datierte Rechnung; zwei Briefe, eine Zahlungsbestätigung und einen "Extract" aus den Jahren 1689, 1720 und zweimal 1726; eine mit 1690 datierende Klagsschrift sowie zwei im Dezember 1692 verfaßte Briefe des Johann Georg Feringer, "bürger und derzeit bestellter Wachtmeister in [...] Mödling" betreffs Johann Weydts "heurige[r] Weinfexung aus dem Doppelhoff". - Durchgängig stark verblaßt und vereinzelt mit kl. Papierdurchbrüchen; an den Ränden lappig. - Die aus späterer Zeit stammende Abschrift einer zeitgenössischen Chronik der Stadt Mödling aus den Jahren 1689-1695 unter dem Titel "Aus den Rathsprotocolen des Marctes Mödling" verzeichnet Ereignisse zu zwanzig Tagen des besagten Zeitraums. - Stark stock- bzw. schimmelfleckig, ein Doppelbl. mit größerem Einr. unterhalb des Mittelfalz (dadurch geringe Textbeeinträchtigung).
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Mohl, Moriz, politician, and economist (1802-1888).
Autograph letter signed. Stuttgart
8vo. 1 p. on bifolium. To an unnamed addressee, asking to read an attached letter carefully.
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Mohr, Johann Friedrich Frh. von, Militär (1765-1847).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 16. X. 1833.
1 S. 4to. An einen "Freund und Kamerad": "Meinen innigsten Dank für deine gütige Mittheilung der imposanten Feld-Manoeuvres und Gefechte welche die vereinigten Truppen der Armee in Italien unter deiner weisen Leitung vollbracht haben [...]". - Mohr stand seit 1783 ununterbrochen im Feld, kämpfte etwa im Krieg gegen Frankreich 1799, in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805, wo er sich den Maria Theresien-Orden erkämpfte, und in der Völkerschlacht bei Leipzig, wo er "den Angriff auf Penig und die Vertheidigung des Kolmberges ausführte" (Wurzbach XVIII, 439). 1836, nach mehr als 50jähriger Dienstzeit, zog er sich in den Ruhestand zurück.
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Montalivet, Marthe Camille Bachasson comte de, Staatsmann (1801-1880).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 29. V. 1899.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Dankesschreiben an den Marquis de Nerli für das Zusenden offizieller Dokumente in englischer Sprache über den Wiener Kongress, die es ihm ermöglichen "in der bestmöglichen Quelle zu schöpfen, um alles zu erfahren, was mit dieser diplomatischen Phase von großer Bedeutung zusammenhängt, [...] die früher oder später die ganze Welt berühren wird". - Comte Montalivet war in den 1830er Jahren Innen- und Bildungsminister und später Intendant der Zivilliste. Unter ihm kam es zum Ausbau von Schloß Versailles als historischem Nationalmuseum, zur Vergrößerung des Louvre sowie zur Renovierung der Schlösser Fontainebleau, Pau und Saint-Cloud. - In altem Sammlungsumschlag.
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Montecuccoli-Laderchi, Albert Gf. von, Landmarschall (1802-1852).
Brief mit eigenh. U. Linz, 12. VIII. 1842.
1 S. 8vo. An die k.k. Kameral- und Kredits Kasse zu Salzburg betr. der "Bestreitung der im 4ten Militär Quartale 1842 sich ergebenden Ausgaben" der Residenz-Schloß-Verwaltung. - Albert Gf. von Montecuccoli-Laderchi war seit 1837 Hofrat bei der oberösterreichischen Landesregierung in Linz und sollte 1843 als Vizepräsident des Guberniums der Lombardei nach Mailand kommen und 1846 Landmarschall von Niederösterreich werden. "In dieser Stellung wirkte [er] bei den Reformbestrebungen der niederösterreichischen Landstände gegen Ende des Vormärz mit" (ÖBL VI, 360). Die Revolution des Jahres 1848 überstand er, der in diese Jahr zum Staatsminister ernannt und Vizekönig Erzherzog Rainer für die Zivilverwaltung von Lombardo-Venetien zur Seite gestellt worden war, nicht unbeschadet und mußte vor der Mairevolution aus Wien fliehen. "Nach dem Sieg Radetzkys war er unter diesem 1849 erster Zivilchef in Mailand und mit der Reorganisierung der Verwaltung beschäftigt. 1850 wurde er wieder als Sektionschef in das Innenministerium nach Wien berufen" (ebd., 360). Neben seinen politischen Ämtern war Montecuccoli-Laderchi erster symbolischer Vereinsprotektor des von Ignaz Castelli gegründeten Wiener Tierschutzvereins.
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Montenuovo, Wilhelm Albrecht Fürst von, Militär (1821-1895).
Visitenkarte mit eigenh. Zusatz. O. O., 15. VII. 1879.
1 S. Visitkartenformat. "Erlaube mir Ihnen einige eben erschienene anspruchslose kleine Compositionen von mir zu schicken". - Fürst Montenuovo entstammte der morganatischen Ehe von Adam Albert Graf von Neipperg und Erzherzogin Marie-Louise von Österreich, der Gemahlin Napoléon Bonapartes. 1838 trat er in die österreichische Armee ein, kämpfte 1848 in Italien und Ungarn mit Auszeichnung und wurde 1854 Feldmarschallleutnant, 1860 Landeskommandant in Siebenbürgen, 1866 in Böhmen; 1867 wurde Montenuovo zum General der Kavallerie befördert. - Papierbedingt etwas gebräunt und leicht knittrig.
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Moravec, Fritz, Alpinist und Reiseschriftsteller (1922-1997).
Bildpostkarte mit eigenh. U. [Bombay, 10. VII. 1959].
1 S. Qu.-8vo. Postkarte der Teilnehmer der "Österreichischen Himalaya-Dhaulagiri Expedition 1959" mit den Unterschriften von insgesamt sieben Expeditionsteilnehmern. - Die Bildseite mit einer Aufnahme des Zelts im Lager III auf 6000 m.
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Mosenthal, Julius, businessman and politician (1818-1880).
ALS ("Mosenthal"). N. p., 2 March 1860.
Large 8vo. ½ p. on bifolium. To the writer Moritz Anton Grandjean (1821-1885): "Machen Sie sich hübsch lustig über meine Surrogat-Dialectstudien; aber machen Sie mir dennoch die Freude den einliegenden Spaß unserm alten [Name illegible] in meinem Namen vorzutragen [...]". - With small defects to right edge. In old collector's folder.
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Moser, Josef, katholischer Geistlicher und Politiker (1870-1952).
Ms. Bildpostkarte mit eigenh. U. [Linz, 12. III. 1921].
1 S. Qu.-8vo. Mit ms. Adresse und einigen Beilagen (s. u.). An Josef Leitner, Dechant und Stadtpfarrer in Enns mit Wünschen für ein schönes Osterfest. - Josef Moser war Chorherr von Stift St. Florian und Abgeordneter der Christlichsozialen Partei im Bundesrat. - Beiliegend eine gedr. Einladung zur 36. Wiener Männerfahrt nach Mariazell (1928), zwei gedr. Einladungen zur Verleihung von Auszeichnungen an Pater Heinrich Abel (1843 bis 1926) sowie eine gedr. Karte zum Gedächtnis an denselben.
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Mozin, Abbé, Sprachlehrer (1769-1840).
Eigenh. Brief mit U. Stuttgart, 26. IV. 1831.
1 S. Qu.-8vo. In französischer Sprache an die Buchhandlung Baumgärtner in Leipzig. - Wohl als Hauslehrer bzw. Erzieher und Sprachlehrer zu Stuttgart tätig, veröffentlichte Mozin u. a. eine in mehreren Auflagen erschienene französische Sprachlehre sowie Grammatiken und Wörterbücher. Vgl. DBA I 864, 308-311. - In altem Sammlungsumschlag.
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Müller, Ladislaus von, Legationsrat.
Eigenh. Brief mit U. Budapest, 17. XII. 1897.
1¾ SS. 8vo. An die Fa. Kl. Schittenhelms Sohn in Wien: "Ich ersuche, mir eine Schlüsselkette aus Stahl, 34 cm lang, mittelst Lederlatzes an das Beinkleid zu knöpfen, Preis, wenn ich nicht irre, 2 Gulden, möglichst bald gegen Nachnahme hierhersenden zu wollen [...]". - Von Müller war als k. u. k. Legationsrat in Budapest tätig.
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Müller-Meiningen, Ernst, Politiker (1866-1944).
Gedr. Dankesschreiben mit eigenh. U. München, August 1936.
1 S. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely und anderen Gratulanten für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - M.-M. war Senatspräsidenten am Obersten Landesgericht in München und Abgeordneter der Freisinnigen Volkspartei im Reichstag, später auch im Bayerischen Landtag. 1919/20 gehörte er der bayerischen Landesregierung unter Johannes Hoffmann und Gustav von Kahr als Justizminister an. Da er die Wahl Paul von Hindenburgs zum Reichspräsidenten befürwortete und der Entwicklung der Weimarer Republik kritisch gegenüberstand, schied Müller-Meiningen 1924 zunächst aus dem Landtag, im folgenden Jahr auch aus der Deutschen Demokratischen Partei aus.
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Münch-Bellinghausen, Joachim Graf, Diplomat (1786-1866).
Brief mit eigenh. U. Frankfurt a. M., 20. VII. 1843.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit Kuvert. Im Namen des Deutschen Bundes an Ferdinand II., König beider Sizilien, dem er zur Geburt einer Tochter, der Prinzessin Maria Annunziata gratuliert: "[...] Gewohnt, an Allem, was Eure Majestät und Ihr Königliches Haus betrifft, lebhaften Antheil zu nehmen, kann der deutsche Bund nur aufrichtigst die Freude theilen, welche dieses Ereigniß Eurer Majestät verursacht hat [...]".
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Nádasdy, Ferenc III Graf Fogáras, Hungarian High Judge of the Crown Court, printer, historian, and conspirator (1625-1671).
Collection of family documents from the archives of the Counts Sermage de Szomszedvár, descendants of the Hungarian conspirator Ferenc Nádasdy, including his last will and testament in a ms. copy with autogr. authentication by Empress Maria Theresia. Various places, c. 1660-1830.
6 Imperial documents for members of the Nádasdy and Sermage families (issued by Franz Josef I, Franz I, Maria Theresia, Ferdinand I, and Ferdinand II), 4 portrait miniatures, several photographs and miniature coats-of-arms. Ferenc Nádasdy, a descendant of King Edward I Plantagenet and grandson of Ferenc Nádasdy, the "Black Prince" (1555-1604), who had led many successful campaigns against the Turks but is mainly remembered as husband of the "Blood Countess" Elizabeth Báthory (cf. T. Thorne, Countess Dracula. London 1998), served as Hungarian High Judge of the Crown Court. He was beheaded in Vienna on 30 April 1671 as one of the four principal leaders of the so-called Wesselényi conspiracy. The conspirators had conducted secret talks with France and Turkey for support against Emperor Leopold I; the conflict escalated when they arrested the Hungarian governor Count Rüdiger von Starhemberg. It was Nádasdy's failed attempt to throw off Habsburg rule that brought about Austria's absolutist and repressive regime in Hungary (cf. Encyclopaedia Britannica, s. v. "Wesselény Conspiracy"). Nádasdy's fortune and property were seized by the Crown, but the Emperor is said to have returned most of it to several of his children. Similarly, the change of name originally demanded of the sons was not enacted, as they served in high positions of church and state under their true name (cf. Wurzbach XX, 16). A fine ivory miniature portrait of Ferenc Nádasdy that was passed on within the family until the 19th century bears witness to the uninterrupted veneration of the executed national hero. The portrait is accompanied by an explanatory document by Nádasdy's great-granddaughter to her son, the poet and statesman Karl Johann Peter Graf Sermage von Szomszedvár (1792-1851). The 19-page document in booklet form prepared for Joseph Graf Nádasdy contains the text of several last wills and entailments concerning the family and bears Mariua Theresia's autogr. authentication and seal; it is countersigned by Nikolaus Palffy. The miniature portraits of Nádasdy's descendants by some of the most highly regarded portrait painters of their times, such as Wenzel Schránil (1821-84) and Georg Koberwein (1820-76), bear witness to the eminent position that the family had regained by the 19th century. - Detailed list upon request. Cf. Claudia Ham, Graf Franz III. Nádasdy. Held oder Rebell (Vienna 1991).
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Nagy von Alosszopor, Ladislaus Frh., Militär (1803-1872).
Eigenh. Brief mit U. [Wiener] Neustadt, 31. VIII. 1866.
1 S. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Der Überbringer dieses [Schreibens] Blecha ist es, um dessen Beurlaubung für die Zeit meiner Entbehrlichkeit ich ersuche [...]”. - Der verdiente Militär war 1841-44 “mit der Leitung von Vermessungsarbeiten im Kirchenstaat und in der Toskana betraut [gewesen] und leistete äußerst wertvolle kartographische Arbeiten” (ÖBL VII, s. v.). - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Nagy von Alosszopor, Ladislaus Frh., Militär (1803-1872).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 25. III. 1859.
1 S. 8vo. An den namentlich nicht genannten Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) in Fragen der militärischen Laufbahn von dessen Sohn: „Wenn ich mit der Kundgebung meiner Theilname [!] an der Erfüllung des Wunsches Ihres Herrn Sohnes verspätet nachhinke, so geschieht es nur, weil ich selbst die Sache heute erst erfuhr [...]“. - Nagy von Alosszopor, langjähriger und vielverdienter Militär, durchlief eine steile militärische Laufbahn, die er 1865 als Feldzeugmeister ad honores quittierte. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Der erwähnte Sohn des Mediziners ist vermutlich der spätere k. k. Hauptmann und Legationsrat Alfred (1836-1874), ein Sohn aus Vivenots zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-1846). - In altem Sammlungsumschlag.
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Nagy von Alosszopor, Ladislaus Frh., Militär (1803-1872).
Eigenh. Brief mit U. Graz, 9. IV. 1870.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84) zum Tod von dessen Sohn gleichen Namens: "Es handelt sich hier nicht bloß einen Sohn überhaupt verloren zu haben, sondern einen Sohn, auf den der Vater stolz seyn konnte, einen Sohn voll Talent, Wissen, Gemüth und Karakter, den alle Welt lieben u. achten mußte [...]". - Nagy von Alosszopor, langjähriger und vielverdienter Militär, durchlief eine steile militärische Laufbahn, die er 1865 als Feldzeugmeister ad honores quittierte. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Auf Briefpapier mit kalligr. gepr. Monogramm.
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Nagy von Alosszopor, Ladislaus Frh., Militär (1803-1872).
Brief mit eigenh. U. Wien, 11. VII. 1864.
1¾ SS. Folio. An das löbl. kais. königl. Staats-Ministerium in Wien: "Auf die geschätzte Note vom 2. dM [...] beeilt man sich zu erwidern, daß die Acquisition einer Parthie der beim Abbruch der alten Stadtmauern gewonnenen Steine und Ziegeln für die Fundamente der neu zu erbauenden Militär Gebäude allerdings erwünscht wäre, und man geneigt ist, ein Quantum von circa 5500 Kubikklafter zu übernehmen [...]". - Nagy von Alosszopor, langjähriger und vielverdienter Militär, durchlief eine steile militärische Laufbahn, die er 1865 als Feldzeugmeister ad honores quittierte. - Auf Briefpapier mit hektographiertem Briefkopf K. K. Kriegs-Ministeriums.
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Naquet, Alfred, chemist and politician (1834-1916).
Autograph letter signed ("A. Naquet"). Paris, 19 May 1891.
Large 8vo. 3 pp. on bifolium. To "Mr. Granier" (probably the French politician Régis Frédéric Granier, 1806-94), in answer to a question regarding his opinion of Giuseppe Garibaldi: "[...] peut-on donc avoir des opinions variées sur ce grand patriote latin quand on est républicain et quand on est français? Mon sentiment est qu'on ne peut en avoir qu'une. Républicain on ne peut saluer qu'avec respect la mémoire de ce milicien de la liberté […] Quant à Crispi sur lequel vous m'interrogez aussi c'est l'antipode de Garibaldi [...] Il n'a pas fait la triple alliance, ce renouvellement de la sainte alliance, cette croisade des rois contre les peuples: elle était faite par d' autres que lui lorsqu'il est arrivé au pouvoir. Mais il a été le digne héritier des auteurs de ce pacte auquel il a plus que tout autre contribué à donner son maximum d'intensité [...] Les trois nations qui bordent la Méditerannée: l'Italie, la France, et l'Espagne sont sœurs, en dépit de tous les calculs égoïstes de la réaction Européene; et elles ont encore à jouer pour la défense des libertés générales un role [!] contre lequel tous les Crispi et les Mobilant ne sauraient prévaloir [...]". - On stationery with printed letterhead; fol. 2 with small label, ms. number and monogram stamp "LS".
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[Nationalratswahl].
Stimmzettel des Völkischsozialen Blocks für die Nationalratswahl vom 24. April 1927. Wohl Graz, Frühjahr 1927.
20 vorgedr. Stimmkarten auf 1 Bogen (Qu.-Imp.-Folio). Von den 3.641.526 gültigen (von insg. 3.677.433 abgegebenen) Stimmen erreichte der Völkischsoziale Block 26.991 (0,7%) Stimmen und somit kein Mandat. Die meisten Stimmen und Mandate erhielt die aus Christlichsozialen und mehreren deutschnationalen Gruppierungen bestehende Einheitsliste unter Bundeskanzler Ignaz Seipel; zweitstärkste Partei wurde die Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Wenige Monate darauf kam es infolge des Schattendorfer Urteils zur Julirevolte und zum Brand des Wiener Justizpalastes.
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Neipperg, Adam Adalbert Graf von, Militär und Diplomat (1775-1829).
Eigenh. Brief mit U. ("Neipperg"). Parma, 7. IV. 1820.
1 S. Folio. An Hofkriegsrat Frh. von Prohaska mit der Mitteilung, daß drei hochrangige Militärs nunmehr eingetroffen seien und daß er mit diesen sowie mit "Ihrer Majestät der Frau Erzherzogin" und dem Präsidenten des Innern und der Finanzen "alles in Leichtigkeit gebracht habe, was auf die Aufnahme der Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla und auf die Leistungen Bezug hat, die von Seite des Landes beizustellen kommen [...]". - Adam Graf Neipperg hatte unter Napoleon Karriere gemacht und wurde 1814 Oberhofmeister von Marie Louise, der Gemahlin des verbannten Kaisers, die Metternich 1816 als Herzogin von Parma, Piacenza und Guastalla eingesetzt und zu seinem diplomatischen Vertreter ernannt hatte. Nach Napoleons Tod 1821 schloß die Herzogin mit Neipperg eine morganatische Ehe.
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Nesselrode, Karl Robert Count, Russian diplomat and leading European conservative statesman of the Holy Alliance (1780-1862).
LS ("Le Comte de Nesselrode"). Saint Petersburg, 17 Dec. 1819.
4to. 2 pp. To one Monsieur le Comte: "Je vous remercie de la lettre obligeante que le Comte de la Ferronays m'a remise de votre part. C'est avec beaucoup de plaisir que je me suis empressé de faire connaître à l'Empereur les vœux dont votre Excellence a bien voulu me rendre interprète. Sa Majesté ne croit pouvoir mieux y répondre qu'en me chargeant de vous transmettre la boïte ci-jointe ornée de son portrait, comme un témoinage de sa haute satisfaction et de son estime particulière [...]."
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Nesselrode, Karl Robert count of, Russian diplomat and a leading European conservative statesman of the Holy Alliance (1780-1862).
Autograph letter signed. Pieszyce, 11 April 1813.
Large 4to. 1 p. on bifolium. To an unnamed general: "[...] L'Empereur [d. i. Alexander I.] part demain pour Prague et nos troupes entrent aujourdhuy en Bohémie [...]". - "Count Nesselrode became State Secretary in 1814 and was the head of Russia's official delegation to Congress of Vienna, but for the most part Alexander I acted as his own foreign minister. In 1816, Nesselrode became Russian foreign minister, sharing influence with Count Ioannis Kapodistrias until the latter's retirement in 1822. For forty years, Nesselrode guided Russian policy and was a leading European conservative statesman of the Holy Alliance" (Wikipedia). - Slightly browned due to paper, otherwise in mint condition; with a small note of reply on the reverse of fol. 1.
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Neumann, Leopold, Politiker (geb. 1811).
2 eigenh. Briefe mit U. Baden bei Wien, 1870.
2½ SS. auf Doppelblättern. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Kollegen: “Im Vertrauen: Giskra sagte mir heute [...] wenn bis Samstag (11 Juni) - dem Tage seiner Abreise nach Gleichenberg [-] eine Versammlung der Wähler unserer Partei [...] statt finden sollte, er bereit wäre zu erscheinen, um nicht eine Rede zu halten, sondern sich als Candidat für die innere Stadt mit wenigen Worten vorzustellen und anzuempfehlen [...]” (undat. Br.). - Neumann war Professor für Völkerrecht in Wien, später auch Dekan und Rektor und wurde 1869 Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats auf Lebenszeit. Vgl. Wurzbach, s. v. - In altem Sammlungsumschlag.
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Neumayer, Josef, Politiker (1844-1923).
18 größtenteils eigenh. Bilpostkarten mit U. sowie eine Kabinettphotographie. Zell am See, Villach, Gotha, Frankfurt a. M., Paris u. a. O., um 1908-1911.
Zusammen 18 SS. 8vo. Die Kabinettphotographie im Format 165:108 mm. Beiliegend 4 (davon 1 doppelt) unbeschr. Bildpostkarten. Sendet mehr oder weniger ausführliche Urlaubsgrüße mit Nachrichten über Aktuelles. - Die Kabinettphotographie aus dem Hause Hermann Heydenhauss, Wien, mit Brustbild en face. - Neumayer war seit 1877 als Hof- und Gerichtsadvokat tätig. Mitte der neunziger Jahre wandte er sich der Kommunalpolitik zu, war 1895-1918 Wiener Gemeinderat und wurde 1896 zweiter Vizebürgermeister. 1910 wurde er als Nachfolger Karl Luegers Bürgermeister von Wien und übte dieses Amt bis 1912 aus. Vgl. Czeike IV, 387. - In altem Sammlungsumschlag.
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Neumayer, Josef, Politiker (1844-1923).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 31. I. 1911.
¾ S. Folio. Mit Adresse (Faltbrief). An Franz Mundsberger mit dem Dank und Anerkennung "für die vortreffliche Durchführung des von Ihnen anläßlich der diesjährigen Volkszählung übernommenen Amtes eines Revisors". - Josef Neumayer war seit 1877 als Hof- und Gerichtsadvokat tätig. Mitte der neunziger Jahre wandte er sich der Kommunalpolitik zu, war 1895-1918 Wiener Gemeinderat und wurde 1896 zweiter Vizebürgermeister. 1910 wurde er als Nachfolger Karl Luegers Bürgermeister von Wien und übte dieses Amt bis 1912 aus. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Neumayer, Josef, Politiker (1844-1923).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 31. I. 1911.
¾ S. Folio. Mit Adresse (Faltbrief). An Eduard Heidrich mit dem Dank und Anerkennung "für die vortreffliche Durchführung des von Ihnen anläßlich der diesjährigen Volkszählung übernommenen Amtes eines Revisors". - Josef Neumayer war seit 1877 als Hof- und Gerichtsadvokat tätig. Mitte der neunziger Jahre wandte er sich der Kommunalpolitik zu, war 1895-1918 Wiener Gemeinderat und wurde 1896 zweiter Vizebürgermeister. 1910 wurde er als Nachfolger Karl Luegers Bürgermeister von Wien und übte dieses Amt bis 1912 aus. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Neuwirth, Josef, Journalist und Politiker (1839-1895).
Visitkarte mit 2 eigenh. Zeilen. O. O., 10. III. 1876.
1 S. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit dem Ersuchen "um eine Theilnehmer-Karte für die am 16 d. M. stattfindende Grün-Feier". - Neuwirth, 1864 Mitbegründer der "Neuen Freien Presse", veröffentlichte zahlreiche politische und volkswirtschaftliche Artikel und wurde 1873 von der Brünner Handelskammer ins Abgeordnetenhaus entsandt , wo er als Mitglied zahlreicher Ausschüsse als Autorität für budgetäre Angelegenheiten, Fragen der Steurreform sowie der Bank- und Zollpolitik galt. Als Mitglied der Schriftstellervereinigung Concordia und als Obmann des Pensionsfonds entfaltete er gleichfalls reiche Aktivitäten; sein Hauptwerk ist "Bank und Valuta in Österreich-Ungarn".
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