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Brehm, Bruno, Ps. Bruno Clemens, Schriftsteller (1892-1974).
Ms. Brief mit eigenh. U. Alt Aussee, Ostermontag 1958.
2¾ SS. auf 2 Bll. 4to. An den Chirurgen und Krebsforscher Leopold Schönbauer betr. eines Nostrifizierungsansuchens der aus Bulgarien gebürtigen Ärztin Julia Popnoeva, einer Kollegin seines Sohnes Roland am Paracelsus Institut in Bad Hall, die 1947 die österreichische Staatsbürgerschaft erworben hatte: "Ihr Nostrifizierungsansuchen wurde jedoch vom Akademischen Senat am 18. März mit der Begründung abgelehnt, dass die Erlangung des Diploms des medizinischen Institutes 'W Tscherwenkov" in Sofia nicht vergleichen [!] werden könne mit einem in Oesterreich erworbenen Doktordiplom, da dieses mit einem Promotionsakt verbunden sei [...] Auf diese Weise wurde aus formalen und nicht aus fachlich-sachlichen Gründen die Nostrifizierung verwehrt [...] Müsste Julia Popnoeva, weil sie hier das Doktorat nicht erhält, nach Bulgarien zurückkehren, so hätte dieser Schritt nur zur Folge: 1) Reperessalien [!] gegen ihre im Arztberuf tätigen Eltern, 2) Betrafung der Julia Popnoeva, weil sie die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen hat". - Leopold Schönbauer (1888-1963) war Begründer der Neurochirurgie in Österreich und errichtete zusammen mit Karl Honey und Julius Tandler die erste Krebsberatungsstelle in Wien; von 1945 bis 61 Direktor des Allgemeinen Krankenhauses und provisorischer Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin - dessen "Beiträge" er ab 1948 herausgab -, war Schönbauer zusammen mit dem Psychiater und Neurologen Hans Hoff und dem Internisten Karl Fellinger an den Planungen zum Neubau des Allgemeinen Krankenhauses beteiligt.
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Brink, André, Schriftsteller (geb. 1935).
Ms. Brief mit eigenh. U. Grahamstown, 20. I. 1984.
½ S. 4to. An den schwedischen Schriftsteller und Journalisten Ingmar Björkstén: “By and large I think you have admirably captured the essence of our conversation. There is only one slip which I should like to point out: in part 2 of page 2 (of the translation of our interview), where I talk about expressing experience in different languages, it is much more concrete and thus better adaptable for the philosophic and the abstract: first I think ‘emotional threshold’ is a better expression of my thoughts than ‘pressure’. But much more importantly, I was referring to ENGLISH as being more suited to philosophical and abstract thought, NOT Afrikaans! [...] - Brink, Professor am English Department der Rhodes University, zählt zu den renommiertesten Schriftstellern Südafrikas. Sein Roman ‘A Dry White Season’ (‘Weiße Zeit der Dürre’) wurde 1989 von Euzhan Palcy mit Donald Sutherland, Susan Sarandon und Marlon Brando verfilmt. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; mit kl. Einr. in der linken oberen Ecke.
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Britting, Georg, Schriftsteller (1891-1964).
2 eigenh. Postkarten mit U. München, 1938 und 1948.
Zusammen 2 SS. (Qu.-)8vo. Jeweils mit eh. Adr. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Als Offizier im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, war Britting nach Kriegsende als Mitglied des revolutionären Arbeiter- und Soldatenrats und nebenbei als Theaterkritiker tätig. 1919 gründete er zusammen mit dem Maler Josef Achmann die spätexpressionistische Literatur- und Kunstzeitschrift ‘Die Sichel’. Seit 1921 als freier Schriftsteller in München lebend, war er u. a. Mitglied des Dichterstammtisches "Unter den Fischen", zu dem u. a. Paul Alverdes, Eugen Roth und Carl Hanser gehörten. Vgl. Kosch II, 66f.
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Brociner, Marco, Schriftsteller und Librettist (1852-1942).
1 eigenh. Brief, 1 eh. Quittung und 1 gedr. Visitkarte mit 6 eh. Zeilen und U. Wien, 1895-1898.
Zusammen 2 SS. 8vo. bzw. 6:9,7 cm. Die Quittung bestätigt “den Empfang von 150 Gulden, die Herr Oscar Straus mir á conto der Tantiemen der Operette ‘Das Regimentsengerl” vorgeschossen hat” (Br. v. 21.VI. 1895), die weiteren Schreiben an einen ungenannten Rezensenten bzw. eine “Liebe Frau”. - Der aus Jassy (Rumänien) stammende Journalist war seit 1888 als Redakteur beim ‘Neuen Wiener Tagblatt’ tätig und verfaßte zahlreiche Novellen, Dramen (u. a. gemeinsam mit L. Ganghofer ‘Die Hochzeit von Valeni’, Stuttgart 1891) und Libretti; eine Zusammenarbeit mit Oscar Straus war weder über die einschlägigen Refernzwerke noch über Bibliothekskataloge nachweisbar. Vermutlich wurde die genannte Operette einer oft geübten Praxis entsprechend schließlich unter anderem Titel und wohl auch unter Weglassung des Librettistennamens veröffentlicht. Vgl. Giebisch/G. 41. - Beiliegend ein auf Papier montierter Zeitungsausschnitt mit dem Portrait des Schriftstellers sowie einigen biographischen Angaben. - Ein Brief mit gedr. Briefkopf der “Redaction des ‘Wiener Tagblatts’” (dieser mit kl. Randeinr.).
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Brockhaus, Wolfgang, Verleger (1903-1984).
2 ms. Briefe mit eigenh. U. Stuttgart, 1970.
Zusammen 3 SS. auf 2 Bll. 4to und qu.-8vo. An den Kulturattaché und Botschaftsrat Peter Schoenwaldt (1934-2004). I: "[Mit dem Tagebuch von Preuß haben wir uns noch nicht befassen können; zunächst müssen wir mit den Dingen, die wir angekündigt haben und mit denen wir Verpflichtungen eingegangen sind, vorankommen, das wird zunächst Tschudis fünfbändiges Südamerika-Werk sein, sowie Schoepfs Reise im Osten der USA nach Florida und auf die Bahamas, Schoepf war Arzt der Söldner Ende des 18. Jahrhunderts und ist vor allem bei den Medizinern und Zoologen angesehen [...]" (Br. v. 3. VIII. 1970). - II: "[...] Im Augenblick lasse ich sie [d. i. seine Tochter Christine] nur ungern reisen, da sie gerade den dritten Band von Humboldts 'Relation historique' verlegerisch betreut, der auch die auf die U.S.A. bezüglichen Ausführungen enthält, außerdem das ausführliche Register, mit dem Professor Beck [d. i. der Naturwissenschaftler und Historiker Hanno Beck, geb. 1923] sich ein großes Verdienst um die Wissenschaft erworben hat [...]" (Br. v. 7. X. 1970; mit kl. Randläsuren und -einrissen). - Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; beiliegend ein gedr. Verlagsprospekt über die erwähnte "Relation historique".
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Bronner, Ferdinand, Ps. Franz Adamus, Schriftsteller (1867-1948).
Gedr. Visitkarte mit eigenh. Grußzeile und Datum. Wien, 19. X. 1935.
1 S. Mit eh. adr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Der in Auschwitz im damaligen Österr.-Schlesien geborene Sohn eines Beamten promovierte 1894 in Wien, unterrichtete als Realschullehrer in Jägerndorf (Schlesien) und als Gymnasialprofessor in Wien. Der Vater von Arnolt Bronnen (1895-1959) verfaßte vorwiegend Dramen, darunter auch den "viel beachteten Dramenzyklus" (DBE) ‘Jahrhundertwende’. Vgl. auch Kosch II, 113f.
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Bruckner, Ferdinand, d. i. Theodor Tagger, Dramatiker (1891-1958).
Eigenh. Bildpostkarte und ms. Brief mit U. Berlin und Königstein im Taunus, 1956.
Zusammen (1+½ =) 1½ SS. auf 2 Bll. (Gr.-)qu.-8vo. Die Karte mit eh. Adresse. Mit einigen Beilagen (s. u.). An den Journalisten und Hörfunkintendanten Franz Wallner-Basté (1896-1984) mit einem Gruß aus dem Parkhotel Bender, "wo man sich viel zu viel aufhält, weil es draussen viel zu viel regnet" (Bildpostkarte v. [31. VII. 1956]) und mit Dank "für Ihre guten Wünsche, die ich herzlich erwidere" (Br. v. 30. VIII. 1956). - Der aus Wien stammende Bruckner studierte Philologie, Musik, Medizin und Rechtswissenschaften, ließ sich in Berlin nieder, arbeitete als Lektor, schrieb für expressionistische Zeitschriften und gab 1917/18 die literarische Zeitschrift "Marsyas" heraus. 1923 gründete er das Berliner Renaissance-Theater und übernahm dessen Leitung, bis er 1927 Direktor des Theaters am Kurfürstendamm wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte er über Österreich nach Frankreich und 1936 nach New York, wo er bei verschiedenen Exilzeitschriften mitarbeitete. 1951 nach Westberlin zurückgekehrt, war er seit 1953 am Schillertheater und am Schloßparktheater als Dramaturg tätig. - Franz Wallner-Basté lebte als Musik- und Theaterkritiker (u. a. für die "BZ am Mittag", die "Vossische Zeitung" und die "Berliner Morgenpost") in Berlin und wurde 1932 Leiter der Literarischen Abteilung des Südwestdeutschen Rundfunks in Frankfurt a. M. "1933 als politisch unzuverlässig entlassen, ging er einer dramaturgischen, literarischen und journalistischen Tätigkeit nach" (DBE) und wurde nach Kriegsende Leiter des Kulturamtes Berlin-Zehlendorf, Intendant des RIAS Berlin und seit 1948 Radiokritiker des "Münchner Merkur"; 1951 übernahm er die Leitung der Abteilung Kunst in der Senatsverwaltung für Volksbildung in Berlin. Er veröffentlichte u. a. "Verdi. Eine Biographie in Briefen" (1945) und "Verdi aus der Nähe" (1979) und war auch als Drehbuchautor und Übersetzer tätig. - Beiliegend einige Bll. Zeitungsausschnitte (darunter einer mit eh. Widmung und U. Bruckners, dat. September 1953), Prospektmaterial und ein gedr. Partezettel des am 5. Dezember 1958 verstorbenen Dramatikers.
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Brügel, Fritz, Diplomat und Schriftsteller (1897-1955).
3 ms. Briefe mit eigenh. U. Zürich, Februar und März 1930.
Zusammen 2½ SS. 4to. Inhaltsreiche Briefe (wohl an den namentlich nicht genannten Musikhistoriker Otto Erich Deutsch) über die Beziehung zwischen Michail Bakunin und Ferdinand Kürnberger, die gemeinsam nach der Dresdner Revolution 1849 inhaftiert waren: “[...] es gibt scheinbar doch eine Duplizität der Fälle. Während wir die ‘Freyung’ vorbereiten und darin Ihre Bakuninpublikation, erscheint eine sehr interessante Arbeit, die ebenfalls unter anderem auf Kürnberger-Bakunin Bezug nimmt. Ich entnehme als Wichtigstes für Sie daraus, dass der Kürnbergersche Aufsatz ausser in der ‘Norddeutschen Freien Presse’ und der ‘Tageschronik’ in Bremen auch in Adolf Streckfuss’ Buch ‘Das Volksarchiv’, Berlin 1850 [...] abgedruckt wurde. Die Bakuninarbeit, von der ich spreche, stammt von B[oris] Nikolajewski, der noch mehr als Nettlau von all diesen Dingen weiss. Sie ist in russischer Sprache geschrieben [...] Ich habe Nikolajewski, der Sie natürlich zitiert, veranlasst, Ihnen ein Exemplar seiner Arbeit (Separatum) zu senden [...] Nun fragt mich Nikolajewski: a) ob es in Wr. Archiven Material über Bakunin noch gibt, das nicht auf die Gefängniszeit Bezug hat, b) ob es Material gibt über eine Verbindung Bakunins mit Ottendorfer und Haeffner, Mitglieder einer Gruppe, die Bakunin April 1849 zur Agitation unter den Deutschen in Böhmen begründete [...]” (Br. v. 13. II. 1930). - “Nikolajewski schreibt mir, er habe Ihnen seinen Separatabdruck gesendet und bittet mich, ihm eine Photokopie des Artikels über [Alexander] Herzen zu besorgen, den wir in Nr. 2 der ‘Freyung’ bringen wollen. Könnte ich diese Kopie oder ein Exemplar der Fahnen für den Mann bekommen? Weiters fragt Nikolajewski ob sich in Kürnbergers Nachlass etwas über Bakunin befindet [...]” (Br. v. 27. II. 1930). - Aufgewachsen in Prag, wurde Brügel nach Studium und Promotion Leiter der Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek der Wiener Arbeiterkammer, engagierte sich in der sozialdemokratischen Bildungsarbeit, war Mitglied der KPÖ und als Publizist und Journalist tätig. 1934 emigrierte er nach der Teilnahme an den Februarkämpfen in die Tschechoslowakei, 1938 nach Frankreich und 1941 über Spanien und Portugal nach Großbritannien. 1945 in den diplomatischen Dienst der Tschechoslowakei eintretend, wurde er 1949 Leiter der Abteilung Deutschland und Österreich des tschechischen Außenministeriums, quittierte aber aus Protest gegen die Willkür der Justiz seinen Dienst und floh über die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz 1950 nach Großbritannien. Von der erwähnten ‘Freyung’ - deren Mitherausgeber Deutsch lt. DBE gewesen sein soll - sind nur zwei Exemplare nachgewiesen (ZDB-ID 275112-4). - O. E. Deutsch (1883-1967), ehedem Kunstkritiker der Wiener Tageszeitung ‘Die Zeit’ und Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, erwarb nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eine Buchhandlung, gliederte ihr einen Verlag an und war seit Mitte der zwanziger Jahre als Privatgelehrter und als Bibliothekar der Musiksammlung Anthony van Hoboken in Wien tätig. 1938 nach Großbritannien emigriert, gab er den ‘British Union Catalogue of music published before 1800’ heraus, erwarb die britische Staatsbürgerschaft und war als Gelehrter und Dozent in Cambridge sowie am British Council tätig. Nach Österreich zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung am Salzburger Mozarteum, dessen Vorsitz er 1962-65 gemeinsam mit Bernhard Paumgartner und Alfred Orel innehatte. Deutschs Bedeutung “liegt vor allem in seinen dokumentarischen Arbeiten zu Franz Schubert” (DBE). 1907 gab Deutsch ‘Ferdinand Kürnbergers Briefe an eine Freundin (1859-1879)’ heraus, 1910-14 die ‘Gesammelten Werke’, 1912 ‘Die Deutsche Schiller-Stiftung. Aufsätze. Literaturberichte und Gutachten von Ferdinand Kürnberger’, 1919 die Briefe an Heinrich Laube und 1926 ‘Drei Erzählungen’. Vgl. auch Czeike II, 20f. - Der erwähnte sozialistische Schriftsteller Boris Nikolajewski (1887-1966) veröffentlichte u. a. eine biographische Darstellung von Jenny Marx (1931; vgl. Emig A1159) sowie gemeinsam mit Otto Maenchen-Helfen eine Biographie über Karl Marx (vgl. ebd. A1276). - Mit einigen eh. Ergänzungen in Bleistift; 2 Br. auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des ”Handbuchs des Sozialismus und der Arbeiterbewegung [...]”.
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Brunngraber, Rudolf, Schriftsteller (1901-1960).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Techendorf am Weißensee, o. D.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Der aus Wien stammende Schriftsteller war u. a. Präsident der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller Österreichs, Mitglied des P.E.N.-Clubs und korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für seine in zahlreiche Sprachen übersetzten kultur- und gesellschaftskritischen Romane und Essays wurde er 1932 mit dem Julius-Reich-Preis und 1950 mit dem Literaturpreis der Stadt Wien ausgezeichnet; nach ihm benannt ist eine Wohnhausanlage in Wien-Favoriten. Vgl. Kosch II, 181f., Öst. Lex. I, 155 und Czeike I, 485f.
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Brunngraber, Rudolf, Schriftsteller (1901-1960).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 23. XII. 1959.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit "aufrichtigem Dank für Ihre freundlichen Geburtstagsgrüße". - Rudolf Brunngraber entstammte dem Handwerkermilieu, besuchte das Landeslehrerseminar und studierte von 1926 bis 30 an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. Er lehrte in sozialdemokratischen Bildungseinrichtungen und arbeitete als akademischer Maler, Journalist und später als freier Schriftsteller. Er wurde zum Präsidenten der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller Österreichs gewählt und war Mitglied des PEN-Clubs sowie korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für seine kultur- und gesellschaftskritischen Romane und Essays wurde Brunngraber mit dem Julius-Reich-Preis und dem Literaturpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Er schrieb u. a. "Radium. Roman eines Elementes" (1936) und "Überwindung des Nihilismus. Betrachtungen eines Aktivisten" (1949).
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Buchbinder, Bernhard, Schriftsteller (1849-1922).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 7. IX. 1896.
1 S. Qu.-8vo. "Kommen Sie nicht vielleicht Mittwoch zwischen ½3 - ½4 Nachmittag vor dem Café Bauer (vis á vis der Oper) vorbei? [...]" - Anfangs Schauspieler, wandte sich Buchbinder verstärkt der Literatur zu, war Mitarbeiter des "Neuesten Pester Journals" sowie des "Politischen Volksblatts" in Budapest und gab die humoristische Wochenschrift "Das kleine Journal" heraus. 1887 zog er nach Wien, war Redakteur des "Neuen Wiener Journals" und zählte durch seine zahlreichen Lustspiele, die als Volksstücke teilweise Massenerfolge wurden (darunter die "Die Förster-Christl", 1908), sowie durch Opern- und Operettentexte "zu den beliebtesten Theaterschriftstellern" (vgl. Kosch I, 240). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Neuen Wiener Journals". - In altem Sammlungsumschlag.
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Buck, Pearl S., American writer and Nobel laureate (1892-1973).
Typed letter signed. Perkasie, PA, 9 July 1965.
4to. ½ p. With typed envelope. To the Austrian scholar Josef Wesely, thanking for his birthday greetings. - Pearl S. Buck won the Nobel prize in 1938 "for her rich and truly epic descriptions of peasant life in China and for her biographical masterpieces". - On stationery with printed letterhead. Includes the loose stamp.
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[Buemann, Severin?].
"Dreizehn Lieder mit Hylographirten Vignetten". Hs. Manuskript. Wien, 16. XII. 1843.
Titel und 30 nunm. SS. auf 15 Bll. Pappband. 8vo. Wie auf dem Titel weiter vermerkt "gestochen und verlegt von Severin Buemann, Kupferstecher und Hylograph [...] Favoritenstrasse Schaumburgergrund No. 78 in Wien". - Handschriftliches Vorabexemplar zur Erlangung des Imprimatur mit entsprechendem Zensurvermerk. - Buemann (1808-1848) "besaß eine große Gewandheit im Zeichnen u. zählte zu den besten Xylographen Wiens in einer Zeit, als diese Kunst erst in Aufnahme kam [...] Schöne Proben seines seltenen Talentes in der Holzschneidekunst hat die Theaterzeitung von Adolf Bäuerle, Jahrgang 1845, aufzuweisen" (Wurzbach, s. v.). - Beiliegend ein hs. Entwurf des Vortrags eines nicht identifizierten Verfassers, der gleichfalls um Imprimatur ansucht: "In folge hohen Erlasses des Herrn Statthalters vom 24. d. M. Zahl 6481 ist der Vortrag gestattet" (4 SS. auf Doppelblatt. 4to).
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Bulthaupt, Heinrich, Schriftsteller (1849-1905).
Eigenh. Postkarte mit U. Oberstdorf im Allgäu, 22. VII. 1899.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Vorstand des Kaufmännischen Vereins: "Ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Mittheilungen. Unter das erbetene Honorar von 150 M hinunterzugehen (es ist mein niedrigster Satz) bin ich jedoch durch die Statuten des Coburger Vortragsverbands, dem ich als Redner angehöre, leider gehindert [...]. - Dem Wunsch seines Vaters folgend und Rechtswissenschaft studierend, nahm Heinrich Bulthaupt nach der Promotion 1872 eine Hauslehrerstelle in Kiew an und bereiste Griechenland, die Türkei, Italien, Tunesien und Malta. Nach dem Militärdienst ließ er sich als Anwalt in Bremen nieder, wurde dann aber Bibliothekar. "Seine Dichtungen, vor allem die Bühnenbearbeitungen, sind weitgehend Epigonenkunst in der Tradition des klassischen deutschen Schauspiels, wenngleich sein Stück 'Die Arbeiter' (1877) als eines der ersten deutschen Sozialdramen gilt. Seine vierbändige 'Dramaturgie des Schauspiels' (1881-1901) leistet viel zur Erschließung Shakespeares und der deutschen Dramatiker" (DBE). Vgl. auch Kosch I, 251. - Papierbedingt etwas gebräunt und mit kleinem Registraturvermerk.
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Burte, Hermann, Schriftsteller und Maler (1879-1960).
Eigenh. Postkarte mit U. Lörrach, 20. II. 1945.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adr. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Hermann Strübe, so Burte mit bürgerlichem Namen, studierte in Paris den französischen Impressionismus, war mit einem Volksroman bei einem Preisausschreiben erfolgreich und wählte den Namen des Helden als Pseudonym. Fortan als Schriftsteller und Maler tätig, erschien 1912 “unter dem Eindruck der Vorkriegsstimmung der völkisch-nationalistische Heimatroman ‘Wiltfeber, der ewige Deutsche’, in dem durch die Verehrung eines aristokratischen Führers und das Streben nach Erneuerung des Volkstums wesentliche Elemente der nationalsozialistischen Ideologie vorweggenommen wurden. Willig übernahm er die Rolle eines Propagandadichters und rechtfertigte die Judenverfolgung. Nach dem Krieg wurde sein nationalsozialistisches Engagement weitgehend ausgeklammert, und er blieb in seiner süddeutschen Heimat geschätzt” (DBE), wurde 1957 gar mit der Jean-Paul-Medaille ausgezeichnet. Vgl. auch Kosch II, 395f.
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Busse, Hermann Eris, Schriftsteller und Volkskundler (1891-1947).
Ms. Gedicht mit eigenh. U. [Freiburg i. B., 23. III. 1945].
1 S. 4to. Mit eh. adr. Kuvert. Zwölfzeiliges, "Frau Erika | Heimgegangen am ersten Tag des Jahres 1945" betiteltes Gedicht. - An Josef Wesely. - H. E. Busse war Geschäftsführer des Landesvereins "Badische Heimat" und erhielt 1930 einen Lehrauftrag für Heimatkunde an der Freiburger Lehrerbildungsanstalt. "Neben zahlreichen Arbeiten zur alemannischen Volks- und Heimatkunde veröffentlichte er eine Reihe im Hochschwarzwald und oberrheinischen Gebiet spielender Erzählungen und Romane (u. a. "Bauernadel. Romantrilogie aus dem Schwarzwald", 1933), die mit ihren antizivilisatorischen, das Bauerntum idealisierenden Tendenzen der Blut-und-Boden-Dichtung nahestanden" (DBE). "Schon in frühen Jahren erwanderte er die Landschaft und als solcher machte er sich um die Dokumentation und Sicherung von Kunstschätzen und um das Volksbrauchtum, besonders Trachten und Fastnachtsbrauchtum, verdient. Er regte Narrenschauen und Narrentreffen im oberschwäbischen Gebiet an. Für das an Bildstöcken reiche Land zwischen Main, Tauber und Neckar prägte er den Namen 'Madonnenländchen'" (Wikipedia).
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Bylandt-Rheydt, Franziska von, Urenkelin von Friedrich Leopold Stolberg, 1854-1929.
Literarisches Album. O. O., ca. 1868-nach 1875.
111 Bll. Lederband der Zeit. 8vo. Wie der eröffnenden Widmung ("Baden am Weihnachts Abend 1868") zu entnehmen, wurde das vorliegende Buch zum Christfest 1868 der damals vierzehnjährigen Franziska von ihrer Mutter Gabriele (1827-1904) geschenkt. Die Tochter von Gabriele und Graf Arthur Anton Ferdinand von Bylandt (1854-1915) hat es in den folgenden Jahren dazu verwendet, zahlreiche Zitate festzuhalten, meist von Dichtern wie Goethe, Schiller und Heine, Klopstock, Rückert und Wordsworth, aber auch von Kaiser Maximilian von Mexiko, "Großpapa Stolberg" (d. i. Christian Ernst St., 1783-1846) und "Urgroßvater Stolberg" (d. i. Friedrich Leopold St., 1750-1819). Interessantes Dokument der Literaturrezeption im Rahmen der von spätaufklärerischen Motiven geleiteten Adelserziehung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. - Bindung gebrochen. Einige lose Bll.; beiliegend u. a. der Totenschein der am 6. Dezember 1929 an "Verkalkung der Gehirn- und Kranzgefäße" verstorbenen Gräfin.
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Caldwell, Erskine, Schriftsteller (1903-1987).
Ms. Brief mit eigenh. U. Dunedin (Florida), 10. V. 1973.
¾ S. Gr.-8vo. Mit ms. adr. Kuvert. An einen Sammler: "Your pleasant letter appeals to me very much and I would like to send this greeting to you and your wife [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und Namensstempel.
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Cantù, Cesare, Gelehrter und Schriftsteller (1807-1895).
Eigenh. Brief mit U. Mailand, 8. XII. 1866.
2 SS. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Baron mit dem Ausdruck seines Bedauerns, diesen nicht in Florenz angetroffen zu haben. Er bedankt sich dafür, daß er ihm sein neues Heft über die Lombardei habe zukommen lassen: Es sei sehr gut geschrieben, wenngleich er für diese Bearbeitung Cantùs Werk "Illustrazione del Lombardo Veneto" in 6 dicken Bänden ignoriert habe, was er dem Baron ausdrücklich vorwirft: "Si cercò di unirvi tutte le notizie più recenti ed esatte, e comunque sia riuscita, non si può dire che una Beschreibung der Lombardia bis jetzt noch nicht vorhanden ist". - Heute sei die Lombardei ein verlorener Name: die Provinzen zerstückelt und allein die Vorstellung der Regionen lasse einen erschrecken. Es sei quasi der Beginn einer Föderation. Und obwohl ihr Land jetzt vom Reich losgelöst sei, höre er nicht auf, es zu lieben: "E benchè il nostro paese sia ora staccato dall´Impero, Ella non cessi, sig. Barone, di guardarlo". - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm. - Mit größerem Einriß.
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Cappilleri, Wilhelm, Schriftsteller (1834-1905).
"Deutscher Sang". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Nichts klingt so tief schön und nichts so süß | Als deutscher Worte Klang, | Nichts dringt so tief mir in das Herz | Als deutscher Worte Sang [...] [es folgen fünf weitere Strophen zu je vier Zeilen]". - Geboren in Salzburg, wurde Cappilleri knapp dreißigjährig nach mehrjähriger Tätigkeit als Schauspieler Schriftsteller und Redakteur der "Adelszeitung". Sein literarisches Werk umfaßt neben zahlreichen lyrischen Arbeiten Lustspiele, Possen und Schwänke.
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Cappilleri, Wilhelm, Schriftsteller (1834-1905).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 22. II. 1898.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Mit Bezug auf Ihre geschätzten Zeilen v. gestern beeile ich mich zu erklären, daß ich mit Ihrer Meinung insoferne einverstanden bin, als man leider gerade in Wien stets geneigt ist Missverständnisse hervorzurufen. Der Pact geht von einem anderen Standpunkte aus, und eben in diesen Gedichten, worin von Gott die Rede ist, welcher kein Politiker und auch keine andere Sprache, als die der Liebe kennt, ist der goetische [!] Gedanke des Friedens ausgesprochen; allein zum Verständnis eines solchen Gedankens gehört auch Gemüth, welches bei dem größten Theile unserer Mitmenschen leider abhanden gekommen zu sein scheint! Sehr unangenehm wäre es mir, wenn ich gerade im Punkte der Nationalsache verkannt würde, da ich doch mit goldenen Lettern das Wort ‚Deutschthum' auf mein Schild geschrieben trage, und ein Hauch des Mißtrauens jenes Gold, welches mir die deutsche Nation selbst brachte, verdunkelte [...]". - Cappilleri trat in Preßburg, Czernowitz u. a. als Schauspieler auf und wurde 1864 Direktor des Deutschen Theaters in Brody. Nach Österreich zurückgekehrt, lebte der Verfasser zahlreicher Lustspiele und Gedichte seit 1868 zumeist in Wien, wo er sich gänzlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete. Vgl. Giebisch-G. 48f. und Kosch I, 266. - Im gedr. Briefkopf die Darstellung eines Liebspaares und vier mundartliche Verse des Dichters.
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Carco, Francis (eigtl. François Carcopino-Tusoli), frz. Schriftsteller (1886-1958).
Portraitphotographie mit eigenh. Widmung und U. O. O., 1906.
150:100 mm. Mit Widmung an seinen Übersetzer Fred Antoine Angermayer (1889-1951), "bien amicolement". Das Portrait zeigt ein Brustbild des eben zwanzigjährigen Dichters. - Am oberen Rand mit kl. Ausriß (minimale Textberührung); obere linke Ecke lädiert.
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Carducci, Giosue, writer and Nobel laureate (1835-1907).
AMS. Rome, 1882.
8vo. 2 pp. Autograph manuscript of a poem about Miramare, inspired by the writer‘s stay there in July 1878. "O Miramare, sovra le tue bianche | torri attegiate per lo ciel piovorno, | come un stuolo di sinistri ucceli | passan le nubi. | O miramare, contro i tuoi graniti | grigie dal fosso pelago salendo | come un ribrotto - d‘anime crucciose | piangono l‘onde". - Slightly foxed.
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Caro, Karl, Schriftsteller (1850-1884).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 28. I. 1883.
1 S. 8vo. An Hrn. Bayer: "Anbei sende ich Ihnen das Manuscript, das ich Ihrer freundlichen Sorgfalöt empfehle. Auf den Titel bitte ich nur zu schreiben 'Gedichte' (ohne meinen Namen). Die blauen Nummern gelten nur für die Orientierung, kommen nicht in die Abschrift. Sie sind mal so gut, die Abschrift bald möglichst anfertigen zu wollen". - Der in Breslau geborene Sohn eines Industriellen studierte Rechtswissenschaften und war anschließend in Breslau und Straßburg im Justizdienst tätig. 1876 diesen verlassend, übersiedelte er im Jahr darauf nach Wien, wo er sich als Verfasser von Theaterstücken beliebt zu machen wußte. Vgl. DBA I 180, 9 und II 216, 353.
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Carossa, Hans, Schriftsteller (1878-1956).
Albumblatt mit eigenh. Namenszug und montiertem Portrait (Zeitungsausschnitt). O. O., 4. III. 1944.
1 S. 8vo. Carossa wuchs als Sohn eines Arztes in Niederbayern auf und studierte von 1897 an Medizin in München, wo er Kontakte zu Schriftstellern wie Richard Dehmel und Frank Wedekind knüpfte und seine ersten Gedichte veröffentlichte. Seine späteren Prosaschriften sind stark autobiographisch geprägt: Er verarbeitete darin u. a. seine Kindheit, seine Erlebnisse als Bataillonsarzt während des Ersten Weltkriegs sowie seine berufliche Erfahrungen als Arzt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten blieb er in Deutschland, hielt aber Kontakt zu Exilschriftstellern wie Thomas Mann, lehnte 1933 die Berufung in die preußische Dichter-Akademie zwar ab, übernahm jedoch 1942 das Amt des Präsidenten der "Europäischen Schriftstellervereinigung".
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Carossa, Hans, Schriftsteller (1878-1956).
Eigenh. Briefkarte mit U. Rittsteig bei Passau, 23. XII. 1948.
2 SS. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. Beiliegend zwei Portraitpostkarten. An Barbara Leinzinger in München: “Herzlichen danke ich Ihnen und der Ganzen Buchhandlung an der Briennerstraße für Ihre guten Wünsche und für das sehr geglückte Bild vom Bücherverkauf. Dabei fällt mir ein, daß ich fortgegangen bin, ohne den ‘Siebensohn’ zu bezahlen [...]”. - Alverdes’ Bilderbuch war im selben Jahr erschienen. - Carossa wuchs als Sohn eines Arztes in Niederbayern auf und studierte von 1897 an Medizin in München, wo er Kontakte zu Schriftstellern wie Richard Dehmel und Frank Wedekind knüpfte und seine ersten Gedichte veröffentlichte. Seine späteren Prosaschriften sind stark autobiographisch geprägt: Er verarbeitete darin u. a. seine Kindheit, seine Erlebnisse als Bataillonsarzt während des Ersten Weltkriegs sowie seine berufliche Erfahrungen als Arzt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten blieb er in Deutschland, hielt aber Kontakt zu Exilschriftstellern wie Thomas Mann, lehnte 1933 die Berufung in die preußische Dichter-Akademie zwar ab, übernahm jedoch 1942 das Amt des Präsidenten der "Europäischen Schriftstellervereinigung". Vgl. Kosch I, 269f. - Die Portraitpostkarten mit einer Ansicht en face bzw. als Brustbild.
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Carossa, Hans, Schriftsteller (1878-1956).
Eigenh. Postkarte mit U. Seestetten (heute zu Vilshofen gehörig), 26. XI. 1939.
1 S. 8vo. An Arno Steglich: "Es handelt sich nicht um ein Buch, nur um ein Heft, dessen Titel heißt: Wirkungen Goethes in der Gegenwart. Ich erlaube mir Ihnen ein Exemplar zu überreichen [...]". - Die Verso-Seite mit Adreßstempel des Empfängers; etwas angestaubt und mit halb ausgestanzten Löchern am linken Rand.
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Carrière, Jean, Schriftsteller (1928-2005).
Eigenh. Albumblatt mit U. [Montpellier, Dezember 1972].
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An einen Sammler: "Aux traîtres intelligents, tou ce qui est vraiment inutile paraît toujours monstrueux, et pourtant, il n'ya, de la part de l'homme, que le monstureux qui rèponde au mystère de l'univers".
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Caspar, Franz Xaver von, Dramatiker (1772-1833).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 16. XII. 1824.
1 S. Qu.-vo. An den "Bibliotheks-Kustos" Dr. Chocent [?]: "Sie vor allem bitte ich, mich mit Notizen aus München zu überschütten [...]".
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Castle, Eduard, Literaturhistoriker (1875-1959).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Wien, [8. XI. 1943].
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit "verbindlichem Dank für Ihre frdl. Glückwünsche". - Castle war Professor für neuere deutsche Sprache und Literatur und edierte u. a. die Werke von Ludwig Anzengruber und Franz Grillparzer. Zudem führte er die von Johann Willibald Nagl und Jakob Zeidler begonnene "Deutsch-Österreichische Literaturgeschichte" zu Ende. Nach dem "Anschluß" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde er 1938 aus seinen Ämtern entlassen und unter Gestapo-Überwachung gestellt; seine Bücher wurden verboten. 1945 wurde er erneut an die Wiener Univ. berufen als Direktor des Germanistischen Instituts und des Instituts für Theaterwissenschaft, das er bis zu seiner Emeritierung 1949 leitete. Castle war auch Präsident des Wiener Goethe-Vereins und der Adalbert-Stifter-Gesellschaft.
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Cerri, Kajetan, Schriftsteller (1826-1899).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., Weihnachten 1873.
1 S. 8vo. “Seiner lieben Charlotte, mit herzinnigem Gruße gewidmet”, ist des Dichters Widmung zu Weihnachten von einem farbige gedruckten Zierrahmen aus Blumen umgeben. - Seit 1845 Mitarbeiter von Adolf Bäuerles ‘Theaterzeitung’, die auch Cerris erste Gedichte veröffentlichte, trat Cerri 1848 in den österreichischen Staatsdienst ein, lehrte daneben Italienisch und Literatur und veröffentlichte lyrische und dramatische Arbeiten. In den 50er Jahren redigierte Cerri die Grazer Damenzeitung ‘Iris’ und schrieb 1852-56 unter den Pseudonymen ‘Veritas’ und ‘Bayard’ Wiener Briefe über das Burgtheater für die ‘Leipziger Theaterchronik’.
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Cerri, Kajetan, Schriftsteller (1826-1899).
Eigenh. Brief mit U. Karlsbad, 1. XI. 1898.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Vor länger als einem Jahr kränklichkeitshalber hieher übersiedelt, bin ich hier nun seit Monaten an das Krankenlager durch peinvolle Leiden gefesselt, die mir ganz besonders das Schreiben umso mehr entsetzlich erschweren, als ich gleichzeitig auch noch an immer rapider progredierender Schwächung des Sehvermögens schmerzlich laborire [...]". - Seit 1845 Mitarbeiter von Adolf Bäuerles ‘Theaterzeitung’, die auch Cerris erste Gedichte veröffentlichte, trat Cerri 1848 in den österreichischen Staatsdienst ein, lehrte daneben Italienisch und Literatur und veröffentlichte lyrische und dramatische Arbeiten. In den 50er Jahren redigierte Cerri die Grazer Damenzeitung ‘Iris’ und schrieb 1852-56 unter den Pseudonymen ‘Veritas’ und ‘Bayard’ Wiener Briefe über das Burgtheater für die ‘Leipziger Theaterchronik’.
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Cerri, Kajetan, Schriftsteller (1826-1899).
Portraitlithographie mit 3 eigenh. Widmungszeilen und U. O. O., 1859.
23:20 cm (Abbildung) auf 44,4:30,9 cm (Blattgröße). Gewidmet ist die hübsche ganzfigürliche, den Dichter im Sitzen abbildende Darstellung dem Kunsthistoriker Bruno Bucher (1826-1899). - Seit 1845 Mitarbeiter von Adolf Bäuerles ‘Theaterzeitung’, die auch Cerris erste Gedichte veröffentlichte, trat Cerri 1848 in den österreichischen Staatsdienst ein, lehrte daneben Italienisch und Literatur und veröffentlichte lyrische und dramatische Arbeiten. In den 50er Jahren redigierte Cerri die Grazer Damenzeitung ‘Iris’ und schrieb 1852-56 unter den Pseudonymen ‘Veritas’ und ‘Bayard’ Wiener Briefe über das Burgtheater für die ‘Leipziger Theaterchronik’. - Das “im Verlag des Verfassers” herausgegebene Blatt stammt aus der Hand des Malers und Lithographen Eduard Kaiser (1820-1895), der nach einem Rom-Aufenthalt “in den 1850er Jahren eine sehr produktive Tätigkeit als Portraitlithograph [...] pflegte” (Thieme/B. XIX, 444) und u. a. Kaiser Franz Joseph I., Kaiserin Elisabeth, Friedrich Hebbel, Friedrich Halm sowie Robert und Clara Schumann portraitierte. - Der Adressat der Widmung war Mitbegründer des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie und Dozent für Geschichte der Kunsttechnik. Vgl. DBE. - Etwas angestaubt und mit einer horizontalen Knickfalte unterhalb der Darstellung.
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Champfleury, Jules, Schriftsteller (1821-1889).
Brief mit eigenh. U. ("Champfleury"). Sevres, 18. X. 1876.
¾ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. In seiner Eigenschaft als Museumskonservator an einen Herrn mit der Mitteilung, daß die Bibliothek des Museums von Sèvres die Broschüren erhalten habe, die dieser ihr geschenkt habe. Sie seien doch sicher von großem Interesse für die Geschichte der Keramikkunst in Italien, schon aufgrund ihrer geringen Auflagezahl: "[...] mais ici la qualité historique est égale à la rareté […]". - Jules Champfleury schrieb neben Romanen und Erzählungen ein Manifest ("Le réalisme", 1857) und mehrere Schriften zum Realismus in Kunst und Literatur sowie eine "Geschichte der Karikatur" (1865-85); von 1887 bis zu seinem Tod Museumsdirektor in Sèvres, wo er schon zuvor als Konservator tätig war, zählten u. a. Gustave Courbet - der ihn auf seinem monumentalen programmatischen Gemälde "Das Atelier" (1855) neben weiteren Freunden porträtierte -, Charles Baudelaire, Pierre Joseph Proudhon, Édmond Duranty und Max Buchon zu seinen Bekannten und Freunden. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit kl. Registraturetikett, die Verso-Seite von Bl. 2 mit hs. Numerierung "39".
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Chiavacci, Vinzenz, Schriftsteller (1847-1916).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 22. IX. 1947.
¾ S. 4to. Beiliegend eine Visitkarte. An den Pädagogen und Literarhistoriker Michael Maria Rabenlechner (1868-1952): "Beiliegend sende ich Ihnen wie versprochen das 'Passionsspiel' und 'Die Fahne weht'. Von letzterem Werk kann ich Ihnen leider nur dieses Bühnenexemplar zur Verfügung stellen, welches allerdings anlässlich der Uraufführung in Graz wie auch am Burgtheater, [!] einige Korrekturen erfahren hat. Sie sind jedoch unwesentlich [...]". - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Chimani, Leopold, Schriftsteller (1774-1844).
Eigenh. Quittung mit U. Wien, 20. IX. 1816.
1 S. Qu.-8vo. Aus der Sammlung des Adalbert Freiherr von Lanna.
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Christel, Franz, Schriftsteller (1865-1931).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 15. IX. 1909.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. “In Angelegenheit des Ptakschen literarischen Nachlasses soll das zu dessen Herausgabe gebildete Komitee am nächsten Sonntag [...] im Lokale des Herrn Stadtrates Grünbeck [...] zu einer Besprechung zusammentreten [...]”. - Geboren als Sohn eines Gastwirtes, studierte Christel in Wien und wurde Stadtarchivar. Sein Werk umfaßt überwiegend lyrische Dichtungen. Vgl. Kosch I, 281f. - Im linken Rand gelocht (geringfügige Textberührung). - In altem Sammlungsumschlag.
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Christel, Franz, Schriftsteller und Archivar (1865-1931).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 14. I. 1913.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Adolfine Rak-Reh, die der Deutschösterreichischen Schriftstellergenossenschaft wohl einige Gedichte hat zukommen lassen: "[...] Gedichte sind heutzutage weniger denn je ein gangbarer Artikel auf dem Literaturmarkte. Es gibt keinen Verleger, der auf seine Kosten Gedichte drucken läßt. Freilich - Ausnahmen sind auch zu verzeichnen; diese geben aber nur Gedichte von schon bekannten Dichtern heraus [...] Mehr als ein moralischer Erfolg ist mit Gedichten heute überhaupt nicht zu verzeichnen. Aber ein Taschengeld zu erwerben - dazu wäre nur die Beschäftigung mit der Prosa ein geeigneter Weg [...]". - Franz Christel war Archivar der Stadt Wien, veröffentlichte mehrere Liedersammlungen und gehörte dem katholisch-konservativen Dichterkreis "Iduna" an, der sich gegen die literarische Enwticklung der neunziger Jahre stellte. -
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Claretie, Jules, Schriftsteller (1840-1913).
Eigenh. Briefkarte mit U. "Rue de Douai" [d. i. Straßburg], 8. III. 1883.
2 SS. auf Doppelblatt. Qu.-kl.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit der Erneuerung des einst mündlich gegebenen Versprechens, daß die die Zeitschrift "Le Capitan Fracassa" in Rom für 200 Francs das Recht habe, die Übersetzung des im Figaro angekündigten Romans zu veröffentlichen, dessen vorläufiger Titel "Le Prince Bleu" sein könnte. Er sei ihm sehr verbunden, wenn er diesen Roman in Italien verbreiten könnte, sei es in den Zeitungen oder über einen Herausgeber: "Mais je vous serais très obligé, le prix de cette traduction étant fort peu élevé, de répandre ce même roman en Italie, soit dans les journaux [Name unleserlich] soit par un éditeur [...]". - Jules Claretie wurde 1885 Direktor der Comédie française und 1888 Mitglied der Académie française. Er schrieb unter verschiedenen Pseudonymen u. a. für den "Figaro" und verfaßte mehrere Romane und historische Werke, darunter eine fünfbändige "Geschichte der Revolution 1870/71". - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.
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Clark, Ronald William, Schriftsteller (1916-1987).
Ms. Brief mit eigenh. U. London, 22. I. 1976.
1 S. Kl.-4to. Mit ms. adr. Kuvert. An einen Sammler: "Very many thanks for your letter and the clipping of the Swedish review on Russell. I have no knowledge of his connection with any Swedish authors or philosophers other than the points I mention in the book - as you will see he lectured and must, I imagine, have had at least some slight contact with the universities concerned [...]". - Ronald W. Clark war als Journalist tätig und verfaßte Science-Fiction- und Alternate History-Romane sowie Biographien von u. a. Charles Darwin, Thomas Alva Edison, Lenin, Benjamin Franklin, Sigmund Freud, J. B. S. Haldane und dem erwähnten Bertrand Russell. - Auf Briefpapier mit gedr. Adresse.
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Clarke, Arthur Charles, Schriftsteller (1917-2008).
Ms. Brief mit einigen eigenh. Zusätzen und U. O. O., 27. IX. 1973.
2 SS. 4to. Mit ms. adr. Kuvert. Personalisierter Schimmelbrief an einen Sammler mit zahlreichen biographischen Angaben: "As I now receive several thousand items of mail a year, it is not possible for me to answer you personally [...]".
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Claudius, Hermann, Schriftsteller (1878-1980).
2 eigenh. Bildpostkarten und 1 eh. Brief mit U. sowie 1 gedr. Dankschreiben mit eh. U. Grönwohld, 1958-1968.
Zusammen 4 SS. 4to und 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Geburtstagswünsche: “Mein lieber Josef, das ist nett. | Leider liege ich zu Bett und laß das Schreiben bleiben!” (Karte v. 2. IV. 1964). - Das gedr. Dankschreiben an die Gratulanten zu seinem 90. Geburtstag mit dem 12zeiligen Gedicht ‘Gott war der erste Sänger’. - Hermann Claudius, der Urenkel von Matthias Claudius, stand anfangs der Sozialdemokratie nahe und wandte sich später einem “unverbindlichen” (DBE) Humanismus zu. 1933 neben 87 anderen Schriftstellern ein Treuegelöbnis für Hitler unterzeichnend, wurde er noch im gleichen Jahr Mitglied der Preußischen Akademie der Dichtung und 1936 der Erfurter Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften. Von Nationalsozialisten geschätzt, wurde sein Werk vor und nach 1945 mehrfach ausgezeichnet. Vgl. Kosch II, 652f.
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[Clauren, Heinrich, eig. Carl (Gottlieb Samuel) Heun, Schriftsteller (1771-1854)]. -
Theaterzettel einer Aufführung von Heuns "Der Wollmarkt oder das Hotel von Wiburg". [Wien], 22. VI. 1833.
1 S. Folio. "Sonntag den 22. Juny 1833 wird in dem Gräfl. Gatterburg[schen] Schloßgarten zum besten der Verschönerungsanstalt, zum Erstenmal augeführt. Wollmarkt oder das Hotel von Wiburg. Lustspiel in 4 Akten [...]". Der folgenden, sehr uneindeutigen Bestzungsliste zu entnehmen ist die Mitwirkung von u. a. einer Marie Gatterburg, "unserem Peter", einem Chirurgus, Graf Hardegg etc. "Preise. Erster und zweyter Platz 20 cx C. M. ohne der bekannten Großmuth Grenzen zu setzen, dritter Platz 10 cx C. M."
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Clément, Bertha, Schriftstellerin (1852-1930).
Eigenh. Albumblatt mit U. Ludwigslust, 10. X. 1919.
1 S. Qu.-8vo. "Verliere auf deinen Lebenswegen nie dein höchstes Ziel aus den Augen: die Ewigkeit". - Bertha Clément schrieb "in rascher Folge zahlreiche Prosabände, die als sogenannte 'Backfischbücher' jugendliches Publikum ansprachen und zum Teil hohe Auflagen erzielten. Literarisch wenig anspruchsvoll, zählen Cléments meist in der Reihe 'Kränzchen-Bibliothek' im Leipziger Union Verlag erschienenen Werke neben den Schriften Clementine Helms, Emmy von Rhodens und Else Urys zu den bekanntesten ihres Genres (u. a. 'Amtsrichters Töchter', 1903); nach dem Ersten Weltkrieg verloren ihre Bücher an Leserschaft" (DBE).
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Cohn, Oskar Justinus, Schriftsteller (1839-1893).
Eigenh. Albumblatt mit U. ("Oscar Justinus"). O. O. u. D.
2 SS. Carte de Visite-Format. "An Marcel aus Dresden": "Im schönen Dresden | Bist Du gewesen - | Lerntest bei Fräulein Horst | Berg, Thal und Forst, | Flüsse und Menschen kennen | Und beim rechten Namen nennen: | Um aber ganz | Zu erkennen den Kranz | Deiner Freundinnen Wesen und Treiben | Sollen sie Dir in dein Büchlein schreiben". - Oskar Cohn war als Kaufmann tätig und ließ sich nach dem Verlust seines Vermögens und der Liquidation seiner Geschäfte 1880 als freier Schriftsteller in Berlin nieder. Er schrieb zahlreiche Lustspiele und Schwänke (darunter "Die Getreidespekulanten" und "Berliner Humor") sowie Romane wie "In der Zehnmillionenstadt". Seine humoristischen Feuilletons und Kolumnen wurden in vielen deutschen Zeitungen und Zeitschriften gedruckt. - Etwas angestaubt und mit kleinem Einriß.
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Colerus, Egmont, Schriftsteller (1888-1939).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien, 1926 und 1928.
3½ SS. 8vo bzw. kl.-qu.8vo. An Mathilde, die Gattin Alfred Rt. von Lindheims, über den Tod von deren Sohn (25. VIII. 1926) und eine wohlgeglückte Premiere: „Daß ich mich erst heute für die gütigen Glückwünsche zu meiner Premiere bedanke, kann ich nur damit motivieren, daß ich inzwischen wieder einen großen Roman fertigstellen mußte [...]“. - Colerus‘ schriftstellerische Karriere begann 1920 mit der Veröffentlichung der beiden Romane "Antarktis"‘ und "Sodom"‘. Bis zu seinem Tod als Vize-Sekretär im österreichischen Bundesamt für Statistik tätig, schrieb er als ausgewiesener Liebhaber der Mathematik berühmte Mathematiken für jedermann: "Vom Einmaleins zum Integral‘ (1934), "Vom Punkt zur vierten Dimension" (1935) und die Geschichte der Mathematik "Von Pythagoras bis Hilbert" (1937). - Der Gatte der Adressatin wurde 1868 leitender Direktor der neugegründeten Wiener Handelsbank und war Mitbegründer der ersten Wiener Lagerhäuser und des Lokaltelegraphen. Er gehörte jahrzehntelang dem Direktionsrat der mit der Handelsbank vereinigten Unionsbank an, war 1876-78 dessen Vizepräsident und 1879-1909 Präsident des Schiedsgerichts der Warenbranche an der Wiener Börse sowie seit 1877 Mitglied der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer. Als sein bekanntestes Werk gilt das 1891 erstmals erschienene "Schiedsgericht im modernen Zivilprozeß".
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Colerus, Egmont, Schriftsteller (1888-1939).
Albumblatt mit eigenh. Datum und U. Wien, 15. III. 1928.
1 S. Qu.-12mo. Colerus‘ schriftstellerische Karriere begann 1920 mit der Veröffentlichung der beiden Romane ‚Antarktis‘ und ‚Sodom‘. Bis zu seinem Tod als Vize-Sekretär im österreichischen Bundesamt für Statistik tätig, schrieb er als ausgewiesener Liebhaber der Mathematik berühmte Mathematiken für jedermann: ‚Vom Einmaleins zum Integral‘ (1934), ‚Vom Punkt zur vierten Dimension‘ (1935) und die Geschichte der Mathematik ‚Von Pythagoras bis Hilbert‘ (1937).
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Colerus, Egmont, Schriftsteller (1888-1939).
Ruf nach Osten. Eigenh. Gedicht mit U. Schladming, 1920.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Wie in Klammer vom Autor vermerkt „[a]us Symbolon 1908“: „Orient, flirrend buntes Wesen, | mit dem Diamant verwandt, | reiche mir die Bruderhand, | laß mich von dem Weh‘ genesen! [es folgen 14 Strophen]. - Colerus‘ schriftstellerische Karriere begann 1920 mit der Veröffentlichung der beiden Romane ‚Antarktis‘ und ‚Sodom‘. Bis zu seinem Tod als Vize-Sekretär im österreichischen Bundesamt für Statistik tätig, schrieb er als ausgewiesener Liebhaber der Mathematik berühmte Mathematiken für jedermann: ‚Vom Einmaleins zum Integral‘ (1934), ‚Vom Punkt zur vierten Dimension‘ (1935) und die Geschichte der Mathematik ‚Von Pythagoras bis Hilbert‘ (1937).
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Conrad, Michael Georg, Schriftsteller (1846-1927).
Eigenh. Albumblatt mit U. München, Mai 1893.
1 S. 8vo. “Suchst zur Natur die rechte Spur? | Sei selbst Natur! | Ohn Natur und ihre Wunder | Ist alles Plunder”. - Der als Sohn eines Landwirts geborene Schriftsteller besuchte das Lehrerseminar und unterrichtete in Bayern und in Genf, wo er auch zu studieren begann. Seit 1871 überdies in Rom und Neapel Philologie und Philosophie studierend, promovierte er und kam über Lissabon 1878 nach Paris, wo er sich als Korrespondent mehrerer deutscher Zeitungen einen guten Ruf erwarb und in dem Kreis um Zola Aufnahme fand. Seit 1882 wieder in München, gründete er 1885 die Zeitschrift "Die Gesellschaft", "die zum vielleicht wichtigsten Organ des frühen Naturalismus in Deutschland wurde" (DBE) und sich u. a. für Autoren wie Gerhart Hauptmann und Bertha von Suttner einsetzte. Von 1893-98 vertrat er die Demokratische Volkspartei im Reichstag. "Als Romanschriftsteller den Spuren Zolas folgend, war Conrad als geschmackvoller Feuilletonist und hervorragender Theaterkritiker auch Mitarbeiter bedeutender Tageszeitungen wie der 'Täglichen Rundschau'" (Kosch I, 292).
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Conrad, Michael Georg, Schriftsteller (1846-1927).
Eigenh. Brief mit U. München, 4. I. 1900.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: “Im Juli ersuchten Sie mich um MS und Photographie für ein [...] Flugblatt; im September versicherten Sie: nächstens erscheint das Blatt. Bis heute ist meines Wissens nicht erschienen. Ich ersuche Sie um gefällige Aufklärung [...]”. - Der als Sohn eines Landwirts geborene Schriftsteller besuchte das Lehrerseminar und unterrichtete in Bayern und in Genf, wo er auch zu studieren begann. Seit 1871 überdies in Rom und Neapel Philologie und Philosophie studierend, promovierte er und kam über Lissabon 1878 nach Paris, wo er sich als Korrespondent mehrerer deutscher Zeitungen einen guten Ruf erwarb und in dem Kreis um Zola Aufnahme fand. Seit 1882 wieder in München, gründete er 1885 die Zeitschrift "Die Gesellschaft", "die zum vielleicht wichtigsten Organ des frühen Naturalismus in Deutschland wurde" (DBE) und sich u. a. für Autoren wie Gerhart Hauptmann und Bertha von Suttner einsetzte. Von 1893-98 vertrat er die Demokratische Volkspartei im Reichstag. "Als Romanschriftsteller den Spuren Zolas folgend, war Conrad als geschmackvoller Feuilletonist und hervorragender Theaterkritiker auch Mitarbeiter bedeutender Tageszeitungen wie der 'Täglichen Rundschau'" (Kosch I, 292).
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