|
Rosner, Karl, Schriftsteller (1873-1951).
Ms. Brief mit eigenh. U. Berlin, 21. II. 1910.
1 S. 8vo. An den Schriftsteller Julius von Newald in Melk über die Veröffentlichung eines Gedenkartikels über die 1884 verstorbene Tänzerin Fanny Elssler: "Den uns freundlichst gesandten Gedenkartikel zum 100. Geburtstag von Fanny Elssler haben wir gern zum ersten und ausschliesslichen Journalabdruck für unsere 'Welt der Frau' und deren Sonderausgaben 'Die Weite Welt' und 'Vom Fels zum Meer' angenommen. Das Honorar im Betrage von M. 25,- [...] sowie Beleg erhalten Sie sofort nach Abdruck [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Gartenlaube". Ein schmaler Streifen des Blattes am rechten unteren Rand abgetrennt (kein Textverlust); die Unterschrift in Bleistift.
|
|
Rosner, Leopold, Schauspieler, Schriftsteller, Buchhändler und Verleger (1838-1903).
6 eigenh. Briefe mit U. und 3 eh. Postkarten mit U. Wien und o. O., 1871-1900 und o. D.
Zusammen 10½ SS. auf 4 Doppelbll. und 5 Einzelbll. (Qu.-)8vo. Mit 2 eh. adr. Kuverts. Alle an den Kapellmeister und Komponisten Adolf Müller jun. (1839-1901) mit dem Angebot von Autographen aus seiner Sammlung: "Sammeln Sie, nächst Portraiten, auch Autografe von Schriftstellern, Schauspielern etc.? Wären Sie geneigt welche zu kaufen? (Selbstverständlich zu sehr civilen Preisen.) [...]" (26. XII. 1899). - Mit der Frage nach Autographen von Ferdinand Raimund für eine Publikation: "Haben Sie Autografe von Raimund? Und ist ein ungedrucktes darunter? Ich publicire demnächst in einer Wochenschrift 'Ungedruckte Briefe'. Die meisten sind an mich gerichtet, aber ich nähme selbstverständlich auch Andere wenn sie von Persönlichkeiten und interessanten Inhaltes sind. Vielleicht haben Sie was für mich. Beiliegend eine Bestechung. F. Schneider [d. i. der Komponist Friedrich Schneider] in Dessau. (1843) [...]" (22. III. 1900). - Mit der Bitte um Transkription zweier Autographen: "Hier Ihr Katalog mit bestem Danke. Da ich noch nicht ausgehen kann u. Sie an Ihr Gelübde nicht vergeßen dürfen, so bitte ich Sie mir die No 543 (Nestroy' Vertrag mit Sch.) u. 1117 u. 1119 (Anzengruber) abschreiben zu laßen. Den Copisten bezahle ich selbstverständlich [...]" (3. IV. 1900). - Mit einem Tauschangebot, das ihm einen Brief des ungarischen Generals Artúr Görgey einbringen könnte: "Der Brief von Görgey kitzelt mich. Ich habe Fr. Liszt, Aldridge, Em. Devrient - alle Drei gäbe ich hin dafür! [...]" (17. VII. 1871). - Die Postkarten mit dem Angebot, Müller einen Jahrgang des Kürschnerschen Literaturkalenders zu borgen, der Bitte um seine Adresse sowie mit dem Hinweis, dass die Transkription der Autographen immer demselben zufalle: "Besten Dank, aber so machen wir's immer daß Sie die Mühe des Copirens haben! [...]". - Ein Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. Einige mit kleinen Randläsuren. Ein Brief mit einem größeren Einriss entlang des Mittelfalzes, ohne Textberührung. Die Briefmarke einer Postkarte ausgeschnitten, etwas Textverlust. Ansonsten ein wohlerhaltenes Konvolut.
|
|
Rosny ainé, Joseph Henri [d. i. Joseph Henri Honoré Boex], Schriftsteller (1856-1940).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 6. VI. 1904.
1¼ SS. auf Doppelblatt. 8vo. In französischer Sprache an die Redaktion der pazifistischen Zeitschrift "Guerre Sociale" mit der Bitte, ihm die direkt nach Erhalt seines Manuskripts versprochene, jedoch bereits seit einem Monat ausständige Lizenzgebühr von 1000 Francs zukommen zu lassen: "Madame de Rothentahl nous avait annoncé l'envoi des droits d'auteur de la guerre sociale, soit mille francs, aussitôt après la réception du manuscrit. Or, voila plus d'un mois que le roman a été expédié. Vous seriez tout à fait amable, Monsieur, de bien vouloir nous faire adresser la somme convenue le plus tôt possible, de manière à ce que cette affaire soit réglée avant les vacances. Vous nous obligeriez beaucoup [...]". - Gelocht.
|
|
Ruge, Arnold, Schriftsteller (1802-1880).
Eigenh. Manuskript mit U. Brighton, 1. X. 1857.
2 SS. 8vo. Im Versuch einer Wiederbegründung seiner 1843 verbotenen "Jahrbücher für Wissenschaft und Kunst" getätigter Aufruf an potentielle Abonnenten, dieselbe durch Pränumeration zu unterstützen: "Nachdem ich mich mit einer Anzahl Gelehrter in und außer Deutschland über die Fortführung der Jahrbücher verständigt, zwei jüngere Freunde in Deutschland (Bremen) zu Mitredacteuren und den Dr. juris Herrn Obergerichtsanwalt Johannes Rösing in Bremen als Rechtsbeystand und Kassenführer des Blattes gewonnen habe; fordre ich Alle, denen die Wiederherstellung der Zeitschrift wünschenswerth erscheint, auf: Ihr Abonnement darauf mit 8 rt. (Acht Thalern Current) für den Jahrgang bei Herrn Dr. juris Johannes Rösing in Bremen oder bei dem Buchhändler Herrn Heinrich Strack brieflich und so rasch als möglich anzumelden. Sobald 1000 bis 1200 Anmeldungen erfolgt sind, wird Herr Dr. juris Johannes Rösing, den ich dazu bevollmächtigt habe, zur Einzahlung des Abonnementbetrags an ihn nach Bremen auffordern. Diese Jahresabonnenten auf den Jahrgang 1858 sind die Wiederbegründer der Jahrbücher, und ich würde ein solches Ereignis als eine große Genugthuung ansehen [...]".
|
|
Sand, George (d. i. Amantine Dupin de Francueil), Schriftstellerin (1804-1876).
Eigenh. Brief mit U. Nohant, 9. VII. 1872.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Bittet beim Adressaten um Verzeihung für einen gemeinsamen Freund, den 22-jährigen Martin: "Je viens réclamer votre indulgence pour notre jeune ami Martin [...]. Il vient me raconter sa faute, et je le gronde. Il me promet de la réparer [...]". Er sei ein tapferer junger Bursche, ausgezeichnet mit der "medaille militaire" und Sohn eines Generals; seine Bestrafung wäre für seine Familie nicht zu ertragen.
|
|
Saphir, Moritz, Schriftsteller, Journalist und Satiriker (1795-1858).
Eigenh. Manuskript mit U. O. O. u. D.
6 SS. auf 3 Bll. 4to. Betitelt "Dumme Briefe". Saphirs gleichnamiges Werk erschien 1834, der Text des hier vorliegenden Manuskripts wurde jedoch nicht darin aufgenommen. - Gefaltet, leicht braunfleckig; mit kleinen Randläsuren und gebräunt.
|
|
Saphir, Moritz, Schriftsteller, Journalist und Satiriker (1795-1858).
"Huldigung des Badner Kipfelbäks". Eigenh. Gedicht mit Widmung und U. Baden, 14. VIII. 1848.
1 S. Qu.-4to. Gewidmet der Schauspielerin Amalie Haizinger und deren Tochter Louise Neumann: "O Mutter, du auf des Ruhmes Gipfel | O Tochter du mit des Lorbeers Wipfel; | O theilt auf diese beiden Zipfel | von diesem meinem Huldigungs-Kipfel!". - Etwas knittrig.
|
|
Saphir, Moritz, Schriftsteller, Journalist und Satiriker (1795-1858).
"Verlorene Wette". Eigenh. Gedicht mit Widmung und U. O. O., "am Christabend des Jahres 1853".
Drei Strophen zu je vier Zeilen auf 1 S. auf Doppelblatt. 8vo. "Ich hab' verloren, Du gewonnen, | Hiemit bezahl' ich meine Schuld, | Was meine Muse ausersonnen | Nimm' es mit Nachsicht hin und Huld [...]". - Auf Briefpapier mit gepr. Monogrammvignette. Mit kleinen Randläsuren und etwas fleckig.
|
|
Sarcey, Francisque, Journalist, Schriftsteller und Theaterkritiker (1827-1899).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. 113:177. Auf etwas größerem Trägerkarton montiert. "Ma phrase, bien ou mal, dit toujours quelque chose". - In sehr gutem Zustand.
|
|
Sardou, Victorien, Dramatiker (1831-1908).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 1. IV. 1869.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Bestätigung über den Erhalt von 2500 Francs, die ihm von Friedrich Strampfer, dem Direktor des Theaters an der Wien, für sein dort aufgeführten Drama "Patrie" ausbezahlt worden seien: "Reçu des mains de M. David pour le compte de M. Strampfer du theatre de l'an der Wienn [!] à Vienne (Autriche) la donne de deux mille cinq cents francs pour concession de representation de mon Drame 'Patrie!' à Vienne [...]". - Sardou war Verfasser des Dramas "La Tosca", nach dem Giuseppe Giacosa und Luigi Illica das Libretto zu Puccinis gleichnamiger Oper schrieben. - Auf Briefpapier mit gepr. Adresse.
|
|
Schack, Adolf Friedrich Graf von, Schriftsteller (1815-1894).
Eigenh. Brief mit U. München, 16. II. 1888.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Herrn Stern, der den Theateragenten Oskar Friedrich Eirich bitten möge, sein Trauerspiel "Die Pisaner" "auf möglichst vielen der angesehenen deutschen Bühnen zur Aufführung zu bringen. Sie müssen sich bei ihm erkundigen, wie viele Exemplare er zu diesem Zwecke gebraucht [...]". Schack erkundigt sich, ob Stern bereits Ludwig Speidel gesprochen habe: "Er ist wohl von allen Bewohnern Wien's der wichtigste, um die Aufführung der 'Pisaner' durchzusetzen [...]". - "In der Tradition des Münchner Dichterkreises" stehend, schrieb der promovierte Jurist "epigonale Lyrik, Erzählungen und Dramen" (DBE), befasste sich mit spanischer und arabischer Literatur, veröffentlichte 1845/46 eine dreibändige Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien und war zudem als Übersetzer tätig. Durch den Architekten Lorenz Gedon ließ er in München ein Haus für seine über Jahre hinweg stetig angewachsene Gemäldesammlung erbauen, aus der später die Schackgalerie hervorging. Vgl. auch Kosch III, 2395f. - Leicht gebräunt, mit einem kleinen Einriss im Mittelfalz.
|
|
Schack, Adolf Friedrich Graf von, Schriftsteller (1815-1894).
Eigenh. Visitenkarte. O. O. u. D.
97:60 mm. Adolf Friedrich Graf von Schack (dies gedruckt) "empfiehlt dem Bankhaus J. N. Oberndörfer seinen Portier Bernhard Stern". - "In der Tradition des Münchner Dichterkreises" stehend, schrieb der promovierte Jurist "epigonale Lyrik, Erzählungen und Dramen" (DBE), befasste sich mit spanischer und arabischer Literatur, veröffentlichte 1845/46 eine dreibändige Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien und war zudem als Übersetzer tätig. Durch den Architekten Lorenz Gedon ließ er in München ein Haus für seine über Jahre hinweg stetig angewachsene Gemäldesammlung erbauen, aus der später die Schackgalerie hervorging. Vgl. auch Kosch III, 2395f. - Etwas angestaubt und mit einem kleinen Stecknadeldurchstich.
|
|
Schack, Adolf Friedrich Graf von, Schriftsteller (1815-1894).
Portraitdruck mit eigenh. U. O. O. u. D.
127:96 mm auf etwas größerem Trägerkarton. Bruststück en face mit der Unterschrift am Trägerkarton. - "In der Tradition des Münchner Dichterkreises" stehend, schrieb der promovierte Jurist "epigonale Lyrik, Erzählungen und Dramen" (DBE), befasste sich mit spanischer und arabischer Literatur, veröffentlichte 1845/46 eine dreibändige Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien und war zudem als Übersetzer tätig. Durch den Architekten Lorenz Gedon ließ er in München ein Haus für seine über Jahre hinweg stetig angewachsene Gemäldesammlung erbauen, aus der später die Schackgalerie hervorging. Vgl. auch Kosch III, 2395f. - Etwas angestaubt.
|
|
Schadek, Moriz, Heimatdichter (1840-1928).
Eigenh. Gedicht mit U. O. O., 16. III. 1903.
1 S. Qu.-8vo. Gewidmet "Herrn Franz Fischer zu seinem dreissigjährigen Künstler-Jubiläum": "'S ganze Leb'n is a Kumödi! | Und wer mit lustige[m] Sinn | 's Lachen glei weckt, wo er auftritt, | Der spielt die beste Roll drin". - Moriz Schadek studierte an der Universität Wien, legte 1865 seine Richteramtsprüfung ab, kam 1875 ans Wiener Handelsgericht und wurde 1895 dem Oberlandesgericht zugewiesen. Schon ab seiner Studienzeit schrieb er für das Wiener Witzblatt "Der Zeitgeist" und für die "Fliegenden Blätter", wurde dann aber vom damaligen Trend der "Mundartwelle" erfasst und schrieb zahlreiche Gedichte. - Mit stärkeren Einrissen und einer kleinen Fehlstelle (ohne Textverlust), braunfleckig.
|
|
Schadek, Moriz, Heimatdichter (1840-1928).
"Fremdenstadt". Eigenh. Widmung mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. "Wean is a richtige Fremdenstadt worn, | Leicht kann ma's finden: | Wo nur was is, tauchen Fremde auf und | D'Weaner verschwinden". - Moriz Schadek studierte an der Universität Wien, legte 1865 seine Richteramtsprüfung ab, kam 1875 ans Wiener Handelsgericht und wurde 1895 dem Oberlandesgericht zugewiesen. Schon ab seiner Studienzeit schrieb er für das Wiener Witzblatt "Der Zeitgeist" und für die "Fliegenden Blätter", wurde dann aber vom damaligen Trend der "Mundartwelle" erfasst und schrieb zahlreiche Gedichte.
|
|
Schadek, Moriz, Heimatdichter (1840-1928).
"Maria Dreieichen. (Ein Wallfahrtsort auf einer Anhöhe bei Horn)". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
Sechs vierzeilige Strophen auf 1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Fragt bei'm Altar d'Muater Gottes, | Wia's ihr so g'fallt auf der Welt; - | 'Is a politische Zeit', sagt's - | "Waast und des is net mei Feld' [...]". - Moriz Schadek studierte an der Universität Wien, legte 1865 seine Richteramtsprüfung ab, kam 1875 ans Wiener Handelsgericht und wurde 1895 dem Oberlandesgericht zugewiesen. Schon ab seiner Studienzeit schrieb er für das Wiener Witzblatt "Der Zeitgeist" und für die "Fliegenden Blätter", wurde dann aber vom damaligen Trend der "Mundartwelle" erfasst und schrieb zahlreiche Gedichte. - Gefaltet.
|
|
Schalek, Alice, Journalistin, Schriftstellerin und Photographin (1874-1956).
Eigenh. Postkarte mit U. [Poststempel: Wien], 6. II. 1907.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse verso. Teilt Baronin Marianne von Eschenburg (1856-1937) ihr Geburtsdatum mit: "Auf Ihre freundl. Anfrage hin teile ich Ihnen das gewünschte Datum mit: 21. August 1874". - Die Kaufmannstochter Alice Schalek wurde 1903 Feuilletonredakteurin der "Neuen Freien Presse" in Wien und unternahm seit 1910 Reisen nach Indien, China und Macao. Während des Ersten Weltkriegs war Schalek als Kriegs- und Photoberichterstatterin an der Isonzofront und in Montenegro tätig und wurde als eines der ersten weiblichen Mitglieder in den Schriftsteller- und Journalistenverein "Concordia" aufgenommen. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte sie in die USA. Schalek schrieb Romane, Novellen und Reiseerinnerungen.
|
|
Schall, Karl, Dichter und Journalist (1780-1833).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 23. VII. 1827.
½ S. 8vo. An einen Freund und "Zeitungs-Collaborator": "Würden Sie wohl Zeit und genug überschüssige Gütigkeit haben, um sich morgen Abend mit der Zeitungscorrektur quälen zu lassen? Solches wäre mir sehr lieb [...] Ich hab Ihnen was zu erzählen, das Sie betrifft [...]". - Als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns finanziell unabhängig, war der Autor zahlreicher Theaterstücke (vorrangig Lustspiele), Gedichte und Erzählungen auch als Übersetzer tätig. Von 1820 bis 1833 Herausgeber der (Neuen) "Breslauer Zeitung", gab Schall 1823 gemeinsam mit Holtei die "Deutschen Blätter für Poesie, Litteratur, Kunst und Theater" heraus. Im Jahr 1823 war er Gründungsmitglied der Breslauer Liedertafel, sowie führender Kopf der sogenannten "Mannschaft", einer Gruppe von Breslauer Literaten (Holtei, Kannegießer, Witte) und Künstlern (Höcker, Liebermann, Karl Schwindt). - Gleichmäßig gebräunt.
|
|
Schanz-Soyaux, Frida, Jugendbuchautorin, Herausgeberin und Lehrerin (1859-1944).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 20. XII. 1891.
1 S. 8vo. An Frau von Thaler in Wien bezüglich eines Artikels für die Zeitschrift "Daheim": "Mit Freuden begrüße ich Sie als Mitarbeiterin - nur beifolgende Arbeit eignet sich leider gar nicht für mein Frauendaheim. Ich lasse Ihnen eine Nr. des Blattes zusenden. Ganz kurze Beiträge sind uns zumeist willkommen [...]". - Frida Schanz wurde nach der in Dresden abgelegten Staatsprüfung Lehrerin in Böhmen. Ab 1891 lebte sie in Berlin, von wo aus sie von 1895 bis 1904 den Almanach "Junge Mädchen" und bis 1905 das Jahrbuch "Kinderlust" herausgab. Nach dem Tode ihres Mannes Ludwig Soyaux im Jahr 1905 arbeitete sie in der Redaktion der Zeitschrift "Daheim" und als Lektorin bei "Velhagen und Klasings Monatsheften". Ihr Werk umfasst Kinderliteratur, Erzählungen, Märchen, Novellen, Gedichte und Lebenserinnerungen. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf "Mitteilung der Daheim-Redaktion [...]". Mit einem kleinen Einriss im Mittelfalz, sonst in gutem Zustand.
|
|
Schiller, Charlotte von, geborene von Lengefeld (1766-1826), Gattin von Friedrich von Schiller.
Eigenh. Brief mit U. ("Lotte von Lengefeld"). Lauchstädt, 10. VIII. 1789.
4½ SS. auf 3 Bll. (ein Doppel-, ein Einzelblatt). 8vo. Langer, inhaltsreicher Brief an Goethes "Urfreund" Karl Ludwig von Knebel (1744-1834), geschrieben eben eine Woche nach dem "Lauchstädter Verlöbnis" mit Friedrich Schiller. Im dem damals kursächsischen Luxus- und Modebad Lauchstädt bei Halle (Saale) kurten im Sommer 1789 Charlotte und Caroline von Lengefeld. Beide Schwestern hatten sich in Schiller verliebt, als er 1787 völlig mittellos nach Rudolstadt gekommen war, sich für keine der beiden entscheiden konnte und über eine Dreierbeziehung nachdachte. Nach einem kurzen Besuch Schillers in Lauchstädt erreichte Charlotte hier sein in Leipzig geschriebener "Verlobungsbrief" vom 3. August. - Im vorliegenden Schreiben schwärmt Charlotte einerseits von den Werken Denis Diderots, andererseits ist sie erzürnt über sein Frauenbild: "Da H. von Stein eine Woche früher geht als wir, so schicke ich Ihnen hier den Diderot wieder, mit dem schönsten Dank, er hat mich von neuem wieder sehr angezogen, zumahl da mir sein Geist lieber geworden ist, als da ich ihm zu erst las, in seinen oeuvres morales, sur l'amitié et les Passions, die ich vorigen Winter gelesen habe ist erstaunend viel wahres u. schönes. Nur in einem Stück bin ich unzufrieden mit ihm. Daß er keine guten Begriffe von die Frauens hat, er sagt wir wären unfähig wahre Freundschaft zu fühlen u. noch manches andere. Es kann aber sein daß er nur von denen spricht die er kennt, u. die französischen Frauen haben vielleicht diese Eigenschaften die er Ihnen zur Last legt [...]". Anschließend berichtet sie ausführlich von ihrem Aufenthalt in Lauchstädt und dem Kur-Alltag: "Ich hätte Ihnen schon früher geschrieben, das Baad erlaubt es aber nicht, u. nimmt den Kopf so ein [...]. Aus Halle haben wir einige interessante Menschen gesehen, als den Professor Meckel ein sehr geschickter Arzt, er ist recht wie er sein muß um den Leidenden Linderung zu schaffen[,] er hat so einen warmen Eifer für seine Kunst; wir gehen Donnerstag nach Halle u. ich freue mich seine anatomischen Praeparate zu sehen, die die merkwürdigsten in Deutschland sein sollen. Auch den Weltumseegler Forster, den Vater habe ich kennen lernen u. sehe ihm auch Donnerstag wieder, er hat viele Merkwürdigkeiten aus Tahiti [...]". In Vorfreude auf den mit Schiller verabredeten gemeinsamen Winter in Weimar schreibt sie: "Ich freue mich auch auf den Winter u. es ist der erste dem ich mit Vergnügen entgegen sehe, weil wir ihn in so guter Gesellschaft verleben werden [...] Empfehlen Sie uns den Geh[eimrat] Goethe wenn Sie ihm sehen". - Einige alte Sammlernotate am Briefkopf; tadellos erhalten. Normalisiert gedruckt in: Briefe von Schiller's Gattin an einen vertrauten Freund, hg. von H. Düntzer (Leipzig 1856), S. 54 ff., Nr. 8.
|
|
Schlossar, Anton, Bibliotheksdirektor und Schriftsteller (1849-1942).
Brief mit eigenh. U. Graz, 6. I. 1880.
Folio. 2 SS. Bedankt sich bei einer Exzellenz für das Wohlwollen und "die Empfehlung meiner Person beim Allerhöchsten Kaiser", nachdem er für sein jüngstes Werk "Erzherzog Johann von Oesterreich und sein Einfluß auf das Culturleben der Steiermark" (1878) die Goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst erhielt. "Es soll mein eifrigstes Bestreben sein auf dem literarischen Gebiete, auf dem ich nun von Seiner Majestät unserm Allergnädigsten Monarchen ausgezeichnet wurde, in demselben wissenschaftlichen und patriotischen Geiste wie bisher fortzuarbeiten und unserem schönen österreichischen Vaterlande, sowie dessen Allerhöchsten Regenten, so gut es in meinen Kräften gelegen ist, zu nützen […]". - Nach seiner Promotion an der juridischen Fakultät im Jahr 1873 war Schlossar am Landesgericht Steiermark tätig. Später wechselte er an die Universitätsbibliothek Graz, deren Direktor er von 1903 bis 1910 war. Ab den 1880ern wurde er zu einer Schlüsselfigur des steirischen Kulturlebens. - Etwas braunfleckig und gleichmäßig gebräunt.
|
|
Schwayer, Adolf, Schriftsteller (1858-1922).
Eigenh. Postkarte mit U. Linz, 23. X. 1910.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse. An den Übersetzer und Schriftsteller Siegfried Robert Nagel mit Dank für die Zusendung des ersten Heftes der von Nagel neu herausgegebenen Zeitschrift "Widerhall": "Ich erachte es als meine Pflicht Ihrem schönen u. mutigen Unternehmen zu dienen, so viel ich vermag [...]".
|
|
Schweichel, Robert, Ps. Heinrich Friedemann, Schriftsteller (1821-1907).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 12. XII. 1883.
2¼ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Schriftsteller Waldemar Kaden, dessen Bücher über Italien er in der kalten Jahreszeit immer wieder gern zur Hand nehme und dabei in Erinnerungen an seine eigenen Italien-Reisen schwelge. Weiters über den Verlagsbuchhändler Otto Janke: "Mit Janke habe ich schließlich brechen müßen, denn sind auch alle unsere Verleger nur Krämerseelen und Pfenningfuchser, die mit bedrucktem Papier schachern, so hatten sich diese edlen Eigenschaften bei Janke doch allmälich zu einem so stinkendem u. ich möchte sagen unzurechnungsfähigem Geiz gesteigert, dass es nicht länger möglich war mit ihm zu arbeiten [...]".
|
|
Schwetschke, Gustav Karl, Verleger (1804-1881).
Eigenh. Brief mit U. Halle, 5. V. 1839.
1 S. 4to. Begleitbrief zur Rücksendung von Büchern an eine kgl. Bibliothek. - Mit Sammlervermerken in Bleistift und kleinen Randläsuren.
|
|
Seidl, Johann Gabriel, Schriftsteller (1804-1875).
"Die beiden Zecher". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
Acht Strophen zu je vier Zeilen auf 2 SS. 8vo. "Ein Mann gar wild und finster, | Ein Mann gar munter und frisch, | die sitzen einander g'enüber, | und zechen an einem Tisch. | 'Fluch, Fluch über alle Liebe!' | so tobt der finstere Mann, | Und stürzt den Trank hinunter, | Als wollt' er ersticken dran [...]".
|
|
Seidl, Johann Gabriel, Schriftsteller (1804-1875).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 7. VI. 1854.
1 S. Qu.-schmal 8vo. "Was andre Dir vor mir gesungen, | Ist mir im Herzen nicht verklungen, | Doch da ich eben Dir zum Preis, | Maria Grün, nichts Schönres weiß, | Laß Verse mich, die dauernd bleiben, | Aus vollstem Herzen unterschreiben!". Gezeichnet "Johann Gabriel Seidl mit seiner Tochter". Bei Maria Grün mag es sich um die Gattin des mit ihm befreundeten Dichters Anastasius Grün gehandelt haben. - Gering fleckig.
|
|
Servaes, Franz, Schriftsteller und Publizist (1862-1947).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 21. VIII. 1905.
3 SS. auf Doppelblatt. Klein-4to. An den Soziologen, Nationalökonomen und Kulturhistoriker Friedrich (Frederick) Hertz in Erwiderung von dessen Anfrage zur Übernahme des Kunstreferats der neu von Hertz herausgegebenen Zeitschrift "Der Weg. Wochenschrift für Politik und Kultur": "Jedenfalls wird meine Stellung innerhalb der 'Neuen Freien Presse' kein Hindernis bilden, da ich ja das Kunstreferat nicht mehr ausübe. Andererseits aber würde mich ein monatlich einmal abzugebender Bericht auch nicht zu schwer belasten. Grundvoraussetzung für die Annahme wäre, dass Sie mir ausdrücklich erklären, dass ich in meiner Schreibfreiheit in keiner Weise behindert sein werde [...]". - Seit 1899 als Redakteur der "Neuen Freien Presse" in Wien und vorwiegend als Kunstkritiker tätig, kehrte Servaes nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nach Berlin zurück, wo er Kritiker im Ullstein-, später auch im Verlag Scherl war. Sein umfangreiches Werk umfasst neben literatur- und kunstkritischen Arbeiten Novellen, Dramen und Romane. Vgl. Kosch III, 2702f.
|
|
Sheehan, John, Irish journalist (1812-1882).
Autograph letter signed. 75a Albany Street, Regent's Park (London), 16. VI. 1877.
8vo. 4 pp. on bifolium. With autograph address. To the Revd. W. Borrow about an upcoming meeting, with some suggestions for his poetic work: "The appointment at Metzler's for 3 to 3.30 on Thursday will suit me very well. Don't postpone our meeting, however, to the following week, as I must be, I am afraid, then out of town. I can't make out what you mean by 'I fear we shall have to do without the words unless you will kindly take the air'. You are sure to succeed, after all that has passed between us. 'Possunt qui posse videntur'. You cannot be too simple for me - as Nora Creina's gown, if you like, & as you say, or 'simplex munditiis' when Pyrrha wove her coronal of hair for her enamoured stripling. Everything however is in the 'munditiae' & 'the mountain breezes'. I meant the former when I hinted at Lydian measure, being suitable to the elegant & soft parts of our little Hebe, and I should not like Aeolus to manage the latter as he did for Ulysses, when I hinted at a dithyrambic touch ... reason (with the Chorus perhaps.) But do as you chose. I have no doubt you'll canter over the course as easily & as nicely as possible. Change the termination of those lines of the 2nd Stanza by all means. Will these do? 'Though his locks to gray may turn, | Age shall not be left to mourn'! If not, I'll try again. Addio! [...]". - Sheehan, who enjoyed a short career as a barrister, was parliamentary reporter of the Morning Herald, contributing also poems and sketches to Bentley's Miscellany and other magazines. He was a good friend of Thackeray and is believed to be the model for Captain Shandon in "Pendennis". - Two strips of old mounting tape on verso. Enclosed is the clipping of an envelope with an autograph address, mounted on thin cardboard.
|
|
[Theater an der Wien] - (Görlitz, Karl, Schriftsteller [1830-1890]).
"Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesang in 3 Abtheilungen nebst einem Vorspiele". Bühnenmanuskript von Schreiberhand. Wien, Februar 1870.
322 SS. auf 162 num. Bll. Geheftet. Gr.-4to (ca. 240 x 280 mm). Textbuch für eine Aufführung des Theaters an der Wien mit dessen Stempel, mehreren Unterschriften und kl. Korrekturhinweisen am Titel. - Nach der erfolgreichen Aufnahme seines dramatischen Erstlings "Die Teufel im Frack" "schritt Görlitz auf der eingeschlagenen Bahn mit reißender Schnelligkeit vorwärts, und haben sich seine Stücke auf allen Bühnen Deutschlands und Oesterreichs Bühnenrecht erworben" (Brümmer, Dt. Dichterlex.). Karl Millöcker gelang es mit der gleichnamigen Operette zu Görlitz' Librettofassung erstmals, das Interesse des Wiener Publikums auf sich zu ziehen.
|
|
Wysber, Ludwig, Schriftsteller (geb. 1817).
Eigenh. Manuskript mit U. O. O. u. D.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Es sitzt im hohen Rathe, ein Mann mit finsterm Blick | Doch denkt er weder vorwärts, noch denkt er auch zurück | Der hat seit zwanzig Jahren noch niemals nachgedacht | Und hat durch diese Tugend es bis zum Rath gebracht [...]". - Gleichmäßig leicht gebräunt und mit kleinen Radläsuren.
|
|
Zwanziger, Gustav Adolf, Naturwissenschaftler und Bohemien (1837-1893).
Eigenh. Manuskript mit U. (Fragment). O. O. u. D.
½ S. 4to. Verweist Interessierte auf sein Werk: "Wer mehr über die Flora des durchwanderten Gebietes zu wissen wünscht, den verweise ich auf meine pflanzengeographische Arbeit in den Abhandlungen der geologisch-botanischen Gesellschaft, Jahrgg. 1863: 'Botanische Reise von Salzburg über den Radstädter Tauern nach Mauterndorf [...]". - Nach mehreren Jahren als Gärtnerlehrling in Oberösterreich und Wien-Schönbrunn war Zwanziger von 1857 bis 1863 als Diurnist in Salzburg tätig. Von 1863 bis 1868 war er an der k. k. Studienbibliothek in Klagenfurt angestellt und später zeitweise als Hilfsbeamter am Kärntner Landesmuseum. Von ihm stammen zahlreiche Beiträge zur Flora von Salzburg und Kärnten, weiters beschäftigte er sich auch mit tertiären und karbonischen Pflanzenresten Kärntens. - Gefaltet. Mit Sammlervermerk in Bleistift.
|
|
Drescher, Carl Wilhelm, Kapellmeister und Wienerliedkomponist (1850-1925).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 27. II. 1904.
3 SS. auf Doppelblatt. Bedankt sich bei einem Doktor für dessen Liebenswürdigkeit und bittet ihn um einen Besuch, da er ihm zeigen müsse, "daß der Walzer wie er instrumentirt ist unspielbar ist u. ich heute 3 Stunden zum Ausbessern brauchte". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. Etwas knittrig und gefaltet.
|
|
Drescher, Carl Wilhelm, Kapellmeister und Wienerliedkomponist (1850-1925).
Postkarte mit eigenh. Musikzitat und U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse verso. Eine Notenzeile aus dem "Grinzinger Marsch", gewidmet einem Herrn Reich. - Mit gestempeltem Absender.
|
|
Eysler, Edmund, Komponist (1874-1949).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 30. III. 1926.
¾ S. 4to. "Trotz der modernen Tänze und den englischen und amerikanischen Rhythmen, die zu uns herüberkamen, hat das Wiener Lied doch Ewigkeitswert, weil es im Gemüth und im Herzen des Volkes wurzelt". - Alt auf Trägerpapier montiert und mit stärkeren Randschäden.
|
|
Eysler, Edmund, Komponist (1874-1949).
Eigenh. musikalisches Albumblatt mit U. Wien, 25. X. (o. J.).
1 S. Qu.-12mo. Eine Notenzeile aus dem "Mutterlied" aus seiner Operette "Die Schützenliesel" (1905), gewidmet Emilie Schaup aus der Zipfer-Brauereidynastie: "Frl. Emilie Schaup zur Erinnerung an den 25. 10. 'Urania' Wien [...]". - Auf kariertem Schreibpapier.
|
|
Ganglberger, Johann Wilhelm, Dirigent und Komponist (1876-1938).
Portraitpostkarte mit eigenh. Musikzitat und U. Wien, 1934.
1 S. Qu.-8vo. Eine Notenzeile aus der "Salzburger Suite" "zur freundl. Erinnerung" für Emilie Schaup (aus der Zipfer-Brauereidynastie). - Der aus Pressburg bei Wien gebürtige Komponist studierte u. a. bei Richard Heuberger, unternahm von 1896 bis 1899 als Kapellmeister Tourneen durch Deutschland, Russland und Finnland und wurde nach seiner Rückkehr 1900 Dirigent unter Carl Michael Ziehrer. "Im folgenden Jahr gründete er ein eigenes Konzertorchester, dessen Aufführungen in Wien bald populär wurden" (DBE). Ganglberger komponierte vorwiegend Unterhaltungsmusik, darunter die bekannte Polka "Mein Teddybär".
|
|
Gounod, Charles, French composer (1818-1893).
Autograph musical manuscript. No place, [ca. 1876].
Oblong folio (ca. 250 x 315 mm). 4 pp. on bifolium. Sketches for the four-act opera "Cinq-Mars", premiered at the Opéra-Comique on 5 April 1877, with a a libretto by Paul Poirson and Louis Gallet, loosely adapted from Alfred de Vigny's historical novel. The manuscript includes 130 measures on systems of 9, 4 and 2 staves, with a few pencil additions. Gounod indicated the vocal lines with rare words and some accompanying sketches. The largest part of the manuscript comprises the ensemble "Marie, Reine!" (quartet and choir), larghetto 3/4, gathering Marie de Gonzague, Cinq-Mars, De Thou and Father Joseph, plus a choir (top, tenors and basses), while the final page features a choir, that "follows the song" ("à Marion"), and ends with a ritornello. - Although it received a lukewarm welcome at its premiere, the opera was revived by the Leipzig Opera in 2017. - Minor marginal flaws.
|
|
Guschelbauer, Edmund, Wiener Volkssänger (1839-1912).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 23. IV. 1895.
1 S. Qu.-kl.-8vo. Erfüllt einem Sammler seinen Wunsch nach seiner Handschrift und zeichnet mit "Edmund Guschlbauer. Der alte Drahrer", dem Titel seines bekanntesten Liedes a. d. J. 1879. - Guschelbauer war einer der bedeutendsten Wiener Volkssänger sowie Coupletdichter. Er verkörperte erfolgreich den Typus des "Urwieners" vom "alten Schlag" mit Gesangskomik und inniger Vortragsweise. Er führte auch die Sitte ein, die Refrains das Publikum mitsingen zu lassen, was von diesem begeistert aufgenommen wurde. - Alte Montagespuren auf der Versoseite.
|
|
Liszt, Franz, composer (1811-1886).
Autograph letter signed ("F. Liszt"). Weimar, 12 Aug. 1854.
8vo. ¾ page. In French, a letter of recommendation for the pianist Alfred Jaëll to his music publisher Hermann or Raimund Härtel: "Allow me, my dear Mr. Härtel, to introduce you to a pianist who has acquired a great reputation in recent years in America, - Mr. Alfred Jael. He intends to be heard in Leipzig at the Gewandhaus Concerts and I presume that he will be successful there in particular by performing Chopin's pieces which he plays excellently [...]" (transl.). - In perfect condition.
|
|
[Müller, Georg, Sänger (1840-1909)].
Eigenh. Brief mit U. eines nicht identifizierten Verfassers. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. An Müller über eine bevorstehende Aufführung in Brünn: "Ich ersuche dem Überbringer dieses die Stunde zu bestimmen, bis wann er die Musiken für Brünn in Empfang nehmen kann, da er Morgen früh wieder abreiset; jedoch schon so geordnet und geregelt, daß der Capellmeister in Brünn nicht fehlen kann. Auch die Chor-Stimmen und Figurative bitte ich mitzugeben und ein Verzeichnis der Musik dazu, daß sich in Brünn niemand auf etwas in Vergessenheit Gerathenes ausreden kann [...]".
|
|
Puccini, Giacomo, Italian composer (1856-1924).
Autograph letter signed ("Giacomo"). Apparently Paris, undated.
8vo. 2 page and 2 lines on bifolium heading Hotel Westminster, small vignette. To his friend Sybil Seligman, in Italian. He was not very well and on the evening of the premiere he was exhausted, and forgot everything, and everyone. The show went very well: great ovation, especially in the second act. He is a little better now, and asks for forgiveness for his forgetfulness. But he is not well, he is too sad and the life he leads weighs on him.
|
|
Riedel, Carl, Komponist (1827-1888).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 19. V. 1870.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An eine Dame mit der Empfehlung, sich bei ihrer Ankunft in Weimar an den Tonkünstlerbund wegen einer Unterkunft zu wenden: "Der Erbprinzwirth, etwas sehr pedantisch, wollte schon vor Wochen keine Quartierbestellung annehmen. So viel irgend möglich, sollen auch die zuhörenden Mitglieder des Musikvereins gastfreundliche Betten in Weimar finden, auch wird man auf den Tonkünstler-Bund bezahlte Privatlogis nachreichen. Machen Sie sich also des Unterkommens wegen nicht so große Sorgen u. melden Sie sich bei Ihrer Ankunft in Weimar sofort auf den Tonkünstler-Bund [...]". - Auf Briefpapier des Allgemeinen deutschen Musikvereins. - Mit biographischen Notizen von alter Sammlerhand auf dem Gegenblatt.
|
|
Riedel, Carl, Komponist (1827-1888).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 3. V. 1870.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An eine Dame mit der Empfehlung, ein Hotelzimmer in Weimar zu buchen, und in der Hoffnung, sie möge dem Musikverein beitreten: "Statuten des allg. dtsch. MV's, eine Circular-Einladung zur Weimarschen T[on]k[ün]stl[er] V[er]s[amm]l[un]g wird Ihnen Herr C. F. Kahnt [d. i. der Musikverleger Christian Friedrich Kahnt], Cassirer des Vereins, zuschicken u. werden Sie daraus Alles zu Ihrer Befriedigung entnehmen. Am zweckmäßigsten ist es, wenn Sie sich direkt u. zwar zeitigst an ein dortiges Hôtel 'Erbprinz' oder 'Russischer Hof' wenden, da ich Ihre speziellen Wünsche, die Länge Ihres Verweilens etc. nicht kenne. Falls Ihnen die Statuten zusagen, so haben Sie doch die Güte, mir Ihren Eintritt in den Musikverein anzuzeigen, ebenso, ob Sie sich bestimmt am Musikfest betheiligen wollen. In der Hoffnung, Sie in Weimar begrüßen zu können [...]". - Auf Briefpapier mit gepr. Namen.
|
|
Sainton-Dolby, Charlotte, English contralto, voice instructor, and composer (1821-1885).
Autograph letter signed. 2 Arnside Street [London], "Thursday evening".
8vo. 4 pp. on bifolium. To the composer and piano virtuoso Ignaz Moscheles (1794-1870) about the translation of his vocal music, as well as the late delivery of a parcel: "I delayed writing to you, as I have been expecting the pleasure of seeing you once again previous to your departure, now however I must write to say, that I have been disappointed in the parcel I hoped to have had in time to commit to your kind care, so that now I have nothing to trouble you with. I hope you will leave the 'Vöglein' [possibly the 1849 song 'Botschaft. Vöglein wohin so schnell?', op. 117 no. 4] in this country. I saw Mr. Oliphant [i.e. the lyricist Thomas Oliphant, 1799-1873] one day last week and mentioned the subject of the translation of your songs. It appears he only writes for certain houses of which Cramer's & Addison's are the principal. If your songs are published at either one or other of those houses he will be happy to do them [...] Pray remember me most kindly to Mme. Moscheles and to all my kind Leipsic friends on your return [...]". - With small marginal flaws, slightly affecting 4 letters. Two small strips of old mounting tape on verso.
|
|
Sainton-Dolby, Charlotte, English contralto, voice instructor, and composer (1821-1885).
Printed letter signed. 5, Upper Wimpole Street [London], 10. IV. 1862.
8vo. 1 page on bifolium. Appeal for the financial support of Mrs. Proctor: "Sir, I venture to lay before you a statement of the case of Mrs. Proctor, grand-daughter of that Dr. Boyce [i. e. the composer and organist William Boyce, ca. 1711-79] to whose genius the Church of England owes so much of its beautiful music, and which is at the present day so highly prized, and so frequently performed in all our Cathedrals. Mrs. Proctor is 73 years of age, and is not only suffering from ill health, but also from the total absence of the means of procuring those comforts so necessary to a person at her time of life. May I ask you to add a trifle to the Subscription I am endeavouring to collect for the purpose of buying an annuity for Mrs. Proctor, that for the remainder of her life she may not have to struggle with such great poverty [...]". - Small marginal tear, not touching text. Slightly browned. 2 strips of old mounting tape on verso.
|
|
Soeser, Ferdinand Leopold, Lehrer und Sänger (1872-1937).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 15. X. 1926.
1 S. 8vo. Übersendet einem Herrn Doktor nach einer Besprechung die Noten der Musik von Martin Spörr zu seinem Mysterienspiel "Gevatter Tod": "Ihrem Wunsche gemäss werde ich einstweilen Herrn Konzertdirektor Spörr gegenüber davon nichts verlauten lassen; ein diesbezügliches Uebereinkommen können Sie selbst mit diesem Herrn nach Dafürhalten treffen. Eine Bitte und einen Vorschlag möchte ich mir erlauben, bereits bei dieser Gelegenheit vorzubringen: es wäre vielleicht angezeigt, in der Nummer der Zeitschrift 'Radio-Wien', die der Aufführung selbst vorangeht, einen Aufsatz allgemeinerer Art über Mysterienspiele u. dgl. zur Vorbereitung des Publikums einzuschalten [...]". - "Unter Soesers Führung stieg der [Wiener] 'Schubertbund' zu einem der bedeutendsten deutschen Männergesangvereine auf, als 1. Tenor stand er dem Verein von 1891 bis 1922 als erfolgreicher Solist zur Verfügung" (Oesterreichisches Musiklexikon online). - Stärker knittrig.
|
|
Türk-Rohn, Olga von, Sängerin (1876-1940).
Eigenh. Brief mit U. und eh. Portraitpostkarte mit U. Baden bei Wien, 19. VI. 1897 (Brief) und 30. VI. 1899 (Postkarte).
Zusammen 3 SS. (Qu.-)8vo. An Maximilian Baron von Lilienau (1865-1941): "Nun warte ich, ob Sie Ihre liebe Absicht, uns besuchen zu wollen, auch ausführen, kommen Sie doch bald, ich möchte gerne wieder einmal mit Ihnen plaudern [...]" (Brief vom 19. VI. 1897). Die Briefkarte vom 30. VI. 1899 richtet sich ebenso an den Baron: "Recht herzliche Grüße und alles Schöne von Baden, hoffentlich vergessen Sie nicht unsere Verabredung und so sage ich: auf frohes Wiedersehen [...]". - Von der Wiener Pädagogin Ida Liebhardt-Baier ausgebildet, war die junge Sängerin am Grazer Theater engagiert und begann nach einem Studium des Liedgesangs bei Gustav Walter in Wien in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts eine internationale Karriere als Liedersängerin. Sie sang u.a. Solopartien in Oratorien und religiösen Vokalwerken. Bekannt wurde sie mit der Interpretation von Schubert-Liedern. Olga Türk-Rohn, die auch als Gesangspädagogin tätig war, war Ehrenmitglied des Deutschen Sängerbundes. - Die Postkarte mit einem Portraitdruck.
|
|
Wiedemann, Maria, Sängerin (1886-1942), Gattin des Opernsängers Hermann Wiedemann.
Eigenh. Glückwunschkärtchen mit U. O. O. u. D.
94:55 mm. Sendet "Herzliche Gratulation zum Vornamenstag". - Maria Wiedemann war eine hochdramatische Sopranistin, die vor dem Ersten Weltkrieg in Brünn, Hamburg und Magdeburg reüssierte. Sie trat auch an der Wiener Hofoper auf, allerdings nur dreimal.
|
|
Gottsleben, Ludwig, Schauspieler und Schriftsteller (1836-1911).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 15. I. 1885.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. "Wer ein Autograph schreibt muß einen berühmten Namen haben und ich heiße nur Ludwig Gottsleben". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
|
|
Gottsleben, Ludwig, Schauspieler und Schriftsteller (1836-1911).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 16. XII. 1892.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Edgar Spiegl von Thurnsee, den Herausgeber des "Illustrirten Wiener Extrablattes": "Es wäre mir von großem Nutzen, wenn Sie so gütig sein wollten in der Sonntags-Nummer des Extrablattes folgende Notiz erscheinen zu lassen: In den Stadttheatern von Pressburg, Ödenburg, Budweis, Pilsen, etc. wurden bei den Gastspielen des Komikers Ludwig Gottsleben die Possen 'Au weh! Mich druckt die Trud', 'Klapperl und die Schlacht bei Waterloo', 'Hanswurst, der traurige Mehlspeismacher und sein Freund in der Not' und 'Blumenmädchen und Gigerln [...] vor ausverkauften Häusern und unter dem einmüthigen Beifall des Publikums aufgeführt [...]". - Mit Sammlernotizen in Bleistift auf der Versoseite von Bl. 2.
|
|
|