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Georg I., der Fromme, Landgraf von Hessen-Darmstadt (1547-1596).
Dokument mit eigenh. U. Darmstadt, 1. I. 1583.
2¼ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit papiergedecktem Siegel (Faltbrief). Bestallungsurkunde für Johann von Windhausen als "Diener von Haus aus" mit detaillierten Pflichtenregelungen: "Wir George vonn Gotts Gnadenn Lanndtgrave zu Hessenn, Grave zu Catzenelnbogenn, Dietz, Ziegennhainn unnd Nidda etc., thun kundt, hieran offenntlich bekennende, das wir dem vestenn unnserenn liebenn getrewenn, Johann vonn Windthausenn, zu unnserm Dienner von Haus aus, bestelt, uff- und angenommen habenn. Bestellenn, unnd nehmenn ihnenn auch dartzu uff unnd an, jegenwertiglich, in unnd mit Crafft dieses briefes, also unnd dergestalt, das er Unnser bestelter Diener vonn Haus aus- unnd Unns gewertig seinn, auch uff unnser erfordern es sei gleich anhero zu Unnser Hoffhaltung, oder wohinn wir seiner sonnstenn bedurftig, mit dreienn Pferdenn gehorsamblich erscheinen, Sich forters zu alle demjenigenn, darzu wir seiner vonnöthenn habenn, unnd er qualificirt ist, gebrauchenn lassenn, unnd dasselbe seines bestenn verstandes und vermögenns verrichtenn soll [...]". - Mit minimalen Wasserflecken. Leicht brüchig im Falz.
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Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen (1826-1914).
Eigenh. Brief mit U. Liebenstein, 16. X. 1879.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen k. k. Staatsminister in Wien mit einer Empfehlung des Wiener Gastspiels des berühmten Meininger Hoftheaterensembles und seines Intendanten Ludwig Chronegk: "Ich kann unmöglich die 'Meininger' in Wien wissen, ohne von Seinem fürnehmsten Kunstmäcen ein gütiges Interesse für dieselben zu erbitten und den Director Chronegk seiner Gnade zu empfehlen. Es würde mir eine ganz besondere Freude sein zu hören, daß Euer Excellenz eine oder die andere Vorstellung mit ihrem Besuche ausgezeichnet hätten! Gleichzeitig wiederhole ich meinen verbindlichsten Dank für die so wirksame Unterstützung, welche Sie meinem Ersuchen, die Bluthochzeit für Prag zu gestatten, angedeihen ließen. [...]". - Der liberale Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen ging nicht zuletzt als Theatermäzen und Reformer in die Geschichte ein. Gemeinsam mit dem Regisseur und Intendanten des Meininger Hoftheaters Ludwig Chronegk arbeitete er die sogenannten Meininger Prinzipien aus, die Generationen von Theatermachern beeinflussen sollten. Durch zahllose Tourneen des Meininger Hoftheaters mit 81 Gastspielen in 39 Städten von 1874 bis 1890 verbreiteten sich die Reformideen des Herzogs in ganz Europa, und die "Meininger" feierten große Erfolge. - Leicht braunfleckig bzw. angestaubt. Schönes Zeugnis der Theaterbegeisterung Georgs II.
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Georg II., der Gelehrte, Landgraf von Hessen-Darmstadt (1605-1661).
Dekret mit eigenh. U. Kranichstein, 15. IX. 1660.
½ S. Folio. Mit Lacksiegel. Zur Zollbefreiung einer Weinlieferung an Graf Johann Martin zu Stolberg: "Nachdem von Gottens gnaden uns Georgen Landgrafen zu Hessen, Fürsten zu Hersfeld, Grafen zu Cazenelnbogen [...] etc., der Wohlgeborne, unser lieber Neve und besonder, Hanß Marttin Graf zu Stolberg etc. zu erkennen gegeben, welchermaßen Er zu behuef seiner Hofhaltung, in Franckhen, dreyßig fuder wein erhandeln lassen, und dieselbe nacher Stolberg uberbringen zu lassen, Verordnung getan hatte, und uns deshalben umb Zollbefreyung ersucht, welche wir dann gewilliget. So befehlen wir allen und ieden Unseren Zöllnern so hiermit belangt werden, daß Sie bemelte Anzahl gemeine dreyßig fuder wein zu unseren Antheil allenthalben Zoll- und Licentenfrey durch und vorüber Paßiren lassen [...]". - An den Rändern minimal angeschmutzt. Wohlerhalten.
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Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (1624-1705).
Gedr. Mandat mit eigenh. U. Hannover, 9. IX. 1658.
¾ S. auf Doppelblatt (Faltbrief). Mit hs. Adresse und papiergedecktem Siegel. An Johann Hildebrandt und die Ständevertreter der Stadt Gladebeck zur Einberufung einer Ständeversammlung: "Demnach wir eine notwendigkeit zu seyn erachtet Uns mit unser getrewen Landschafft über verschiedene wichtige angelegenheiten in gnaden zu vernemen und dahero entschlossen auff den Mittwochen nach Francisci, ist der 6. Monahtstag Octobris, derobehueff einen offenen Landtag auszuschreiben und zuhalten. So begehren wir in euch hiermit gnediglich Ihr wolltet Dienstags zuvorhero gegend Abend in Person allhie einkommen und darauff folgenden Tages an dem Ort welchen Wir darzu werden ernennen lassen nebst andern erforderten Landständen, die alsdan abgehende proposition mit anhören, darauff den vorgehenden deliberationibus mit beywohnen und dabey ewer unterthäniges votum und gutachten als getrewe patrioten eröffnen [...]". - Brüchig entlang der Faltlinien.
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Georgi, Friedrich von, Verteidigungsminister und Generaloberst (1852-1926).
Dankeskarte mit eigenh. Widmung und U. Wien, 14. III. 1909.
1 S. Qu.-12mo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Für die mir zugekommenen freundlichen Glückwünsche bitte ich den aufrichtigsten Dank entgegen zu nehmen [dies gedruckt]. Mit achtungsvollen Empfehlungen [...]". - Auf Kartonträger montiert (Qu.-8vo).
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Glöckel, Otto, österr. Politiker (1874-1935).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 4. I. 1919.
1 S. 8vo. Bedankt sich bei Oskar Berl (1873-1934) für Neujahrswünsche: "Großes, heißes Hoffen steht an der Schwelle dieses Jahres, wie wohl noch nie! Alle Kräfte müssen eingesetzt werden, um wenigstens einen bescheidenen Teil des Hoffens zur Tat werden zu lassen". - 1919 leitete Glöckel eine Schulreform ein, die entgegen dem früheren autoritären Prinzip die Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes in den Mittelpunkt stellte. Die Kinder sollten zu Kritikfähigkeit und selbständigem Handeln erzogen werden. Glöckel strebte außerdem eine einheitliche Organisation des gesamten Erziehungs- und Bildungswesens in den Stufen der Grundschule, der Allgemeinen Mittelschule und der Allgemeinbildenden Oberschule an. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. Gefaltet.
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Gneisenau, August Neidhardt von, preußischer General (1760-1831).
Eigenh. Brief mit U. Königsberg, 11. III. 1809.
4 Zeilen. Folio. Mit eh. Quittung u. U. von Major Gustav von Rauch. Begleitschreiben zur Übersendung von Akten an Major Gustav von Rauch (1774-1841) mit der Bitte um Quittierung: "Ew Hochwohlgeboren übersende ich anbei zwei Volumina Akten aus dem auswärtigen Departement über unser Eigenthum an Gewehren etc. etc, in Schaden, mit Bitte, mich über diese zwei Volumina zu quittieren und dem auswertigem Departement anzuzeigen, daß solche in Ihrem Besitze sind". Darunter die von Rauch gewünschte eh. Bestätigung und Quittung, datiert Königsberg, 12. März 1809. - Gefaltet. Mit Registraturvermerk und Sammlervermerk in Kugelschreiber (recto).
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Goeben, August Karl Christian von, preußischer General (1816-1880).
Eigenh. Brief mit U. Metz, 30. V. 1878.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Eurer Excellenz beehre ich mich auf das freundliche Schreiben vom 27. d. M. ganz ergebenst zu erwidern, dass ich und Oberst Haenisch mit Vergnügen Ihrer und Ihrer geehrten Frau Gema[h]lin gütigen Einladung folgen und am 4. Juni an Ihrem Mittagessen theilnehmen werden. Die Zeit bitte Ihre Gema[h]lin ganz nach den eigenen Gewohnheiten zu bestimmen, wie ich denn auch nichts besonderes für den Tag weiter vorhabe [...]".
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Goltz, Karl Friedrich Graf von der, preußischer General (1815-1901).
Brief mit eigenh. U. Berlin, 27. VIII. 1882.
1½ SS. auf Doppelblatt. 4to. An Wilhelm I, König von Preußen: "Ew. Königlichen Hoheit verfehle ich nicht meinen unterthänigsten Dank auszusprechen für Ihre gnädige Erinnerung an meinem Jubiläumstag. Der Tage, welche ich die Ehre gehabt habe in persönlicher Beziehung zu Ew. Könglichen Hoheit zu stehen, werde ich mich immer dankbar erinnern, namentlich da Ew. Königliche Hoheit nie eine Gelegenheit vorübergehen lassen ohne sich in jene Zeit mit dem Ausdruck der Befriedigung zurückzuversetzen. Gott gebe, daß Ew. Königliche Hoheit bei dem schweren Verlust den Er über höchstdieselben und die Frau Prinzessin verhängt hat, Trost finden mögen und der Besitz Ihrer Kinder Sie für den sonst unersetzlichen Verlust in reichem Maße entschädigen möge [...]".
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Gotter, Gustav Adolf Graf von, deutscher Diplomat (1692-1762).
Schreiben mit eigenh. U. Wien, 24. XII. 1729.
2 SS. auf Doppelblatt. Folio. Postscriptum an Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg in einer nicht näher beschriebenen "Juden-Sache", die vor dem Reichshofrat verhandelt wurde: "Habe ich die Relation der Juden-Sache sowohl bey dem Herrn Reichs-Hof-Raths Präsidenten [Johann Wilhelm Graf von Wurmbrand], als den beeden refferenten angelegentlich sollicitieret, und mich darunter vernehmlich der Gelegenheit von dem mir gnädigst zugedachten Regenspurger Poste bedienet, worauf mir denn allerorten die feste Versicherung, daß dieser Process noch vor Ostern decidiret und erlediget werden solte, gegeben, und in specie von dem Baron [Nikolaus Bartholomäus] von Danckelmann, an solche Arbeit sich ohnverzüglich zu machen versprochen worden. Da auch der Correferent von Hildeprand dabey mit erinnert wie Er mit vieler andern arbeit überhäuft und durch die Länge der Zeit solchergestalt aus der gehabten Information gekommen, daß Er fast wiederum von neuem anfangen, und alles recapituliren müste, mithin ihme absolument nöthig wäre, daß Er beständig bey dieser Ausarbeitung bleibe, und von dem Herrn Praesidenten um durch andere Affairen nicht interrumpirt zu werden, die Erlaubnis bekäme, 14 Tag bis 3 Wochen aus dem Rath und über solchen Process alleine zu bleiben [...]". - Der aus einer angesehenen bürgerlichen Familie in Gotha stammende Gotter studierte in Jena Rechtswissenschaften und begann seine Beamtenlaufbahn 1715 als Diplomat Friedrichs II. von Sachsen-Gotha-Altenburg in Wien. 1720 wurde der geschickte Diplomat herzoglicher Rat und außerordentlicher Gesandter in Wien. 1723 erfolgte die Ernennung zum Hofrat, 1724 wurde er von Kaiser Karl VI. in den Freiherrenstand erhoben. 1728 ging Gotter auf Wunsch König Friedrich Wilhelms I. nach Berlin, wo ihm 1729 als erstem Bürgerlichen der Schwarze Adlerorden verliehen wurde. Die im Brief erwähnte Gesandtschaft von Regensburg wurde ihm ebenfalls 1729 übertragen. 1732 erbat Gotter von Herzog Friedrich III. die Entlassung aus gothaischen Diensten und war fortan als preußischer Minister am Wiener Hof tätig. Friedrich der Große ernannte ihn unmittelbar nach seiner Krönung 1740 zum Oberhofmarschall und Geheimen Staats- und Kriegsrat. Als Gotter 1762 starb, bedauerte der König, mit ihm einen der geistvollsten Männer seiner Zeit verloren zu haben. - Mit zeitgenöss. Registraturvermerken; die rechte Seite mehrfach eingerissen und geknickt (Textberührung, aber kein Textverlust).
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Groeben, Karl Graf von der, preußischer General (1788-1876).
Eigenh. Brief mit U. Düsseldorf, 5. III. 1846.
1 S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ew. Wohlgeboren sage ich den verbindlichsten Dank für die mir gütigst zugesendeten Erinnerungsblätter. Sie haben sich dadurch ein Denkmal gesetzt, was dem edlen Prinzen ebenso viel Ehre bringt als der vortrefflichen Bürgerschaft von Düsseldorf, die das Gute gewiß überall anerkannte, wo es sich findet [...]". - Mit kleinen Randläsuren.
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Grünne, Karl Ludwig Graf, österr. General (1808-1884).
Quittung mit eigenh. U. Wien, 3. I. 1860.
1 S. Folio (ca. 213:358 mm). Quittiert den Erhalt von "Vier Hundert Vierzig Drei Gulden 86 K. in Oesterreichischer Währung welche ich als Deputat Vergütung nachbenannter Naturalien für die Zeit vom 28. November bis inclus. 25. Dezember 1859 und zwar: Für 116 Matzen Hafer [...] 261 fl. [...] 39 Ztn. [...] Heu [...] 104 fl. 62 kr. [...] 48 Ztn. Stroh [...] 78 fl. 24 kr. Zusammen 443,86 [Von] dem k. k. Hof-Zahlamte baar und richtig erhal[ten] zu haben hiemit bestättige [...]". - Mit 2 Stempelmarken; mit einer größeren Fehlstelle (etwas Textverlust).
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Gustav III., König von Schweden (1746-1792).
Ausschnitt mit eigenh. U. O. O. u. D.
Ca. 195:50 mm. Unregelmäßig beschnitten.
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Gustav (Wasa) von Holstein-Gottorp, Prinz von Schweden, österr. General (1799-1877).
Brief mit eigenh. U. Wien, 6. V. 1831.
½ S. auf Doppelblatt. 4to. An Landgraf Ludwig Wilhelm von Hessen-Homburg anlässlich der Hochzeit Cäcilie von Schwedens mit Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg in Wien: "Je me fais un devoir d'informer Votre Altesse que le mariage de Son Altesse Royale Madame la Princesse Cécile de Suède ma Sœur bien aimée avec son Altesse Royale Le Grand Duc d'oldenburg a été célébré hier 5 May à Vienne. En expérant que Votre Altesse voudra bien prendre part à cet heureux événement, je me délicite de ce qu'il m'offre l'occasion de renouveller à Votre Altresse l'expression de la très parfaite considération avec laquelle j'ai l'honneur d'être [...]". - Nach der Absetzung König Gustav IV. Adolfs von Schweden 1809 lebte Prinz Gustav zunächst bei der Familie seiner Mutter in Karlsruhe und zog später nach Wien. 1825 trat er in das k. k. Heer ein, wo er 1836 den Rang eines Feldmarschallleutnants erlangte und bis 1848 eine Wiener Division kommandierte. 1877 erhielt der ehemalige Kronprinz die Erlaubnis, seine alte Heimat Schweden zu besuchen. Er starb auf dem Rückweg nach Wien. - Gefaltet. Mit aufgeklebter Sammlernotiz in Tinte (12mo).
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Gyulay, Franz Graf, Feldzeugmeister und Oberbefehlshaber (1798-1868).
Schriftstück mit eigenh. U. Wien, 20. X. 1853.
1 S. Folio (ca. 231:344 mm). Tabellarische Aufstellung seines Einkommens von 22. Juni bis 30. September 1853 in Silber und Banknoten: "22.6. Aus der Mailänder Kriegs-Kassa behoben 500 fl. [...] 30.6. Aus dem Wiener Universahl Kriegszahlamte behoben 8000 fr. Unze [...] 26.7. Vom Banquier Stieglitz in St. Petersburg mittels Creditbriefes behoben 2000 Silber Rubel gerechnet à 1 fl. 40 xr [...]". Die Gesamtsumme beläuft sich auf 30.916 Gulden, 40 Kreuzer. - Mit kleinen Randläsuren. Gefaltet.
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Hadik von Futak, Andreas Graf, Feldmarschall und Hofkriegsratspräsident (1710-1790).
Schreiben mit eigenh. U. Wien, 20. V. 1775.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse und papiergedecktem Siegel (Faltbrief). An das K. K. Genie- und Fortificationsamt in Wien mit einer Anweisung der Hofkammer bezüglich eines Druckauftrags: "Da nach der abschriftlich hier anverwahrten Äusserung der Kais. Königl. Hofkammer führohin die bey dem Hofbuchdruker v. Trattner in officiosis bestelt werdende Buchdrukerey Arbeiten ohne äusserster Notwendigkeit zu Ersparung der sehr beträchtlichen Unkosten auf keinem anderen als auf ordinari Papier, folgbar mit Ausschluß des median, und Royal Papier verfertiget, und zu Vermeydung aller Irrung- und Unordnungen bey der Einlieferung dieser Arbeiten von demjenigen, welchem die Bestellung obgelegen ist, auf die Gattung des Papier der Bedacht genommen, auch dahero der Character, oder der Bestellungsbogen mit deutlicher Benennung der Gattung des Papier jederzeit eigenhändig unterzeichnet, nach erfolgter Einlieferung ein mit dem Bestellungsbogen vollkommen gleichlautender Lieferschein herausgegeben [...]". - Durch das Privileg zur Herstellung sämtlicher in Österreich benötigten Schul- und Lehrbücher gelangte Trattner zu großem Reichtum. Sein wirtschaftlicher Erfolg ermöglichte es ihm, Papiermühlen, Bleigießereien und Buchbindereien in der ganzen Habsburgermonarchie aufzukaufen oder selbst zu gründen. - Der aus altem ungarischem Adel stammende Hadik nahm als junger Offizier erfolgreich am Polnischen Thronfolgekrieg (1733-38), am Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736-39) und am Österreichischen Erbfolgekrieg (1740-48) teil. Für seine Verdienste wurde er 1748 zum Generalmajor und 1756 zum Feldmarschallleutnant ernannt. Im Siebenjährigen Krieg konnte er am 16. Oktober 1757 im sog. Berliner Husarenstreich die preußische Hauptstadt erobern und für einen Tag besetzen. 1762 übernahm er den Befehl über die Reichsarmee, wurde jedoch bei Freiburg in der letzten bedeuten Schlacht des Siebenjährigen Krieges vernichtend geschlagen. Nach Kriegsende übernahm er verschiedene Gouverneursposten und wurde 1774 zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt. - Mit Empfangsnotiz und Amtsvermerken. Am oberen Rand leicht umgeknickt. Mit Sammlervermerk in Bleistift.
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Haerdtl, Josef Freiherr von, Jurist (1821-1884).
Lithographisches Portrait (Josef Kriehuber) mit faksimilierter Widmung und U. Wien, 1854.
330:256 mm auf größerem Trägerkarton.
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Hatzfeld, Franz von, Fürstbischof von Bamberg (1569-1642).
Brief mit eigenh. U. ("Franciscus"). Würzburg, 14. XI. 1639.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse verso und papiergedecktem Siegel. Wasserzeichen: sechsstrahliger Stern mit eingeschriebenem Kreis, darin ein "H"; am obersten Strahl ein Lamm. An den Bürgermeister der Stadt Kitzingen wegen einer Beschwerde über die Erhöhung der täglichen Weinration für die Knechte von Obristleutnant Johann Paßmann: "Wir haben auß einem underthänigen Bericht ablesent mit mehreren vernohmmen, wohin ihr euch wegen der, unsern dahin geordtneten Paßmannischen Knechten assignirten 2 mas wein, ieden des Tags, beschweret, und daß es umb eingeführten Uhrsachen willen, bey einer maß verbleiben mögte, undterthänig bittet. Dieweiln wir dann negsten tagen unsers Obrist Leitenants Paßmans anhero Kunfft hoffen, da alßdann die Musterung förderlichst ihren fortgang erreichen, dieses auch ein geringe Zeit wehren würde, habt ihr selbst zuerachten, daß es sich entzwischen nit wohl thun oder andern lassen werdte [...]". - Johann Paßmann war von Hatzfeld beauftragt worden, zur Verteidigung der Länder und Stifte des Bistums und zum Zweck einer Leibwache Soldaten anzuwerben (vgl. Theatrum Europaeum IV, 81). - Spuren alter Faltung und teils gering braunfleckig; das Adressfeld etwas angestaubt.
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Hedwig, Prinzessin von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1581-1641).
Brief mit eigenh. Ergebenheitsformel und U. Dresden, 16. I. 1621.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Siegel und Adresse verso. Von mütterlichen Gefühlen getragenes Dankschreiben an Friedrich von Sachsen-Altenburg (1599-1625) mit Erwiderung von Glückwünschen zum neuen Jahr: "[...] So thun wir unß kegen E. L. für solche beschehene freundt-söhnliche glückwünschung nicht allein freundt-mütterlichen bedanken, sondern thun E. L. aus getreuem herzen hiewieder ein glückseliges fried- und freudenreiches Neues Jhar wünschen [...]". - Etwas gebräunt, mit Ausschnitt durch Brieföffnung.
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Heinrich, Erzherzog und Militär (1828-1891).
Ausschnitt mit eigenh. U. Brünn, 12. IV. 1867.
Ca. 163:60 mm. Auf Briefpapier des ihm unterstellten k. k. Truppen-Divisions-Commandos Brünn. - Seit 1863 im Rang eines Feldmarschalleutnants, zeichnete sich Erzherzog Heinrich 1866 in der Schlacht bei Custozza aus und fungierte als Divisionskommandeur in Graz und Brünn. 1867 heiratete er gegen den Willen Kaiser Franz Josefs die Sängerin Leopoldine Hofmann. Heinrich musste alle militärischen Funktionen niederlegen, verlor seine Mitgliedschaft im Erzhaus Österreich und emigrierte in die Schweiz. 1871 wurde er überraschend per Handschreiben des Kaisers als Erzherzog wieder in den Familienverband aufgenommen und seine Ehe nachträglich anerkannt. - Leicht zerknittert. Mit Sammlervermerk in Bleistift.
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Heinrich, Erzherzog (1828-1891).
Empfehlungsschreiben mit eigenh. U. Bozen, 14. XI. 1876.
1 S. auf Doppelblatt. Mit adr. Kuvert. An den Telegraphen-General-Direktor Victor Gf. Wimpfen mit der Empfehlung von Karl Frh. Odelga "für die neuerlich ausgeschriebene Verwalter- oder Controllors-Stellen bei den k. k. Telegraphen-Ämtern": "Dieser Aspirant, mir aus der Zeit seiner Militär Dienstleistung wohl bekannt, quittierte als Hauptmann d. Wache um heirathen zu können und übertrat in den Civil-Staatsdienst zum Telegraphenwesen [...]". - Mit einigen unbedeutenden Randeinrissen; das Kuvert mit Resten eines roten Lacksiegels. Aus der Autographensammlung von Eduard Fischer von Röslerstamm mit dessen eh. beschriebenem Archivzettel. Beiliegend einige Zeitungsausschnitte zum Tod des Erzherzogs.
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Heinrich, Herzog von Sachsen-Römhild, kaiserlicher General (1650-1710).
Eigenh. Schriftstück mit U. [Vermutlich Römhild, vor 1692].
¾ S. Folio. Beilage zu einer hier fehlenden Supplik an seinen Bruder Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-91), mit der Bitte um einen Besuch der Bergwerke, um vom Fachwissen des Adressaten zu profitieren und um Ratschläge zum Bergwerksbau und der Gewinnung der Edelmetalle zu erhalten, sowie mit der Erwähnung einer mitübersandten Kupfer- und Silbererzprobe: "Nachdeme Uns bekant, daß Ew. Ld. nicht allein ein großer Liebhaber der Berckwercke, sondern auch wie dieselben nützlich anzubauen, ingleichen schmeltzung und Probirung der Ertze große Wißenschafft haben, dannenhero wir dero guten Beyrath sehr verlangen, Ersuchen demnach Ew. Ld. freundbrüderlich, dieselben wollen Uns den freundlbrüderl. Gefallen erweisen, als allhier föderligst zuzusprechen, und hiesige Berckwercke selbst in Augenschein zu nehmen [...]". - Mit einigen kleinen Papierdurchbrüchen durch Briefverschluss, einigen wenigen kleinen Randeinrissen und einem größeren Eckausriss (ohne Textberührung).
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Heinrich II., König von Frankreich (1519-1559).
Dokument mit eigenh. U. Paris, 7. X. 1548.
1 S. auf Pergament. Qu.-Folio. Mit Adresse. An den ersten Gerichtsdiener des Parlaments in Paris zur Bestätigung eines Vertrags: "Henry par la grace de Dieu Roy de France. Au premier huissier de notre cours de parlement ou outre notre huissier ou Ser[gen]t Sur [ce] requis, salut. De la p[ar]tie de Damoy.le françoise de sainct-amour vefve de feu Phet [Philibert] de buffart tutrice [...] fils desd[it] deffunct et vevfe [...]". - Stark knittrig und fleckig (geringfügige Textverluste). Mit Spuren von alter Montage und Ausschnitt am rechten unteren Rand.
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Heinrich von Preußen, Großadmiral der Kaiserlichen Marine (1862-1929).
Ms. Dokument mit eigenh. U. Borkum, 22. VIII. 1903.
1 S. Qu.-8vo. Als kommandierender General des I. Geschwaders an den Korvetten-Kapitän Hipper, bezüglich der Geheimhaltung von Befehlen: "Geheim! Euer Hochwohlgeboren erhalten in der Anlage die Erläuterungen zu G. B. XIX mit dem Befehl, sie geheim zu halten und lediglich mit den Seeoffizieren des eigenen Schiffs zum Gegenstand der Besprechung oder Unterhaltung zu machen". - Gefaltet.
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Hennet, Leopold (Frh.) von, österr. Politiker (1876-1950).
Ms. Brief mit eigenh. U. [Wien], Prinz-Eugen-Straße 10, 21. II. 1938.
1 S. 4to. Auf blauem Papier. Begleitbrief zu zwei Eintrittskarten: "Ich erlaube mir hier noch zwei Ehrenkarten zu übersenden". - Langjährig im Ackerbau- bzw. Landwirtschaftsministerium beschäftigt, diente Hennet 1921 als Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft und 1922 als Außenminister. Ab 1932 vertrat er Österreich vier Jahre lang als Gesandter in Ungarn, 1937 trat er in den Ruhestand. - Faltspuren, mit handschriftlichem Sammlervermerk in Bleistift.
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Henri II. de Bourbon, prince de Condé (1588-1646).
Schreiben mit eigenh. U. Muret, [unleserlich].
¾ S. auf Doppelblatt. Folio. Mit gepr. Siegel. In französischer Sprache. - Fehlstellen am rechten Rand und entlang des Falzes, diese mit Velinpapier hinterlegt (geringf. Textverlust). Durchgehend mit winzigen Löchern und Papierdurchbrüchen.
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Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg, Erzherzogin (1797-1829).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
½ S. 8vo. Bittet einen Herrn Vergani um Unterstützung für die Überbringerin des Briefes: "Je vous prie cher Monsieur Vergani d'avoir soin de la pauvre creature que je vais vous envoyer - elle souffre prodigieusement; et c'est moi qui l'ai autorisée de s'adresser à vous [...]". - Gleichmäßig gebräunt. Mit alten Faltspuren.
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Hermine, Prinzessin Reuß (ältere Linie) von Greiz, Prinzessin von Schoenaich-Carolath, Exkaiser-Gemahlin (1887-1947).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
3 SS. 8vo. Auf Briefpapier mit schwarzem Trauerrand. Bedankt sich bei einer Frau Bauer für die Anteilnahme am Tod einer ihrer Schwestern: "Im Juli war ich wohl zuletzt mit meiner lieben Schwester in Ihrem Laden - nein - noch einmal im Dezember. Es kam alles so furchtbar rasch und der Schlag ist so hart, dass man das Unglück kaum fassen kann [...]". - Mit mehreren Randeinrissen (ohne Textverlust).
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Hohenlohe-Schillingsfürst, Konstantin Prinz zu, Obersthofmeister und General (1828-1896).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 6. II. 1888.
2 SS. Qu.-12mo. Entschuldigungsschreiben an einen nicht namentlich genannten Hofrat zur Absage einer Einladung zum Wiener Concordiaball aus gesundheitlichen Gründen: "Lieber Hofrath, der Doktor will nicht, daß ich abends auf Bälle gehe; um meine kostbare (!!) Gesundheit für Pesth zu schonen, befolge ich diesen Ausspruch, und muss mich daher für den heutigen Concordiaball leider bei Ihnen entschuldigen, da ich auch beim englischen u. morgen beim französischen Botschafter abgesagt habe. Ich hoffe sie in BPesth, u. nach meiner Rückkehr einmal gemüthlich im Augarten zu sehen [...]". - Der 1859 gegründete Journalistenverein Concordia veranstaltete erstmals am 19. Jänner 1863 in den Sofiensälen einen eigenen Ball. Bald zählte der Concordiaball zu den exklusivsten Wiener Ballveranstaltungen der Monarchie. - Der in Wildegg (Hessen) geborene Bruder von Chlodwig und Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst wurde 1859 Flügeladjutant des Kaisers Franz Josef. "1864 zum Oberst ernannt, wurde er 1866/67 Erster Obersthofmeister und suchte den ungarischen Anspruch auf Parität zu unterdrücken. Hohenlohe-Schillingsfürst stand im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Lebens seiner Zeit in Wien, förderte die Ringstraßenbauten und die Praterregulierung ('Konstantinhügel') und bemühte sich um Kunst und Kultur" (DBE). Auf seinen Künstlergesellschaften häufig zu sehen waren u. a. Richard Wagner, Franz Liszt und Hans Makart. - Auf Briefpapier mit geprägtem Wappen des Prinzen.
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Hoyos-Sprinzenstein, Rudolf von, Politiker und Forstwirt (1884-1972).
Eigenh. Brief mit U. Schloss Sprinzenstein, 31. XII. 1920.
2 SS. Qu.-12mo. Geschäftsbrief mit Neujahrswünschen an einen nicht namentlich genannten Forstdirektor: "Anbei übersende ich Ihnen das Elaborat des H. Forstwarthes Klein zur gef. Durchsicht. Ich bin begierig zu hören, wie Sie es beurteilen. Fürs Neue Jahr sende ich Ihnen meine besten Wünsche [...]". - Der studierte Ökonom und Forstwirt Rudolf von Hoyos-Sprinzenstein übernahm früh die Verwaltung der familiären Güter und war Mitbegründer des Niederösterreichischen Waldbesitzerverbandes, dem er als Präsident vorstand. Als Bataillonskommandant der Heimwehr war er 1934 an der Niederschlagung der Februarkämpfe und des Juliputsches beteiligt. Im autoritären österreichischen Ständestaat hatte Rudolf von Hoyos-Sprinzenstein ab 1934 als Vorsitzender des Staatsrates und Präsident des Bundestags das formell zweithöchste Staatsamt inne. Nach dem Anschluss Österreichs wurde er durch die Nationalsozialisten verfolgt und teilweise enteignet. - Auf Briefpapier mit geprägtem Wappen der Familie Sprinzenstein.
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Hye, Anton Joseph Freiherr von Glunek, Jurist und Politiker (1807-1894).
Eigenh. Brief mit U. Brunn, 2. IX. 1893.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Umschlag. An Edgar Spiegel in Wien, dessen Person und Blatt er sehr schätze, dessen Wunsch (wohl die Abfassung eines Zeitschriftenartikels) er aber aufgrund seines hohen Alters von 87 Jahren leider nicht erfüllen kann. - Hye war ab 1848 im Justizministerium tätig und ab 1849 als Ministerialrat mit der Redaktion der Österreichischen Reichsgesetzblätter betraut. Er war an wichtigen legislativen Arbeiten beteiligt, wurde 1857 Leiter der legislativen Sektion des Justizministeriums und 1867 Justizminister sowie Leiter des Ministeriums für Kultus und Unterricht.
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Hye, Anton Joseph Freiherr von Glunek, Jurist und Politiker (1807-1894).
Eigenh. Brief mit U. Badersee bei Partenkirchen, 18. VII. 1891.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Teilt dem Adressaten mit, dass er in Wien mit unaufschiebbaren Geschäften beschäftigt gewesen sei und sich deshalb erst jetzt melde, und bedankt sich anschließend ausführlich. - Hye war ab 1848 im Justizministerium tätig und ab 1849 als Ministerialrat mit der Redaktion der Österreichischen Reichsgesetzblätter betraut. Er war an wichtigen legislativen Arbeiten beteiligt, wurde 1857 Leiter der legislativen Sektion des Justizministeriums und 1867 Justizminister sowie Leiter des Ministeriums für Kultus und Unterricht.
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Hye, Anton Joseph Freiherr von Glunek, Jurist und Politiker (1807-1894).
Eigenh. Briefentwurf mit U. Wien, 27. VI. 1857.
2 SS. Folio. Sendet dem Adressaten ein "Exemplar des Entwurfes der Strafprozessordnung". - Hye war ab 1848 im Justizministerium tätig und ab 1849 als Ministerialrat mit der Redaktion der Österreichischen Reichsgesetzblätter betraut. Er war an wichtigen legislativen Arbeiten beteiligt, wurde 1857 Leiter der legislativen Sektion des Justizministeriums und 1867 Justizminister sowie Leiter des Ministeriums für Kultus und Unterricht. - Gefaltet und gleichmäßig gebräunt.
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Isabella II., Königin von Spanien (1830-1904).
Brief mit eigenh. U. Madrid, 23. XI. 1866.
1 S. auf Doppelblatt. Gr.-4to. An eine mit "Frère" angesprochene Majestät mit der Bekanntmachung der Geburt von Alfonso de Borbón y Borbón (1866-1934), dem Sohn der Infanten Sebastián Gabriel de Bourbon (1811-75) und Maria Christina (1833-1902), der durch seine 88 Vornamen posthum Aufnahme ins Guinness-Buch der Rekorde finden sollte: "Monsieur mon Frère: Il m'est agréable de faire part à Votre Majesté, de l'heureuse délivrance de Son Altesse Royale l'Infante Donna Maria Christina, ma Belle-Soeur et Cousine bien-aimée, Epouse de Son Altesse Royale l'Infant mon cher Oncle et Cousin, Don Sebastian Gabriel, laquelle a mis au monde le 15 du courant un enfant à qui les noms d'Alfonso, Maria Isabel, Francisco, Eugenio ont été imposés aux font sacrés de baptême [...]". - Mit mehreren kleinen Randeinrissen und einem kleinen Tintenfleck.
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Jan III. Sobieski, König von Polen (1629-1696).
Brief mit eigenh. U. (Wilanów?), 20. II. 1690.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse und papiergedecktem Spiegel (Faltbrief). In polnischer Sprache, an einen Vertreter der Adelsfamilie Bohufal (Boguchwal, Bouffal). Mehrere Gegengezeichnungen. - Spuren alter Faltung mit minimalen Randeinrissen. - Sobieski gilt als "Retter Wiens" während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung, da er bei der Schlacht am Kahlenberg am 12. September 1683 als Oberbefehlshaber der Katholischen Liga den entscheidenden Angriff gegen das osmanische Heer führte.
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Jannin, Charles, frz. Brigadegeneral (fl. 1856).
Eigenh. Brief mit U. Camp du monastère [Krim], 7. VI. 1856.
3¼ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Empfehlungsschreiben für einen jungen Soldaten, der schon während seiner Ausbildung positiv aufgefallen sei, und für den sich Jannin eine Anstellung als Debutant wünscht: "Je porte un intérêt tout paternel à un brâve et digne jeune homme [...], M. Habay, qui apui avoir obtenu des succès et des témoignages nombreux de satisfaction, pendant tout le temps qu'il a suivi les cours des écoles humaines [...] vient de passer ses examens du capacité, afin d'obtenir un emploi dans une administration. Connaissant tout l'aptitude du jeune Habay, l'honnetité de ses sentimens et la rectitude de sa conduite, je serai heureux qu'à ma pussante recommendation, vous voulussiez bein le prendre sou notre haut patronage, et solliciter, en mon nom [...] la faveur d'une place de débutant pour mon protégé [...]". - Jannin hatte als Oberst an der Belagerung von Sebastopol (1854) und der Schlacht von Malakoff (1855) teilgenommen. Er blieb nach dem Pariser Frieden (30. März 1856) auf der Krim stationiert und beteiligte sich 1859/60 an der französischen Intervention im Zweiten Opiumkrieg. - Am unteren Rand beschnitten mit je einer verlorenen Zeile.
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João V., König von Portugal (1689-1750).
Brief mit eigenh. U. Lissabon, 24. II. 1727.
1 S. Qu.-Folio. Mit Adresse und papiergedecktem Siegel. An Papst Benedikt XIII. gerichtetes Gesuch um Dispens für die geplante Doppelhochzeit von Thronprinz José mit der spanischen Prinzessin Maria Anna Viktoria und von Prinzessin Maria Barbara mit dem spanischen Infanten Ferdinand: "Havendose ajustado os duplicados matrimonios do Princepe Dom Joseph meu sobre todos muy amado, e prezado Filho com a serenissima Infante de Hespanha Dona Maria Anna Victoria, e do Princepe de Asturias com a Infante de Portugal Dona Maria, minha muyto amada, eprezada Filha: e nao podendo concluirse o primeyro, sem duas dispensaçoens de Vossa Santidade, hua dos parentescos, contra das idades, como o Conde de das Galveas meu Embaixador nessa corte reprezentarà a Vossa Santidade; espero eu, Do Paternal zelo de Vossa Santidade para o commù interesse, que Rezulta à Igreja e Deus da reciproca uniao dos Princepes Catholicos, confirmada com Repetidos vinculos de amizade, e parentesco, He dé justo motivo para conceder benignamente as Referidas dispensas, assim como o Conde meu Embaixador He supplicarà a Vossa Santitade. [...]". - Die Doppelhochzeit der beiden künftigen Könige Joseph I. von Portugal (1750-77) und Ferdinand VI. von Spanien (1746-59) wurde am 19. Jänner 1729 in der Kathedrale von Badajoz gefeiert. - Mit Schäden durch Tintenfraß (kein Textverlust). Leicht braunfleckig.
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Johann, König von Sachsen (1801-1873).
Dokument mit eingeh. U. O. O., 17. XII. 1853.
3 ½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mitteilungen des Verwaltungsausschusses des "Gesamtvereins der deutschen Geschichte und Alterthumsverein" an den Verein für Geschichte der Mark Brandenburg zu Berlin, über Anträge und Beschlüsse, die bei Verhandlungen vom 13. bis 16. September getroffen wurden.- Mit der Notiz: "Abg. d. 18. Fbr. 1854" und einer weiteren Signatur "Löwe". - Etwas angestaubt und gebräunt.
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Johann Ernst I., Herzog von Sachsen-Eisenach (1566-1638).
Schriftstück mit eigenh. U. Eisenach, 4. I. 1615.
1¾ SS. Folio. In einer juristischen Streitsache über eine Vormundschaftsregelung zwischen Hermann von Stein und den Erben nach Wilhelm von Bottlach mit der Bitte, eine mögliche friedliche Einigung zu erzielen: "Veste, Hochgelarte, liebe getreue, Euch ist unverborgen, Welcher maßen nun eine geraume Zeit hero, sich zwischen Herman vom Stein, Undt weilandt Wilhelm von Bottlars seligen, itzo deßen nachgelaßenen Söhnen undt Erben, wegen streittiger Vormundtschafftrechnung schwere Rechtfertigung erhalten [...]". - Mit einigen winzigen Löchern durch Tintenfraß; zahlreiche kleine und einige größere Randein- und ausrisse. Papierbedingt stärker brüchig, gebräunt und braunfleckig. Es fehlt das Gegenblatt mit der Adresse.
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Johann Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach (1654-1686).
Brief mit eigenh. Courtoisie und U. Onolzbach (heute Ansbach), 26. XII. 1672.
2 SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit schönem papiergedecktem Siegel und Adresse verso. Wasserzeichen: Posthorn mit Beizeichen S-L. An seinen Vetter, den Herzog von Sachsen (Gotha-Altenburg) Ernst I., den Frommen (1601-75), in Gotha mit Gratulationen zum Geburtstag des Herzogs und den besten Wünschen für Gesundheit, Wohlstand und göttlichen Schutz im neuen und allen kommenden Jahren für die ganze Familie: "Bey gegenwertig zu End gehenden, und hingegen annahenden Lieben Neuen Jahr, haben bey Ew. Ld. Wir unsere herzliche Congratulation abzulegen, nit ermanglen wollen, den grundgütigen Gott inniglich ersuchend, daß derselbe mit seinem allgewaltigen Macht Schuz über Ew. Ld. noch ferner walten, und Sie sambt allen Hochwerthen Angehörigen, nit allein in solch Neuem; sondern unzehlig viel folgenden Jahren, bey allen selbstwehlenden Fürstl. prosperitäten unverrukt gnädiglich fristen und erhalten [...] wolle [...]". - Mit Ausschnitt durch Brieföffnung und Lochspur alter Heftung entlang des Falzes.
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Johann Friedrich, Duke of Württemberg (1585-1628).
Letter signed. Stuttgart, 10 Dec. 1626.
4to. 1 p. on a bifolium. With papered seal and address on verso. Watermark: crown and panel "Wer Got vertraut hat wol gebaut". To Vincenzo II Gonzaga (1594-1627), Duke of Lorraine on his mother's side, sending condolences after the death of his elder brother, the Duke of Mantua, Ferdinando Gonzaga (1587-1626): "La perte que mon affection et le service que ie vous ay voué, me donne a vos contentemens & a vos desplaisirs, m'oblige de me condouloir avec vous de la perte de feu Monsieur mon Cousin le Duc de Mantoue Vr. oncle d'heureuse memoire, mais puis que c'est le decret inevitable de Dieu, il faut de resoudre d'en porter patienment l'affliction & avec tant plus de constance, qu'il a laissé Monsieur mon Cousin son frère pour digné successeur non seulement de ses Estats mais aussi de ses belles parties & virtus [...]". - Vincent II succeeded his brother as Duke of Mantua but died little more than a year later. - Dated in both styles (30 Nov. / 10. Dec. [16]26), as the Duchy of Württemberg did not adopt the Gregorian calendar until 1700. Some edge damage (slightly touching text).
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Johann Georg II., Fürst von Anhalt-Dessau (1627-1693).
Brief mit eigenh. Ergebenheitsformel und U. Berlin, 25. X. 1677.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Siegel und Adresse verso. Gratulationsschreiben an Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-91) in Friedenstein zur Geburt des zweiten Prinzen Johann Wilhelm: "Ewr. Ld. freundvetterliches notification schreiben [...] wohl empfangen, und daraus ersehen, daß Gott der Allerhöchste dero herzgeliebten Gemahlin Ld. Ihrer fräulichen Bürden in gnaden entbunden, und Sie beyderseits mit einem wohlgestalten Jungen Printzen abermahls mildväterlich gesegnet [...]". - Bl. 2 mit kleinem Ausschnitt durch Brieföffnung (keine Textberührung).
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Johann Georg II., Kurfürst von Sachsen (1613-1680).
Brief mit eigenh. Ergebenheitsformel und U. Dresden, 4. I. 1676.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse verso. Das papiergedeckte Siegel lose beiliegend. An Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-91) mit Dank für Neujahrswünsche und deren Erwiderung: "[...] versichern Unß von Göttl. Allmacht gnädiger gewehrung, und schöpffen über dero bißherigen wohlfährigen fristung gleichmäßig ein herzliches vergnügen, mit inniglichen gegen wuntsch [...]". - In Rändern und Ecken etwas lädiert bzw. gebräunt.
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Johann Georg III., Kurfürst von Sachsen (1647-1691).
Brief mit eigenh. Ergebenheitsformel und U. Dresden, 13. I. 1676.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit papiergedecktem Siegel und Adresse verso. Dankschreiben für Neujahrswünsche an Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-91) mit Erwiderung der Segenswünsche für den Herzog und das Vaterland: "[...] es wolle der grundgütige Gott Ew. Ldn. dieses und noch viele künfftige Jahre bey allem hochgesegneten Wohlergehen fernerweit beständig erhalten, auch waß sonsten zu vergnüglichen ruhestand und Wohlfarth Unsers geliebten Vaterlandes, und dero Fürstlichen Haußes auch Lande und Leuthe aufnehmen ersprießlich, in gnaden verleyhen [...]". - Mit Spuren alter Bindung entlang des Falzes.
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Johann Georg IV., Kurfürst von Sachsen (1668-1694).
Schriftstück mit eigenh. U. Dresden, 6. II. 1693.
2 SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit papiergedecktem Siegel und Adresse verso. An den Generalkriegszahlmeister Johann Lämmel (1644-1705), eine an Kämmerer Rudolph August von der Planitz zu leistende säumige Zahlung über 120.000 Reichstaler einfordernd: "[...] Alß begehren wir hiermit nochmals ernstlich, Ihr wollet bey Verlust Unserer Churfürstl. Gnade ia gar Ewrer charge solche bemelte Summam derer 120.000 thlr. ohne fernere wiedersezligkeit und einige Zeit Verschub an ermelten Unsern Cämmerer gegen Unsere und deßen eigenhändige Quittung gehorsambst vergnügen [...]". - Mit Unterstreichungen sowie dem Vermerk "H" in roter Tinte und Sammlervermerk in Bleistift. Etwas gebräunt und braunfleckig.
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Johann Georg von Sachsen, General (1704-1774).
Schriftstück mit eigenh. U. Dresden, 27. II. 1769.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. An Generalmajor Ludwig Ernst von Benkendorf (1711-1801) zur Klärung finanzieller Ansprüche aus der geplanten Heirat des Rittmeisters Brauschitz mit der Witwe Kirchmann: "Obwohl [...] ich jedoch verhoffe, es werden Mein Hochgeehrtester Herr General-Major diesen Umstand bereits behörig erörtert haben, und dann auch die Verlobte, mittelst eingesandten Reverses, auf alle dereinstige Wittben-Pension schon renunciret hat, Als habe nicht anstehen mögen, [...] zu condescendiren, daß diese Heyrath durch feierliche Copulation vollzogen werde [...]". - Teilweise leicht angestaubt an den Rändern, mit Sammlervermerk in Blei.
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Johann II., Markgraf von Brandenburg-Küstrin (1513-1571).
Eigenh. U. (ausgeschnitten, Pergament). O. O., 1535.
1 S. Ca. 140 x 57 mm. Nur die Unterschrift.
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Johann von Österreich, Erzherzog, General, Reichsverweser (1782-1859).
Schreiben mit eigenh. U. Beiliegend Holzstichportrait. Wien, 28. II. 1810.
½ S. 4to. Holzstichportrait 130 x 140 mm. Empfiehlt Joseph Freiherrn Leithner, dem Vizepräsidenten der Hofkammer in Münz- und Bergwesen, einen Herrn Anton Ritter, den er "als einen vortrefflich guten und biederen Mann" kennenlernen durfte, und "so nehme ich mir's zum Vergnügen, ihn als solchen dem Herrn Vizepräsidenten mit der Versicherung anzuempfehlen, dass es mich recht herzlich freuen würde, ihn mit der obgedachten Stelle beglückt zu sehen [...]". - Wohlerhalten.
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Joseph Anton Johann von Österreich, Erzherzog von Österreich und Palatin von Ungarn (1776-1847).
Schriftstück mit eigenh. U. ("Josephus Palatinus"). Buda, 23. X. 1827.
1 S. auf Doppelblatt. Folio (ca. 219:343 mm). Mit papiergedecktem Siegel und hs. Adresse verso (Faltbrief). In lateinischer Sprache an Graf János-Nepomuk Esterházy de Galántha (1754-1840) über die Anwendung und Bekanntmachung neuer Gesetze in seinem Herrschaftsgebiet: "Transpositi isthuc ab altissimo Loco Articuli Novellares, ea, qua Regni Statibus, et Ordinibus Diaetaliter congregatis per suam Majestatem Sacratissimam traditi, et suo modo publicati fuere, forma expediti, Protitulara D[ominatio] Vestra hisce transponuntur [...]". - Lithogr. Vordruck mit hs. Ergänzungen. Mit den zusätzlichen Unterschriften von Petrus Komaromy und Jacobus Petrovics.
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Joseph Bonaparte, König von Neapel, Bruder Napoleons (1768-1844).
Eigenh. Brief mit U. ("Bonaparte"). O. O. u. D.
5 Zeilen. 4to. Über einen Brief an General Louis Alexandre Berthier (1753-1815), eventuell in einer Heiratsangelegenheit, und über seinen schlechten Gesundheitszustand, der ihn zwinge, zu Hause zu bleiben: "Voici la lettre pour le Gl. Berthier, il m'est impossible de sortir de chez moi, je sais bien [...] qu'elle ait quelque résultat. je me reserve a lui en parler".
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