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Valéry, Paul, French poet, essayist, and philosopher (1871-1945).
Autograph letter signed. Paris, n. d.
Large 4to. 1 p. To one "cher ami", i. e. "Raymond Gallimard", publisher of the "Nouvelle Revue française": "Je suis étonné du chire 12.500 - que vous me signelez comme touché par moi en 29. [...] J' aimerais savoir le montant de mon crédit au 10 fevrier [...] Je re-réclame le listé actuell de mes ›amis‹ avec leur adresses. Que de choses! Amities et merci | votre Paul Valery". - On stationery with headed paper of Librairie Gallimard; small traces of folding.
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Varè, Daniele, writer and diplomat (1880-1956).
Autograph letter signed. Washington, 29 Oct. 1935.
Large 8vo. 1 p. With two addenda. To Mrs. Roland G. Hopkins from the Women's City Club of Boston: [...] If you have any newspaper cuttings of interest, I would be grateful if you would post them to me at 4 Viale Mazzini - Rome [...]". - On stationery with printed letterhead of the Royal Italian Embassy in Washington.
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Vargas Llosa, Mario, Schriftsteller und Nobelpreisträger (geb. 1936).
Albumblatt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Mit montiertem Portrait (Zeitungsausschnitt).
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Varnhagen von Ense, Karl August, Schriftsteller und Diplomat (1785-1858).
7 eigenh. Briefe mit U. Berlin, 1833 bis 1854.
Zusammen 6 SS. auf 13 Bll. Gr.-8vo. Freundschaftliche Korrespondenz mit Rebecka Dirichlet (1811-58), der Enkelin Moses Mendelssohns, Tochter von Abraham und Lea Mendelssohn (Bartholdy) und jüngeren Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel. I: "Ich nehme Sie beim Worte, gnädige Frau! Wollen Sie es gütigst versuchen, ob die beifolgenden Blätter der Jahrbücher an Mstrs Sarah Austin billig zu befördern sind? [...] Sie sehen vielleicht einen Augenblick die beiden Bände der Mstrs Sarah an, die ich noch zu Hause habe. Im Thl. 2 S. 320 ist die schöne mündliche Mittheilung von Felix beigebracht. Für Frau Professorin Hensel lege ich andre gedruckte Bogen bei, worin meine Anzeige von Preuß Lebensgeschichte Friedrichs des Großen steht. Im Ganzen hoffe ich auf Beistimmung [...]" (9. IX. 1833). Die englische Schriftstellerin Sarah Austin (1793-1867) hat Pücklers "Briefe eines Verstorbenen" übersetzt (ersch. London 1832) und stand seit 1833 mit Varnhagen in Briefkontakt. Von ihrer dreibändigen Anthologie "Characteristics of Goethe" hatte Varnhagen vermutlich den ersten Band ausgeliehen. Seine Besprechung von Joh. D. E. Preuß' "Lebensgeschichte Friedrich des Großen" erschien in den "Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik" und als Wiederabdruck in seinem 1833 erschienenen Werk "Zur Geschichtsschreibung und Literatur". - II: "Ich freue mich, gnädige Frau, daß Ihr Absagebrief doch zugleich wieder ein Zusagebrief ist! Der Freitag ist mir sehr recht. Ich werde mich einfinden, und Ihrer Befehle gewärtig sein [...] Die Tutti frutti [von Pückler-Muskau] sind unvergessen: ich schäme mich der Verspätung, die ich doch nicht Macht habe ohne dringende Gewalt zu lösen! [...]" (11. III. 1834). - III: "Empfangen Sie den innigsten Dank für das willkommene Geschenk [wohl ein Autograph], für Ihr gütiges Gedächtniß! - Wenn es darauf ankommt, den Karakter aus der Handschrift zu erkennen, so giebt es nicht leicht eine die mehr Stoff anbietet, als die der unglücklichen Herzogin! [d. i. die von ihrem Ehemann ermordete Fanny de Choiseul-Praslin, 1780-1847] Ich bin zwar kein allzu sichrer Leser, allein eine gewisse vornehme Lässigkeit und Verwirrung glaub' ich doch herauszudeuten [...] Bei der Juli-Revolution [von 1830] waren wir täglich bei Ihnen, und tauschten Neuigkeiten und Betrachtungen. Ich fühlte das stärkste Verlangen, diese schöne Erinnerung jetzt, bei der Februar-Revolution [in Frankreich], zu erneuern! Es will mir nicht gelingen, seit vier Wochen leid' ich an Rheuma [...]" (11. III. 1848). - IV: Bezieht sich auf die gewaltsame Befreiung Gottfried Kinkels aus dem Spandauer Gefängnis am 6. November 1850 und dessen Flucht nach England, an der Rebecka Dirichlet und Varnhagen ideell beteiligt waren: "Hier überreiche ich Ihnen, Hochverehrteste, den verabredeten Brief - - wie thut es mir wohl, wieder mit deutschen Lettern zu schreiben! - - der hoffentlich seinen Zweck nicht verfehlen wird [...] Sie thäten doch vielleicht gut, der Frau Professorin [Johanna] Kinkel vertraulich zu sagen, daß Mrs. Grote [d. i. Harriet Grote, die Gattin des Historikers George Grote] eine Frau besonderer Art und nicht immer leicht zu behandeln ist. An Hrn. Chorley sollten Sie doch wohl einige Zeilen wenden, ich denke mir ihn wie unsre [Ludwig] Rellstab, [Theodor] Rötscher, [Friedrich Wilhelm] Gubitz, und daher für ein freundliches Wort sehr empfänglich. Die Adresse von Hrn. Richard Monckton Milnes, Dichter und Parlamentsmitglied, ist 26 Pall Mall, London, es wird nicht schwer sein, jemanden zu finden, der dort einführen kann [...]" (22. II. 1851). Das Haus von Milnes war ein Treffpunkt deutscher Schriftsteller und Emigranten in London. - V: "Hiebei erfolgt das gewünschte Blatt für Ihren Herrn Neffen, das er zur guten Stunde dem Dichter [d. i. Ludwig Uhland] abgeben möge, der unter äußerer Kälte die frischeste Wärme hegt, wie seine Poesien es herrlichst darthun. - Weniger als Dichter, aber desto mehr als wunderlicher Kauz wäre vielleicht auch Justinus Kerner in Weinsberg Ihrem Neffen merkwürdig; auch er ist mein Jugendfreund, aber ich schreib' ihm nicht mehr, seitdem er in den letzten Jahren sich der rohen Unterdrückung schmeichelnd zu Füßen gelegt hat. Wenn aber Herr Hensel ihn sehen möchte, kann er nur geradezu in eignem Namen zu ihm gehen, er wird auf's beste von ihm aufgenommen werden. Trifft er den Sohn, Dr. Theobald Kerner, in Weinsberg, so möge er diesen herzlich von mir grüßen [...]" (4. X. 1851). Sebstian Hensel (1839-1898) war das einzige Kind von Fanny und Wilhelm Hensel. 1851 bezog er die Landwirtschaftsschule in Hohenheim bei Stuttgart. - VI: "[...] Meine Nichte [d. i. Ludmilla Assing] bedauert mit mir ungemein, daß wir gestern Ihrer gütigen erfreuenden Einladung nicht folgen konnten, wir hoffen uns baldigst schadlos halten zu dürfen, und unser größter Gewinn ist mit Ihnen zu sein, der durch Nebengewinne nicht erhöht wird! [...]" (4. II. 1853). - VII: "Auf Ihre liebenswürdigen Zeilen [...] würde ich gleich gestern geantwortet haben, hätte ich nicht vorher mit Frln. Solmar Rücksprache nehmen müssen. Dies ist erst am Abend möglich gewesen. Wir kommen also morgen (Montag) [...]" (26. II. 1854). Mit Henriette (Jettchen) Solmar (1794 bis etwa 1890) verband das Ehepaar Varnhagen sowie seine Nichte eine lange Freundschaft. - Tls. mit kleinen Randläsuren, insgesamt jedoch sehr gut erhalten. Varnhagens Briefe wurden 1869 in Marburg versteigert und zehn Jahre später erstmals von Konrad Feilchenfeldt im dritten Band der "Mendelssohn Studien" veröffentlicht sowie erschöpfend kommentiert (SS. 51-79).
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Verlaine, Paul, Dichter (1844-1896).
Eigenh. Quittung mit U. ("P. Verlaine"). Paris, 13. III. 1893.
1 S. Qu.-8vo. Bestätigt den Erhalt von 100 Francs von seinem Verleger Léon Vanier. - Mit kleinen Randläsuren und winzigen Stecknadeldurchstichen am linken Rand.
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Viebig, Clara, Schriftstellerin (1860-1952).
Albumblatt mit eigenh. U. und eh. Grußzeile. O. O. u. D.
Zusammen (1+1 =) 2 SS. (Qu.-)8vo. Jeweils alt auf Trägerpapier montiert, das Albumblatt zudem mit einem alt montierten Portrait (Zeitungsausschnitt). Der jüdischen Herkunft ihres Gatten Fritz Theodor Cohn wegen zunehmend Repressalien ausgesetzt, zog die populäre Schriftstellerin 1937 nach Brasilien, kehrte 1940 jedoch wieder nach Deutschland zurück und lebte bis zu ihrem Tod in ärmlichen Verhältnissen. Um die Jahrhundertwende zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen zählend, wurde ihren Bühnenstücken niemals der Erfolg zuteil, den sie mit ihren knapp 50 Romanen erzielte.
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Viesèr, Dolores, Schriftstellerin (1904-2002).
5 eigenh. Bildpostkarten sowie ein Brief mit U. Launsdorf, 1953-1962.
Zusammen 6 SS. (Qu.-)8vo. Mit eh. beschr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihr übersandte Glückwünsche.
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Viesèr, Dolores, Schriftstellerin (1904-2002).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D., [1920er Jahre].
1 S. 8vo. Mit alt montiertem Portrait (Zeitungsausschnitt) und alt auf Trägerpapier montiert. "Viel Sonne auf Ihrem Weg wünscht | Dolores Viesèr".
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Vigny, Alfred Victor, comte de, écrivain français (1797-1863).
Lettre autographe signée. Paris, 5. III. 1859.
2 pp. in-8. Vigny cherche à se faire publier par l'editeur Levy. "La dernière fois que vous êtes venu chez moi, monsieur, vous m'avez témoigné le désir de me voir reprendre confiance dans la Librairie nouvelle [il s'agit de la maison d'édition Lévy frères]. Depuis ce jour-là je ne vous ai plus revu et vous m'avez laissé ignorer tout ce qui est relatif à cette édition nouvelle J'avais à vous faire quelques recommandations utiles et je voudrais vous voir pour en parler. Choisissez vous-même le jour où il vous plaira de venir me voir à 2h après midi. Je peux vous attendre tous les jours excepté le mardi et le jeudi réservés comme vous le savez aux séances de l'Institut [L'Académie française]". - La Maison Lévy fut fondée en 1836 par Michel et Kalmus Lévy dit Calmann Lévy. Le poète Alfred de Vigny y publia ses Oeuvres complètes en 1863-64 en 5 volumes in-18.
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Vogl, Johann Nepomuk, Schriftsteller (1802-1866).
Eigenh. Brief mit U. Wien, August 1853.
1 S. 8vo. An eine Redaktion: "Zur gefälligen Anzeige übersendet beifolgende poetische Kleinigkeit hochachtungsvoll | Ihr | Ergebenster | Joh. N. Vogl". - J. N. Vogl gehörte der Literatengruppe im Wiener "Silbernen Kaffeehaus" an, wurde Mittelpunkt einer Tafelrunde von Künstlern und gab zahlreiche Almanache und Taschenbücher heraus; viele seiner in der Tradition der Wiener Spätromantik stehenden Balladen wurden von Carl Loewe vertont, einige Lieder auch von Franz Schubert. - Mit Sammlerstempel "J. K. Riess, Handschriftensammlung"; ohne die erwähnte Beilage.
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Vogl, Johann Nepomuk, Schriftsteller (1802-1866).
Eigenh. Brief mit U. ("J. N. Vogl"). Wien, 10. XI. 1840.
1 S. 4to. An eine Redaktion: "Der Gefertigte gibt sich die Ehre Ihnen abermals beifolgende Kleinigkeiten zur gefälligen Besprechung in Ihrem geschätzten Blatte zu übersenden [...]". - J. N. Vogl gehörte der Literatengruppe im Wiener "Silbernen Kaffeehaus" an, wurde Mittelpunkt einer Tafelrunde von Künstlern und gab zahlreiche Almanache und Taschenbücher heraus; viele seiner in der Tradition der Wiener Spätromantik stehenden Balladen wurden von Carl Loewe vertont, einige Lieder auch von Franz Schubert. - Mit Sammlerstempel "J. K. Riess, Handschriftensammlung".
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Vogl, Johann Nepomuk, Schriftsteller (1802-1866).
Eigenh. Brief mit U. ("J. N. Vogl"). [Wien, Juni 1841].
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. "Löbliche Redaction erhalten beifolgende Anlage meiner Collection zur gefälligen Anzeige in Ihren geschätzten Blättern für literarische Unterhaltungen [...]". - J. N. Vogl gehörte der Literatengruppe im Wiener "Silbernen Kaffeehaus" an, wurde Mittelpunkt einer Tafelrunde von Künstlern und gab zahlreiche Almanache und Taschenbücher heraus; viele seiner in der Tradition der Wiener Spätromantik stehenden Balladen wurden von Carl Loewe vertont, einige Lieder auch von Franz Schubert. - Mit Sammlerstempel "J. K. Riess, Handschriftensammlung".
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Vogl, Johann Nepomuk, Schriftsteller (1802-1866).
Eigenh. Brief mit U. ("J. Vogl"). O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Indem ich Sie ersuche mir für heute zwei Karten für das Elisium erfolgen zu lassen, bitte ich in Zukunft keinem Menschen eine Karte zu geben welcher nicht ein Ansuchen mit dem Redactionssiegel überbringt, da nur zu oft, wie das leider vor kurzem der Fall gewesen zu sein scheint, indiskrete Leute den Namen einer Redaction mißbrauchen um in den Besitz von Freikarten zu kommen [...]". - J. N. Vogl gehörte der Literatengruppe im Wiener "Silbernen Kaffeehaus" an, wurde Mittelpunkt einer Tafelrunde von Künstlern und gab zahlreiche Almanache und Taschenbücher heraus; viele seiner in der Tradition der Wiener Spätromantik stehenden Balladen wurden von Carl Loewe vertont, einige Lieder auch von Franz Schubert. - Papierbedingt etwas gebräunt und angestaubt sowie mit kleinen Randläsuren; das "Redactionssiegel" größtenteils erhalten.
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Voltaire, French Enlightenment writer, historian and philosopher (1694-1778).
Letter with 4 autogr. lines. Délices près de Geneve, 6 April 1756.
4to. 2½ pp. on bifolium. With autogr. address. To "Monsieur Bertrand, Pasteur de l'Eglise française à Berne", discussing an anonymous letter which very much upsets Voltaire because of the fake attribution to somebody else: "Me voilà toujours cloué à mes Délices, mon cher Monsieur, en proye aux maladies et aux ouvriers. Je travaille à me défaire de tout cela pour venir rendre mes hommages à Berne. J'y viendrai lire le cathechisme dont vous me parlez, car en vérité - je me sens un peu de votre Relligion: je suis indulgent comme vous, j'aime Dieu et le genre humain, et je ne damne personne. Ce n'est pas que l'auteur de la Lettre anonime n'ait fait une action damnable ou tout au moins condamnable: ce n'est point-là du fanatisme tout pur, c'est une méchanceté réfléchie: j'avoue avec vous que l'auteur est un fou, mais c'est un fou très-dangereux. Il écrit une lettre de Lausanne contre les premiers Eclésiastiques et les premiers magistrats du pays; il me dit dans cette lettre que ceux qui me font l'honneur de venir chez moi écrivent à Berne contre moi. Il envoye sa lettre cachetée à un de ses parens à Berne, et le prie de mettre le dessus de la Lettre. Ce parent se prête innocemment à cette manœuvre dont il ne soupçonne pas la malignité. Ce sont des choses qu'on peut aisément savoir de Mr. Roberty employé à la Poste de Berne. Pour comble de perversité ce brouillon a cacheté sa lettre d'un cachet surmonté de la Lettre 'H' et a répandu lui-même dans Lausanne qu'un magistrat de Berne m'avait écrit une lettre de reproches. Mes amis m'ont conseillé d'écrire à Mr. de Haller, me flattant qu'il pourait me mettre au fait de cette manœuvre dans laquelle on semblait abuser de son nom, et qu'il en était indigné. On m'avait dit qu'il avait quelque intendance sur les postes, et c'est cette raison quo me détermine à prendre la liberté de m'adresser à lui. Je n'osai pas lui éxpliquer ce que la lettre anonime contenait ; je me contentai de lui parler en général pour obtenir quelques éclaircissements. Je suis actuellement tout éclairci : je sais de quelle main ce tra[vail ?] infame est parti, et je suis persuadé que vos magistrats ne souffriraient point qu'un homme écrivît de Lausanne des calomnies contre les premiers de Lausanne, et les envoyât par la poste de Berne pour faire croire que sa lettre est écrite par quelqu'un de ses souverains. Cet abus de toutes les Loix, et ce manque de respect à ses maîtres n'est pas tolérable. Je vous supplie, Monsieur, de vouloir bien communiquer ma lettre à Mr. Freudenreich et à Mr. de Haller. Je sais qu'il y a bien des tracasseries à Lausanne, mais je ne m'en mêle point. Je n'ai été qu'une seule fois dans cette ville. On m'a dit que de jeunes ministres n'ont pas pour leurs anciens toute la considération qu'ils leur doivent ; que quelquefois même ils prêchent les uns contre les autres ; mais ce n'est pas à moi à prendre connaissance de ces petits scandales ; un malade doit se tenir au coin de son feu, et un étranger doit se taire.Bon soir mon cher philosophe relligieux et humain. Mille respects je vous en prie à Monsieur C. C. de Freudenreich et à M. le Baron de Haller". - Somewhat browned and spotty; small damages to edges; paper cut-out due to opening seal on fol. 2 (not touching text). - Provenance: Asta Hoepli, Zurich, May 26, 1933, lot 47.
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Voltaire, François-Marie Arouet, (1694-1775).
Autograph letter signed "V" to the avocate and poet Bernard Joseph Saurin (1706-1781). N. p., 28 Feb. 1764.
4to. 3 pp. on bifolium. Black ink. The newest tragedy by Saurin, "Blanche et Guiscard, tragédie imitée de l'anglais de Tancred and Sigismunda de Thomson", gives Voltaire a reason to repeat his aversion to Shakespeare and English theatre: "Vous avez fait, monsieur, bien de l'honneur à ce Tomson. Je l'ai connu il y a quelque quarante années. S'il avait scu être un peu plus interessant dans ses autres pièces, et moins déclamateur, il aurait transformé le théâtre anglais, que Gilles Shakespear a fait naître et à gâté, mais ce Gilles Shakespear avec toute la barbarie et son ridicule, a comme Lopez de Véga des trais si naïfs et si vrais, et un fracas d'actions si imposant, que tous les raisonnements de Pierre Corneille sont à la glace en comparaison du tragique de ce Gilles [...] Les anglais on un autre avantage sur nous, c'est de se passer de la rime. Le mérite de nos grands poëtes est souvent dans la difficulté de la rime surmontée et le mérite des poëtes anglais est souvent dans l'expression de la nature [...] Vous savez il n'y a pas un mot de vrai dans l'histoire de Sigismunda et Guiscardo, mais je vous sais bon gré d'avoir donné des louanges à ce Mainfroid dont les papes [biffé et réécrit] ont dit tant de mal [...] Un temps viendra où la St Barthelémi sera un sujet de tragédie [...]". - Voltaire. Correspondance. Édition Theodore Besterman. Vol. VII. Paris: Gallimard, 1981, lettre 8186, pp. 589-590.
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Voss, Richard, Schriftsteller (1851-1918).
Eigenh. Brief mit U. ("RVoss"). München, 16. III. 1901.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Julie Kalbeck, die Gattin des Musikschriftstellers und -kritikers Max Kalbeck: "Besten Dank, daß Sie mir Gelegenheit geben, zu solchem schönen menschlichen Zwecke ein Scherflein beisteuern zu dürfen. Verzeihen Sie nur die Armseligkeit der Gabe [...]".
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Wachenhusen, Hans, Schriftsteller (1822-1898).
Eigenh. Albumblatt. mit U. Wiesbaden, Jänner 1898.
1 S. Qu.-8vo. auf Trägerkarton. "So mancher spricht: ‚es giebt keinen Gott, | Es ist nur der Welten einzges Sein!' Und doch erkennt ihn der Hottetot, schlägt's Donnerwetter über ihn ein […]". - Der Sohn eines preuß. Offiziers machte bei einem Onkel eine Buchhändlerausbildung, gab den Beruf aber nach kurzer Zeit auf und reiste nach Skandinavien, Rußland und Nordamerika. Im Krimkrieg berichtete er für die Augsburger "Allgemeine Zeitung". Als vermeintlicher Spion entging er nur knapp dem Tod. Seine Kriegstagebücher brachte er 1855 heraus: Ein Besuch im türkischen Lager und Von Widdin nach Stambul. In der Folgezeit war W. Berichterstatter aller europäischen Kriege (u.a. Vor den Düppeler Schanzen, 1864; Vom französischen Kriegsschauplatz, 1871). Er schrieb auch Reise- und Stadtfeuilletons, u.a. zu Spanien, Ägypten und zur Pariser Weltausstellung. Seine Romane wurden wegen ihres sensationell-abenteuerlichen Erzählstils, verbunden mit Kritik an sozialen Mißständen, bekannt (u.a. Rouge et Noir, 1864).
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Waggerl, Karl Heinrich, Schriftsteller (1897-1973).
Eigenh. Brief mit U. und 2 eh. Postkarten mit U. [Wagrain, 1958/59 und 1961].
Zusammen (1+1+1=) 3 SS. auf 3 Bll. Qu.-(gr.-)8vo. An den Buchhändler Willi Henne: "Herzlich gern möchte ich wieder nach Aalen kommen, aber leider erlaubt mir der Arzt nicht mehr, im Herbst oder Winter zu reisen. Wenn Ihnen ein Tag im März 58 gelegen wäre, bäte ich, mit dem Deutschen Vortragsamt [...] Verbindung aufzunehmen [...]" (14. VI. 1958). - Die zwei anderen Schreiben gleichfalls wegen Lesungen in der Buchhandlung Henne; der Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Waggerl, Karl Heinrich, Schriftsteller (1897-1973).
Eigenh. Postkarte mit U. O. O., [um 1930]
1 S. Qu.-8vo. An Josef Wesely. "[…] ‚Brot' wird eben […] gedruckt, Sie bekommen es, sobald es vom Verlag eintrifft […]". - Waggerl besuchte in Salzburg das Lehrerseminar, nahm am Ersten Weltkrieg teil und geriet in italienische Gefangenschaft. Seit 1920 lebte er in Wagrain (Salzburg). 1924 gab Waggerl im Selbstverlag die Aphorismen heraus. Bekannt wurde er durch den Knut Hamsun verpflichteten Bauern- und Siedlerroman "Brot" (1930). Hier und in seinem zweiten Roman "Schweres Blut" (1932) nähert er sich einer idealistischen Darstellung des Landlebens. 1933 erschien der Erzählband "Das Jahr des Herrn", 1935 der Roman "Mütter", 1936 das "Wagrainer Tagebuch". 1934 erhielt Waggerl den ersten Österreichischen Staatspreis für Literatur. Er war Mitglied des Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs, begrüßte begeistert den "Anschluß" Österreichs, wurde 1938 Mitglied der NSDAP, 1939 Landesobmann für Schriftsteller im Gau Salzburg und 1940 Bürgermeister von Wagrain. Waggerls Werk erreichte auch nach dem Zweiten Weltkrieg hohe Auflagen. Er wurde zudem als Verfasser idyllischer Kurzprosa populär.
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Wagner, Johann Ernst, Schriftsteller (1769-1812).
Eigenh. Brief mit U. Meiningen, 13. III. 1806.
½ S. 4to. Wohl an einen Berliner Buchhändler: "Hochzuehrender Herr! Meinem Versprechen gemäß übermache ich hierbey baar die schuldigen 14 Rthlr. sächs. für die Zeit[ung] f. d. eleg. Welt und den Freimüthigen pro a[nn]o 1806, wünsche guten Empfang und bitte um einige Nachricht des richtigen Einganges wegen. - Meinen Brief vom 8ten d. M. werden Sie erhalten haben. Ich hoffe auf die darinn gemachten Bestellungen und bin hochachtungsvoll [...]." - Unbedeutender Randeinriss; kleines Brandloch im Papier (keine Textberührung); verso hs. Empfängernotiz: "Meiningen d. 13. März 1806 & Wagner / empf. d. 24. März". - Die von Siegfried August Mahlmann herausgegebene "Zeitung für die elegante Welt" verstand sich als literarisch-kulturelle Zeitschrift für die gebildete Elite; das von August von Kotzebue und Garlieb Merkel herausgegebene Unterhaltungsblatt "Der Freimüthige oder Ernst und Scherz" pflegte in seiner Poelemik gegen die Weimarer Romantiker einen deutlich schärferen Ton. Wagner, Kabinettssekretär am Hof von Sachsen-Meiningen, war persönlich mit Goethe und Wieland wie auch Jean Paul bekannt.
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Wais, Hildegard, Schriftstellerin (1909-1986).
Eigenh. Brief mit U. ("H. Wais"). Pöglarn, 20. V. 1935.
3½ SS. auf Doppelblatt. Qu.-kl.-8vo. Zusammen mit einem Portrait (Zeitungsausschnitt) alt auf Trägerpapier montiert. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Lange genug ließ ich Sie auf Antwort warten. Und Sie sollen nicht enttäuscht sein, wenn [s]ie Ihnen nicht die Erfüllung Ihres Ansuchens bringt, das für mich ehrend ist und mich herzlich freute. Was mich nein sagen läßt: Das Empfinden, daß jeder Träger irgend eines Könnens hinter seinem Werk zurücktreten soll. Seine Persönlichkeit muß er weitgehend ausschalten, wenn er seinen Auftrag rein bewahren will [...]". - Hildegard Wais war als Mundartlyrikerin, Balladenschriftstellerin, Kurzprosaistin und Autorin von Bühnenstücken bekannt und wurde für ihr Schaffen u. a. mit dem Ehrenring des Deutschen Kulturwerks ausgezeichnet.
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Waldinger, Ernst, Schriftsteller (1896-1970).
Eigenh. Billett mit U. New York, 14. XI. 1966.
1 S. auf Doppelblatt. Kl.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag. - "[...] Ich bin seit Juni 1965 im Ruhestand und nach New York übersiedelt [...]". - Eigenh. Absenderausschnitt des Kuverts mit der Adresse Waldingers beiliegend. - Waldinger meldete sich 1915 freiwillig zum Militär und wurde 1917 in Rumänien so schwer verwundet, daß er vorübergehend stumm war und mühsam wieder sprechen lernen mußte. 1917-21 studierte er in Wien Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik und war nach der Promotion 1922-38 Angestellter in einem Wiener Fachbuchverlag. Waldinger, der seit 1913 Gedichte schrieb, schloß Freundschaft mit Theodor Kramer und Josef Weinheber. 1934 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband "Die Kuppel", der einen an traditionellen Formen orientierten Gestaltungswillen ohne manieristische Experimente erkennen läßt. 1938 emigrierte Waldinger in die USA, war als Bibliotheksangestellter und in einem Warenhaus tätig, arbeitete 1944-46 im amerikanischen Verteidigungsministerium und gehörte 1946 zu den Gründern des Aurora-Verlags. 1947-65 war er Prof. der deutschen Sprache und Literaturgeschichte am Skidmore College in Saratoga Springs (New York). In seinen späten Gedichten (Zwischen Hudson und Donau, 1958) konzentrierte sich Waldinger auf seine verlorene Heimat und nahm Stellung zu politischen Ereignissen wie dem Kriegsausbruch oder dem Warschauer Ghettoaufstand.
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Waldmüller, Robert, Schriftsteller (1822-1908).
Eigenh. Gedicht "Herbstabend" mit U. O. O. u. D.
1 S. Folio. "Traurig schleichen deine Wolken, | Traurig blick' ich ihnen nach, | Ach, wohin sind uns're hellen, | Sonn'gen Stunden, lieber Bach! | Herbstlich welke Blätter schwimmen | Ohne Abschiedsgruß dahin, | Stumm sind all' die trauten Stimmen, - | Zeit, wie herb' ist dein Gewinn!". - Gefaltet.
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Wallace, Edgar, British novelist (1875-1932).
Autograph document. N. p. o. d.
Large 8vo. 1 p. Together with an envelope addressed by someone else's hand. A list of 12 books written by him: "1. Four Just Men | 2. Crimson Circle | On the spot [...]". - On stationery with printed letterhead of Anderton's Hotel, London.
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Wallisch, Friedrich, Schriftsteller und Mediziner (1890-1969).
Eigenh. Portraitpostkarte m. U. [Wien], 25. V. 1921.
½ S. 8vo. Mit eh. Adresse. An Hans Nüchtern (1896-1962): "Spät aber doch sendet Ihnen die besten Wünsche zur Promotion Ihr | Wallisch | P. S, Seien Sie froh, daß Sie's hinter sich haben!".
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Wallner, Susi, Schriftstellerin (1868-1944).
Eigenh. Brief mit U. und eigenh. Brief. O. O. u. D.
Zusammen 2 SS. Qu.-8vo. Beide Briefe an einen namentlich nicht genannten Herrn Doktor: "Ihnen und der lieben Frau Gemahlin herzl. Grüsse". Der Brief ohne Unterschrift: "Susi Wallner wollte Sie begrüssen und ihre und ihres Mannes ganz besondere Verehrung zum Ausdruck bringen. An die Frau Gemahlin alles Liebe". - Susi Wallner - mit bürgerlichem Namen Kränzl - "war Mitarbeiterin der Linzer 'Tagespost', der Wiener 'Volkszeitung', durch die die mit hunderten ihrer Skizzen und Erzählungen weithin bekannt wurde, und der von H. Greinz hrsg. dt. Monatshefte für Kunst und Leben 'Kyffhäuser'. [Sie] zeigte ihr ursprüngliches Können in der Prosa-Kurzform in Schilderungen aus dem Leben einfacher Menschen. Ihre Erzählungen sind phantasievoll und zugleich naturnaher, wesenhafter Beobachtung entstammend" (ÖBL IV, 187).
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Wallner, Susi, Schriftstellerin (1868-1944).
Eigenh. Visitenkarte. O. O. u. D.
2 SS. 105 x 55 mm. An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Es tut mir von Herzen Leid, Ihrer liebenswürdigen Einladung nicht Folge leisten zu können. Ich bin Hustenpatientin […]". - Susi Wallner - mit bürgerlichem Namen Kränzl - "war Mitarbeiterin der Linzer 'Tagespost', der Wiener 'Volkszeitung', durch die die mit hunderten ihrer Skizzen und Erzählungen weithin bekannt wurde, und der von H. Greinz hrsg. dt. Monatshefte für Kunst und Leben 'Kyffhäuser'. [Sie] zeigte ihr ursprüngliches Können in der Prosa-Kurzform in Schilderungen aus dem Leben einfacher Menschen. Ihre Erzählungen sind phantasievoll und zugleich naturnaher, wesenhafter Beobachtung entstammend" (ÖBL IV, 187).
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Waltari, Mika, Finnish writer (1908-1979).
Typed letter signed. Laukkoski, Finland, 25 June 1955.
1¾ SS. Gr.-4to. A cordial letter to his translator, Elfriede Wagner, thanking her for sending him a poem by Hesse, thinking about his early novels (including a book written in 1945, the year in which "the first atomic bomb detonated above mankind", transl. from the German original), and on her liberty in finding a German title for his latest novel (such as the Dutch translator did for his book "The Egyptian" ("Sinuhe, egyptiläinen", 1945) in variation from a word of Rilke).
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Warren, Robert Penn, amerikanischer Schriftsteller (1905-1989)
Eigenh. Brief mit U. Eaten, OH, 1985.
1 S. Gr.-4to. Mit ms. beschr. Kuvert. An Herrn Gerzarolli: "You kindly asked me for some handwritten lines [...] I wirte these lines for you + hope good things for you."
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Weddingen, Otto, Schriftsteller (1851-1940).
Postkarte mit eigenh. U. Charlottenburg, 10. VI. 1901.
1 S. Qu.-8vo. Einwilligung, "dass Aphorismen aus meinen Werken in die bei Ihnen erscheinende Anthologie, betitelt: Geistige Waffen von C. Schaible, aufgenommen werden dürfen".
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Wedekind, Frank, German playwright (1846-1918).
Autograph letter signed ("Frank Wedekind"). Leipzig, [1898].
8vo. 4 pp. on bifolium. Wedekind, cabaret artist and groundbreaking dramatist, writes to his theatrical colleague Otto Eisenschitz about his peripatetic life-circumstances, the Leipzig premiere of his new play "Erdgeist" ("ich weiß noch nicht, ob ich es als einen Erfolg betrachten kann"), and his hopes that his company, the Ibsen-Theater, might return to Vienna for a guest engagement. Wedekind discusses his brother, then in Paris, and recalls fondly times spent together in Berlin. - Folded for mailing; small tear at one fold and one corner slightly rumpled.
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Weigel, Hans, Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer, (1908-1991).
4 ms. Briefe mit eigenh. U. Wien, 1948 und 1949.
Zusammen (½+½+½+½ =) 2 SS. auf 4 Bll. Meist gr.-4to. Mit einem ms. Gegenbrief. An den Theaterdirektor Franz Paul: "Ich habe mich vom Rudi Steinboeck überreden lassen, Ihnen die 'Seitensprünge' zu überlassen. Das tut mir leid. Denn es ist alles ganz genau so gekommen, wie ich es vorhergesehen habe und wie es mir sehr zum Ekel ist. Sie haben mir keinen Vertrag geschickt, obwohl das abgemacht war. Sie haben mir das Manuskript nicht zurückgegeben, wie Sie es versprochen hatten. Sie haben mir nicht über die Premiere berichtet und mir Kritiken geschickt, wie es selbstverständlich wäre. Ich erwarte die unausbleiblichen Ärgernisse bezüglich der Abrechnung [...]". - Das "Kleine Haus" in der Liliengasse, dem Franz Paul als Direktor vorstand, war von 1946 bis 1950 vom Theater in der Josefstadt als Studiobühne genutzt worden. - Tls. im linken Rand gelocht und mit unterschiedlichen Gebrauchsspuren.
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Weill, Erwin, Schriftsteller (1885-1942).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 21. VIII. 1923.
1 S. Visitkartenformat. "Ich träume oft von schlanken Kavalieren, | Die stolz den Degen an der Seite schreiten ('St. Denis')". - Auf der Verso-Seite einer Visitenkarte des Schriftstellers und Journalisten Hans Nüchtern; in Bleistift.
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Weinheber, Josef, Schriftsteller (1892-1945).
2 eigenh. Briefe mit U. Inzersdorf bei Wien und Kirchstetten, 1940.
Zusammen (1+1=) 2 SS. auf 3 Bll. Gr.-8vo und gr.-4to. An den Buchhändler Willi Henne: "[...] Ich bin hier seit einiger Zeit in dem hiesigen Sanatorium. Meine Nerven waren vollkommen kaputt, und ich war in Gefahr, mich zu versaufen. Nun mache ich hier eine Radikalkur, um den Körper vollkommen zu entgiften und wieder gesunde Nerven zu bekommen. Ich habe mich übernommen in jedem. Das läßt sich die Physis auf die Dauer nicht gefallen [...]" (23. II. 1940). - Der Brief v. 22. VII. mit Nachrichten von der Heirat Franz Nabls und einer Einladung der Stadt Salzburg, die 12 Dichter "als Gäste der Stadt" eingeladen hatte: "Nicht um dort vorzulesen oder sonst 'zu tagen', sondern [um] uns zu erholen und einander näher zu kommen". - Jeweils im linken Rand gelocht (keine Textberührung).
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Weinheber, Josef, Dichter (1892-1945).
Eigenh. Brief mit U. Saarbrücken, 21. I. 1938.
1 S. Gr.-8vo. An die Deutschösterreichische Schriftstellergenossenschaft: "Haben Sie herzlichen Dank für Ihre liebenswürdige Einladung, der ich nun leider nicht Folge leisten kann, weil ich zu dieser Zeit im Rheinisch-Westfälischen Vorlesungen zu halten habe [...]".
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Weinheber, Josef, Schriftsteller (1892-1945).
Eigenh. Postkarte mit U. Wien, 24. XI. 1939.
1 S. Qu.-8vo. Beiliegend eine Visitenkarte. An den Buchhändler Willi Henne: "Dank Dir schön für das Schwäbische Jahrbuch. Es ist ganz reizend gemacht. Mein Bein ist soweit wieder heil und wir sind seit 2 Wochen in Wien. Schick mir also die Kammermusiken nach Wien [...]". - Stark angestaubt und gebräunt und mit Randläsuren.
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Weininger, Otto, Austrian philosopher (1880-1903).
Archive collection, consisting of preliminary studies and drafts for his magnum opus "Geschlecht und Charakter" ("Sex and Character") as well as for "Eros und Psyche", together with notes and autobiographical writings. [Vienna], c. 1899-1902.
Altogether c. 700 pp., mainly written in Weininger's meticulous handwriting, but also including some more perfunctory pages in Latin script, some shorthand. Numerous corrections and deletions. Some browning and wrinkling, occasional paper flaws to edges. Various formats, but mostly 4to (34:21 cm), as well as a few pieces in-8vo and small formats. Well preserved altogether. Extensive and previously unknown partial estate of the ill-fated Austrian philosopher. Of outstanding importance for a scholarly study of the textual development of Weininger's principal work as well as for the biography of the controversial philosopher. The present collection mainly comprises preliminary studies and working drafts for his dissertation "Eros und Psyche", as well as for "Geschlecht und Charakter" ("Sex and Character"), the notorious magnum opus which he expanded from his dissertation. Also included are numerous citations and excerpts from Weininger's literary studies, several library order slips, some exercise books and letters, a portrait, and a short autobiographical statement, as well as his father's written permission that Otto learns how to handle a gun. - Weininger's major work, a precocious study of the relationship of sex and character which earned the author his Ph.D. degree, was dismissed at first but gained immediate popularity after he shot himself at the age of 23. The work remains a key document of Vienna fin-de-siècle thinking. In spite of his rabid misogyny and antisemitism, Weininger was considered a genius by the philosopher Ludwig Wittgenstein as well as the writer August Strindberg. - Some browning and wrinkling, occasional paper flaws to edges. Well preserved altogether.
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Weisbecker, Walter, Schriftsteller und Publizist (1915-1996).
Gedr. Werbeblatt mit U. und gedr. Portrait mit U. O. O., [1979].
Zusammen 3 Bll. 4to und 8vo. Gedr. Verlagsanzeige zum Wiedererscheinen von Weisbeckers Büchern "Frisch aus dem Kelter" und "Äppelwein un Äppelchen" sowie ein Sonderdruck aus der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" v. 9. Juni 1979 mit einem biographischen Portrait des Schriftstellers.
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Weisgerber, Albert, German painter (1878-1915).
Autograph postcard signed, and with small sketch (monogrammed and dated). [Munich, November 1902].
8vo. ¾ p. With autogr. address. Sending some greetings from the "Ratskeller" at Munich to Clara Gerlach, the wife of the German-Austrian photographer and publisher Martin Gerlach. Weisgerber's sketch (in pencil) depicting a woman looking down on a small town. - Corner with stamp removed; somewhat browned due to paper.
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Wenter, Josef (Gottlieb), Schriftsteller (1880-1947).
Eigenh. Albumblatt mit U. Baden, Weihnachten 1937.
1 S. Gr.-8vo. Aus einem alteingesessenen Südtiroler Geschlecht stammend, studierte der Sohn eines Gastwirts nach dem Freiwilligenjahr zunächst in München Musik, war von 1903 bis 1905 am Leipziger Konservatorium Schüler von Max Reger, studierte Geschichte, Philosophie und Psychologie und promovierte 1914. Nach Ende des Krieges zog er sich, schwer verwundet, nach Baden bei Wien zurück. Populär wurde Wenter insbesondere durch seine Tierromane (u. a. "Laikan. Roman eines Lachses", 1931). Der Träger des Grillparzer-Preises (1934), des Österreichischen Staatspreises für Literatur (1936), des Mozart-Preises (1940) und des Immermann-Preises (1942) "war Mitglied des (nationalsozialistischen) 'Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs' und begrüßte den 'Anschluß' 1938. Nach 1945 stand Wenters Name auf der Liste der gesperrten Autoren und Bücher. Besonders aufgrund seiner Tiergeschichten erfuhr er bald wieder Anerkennung" (DBE). Vgl. auch Kosch IV, 3300.
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Wenter, Josef (Gottlieb), Schriftsteller (1880-1947).
Eigenh. Brief mit U. Baden bei Wien, 11. XI. 1941.
1 S. Gr.-4to. An einen Intendanten: "Herzlichen Dank für den 'Rehberg'. Ich freue mich auf die Lektüre mit einigem Holzklopfen, denn es ist immer, bei aller Lust des künstlerischen Erlebnisses, ein bißl schmerzhaft, solcher Überlegenheit sich gegenüber zu befinden [...]". - Aus einem alteingesessenen Südtiroler Geschlecht stammend, studierte der Sohn eines Gastwirts nach dem Freiwilligenjahr zunächst in München Musik, war von 1903 bis 1905 am Leipziger Konservatorium Schüler von Max Reger, studierte Geschichte, Philosophie und Psychologie und promovierte 1914. Nach Ende des Krieges zog er sich, schwer verwundet, nach Baden bei Wien zurück. Populär wurde Wenter insbesondere durch seine Tierromane (u. a. "Laikan. Roman eines Lachses", 1931). Der Träger des Grillparzer-Preises (1934), des Österreichischen Staatspreises für Literatur (1936), des Mozart-Preises (1940) und des Immermann-Preises (1942) "war Mitglied des (nationalsozialistischen) 'Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs' und begrüßte den 'Anschluß' 1938. Nach 1945 stand Wenters Name auf der Liste der gesperrten Autoren und Bücher. Besonders aufgrund seiner Tiergeschichten erfuhr er bald wieder Anerkennung" (DBE). Vgl. auch Kosch IV, 3300. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Wenter, Josef (Gottlieb), Schriftsteller (1880-1947).
Eigenh. Brief mit U. Baden, 21. X. 1937.
2 SS. Gr.-8vo. Wohl an Hans Nüchtern mit Dank "für Ihre freundlichen Zeilen und Übermittlung der Abschrift Ihres Briefes an Dr. Leitgeb [...]. Hoffentlich gelingt es ihm, bei seinen Schulvorgesetzten den Leseurlaub für Januar zu erreichen [...]". - Aus einem alteingesessenen Südtiroler Geschlecht stammend, studierte der Sohn eines Gastwirts nach dem Freiwilligenjahr zunächst in München Musik, war von 1903 bis 1905 am Leipziger Konservatorium Schüler von Max Reger, studierte Geschichte, Philosophie und Psychologie und promovierte 1914. Nach Ende des Krieges zog er sich, schwer verwundet, nach Baden bei Wien zurück. Populär wurde Wenter insbesondere durch seine Tierromane (u. a. "Laikan. Roman eines Lachses", 1931). Der Träger des Grillparzer-Preises (1934), des Österreichischen Staatspreises für Literatur (1936), des Mozart-Preises (1940) und des Immermann-Preises (1942) "war Mitglied des (nationalsozialistischen) 'Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs' und begrüßte den 'Anschluß' 1938. Nach 1945 stand Wenters Name auf der Liste der gesperrten Autoren und Bücher. Besonders aufgrund seiner Tiergeschichten erfuhr er bald wieder Anerkennung" (DBE). Vgl. auch Kosch IV, 3300. - Der aus Wien stammende Journalist und Dramaturg Hans Nüchtern (1896-1962) war seit 1924 Leiter der literarischen Abteilung der RAVAG und unterrichtete auch an der Akademie für Musik und darstellende Kunst sowie am Max Reinhardt-Seminar. - Mit Eingangsvermerk.
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Wenter, Josef (Gottlieb), Schriftsteller (1880-1947).
Eigenh. Postkarte mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. Neujahrswünsche an Dora Halpan und deren Kinder. - Am oberen rechten Rand ohne Textverlust beschnitten.
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Werfel, Franz, Austrian writer (1890-1945).
"Der göttliche Portier". Autograph poem signed. N. p. o. d.
Small 4to. ¾ p. "Als ich an Dir vorüberlief, als Knabe | Wuchst Du ins Tor unendlich aufgehoben. | Dein Dreispitz rührte Wappensterne oben, | Allmächtig sank dein Bart, Mann mit dem Stabe! [...]". - In pencil; somewhat dusty, edges slightly frayed; small paper defect.
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Werfel, Franz, Schriftsteller (1890-1945).
"Der Reim". Eigenhändiges Sonett ohne U. O. O., [31. I. 1938].
1 S. Gr.-4to. "Der Reim ist heilig. Denn durch ihn erfahren | Wir tiefe Zwieheit, die sich will entsprechen. | Sind wir nicht selbst mit Aug-Ohr-Lippenpaaren | Gepaarte Reime ohne Klang-Gebrechen? | Das Reimwort meinst du mühsam zu bestechen, | Doch wird es unversehens offenbaren, | Wie Liebeskräfte, die zerspalten waren, | Zum Kuss des Gleichklangs durch die Fernen brechen [...]". - Die Datierung gemäß einer zeitgenöss. Bleistiftnotiz.
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Werfel, Franz, Schriftsteller (1890-1945).
"Die Wohlthat der Gifte". Eigenh. Gedichtabschrift mit U. O. O. u. D.
1 S. (12 Zeilen). Kl.-4to. "Wenn Bauern Hopfe, Wein und Gerste fechsen, | So ernten sie nicht nur die Sonnenkraft, | Denn Nacht und Mond auch wirkt in den Gewächsen, | Und jeder Saft bedingt den Anti-Saft [...]". - Mit kleinen Ausrissen am rechten Rand.
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Werfel, Franz, writer (1890-1945).
ALS. N. p. o. d.
4to. 1 p. To Herbert Waniek (1897-1949), a Viennese actor and director, to whom he recommends a play by Walter Lieblein (b. 1890).
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Werfel, Franz, Schriftsteller (1890-1945).
Eigenh. Brief mit U. Breitenstein an der Südbahn, 25. VII. 1926.
1¾ SS. 4to.Mit eh. adr. Kuvert. An den Schriftsteller und Lyriker Erich Sieburg (1878-1947), der ihm ein Werk - wohl die bei Baedeker im Vorjahr erschienenen Novellen "Das fremde Gesicht" - zugesandt hatte: "[...] Dieses Buch hat einen ganz starken Eindruck auf mich gemacht, in Gegenstand, in Sprache und Gestaltung. Es ist mir wirklich nahe gegangen. Beweis: Seit Monaten hat mich die Unruhe nicht verlassen, daß ich Ihnen nicht schreiben konnte. - Heute will und kann ich nicht auf Details Ihres Werkes eingehen, denn es liegt schon ziemlich weit zurück, daß ich es gelesen habe [...] und ich möchte nicht ungenau und beiläufig werden [...] Die kurze Begegnung mit Ihnen ist mir ebenso wie die mit Ihrem Buch Realität geblieben; es war nur ein Augenblick, aber wieviele Menschen, mit denen ich auf dieser Vortragsreise tagelang zusammen war, sind ganz und gar vergessen! Ihren Kopf sehe ich ganz deutlich vor mir. Nehmen Sie bitte diese scharfe Erinnerung als ein Geständnis meiner Sympathie freundlich an! - Ihre Absicht, Gedichte von mir in Anthologie der 'Schulausgabe' aufzunehmen, erfüllt mich mit Freude und ich erteile Ihnen hiemit umgehend das Publikationsrecht. Darf ich Sie bitten, mir Ihre Wahl mitzuteilen!? [...] 'Paulus unter den Juden' ist nach vieler Arbeit und Umarbeit jetzt fertig. Ich korrigiere eben die Fahnen [...]".
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Werfel, Franz, Austrian novelist, playwright, and poet (1890-1945).
Autograph letter signed ("Werfel"). Breitenstein, 16 June 1930.
Large 4to 2 pp. An comprehensive letter to one Mr Wolf, explaining why he was unable to write the German libretto of Verdi's "I vespri Siciliani" for more than 15 years now, which, in his opinion, is the "weakest libretto that was ever written for him" (transl. from the German original). Although Verdi's publisher Ricordi had even urged him in the year before to write it, he declined to do so, and is now utterly satisfied that his correspondent wanted to write the German libretto: "[...] One obstacle, however, remains morally and legally [...]". - Somewhat browned and small damage to edges.
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Werfel, Franz, Austrian writer (1890-1945).
Autograph manuscript. Vienna, 1933.
Large 8vo. 3 pp. on 3 ff. Thee pages from his address, "Können wir ohne Gottesglauben leben" ("Can we live without belief in God?"), presented in Vienna on 5 March 1932. Werfel fervently defends belief, which he calls the prerequisite for any form of mental and spiritual life - Published by Zsolnay in 1932 as the title essay in a collection. Fol. 3 bears later note "(aus 'Gottesglauben')", signed "Franz Werfel" and dated "Wien 1933". Several ms. corrections (some in pencil) and deletions; leaves numbered in red crayon. Traces of staples; insignificant smudging.
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