|
Leopold Salvator von Österreich-Toskana, Erzherzog, General (1863-1931).
Eigenh. U. (ausgeschnitten). Graz, 16. III. 1887.
Ca. 102:20 mm auf Papierträger montiert. Mit Klebespuren an den Rändern.
|
|
Leopold von Österreich, Erzherzog, General (1823-1898).
Dokument mit eigenh. U. Krakau, 13. III. 1855.
1 S. 230 x 83 mm. Bezüglich eines Geschäfts mit seiner kürzlich verstorbenen Schwester Adelheid von Österreich (1822-55), Königin von Sardinien: "Die hier erwähnten Juwelen, habe ich im Auftrage, und für meine Schwester die Königin von Sardinien gekauft, den dafür entfallenden Betrag von 24.000 fl; den 3. May 1850, dem Juwelier Herrn H. Grossmann in Prag, baar bezahlt, und wegen dem Rückersatz dieser Summe von Seite meiner Schwester, mit derselben ein besonderes Übereinkommen getroffen [...]". - Auf liniertem Blatt.
|
|
Leopold Wilhelm von Österreich, Erzherzog, Statthalter der spanischen Niederlande, Feldherr (1614-1662).
Schriftstück mit eigenh. Nachschrift und U. Tirschenreith (Tirschenreuth, Oberbayern), 4. III. 1656.
1½ SS. auf Doppelblatt. 4to. Zur logistischen Organisation einer Lieferung von 140 Eimern Wein aus dem kaiserlichen Lager in Prag. Die böhmische Kammer habe den Vorschlag gemacht, ein Fass davon zur Kostendeckung des gewünschten Transports nach Pilsen zu verkaufen. Leopold fühlt sich allerdings durch diesen Vorschlag angesichts seiner Verdienste um das Königreich Böhmen gekränkt und fordert die umgehende Lieferung der gesamten Weinmenge und anderweitige Deckung der Transportkosten: "Als ohnlengst Ihro Khay. May. unnd Ld. Unß, von Ihren zu Prag ligenden Weinen Hundert unnd Vierzig Eimer, gegen anderwertiger widererstattung uberlassen, und wir dahero die Böheimbische Cammer ersuecht, solche biß auf Pilsen führen zu lassen, hat selbige sich dißfals entschuldiget, und den Vorschlag geben, es möchte von erstgedachten Weinen ein Vaß verkhaufft, und darvon die Fuhren bezahlt werden [...]". - In der eh. Nachschrift mahnt Leopold an die getreue Abwicklung der Lieferung und fordert zusätzlich eine Liste, die ihm zugeschickt werden solle. - Gegengezeichnet von Leopolds Hofsekretär, dem Passauer Kammerrat Sebaldt von Vierbaum. Mit mehreren kurzen parallelen Einschnitten durch Briefverschluss und wenigen kleinen Randläsuren. Leicht braunfleckig.
|
|
Lichnowsky, Felix Maria Fst. von, Militär und Staatsmann (1814-1848).
Eigenh. Brief mit U. Rogau Krappitz (Rogów Opolski, Krapkowice, Oberschlesien), 15. V. 1836.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse und Siegel verso (Faltbrief). An den Schriftsteller, Journalisten und Politiker Ferdinand Johannes Wit von Dörring, in Erwartung eines Treffens mit demselben: "Unserem Rendezvous getreu bin ich seit heute Nachmittag hier in Rogau und harre Ihrer. Mit welcher gespannten Ungeduld können Sie sich denken, da von dem Resultate Ihrer Unterhandlungen mein Leben und meine Ehre abhängt. Ich bleibe noch Morgen, als[o] Montag, hier, und fahre erst Morgen Nachts nach Neustadt zurück. Während dieser Zeit erwarte ich Sie hier, sollten Sie erst nach diesem Termin zurückkehren so erwarte ich Sie in Neustadt [...]". - Mit kleinen Randläsuren.
|
|
[Ljungner, Erik, schwedischer Geologe (1892-1954)].
Gästbok. Schweden, 1940er bis 1980er Jahre.
4to. 85 Bll. mit über 700 Einträgen und Signaturen. Lederband mit goldgepr. Titel ("Gästbok"). Gästebuch des Geologen Erik Ljungner mit zahlreichen Einträgen, darunter jener der chilenischen Dichterin, Diplomatin und Nobelpreisträgerin Gabriele Mistral (1889-1957): "Usd. recorrieron la piel de Chile y los huesos de nuestros Andes. Uds. han sentido alli un clima de amistad, una patria abierta y calida [...]. Buscenas mi pais con amor y constancia. Yo haré lo mismo por vuestra Suecia [...]". Mistral war die erste Lateinamerikanerin und eine der wenigen Frauen, die den Nobelpreis für Literatur bekamen. Ihr Landsmann, der Journalist René Silva Espejo (1904-80), bedankt sich in seinem Eintrag für die Gastfreundschaft und das Interesse des Ehepaares Ljungner an Chile: "con mi mayor estimacion por su ayuda para conocer el espíritu y la tradicion de Upsala y con mi sincera gratitud por el interés con que recuerdan a Chile". Unter dem Eintrag befindet sich ein Foto, das René Silva Espejo und den Stammbuchhalter im August des Jahres 1947 in Uppsala zeigt. Weitere Einträge stammen unter anderem von finnischen Politikern, so zum Beispiel die Signatur des Ministerpräsidenten Väinö Tanner (1881-1966) vom 2. Februar 1947. - Rücken stärker lädiert.
|
|
Lobmeyr, Ludwig, Wiener Glasfabrikant (1829-1917).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien, 28. I. 1911 und 1. X. 1912.
Zusammen 2 SS. 8vo. Auf 2 Doppelbll. Beide Briefe an den Wiener Bürgermeister Josef Neumayer (1844-1923), bezüglich der Einladungen zu einem Gesellschaftsabend und zu einer Besprechung in Lobmeyrs Wohnung: "Hiermit beehre ich mich mitzutheilen, dass Freitag d. 11. 7 Uhr in meiner Wohnung eine Besprechung unserer Herren, betreffend der Ehrung für Alfred Baron von Bergers stattfinden wird […]" (Br. vom 1. Okt. 1912). - Lobmeyrs oberhalb des Geschäftslokals befindliche Wohnung in der Kärntner Straße 26 war Treffpunkt von Politikern, Künstlern und Gelehrten. Als Kunstsammler besaß er Bilder von Pettenkofen, Rudolf von Alt, Makart, Canon, Defregger, Spitzweg und anderen. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. Leicht gebräunt.
|
|
Lobmeyr, Ludwig, Wiener Glasfabrikant (1829-1917).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 2. V. 1910.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Spricht einem Doktor, der sich am Vortag während eines Schwindelanfalls um ihn gekümmert hat, seinen Dank aus und teilt mit, dass sich sein Wohlbefinden wieder gebessert habe.
|
|
Lobmeyr, Ludwig, Wiener Glasfabrikant (1829-1917).
Eigenh. Brief mit U. Wien, o. D. [1852?].
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An Johann von Chlumecký, k. k. Handelsminister. - Gleichmäßig gebräunt. Mit Vermerken in Tinte und Buntstift.
|
|
Löwendal, Ulrich Gf. von, General (1700-1755).
Schriftstück mit eigenh. U. O. O. u. D.
½ S. 4to. In der Streitsache Löwendal gegen das Ehepaar de Chavaudon, mit der Aufforderung, auf Grundlage eines neuen, anderslautenden Ansuchens in dieser Sache zu plädieren: "En venant par les parties plaider la cause d'entre elle[s] sur leur différente [...] requête et demande ordonner qu'elles viendront pareillemant plaider sur la p[résente] r[equête] ce faisant adjuger au sup[p]liant les conclusions par lui priser [...]". - Mit biographischen Anmerkungen von alter Sammlerhand. Verso etwas braunfleckig.
|
|
Louis-Philippe I., König der Franzosen (1773-1850).
Handschreiben mit eigenh. U. St. Cloud, 11. V. 1831.
½ S. auf Doppelblatt. Folio. An einen Verwandten mit Dank und Erwiderung von Neujahrswünschen: "Les assurances que vous me donnez de vos sentimens pour ma personne ainsi que les voeux que vous formez pour le bonheur de ma famille et la prospérité de la France, m'ont causé d'autant plus de satisfaction que je crois à leur sincérité [...]". - Mit Gegenzeichnung von General und Marschall Horace Francois Bastien Sébastiani (1772-1851). Mit gepr. Rundsiegel; papierbedingt etwas gebräunt.
|
|
Ludwig VI., Landgraf von Hessen (1630-1678).
Schreiben mit eigenh. U. Darmstadt, 22. IV. 1677.
1 S. auf Doppelblatt. Kl.-Folio. Mit Adresse und papiergedecktem Siegel (Faltbrief). Abschlägige Antwort an die Räte und Beamten der Stadt Butzbach betreffend ein Gesuch die Verwaltung des sog. Kugelhauses abgeben zu dürfen: "Nachdem Bürgermeister und Rath zu Butzbach underthänigst nachsuchen, daß sie der Administration des Kugelhaußes wiederumb enthoben, und dieselbe andernorts bestellet werden möchte; Und Uns dann solches befremdsambdt vorkombt, dieweil sie sich hiebevor zu deren Verwaltung selbten schrifftlich erbotten, Wir auch wahrgenommen, daß es aus ihrem mittel an Persohnen nicht ermanglet, die solche Administration verrichten können; So habt ihr so weit es nöthig und herkommens ist, mit denen Solms-Braunfelsischen daraus zu communiciren, und erwehnten Burgermeister und Rath anzudeuten, Wir ließen es allerdings darbey verpleiben, daß Sie, biß auf anderwertige Verordnung, besagte Administration und Verwaltung noch behielten [...]". - Das "Kugelhaus" der Stadt Butzbach geht auf die 1468 erfolgte Gründung eines Kollegialstifts der Brüder vom Gemeinsamen Leben zurück, die wegen ihres Ordenshabits "Kugelherren" genannt wurden. Gabriel Biel, der spätere Mitbegründer der Universität Tübingen, war der berühmteste Kugelherr Butzbachs. Mit der Reformation und der Aufhebung des Stiftes 1555 wurde das gesamte Einkommen in einen Fonds überführt, der bis heute zur Bezahlung von Sach- und Personalkosten der Kirchengemeinde und des Schulwesens in Butzbach dient. - Braunfleckig. Mit Sammlervermerk in Tinte und Spuren von alter Restauration.
|
|
Lueger, Karl, Wiener Bürgermeister (1844-1910).
Eigenh. Portraitpostkarte mit faksimilierter U. Wohl Wien, Anfang Februar 1910.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Schriftsteller und Archivar Albert Josef Weltner: "Herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 3/2 10".
|
|
Macdonald, Étienne Jacques, französischer General (1765-1840).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 11. VI. 1819.
1 S. Folio. An Kriegsminister Edgar Clarke betreffs der Anfrage von Generalleutnant Étienne Tardif de Pommeroux, der um Genehmigung eines zweimonatigen Urlaubs für einen gewissen Massieux, Grenadier des 2. Regiments zu Pferde, ersucht hatte, weil dieser sich von einem Lungenkatharrh erholen müsse: "D'etprès la demande de M. le lieutenant Général C.te Bordessoulle, j'ai l'honneur de prier Votre Excellence d'accorder un congé de deux Mois au Nominé Massieux Grenadier a cheval au 2e régiment. Ce militaire est en convalescence d'un catarrhe pulmonaire qui lui rend ce congé nécessaire [...]". - Mit vorgedr. Briefkopf der "Garde-Royale", Aktenvermerk, Empfängervermerk recto und verso, Sekretariatsstempel sowie einer Lochspur von alter Heftung.
|
|
Mack von Leiberich, Karl Frh., kaiserl. General (1752-1828).
Eigenh. Brief mit U. Dinant, 5. III. 1794.
3 SS. auf Doppelblatt. 4to. In Bleistift. Wasserzeichen: Posthorn im gekrönten Schild, "I Honig". Von der niederländischen Front des Ersten Koalitionskrieges, vermutlich an Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld, Oberbefehlshaber der österreichischen Armee, mit der Bitte, seinen beifolgenden Bericht (hier nicht beiliegend) dem Kaiser zu überreichen: - "Der Wurm, welchen Eure Excellenz einst aus dem Staube gezogen, und zum Menschen gebildet, erkühnet sich, Sie zu bitten, zu beschwören, den hier anverwahrten Bericht Sr. Mayestät Selbst zu überreichen. Geruhen Eure Excellenz einen Augenblick auf meine Niedrigkeit zu vergessen, und nur die Last der ungeheuren, der schröcklichen Sorgen, die meinen kranken Kopf, mein jammervolles Herz belasten, zu bedenken. Da ich nun einmal diese Sorgen trage, [...] so kann ich, um nicht das heyligste Interesse meines Herrn in einem Zeitpunkt, der vielleicht in der Welt niemals wichtiger gewesen, zu vernachlässigen, unmöglich schweigen, und ohne Rücksicht auf Alles, was sonst Klugheit, Bescheidenheit, Ehrfurcht, gebieten mögen, muß ich Alles affrontiren, selbst die Besorgnuß Ihrer Ungande [...]". - Der direkt an den Kaiser gerichtete Bericht, in dem Mack die Übermacht der französischen Armee betonte, löste heftigen Unmut bei Franz II. aus. Er forderte Coburg auf, Mack anzuweisen, sich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen und sich auf seine eigenen Funktionen zu beschränken. Letzterer stellte sich jedoch hinter seinen Stabschef (vgl. E. Gramm, "Der unglückliche Mack: Aufstieg und Fall des Karl Mack von Leiberich" [phil. Diss., Wien 2008], S. 165). - Kleiner Einriss entlang des Mittelfalzes. Fehlstellen an 3 Ecken des Gegenblatts von alter Montage; geringer Textverlust.
|
|
Mansfeld, Peter Ernst I. von, Feldmarschall und Staatsmann (1517-1604).
Schriftstück mit eigenh. U. O. O., 15. VI. 1580.
¾ S. Qu.-Folio (ca. 420:330 mm). Mit papierged. Siegel. Sehr seltene Vollmacht für Mansfelds Neffen, Hoyer Christoph von Mansfeld (1554-87), um in Vertretung Lehnsbriefe und Reverse betreffs des Lehens von Herzog Julius zu Braunschweig und Lüneburg (1528-89) zeichnen zu dürfen, da er, Peter Ernst, Statthalter des Königs von Spanien in Luxemburg sei: "Wir [...] constituiren, setzen unnd verordnen auch hiemit in Krafft dieses, [...] den wolgebornen unsern beßonderen freundtlichen lieben Vettern Hoyer Christoffen Graven und Hern zu Mansfeld gestalt In unserm nhamen, die lehnschafft solicher von hochermelten Herzogen zu Braunenschweich empfenklich herrörende Lehnstück mit gepuerenden Reverentz zu begern und zu empfahen auch gepürliche Huldt unnd eidts Pflicht zu thuhn [...]". - Die reichsunmittelbare Grafschaft Mansfeld wurde wegen Überschuldung 1580 von Kursachsen und dem Erzstift Magdeburg mediatisiert. - Mit Regest verso, einigen wenigen kleinen Randein- und -ausrissen sowie einigen winzigen Papierdurchbrüchen entlang der Faltlinien.
|
|
Marek, Karl, k. k. Minister für öffentliche Arbeiten (1850-1936).
Eigenh. Visitkarte. Prag, 2. I. 1916.
121 x 70 mm. Dankt in seiner Funktion als k. k. Minister für öffentliche Arbeiten "auch im Namen seiner Frau für die liebenswürdige Erinnerung und wünscht das beste zum neuen Jahr". - Mit Sammlervermerk in Bleistift.
|
|
Margarethe von Parma, Statthalterin der Niederlande (1522-1586).
Schriftstück mit eigenh. U. ("Margareta"). Brüssel, 5. XII. 1567.
½ S. Folio. Wasserzeichen: "F" im Kreis. Sekretärsbrief in französischer Kalligraphie an einen Verwandten, geschrieben in jener Zeit, da Margarethe ihr Statthalterinnenamt infolge der protestantischen Aufstände gegen die spanische Herrschaft nur noch pro forma innehatte, ihre Herrschaft in Brüssel bereits vom Herzog von Alba, Fernando Álvarez de Toledo, abgelöst worden war, und kurz bevor sie die Niederlande verlassen sollte. Margarethe bedankt sich für gute Dienste und teilt mit, dass König Philipp II. ihrem Rücktrittsgesuch nun entsprochen habe: "Je estamsy que sur la poursuyte et Instance que passe long temps J'ay faict devers le Roy, mon seigneur, a fin de ma pouvoir retirer en ma maison, Sa Ma.te a finablement este servie et contente m'accorder ceste ma retraicte, vous remerchiant tant de par sa Ma.te quen mon entroict particulier, des bons offices de bon voisin dicelle sa Ma.te que avez demonstré pendant que j'ay este J'ay tant par bonne correspondencé que affection [...]". - In den Rändern leicht gebräunt; von schöner Erhaltung.
|
|
Maria Anna von Savoyen, Kaiserin von Österreich (1803-1884).
Schriftstück mit eigenh. U. ("Kaiserinn Maria Anna"). Innsbruck, 1. VII. 1850.
¾ S. Folio. Mit rotem Lacksiegel. Quittung über 4166 Gulden und 40 Kreuzer CM: Diese "haben Wir allerhöchst anbefohlenen Maßen als Spenadelgeld von jährlich 50.000 fl Conv. Münze für den Monat July 1850 [...] empfangen [...]". - An den Rändern leicht angestaubt. - Als Gemahlin von Ferdinand I., dem "Gütigen", war Maria Anna von 1835 bis 1848 Kaiserin von Österreich. Sie wirkte entscheidend auf ihren Ehemann ein, dass er im Dezember 1848 abdankte, so dass der erst 18-jährige Franz Joseph den Kaiserthron besteigen konnte; anschließend zogen sich Ferdinand und Maria Anna nach Böhmen zurück.
|
|
Maria Luisa von Spanien, Königin von Etrurien (1782-1824).
Schriftstück mit eigenh. U. ("Maria Luisa") Florenz, 6. III. 1807.
1 S. Folio. Mit papiergedecktem Siegel und gestochenem Wappen. Gedrucktes Patent mit hs. Ergänzungen für Alessandro Nascio, Oberleutnant des Jägerregiments der Freiwilligen von Livorno: "Avendo Noi diposto di munire ciascuno degl'Uffiziali, addetti ai Corpi dei RR. Cacciatori Volontari del Nostro Regno di usi autentico Documento, che giustifichi il grado che respettivamente vi cuoprono, accompagnamo con la presente Alessandro Nascio Primo Tenente del'Reggimento dei RR: Cacciatori [...]". - Gegenzeichnung "V. G. Mozzi". Mit einigen kleinen Randeinrissen (einer restauriert) und mehreren winzigen Papierdurchbrüchen entlang der Faltlinien. Etwas braunfleckig.
|
|
Markbreiter, Edmund, Rechtsanwalt (1842-1909).
Eigenh. Visitkarte mit U. Wien, "Montag, 2. Juli" [vor 1890].
2 SS. 105 x 60 mm. Bedankt sich bei einem Vetter herzlich für empfangene Zeilen: "Ich habe Donnerstag Abends meine Familie nach Unterach begleitet und bin erst heute Morgens retour - daher mein verspäteter Dank [...]". - Der aus dem ungarischen Köszeg gebürtige Wiener Jurist Dr. Edmund Markbreiter war Onkel von Arthur Schnitzler, nämlich Schwager seines Vaters, des Laryngologen Johann Schnitzler, der die Vorlage für "Professor Bernhardi" bildete. Der Jurist des Stückes, Dr. Goldenthal, mag Züge der stark an die katholische Gesellschaft akkulturierten Familie Markbreiter tragen; sicher aber fand Schnitzler in der Geschichte seines Onkels Motive für seine Novelle "Fräulein Else" (1924): 1890 musste Markbreiter, der selbst eine Tochter namens Else (1870-1902) hatte, wegen Veruntreuung anvertrauter Gelder nach Amerika fliehen. Er wurde 1895 US-Staatsbürger und starb in Chicago.
|
|
Marmont, Auguste Frédéric, Marschall und Adjutant Napoleons (1774-1852).
Eigenh. Brief mit U. O. O., "mercredi" [1847].
½ S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse und Siegel verso (Faltbrief). An die österreichische Malerin und Schriftstellerin Ludovika Gräfin Thürheim (1788-1864), genannt "Lulu" oder "Lou", mit der Bitte, ihn für ein vermutlich geborgtes Vermögen zu entschädigen, worum er sie schon zweimal gebeten habe, und mit einer Einladung zum Abendessen am kommenden Samstag: "Je viens chère Comtesse vours prier de me dédomager d'une de fortune que deux fois j'ai déjà ressentie, à vous demander de venir diner chez moi samedi prochain à 4 heures [...]".
|
|
Massena, André, Marschall (1758-1817).
Eigenh. Schriftstück mit zwei U. (davon eine U. als Kürzel). Hauptquartier Leutzbourg, 25. VII. 1799.
¾ S. Folio. Befehl an General Charles Étienne Gudin de La Sablonnière (1768-1812) zur Bereithaltung seiner Truppen, um dem Feind bei Blickkontakt entgegenzutreten. Außerdem werde ein Teil des leichten Bataillons der 25. Division hinzukommen; Befehle zum Abzug des 25. Division nach Thun seien nichtig geworden. General Gudin könne diese in Füttersse ("Vutersee") oder anderwärtig positionieren: "Faites vos dispositions, mon cher général, pour être à même de marcher à l'ennemi au premier avis. Un bataillon de la 25me légère fera partie de Votre brigade [...] L'ordre que le Chef de l'Etat Major vous envoya porte que la Bataillon de la 25me légère qui vous reste ira à Thun, vous pouvez regarder cet ordre comme non avenu et places la Bataillon à Vutersée ou ailleurs [...]". - Mit vorgedr. Briefkopf "Massena, Général en chef" und kleiner gedr. Vignette der Französischen Republik. Spuren alter Montage verso und Sammlervermerk, mit wenigen kleinen Randeinrissen.
|
|
Massenbach, Christian von, preußischer Oberst (1758-1827).
Eigenh. Brief mit U. Hirschberg, 29. VI. 1797.
2 SS. auf Doppelblatt. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Von dem Staabs Capitain von Lange, Füßelir-Bataillons von Rabenau, habe ich den Auftrag, Euer Hochwohlgebohrn beiliegendes Schreiben zu überreichen. Dieser Offizir hat schon den Campagnen in Amerika beigewohnt, und dient länger, als der iezzige Oberste von Hinrichs, er hat in der Campagne am Rhein überall Proben eines Muthes und seines Kopfs gegeben, er und der Major von Puttlitz [d. i. Friedrich Ludwig Wilhelm Otto Gans Edler Herr zu Putlitz], eben dieses Bataillons, sind bei Bitsch blessirt worden, und einige andere sind mit dem Verdienst-Orden belohnt worden, den diese Männer bei dieser und andern Gelegenheiten so vorzüglich verdient hatten. Der Capitain von Lange ist nicht nur Regiments-Offizir, man kann ihn heute im Generalstaabe aufstellen; er zeichnet nicht nur sehr gut, sondern nimmt auch Gegenden à coup d'oeuil und mit dem Instrumente auf. Alles vereiniget sich zum Lobe und Ruhm dieses Offiziers und der König gewinnt unstreittig dabei, wenn diesem Manne empor geholfen wird. Er muß Euer Hochwohlgeborn bereits bekanndt seyn, weil wahres Verdienst Ihnen nicht unbemerkt bleibt; ich unterstehe mich nur, Ihnen an diesen Mann zu erinnern und ersterbe in tiefster Ehrfurcht [...]".
|
|
Maximilian Joseph von Österreich-Este, Erzherzog (1782-1863).
Eigenh. Brief mit U. Schloss Ebenzweier in Altmünster am Traunsee, 4. I. 1844.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Nach der Rückkehr von einem Italienaufenthalt an einen Freiherrn in Berlin mit der Versicherung, "daß ich gleich nach meinem Eintreffen in Wien über die Lage des in ihrem Schreiben berührten Gegenstandes alle Daten sammeln werde, die theils mir nie bekannt geworden seyn dürften, theils meinem Gedächtniß entfallen sind, Sie zum voraus versichernd daß dasjenige veranlaßt werden wird, was Ehre, Recht und Billigkeit fordern werden, und wovon Sie ohne Verzug in Kenntniß gesetzt werden sollen [...]". - Etwas fleckig und knittrig mit kleineren Randläsuren; das unbeschriebene Gegenblatt stärker fleckig und angestaubt und mit größerem Einriss in der unteren Blatthälfte.
|
|
[Mayeringer, Johann Georg & Sohn, Stärke- und Haarpudermacher zu Wien].
2 Aktenstücke. Wien, 13. X. 1778 und 17. III. 1809.
Zusammen 2½ (1+1½) SS. Folio. Interessante Zeugnisse des weitgehend vergessenen Gewerbezweigs der Haarpudermacher. Die Wiener Stärkemacher und -händler hatten 1664 eine Bruderschaft errichtet; 1698 folgte die Gründung der Bruderschaft der Haarpudermacher. Im Jahr 1728 vereinigten sich die Berufsgruppen nach langwierigen Auseinandersetzungen zu einem Gewerbe mit einer gemeinsamen Bruderschaft. - Bei dem älteren der beiden Dokumente handelt es sich um die Gewährung eines Gewerbeschutzes an den Pudermacher Johann Georg Mayeringer durch den Wiener Stadtrat: "Von Bürgermeister und Rath der Stadt Wien wegen: Dem Johann Georg Mayeringer hiemit anzufügen, Es habe eine hochlöbl. N.Ö. Regierung auf sein gehorsamstes Bitten, um gnädige Verfügung an einem Stadtrathe, womit er bey der durch allerhöchste Resolution ihme zuerkannten Wodnianzischen Stärkemachergewerb geschützet werden möchte, durch hohen Bescheid von 28ten Sept. und p.to 10ten dieß herabgelangen laßen: daß über den Commisionaliter vorgekommenen Umstandt (daß der supplicant und die Wurzerische Conleute, wegen des von letzteren, in Folge der untern 24ten July, und p.to 5ten August dieß Jahres ergangen allerhöchsten Entschlüßung an ersteren zu überlaßen kommenden Stärkmacherhandels bereits einig wären) von einem Stadtrathe die nöthige Einleitung getrofen werden solle: womit in Folge erstgesagt allerhöchster Resolution ohne all-weiteren Umtrieb, und Verzug das nöthige fürgekehret werde [...]". Mit Resten eines papiergedeckten Siegels und verblichenem Gebührenstempel. Gezeichnet vom Kanzleibeamten Lorenz Haschka (1707-71), dem Vater des Wiener Lyrikers Lorenz Leopold Haschka, der die von Haydn vertonte Österreichische Volkshymne "Gott erhalte" verfasste. Leicht braunfleckig, zwei Löcher im Bereich des Siegels, kl. Papierdurchbruch im Falz und quadratischem Ausschnitt (kein Textverlust). - Das jüngere Dokument ist der Verkaufsvertrag des Mayeringerschen Betriebs an Theresia Wuttke und Gatten: "Nachdem ich endesgefertigter das bürg. Stärk- und Haarbudermachergewerbe der Frau Theresia Wutkin für sich und ihren Ehegatten um eine Kaufzubilligungssumme von baaren 6500 fl. sage Sechs Tausend Fünf Hundert Gulden gegen dem Käuflich überlassen habe, zu welchen Ende mir bereits eine Vorangabe von Ein Hundert Fünzig Gulden eingehändigt wurden, so erkläre ich hiemit, dass ich also gleich baare Fünf Tausend bis Fünf Tausend Fünf Hundert Gulden, den Uebermaß ober der Kaufschillingssumme binnen zwölf oder höchstens achtzehn Monathen vom Tage des Contractes (worüber bei Schließung des Contractes die genaue Bestimmung folgen wird) erhalten solle. Die Uebergabe des Gewerbs (samt folgenden Requisiten nemlich die Stallen in Gewölbe, und denen zur Erzeugung nöthigen 3 Mühlen, und einen Durchschlag) erfolgt nach Abschliessung des ordentlichen Kauf und Verkaufkontracktes, und geschehener Zuzählung der obberührten 5000 fl bis 5500 fl. [...]". Mit rotem Lacksiegel, Unterschrift und Gebührenstempel. Die Tinte etwas durchschlagend.
|
|
Medici, Giacomo, General und Staatsmann (1817-1882).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 20. V. [1870].
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Grafen, von dessen Einladung für den nächsten Tag er sich geehrt fühle: "Mi tengo veramente onorato dell' invito fatto mi della [...] V. Ill[ustrissi]ma. Domenica alle 2 p.m. [...]". - Mittig durchgerissen.
|
|
[Meisel-Heß, Grete]. - Harnack, Christian, Hotel- und Pensionsbesitzer in Brunshaupten (D. n. b.).
Eigenh. Postkarte mit U. Brunshaupten, 2. IX. 1917.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse verso. An die Schriftstellerin Grete Meisel-Heß in Berlin-Friedenau über sein Quartier: "Ich danke Ihnen bestens. Der Preis ist pro Tag 1000, die Verpflegung ist gut u. kräftig den heutigen Zeitverhältnissen entsprechend. Sehe Ihrer geneigten Antwort gerne entgegen [...]".
|
|
Meran, Franz Gf., Militär und Politiker (1839-1891).
Eigenh. Brief mit U. Grundlsee, 11. VIII. 1881.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den "k. k. Hofrath u. Corvettencapitain" Graf Victor Wimpffen auf Schloss Kainberg bei Graz: "Von der Beisetzung der Leiche meiner theuren Mutter zurückgekehrt, spreche ich von ganzem Herzen dir meinen innigsten Dank für den warmen Beileids-Brief aus. Wiewohl seit Monaten der Tod meiner armen Mutter zu erwarten stand, so ist deren Verlust doch ein furchtbarer harter Schlag für mich u. die Meinen. Meinen Dank wiederholend [...]". - Auf Briefpapier mit Trauerrand. Aus dem Kuvert die Marke ausgeschnitten.
|
|
Merkl, Rudolf Frh. von, österr. General (1831-1911).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 30. VII. 1890.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Aus den beiliegenden Notizen wollen Euer Hochwohlgeboren entnehmen, daß die Freiwilligenschule des 21. Feldjäger Ba[taill]ons in Wien aufgestellt werden wird. Sie brauchen also eine Transferirung Ihres Sohnes nicht anzustreben. Zur praktischen Ausbildung im Sommer 1891 muß er zu seinem Ba[taill]on nach Bruck einrücken, dieses würde sich aber unter keinen Verhältnissen ändern lassen. Ich glaube es macht sich alles ganz günstig und dürften Sie mit diesen Nachrichten zufrieden sein? [...]". - Die Beilage von anderer Hand: "Beim Feld-Jäger-Ba[taill]on sind bis heute (26. Juli) 30 Einj. Freiw. zum Präsenzdienstantritte mit 1ten October l. J. gemeldet. Wegen des Locations-Wechsels dieses Ba[taill]ons haben sich zahlreiche Einj. Freiw. zur Tranferierung gemeldet, weshalb sich das 2. Corps-Commando veranlasst sah, mit der Verordnung M. T. No. f, 990 von 1890 zu entscheiden, dass in Bruck a/L. mit 1. Oktbr. l. J. keine Einj. Freiw. Schule errichtet wird, dass vielmehr die Einj. Freiw. des Feld-Jäger-Ba[taill]ons No. 21 den in Wien befindlichen Jäger-Ba[taill]onen [...] zugetheilt werden [...]".
|
|
Merkl, Rudolf Frh. von, österr. General (1831-1911).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 29. II. 1892.
3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Dr. Lilienau hat mir mitgetheilt, daß Sie nun wieder gaenzlich hergestellt sind und daß Sie eine Auskunft wünschen über die Schritte, welche in der bewußten Angelegenheit zu machen wären. Vor allem gratuliere ich Ihnen zur wiedererlangten Gesundheit, das ist jedenfalls die Hauptsache. Was den zweiten Punkt betrifft, so ist es das einfachste Ihr Sohn Otto macht ein Gesuch an das Reichs-Kriegs-Ministerium [...] mittels dessen er berichtet, daß er die Verwendung als Ordonanz-Officier im Kriegsfalle anstrebt, daß er des Reitens kundig und in der Lage ist sich beritten zu machen und demnach um Vormerkung für die gedachte Verwendung bitte. Dem Gesuche soll er eine Erklärung von Ihnen beilegen, mittels derer Sie sich verpflichten, im Mobilisirungsfalle für deßen angemeßene Berittenmachung Sorge zu tragen. Das Gesuch soll er im Dienstwege vorlegen und wenn es geschehen sein wird mich verständigen, damit ich auf die Erledigung Einfluß nehmen kann [...]".
|
|
Merkl, Rudolf Frh. von, österr. General (1831-1911).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 2. IV. 1892.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Bitte Mittwoch oder Donnerstag ½ 11 Uhr zu mir zu kommen oder mir Ihren Sohn zu schicken [...]".
|
|
Merkl, Rudolf Frh. von, österr. General (1831-1911).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 12. IV. 1892.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Herrn Doktor: "Ich muß täglich in die Kirche. Bitte also circa 1 Uhr morgen, Freitag oder Samstag zu mir zu kommen [...]".
|
|
Merkl, Rudolf Frh. von, österr. General (1831-1911).
Eigenh. Brief mit U. Schladming, 30. IX. 1891.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Eben erhalte ich die Nachricht, daß Ihr Sohn die Reserveofficiers-Prüfung mit entsprechendem Erfolge abgelegt hat. Gratuliere [...]". - Beiliegend 2 Zeitungsausschnitte anlässlich Merkls Tod.
|
|
Minutillo, Franz Frh. von, Admiral (1840-1916).
Portraitphotographie mit eigenh. U. O. O. u. D.
208:129 mm auf etwas größerem Untersatzkarton (328:235 mm). Kniestück des Admirals in Uniform, die Unterschrift auf der Bildseite. - Mit dem in weiß gepr. Namenszug des Ateliers E. Zamboni in Pola am Untersatzkarton und verso einer Notiz zu Montage und Auftraggeber ("Winter", d. i. Dr. Ludwig Winter - urspr. Storozynetz -, 1872-1922), k. k. Hofsekretär der Generalintendanz der Hoftheater).
|
|
Möllendorff, Wichard Joachim Heinrich von, Generalfeldmarschall (1724-1816).
Eigenh. Brief mit U. Hochheim, 8. I. 1795.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit Kuvert. An den Grafen von Lindenau in Berlin mit Glückwünschen zu dessen Beförderung, die ihm dieser brieflich mitgeteilt hat, was er als neuerliches Zeichen der Freundschaft ansieht, und mit der Bitte, ihm diese Freundschaft weiterhin zu erhalten, sowie der Versicherung seiner aufrichtigen Hochachtung und Verbundenheit: "La lettre dont vous m'honorez à l'occasion de votre avancement m'est une nouvelle preuve de votre amitié, agréez donc de vous en fais mes sincères compliments de felicitation a ce sujet en y ajoutant la prière pour la continuation de votre amitié dont vous m'avez honoré jusqu'à présent, et soyez en revange très profonde de l'estim et l'attachement sincère avec les quelles j'ai l'honneur d'être [...]".
|
|
Möllendorff, Wichard Joachim Heinrich von, Generalfeldmarschall (1724-1816).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 14. XII. 1789.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Euer Hochwohlgebohrnen Befehl zu folgen habe ich sogleich alles aufgebothen um diesen Grumbkaw ausfindig zu machen. Sein gewesener Aufenthalt ist auch sogleich ausgemittelt worden aber nicht unter dem Nahmen Grumbkaw sondern Freytag. Dieser Mensch aber ist den Montag bereits abgegangen, und zwar darauf, daß die Mutter ihm etwas Geld gesandt habe aber zugleich avertirt, daß er auf Ansuchung des Vaters von hiesigem Gouvernement würde arretirt werden worauf er in seinem Quartir alles bezahlt, Abschied genommen und davon gegangen ist. Er ist ein außerordentlicher liederlicher Mensch der bereits als frey Corporal öfters desertirt gewesen, ich auch selbst schon habe müßen arrettiren laßen auf Befehl des hochseligen Königs und den ich nun recht guth kenne [...]".
|
|
Mohr, Johann Friedrich Frh. von, österr. General (1765-1847).
Schriftstück mit eigenh. U. Schlan (Slány), 14. VII. 1813.
1 S. Folio. "Ausweis über die zur Bestreitung der Dienstes-Correspondence unumgänglich nothwendig ausgestellten Brief Ordonanzen": Tabellarische Auflistung aus der Zeit des Waffenstillstands vor der Leipziger Völkerschlacht zu den böhmischen Ordonnanz-Stationen (wie Lieben, Winarz, Bradetz oder Schlan) der kaiserlichen Kürassier-Regimente und der Erzherzog Johann-Dragoner zur Organisation der Korrespondenzen zwischen den verschiedenen Armeekommandos: "Anmerkung: Beyde Regimenter unterhalten wechselweiße einen Ordonanz-Posten zu Przedmierschitz. E.H. Johann Dragoner unterhalten zu Klein Radoschin die Ordonanz Posten alternative mit Riesch Dragoner [...]". Erzherzog Johann (1782-1859) war bereits als Dreizehnjähriger, also ab 1795, Oberst-Inhaber eines Dragonerregiments. - Mit Regest und kleinem Wasserfleck verso.
|
|
Moltke, Wilhelm Gf. von, Militär (1845-1905).
Eigenh. Brief mit U. Breslau, 12. VI. 1896.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Germanisten Dr. Erwin Haendcke in Radebeul-Oberlößnitz bei Dresden über das Werk des Schriftstellers Sidney Whitman: "Mit verbindlichstem Dank empfing ich Ihre vortreffliche Uebersetzung von Sidney Whitmans Teuton Studies. Da ich Herrn Whitman persönlich kenne, auch sein 'Kaiserliches Deutschland' mit hohem Interesse gelesen habe, war es mir eine doppelte Freude, eine neue Arbeit dieses Autors kennen zu lernen. Den Abschnitt über den verewigten Feldmarschall habe ich bereits gelesen und mich an manchem Zuge dieses Charakterbildes wahrhaft ergötzt [...]". - Das Kuvert mit kleiner Fehlstelle durch Ausschnitt der Briefmarke.
|
|
Montecuccoli, Raimund Gf., kaiserl. Feldherr (1609-1680).
Eigenh. Brief mit U. Nürnberg, 21. III. 1673.
3 SS. auf Doppelblatt. Folio (205:312 mm). In italienischer Sprache aus dem Jahr seiner größten militärischen Erfolge im Verteidigungskrieg gegen Frankreich, als seine Einschätzung der militärischen Lage endlich in Wien Gehör fand und er bei Nürnberg seine Kräfte sammelte, um den Truppen unter Generalmarschall Turenne die Stirn zu bieten. Genannt werden u. a. der kaiserliche Gesandte Kardinal Johann Friedrich Freiherr von Goëss (1612-96), der Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm (1620-88) und der Reichshofratspräsident Graf Johann Adolf von Schwarzenberg (1615-83). - "Dieserhalben bildete er anfangs 1673 zu Nürnberg, wohin er sich zur Pflege seiner ernstlich angegriffenen Gesundheit zurückgezogen, den geistigen Mittelpunkt für das künftige Verhalten, worauf er, da ihm für die Führung der Operationen eine unbegrenzte Freiheit gelassen wurde, mit Kühnheit, Gewandtheit, Scharfsinn und mustergiltiger Ausnützung aller Umstände den Feldzug dieses Jahres zu dem erwünschten Ziele brachte" (ADB). - Mit Empfängervermerk (Köln) verso, einigen wenigen winzigen Randeinrissen, wenigen kleinen Papierdurchbrüchen quer zum Falz entlang der Faltlinien und Spuren alter Faltung.
|
|
Montecuccoli, Rudolf Gf., k. u. k. Admiral (1843-1922).
Eigenh. Brief mit U. Baden bei Wien, 14. VI. 1918.
1 S. 4to. An die Speditionsfirma Berl in Wien mit Dank für die gute Zusammenarbeit: "Ich danke Ihnen bestens für die Freundlichkeit in Bezug auf meine Kostenversorgung. Ich habe die mir gesandten Drucksorten ausgefüllt u. unterfertigt. Ich sende selbe direkte mit heutiger Post an das Ministerium [...]".
|
|
Montecuccoli, Rudolf Gf., k.u.k. Admiral (1843-1922).
Eigenh. Brief mit U. Baden bei Wien, 11. VI. 1919.
1¾ SS. auf Doppelblatt. Gr.-4to. Auf kariertem Papier. Aus der Zeit seines Ruhestands an einen Rat zu einem Ansuchen um Kohlen, das leider verspätet an Staatssekretär Johann Zerdik (1878-1961) abgegangen sei. Montecuccoli bereite das Winterbrennholz vor ("ich habe selbst für mein kleines Haus noch bedeutend zu wenig für den Winter") und sei voller Hoffnung, dass Oberschlesien und Kattowitz im Deutschen Reich verblieben, jedoch zutiefst untröstlich hinsichtlich des Niedergangs der Österreichischen Marine, deren Kriegsschiffe nach dem ersten Weltkrieg an die Siegermächte übergingen: "Ihr [der Marine] gänzlicher Niederbruch hat meine einst guten Nerven erschüttert u. wenn ich des Tags über mir keine Zeit gönne an die Katastrofe zu denken, so verfolgen mich die Erinnerungen in Träumen des Nachts [...]". - Mit wenigen winzigen Randeinrissen und wenigen größeren Randeinschnitten.
|
|
Montmorency, Anne, duc de, frz. Feldherr (1492-1567).
Brief mit eigenh. U. Camp de Saint-Georges, 29. VIII. (o. J.).
1 S. Qu.-4to. Mit Adresse verso. An den Grafen de Raingrave mit Dank für die Übersendung eines Boten mit Neuigkeiten aus Norddeutschland: "Monsieur le conte, vous m'avez fait grand plaisir de m'avoir envoyé l'homme [...] a moy pour avoir entendu des nouvelles de la basse allemagne [...]". - Mit papiergedecktem Siegel. Kleine Randläsuren.
|
|
Montmorency-Luxembourg, Charles Emmanuel Sigismond de, frz. General (1774-1861).
Eigenh. Brief mit U. Tuilerien [Paris], 13. VIII. 1827.
2½ SS. 8vo. An einen Grafen mit dem Versprechen, den späteren General Maximilien Dubois-Descours de la Maisonfort (1792-1848) bei seiner Bewerbung zum Major der Garde du Corps du Roi zu unterstützen: "J'étais au moment de partir pour compiegne, quand j'ai reçu monsieur le comte, la lettre que vous m'avez fait l'honneur de m'écrire pour me dire combien vous souhaitez que m. de la maisonfort, put occuper une place d'aide major des gardes du Corps. S'il s'en trouve à nomer [!] - après avoir remplaci M. de Glandeves [d. i. Georges François Pierre de Glandevès] - je m'empresse de rendre de m. de la maisonfort, tous les bons témoignages qu'il mérite, et si quelque chose pouvait ajouter encore à l'intérêt que je lui porte, je trouverais un motif de plus dans le malheur qu'il vient d'éprouver [...]". - Montmorency-Luxembourg spielt wohl auf die schwere Erkrankung von de la Maisonforts Vater, General Louis Dubois-Descours an, der er am 2. X. 1827 in Lyon erliegen sollte.
|
|
Moritz, Kurfürst von Sachsen (1521-1553).
Brief mit eigenh. U. Feldlager bei Raba, 22. X. 1552.
¾ S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse verso. Wasserzeichen: Anker in Kreis mit Stern. Etwa zwei Monate nach Abschluss des Passauer Vertrags mit König Ferdinand I. verfasster Brief an seinen Bruder August von Sachsen (1526-86) mit der Bitte, entweder zwei seiner Kämmerer für zwei Edelleute zu schicken oder jenen ansonsten vertraulich zu schreiben, um zu erfahren, wie ihre Angelegenheiten gegenüber Herzog Johann Friedrich I. von Sachsen (1503-54) stünden: "Wir bitten E. L. vieler Ursachn halber freuntlich und bruderlich Sie wolle etwa Iren Cammerern [...] oder sonst Irer vortrauten diener [...] schicken, Oder Inen sonst vortraulich schreiben, und von Ihnen erfaren lassen, wie doch Ire Sachen gegenn unserm Vettern Hertzog Hansfridrichen stehen [...]". - Dank des Passauer Vertrags im September des Jahres aus seiner fünfjährigen Gefangenschaft befreit, nutzte Herzog Johann Friedrich während seiner letzten Lebensjahre weiterhin den kurfürstlichen Titel und das entsprechende Wappen, was abermals zu Auseinandersetzungen mit Moritz führte. - Etwas stock- und braunfleckig. Mit zwei kleinen Randeinrissen und Siegelspur. Etwas gebräunt und mit kleinen Papierdurchbrüchen; geringer Textverlust durch Abdeckung im Adressfeld.
|
|
Moritz "der Gelehrte", Landgraf von Hessen-Kassel (1572-1632).
Brief mit eigenh. U. ("Maurice Landgrave de Hessen"). Kassel, 28. I. 1613.
¾ S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse verso. An den Gouverneur Philippe Duplessis-Mornay (1549-1623), den Gründer der "Académie protestante" in Saumur, mit Empfehlungen für einen Studenten, den Sohn des "Vertheidiger[s seiner] kirchlichen Reformen" (ADB XXXII, 299) Gregor Schönfeld (1559-1628), Professor am Collegium Mauritianum in Marburg, und lobenden Worten für dessen Schriften und Dienste für Gottes und der Kirche Ruhm: "Monsieur, sachant que le fils de Gregoire Schönfeldt Docteur et Professeur en mon Academie de Marbourg s'est transporté en vos quartiers pour y continuer le cours de ses estudes, ie n'ay voulu fallir de vous tesmoignér par la présente, en premier lieu le grand contentement et ioye que recois en l'assurance que faistes paroistre non seulement par vor escrits, [...] en toutes occasions que se presente de rendre services utiles à l'avancement de la gloire de Dieu et de son Eglise [...]". - Mit Siegelspur.
|
|
Moritz Wilhelm, Herzog von Sachsen-Zeitz (1664-1718).
Schreiben mit eigenh. U. Moritzburg, 10. II. 1705.
2¾ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse verso. An Bernhard I., Herzog von Sachsen-Meiningen, über eine neu entdeckte Kupferader im Einzugsgebiet des Bergwerks Ilmenau, über rechtliche Schritte zur Betreibung des Bergwerks und zur Abklärung der gegenseitigen Interessen: "Ew. Lbd. mögen Wir hierdurch freund vetterlich nicht bergen, welcher gestalt, Georg Sigmund Bößel, in Benßhäuser Fluhr, eine Fund-Grube, welche in einem Schiefer Gebürge bestehet, und in ausgehenden Schiefer führet, die sich mit Kupfer beweisen, beym Berg Meister zu Illmenau, Johann Boppe [d.i. Poppo] Zimmermannen aufgenommen, und gewillet ist, mit Hülffe einiger Gewerken solche zu bauen und zu stande zu bringen [...]". Weiters zur Frage, ob "die Ausschreibung eines freyen offentlichen Schürffens" möglich sei; zu dieser Entscheidung benötige aber Wilhelm Ernst zu Sachsen-Weimar noch Bedenkzeit. - Mit Spuren eines Siegels und winzigen Papierdurchbrüchen entlang der Faltlinien; gering fleckig und papierbedingt gleichmäßig gebräunt.
|
|
Morphy, Michel, French writer (1863-1928).
4 autograph letters signed. Paris, 30 Oct. 1881 - 30 Aug. 1883 and no date.
8vo and 4to. (16 + 2 + 4 + 2 =) 24 pp. (mostly on bifolia, one on prison paper). A collection of four letters by the young Morphy to his employer, the socialist publisher Maurice Lachâtre, mostly or possibly all written from prison (Mazas and Le Santé are named). During his youth, Morphy - still a minor when he penned these letters - moved among radically socialist and anarchist circles (which included Louise Michel, previously an important figure in the Paris Commune) and was repeatedly sentenced to prison and exile. A complex personality, Morphy founded several newspapers, including "L'Anti-Ferry", before focusing on serialized sentimental novels ("Les Mignon") and becoming a close friend of General Boulanger, who had suppressed the Commune, as well as of the cabaret singer and performer Aristide Bruant. - In the first of these curiously jaunty missives to Lachâtre, some of which are of great psychological interest, Morphy writes that he has been a prisoner at Mazas for the past eight months, which may explain the extreme length of his letter. He recounts how he made fun of the police, repeatedly escaped them, but finally ended up in the courtroom, where he continued to befool the judge, who sentenced him to nine months of confinement. Morphy complains about the food, but on the whole his lot is none too bad: "En somme, je ne suis pas mal dans cette lugubre et humide maison; j'ai la bibliothèque de faveur qui contient quelques milliers de bons ouvrages et je lis beaucoup. Au début de mon emprisonnement j'étais de mauvaise humeur et très souffrant; c'est passé. L'isolement absolu a son heureux coté: on peut s'admirer au verre grossissant toute une journée: il est si doux de se faire illusion sur soi même!" His letter includes a long autobiographical account, mentioning his parents, the Irishman Morphy MacSweeny and his beautiful wife Louise Coustillier, who died young ("Morphy Mac Sweeny inaugura son mode d'éducation (le meilleur de tous, à ce qu'il a souvent répété), il consistait à nous terroriser"), but also discusses radical politics ("Tenez, je sais que les socialistes collectivistes possibilistes sont en guerre avec les socialistes collectivistes dictaturistes, eh bien!"), the imprisonment of John Most, and his future literary plans. - In other letters, Morphy assures Lachâtre of his revolutionary zeal ("Nous allons démolir Paris ensemble!"), though he must worry for his family: "Ma femme a horreur de l'Angleterre [...] Ma fille a moins de deux ans et mon garçon plus de six mois ... et ils mangent et ils usent et ils cassent! Cet âge est sans pitié". Even now he toys with the idea of writing serialized stories for the papers: "Je sais bien qui le public lit plus que jamais! Mais que lit-il? That's the question, comme dit l'anglais. Savez-vous ce que m'écrivent mes meilleurs amis? Pas de politique, du feuilleton, encore et toujours du feuilleton!" He asks his elder friend's advice: "En ce moment, je suis moralement libre. Quelle route choisir en sortant? En politique, je suis fixé... J'étai et je reste un "irréconciliable" de la République opportuniste". He acknowledges Lachâtre's financial support during the time of his incarceration and offers him manuscripts to pay his debts. "La prison par elle-même ne m'affecte pas moralement car je me suis toujours complu dans l'isolement". - A fascinating ensemble. For Lachatre's collaboration with Morphy in the 1880s cf. F. Gaudin, Maurice Lachâtre (Limoges, 2014), pp. 363ff.
|
|
Mücke, Hellmuth von, Seeoffizier (1881-1957).
Bildpostkarte mit eigenh U. O. O., 11. VI. 1915.
1 S. Qu.-8vo. In Bleistift. Mit Erwähnung der Schiffe "Emden", auf der er im Ersten Weltkrieg als Kapitänleutnant und Erster Offizier diente, und "Ayesha", ein vor Direction Island liegender Schoner, den er beschlagnahmte, nachdem die Emden im Gefecht mit einem australischen Kreuzer geschlagen worden war, um mit seinen Männern der Gefangenschaft zu entgehen: "v. Mücke / Emden Ayesha". Darunter eine weitere Unterschrift und Datierung in Tintenstift. - Auf der Bildseite die Reproduktion eines Aquarells von einem Soldaten zu Pferd, der von einem Mädchen einen Blumenstrauß annimmt, oberhalb der Schriftzug "Herzliche Pfingstgrüße!".
|
|
Müller, Gebhard, CDU-Politiker (1900-1990).
Gedr. Brief mit eigenh. Anrede, Schlussformel und U. Stuttgart, Juni 1975.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An den Mediziner und Autographensammler Joachim Ruf und andere Gratulanten zu seinem 75. Geburtstag: "Leider bin ich unmittelbar nach meinem Geburtstag erkrankt, musste mich einer Operation unterziehen und bin erst Ende Mai aus dem Krankenhaus entlassen worden. So kann ich erst heute und nur in dieser Form allen von ganzem Herzen danken [...]". - Der Jurist Müller wirkte von 1953 bis 1958 als zweiter Ministerpräsident von Baden-Württemberg und anschließend von 1959 bis 1971 als Präsident des Bundesverfassungsgerichts.
|
|
Münchhausen, Ferdinand Frh. von, Oberpräsident der preußischen Provinz Pommern in Stettin und Mitglied des Preußischen Herrenhauses (1810-1882).
Visitkarte mit eigenh. Notiz. O. O. u. D.
3 Zeilen. 77:40 mm. Lithogr. Visitenkarte mit geschäftlicher Notiz. - Die Ränder angeschmutzt.
|
|
|