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Mautner, Eduard, Ps. Nello, Schriftsteller (1824-1889).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 7. I. 1887.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien: "Ohne unbescheiden zu sein, glaube ich an die geehrte Gesellschaft der Musikfreunde das höfliche Ansuchen stellen zu dürfen, mir gütigst für das am 18. d. M. stattfindende Concert zu Ehren S.K. Hoheit der Frau Erzherzogin [...] eine Einladung zukommen zu lassen [...]”. - Mautner "bethätigte [...] sich als Poet und veröffentlichte mehrere Gedichte [...]" (Eisenberg, Das geistige Wien, zit. n. DBA I, 816, 9), lebte nach 1847 ununterbrochen in Wien und “arbeitete im Laufe der Jahre als Feuilletonist und Theaterkritiker fast aller Wiener und mehrerer ausländischer Blätter. Als Bühnenschriftsteller wurde sein Name besonders durch den Erfolg seines Lustspiels 'Das Preislustspiel' (1852) bekannt" (ebd.).
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Mautner, Eduard, Ps. Nello, Schriftsteller (1824-1889).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 31. XII. 1875.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Da mein Epilog gedruckt und vertheilt werden soll, so möchte ich Sie doch ersuchen bei der Correctur folgende kleine Änderungen vorzunehmen: 1. Strophe statt: der Ton verschallt [-] das Lied verhallt [...]”. - Mautner "bethätigte [...] sich als Poet und veröffentlichte mehrere Gedichte [...]" (Eisenberg, Das geistige Wien; zit. n. DBA I, 816, 9), lebte nach 1847 ununterbrochen in Wien und “arbeitete im Laufe der Jahre als Feuilletonist und Theaterkritiker fast aller Wiener und mehrerer ausländischer Blätter. Als Bühnenschriftsteller wurde sein Name besonders durch den Erfolg seines Lustspiels 'Das Preislustspiel' (1852) bekannt" (ebd.). - Auf Briefpapier mit gepr. kalligr. Monogramm.
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Melegari, Dora, Swiss writer (1849-1924).
Autograph visiting card. N. p. o. d.
Visiting card format. 2 pp. In French. To an unnamed Comtesse, thanking her for a brochure and asking for her address as to invite her to her salons: "merci de la brochure que je lirai avec le plus grand intérét: Je désirais justement connaître votre adresse pour vous prier d'assister a nos réunions. Il y en a un demain chez moi à 4 h ½. Si vous veniez, ce serait un grand plaisir pour tous [...]". - Melegari's first three novels were ghostwritten by Octave Mirbeau. Her most famous novel Hors d'atteinte was published in Paris in 1890. Melagari was twice nominated for the Nobel Prize for Literature in 1914 and 1923.
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Mell, Max, Schriftsteller (1882-1971).
3 eigenh. Bildpostkarten und gedr. Visitkarte mit U. sowie 1 gedr. Portrait mit eigenh. Widmung und U. Wien, 1935-1967.
Zusammen 5 SS. Verschiedene Formate. Mit einem eh. adr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche. - Das gedr. Portrait mit halbfigürlicher Darstellung des Schriftstellers nach einem Ölbild von Lilli Mell.
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Mell, Max, Schriftsteller (1882-1971).
Eigenh. Brief mit U. und eh. Gedichtmanuskript. Wien, 12. IV. 1926.
Zusammen 2 SS. auf 2 Bll. 8vo. Der Brief als Begleitschreiben zur Übersendung des beiliegenden, 18zeiligen Gedichtes "Ergebung" an einen namentlich nicht identifizierten Adressaten: "Mit der Schwere der Stunde zu ringen, | Wie spürt' ichs in Hals und Brust! | Ein ungeheures Sich-Zwingen, | wie wird es zu gramvoller Lust! | Bin ich reich, wenn ich's doch kann erschwingen, | mir gelassen zu sagen: Du mußt? || Dank ich Dein, so will ich nicht klagen: 'Du hast mich unmenschlich gequält.' | Was ich litt, wird niemand erfragen: | Das wird nicht gemessen, gezählt. | Und will doch, wenn ich leide nicht sagen: | 'Ich habe mein Leben verfehlt." || Denn ich weiß, es gibt keinen Bronnen, | wo man Glück trinkt aus hohler Hand. | Ich schau und ich find: es gibt Sonnen, | Da wird jedes Antlitz verbrannt. | Und mancher blieb eingesponnen, | Daß sein Schicksal ihn selber nicht fand."
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Mell, Max, Schriftsteller (1882-1971).
Eigenh. Notizsammlung. O. O. u. D.
2¼ SS. auf Doppelblatt. 12mo. Mells Notizsammlung beinhaltet durchwegs Stationen und einzelne Dramen G. E. Lessings, die exzerptartig notiert und knapp annotiert werden: „Minna v. Barnhelm. 1763 geschr., 1767 gedr. Diderot: Mittelgatt[un]g zw. Trag[ödie] u. Kom[ödie]: ‚Drama‘: Er fordert: 1. nicht Fehler u. Laster a. d. Bühne, sondern Pflichten u. Tugenden. 2. Natürl. u. soziale Stände. Lessing verdankt ihm hier: 1. Deutschland u. Gegenwart. 2. Züge d. Großmut u. d. Edelmuts. 3. D. fordert den Stand. Aber: L[essing] hat nicht einen, sondern 4 Vertreter des Standes. Motiv: Fraquar ‚Das beständ. Paar‘ [...]“.
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Mendès, Catulle, Schriftsteller (1841-1909).
Albumblatt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-12mo. Der in Bordeaux geborene Schriftsteller war Mitbegründer des Dichterkreises "Les Parnassiens". In beinahe allen literarischen Gattungen formgewandt und stilsicher, veröffentlichte er zahlreiche Feuilletons, Romane und Theaterstücke. Als glühender Verehrer des Komponisten setzte er sich für dessen Schaffen in Frankreich ebenso ein wie seine Gattin, die Schriftstellerin Judith Mendès Gautier (1845-1917), die, vorübergehend von ihrem Gatten getrennt und in Begleitung ihre Liebhabers - des Komponistennovizen Louis Benedictus (geb. 1850) -, während der ersten Bayreuther Festspiele 1874 ein kurzlebiges Verhältnis mit Wagner verband und in späteren Jahren den "Parsifal" ins Französische übersetzte, verschiedene Aufsätze über den Komponisten sowie ihre Erinnerungen an ihn veröffentlichte
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Merker, Emil, Schriftsteller (1888-1972).
Ms. Postkarte mit eigenh. U. Nestomitz, 17. IV. 1944.
1 S. Qu.-8vo. Mit ms. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag. - Von Berufs wegen Lehrer an der Höheren Forstlehranstalt im böhmischen Reichstadt, mußte Emil Merker seine Lehrtätigkeit wegen eines Augenleidens beenden, wandte sich dann gänzlich der Schriftstellerei zu und veröffentlichte expressionistisch-neuromantische Lyrik, Essays, Erzählungen, Romane, Biographien und den autobiographischen Bericht "Unterwegs" (1951).
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Merkt, Eduard, Schriftsteller und Komponist (1852-1908).
“Dort bin i daham”. Eigenh. Manuskript mit Namenszug im Titel. Wien, o.D.
2 SS. 4to. 28 Zeilen zu einer Melodie von Franz Erban (geb. 1865). “Wo tief die Treu im Herzen wohnt | Das Gletschreis sich glühend sonnt. | Wo dumpf der Eisenhannes haust | Auf hohe[m] Fels der Adler haust | Das is mei Seligkeit | Mein allerschönster Tram | Dort is mein Steirerland | Dort bin i daham [...]”. - Merkt war u. a. Mitarbeiter der ‘Fliegenden Blätter’, des ‘Kikeriki’ und der ‘Wiener Bilder’, “deren Redaktion er bald und dauernd angehörte. Sein erstes Wiener Volkslied [...] wurde in kurzer Zeit ein Schlager, dem rund 800 weitere folgten” (Kosch II, 1707). Für Franz Lehár schrieb er den Text zu dessen Marsch ‘Rex Gambrinus-Ex!’ (vgl. MGG VIII, 492, Lehár). - Auf Briefpapier mit gestemp. Briefkopf und rot bzw. blau unterstrichenem Titel.
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Merkt, Eduard, Schriftsteller und Komponist (1852-1908).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Wien, 29. VI. 1907.
1 S. Qu.-8vo. “Herr Riedl kommt selber August nach Wien. Mein Brief mit unserer Idee ist ihm nachgeschickt worden [...]”. - Bereits 19jährig Mitarbeiter mehrerer Wiener Witzblätter, schrieb Merkt in Folge zahlreiche Kurzgeschichten, Erzählungen und Lokalhistörchen. “Sein erstes Wiener Volkslied ‘Das war a Freud, a Weana z’sein’ wurde in kurzer Zeit ein Schlager, dem rund 800 weitere folgten [...]” (Kosch II, 1707). - Die Bildseite der Karte mit gedr. Abbildung des Komponisten in allegorischem Zierbild mit Stephansdom, einer Nymphe mit Blumenkranz und Engel mit Harfe aus Anlaß der Verleihung des Salvator-Medaille. - Mit Adreßstempel. - In altem Sammlungsumschlag.
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Merkt, Eduard, Schriftsteller und Komponist (1852-1908).
“Jedes Haserl hat sei Graserl”. Eigenh. Manuskript mit Namenszug im Titel. Wien, o. D.
2 SS. 4to. 32 Zeilen zu einer Melodie von Franz Erban (geb. 1865). “Trauri[g] war der klani Friedl | Recht a armer klana Bua. | Vota, Muatta hat er nimmer | Net amal zum Essen gnua [...]”. - Eduard Merkt war u. a. Mitarbeiter der ‘Fliegenden Blätter’, des ‘Kikeriki’ und der ‘Wiener Bilder’, “deren Redaktion er bald und dauernd angehörte. Sein erstes Wiener Volkslied [...] wurde in kurzer Zeit ein Schlager, dem rund 800 weitere folgten” (Kosch II, 1707). Für Franz Lehár schrieb er den Text zu dessen Marsch ‘Rex Gambrinus-Ex!’ (vgl. MGG VIII, 492, Lehár). - Ansprechende Niederschrift auf Briefpapier mit gestemp. Briefkopf und rot bzw. blau unterstrichenem Titel.
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Mertens, Ludwig Ritter von, Schriftsteller (1826-1909).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
2 SS. 8vo. In dem wohl an eine Zeitschrift, einen Verleger oder jemand sonstwie an Details seines künstlerischen Werdegangs interessierten Adressaten gerichteten Schreiben hält der in Wien geborene, einem niederländischen Patriziergeschlecht entstammende Mertens die Stationen seiner schriftstellerischen Laufbahn fest: "Ludwig Mertens, Postoffizial in Salzburg, 38 Jahre alt, Offizier im Feldzuge von 1849, ist beim Staatsministerium um eine Schriftstellerpension eingekommen, um seine ganze Zeit dem Studium und der Dichtung zu widmen. Derselbe hat bereits 4 Werke vollendet, das 'belagerte Wien', großes Epos, woran er 7 Jahre arbeitete, 'König Ottokars Traumspiel, ein episches Gedicht [...]'". - "Mit seinen schriftstellerischen Arbeiten gehörte er dem Kreis der 'Iduna' an und verstand sich getreu ihrem Programm als Bewahrer und Hüter überlieferter Ideale und Kunstauffassungen" (ÖBL VI, zit. n. DBA II 880, 279). Vgl. auch Kosch II, 1709.
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Mertens, Ludwig Rt. von, Schriftsteller (1826-1909).
Eigenh. Brief mit U. Hietzing, 30. III. 1880.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: “Nehmen Sie meinen innigsten Dank für die so schöne, sinnige Gabe! Ich wollte diesen Herzensdank persönlich abstatten aber es war mir in diesen Tagen nicht möglich abzukommen und so sende ich denselben einstweilen schriftlich [...]”. - "Mit seinen schriftstellerischen Arbeiten gehörte [Mertens] dem Kreis der 'Iduna' an und verstand sich getreu ihrem Programm als Bewahrer und Hüter überlieferter Ideale und Kunstauffassungen" (ÖBL VI, zit. n. DBA II 880, 279). Vgl. auch Kosch II, 1709. - Mit kl. Einr. a. d. Rändern (keine Textberührung) und alter Bleistiftnotiz von fremder Hand.
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Meyer, Conrad Ferdinand, Schriftsteller (1825-1898).
Eigenh. Widmung mit U. ("der Verfasser") in: Huttens letzte Tage. 10. Aufl. Leipzig, H. Haessel, 1896.
(VIII), 170 SS. Goldgepr. Originalleinenband. Seidenpapiervorsätze. Dreiseitiger marmorierter Schnitt. Lesebändchen. Kl.-4to. Die Verso-Seite des Vorsatzblattes mit eigenh. Widmung für "Frau Regierungsrat von Witzleben freundlichst der Verfasser. 22. Mai 1896". - Tadelloses Exemplar. Vgl. Slg. Borst 3126.
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Meyer, J. B. A., Publizist und Historiker (1820-1871).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 1. IV. 1863.
1 S. 4to. An Karl Sonklar von Innstädten: “[...] gebe ich mir die Ehre, den 4ten Band einer von mir herausgegebenen ‘Oesterreichischen Revue’ ganz ergebenst zu überreichen [...]”. - Meyer “verdient als Gründer der seit dem Jahre 1863 in Wien erscheinenden ‘Oesterreichischen Revue’ eine Stelle im ‘Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich’ [...] Die Ausstattung dieser Zeitschrift war und ist eine wahrhaft prachtvolle, der Stoff ein reichhaltiger, die Hauptgebiete des Wissens umfassend, bei steter Berücksichtigung der Bedürfnisse wie der Verhältnisse Oesterreichs [...]” (Wurzbach, zit. n. DBA I 837, 99ff.). - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Meynert, Hermann, Ps. Janus, Schriftsteller und Journalist (1808-1895).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 26. III. 1866.
1 S. 8vo. An seinen Freund Em[m?]erich: "Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie der beiliegenden Notiz ein Plätzchen in der Selarschen Theaterzeitung öffnen und mir seiner Zeit ein Exemplar der betreffenden Nummer zukommen lassen wollten, das ich bei Ihrem Papa abholen würde [...]". - Meynert schrieb seit Ende der zwanziger Jahre als Theaterkritiker für verschiedene Dresdner und Leipziger Zeitungen und übersiedelte 1841 nach Wien, wurde Redakteur der "Theaterzeitung" sowie der "Wiener Zeitung" und gab selbst die "Wiener Allgemeine Damenzeitung" heraus. In späteren Jahren war er Feuilletonist der "Wiener Abendpost", widmete sich historischen Studien und schrieb Beiträge für enzyklopädische Werke. Sein literarisches Schaffen umfaßt neben Erzählungen und Novellen historische Abhandlungen wie die Biographie Kaiser Franz' I. (1872). Sein Sohn ist der bekannte Psychiater Theodor (1833-1892). - Der Adressat ist möglicherweise der Schriftsteller Emmerich Ranzoni (1823-1898).
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Meyr, Melchior, Schriftsteller (1810-1871).
Eigenh. Briefkarte mit U. München, 12. I. 1870.
1 S. Qu.-kl. 8vo. An Josefine Stimpfl über seinen kurz zuvor bei Dürr in Leipzig erschienenen Roman: "Wenn ein Erzähler, wie es mir aus Anlaß des Romans 'Duell und Ehre' begegnet ist, von Männern und Frauen des 'Blutdurstes' geziehen wird, so thut es dem Verkannten unendlich wohl, daß drei edle weibliche Seelen aus dem immerhin gutgemeinten Werke bessere Eigenschaften herausgelesen haben [...]". - Das literarische Schaffen des u.a. mit Friedrich Rückert befreundeten Schriftstellers umfaßt “Dramen, Gedichte, Romane und religionsphilosophische Arbeiten. Meyrs 'Erzählungen aus dem Ries' (1855) und 'Neue Erzählungen aus dem Ries' (1860) wurden mehrfach aufgelegt; sie gelten als frühes Zeugnis heimatverbundener Literatur" (DBE).
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Michaelis, Sophus, Schriftsteller (1865-1932).
Eigenh. Albumblatt mit Widmung und U. Kopenhagen, 2. VII. 1924.
½ S. 8vo. In seinem schriftstellerischen Schaffen u. a. von französischen Vorbildern wie Theophil Gautier oder Gustave Flaubert beeinflußt, war Michaelis ein namhafter Vertreter der dänischen Moderne. Die vom Autor selbst als mißglückt erachtete Verfilmung seines erfolgreichen Science-Fiction Romans ‘Das Himmelschiff’ (1917) veranlaßte ihn später zu einer Reliterarisierung auf Grundlage des Filmsujets. Als Übersetzer machte er sich u. a. um Wolframs ‘Parzival’ und Goethes ‘Faust’ verdient; seine eigenen Werke wurden von Marie Herzfeld ins Deutsche übertragen. Vgl. Brockhaus, 17. Aufl., s. v., und SBA A-213,187-203.
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Michel, Robert, Schriftsteller und Militär (1876-1957).
3 eigenh. (Portrait-)Postkarten und 1 gedr. Visitkarte mit eh. U. Wien, 1936-1956.
Zusammen 4 SS. Meist Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adresse bzw. einem eh. adr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Glückwünsche zu Geburtstag und Neujahr. - Michel war nach dem Ersten Weltkrieg zusammen mit Hermann Bahr und Max Devrient kurze Zeit Direktionsmitglied des Wiener Burgtheaters und lebte seit 1919 als freier Schriftsteller, Übersetzer, Theaterkritiker und Feuilletonist in Wien. Er schrieb Romane, Novellen und Erzählungen, die zumeist Stoffe aus seiner böhmischen Heimat sowie aus Bosnien und der Herzegowina verarbeiteten. Vgl. Kosch X, 1045f. - Die Portraitpostkarte mit einer halbfigürlichen Darstellung des Schriftstellers.
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Miegel, Agnes, Schriftstellerin (1879-1964).
2 eigenh. (Bild-)Postkarten und 3 gedr. Dankesschreiben mit eh. U. Königsberg und Bad Nenndorf, 1933-1964.
Zusammen 5 SS. Meist Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adresse bzw. 3 (davon 1 eh.) Kuverts. Dankt Josef Wesely für ihr übersandte Geburtstagswünsche: “Tut’s hier am sanften Deister | Im Hornung grimmig friern und schnein, | Wie mags da erst im Steirerland, | Hoch in den Bergen sein?” - Miegel leitete von 1920-26 das Feuilleton der ‘Ostpreußischen Zeitung’ in Königsberg, wo sie sich anschließend auch als freie Schriftstellerin niederließ. 1945 nach Dänemark geflüchtet, kehrte sie 1948 nach Deutschland zurück und lebte fortan in Bad Nenndorf, wo sie 1954 Ehrenbürgerin wurde und bis zu ihrem Lebensende wirkte. Als bedeutendste deutsche Balladendichterin des 20. Jahrhunderts in die Literaturgeschichte eingegangen, waren die formal brillanten Balladen und Lieder der “Mutter Ostpreußens” in Stil, Ideengehalt und Thematik weitgehend dem 19. Jahrhundert verhaftet. Vgl. Kosch X, 1059ff.
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Miklosich, Franz von, Slawist (1813-1891).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 18. XII. 1884.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An ein namentlich nicht genanntes Fräulein: "Seit etwa einem Monat unwohl, bin ich seit einigen Tagen entschieden krank. Der Arzt läßt mich baldige Genesung hoffen [...] [P. S.] Turgenew's Brief kommt Übersetzung folgt anbei". - Miklosich, Doktor der Philologie wie der Rechtswissenschaften, trat 1844 als Amanuensis in die Hofbibliothek ein, widmete sich vor allem slawistischen Studien und wurde 1848 Präsident des akademischen Vereins "Slovenija". Seit 1849 a.o.Prof., wurde er im folgenden Jahr Ordinarius für slawische Philologie an der Universität Wien und 1851 Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. Neben zahlreichen Forschungsreisen - u. a. nach Dalmatien, Montenegro und Konstantinopel - entwickelte er eine umfangreiche lexikalische Tätigkeit, erschloß das Rumänische, das Albanische und die Roma-Sprache und schuf vorbildliche lexikographische Werke (u. a. das "Etymologische Wörterbuch der slawischen Sprachen", 1886). Miklosich "gilt als der Begründer der modernen Slawistik" (DBE). "Eines seiner Leitmotive neben der Sichtung des slawischen Sprach- und Kulturguts war, ein unbewußtes Streben aller Völker Europas nach einer gemeinsamen Sprache festzustellen (Neueuropäismus)" (ÖBL VI, 282).
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Millenkovich, Stefan von, Schriftsteller (1836-1915).
Eigenh. Albumblatt mit U. (“Stefan Milow”). O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. "Schlecht ist, wer dir mit Undank lohnen kann; | Allein du übertriffst ihn wahrlich noch, | Glaubst du, weil du ihm einmal wohl gethan, | Er sei für immer nun in deinem Joch". - Sechzehnjährig in die österreichische Armee eintretend, wurde Millenkovich später für wissenschaftliche Arbeiten dem Militärgeographischen Institut in Wien zugeteilt und trat wegen eines Nervenleidens 1870 als Hauptmann in den Ruhestand. Danach lebte er, unter dem Pseudonym Stefan Milow veröffentlichend, als freier Schriftsteller und Privatier in Ehrenhausen (Steiermark), in Görz und seit 1870 in Mödling bei Wien. Millenkovich war mit Ferdinand von Saar befreundet und veröffentlichte neben Lyrik und Erzählungen Dramen wie ‘König Erich’ (1879) und ‘Jenseits der Liebe’ (1906). - Mit gedr. Zierbordüre "Aus der Autographenmappe der deutsch-österreichischen Schriftsteller-Genossenschaft in Wien".
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Miller, Arthur, playwright (1915-2005).
AQS. N. p., 24 March 1962.
Small 8vo. 1 p. The reverse bears the signature of Josef Schwarzenberg, dated the same day.
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Miller, Arthur, American playwright (1915-2005).
Autograph quotation signed. Apparently New York, October 1971.
4to. ½ p. With autogr. envelope.
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Miller, Arthur, Dramatiker (1915-2005).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 8. IX. 1971.
½ S. 4to. Mit eh. adr. Kuvert. Here's to no more war!
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Miller, Arthur, Dramatiker (1915-2005).
Ms. Brief mit eigenh. U. [Roxbury], 28. III. 1978.
½ S. 4to. Mit ms. adr. Kuvert. An einen Sammler: "You have written to me several times concerning a book which you say you sent me but I have not received any such thing. If you wish me to sign one I'm afraid you will have to send me another copy [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Miller, Arthur Maximilian, Schriftsteller, Maler und Scherenschneider (1901-1992).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Kornau, 23. XII. 1961.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit Wünschen zu Weihnachten und Neujahr. - "Der schwäbische Mundartdichter, der 1992 in Ottobeuren starb, steht zusammen mit seinem Freund Peter Dörfler in der Tradition der christlichen Volksdichtung. Viele seiner Werke behandeln Grundfragen des Christentums. Zu Millers Hauptwerken zählt der auf mehrjährigem Quellenstudium beruhende kunsthistorische Roman 'Der Herr mit den drei Ringen', in dem es um Ruppert Nefs, den Baumeister des Barockklosters Ottobeuren geht" (Pressemitteilung der Universität Augsburg, Nr. 64 v. 11. XI. 1999).
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Minor, Jacob, Literarhistoriker (1855-1912).
Eigenh. Postkarte mit U. Wien, 24. I. 1906.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An die Baronin Mühlwerth: “[...] sehen Sie sich Bruno Wille, Romantische Märchen, Jena, Diederichs 1906 an [...]”. - Minor war seit 1888 Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Wien. Als Herausgeber der Schriften Novalis’ und der Jugendschriften Friedrich Schlegels initiierte er eine Neubeschäftigung mit der Frühromantik. Zu seinen über 800 Veröffentlichungen zählen auch Theaterkritiken, Feuilletons und Rezensionen. 1905 wurde er Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; daneben war er Vizepräsident der Weimarer-Goethegesellschaft und Mitherausgeber der Weimarer Goethe-Ausgabe. Vgl. Kosch X, 1123f. - Die Adreßseite der Karte mit Namensstempel.
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Minor, Jacob, Literarhistoriker (1855-1912).
Eigenh. Postkarte mit U. Baden, 29. VI. 1912.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Indogermanisten Paul Kretschmer: “[...] ich bitte mich am Montag in der Sitzung der Wörterbuch Kommission zu entschuldigen, da ich den Besuch meines Arztes erwarte, der zufällig in Baden zu thun hat und mich sehen möchte [...]”. - Minor war seit 1888 Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Wien. Als Herausgeber der Schriften Novalis’ und der Jugendschriften Friedrich Schlegels initiierte er eine Neubeschäftigung mit der Frühromantik. Zu seinen über 800 Veröffentlichungen zählen auch Theaterkritiken, Feuilletons und Rezensionen. 1905 wurde er Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; daneben war er Vizepräsident der Weimarer-Goethegesellschaft und Mitherausgeber der Weimarer Goethe-Ausgabe. Vgl. Kosch X, 1123f. - Kretschmer war von 1899 bis zu seiner Emeritierung 1937 Professor für allgemeine vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Bekannt wurde er insbesondere durch die ‘Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache’ (1896), mit der er die Wissenschaft des Vorgriechischen begründete und das immer noch zu den Standardwerken der Indogermanistik gehört. Als Lehrer und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzte er sich für eine stärkere Berücksichtigung der Sprachwissenschaft in der philologischen Ausbildung ein.
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Mitterer, Erika, Lyrikerin, Erzählerin und Dramatikerin (1906-2001).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 25. XII. 1989.
1½ SS. 4to. An Frau Döbrentei: “Herzlichen Dank für Ihre so freundlichen Zeilen und für die Mühe, mir das Gedicht von Christine Busta abzuschreiben; damit die Mühe nicht vergeblich war, werde ich es weiterschenken, denn die Busta hat mir damals nicht nur ihr Buch geschickt, sondern sogar vorher angefragt, ob ich mit der Widmung einverstanden sei [...]”.
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Mitterer, Erika, Lyrikerin, Erzählerin und Dramatikerin (1906-2001).
Eigenh. Manuskript u. 5 eigenh. Briefe mit U. Wien, 2. VIII. 1991-4. VII. 1993.
24½ SS. (Manuskript) u. 9½ SS. (Briefe). 4to. bzw. 8vo. Mit 5 (davon 4 eh.) Kuverts. An den Schriftsteller und Filmemacher Adolf Opel (geb. 1935), dem sie mitteilt, daß sie "gerne an einer solchen Filmdokumentation mitwirken [würde]" (Brief v. 2. VIII. 1991) und den sie darauf hinweist, daß das Deutsche Literaturarchiv ihr “Archiv” in Verwahrung habe, er aber jederzeit daselbst Einsicht nehmen könne (Durchschlag eines Briefes an das DLA beiliegend). Ein halbes Jahr später dankt sie herzlichst für Opels schönen Film: "[...] ich habe mich gefreut! Ich hab mich gern angeschaut [...] Auch der 'Aufbau' des Films gefällt mir gut [...] Daß mein zweiter 'großer' Roman 'Alle unsere Spiele' zu kurz gekommen ist, war gewiß mein Fehler [...] Das Wort 'Vergangenheitsbewältigung' kann man ja nicht mehr hören und noch weniger aussprechen und zu umschreiben, was gemeint ist, ist umständlich [...]" (Brief v. 2. I. 1992). - Weiters dankt die Autorin für einige Texte, die Opel verfaßt hat: "Um eine Ergänzung möchte ich ganz dringend bitten: ich halte nämlich meinen (letzten) Roman 'Alle unsere Spiele' 1977 für ebenso gut und ebenso wichtig wie das Jugendwerk [...] Als 'Korrektur' wünsche ich mir auch, daß 'Kardinal Mindszenty' nicht bei den 'nahestehenden' Persönlichkeiten genannt wird, - ich habe nie persönlich mit ihm gesprochen! - stattdessen aber Theodor Kramer [...] Zur Aufzählung der Orden gehört unbedingt das 'Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst', 1986, die höchste Auszeichnung des öster. Staates! Mindert es nicht die 'Seriosität' Ihrer Hinweise, wenn Sie behaupten, ich gelte 'als führende katholische Schriftstellerin im deutschen Sprachraum'?? Schön wär's! [...]" (Brief v. 30. VIII. 1992). - Das mit "Entwurf des statements zu Filmaufnahme. Der Fischer (?)" überschriebene, mit zahlreichen Bearbeitungsmerkmalen (Korrekturen, Streichungen u. a.) versehene Manuskript ist eine eindringliche Reflexion der 85jährigen Schriftstellerin über ihr Leben, über Begegnungen und Korrespondenz mit Rainer Maria Rilke, Stefan Zweig, Klaus Mann, Theodor Kramer, Theodor Däubler u. a. - Der aus Wien stammende Adolf Opel war nach seiner Promotion als Journalist, Kulturpublizist, Kritiker und Regisseur tätig. 1966 schrieb er zusammen mit Georg Tressler (geb. 1917) das Drehbuch zu dessen "Weibsteufel" (nach dem gleichnamigen Theaterstück von Karl Schönherr). Der Schwerpunkt seines filmischen Schaffens liegt in der Auseinandersetzung mit Schriftstellern und Literaten wie H.C. Artmann, Franz Theodor Csokor, Albert Drach, Victor Frankl, Erika Mitterer, Hans Weigel, Simon Wiesenthal u. a. Als Herausgeber zeichnet er u. a. für die Edition der Werke von Adolf Loos verantwortlich; zu seinen eigenen Werken zählen neben Dramen (darunter "Durst vor dem Kampf", 1969) Arbeiten über Adolf Loos, Ingeborg Bachmann sowie Wanda und Leopold von Sacher-Masoch. - Beiliegend das Programm eines der Dichterin zu Ehren von der Österr. Ges. für Literatur gemeinsam mit dem P.E.N.-Club veranstalteten Symposions (17. und 18. September 2001).
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Möser, Albert, Schriftsteller (1835-1900).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 15. VIII. 1868.
3¼ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Verleger: "Einige Zeit in Gohlis verweilend empfing ich von Robert Hamerling die Nachricht, daß er Ihnen den Verlag einer Gesammtausgabe [!] meiner lyrischen Gedichte angeboten, und zugleich die Aufforderung, mich persönlich zu Ihnen in Beziehung zu setzen [...]". - Bis zu seiner Pensionierung 1897 am Wettiner Gymnasium tätig, hat sich Möser über Jahre hinweg als "feinsinniger Lyriker [...] seinen Platz in der deutschen Literaturgeschichte erworben [...]" (Biogr. Jahrb. und Dter. Nekrolog, 5, (1903); zit. n. DBA I 852, 307) und galt “als einer der besten deutschen Dichter zwischen 1880 und 90 [...]" (Geißler, Führer durch die dte. Lit. des 20. Jhdts., 1913, (618); zit. n. DBA II 904, 358). Besonders hingezogen fühlte sich Möser zu Robert Hamerling, dessen an ihn gerichtete Briefe er ein Jahr nach Hamerlings Tod (1899) veröffentlichte.
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Möser, (Georg Friedrich) Albert, deutscher Lyriker (1835-1900).
Kabinettphotographie mit U. Dresden, um 1890.
10:6 cm.
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Molnar, Franz, Schriftsteller (1878-1952).
Albumblatt mit eigenh. Datum und U. Wien, 1930.
1 S. Qu.-kl.8vo.
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Molo, Walter Ritter von, Schriftsteller (1880-1958).
3 (davon 1 eigenh. und 2 ms.) Postkarten mit U. Murnau, 1943 bis 1956.
Zusammen 3 SS. auf 3 Bll. (Qu.-)8vo. Jeweils mit ms. Adresse. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zu Geburtstag und Weihnacht: "Dank für Ihre Wünsche, die ich herzlich erwidere und gut brauchen kann, denn mir sind beim letzten Angr. auf Leipzig meine sämtl. Bücher i. d. Herstellung u. die fertig waren, verbrannt [...]" (22. XII. 1943). - Der einer schwäbischen Reichsritterfamilie entstammende Schriftsteller wuchs in Wien auf, studierte an der Technischen Hochschule Maschinenbau und Elektrotechnik und arbeitete anschließend als Ingenieur. 1915 übersiedelte er nach Berlin und war Gründungsmitglied des Deutschen P.E.N-Clubs (1919), 1928-30 Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie. Bis 1945 zurückgezogen auf seinem Gut bei Murnau lebend, trat der Verfasser historisch-biographischer Romane erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg u. a. als Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz an die Öffentlichkeit.
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Molo, Walter Ritter von, Schriftsteller (1880-1958).
3 ms. und 1 eigenh. Postkarte mit U. Murnau, 1947-1953.
Zusammen 4 SS. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Geburtstagswünsche. - Der einer schwäbischen Reichsritterfamilie entstammende Schriftsteller wuchs in Wien auf, studierte an der Technischen Hochschule Maschinenbau und Elektrotechnik und arbeitete anschließend als Ingenieur. 1915 übersiedelte er nach Berlin und war Gründungsmitglied des Deutschen P.E.N-Clubs (1919), 1928-30 Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie. Bis 1945 zurückgezogen auf seinem Gut bei Murnau lebend, trat der Verfasser historisch-biographischer Romane erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg u. a. als Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz an die Öffentlichkeit. Vgl. Kosch X, 1266ff.
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Mombert, Alfred, Schriftsteller (1872-1942).
Eigenh. Namenszug auf Karte mit montiertem Portrait (Zeitungsausschnitt, 6,4x4,6 cm). O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. Seit 1906 als freier Schriftsteller lebend, unternahm der promovierte Jurist zahlreiche Reisen, u. a. nach Ägypten und Palästina. Von 1926 bis 1933 gehörte er der Sektion Dichtung der Preußischen Akademie der Künste an. 1940 zusammen mit 6500 badischen Juden verhaftet und in das Internierungslager Camp de Gurs in den Pyrenäen gebracht, erhielt er, bereits todkrank, 1941 nach Zahlung von 30000 Schweizer Franken durch den schweizer. Industriellen Hans Reinhart (1880-1963) die Ausreisegenehmigung in die Schweiz. Mombert "stand in Kontakt u. a. zu Hans Carossa, Martin Buber und Richard Dehmel und wird zum frühexpressionistischen Kreis der sog. 'Kosmiker' gerechnet" (DBE). Vgl. auch Kosch II, 1766f. - Schönes Widmunsgsblatt.
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Mont, Charles Polydore de, flämischer Dichter (1857-1931).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-kl.8vo. Der aus Wambeke (Brabant) gebürtige Dichter war Direktor der Museums der schönen Künste in Antwerpen und Mitgründer der Zeitschrift "De Vlaamse Gids".
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Montalembert, Charles Forbes de Tryon, Gf. von, Historiker und Politiker (1810-1870).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 30. IV. 1855.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Priester, den er um eine Zusammenkunft in der Bibliothek des Instituts ersucht. Montalembert - von Heine in ‘Lutetia’ als “Jungjesuit[...], der als das tätigste Werkzeug der ultramontanen Rotte bekannt ist”, gescholten - verteidigte nachdrücklich die Freiheit der Kirche gegenüber dem Staat, “gehörte zur liberalen Richtung des französischen Katholizismus, der die kirchlichen Freiheiten unter einer liberalen Staatsverfassung am besten gesichert sah [...] [und] vertrat [...] 1852-57 fast allein die liberale Opposition” gegenüber Napoleon III. (Brockhaus, 17. Aufl., s.v.). Seine ‘Intérêts catholiques au XIX siècle’ (Paris 1852, dte. Ausgabe Worms 1854) “ist eine Hauptschrift des politischen Katholizismus. Wegen seiner Kritik an Napoleon III. brachte sie ihm Anklagen wegen Majestätsbeleidigung ein” (BBKL VI, 1993, s. v.). Montalembert war seit 1851 Mitglied der Académie Francaise. - Mit horizontaler Faltspur.
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Montenglaut, (Artemisia) Henriette (Marianne), Schriftstellerin, Schauspielerin (1767-1838).
Eigenh. Brief mit U. Hamburg, 29. VIII. 1824.
2 SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to. Mit eh. Adr. An den "Schauspieldirector Schmidt in Hamburg": "Für den möglichen Fall daß ich nicht so glücklich wäre Euer Wohlgeb. in dero Behausung vorzufinden, beehre ich mich mit diesen wenigen Zeilen. Sie sind von drei Manuscripten begleitet, deren 2 nemlich das Lustspiel 'Die einfache Begebenheit' und das Melodram 'Der Magikus und das Ungeheuer' von mir nach dem französischen bearbeitet sind, weil ich als ich die Freude hatte die liebenswürdige Sängerin Sontag nach Paris zu begleiten, dort die Art von elektrischer Zündung mir ansah die beide so sehr von einander verschiedenen Stücke auf das Pariser Publikum hervor brachten. Das Erste ward vom Herrn von Lichtenstein als Regisseur unter dem Titel Der Vormund auf die Berliner Bühne gebracht (- ich hatte mich um 8 Tage verspätet) und hat sehr gefallen. Das 3te Manuscript [...]". - Die Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin begleitete die Sängerin Henriette Sontag (1806-54) auf ihren Reisen durch Großbritannien und Frankreich, übersetzte u. a. die Werke Voltaires und schrieb Erzählungen, Romane und Dramen. Zu Montenglaut, Sontag, dem Regisseur und Schriftsteller Karl August Frh. von Lichtenstein (1767-1845) sowie zum Schauspieler, Theaterdirektor und Schriftsteller Friedrich Ludwig Schmidt (1772-1841) vgl. DBE. - Mit kl. Ausr. auf Bl. 2 (ohne Textberührung). - Aus dem Besitz und in bedruckter Originalmappe der berühmten Autographensammlung des österreichischen Industriellen Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Montherlant, Henry de, Schriftsteller (1895-1972).
Ms. Brief mit eigenh. U. ("Montherlant"). Paris, 16. VI. 1953.
1 S. 4to. An den Lyriker und Essayisten Walter Grasspointer (1899-1963): "Vous m'avez fait demander l'autorisation de traduction et de représentation de Pasiphaë. En ce qui concerne la traduction, je serai obligé de vous demander, avant de pouvoir vous répondre, de vouloir bien m'envoyer cinq ou six pages de ce texte traduit par vous, comme ja fais toujours pour toutes les propositions de traductions qui me sont faites. Et cela est d'autant plus nécessaires ici que le texte de Pasiphaë est difficile [...]". - Stärker knittrig sowie mit einigen Randeinrissen.
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Morales, Narciso Sanchez, Schriftsteller (D. n. b.).
40 meist eigenh. (Bild-)Postkarten, Briefe u. a. mit U. Verschiedene Orte, 1960er Jahre.
Zusammen 52½ SS. auf 48 Bll. Verschiedene Formate. Mit einigen Beilagen (s. u.). Freundschaftliche Korrespondenz mit dem Schriftsteller Johann Gunert (1903-1982). - Beiliegend ein 11seitiges Vortragsmanuskript (betitelt "Parallelen: Rilke - Lorca"), ein einseitiges Gedichttyposkript ("Der 80. Geburtstag") sowie einige Bll. Zeitungsausschnitte.
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Morelli, Jacopo, Italian bibliographer and librarian (1745-1819).
Autograph letter signed. N. p. [Venice], 4. I. 1797.
4to. 1 p. Beautiful letter to the publisher Carlo Scapin (1723-1801), thanking him for chocolate and asking him to send a copy of the next catalogue, also expressing his intention to preserve the Library of San Marco as it is: "Le rendo molte grazie della cioccolata, per cui ho pagate al Signor Occhi le [...] 20:8; e mi offerisco ancor io a farle ogni piacere senza riserva alcuna. L'amico che mi ha raccomandato, il blasone non si vuol determinare a prenderlo, e ne aspetta uno a miglior prezzo; sicché resta in libertà. Quando Ella faccia qualche Catalogo, me ne mandi una copia. Se potrò comprare lo farò volentieri. Ora, parlando della Libr.[eria] di San Marco, mi contento di conservare quello che vi è; e non sarà poco, se vi si potrà riuscire [...]". - Jacopo Morelli published invaluable bibliographical works and wrote a famous book on the history of the Library of San Marco in 1774. From 1778 until his death he was custos of the Library of San Marco, greatly extending its valuable collection and discovering important texts. - The identification of Scapin, who is addressed as Carlo by Morelli, according to an old collector's note. - With a tear to the left margin (insignificant loss to text). Minor foxing.
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Morihart, Hans, Schriftsteller.
Verlags- und sonstige Korrespondenz. Wien u. a., späte 1920er Jahre bis Anfang der 1950 er Jahre.
129 Bll. inkl. einiger Postabschnitte u. dgl. Beiliegend: H. M.: Ultimatum an das Herz. Komödie in drei Akten. Typoskript. Wien, o. D. 56 num. SS. auf 58 Bll. 4to. Hans Morihart, von Berufs wegen Oberbuchhalter der Gewista - der ehemals der Gemeinde Wien zugehörigen Städtischen Ankündigungsunternehmung - schrieb seit den 1930er Jahren unter dem Pseudonym E. B. Spechtler für verschiedene Tages- und Wochenblätter Kurzgeschichten, Erzählungen, historische Romane u. a. - Eine selbständig erschienene Publikation von ihm ist nicht nachweisbar. Der Großteil der hier vorliegenden Korrespondenz mit Verlagen und Theatern betrifft Stücke, die er zur gefälligen Prüfung eingesandt hatte und die zumeist mit abschlägigen Antworten bedacht worden sind. Unter Moriharts Korrespondenzpartnern finden sich u. a. Edwin Rollett, Leopold Liegler, Prälat Jakob Fried und Philipp von Zeska; Moriharts Stücke, um die sie die Korrespondenz z. T. dreht, tragen die Titel "Komödie des Mitleids", "Bonbonniere", "Übersiedlung" und "Ultimatum an das Herz".
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Moro, Hugo, Kärntner Volkskundler und Mundartdichter (1865-1954).
Eigenh. Brief mit U. Villach, 22. III. 1930.
4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An die Pianistin Margarethe (Mary) Demelius, Tochter der Juristenwitwe Margarethe Demelius (1830-1923, Tochter von Goethes Leibarzt Karl Vogel) in Wien VIII, Kochgasse 8: "Just an meinem 65. Geburtstag ward mir die große, große Freude zuteil, die Goethe-Noten zu empfangen, und heute erst (es ist des großen Goethe's Todestag) statte ich meinen freudigen Dank ab!! Verzeihen Sie gütigst - es war nicht Lässigkeit oder Schlimmeres, daß ich so lange meiner Dankespflicht nicht entsprochen habe; Schuld daran sind ein Autor u. sein Verleger: Paul Burg schreibt nämlich einen sehr schönen biographischen Goethe-Roman, dessen erste fünf Teile schon erschienen, dessen letzter Band 'Goethe's Enkel' jedoch als 'demnächst erscheinend' in dem großen Buchhandelskatalog angekündigt war. Und auf sein Erscheinen wartete ich eben, um Ihnen gerade diesen (selbständigen) Band als Gegengabe senden zu können. Aber ich harrte des Erscheinens vergebens bis zum heutigen Tage [...] Falls Sie, verehrtes Fräulein, über mehrere Stücke der Schrift Ihres Großvaters 'Über Goethes letzte Krankheit' verfügen sollten u. mir davon eines käuflich überlassen wollten, so wäre ich auch dafür sehr dankbar, da ich vergeblich seit langem darnach fahnde [...]". - Der Regierungsrat und Bezirksschulinspektor Hugo Moro, verdienstvoller Sammler auf volkskundlichem Gebiet und Kärntner Mundartdichter, war der Vater des Volkskundler Oswin Moro (1895-1941). Die erwähnte Schrift "Über Goethes letzte Krankheit" von Karl Vogel, dem Großvater der Adressatin, war 1833 erschienen. Über ihn ließ Goethe uns via Eckermann wissen (1830): "Daß ich mich so gut halte, verdanke ich Vogel; ohne ihn wäre ich längst abgefahren. Vogel ist wie zum Arzt geboren und überhaupt einer der genialsten Menschen, die mir je vorgekommen sind. Doch wir wollen nicht sagen, wie gut er ist, damit er uns nicht genommen werde".
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien, 30. VI. und 27. X. 1911.
Zusammen 4 SS. 8vo. An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Nicht umsonst habe ich den Wohltätigkeitssinn und den kollegialen Sinn der mir näher bekannten Schriftstellerin Mathilde Gräfin Stubenberg (derzeit in Schloß Pfannberg bei Frohnleiten - Steiermark) für Sie angerufen. Sie sandte Ihnen zur Bestreitung der dringendsten Auslagen 100 K [...]" (Br. v. 30. VI.). - "Für drei liebe Zeilen von Ihnen habe ich zu danken: für die wertvolle Zusendung Ihrer Skizzen, für das Schreiben, in dem Sie mich irrtümlich als P. Stein aus der Wollzeile begrüßen, u. für Ihre letzte Klage, die Gräfin Stubenberg betreffend [...]" (Br. v. 27. X.). - Adressatin ist laut einer zeitgenössischen Beschriftung in Bleistift eine Frau Plankenburg (d. i. Agnes Bogler v. Plankenburg, geb. 1848). - Der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich (1836-1915) studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338.
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
"Bruckners 'Timon' im Burgtheater". Typoskript mit U. und zahlr. eh. Bearbeitungsmerkmalen. O. O. u. D., [1932].
4½ SS. auf 5 Bll. 4to. Harscher Verriss von Ferdinand Bruckners 1932 erschienenem Drama 'Timon': "Bruckners 'Timon' läßt jede Hoffnung [auf ein 'besseres Theater'] schwinden. Das ist nicht nur nicht Burgtheater, das ist überhaupt kein Theater. Keine Handlung, sondern nur eine Folge von Gesprächen; und nicht einmal Gespräche, sondern langweilige Monologe mit unerwidert bleibenden Zwischenrufen. Langweile ist überhaupt das Merkmal dieser ‘Dichtung’. Bruckner hat bisher in mehr oder weniger geglückten Sensationen gearbeitet; nun ist das gänzliche Ausbleiben jeder Wirkung die einzige Sensation des Abends. Es steht aber nicht etwa so, daß ein feiner Geist, eine eigenartige Gedankenwelt für die theatralischen Mängel entschädigen und so wenigstens einen kleinen, auserwählten Kreis der Theaterbesucher befriedigen könnte. Der Stoff ließ sich gar nicht ungeschickter und geistloser behandeln [...]". - Max Morold, der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich, studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338. - Rechts oben numeriert.
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
"Die letzten Neuheiten des Burgtheaters". Typoskript mit U. und zahlr. eh. Bearbeitungsmerkmalen. O. O., [1933].
3 SS. auf 3 Bll. 4to. "Zum Katholikentag führte Direktor Röbbeling leider nicht das 'Grosse Welttheater' auf, [...], sondern etwas ganz Neues und Besonderes: Die erbauliche Komödie 'Cenodoxus, Doktor von Paris' von Jakob Bidermann, einem Jesuitenpater der Barockzeit. Angeblich hatte Hofmannsthal die Absicht, dieses Stück zu bearbeiten. Nun hat es Joseph Gregor für das Burgtheater eingerichtet [...] Trotz einer im Ganzen sehr würdigen und einprägsamen Darstellung mit Aslan als Cenodoxus im Mittelpunkt war das Endergebnis: vornehme Langweile. Auf das geistliche Stück folgte das ländliche Trauerspiel 'Rosse' von Richard Billinger [...] man konnte des Ganzen nicht recht froh werden. Billinger hatte nur einen Achtungserfolg". Hermann Röbbeling stand von 1932 bis 1938 dem Burgtheater als Direktor vor. - Max Morold, der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich, studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338. - Rechts oben numeriert.
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 2. XI. 1918.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Schauspieler Otto Tressler (1871-1965): "Da der Cyrano derzeit nicht gegeben wird und ein Teil der Dekorationen nicht mehr vorhanden ist, da es also bei der Fülle anderer und wichtiger Aufgaben gänzlich ungewiß ist, ob und wann das Stück wieder gegeben wird, so kann im Augenblick wohl nur von drei Rollen die Rede sein, wovon zwei Ihnen und bloß eine Walden zukommt [...]". - Der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich war 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb er Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein "großdeutsches Bekenntnis" und hatte den Vorsitz der deutschnationalen "Morold-Runde". Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. "Klopstock in Zürich", 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. "Cosima Wagner", 1937). - Der in Stuttgart geborene Otto Tressler war eines der längstdienenden Ensemblemitglieder des Burgtheaters: 1902 zum Hofschauspieler, 1913 zum Oberregisseur, 1926 zum Ehrenmitglied ernannt, verbrachte Tressler - der insgesamt 383 Rollen verkörperte - 65 Jahre am Burgtheater. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der k. k. Hofburgtheaterdirektion.
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
"'Politik' von Egmont Colerus. (Uraufführung im Wiener Burgtheater)". Eigenh. Manuskript mit U. O. O., [1927].
7 SS. auf 7 Bll. 4to. "Politik verdirbt den Charakter. Das ist ein alter Spruch. Aber Politik verdirbt auch die Politik. Edle und vernünftige Ziele werden töricht und gemein durch die Herrschsucht oder Habsucht der Berufspolitiker, durch die Schroffheit und Engherzigkeit der Parteipolitik, durch Machtdünkel, Strebertum, Rechthaberei, Buchstabentreue und falschen Ehrbegriff [...]". - Max Morold, der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich, studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338. - Rechts oben numeriert.
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