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Bertani, Agostino, Mediziner und Politiker (1812-1886).
Eigenh. Brief mit U. ("Agostino Bertani"). Livorno [?], 5. VII. 1861.
¾ S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit der Mitteilung, daß Dr. Mauritio Maruzzi an Endocarditis leide und daher zuhause das Bett hüte. - "Dopo la presa di Roma nel 1870 divenne sempre più il riferimento dell'Estrema Sinistra in Parlamento. Nel 1878, insieme a Felice Cavallotti, diede vita al Partito Radicale. Nella sua carriera di deputato ebbe sempre particolare attenzione per i problemi riguardanti la sanità; da ricordare inoltre il suo intervento per alleviare le condizioni di detenzione di Giovanni Passannante, anarchico condannato all'ergastolo per il tentato omicidio del re Umberto I." (Wikipedia). - Etwas unfrisch, fleckig und mit kleineren Randläsuren. - Die Recto-Seite mit einem kl. Registraturetikett, die Verso-Seite mit dem verschlungenen Monogrammstempel "LS" und hs. Numerierung "29".
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Bertrand, Armandine, Enkelin des napoleonischen Generals Henri-Gratien Gf. Bertrand.
Eigenh. Brief mit U. Deville, 7. IX. 1899.
1 S. 8vo. An Monsieur Hamm mit der Bitte, ihr zu helfen, nach Deutschland zu kommen, um dort die Sprache zu erlernen: "Ich erlaube mir Ihnen zu schreiben, um sie an ihr Versprechen zu erinnern, mir einen Platz in Leipzig zu finden. Ich möchte immer noch Deutsch lernen." - Armandine Bertrands Großvater Henri-Gratien Gf. Bertrand war einer der engsten Vertrauten Napoleons, den er 1814 nach Elba begleitete, dem er während dessen 100tägiger Herrschaft als Vertrauter zur Seite stand, mit dem zusammen er bei Waterloo focht und dem er schließlich nach St. Helena folgte.
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Beugnot, Jacques-Claude Graf, Politiker (1761-1835).
Brief mit eigenh. U. Düsseldorf, 29. XII. 1811.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. In französischer Sprache an einen Monsieur le Comte mit der Mitteilung über die Route eines Gedltransportes, die von Düsseldorf über das Gebiet von Westfalen nach Hamburg führen werde. - Beugnot war nach dem Staatsstreich Napoleons 1799 Präfekt des Departements Seine-Inferieur in Rouen geworden und wurde von Napoleon 1806 zum Staatsrat ernannt. "Im Jahr 1807 wurde er Finanzminister in der Regierung des Königreich Westphalen. Seit 1808 amtierte er als Kommissar, Finanzminister und faktisch Statthalter Napoleons im Großherzogtum Berg. Dieses Amt bekleidete er bis 1813. Er lehnte übereilte Reformen ab. Dies war ein Grund, weshalb es im Großherzogtum nie eine geschriebene Verfassung gegeben hatte. Im Jahr 1810 erhob ihn Napoleon in den Grafenstand" (Wikipedia). Nach dem Sturz Napoleons Innenminister der provisorischen Regierung, wurde Beugnot unter Ludwig XVIII. Generaldirektor der Polizei. Später bekleidete er noch einige andere hohe Ämter wie das des Marineministers oder das des Generaldirektors der Post, Staatsminister. - Etwas knittrig und gebräunt und mit alten Montagespuren am linken sowie zwei kleinen Durchstichen am oberen Rand.
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Beurer, Johann Jacob, Prediger und Theologe (1587-1663).
Brief mit eigenh. U. Weißenburg, 9. IV. 1661.
2 SS. Folio. An seinen Schwager betreffs einer Trauung, welche "auf Dienstag den 7ten May durch Priesterliche opulation in allhiesiger Pfarr Kirche wir vollziehen zu lassen entschloßen". - Johann Jacob Beurer wurde 1610 Diakon zu Heideck, neun Jahre darauf Pastor und wieder zwei Jahre später Superintendent. 1628 wurde er vom Pfalzgrafen Johann Friedrich als Hofprediger eingesetzt. Wegen der Vertreibung der evangelischen Prediger durch die Papisten zog er nach Weißenburg, wo er 1647 ein Pastorat erhielt. - Mit kleineren Randläsuren und einem kleinen Einriss am linken unteren Blattrand; etwas angestaubt.
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
2 eigenh. Briefe mit U. London und Altenberg, 12.IX und 15. XII. o.J.
Zusammen 5 SS. auf Doppelblättern. 8vo. An Wilma Baronin Haerdtl betreffs der Übersendung von Photographien. - Die bewegte Laufbahn des großen deutschen Staatsmannes begann im sächsischen diplomatischen Dienst, der ihn nach Berlin, Paris, München und London führte. Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte er seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort, einmal durch vorsichtige Annäherung an Frankreich und Rußland, zum anderen durch eine staatliche Reorganisation der Donaumonarchie. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. “Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten” (DBE). - Der Br. v. 15. XII. auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
Brief mit eigenh. U. Dresden, 23. XII. 1858.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. An Regierungsrat von Weber in Wien: "Se. Majestät der König haben auf Vortrag des Ministeriums des Inneren allergnädigst geruht, Ihnen in Berücksichtigung Ihrer längeren, verdienstlichen Wirksamkeit als Rath bei verschiedenen Kreisdirektionen den Charakter als geheimer Regierungsrath beizulegen [...]". - Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte Beust seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. “Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten” (DBE). - Größere Randläsuren und -einrisse.
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: “Die Nachricht welche einige Zeitungen über die Todesart meines Sohnes bringen hat mich tief erschüttert [...]”. - Die bewegte Laufbahn des großen deutschen Staatsmannes begann im sächsischen diplomatischen Dienst, der ihn nach Berlin, Paris, München und London führte. Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte er seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort, einmal durch vorsichtige Annäherung an Frankreich und Rußland, zum anderen durch eine staatliche Reorganisation der Donaumonarchie. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. “Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten” (DBE).
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
Eigenh. Brief mit U. Altenberg, 16. I. 1874.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Eu. Excellenz würden mich zu lebhaftem Dank verpflichten wenn Sie mich mit einem Wort wissen lassen wollten ob ich übermorgen Sonntag um 1 oder 2 oder 3 Uhr Ihnen meinen Besuch abstatten könnte ob in Ihrer Wohnung oder im Oberstkämmerer Amte? [...]" - Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte Beust seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. “Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten” (DBE).
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten über einen Ausschnitt, den dieser ihm gesandt hatte. - Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte Beust seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. “Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten” (DBE). - Die Verso-Seite von Bl. 2 mit kl. Registraturetikett und hs. Numerierung "15" und "62".
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
Eigenh. Brief mit U. ("Beust"). Wohl London, o. D.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Baron Spaun: "Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Lützow hat gestern aus der Quelle geschöpft und müchte gern die freundliche Vermittelung des Weinhändlers in Anspruch nehmen; so auch ich. Erwünscht wäre es wenn Sie sich entschlössen. Wollen Sie so freundlich sein mir durch den Träger dieses wissen zu lassen ob u. wann wir uns heute treffen können [...]". - Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte Beust seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. "Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten" (DBE). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf; mit einigen kleinen Stecknadeldurchstichen.
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Beust, Friedrich Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1809-1886).
Telegramm. Wien, 25. II. 1867.
1 S. Kl.-4to. An Prinz August von Sachsen Coburg Gotha: "[...] S. M. der Kaiser hat den lebhaften Wunsch Eure Hoheit im Herrenhause des Reichsrathes den Platz als erbliches Mitglied einnehmen zu sehen und ich hoffe durch Ihre Antwort in den Stand gesetzt zu werden meinem allergnädigsten Herrn die Antwort Euerer Hoheit melden zu können [...]". - Seit 1849 in hohen Funktionen im sächsischen Außen- und Kultusministerium sowie im Innenministerium tätig, setzte Beust seine antipreußische Politik als österreichischer Außenminister und Staatskanzler fort. Kurz vor seinem Rücktritt bereitete er in den Gasteiner Gesprächen mit Bismarck 1871 die Annäherung zwischen Österreich und dem Deutschen Reich vor. Später wieder in den diplomatischen Dienst zurückkehrend, wurde er österreichischer Botschafter in London, 1878 in Paris. "Im sächsischen Staatsdienst war Beust einer der markantesten Vertreter deutscher mittelstaatlicher Politik; sein Wirken als Leiter der österreichischen Politik in den für die Doppelmonarchie kritischen Jahren von 1866 bis 1871 war bedeutend, ist jedoch in der Forschung nicht unumstritten" (DBE). - Der Text und die Unterschrift nicht von eigener Hand; mit kleinen Randläsuren und gedr. Briefkopf.
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Beust, Friedrich Gf. von, Oberhofmarschall (1813-1889).
Eigenh. Brief mit U. ("Graf Beust"). Weimar, 2. I. 1862.
2¾ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ew. Hochwohlgeboren haben, offen gestanden, durch Ihre abermalige freundliche Aufmerksamkeit den Großherzog sehr in Verlegenheit gesetzt. Höchstderselbe äußerte, als ich Ihm heut Ihre Sendung übergab S. königl. Hoheit habe Ihre neuliche so freundlich dargebotene Gabe nicht ablehnen wollen, gestehe aber, daß eine zweite Ihn in große Verlegenheit setze [...]". - Friedrich Graf von Beust war sachsen-weimarischer Oberhofmarschall, wirklicher Geheimer Rat, Generalleutnant und Generaladjutant. - Papierbedingt stärker gebräunt und mit kleinen Randläsuren.
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Bezecny, Josef Frh. von, Politiker (1829-1904).
5 Briefe mit eigenh. U. Wien, 1885-89.
Zusammen 7 SS. Folio. An das Ministerium des Inneren betr. finanzieller Fragen und Abrechnungen im Zusammenhang mit Aus- und Umgestaltung, Dekoration u. a. m. des k. k. Hofburgtheaters: "Mit dem Decorations-Inspector des k.k. Hofburgtheaters Gilbert Lehner wurde behufs Anfertigung eines Gobelin-Vorhanges [...] für das neue Hofburgtheater ein Accord-Protocoll abgeschlossen, von welchem sich die General-Intendanz der k.k. Hoftheater beehrt, dem hochlöblichen k.k. Ministerium eine Abschrift zu übermitteln" (Br. v. 13. XII. 1888, ohne die erwähnte Abschrift). - Bezecny wurde 1869 Generalsekretär der Wiener Börsenkammer und im Jahr darauf Chef des Präsidialbüros im Finanzministerium, Kommissär der Kreditanstalt, Geheimer Rat und Herrenhausmitglied. 1874 zum Sektionschef und Leiter der Kredit- und Budgetsektion ernannt, hatte Bezecny von 1878-1904 das Amt des Gouverneurs der Bodenkreditanstalt inne. Nebenbei war er von 1885-98 Intendant der Wiener Hofbühnen, Präsident der Wiener Poliklinik und der Gesellschaft der Musikfreunde. Selbst leidenschaftlicher Pianist, galt Bezecny als Förderer des künstlerischen und musikalischen Lebens in Wien. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf des k. k. Hoftheaters und gestemp. Eingangsvermerk des Min. d. Inneren.
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Bielka, Erich, Diplomat und Politiker (1908-1992).
Gedr. Dankeskarte mit eigenh. Grußzeile und U. O. O. u. D., [1974].
1 S. Qu.-8vo. An Staatsoperndirektor Egon Seefehlner (1912-97) mit Dank für Glückwunsche zu seiner Ernennung zum Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten. - Seit 1935 im diplomatischen Dienst tätig, war Erich Bielka ein erklärter Gegner des Nationalsozialismus und wurde nach dem "Anschluß" Österreichs verhaftet; später schloß er sich der Widerstandsbewegung an. "Nach der Rückkehr in den Diplomatischen Dienst 1945 leitete Bielka die österreichischen Vertretungen in Bern (1946/47) und in Kairo (1947/48). 1952-58 war er Gesandter, später Botschafter in Ankara und gleichzeitig im Iran und in Afghanistan akkreditiert. 1958 wurde er Leiter der wirtschaftspolitischen Sektion, 1962 Generalsekretär im Außenministerium. Bielka war 1967-72 Botschafter in Bern, 1972-74 in Paris und 1974-76 österreichischer Außenminister" (DBE).
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Big Chief White Horse Eagle, Indian Chief (1822[?]-after 1930).
Autograph dedication signed, on printed portrait photograph. Adelaide Villa, Quarazze, Merano, Italy, [November 20, 1929].
1 p. on bifolium. Verso: ALS by White Horse Eagle's wife, Queen Wa-The-Na. 1p. Below the printed portrait, which occupies most of the cover page, Big Chief has penned the words, "How. Big Chief White Horse Eagle. Worlds Famous Chief Born 1822. Age 107". In the upper left corner, his second wife, a white woman called "Queen Wa-The-Na" by the Indians, writes, "God bless you all", to which some illustrations are added (three tipis and a stylized Indian motif). The inside pages bear a printed poem, "The Indian's Lament", "By the Honorable Big Chief White Horse Eagle", in 26 rhyming couplets which bear much affinity to several English Renaissance and Romantic poems, with some passages less than distantly reminiscent of Shylock's plea in "The Merchant of Venice". On the back: ALS by the "Queen" to the Austrian autograph collector Maria Sander: "In looking over our mail I find your letter and request for Big Chief's autograph. [...] I know you will appreciate having this wonderful 'Lament' written by the Big Chief. [...] We are having a wonderful time in this beautiful country. Big Chief is a century of living history and the best known and best beloved man living to-day in the world. He joins with me in sending greetings and God's blessings that you may have health, peace and happiness." With pen drawing of an Indian feather. - White Horse Eagle travelled America, Europe, and Asia, claiming to be an Osage and chief of 105 Indian tribes and bestowing chief's honors on white celebrities wherever he came. He apparently attracted Maria Sander's attention during his Grand Tour of Germany in the Spring and Summer of 1929: he had made a sensational arrival in Berlin on April 18 in full chief's array and a feather head-dress of several meters in length. He requested to shake President Hindenburg's hand, as he allegedly had done with Bismarck during his first Grand Tour in 1887. He proceeded to visit the Berlin Anthropological Society and the grave of Karl May, Germany's cult writer of westerns. After hiring on a German Wild-West circus similar to that of Buffalo Bill's, he dictated an autobiography to the Nazi historian Edgar von Schmidt-Pauli, whose aim of proving the superiority of the 'Aryans' seems to have been neatly complemented by White Horse's stirring laments over the dying Indian race. The Viennese artist Steffi Ventura painted his portrait. Later, White Horse fell into disrepute: his alleged tribesmen complained that he spoke not a word of their native language, that he knew nothing of Indian culture and religion, and that the only God he held dear was alcohol. Finally, it was apparently proven that he had African Americans among his ancestors. His age had never been believed, anyway. - With envelope addressed in the "Queen's" hand. Fine autograph of this colourful, albeit dubious persona of American history.
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Bils, Anton, Militär.
Eigenh. Brief mit U. Görz, 25. V. 1866.
1 S. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Häute [!] empfange ich [...] die Mittheilung, daß die von mir [...] pränumerierten 7 Exemplare Ihres verdienstlichen und ausgezeichneten Werkes über die ‘Tauern’ vom Kriegsministerium übernommen worden sind [...]”. - Anton Bils hatte sich im Feldzug 1849 in der Schlacht von Novara, “wo er zur Entscheidung der Schlacht durch Umsicht und Entschlossenheit wesentlich beitrug” (Wurzbach, zit. n. DBA I 102, 143), den Orden der Eisernen Krone erworben. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-1885) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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[Birkfeld - Steiermark]. Kolb, Johann Nepomuk, Theologe und Pfarrer (fl. um 1800).
Taufschein. Birkfeld, 14. XI. 1806.
1 S. Qu.-Folio (326:208 mm). Mit rotem Wachssiegel. Taufschein von der Pfarre St. Peter und Paul in Birkfeld im Oberen Feistritztal, für den am 2. August 1792 geborenen Joseph Graff, Sohn des bürgerlichen Mauerermeisters Johann Graff und der Helena Schlamendinger. Das gedruckte Formular eigenhändig ausgefüllt von Johann Nepomuk Kolb, "der Weldweiß- und Gottesgelährtheit Doktor Fürstbischöfflicher Rath Pfarrer, und Dechant". - Faltspuren; Steuerstempel; etwas braunfleckig; kl. Papierdurchbrüche hinterlegt und mit einem größeren Einriß; knittrig.
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Biro, Ladislaus, Titularbischof und Hofrat der ungarischen Hofkanzlei.
Eigenh. Brief mit U. Wien, 28. V. 1866.
1 S. 4to. Wohl an den namentlich nicht genannten Staatsmann und Historiker Joseph Alexander Frh. von Helfert (1820-1910), Präsident der k. k. Central-Commission für Künste und historische Denkmale, mit der Bestätigung über den Erhalt von 42 Gulden und 42 Kreuzern zu Gunsten der Verlassenschaft des jüngst verstorbenen Bischofs Michael Haas. - J. A. Frh. v. Helfert war seit 1848 im Wiener Unterrichtsministerium tätig, gründete das Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, war Präsident der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler und vertrat seit seiner Aufnahme ins Herrenhaus 1881 eine konservativ-patriotische Linie. Daneben war der Jurist und Historiker Präsident der Leo-Gesellschaft, Schwester der deutschen Görres-Gesellschaft, und Verfasser zahlreicher historischer Arbeiten.
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Bismarck, Friedrich Wilhelm Graf von, Militär, Diplomat und Schriftsteller (1783-1860).
Eigenh. Brief mit U. ("Graf von Bismarck"). Karlsruhe, 28. VII. 1846.
1 S. Gr.-4to. An Hauptmann Georg Schuster in Komorn (Ungarn): "Euer Hochwohlgeboren hatten die Gefälligkeit mir die 2te Auflage Ihrer Militärischen Stylistik zu übersenden deren Durchblick mir sehr großen Genuß gewährte. Eine Critik hierüber schickte ich Ihrem Wunsch gemäß zur Annahme an die Expedition der Augsburger Allgemeinen Zeitung [...]". - F. W. Graf Bismarck stand in hannoverschem und nassauischem Dienst, wurde jedoch aus letzterem wegen eines Verhältnisses entlassen, das er mit der Tochter von Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen - die später dennoch seine Frau werden sollte - unterhalten hatte. Er trat dann in englische und seit 1807 in württembergische Militärdienste und zeichnete sich im Krieg von 1809, in dem die Württemberger auf Seiten Napoleons kämpften, unter General Masséna aus; 1812 nahm er an allen Kampfeinsätzen des Korps von General Ney teil. "Seit 1820 war er württembergischer Gesandter in Karlsruhe, 1825-45 in Dresden, Berlin, Hannover und dann wieder in Karlsruhe; 1848 trat er in den Ruhestand" (DBE). Zu Bismarcks zahlreichen Auszeichnungen zählte auch das Kreuz der Ehrenlegion, das ihm 1809 von Napoleon selbst verliehen worden war. - Papierbedingt etwas gebräunt und mit kleinen Randläsuren.
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Bismarck, Herbert Graf von, Staatsmann (1849-1904).
2 (davon 1 hs. und 1 ms.) Briefe mit eigenh. U. sowie zwei Visitkarten mit jeweils 2 eigenh. Zeilen und Datum. Berlin, 12. bzw. 27. II. 1902.
Zusammen 4 SS. Verschiedene Formate. Mit zwei adr. Kuverts. Beiliegend zwei unbeschr. Visitkarten sowie zwei gedr. Retourpostkarten von Otto Fst. Bismarck. Zusammen 4 Bll. Mit weiteren Beilagen. An Frau Stadtbaumeister Elly Staerk in Graz, der er "für die freundliche Übersendung des schönen Gedichte auf meinen Vater, welches Sie die Güte hatten, hier vorzutragen" (Br. v. 12. II. 1902) ebnso dankt wie für die "Einladung zur Bühnenaufführung des Lese- und Redevereins 'Germania'", an der teilzunehmen er jedoch aufgrund seiner Unabkömmlichkeit nicht möglich sei. - Weiters beiliegend: 1) Otto Geyer: Rede zum Gedächtnis des Fürsten Otto Bismarck. Sonderabdruck aus Nr. 183 des "Sächsischen Postillon". 16 SS. Unaufgeschn. OBr. 8vo. Mit eh. Widmung d. Verf. - 2) N. N.: Festschrift zum 30. Gedenktage der Schlacht von Sedan. Festfeier der Deutschvölkischen Wiens. Wien, Friedrich Schalk, 1900. 8 Bll. Folio. - 3) Sammelmappe hervorragender Concurrenz-Entwuerfe. Entwuerfe zu dem Denkmal für seine Durchlaucht den Fürsten Bismarck. Heft XXII. Berlin, Ernst Wasmuth Verlag 1892. Titel, 3 Bll. und zahlr. Abb. auf 25 Tfln. Bedr. OBr. 4to. Bl. 2 recto mit eigenh. Widmung Gustav Starkes an Franz und Ella Stärck. - 4) Zeitungen d. Zt. aus Anlaß des Ablebens von Otto Fst. von Bismarck: i) Ostdeutsche Rundschau. Nr. 211 vom 1. VIII. 1898. - ii) Dass. Nr. 212 vom 2. VIII. 1898. - iii) Dass. Nr. 213 vom 3. VIII. 1898. - iv) Dass. Nr. 214 v. 4. VIII. 1898. - v) Dass. Nr. 215 vom 5. VIII. 1898. - vi) Dass. Nr. 217 vom 7. VIII. 1898. - vi) Grazer Tagblatt. Nr. 211 vom 1. VIII. 1898. Morgen- und Abendausgabe. - vii) Dass. Nr. 212 vom 2. VIII. 1898. Morgen- und Abendausgabe. - viii) Dass. Nr. 213 vom 3. VIII. 1898. Morgen- und Abendausgabe. - viii) Dass. Nr. 214 vom 4. VIII. 1898. Morgen- und Abendausgabe. - ix) Dass. Nr. 215 vom 5. VIII. 1898. Morgen- und Abendausgabe. - x) Grazer Wochenblatt. Nr. 32 vom 7. VIII. 1898. - xi) Unverfälschte Deutsche Worte. Nr. 16 vom 16. VIII. 1898. xii) Sonderausgabe des Obersteirerblatts. 1 S. Folio. - xiii) Sonderbeilage einer nicht genannten Zeitung. 8 SS. auf 4 Bll. Folio. xiv) ein Zeitungsausschnitt aus der Ostdeutschen Rundschau.
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Bismarck, Klaus von, Journalist und Intendant des WDR und Vorsitzender der ARD (1912-1997).
Ms. Brief mit U. Friedrichsruh bei Hamburg, 8. X. 1964.
½ S. 8vo. Mit ms. adr. Kuvert. An Joseph Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag. - Klaus von Bismarck wurde 1960 als parteipolitisch neutraler, evangelischer Kandidat zum Intendanten des inzwischen gegründeten WDR gewählt. Während seiner Amtszeit von 1961 bis 1976 versuchte er, sich aus den Auseinandersetzungen der Parteien um Einfluss auf den Sender herauszuhalten und sich auf die Qualität des Programms zu konzentrieren. Als Präsident des Goethe-Instituts (1977-89) bemühte er sich besonders um die Vertiefung der Kulturbeziehungen zu den sozialistischen Ländern. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Bissingen und Nippenburg, Cajetan Gf. von, Staatsmann (1806-1890).
Brief mit eigenh. U. ("Bissingen"). Innsbruck, 3. XI. 1852.
1 S. Gr.-8vo. An die k. k. Landeshauptkasse betr. der von Schlossermeister Josef Aicher angefertigten Gartenbänke und -sessel. - Cajetan Gf. von Bissingen und Nippenburg war 1848 Mitglied des Fünfzigerausschusses des Vorparlaments und des Verfassungsausschusses in Frankfurt a. M. gewesen, schied dann jedoch aus dem Parlament aus und trat in österreichische Dienste. "und wurde 1849 Statthalter von Tirol. In dieser Funktion eröffnete er u. a. die zentralen Gerichte in Innsbruck und förderte die Einführung der Telegraphie. Nach einjähriger Tätigkeit als Statthalter in Venedig trat er 1860 in den Ruhestand, blieb aber als Mitglied der Zentrumspartei weiterhin politisch tätig" (DBE). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Statthalters in Tirol und Vorarlberg.
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Bixio, Nino, Italian soldier and politician; fought for Italian unification at Garibaldi's side (1821-1873).
Autograph letter signed ("Nino Bixio"). Paris, 12 April 1861.
8vo. ½ pp. on bifolium. To a lady, apologizing for not having found the time to pay her a visit. - With small label and ms. number on the reverse. - Rare.
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Blackwood, Frederick Temple, Staatsmann und Diplomat (1826-1902).
9 eigenh. Briefe mit U. London, Paris u. a., 1858-1892.
Zusammen 36 SS. auf 24 Bll. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert. Beiliegend zwei Zeitungsausschnitte. Freundschaftliche Korrespondenz mit Madame Todesco und Prinzessin Batthyany: "[...] We are now steaming down the Red Sea , and it is so cold that I was obliged to wear a thick overcoat at the breakfast table. Every day they promise me a little warmth and every day the climate becomes more arctic in its severity [...]" (a. d. Br. v. 28. XI. 1884). - Der britische Diplomat war von 1872 bis 1878 Generalgouverneur von Kanada und folgte i. J. 1884 George Robinson, 1. Marquess of Ripon, als Vizekönig von Indien. "Während der Amtszeit des Earls wurde die British Indian Army modernisiert. Schwerpunkt seiner Amtszeit waren aber außerpolitische Konflikte mit Rußland um die Vorherrschaft in Zentralasien im Rahmen des Great Game. Dufferin gelang es auch hier, militärische Konflikte durch Verhandlungen zu vermeiden" (Wikipedia). Nach dem Ende seiner Amtszeit war Blackwood als britischer Botschafter in Rom und Paris tätig, 1888 wurde er zum Marquess of Dufferin and Ava erhoben.
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Blanc, Louis, Politiker (1811-1882).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 9,8:18,3 cm. Mit eh. Adresse. An Madame Milner Gibson, der er für eine Einladung dankt, die er nur leider nicht wahrnehmen werde können. - Der überzeugte Demokrat, Theoretiker der sozialistischen Linken und Gegner gewaltsamer Revolutionen war nach der Februarrevolution 1848 Mitglied der provisorischen Regierung und Präsident der neu eingesetzten aber machtlosen Arbeiterkommissionen. Nach dem 15. Mai unter Anklage gestellt, floh er ins belgische und später ins englische Exil, von wo er nach dem Sturz des Empire 1870 nach Frankreich zurückkehrte, Mitglied der Nationalversammlung wurde und bis zu seinem Tod sich als Abgeordneter für die Anliegen des dritten Standes. Vgl. Brockhaus, 17. Aufl., s.v. - Mit horizontalen und vertikalen Faltspuren.
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Blome, Gustav Gf. von, Politiker (1829-1906).
Eigenh. Brief mit U. München, 1. V. 1864.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend ein Brieffragment mit eigenh. Namenszug. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Euer Hochwohlgeboren bitte ich ergebenst dem Courrier Uhl der mir in Paris einige Commissionen besorgte den kleinen Betrag von [...] verabfolgen zu lassen. Ich bin hier glücklich wieder angelangt, aber auch in den Winter zurückgefallen [...]". - Gf. Blome trat nach seiner Teilnahme am dänischen Krieg 1848/49 in den österreichischen diplomatischen Dienst, der ihn nach St. Petersburg, Paris, ins Wiener Außenministerium und als Gesandter nach Hamburg und München führte. 1865 war er an den Vorbereitungen des Gasteiner Vertrags über die Elbherzogtümer beteiligt. Blome, der nachhaltig für sozialpolitische Reformen sprach, trat für die berufsständische Organisation der Wirtschaft, für eine Arbeiterunfallversicherung, für Sonntagsruhe und für ein Verbot der Nachtarbeit für Frauen ein. - In altem Sammlungsumschlag.
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Blumenthal, Leonhart Gf. von, Militär (1810-1900).
Eigenh. Brief mit U. Interlaken, 14. VII. 1893.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An das Hotel Straubinger in Wildbad Gastein betr. einer Zimmerreservierung: “Ich beabsichtige am 20t. über Innspruck [!] in Wildbad Gastein einzutreffen u. dort einige Zeit zu bleiben. Zu meiner Begleitung sind 2 meiner Enkelinnen Fräuleins von Möllendorff u. ein Diener [...]”. - Der aus einer märkischen Offiziersfamilie stammende Militär nahm 1848 am dänischen Feldzug teil, wurde im Jahr darauf Chef des Generalstabs der schleswig-holsteinischen Armee und 1858 Adjutant des Prinzen Friedrich Karl. Als Befehlshaber der Armee des Kronprinzen machte er die Erstürmung der Düppeler Schanzen, den Übergang nach Aalsen, die Schlacht von Königgrätz und den Deutsch-Französischen Krieg mit.
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Böheim, Wendelin, Historiker (1832-1900).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 14. X. 1881.
2 SS. 8vo. Gratuliert einem namentlich nicht genannten Direktor “zu der Ihnen verliehenen, ebenso verdienten, als wie auch sicher erwarteten Auszeichnung [...] Mögen Sie diesen Orden recht lange Zeit tragen [...]”, und setzt ihn weiters davon in Kenntnis, “daß die bewußten Metallaufschriften für die Waffensammlung [...] in Arbeit sind. Sie sind bis Ende des Mts. fertig und kosten nachdem ich eine ergiebige Preisreduktion vorgenommen habe 67fl 80 Kr. Sie werden von der Firma Anton Büchler VI. Stumpergasse 51 geliefert [...]”. - Aus Gesundheitsgründen 1877 aus dem militärischen Dienst entlassen, wurde Böheim 1878 zum Kustos der kaiserlichen Waffensammlung in Wien ernannt, die er als deren erster Direktor dem Kunsthistorischen Museum angliederte. Als Mitbegründer der historischen Waffenkunde erhob er diese zu einer eigenständigen Wissenschaft. Neben zahlreichen anderen waffenhistorischen Werken veröffentlichte Böheim 1890 ein ‘Handbuch der Waffenkunde’. - Auf Briefpapier mit farb. gepr. kalligr. Monogramm.
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Böhm, Johann, Politiker (1886-1959).
5 ms. Briefe mit eigenh. U. Wien, 1945-1951.
Zusammen 5 SS. 4to und 8vo. An Tina (1) und Dr. Josef Barnert (4). Dankt für übersandte Glückwünsche und bedauert, an den Feierlichkeiten zum 25jährigen Dienstjubiläums von Josef Zach nicht teilnehmen zu können. - In der Zwischenkriegszeit hauptamtlich in der Gewerkschaftsbewegung, von 1930-34 auch als SPÖ-Abgeordneter im Nationalrat tätig, wurde Johann Böhm zwischen 1934 und 1945 politisch verfolgt und mehrfach verhaftet. Nach Kriegsende maßgeblich am Wiederaufbau des gewerkschaftlichen Lebens beteiligt, wurde Böhm 1945 Staatssekretär für soziale Verwaltung sowie 2. Präsident des Nationalrats und 1948 erster Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der jeweiligen politischen Funktion.
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Bösendorfer, Celestine, geb. Possbach.
2 Visitkarten mit jeweils mehreren eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
Zusammen 3 SS. Wohl an den namentlich nicht genannten Baurat Julian Niedzielski, dem die Gattin des bekannten Instrumentenbauers Ludwig zur Vermählung (vermutlich 1877/78) gratuliert: "Darf ich den Worten meines Mannes glauben? Sie verheiraten sich? Seien Sie für diesen, wie für alle Glücksfälle Ihres Lebens meiner freudigsten Anteilnahme gewiß". - Geboren im polnischen Stryszow, studierte Julian Niedzielski (1849-1901) an der technischen Hochschule in Wien bei Heinrich Frh. von Ferstel, brachte im Sinne seines Lehrers die Restaurierung der Wiener Schottenkirche zum Abschluß und errichtete als Mitinhaber der Firma Miksch & Niedzielski mehrere Villen sowie private und auch öffentliche Gebäude, darunter die Marienbader Kolonnaden, das Kurhaus und die Sparkasse in Reichenberg.
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Bofondi, Giuseppe, Kardinalstaatssekretär (1795-1867).
Brief mit eigenh. U. Rom, 30. XI. 1866.
1 S. auf Doppelblatt. Groß-4to. An den Wiener Erzbischof Joseph Othmar von Rauscher (1797-1875) mit Dank für Weihnachtswünsche: "Agli innumerevoli auguri inviatimi nella vicina sopravvenienza della solennità natalizia di pienissima prosperità e benedizioni, essendosi la Eminenza Vostra reverendissima degnata di unire nella sua benignità singolare le più cortesi e gentili espressioni, io ne sono rimasto eccessivamente mortificato, conoscendomi incapace di meritare cotanto da Vostra Eminenza [...]". - In seiner Zeit als Priester und Direktor der orientalischen Akademie in Wien war Joseph Othmar von Rauscher (1797-1875) einer der Prinzenerzieher des späteren Kaisers Franz Joseph I., mit dem ihm seither ein enges Vertrauensverhältnis verband. 1849 wurde er zum Fürstbischof von Seckau ernannt, 1853 erfolgte die Weihe zum Erzbischof von Wien. In dieser Funktion traute er am 24. April 1854 das Kaiserpaar Franz Joseph I. und Elisabeth in der Wiener Augustinerkirche. Als Erzbischof war Rauscher maßgeblich am Zustandekommen des 1. Konkordates beteiligt, das am 18. August 1855 unterzeichnet wurde und den Josephinismus beendete. Am 17. Dezember 1855 kreierte Papst Pius IX. Rauscher zum Kardinal. Am Ersten Vatikanischen Konzil nahm Raucher als Konzilvater teil. Er führte die Fraktion der „Inopportunisten“ an, die das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes aus kirchenpolitischen Gründen ablehnten. - Wohl erhalten.
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Bole, Prosper, Jesuit und Pädagoge (1810-1890).
2 Briefe mit eigenh. Namenszug. Schloß Frohsdorf bei Wiener Neustadt, 23. IX. und 10. XI. 1871.
Zusammen 4 SS. auf Doppelbll. Gr.-8vo. Beiliegend zwei gleichfalls eh. Notizzettel zur Erinnerung an seine Bestellung und darauf bezügliche Ersuchen an den Buchhändler. An den Buchhändler und Verleger Mayer in Wien, Singerstraße 7, mit der Bitte, die "Fontes Rerum Austriacarum" in sein Haus in Maria-Lach und die Rechnung zu ihm nach Schloss Frohsdorf zu senden. "Den letzten Band, den Sie mir gezeigt haben, als ich vor 15 Tagen in Wien war, war der 34., aber es gibt Neuere, da im Gerold-Katalog des Jahres 1869, der der Verleger dieser Historischen Kollektion ist, mehr als 36 aufgezählt werden [...] Wie auch immer, bitte ich Sie alle Werke aus dieser Reihe, die erschienen sind, an folgende Adresse zu schicken [...]". Weiters ersucht er um einen Rabatt, um Benachrichtigung, wenn die Bücher verschickt werden, und um eine detaillierte Rechnung mit den Namen aller Historiker, die Beiträge geschrieben haben. - Der aus Thise (Doubs) gebürtige Jesuit Prosper Bole lehrte Grammatik und Rhetorik in der Schweiz, in Belgien, Österreich und in seiner Heimat Frankreich. "Chargé, en 1865, à Feldkirch, de l'éducation du Comte de Bardi, il resta, pendant sept ans, attaché à sa personne, soit à Feldkirch, soit à Frohsdorf" (de Backer/Sommervogel I, 1611).
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Bombelles, Heinrich Graf von, Diplomat und Erzieher (1789-1850).
Eigenh. Brief mit U. Mailand, 11. II. 1850.
1¾ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An einen Joseph Geiger, "Chevalier des [Lég]ion d'honneur": "Ich danke Ihnen recht sehr für Ihre freundlichen Zeilen, und würde mich recht glücklich schätzen wenn ich, wie Sie sagen, etwas zu Ihrer Heirath beytragen könnte. Sie wissen aber selbst daß ich ganz aus dem Wirkungskreis heraus bin, wo dieses Geschäft zu Ihrer Befriedigung, und wie Sie es gewiß verdienen, geregelt werden könnte. Bey Hofe bin ich nur noch mit der guten Gräfin Schönborn im spärlichen Verkehre, und ich habe es nicht unterlassen Ihrer in meinem letzten Briefe so warm ich konnte zu erwähnen. Ob sie aber in der Lage seyn wird etwas zu thun - weiß ich nicht [...]". - Seit 1805 im österreichischen Kriegsdienst stehend, kämpfte der Sohn des französischen Generals, Diplomaten und späteren Bischofs von Amiens Marc Marie Marquis de Bombelles und Prinzessin Angélique de Mackau in Italien und 1813 als Hauptmann in der Völkerschlacht bei Leipzig, begleitete den Grafen Merveldt nach London und machte den Feldzug 1815 als Adjutant des Erzherzogs Ferdinand mit. "Später wurde er Gesandter in Petersburg, dann am portugiesischen und endlich am Turiner Hof. Im Jahr 1836 übernahm er in Wien die Erziehung der Enkel des Kaisers Franz II., des späteren Kaisers Franz Joseph und seiner Brüder, und begleitete sie im Mai 1848 auf ihrer Flucht nach Innsbruck. Metternich hielt Heinrich Franz von Bombelles für den geeigneten Erzieher des zukünftigen Thronfolgers [...] [Er] galt als eine der hervorragendsten Stützen des kirchlichen Einflusses bei Hof. Infolgedessen war er bei der österreichischen Bevölkerung verhaßt. Während der Revolution von 1848/49 bezeichneten die Revolutionäre ihn als 'Judas, den Erzschelm' und hängten ihn darstellende Strohpuppen als 'Urheber allen Übels'" (Wikipedia). - Bl. 1 mit einem kleinen Ausriß am unteren Rand (keine Textberührung).
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Bombelles, Graf Carl von, Obersthofmeister und Minister am Hof von Parma (1784-1856).
Brief mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. An Ignaz Franz Castelli mit dem Ausdruck des Einverständnisses von Erzherzogin Maria Ludovica, ihr sein Taschenbuch "Huldigung der Frauen" für das Jahr 1842 widmen zu dürfen. - Gf. v. Bombelles war Offizier der Marine und begleitete Erzhzg. Ferdinand Maximilian nach Mexiko. Nach seiner Rückkehr als Kämmerer Erzherzog Franz Karls und Obersthofmeister von Kronprinz Rudolf tätig, war er u. a. an der Überstellung der Leiche seines durch Freitod aus dem Leben geschiedenen Herren beteiligt. Musisch sich betätigend, verfaßte und komponierte der Neffe des Diplomaten Ludwig Gf. Bombelles Liedtexte, Lustspiele, Klavierstücke und Quartett. - Mit gut erhaltenem Siegel und einem in die Blatthälfte hineinreichenden Einriß.
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Bonaparte, Joseph, Napoleons ältester Bruder und König von Neapel und Spanien (1768-1844).
Eigenh. Brief mit U. ("Joseph"). Neapel, 10. III. 1808.
½ S. auf Doppelblatt. 4to. An M. de Clermont mit einer Nachricht über Admiral Ganteaume, der auf Korfu war und den man am 2. März auf der Höhe von "Zante" (Zakynthos) wähnte. Ein Brief von ihm sollte dem Konteradmiral Cosmao am 4. März überbracht worden sein und ihn zur (Ver-?)Sammlung aufgerufen haben: "[…] d’une lettre de l’amiral qui prescrivait au contre amiral Cosmao de le[s?] rallier: cette lettre doit être parvenue au contre amiral le 4 mars, il sera parti [...]". Möglicherweise würde das gesamte Geschwader nach Tarent kommen. Er möge die Einheiten weiter arbeiten lassen und ihn über interessante Neuigkeiten auf dem Laufenden halten: "[...] il est dans l’ordre des choses possibles que toute l’escadre vienne à tarente. Continuez à faire travailler aux batteries et mandez-moi par des coursiers les nouvelles qui peuvent m’intéresser [...]". - Mit drei kleinen Stecknadeldurchstichen und leicht angestaubt, insgesamt jedoch wohlerhalten.
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Bonaparte, Mathilde, Nichte von Napoleon (1820-1904).
Eigenh. Brief mit U. ("Mathilde"). Saint-Gratien, "mardi matin".
¾ S. Kl.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Mademoiselle Valentine Franck mit der Anfrage, ob diese nicht Freitagabend zum Diner kommen möge. - Die Tochter von Napoléons jüngstem Bruder Jérôme Bonaparte und dessen 2. Ehefrau Katharina von Württemberg widmete sich leidenschaftlich der Pastell- und der Aquarellmalerei und unterhielt ab den 1850er Jahren in ihrem Pariser Hôtel particulier einen künstlerischen und literarischen Salon. - Auf Briefpapier mit gestemp. Adresse; das Kuvert mit ausgerissenem linken Rand (die Adresse selbst intakt).
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Boncompagni-Ludovisi, Antonio, VII principe di Piombino, Italian nobleman and politician (1808-1883).
Autograph letter signed ("Principe di Piombino"). Albano, 20 July, n. y.
4to. 1 p. In Italian. To a doctor Wahle, who was treating the sender's wife, Donna Guglielma Massimo: "My wife had a very bad day today and had to stay in bed most of the time. This morning she took one of those medicine envelopes you had left her [...] We're hoping to have a less bad day tomorrow [...] If you have any means to soothe the present pain, I shall be much obliged to you; and in that case you can deliver the remedy to my servant Alfredo who will send it to Albano tomorrow [...]" (transl.). - From the collection of Eduard Fischer von Röslerstamm (1848-1915). - Somewhat browned and spotty.
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Boncompagni-Ludovisi, Guglielma, principessa di Piombino, Italian noblewoman (1811-1899).
Autograph letter signed ("P[rincipe]ssa di Piombino"). N. p., "sabato 19", n. y.
8vo. 1 p. To her doctor named Wahle, despairingly reporting on an increasing pain: "oggi il dolore è molto più forte di ieri che mi obbliga spesso a mettermi sul canapè stesa [...] vorrei domani star meglio, ma non ci credo [...]". - Somewhat browned and with slight damage to the upper edge. From the collection of Eduard Fischer von Röslerstamm (1848-1915).
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Boncompagni-Ludovisi, Maddalena, principessa di Piombino, Italian noblewoman (1782-1846).
Autograph letter signed ("La P[rincipes]sa di Piombino"). N. p. o. d.
8vo. 1 p. To a doctor named Wahle, describing the worsening state of a female family member and the fruitless attempts at soothing her pain: "Caro dottore, questa mattina circa le undici e mezza sono stata chiamata in Casa Altieri; [...] ed ho trovato il mio nipote Pri[nci]pe di Viano disperato per lo stato della moglie che dalla mezzanotte soffriva dolori atrocissimi di stomaco; interrogati ambedue da me, se voi eravate stato chiamato, mi hanno detto di sì; mi ha rassicurata la principessa di aver presa la cartina, senza avere avuto alcun sollievo; in questo stato di cose visto le smanie della giovine e il suo soffrire si è tenuto consiglio e si è preso il calmante allopatico. lo sono incaricata di farvi questa confessione; la faccio con rincrescimento, ma voi ben capirete, che manca il coraggio di resistere, quando si vede un patimento tanto eccessivo maggiore in una persona [...]". - The patient in question could be Vittoria Boncompagni Ludovisi (1799-1840), who had married Clemente Altieri, VI principe di Oriolo in 1817 in Rome. - From the collection of Eduard Fischer von Röslerstamm (1848-1915).
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Bonghi, Ruggero, Altphilologe und Politiker (1826-1895).
Eigenh. Brief mit U. ("Bonghi"). Neapel, 13. IX. 1861.
½ S. auf Doppelblatt. Gr.-4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An Filippo de Blasio, "Segretario della Polizia & dell' Interno", betr. einer Angelegenheit mit einem Pächter. - Ruggero Bonghi war 1867 Gründer der Zeitung "La Stampa" (damals unter dem Namen "Gazzetta Piemontese") und amtierte von 1873 bis 76 als Bildungsminister. "In dieser Zeit reformierte er das italienische Bildungssystem und die Accademia della Crusca [...], beschnitt die Privilegien der Universität von Neapel [und] gab den Anstoß zur Gründung der italienischen Nationalbibliothek [...] Ferner begründete er die Direzione generale degli scavi e dei Musei ('Generalamt der archäologischen Ausgrabungen und der Museen') und initiierte den Parco Regionale dell'Appia Antica, den archäologischen Park längs der Via Appia" (Wikipedia). - Mit starken Läsuren an den Rändern und einigen kleineren Ein- bzw. Ausrissen. - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit kl. Registraturetikett, verso mit dem verschlungenen Monogrammstempel "LS".
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Boromisza, István, Kanoniker und Pfarrer (gest. 1916).
Eigenh. Brief mit U. Szatmár Németi (Siebenbürgen), 21. I. 1908.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Lange ist es her, dass ich immer und immer mich bedanken will für die lieben Zeilen, mit welchen Sie die Güte hatten, mich aufzusuchen; aber Tag für Tag bleibt es bei dem Vorsatz - und so vergeht die Zeit [...] Frau Stokles (Die 'Beichtmutter'!) hat im Herbst in Wien ausgestellt. Nach den Wiener Blättern hatte sie grossen Erfolg. - Durch einen Irrthum (schrieb sie mir) traf sie Ew. Hochwohlgeboren nicht - und so fielen alle ihre Pläne ins Wasser. - Ich selbst wollte nach Lainz zu den Patres, um meine Exercitien zu machen; aber zu selber Zeit war es keine Möglichkeit, mich im Hause aufzunehmen, - und so blieb ich schön zu Hause, und die Wiener Excursion blieb aus [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Bovet, Alfred, Industrieller und Autographensammler (1841-1900).
Eigenh. Brief mit U. Valentigney, 14. VI. 1890.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten, dem er als Mitglied der "société' d'histoire diplomatique" und der "Académie de Besançon" von der Veröffentlichung eines Katalogs berichtet, der eine Sammlung von Autographen dokumentiert. Ein Exemplar soll dem Empfänger des Briefes zugeeignet werden: "[...] j'estimerais á grand honneur, Excellence, d'oser vous offrir un exemplaire de lire, et régulièrement flatté, á la pensée que l'illustre historien de Marie-Antoinette, puisse trouver quelque plaisir á parcourir ce volume." - Alfred Bovet war 1866 durch Heirat Teil der Industriellenfamilie Peugeot geworden; 1869 begann er eine umfangreiche Sammlung von bibliophilen Büchern, Portraits und Autographen anzulegen, die er 1884/85 von Etienne Charavay (1848-1899) in Paris versteigern ließ, wozu ein in Beschreibung und Ausstattung mustergültiger Katalog erschien, der "einen bis heute nicht wieder erreichten Höhepunkt in der buchmäßigen Darstellung einer Autographensammlung" (Mecklenburg, Vom Autographensammeln, S. 29) bildet. - Auf Briefpapier mit gedr. kalligr. Monogramm.
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[Bozen].
Schriftstück betr. der Übertragung der Eigentumsrechte an zwei Grundstücken. Bozen, 15. III. 1673.
1 S. Imperial-Folio. Die zu Rede stehenden Grundstücke - das "Stuckh Perg" sowie "ain andres Stuckh, so von der Kolstath in Pigltahl grad hiniber an dei Want geeth" - standen zuvor im Besitz des Jörg Christoph zu Wolkenstein und Wanngen und gingen nunmehr in den Besitz von Hanns Heller aus Gries-Bozen über. - Mit papiergedecktem Siegel; kleine Papierdurchbrüche in den Faltungen, sonst tadellos.
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Brady, Thomas Frh. von, General (1752-1827).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. An den Gf. von Geniceo am Stock im Eisen-Platz in Wien. - Der gebürtige Irländer stand von 1769 bis 1788 im Dienst des 15. Infanterieregiments Pallavicini, zeichnete sich im Türkenkrieg vor Dubiza und Novi aus. "In zwei Stürmen auf diese letztere Festung that er Wunder der Tapferkeit und ward verwundet. Er erwarb sich da das Maria Theresienkreuz" (Wurzbach II, 107). Bis zu seiner Pensionierung 1810 in Italien, Böhmen, Albanien und Dalmatien stationiert, wurde ihm 1815 vom Kaiser das Incolat für Böhmen verliehen. "Er hatte bei 40 Jahre gedient und war Inhaber eines Infanterie-Regiments und geheimer Rath" (ebd.). - Bl. 2 mit Randausr. durch Brieföffnung; beiliegend ein alter Sammlungsumschlag.
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Brandl, Franz, Polizeidirektor und Schriftsteller (1875-1953).
4 eigenh. Postkarten mit U. Wien, 1948-1951.
Zusammen 4 SS. Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adr. Dankt Josef Wesely für ihm alljährlich übersandte Geburtstagswünsche. - Franz Brandl war ein knappes halbes Jahr, bis zu seiner Zwangspensionierung im März 1933, Amtsnachfolger von Johann Schober als Polizeipräsident und spielte bereits "vor dem Einmarsch Hitlers eine große Rolle als ‘Illegaler'; 1945 wurde er wegen Hochverrats zu zwei Jahren schweren Kerkers verurteilt" (Kosch I, 878). "Im Alter veröffentlichte er Romane (ab 1952); 1935 erschienen seine Memoiren ‘Kaiser, Politiker, Menschen'" (Czeike I, 441).
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Brasseur, A. Rt. von Kehldorf, Militär (1776-1844).
Eigenh. Leistungsbestätigung mit U. Wien, 31. VIII. 1831.
½ S. Folio. Wohl an die Eltern des Joseph Bayer: "Daß der diesseitige ausgemusterte Zögling Joseph Bayer von dem Gefertigten sowohl als von den Hrn. Professoren der 6ten Classe für tauglich erachtet wurde in das Genie-Corps aufgenommen zu werden [...] wird hiemit zum Troste und Beruhigung der Eltern dieses braven und fleißigen jungen Mannes bestättigt". - A. Brasseur Rt. von Kehldorf war General-Feldwachtmeister. - An den Rändern etwa angestaubt.
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Brenner, Gesandter in Athen.
2 eigenh. Briefe mit U. Athen, 26. VI. und 11. XII. 1858.
Zusammen 5½ SS. 8vo. An Herrn von Zerboni: "Für Ihr Schreiben dto. Wien 8. d. M. bestens dankend, beeile ich mich Ihnen den weiteren Hergang in der Sache Melandri mitzutheilen. Als ich Ihnen schrieb um den Hrn. Potlis [?] als Advokaten für jene Dame empfehlen hatte ich noch selber nicht seine Bekanntschaft gemacht, da ich glücklicherweise seit meinem Hierseyn nichts mit Advokaten zu tun hatte. Derselbe war mir aber [...] eindringlich zu obigem Zwecke vorgeschlagen worden. Kaum hatte ich Ihr Schreiben vom 21. April nebst Beilagen erhalten, als ich mich selbst zu Hrn. Potlis [?] verfügte, um ihm die Angelegenheit zu übergeben. Sie können sich mein Erstaunen u. Ärger denken, als er mir sein lebhaftestes Bedauern ausdrückte die Vertretung der Frau M. nicht übernehmen zu können, da er bereits von ihrem Gegner Hrn. Leonides Cartari als Anwalt bestellt worden sei [...]".
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Brestel, Rudolf, Staatsmann (1816-1881).
Brieffragment mit eigenh. U. Wien, 1. VI. 1861.
Ca. 34:203 mm. Schräg beschnitten. Beiliegend eine kleine Portraitphotographie. Brestel wurde 1848 in den österreichischen Reichstag gewählt, gehörte dem Verfassungsausschuß in Kremsier an, wurde vorübergehend politisch verfolgt und verlor seinen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Wien. Mitte der 50er Jahre an der Gründung der Wiener Creditanstalt beteiligt, wurde er im Jahrzehnt darauf in den Niederösterreichischen Landtag gewählt und in den Landesausschuß, später auch in das Abgeordnetenhaus entsandt. Als Finanzminister trug Brestel seit 1867 maßgeblich zur finanziellen Abwicklung des österreichisch-ungarischen Ausgleichs bei.
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Brin, Benedetto, Italian naval administrator and politician (1833-1898).
Letter signed ("BBrin"). With an autograph note by the politician Felice Vallegia. Rome, 24. X. 1884.
Large 8vo. 1¾ pp. on bifolium. In Italian. To the lawyer and politician Felice Vallegia, who had inquired about the possibility of purchasing a ship that had been decommissioned by the Italian Navy: "I hasten to confirm to Your Excellency that the Royal Navy does not now possess any ship in the condition you indicated, as all the ships considered by law for alienation have been sold or scrapped. Only the royal battleship 'Count Verder' remains, which has been disbarred from the naval cadres [...] but [...] is in such a state of decay that it could in no way be put back into service [...]" (transl.). - Vallegia's autograph note, dated Rome 24 October 1884, on fol. 2v reads: "just today was I able to speak with Brin. I wanted a written reply so that you may better know how things stand [...]" (transl.). - Brin held the post of Minister of the Navy several times between 1876 and 1896. Under Giolitti in 1892/93, he also served as Minister of Foreign Affairs. - On stationery with printed letterhead "Ministry of the Navy."
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Broda, Christian, Politiker (1916-1987).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 12. X. 1960.
1 S. 4to. An den Chirurgen und Krebsforscher Leopold Schönbauer: "Mit Ihrem Schreiben vom 28. 9. 1960 haben Sie sich für die Überstellung des Zollwachbeamten Karl Klein in den Justizwachdienst verwendet. Ich möchte Ihnen [...] hiezu mitteilen, daß das Gesuch des Herrn Karl Klein im Wege des Bundesministeriums für Finanzen noch nicht im Bundesministerium für Justiz eingelangt ist [...]". - Christian Broda, der Bruder des Physikers und Chemikers Engelbert Broda, setzte als Bundesminister für Justiz von 1960 bis 1966 und von 1970 bis 1983 bedeutende Gesetzesänderungen u. a. im Familienrecht (Gleichstellung der Frau, Fristenlösung) durch und machte sich um die Verbesserung des Kinder- und Jugendschutzes sowie des Strafvollzugs verdient; 1987 erhielt er den Menschenrechtspreis des Europarats. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; im linken Rand gelocht (keine Textberührung); beiliegend ein ms. Schreiben des Leiters der Präsidialsektion im BMfF v. 12. I. 1961 in selbiger Sache.
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