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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
"Wiener Theater". Eigenh. Manuskript mit Namenszug im Titel. O. O. u. D., [1921].
7½ SS. auf 8 Bll. 4to. “Mit Anton Wildgans, dem neuen Burgtheaterdirektor, ist zwar kein geeigneter Dramatiker, kein erprobter Theatermann, wohl aber ein ganzer Mann und ein echter Dichter zur 'Rettung' der 'ersten Deutschen Bühne' berufen worden. Und gerade dies dürfte heute das Wichtigste und Nötigste sein. Denn gespielt wird im Burgtheater (und im zugehörigen Akademietheater) noch immer vorzüglich: an trefflichen, zum Teil bedeutenden, eigenartigen [...] Darstellern, auch an guten, einfallsreichen Spielleitern ist kein Mangel. Aber es fehlt an einer mannhaften Leitung, die keine Rücksichten kennt, nicht der Mode anhängt, nicht von Personen und Parteien abhängig ist, die in ihrer eifersüchtig gewahrten, unbeirrbaren Selbständigkeit nur der Kunst dient, nichts anderes als die Kunst will [...]". - Anton Wildgans war 1921 als Direktor des Burgtheaters bestellt worden, ein Amt, das er bis 1923 und noch einmal zu Beginn der 1930er Jahre ausübte. - Der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338. - Rechts oben numeriert.
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
"Zur Erinnerung an Anton Wildgans". Typoskript mit eigenh. Namenszug im Titel und zahlr. eh. Bearbeitungsmerkmalen. O. O. u. D., [1932].
4½ SS. auf 5 Bll. 4to. “In Mödling, in seiner geliebten niederösterreichischen Landschaft, ist Anton Wildgans gestorben. Aber er ruht nicht draußen auf dem hügelan gelegenen, in die Ferne blickenden Mödlinger Friedhof, sondern er hat ein städtisches Ehrengrab in Wien und seine letzte Fahrt ging, wie er es selbst gewünscht hatte, rund um das Burgtheater, vor dessen Toren der Generalintendant, der Direktor, die Schauspieler feierlich von ihm Abschied nahmen. Als hätte er bis zuletzt zu ihnen gehört, als sei er in seinem Leben hauptsächlich dem Theater verbunden gewesen [...]". - Anton Wildgans war 1921 als Nachfolger als Direktor des Burgtheaters bestellt worden, ein Amt, das er bis 1923 und noch einmal zu Beginn der 1930er Jahre ausübte. - Max Morold, der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich, studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338. - Rechts oben numeriert.
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Mosenthal, Salomon von, Schriftsteller (1821-1877).
Eigenh. Albumblatt mit U. ("S. H[ermann] Mosenthal"). Wien, April 1847.
1 S. Qu.-gr.-4to. "Liebe und Freundschaft, zwei schlichte Mädchen, wohnten lange in unsrer Mitte. Sie bewohnten kein Palais, sondern meistens einfache Bürgerhäuser. Als aber die englische Miß Industrie zu uns kam, und alle Zimmer brauchte, da hat man der Liebe und Freundschaft das Quartier gekündigt, und die Armen müssen jetzt incognito herumlaufen und ein Plätzchen suchen, wo man sie beherbergt [...]". - Der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Schriftsteller studierte Naturwissenschaften am Karlsruher Polytechnikum, promovierte 1842 und war später Hauslehrer und Erzieher in Wien. "Daneben widmete er sich literarischen Studien, erhielt 1850 eine Beamtenstelle im Ministerium für Unterricht und Kultus und übernahm 1864 den Vorstand der Ministeriumsbibliothek. Mosenthal schrieb Libretti zu Opern von Otto Nicolai, Friedrich von Flotow und Heinrich August Marschner sowie Lyrik und Dramen. Mit seinem Stück 'Deborah' (1850) fand er nach der Uraufführung in Hamburg internationale Beachtung (u. a. 1862: 400 Aufführungen in Folge in New York)" (DBE).
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Mosenthal, Salomon von, Schriftsteller (1821-1877).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 10. IV. 1870.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84) zum Tode von dessen Sohn gleichen Namens: "Das entsetzliche Ereignis das wie ein Blitz aus blauem Himmel ein so reiches blühendes Leben traf, das uns Allen so theuer war, hat auch mich tief erschüttert [...]". - Der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Schriftsteller studierte Naturwissenschaften am Karlsruher Polytechnikum, promovierte 1842 und war später Hauslehrer und Erzieher in Wien. "Daneben widmete er sich literarischen Studien, erhielt 1850 eine Beamtenstelle im Ministerium für Unterricht und Kultus und übernahm 1864 den Vorstand der Ministeriumsbibliothek. Mosenthal schrieb Libretti zu Opern von Otto Nicolai, Friedrich von Flotow und Heinrich August Marschner sowie Lyrik und Dramen. Mit seinem Stück 'Deborah' (1850) fand er nach der Uraufführung in Hamburg internationale Beachtung (u. a. 1862 400 Aufführungen in Folge in New York)" (DBE). - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Mosenthal, Salomon von, Schriftsteller (1821-1877).
Eigenh. Brief mit U. ("Dr. Mosenthal"). O. O., 23. III. 1871.
1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An eine Dame: "Mein Freund Walter dessen stetiger Sonntagsgast ich bin verläßt Wien auf 4 Monate mit Beginn der nächsten Woche. Ich überlasse es Ihrem freundlichen Ermessen, ob ich diesen Sonntag der Freude, in ihrem verehrten Hause zu sein, opfern darf u. hoffe daß mir Ihre Güte bald Entschädigung gewähre [...]". - Der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Schriftsteller studierte Naturwissenschaften am Karlsruher Polytechnikum, promovierte 1842 und war später Hauslehrer und Erzieher in Wien. "Daneben widmete er sich literarischen Studien, erhielt 1850 eine Beamtenstelle im Ministerium für Unterricht und Kultus und übernahm 1864 den Vorstand der Ministeriumsbibliothek. Mosenthal schrieb Libretti zu Opern von Otto Nicolai, Friedrich von Flotow und Heinrich August Marschner sowie Lyrik und Dramen. Mit seinem Stück 'Deborah' (1850) fand er nach der Uraufführung in Hamburg internationale Beachtung (u. a. 1862: 400 Aufführungen in Folge in New York)" (DBE).
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Moser, Gustav von, Schriftsteller (1825-1903).
Eh. Albumblatt mit U. Carlsbad, 25. V. 1889.
1 S. 8vo. “‘Thränen weinen’ macht das Herz Dir wund; | ‘Thränen lachen’ allein ist gesund!”. - Nach Ende seiner militärischen Laufbahn widmete sich Moser der Bewirtschaftung seines Landguts und seit 1862 ausschließlich der Schriftstellerei. Moser, der 1881 herzoglich sächsisch-coburgischer Hofrat wurde, verfaßte “allein und mit andern (L’Arronge, Heider, Kalisch, Misch, Schönthan, Trotha) vielgespielte wirkungsvolle Lustspiele, Possen und Schwänke” (Kosch II, 1779), “führte mit dem Stück ‘Das Stiftungsfest’ (1872) den Schwank als Gattung in das Unterhaltungslustspiel ein und begründete u. a. mit ‘Krieg im Frieden’ (1881) die Form des Militärschwanks” (DBE). - Mit geringf. Montagespuren verso.
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Moser, Gustav von, Schriftsteller (1825-1903).
Eigenh. Brief mit U. ("GvMoser"). Holzkirch, 11. XII. 1874.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Schriftsteller Salomon Hermann Rt. von Mosenthal (1821-1877): "Die Gelegenheit kann ich nicht vorübergehen lassen ohne Ihnen wenn auch sehr verspätet Dank zu sagen für die freundliche Beantwortung meines Briefes so wie für die Übersendung Ihres Bildes. Sie stellten eine längere Abwesenheit in Aussicht und darüber ist die prompte Beantwortung damals aufgeschoben worden. Ein Zufall will es, daß ich wie damals mit meiner Schwärmerei für Madeleine Morel beginne. Das Stück ist in Görlitz noch nicht gewesen, weil der Director Bedenken hatte es dem Publikum, das etwas engherzig ist, vorzuführen. Jetzt ist ein neuer Director eingezogen u. zufällig [ist] eine junge Schauspielerin da, die sich für die Madeleine vortrefflich eignete. Würden Sie es über sich gewinnen können mir zu erlauben, daß ich die Madeleine rein mache. Es sind wenige Worte im ersten Act dazu nothwendig. Die schlechte Gesellschaft, die anrüchigen Freundinnen geben genug Motiv für den Conflict zwischen Mutter u. Sohn u. für die Flucht Madeleine's. - Die Theilnahme gerade am letzten Act würde nach meinem Ermessen wesentlich gesteigert, wenn man die Unschuldige vor sich hätte, während man jetzt der wenn auch unschuldig Gefallenen mehr Mitleid entgegenbringt [...]". - Geboren als Sohn eines Militärs, schlug Moser die militärische Laufbahn ein, diente als preußischer Jägeroffizier, nahm 1856 seinen Abschied von der Armee und lebte fortan als Gutsverwalter im schlesischen Holzkirch. Nach 1862 widmete sich Moser, der 1881 zum herzoglich sächsisch-coburgischer Hofrat ernannt werden sollte, zur Gänze seinem schriftstellerischen Schaffen. Als Verfasser zahlreicher Lustspiele und Possen führte er "mit dem Stück 'Das Stiftungsfest' (1872) den Schwank als Gattung in das Unterhaltungslustspiel ein und begründete u. a. mit 'Krieg im Frieden' (1881) die Form des Militärschwanks. Seine Memoiren erschienen postum unter dem Titel 'Vom Leutnant zum Lustspieldichter' (1908)" (DBE). - Der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Schriftsteller Salomon von Mosenthal studierte Naturwissenschaften am Karlsruher Polytechnikum, promovierte 1842 und war seit 1843 Hauslehrer und Erzieher in Wien. "Daneben widmete er sich literarischen Studien, erhielt 1850 eine Beamtenstelle im Ministerium für Unterricht und Kultus und übernahm 1864 den Vorstand der Ministeriumsbibliothek. Mosenthal schrieb Libretti zu Opern von Otto Nicolai, Friedrich von Flotow und Heinrich August Marschner sowie Lyrik und Dramen. Mit seinem Stück 'Deborah' (1850) fand er nach der Uraufführung in Hamburg internationale Beachtung (u. a. 1862 400 Aufführungen in Folge in New York)" (DBE). - In altem Sammlungsumschlag.
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Mosing, Guido Konrad, Schriftsteller und Politiker (1824-1907).
3 eigenh. Briefe mit U. Mödling bzw. St. Pölten, 1858 bzw. o.D.
Zusammen 5½ SS. 4to und 8vo. An den Juristen Karl Frh. von Haerdtl (1818-1889): "Ich wende mich an Sie mit einer Bitte. So eben wurde der Advokat in S. Pölten Priezinger zum Abgeordneten nach Frankfurt gewählt, ich als sein Stellvertreter. Er ersuchte mich ihm einen Concipienten zu verschaffen, dem er jedoch nur 30fl. für die Besorgung seines ganzen Geschäftes geben kann [...]" (St. Pölten, o. D.). - "Durch ein Unwohlsein verhindert Sie persönlich aufzusuchen, erlaube ich mir Ihnen brieflich eine confidentielle Mittheilung zu machen. Ich bin um die erledigte Advokarsstelle eingeschritten. Spezielle Verhältnisse, die ich mündlich des Näheren auseinandersetzen möchte, bestimmten mich zu diesem Schritte [...]" (Mödling, 14.VIII. 1858). - Der mit den Juristen Johann Nepomuk Berger und Karl Giskra befreundete Jurist wurde 1849 als jüngster Abgeordneter ins Frankfurter Parlament gewählt, wo er die Interessen des linken Zentrums vertrat. 1859 bis 1877 vorübergehend im Ruhestand und anschließend wieder im Staatsdienst tätig, verfaßte Mosing mehrere, tls. auch am Wiener Burgtheater aufgeführte Bühnenwerke. Seine "Phädra" erwarb die Anerkennung Grillparzers, der ihm seine "Sappho" widmete. Karl Frh. von Haerdtl war Mitglied des Herrenhauses und mehr als zwanzig Jahre lang Präsident der Wiener Advokatenkammer. - Ein Br. mit gr. Ausr. durch Siegelbruch (keine Textberührung).
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Mrasek, Karl Norbert, Schriftsteller (geb. 1892).
2 (davon 1 eigenh. und 1 ms.) (Bild-)Postkarten mit eh. U. Flieden und Darmstadt, 1948 und 1963.
Zusammen 2 SS. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag und zu Neujahr: “Inzwischen ist hier ein Privatdruck meiner neuen ‘Barocken Sonette’ erschienen, doch kann ich Ihnen diesen leider nicht übersenden, da die Versendung von Druckschriften nach Österreich leider noch immer nicht erlaubt ist [...]” (Karte v. 21. V. 1948). - Der aus Brünn stammende Schriftsteller, nach dem Zweiten Weltkrieg als Direktionsrat in Flieden bei Fulda ansässig, schrieb Romane, Novellen und Erzählungen. Vgl. Kosch X, 1385f.
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Müchler, Karl Friedrich, Schriftsteller (1764-1857).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 23. XII. 1844.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit Adresse. An Hrn. Krichheff [?]: "Schon glaubte ich, daß das Weihnachtslied, welches ich Ihnen, mein hochgeschätzter Herr und Freund! im verfloßnen Jahre übergab, mein letztes, folglich mein Schwanengesang sein würde, aber es sind doch noch einige Körner Sand in dem Stundenglase meines Lebens [...]". - Der in Stargard (Pommern) geborene Schriftsteller war im preußischen Verwaltungsdienst tätig und wandte sich nach Preußens Niederlage der Schriftstellerei zu. "Seiner entschieden preußisch-patriotischen Gesinnung entsprechend, verfaßte Müchler in aufklärerisch-erzieherischer Absicht Lyrik und Prosa, ferner Anekdoten, Denksprüche und andere Formen witzig-belehrender Unterhaltung, in denen er sich u. a. an Frauen und Jugendliche wandte” (DBE). Vgl. auch Kosch II, 1785f.
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Müller, Dominik, d. i. Paul Schmitz (Schriftsteller, 1871-1953).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Basel, 18. I. 1936.
1 S. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag. - Müller war von 1905 bis 13 sowie 1932/33 Redakteur der Basler politisch-satirischen Wochenschrift "Der Samstag". "Populär wurde [er] durch seine Verse und Sketche in altbaslerischer Mundart. Als Sympathisant Hitlers war er in der Schweiz verfemt; die Stadt Basel entzog ihm deshalb die Ehrenpension" (DBE).
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Münchhausen, Börries Frh. von, Pseud. H. Albrecht, Schriftsteller (1874-1945).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Altenburg, 1937.
1 S. 8vo. Mit ms. Adresse. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche (zum Geburtstag). - Aus einem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht stammend, studierte Münchhausen Rechts- und Staatswissenschaften und lebte - nachdem er im Ersten Weltkrieg als Offizier teilgenommen hatte - auf seinem Gut Windischleuba. Seine "literarischen Ambitionen [...] galten der Erneuerung der deutschen Balladendichtung, der er mit dem 'Göttinger Musenalmanach' (1898-1923) ein eigenes Forum schuf und auch theoretische Abhandlungen widmete" (DBE). "Mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisierte Münchhausen, dessen Werk in der Weimarer Republik auf nachlassendes Interesse stieß, frühzeitig. Er unterzeichnete das "Treuegelöbnis" für Hitler und wurde zum Senator der Deutschen Akademie der Dichtung ernannt. Entsetzt über die nationalsozialistische Judenverfolgung, zog er sich später aus dem politischen Tagesgeschehen zurück und beging kurz vor Kriegsende Selbstmord" (ebd.).
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Münchhausen, Börries Frh. von, Pseud. H. Albrecht, Schriftsteller (1874-1945).
Postkarte mit eigenh. Namenszug. O. O., 28. IV. 1933.
1 S. 8vo. An Otto Hoschek in Wien. - Aus einem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht stammend, studierte Münchhausen Rechts- und Staatswissenschaften und lebte - nachdem er im Ersten Weltkrieg als Offizier teilgenommen hatte - auf seinem Gut Windischleuba. Seine "literarischen Ambitionen [...] galten der Erneuerung der deutschen Balladendichtung, der er mit dem 'Göttinger Musenalmanach' (1898-1923) ein eigenes Forum schuf und auch theoretische Abhandlungen widmete" (DBE). "Mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisierte Münchhausen, dessen Werk in der Weimarer Republik auf nachlassendes Interesse stieß, frühzeitig. Er unterzeichnete das "Treuegelöbnis" für Hitler und wurde zum Senator der Deutschen Akademie der Dichtung ernannt. Entsetzt über die nationalsozialistische Judenverfolgung, zog er sich später aus dem politischen Tagesgeschehen zurück und beging kurz vor Kriegsende Selbstmord" (ebd.). Vgl. auch Kosch II, 1815.
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[Mundartdichtung].
Eigenh. Ms. mit U. ("Travnicek"), betitelt "Buch und Mensch. Eine Parallele für Literatur[-] und Menschenfreunde / Der Wiener Kirchenbesuch (von einem Steirer erzählt) / Vorträge über Numismatik / Was ist des Deutschen Augenblick?" O. O. u. D. [wohl Wien], [um 1880].
29 SS. Gr.-8vo. Fadengeheftet. "Buch und Mensch", eine philosophierende Betrachtung über die Affinität der Gegensätze Schrift und Rede, gedrucktes und gelebtes Leben, stellt auf heiter-intelligente Art Berührungspunkten nach und verfolgt sie in mannigfachen Variationen: "Das Gift der Rede wirkt rapid aber individuell; das Gift des Buches schleichend; aber durch alle Schichten einer Nation! Denn böse Menschen flieht man; bösen Büchern stellt man nach [...] Warum läßt denn ein Autor sein Buch oder ein Vater sein Kind anonym in die Welt gehen? - Weil er sich seines Werkes schämt. Diese Schande ist gegründet; Findlinge und anonyme Bücher sind gewöhnlich nur die Erstlingsfrüchte der Flitterwochen, sowo[h]l in der Liebe als in der Poesie [...] Gute Lecture und wahre Freundschaft ist ein synonymer Wortschmelz [...] Bücher und Frauen, namentlich Almanache und Witwen[,] möchten so gern ihren Jahrgang verleugnen - stünde er nicht auf der Stirne gedruckt [...]. "Der Wiener Kirchenbesuch" ist ein 84zeiliges, in Mundart über die Unsitten der Kirchenbesucher grantelndes Gedicht, das zu dem Resümee gelangt: "So schliaf'n z'Wean in d'Kircha / Acht Tausend Köpf und a no mehr, / Do waun man d'Herzen sucht da / find ma alle Kirchn leer". "Vorträge über Numismatik" ist eine bunte Meditation über die Währung im Allgemeinen und die österreichische im Besonderen; "Was ist des Deutschen Augenblick?" schließlich ist ein 96zeiliges Gedicht über verschiedener Menschen Verhältnis zur Zeit. - Umschlag etwas angestaubt und fleckig.
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Mundt, Klara, Schriftstellerin (1814-1873).
Eigenh. Brief mit U. ("Klara Mundt / Mühlbach"). Berlin, 7. III. 1870.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich erhalte Ihren Brief soeben u[nd] beantworte ihn sogleich, u[nd] ebenso aufrichtig wie Sie. Aber das sollen Sie gleich wissen, daß es mir nicht einfällt zu grollen u[nd] zu schmollen, weil Sie meinen Wunsch [...] nicht erfüllten. Das fehlte auch noch, daß zwei Menschen, die es redlich miteinander meinen u[nd] sich in geistiger erkannt u[nd] verstanden haben, nun des elenden Geldes willen sich entzweien sollten [...]". - Klara Mundt, geb. Müller, die Gattin des Schriftstellers Theodor Mundt, veröffentlichte unter dem Pseudonym Luise Mühlbach vornehmlich Romane, die geschichtliche Stoffe behandeln und "zur gelesensten Unterhaltungsliteratur ihrer Zeit gehören" (Kosch III, 1821).
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Muth, Richard von, Schriftsteller und Germanist (1848-1902).
3 eigenh. Briefe mit U. St. Pölten, April bis Juni 1901.
Zusammen 1½ SS. Folio. An die Direktion der k.k. Universitätsbibliothek betr. der Auslehnung bzw. Rückstellung von geliehenen Büchern. - Muth war seit 1898 Direktor des Lehrerseminars in St. Pölten und wurde im selben Jahr auch mit der Inspektion der niederösterreichischen Landesschulanstalten beauftragt. Anfangs deutsch-national gesinnt, schloß er sich später den Christlich-Sozialen an und wirkte im Landesschulreferat an der Seite Albert Gessmanns. Als einziger niederösterreichischer Mittelschullehrer war Muth an dem Kronprinzenwerk "Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild" (1888) beteiligt. Zudem veröffentlichte er Studien zur mittelhochdeutschen Literatur und Schulbücher sowie Gedichte, Lustspiele und Erzählungen. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des N. Ö. Landes-Lehrerseminars in St. Pölten sowie mit 2 Stempeln der Direktion desselben.
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Naaff, Anton August, Schriftsteller (1850-1918).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 12. V. 1908.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. “Da ich bisher Ihre Freundlichkeit [...] nicht in Anspruch genommen habe [...], so darf ich vielleicht hoffen, daß Sie so gütig sein werden, mein Anliegen für einen Wiener Künstler freundlichst aufzunehmen. Es ist dies der [...] Bildhauer Ferd. Doblinger [...]”. - Naaff war Herausgeber des Jahrbuchs ‘Comotavia’, redigierte das ‘Deutsche Volksblatt’ und übernahm nach vorübergehender Tätigkeit beim ‘Prager Tagblatt’ die Schriftleitung des ‘Teplitz-Schönauer Anzeigers’. Seit 1880 in Wien ansässig, wurde er 1882 Herausgeber und später Eigentümer der Kulturzeitschrift ‘Die Lyra’, die 1909 vom Deutschen Sängerbund übernommen und als ‘Deutsche Sängerbundszeitung’ weitergeführt wurde. Daneben verfaßte Naaff Gedichte und nationalistische Schriften wie ‘Deutsch Böhmen voran!’ (1916). Vgl. Kosch III, 1832. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der ‘Lyra’; im linken Rand gelocht (geringe Textberührung). - In altem Sammlungsumschlag.
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Nabl, Franz, Schriftsteller und Journalist (1883-1974).
Gedr. Billett mit eigenh. U. O. O. u. D. [1963].
1 S. Qu.-8vo. Dankt den Freunden, Kollegen und allen, die zu seinem 80. Geburtstag sich als Gratulanten eingestellt haben. - Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Nabl - dessen Werk “durch seine antizivilisatorische und antisozialdemokratische Tendenz [begünstigt], auch zur Zeit des Nationalsozialismus öffentliche Anerkennung [gefunden hatte]” (DBE) - als Schriftsteller und Hörspielautor hervor und wurde 1957 mit dem Großen Staatspreis für Literatur der Republik Österreich ausgezeichnet. Vgl. Kosch III, 1833 und Öst. Lex. II, 89.
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Nadler, Josef, Literarhistoriker (1884-1963).
2 (davon 1 eigenh. und 1 ms.) (Bild-)Postkarten mit eh. U. Wien, 1948 und 1961.
Zusammen 2 SS. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche: "Ihr freundliches Gedenken hat mir über den unangenehmen Tag hinweggeholfen. Ich danke Ihnen vielmals und will nur hoffen, dass Sie von solchen Abrechnungen noch nicht bedrückt werden. Leider kann man nichts dagegen tun, dass Kinder und Enkel über einen hinauswachsen, bis nichts mehr zu sehen ist [...]". - Nadler war seit 1931 als Ordinarius für deutsche Literatur an der Universität Wien tätig, veröffentlichte über 300 germanistische Arbeiten und wurde insbesondere durch seine 1912-28 erstmals erschienene "Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften" bekannt, in der er, ausgehend von Stämmen und Siedlungsbewegungen, die Entwicklung der deutschen Literatur aus landschaftlicher Perspektive beschrieb. Wiewohl die vierte Auflage des großen Werkes rassentheoretische Thesen beinhaltet, die konträr zu den vorangegangenen das Gegenteil behaupten und wohl nur als Konzession an die neuen Machthaber verstanden werden können, bietet die "Literaturgeschichte" eine Fülle an Fakten und Daten. Nach Kriegsende wurde Nadler, der ehedem mit Hofmannsthal und Weinheber befreundet gewesen war, die Lehrbefugnis entzogen. Seine Autobiographie "Kleines Nachspiel" erschien 1954. Vgl. Czeike IV, 343f. und Kosch XI, 14f.
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Nadler, Josef, Literarhistoriker (1884-1963).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 16. XI. 1941.
½ S. Gr.-4to. Wie von alter Hand in Bleistift vermerkt, an Josef Wernisch zur Übersendung von Nadlers Buch "Deutscher Geist, deutscher Osten": "Seit ich die Freude habe, Sie persönlich zu kennen, war ich in Sorge um den Eindruck, den das Buch wohl auf Sie machen würde. Nun nehmen Sie mir einen Stein vom Herzen. Es sind ja immer nur wenige Menschen, die man wahrhaft zu Lesern u. Teilnehmern haben kann [...]". - Josef Nadler war seit 1931 als Ordinarius für deutsche Literatur an der Universität Wien tätig, veröffentlichte über 300 germanistische Arbeiten und wurde insbesondere durch seine 1912-28 erstmals erschienene "Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften" bekannt, in der er, ausgehend von Stämmen und Siedlungsbewegungen, die Entwicklung der deutschen Literatur aus landschaftlicher Perspektive beschrieb. Wiewohl die vierte Auflage des großen Werkes rassentheoretische Thesen beinhaltet, die konträr zu den vorangegangenen das Gegenteil behaupten und wohl nur als Konzession an die neuen Machthaber verstanden werden können, bietet die "Literaturgeschichte" eine Fülle an Fakten und Daten. Nach Kriegsende wurde Nadler, der ehedem mit Hofmannsthal und Weinheber befreundet gewesen war, die Lehrbefugnis entzogen. Seine Autobiographie "Kleines Nachspiel" erschien 1954. Vgl. Czeike IV, 343f. und Kosch XI, 14f. - Mit kleinen Randläsuren.
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Nagele, Anton, Journalist, Literaturgeschichtler und Historiker (1851-1911).
2 eigenh. Briefe mit U. Marburg, 5. und 7. XII. 1882.
Zusammen 3 SS. Kl.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Redakteur, dem er eine Strophe zu einem jüngst eingesandten Gedicht nachreicht und von einem geplanten Festalbum "anläßlich des Habsburgerfestes" berichtet. In dem zwei Tage darauf verfaßten Schreiben urgiert er eine Entscheidung über den den Abdruck seines Gedichtes: "Es wäre mir sehr angenehm, wenn eine baldige Entscheidung in Bezug auf das Gedicht "Heilige Nacht" getroffen und dasselbe im Falle der Nicht-Annahme retourniert würde, damit ich es noch rasch anderweitig placieren kann [...]". - Nagele war Professor an der Staats-Oberrealschule in Marburg und Obmann der dortigen Ortsgruppe des deutschen Schulvereins, als welcher er eine "so rührige und erfolgreiche Thätigkeit entfaltete, daß sein Name nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland bekannt wurde, die aber sein weiteres Fortkommen erschwerte" (Hinrichsen, Das literar. Dtld., zit. n. DBA I 883, 147). - Ohne die erwähnte Beilage. - Tinte durch alten Wasserfleck etwas verlaufen, sonst in gutem Zustand.
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Nagele, Anton, Journalist, Literaturgeschichtler und Historiker (1851-1911).
"An die clericalen Land- und Reichsboten von Oberösterreich". Eigenh. Gedicht mit U. Marburg, 17. VIII. 1883.
1 S. 4to. Acht Strophen zu je vier Zeilen: "Habt ihr denn, fromme Herrn, noch nicht vernommen | Die Kunde, die jüngst lief durch Östreich's Gaue, | Drob tiefe Wehmut müßte überkommen, | Den Fortschrittsmann, doch Muth auch und Vertraun? [...]". - Nagele war Professor an der Staats-Oberrealschule in Marburg und Obmann der dortigen Ortsgruppe des deutschen Schulvereins, als welcher er eine "so rührige und erfolgreiche Thätigkeit entfaltete, daß sein Name nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland bekannt wurde, die aber sein weiteres Fortkommen erschwerte" (Hinrichsen, Das literar. Dtld., zit. n. DBA I 883, 147)
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Nansen, Peter, dänischer Schriftsteller (1861-1918).
Eigenh. Briefkarte mit U. O. O., 6. VIII. 1897.
1 S. Qu.-12mo. "Eine Tochter geboren [...]". - Nansen "schrieb nach dem Vorbild von H. Bang Romane und Erzählungen von verspielter Erotik. Unter seiner Leitung (1896-1916) wurde der Verlag Glydendal führend in Dänemark und Norwegen" (Brockhaus, 17. Aufl., Bd. XIII, S. 189).
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Nansen, Peter, danischer Schriftsteller (1861-1918).
Eigenh. Widmung mit U. Wien, 27. X. 1912.
½ S. 8vo. Wohl das Titelvorsatzblatt eines Buches mit Widmung an "Herrn Dr. Ph. Zerner zur freundlichen Erinnerung". - Nansen "schrieb nach dem Vorbild von H. Bang Romane und Erzählungen von verspielter Erotik. Unter seiner Leitung (1896-1916) wurde der Verlag Glydendal führend in Dänemark und Norwegen" (Brockhaus, 17. Aufl., Bd. XIII, S. 189).
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Neidhart, August, Schriftsteller (geb. 1867).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 3. X. 1899.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. “Nehmen Sie meinen aufrichtigsten, innigsten Dank für Ihre schöne Kritik meines Erstlingswerkes: ‘August, der Glückliche’ [...]”. - Neidhart begann erst spät sich der Schriftstellerei, insbesondere dem Verfassen von Libretti, zu widmen, war dafür aber unter seinen Zeitgenossen umso beliebter. Zu seinen größten Erfolgen zählte die 1917 an der Komischen Oper Berlin uraufgeführten ‘Schwarzwaldmädel’, mit denen dem Kompoisten Leon Jessel (1871-1942) der große Durchbruch gelingen und die in den kommenden zehn Jahren an die 6000 Aufführungen erleben sollten. Die Polka ‘Mädel aus dem schwarzen Wald’ und der Walzer ‘Erklingen zum Tanze die Geigen’ eroberten die Herzen der Hörer, die Operette selbst wird heute noch aufgeführt (zuletzt am 7. Februar 2003 in Aschaffenburg). Zu Neidhart vgl. Kosch III, 1852. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf. - In altem Sammlungsumschlag.
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Nestroy, Johann, dramatist and actor (1801-1862).
Autograph quotation signed. N. p., 13 April 1840.
Small oblong 4to. 1 p. “Im Lebenstheater ist die Freude das große | Ballett, die Liebe die dramatische Idylle, | leider nur in Einem Act; die Ehe wird für | die harmoniereiche Oper gehalten, geht | aber sehr oft in ein ordinäres Spectakel- | Stück über; das Wircken des Menschen | soll sich zum Effect-Drama gestalten, | doch meistens wird nur eine lokale Pos- | se daraus; das große weltbekannte Traum- | spiel ist der Tod”. - Fine, only minimally browned leaf with tiny tear in bottom left margin. - Includes: I: Collector's folder with ms. notes about the writer and stamp of the Werner Eberhard Müller collection, Leipzig. II: Photograph of the artist in the role costume of Blasius Rohr in "Glück, Mißbrauch und Rückkehr oder Das Geheimniß des grauen Hauses" (96:64 mm; photographed by Hermann Klee and published by Neumann, Vienna).
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Neumann, Edwine, Schriftstellerin.
"Charade". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Drei Strophen zu je acht Zeilen: "Gar stolz pocht's in des deutschen Brust | Wenn er mein Erstes schaut | Es gilt ihm mehr als Gut und Blut, | des Herzens süße Braut. | Gerne verläßt er Haus und Hof, | der Kindlein zarte Schaar | Wenn durch des Nachbar's kühne Faust | dem Heiligen droht Gefahr [...]".
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Neumann, Robert, Schriftsteller (1897-1975).
3 ms. Briefe mit eigenh. U. Locarno-Monti, 1966-1968.
Zusammen 3 SS. 4to. An Gerhard Bormann, Oberstaatsanwalt i. R., den er u. a. um Rat in Fragen eines Fernsehspiels (wohl "Die Begnadigung", 1968) ersucht: "Wie Sie aus jener Zeitungsnotiz erfahren haben, handelt es sich grundsätzlich um den Fall Halsmann - doch hat Halsmann sich inzwischen nach mehreren Jahrzehnten zum erstenmal wieder an mich gewandt mit der verzweifelten Bitte, ihn gegen eine Identifikation mit dem Protagonisten unseres Fernsehspiels zu schützen, es würde sonst für ihn und seine jetzigen Lebensumstände katastrophale Folgen haben. Ich habe dementsprechend alles ihn persönlich Betreffende verfremdet - hinlänglich verfremdet, hoffe ich - bei voller Beibehaltung der Tatbestände - hoffend, daß es nur mehr ganz wenige Menschen gibt, die sich an diesen Fall tatsächlich erinnern. Außerdem habe ich [...] das 'Krimi-Element' nach Möglichkeit in den Hintergrund gerückt und die politischen Implikationen in den Vordergrund gezogen, da wir nicht einen Kriminalprozeß zeigen wollen [...]" (7. II. 1967). - Der jüdische Zahnarztsohn Philippe Halsmann war 1928 in zwei spektakulären Indizienprozessen des Mordes an seinem Vater schuldig gesprochen, zwei Jahre später allerdings begnadigt worden. Anschließend nach Paris ziehend und ein Photostudio eröffnend, wurde Halsmann als Prominentenphotograph in den USA (wohin er 1940 vor den Nationalsozialisten geflohen war) berühmt. Der deutsche Journalist Martin Pollack recherchierte knapp ein dreiviertel Jahrhundert später akribisch die verworrenen Umstände von Todesfall und Prozess, musste aber die Frage, ob Philippe Halsmann - der zeitlebens kein Wort über den Fall verlor - wirklich der Täter war, gleichfalls unbeantwortet lassen. - Auf Briefpapier mit gedr. bzw. ms. Briefkopf.
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Niederösterreich.
“Nina oder der Liebe schönste Weihe. - Das Mädchen aus der Fremde”. Dt. Manuskript auf Papier. Ohne Ort und Jahr (Niederösterreich?, um 1800).
Mit einer ganzseitig lavierten Tuschfederzeichnung (Ansicht der Burg Greifenstein an der Donau) und 14 (das erste u. letzte weiß) nn. Bll. Blind- und goldgepr. Pappband der Zeit. Qu.-8vo. Enthält neben der Ansicht der niederösterreichischen Burg Greifenstein (hier bez. “Greiffenstein”) das Gedicht “Nina oder der Liebe schönste Weihe” (4 Zeilen) sowie den Gedichtzyklus “Das Mädchen aus der Fremde” (7 teilweise mehrstrophige Gedichte) mit jeweils kalligraphisch verzierten Titelblättern. - Einband stärker berieben u. bestoßen. Rücken an den Kapitalen m. Fehlstellen. Buchblock etw. gelockert. Tlw. schwach finger- bzw. stockfleckig.
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Nikolajewski, Boris, Schriftsteller (1887-1966).
4 ms. Briefe mit eigenh. U. Berlin, 1930.
Zusammen 5½ SS. auf 4 Bll. 4to. An den namentlich nicht genannten Musikhistoriker Otto Erich Deutsch betreffs biographischer Daten zur Beziehung zwischen Michail Bakunin und Ferdinand Kürnberger bzw. Detailfragen zur Geschichte des Sozialismus bzw. Anarchismus: “Tengoborski, Ludw. (1793-1857) war ein russischer Ekonomist [!] und Staatsmann. Als ökonomischer Experte und Beirat hat er in den 1830 und 1840-ger Jahren verschiedene Aufträge im Dienste der russischen Diplomatie versehen. Er hat viele Bücher und Artikel in deutscher und französischer Sprache verfasst, in denen er die ökonomische Politik des Zarismus verteidigt. Er ist speziell einige Mal gegen die Polen-Unabhängigkeit auftgetreten. Im Jahre 1848 wurde er als [!] Mitglied des russischen Staats-Rats ernannt [...]” (Br. v. 3. III. 1930). - Der sozialistische Schriftsteller und Historiker Nikolajewski veröffentlichte u. a. eine biographische Darstellung von Jenny Marx (1931; vgl. Emig A1159) sowie gemeinsam mit Otto Maenchen-Helfen eine Biographie über Karl Marx (vgl. ebd. A1276). - O. E. Deutsch (1883-1967), ehedem Kunstkritiker der Wiener Tageszeitung ‘Die Zeit’ und Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, erwarb nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eine Buchhandlung, gliederte ihr einen Verlag an und war seit Mitte der zwanziger Jahre als Privatgelehrter und als Bibliothekar der Musiksammlung Anthony van Hoboken in Wien tätig. 1938 nach Großbritannien emigriert, gab er den ‘British Union Catalogue of music published before 1800’ heraus, erwarb die britische Staatsbürgerschaft und war als Gelehrter und Dozent in Cambridge sowie am British Council tätig. Nach Österreich zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung am Salzburger Mozarteum, dessen Vorsitz er 1962-65 gemeinsam mit Bernhard Paumgartner und Alfred Orel innehatte. Deutschs Bedeutung “liegt vor allem in seinen dokumentarischen Arbeiten zu Franz Schubert” (DBE). 1907 gab Deutsch ‘Ferdinand Kürnbergers Briefe an eine Freundin (1859-1879)’ heraus, 1910-14 die ‘Gesammelten Werke’, 1912 ‘Die Deutsche Schiller-Stiftung. Aufsätze. Literaturberichte und Gutachten von Ferdinand Kürnberger’, 1919 die Briefe an Heinrich Laube und 1926 ‘Drei Erzählungen’. Vgl. auch Czeike II, 20f. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; gelegentlich mit einigen eh. Ergänzungen bzw. Korrekturen.
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Noder, Anton Alfred, Ps. A. de Nora, Schriftsteller (1864-1936).
Eigenh. Briefkarte mit U. München, 6. X. 1932.
1½ SS. Qu.-8vo. Antwortet im Namen seiner Tochter (aus erster Ehe der Gattin) auf eine Chiffreanzeige und hält dafür, daß "unsere Tochter [...] für den Posten ganz besonders geeignet erscheint. Sie ist in dem gewünschten Alter, von gewählter Bildung, guter Familie und Kinderstube, künstlerischen Fähigkeiten und feinem Geschmack [...]."
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Nordmann, Johannes, Schriftsteller und Journalist (1820-1887).
4 eigenh. Briefe und 1 eh. beschr. Visitkarte. Wien, 1873-1879.
Zusammen 6½ SS. auf 7 Bll. 8vo bzw. Visitkartenformat. An Wilhelm (Philipp) Ritter von Hamm (1820-1880), u. a. betr. einer Terminvereinbarung "in Angelegenheit meiner 'Illustrirten Zeitung" (Br. v. 17. III. 1873) und einer Einladung, der er zu seinem Bedauern nicht nachkommen könne - "Ich finde mich aber heute sehr unwohl, und muß auch jede freudige Aufregung vermeiden" (Br. v. 2. III. 1876) - Nordmann, der u. a. mit Anastasius Grün, Nikolaus Lenau und Adalbert Stifter in Kontakt gewesen war, gründete 1849 gründete das Journal "Die Zeit", das später verboten wurde, und redigierte die literarische Revue "Salon", die "Wiener Kunstblätter" und den "Wanderer". Als einer der führenden Mitarbeiter der "Neuen Freien Presse" redigierte er von 1873 bis 79 die von ihm begründete "Neue Illustri[e]rte Zeitung". Nordmann, der zweimal über mehrere Jahre hinweg Präsident des Journalisten- und Schriftstellerverbandes "Concordia" gewesen war, "führte mit seinen Feuilletonserien und den aus Paris übernommenen Wochenplaudereien den touristischen Journalismus in die österr. Presse ein" (DBE). - Der Adressat der Briefe, der Landwirt und Agronom Wilhelm (Philipp) Ritter von Hamm (1820-1880), hatte seit 1847 die 'Agronomische Zeitung' redigiert, von 1851-64 eine von ihm gegründete Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen bei Leipzig geleitet, war 1867 nach Wien gekommen, trat im Jahr darauf in das soeben gegründete Ackerbauministerium ein und hatte von 1868 an die Landwirtschaftszeitung der 'Neuen Freien Presse' redigiert. - Die Briefe auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Neuen Freien Presse".
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Nordmann, Johannes, Schriftsteller und Journalist (1820-1887).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 5. III. 1875.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Frh. von Hofmann, Sektionschef im Ministerium des Äußeren: "Ich erlaube mir Sie nachträglich aufmerksam zu machen, daß wir wirklich noch den Grafen von Meren [?] in das verstärkte Comité einbeziehen könnten [...]". - Nordmann, der u. a. mit Anastasius Grün, Nikolaus Lenau und Adalbert Stifter in Kontakt gewesen war, gründete 1849 gründete das Journal "Die Zeit", das später verboten wurde, und redigierte die literarische Revue "Salon", die "Wiener Kunstblätter" und den "Wanderer". Als einer der führenden Mitarbeiter der "Neuen Freien Presse" redigierte er von 1873 bis 79 die von ihm begründete "Neue Illustrirte Zeitung". Nordmann, der zweimal über mehrere Jahre hinweg Präsident des Journalisten- und Schriftstellerverbandes "Concordia" gewesen war, "führte mit seinen Feuilletonserien und den aus Paris übernommenen Wochenplaudereien den touristischen Journalismus in die österr. Presse ein" (DBE). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Neuen Freien Presse".
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Nüchtern, Hans, Schriftsteller und Journalist (1896-1962).
Ms. Brief und ms. Bildpostkarte mit eh. U. sowie gedr. Visitkarte mit eh. Grußzeile. Wien, 1949-1958.
Zusammen 3 SS. (Qu.-)8vo. Mit 2 (1 eh. und 1 ms.) Kuverts. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstags- und Neujahrswünsche. - Nüchtern war seit 1924 Direktor der literarischen Abteilung der österreichischen Rundfunkanstalt RAVAG. Bis zu seiner Entlassung 1938 lehrte er auch als Professor an der Akademie für Musik und darstellende Kunst sowie am Max-Reinhardt-Seminar Rundfunksprechen und Radioregie. Während des Krieges als Mitarbeiter der Filmgesellschaft TOBIS in Berlin tätig und unter Pseudonym Drehbücher verfassend, wurde er 1945 stellvertretender Abteilungsdirektor beim Berliner Rundfunk und übernahm 1946 wieder seine Stelle als Direktor der literarischen Abteilung bei der RAVAG. Sein Werk umfaßt Hörspiele, Romane, Novellen und Lyrik sowie das 1936 am Burgtheater aufgeführte Drama ‘Das Spiel von den vier Rittern und der Jungfrau’. Vgl. Kosch XI, 492f.
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Nuitter, Charles Louis Etienne, d. i. C. L. E. Truinet, Schriftsteller und Librettist (1828-1899).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Einladung an einen namentlich nicht genannten Herrn. Da den gelernten Juristen das Theater mehr und mehr anzog, wandte er sich diesem zur Gänze zu und brachte "unter dem Namen Nuitter im Théatre du Palais-Royal [1852] sein erstes Werk, 'L'Amour dans un ophicléide, zur Aufführung. Vierzig Jahre lang verwandte er dieses Pseudonym für eine stattliche Reihe von Werken ernsten und heiteren Charakters, von denen die meisten in Zusammenarbeit mit Alexandre Beaumèe, genannt Beaumont, entstanden. Nuitters Vorliebe galt dem Opern- und opèra comique-Libretto; er arbeitete mit Offenbach, Verdi und Lecoq zusammen. Als erster richtete er Wagners Werke für die französische Bühne ein, zu der kleinen Gruppe von Franzosen zählend, die von Anfang an ihre Bedeutung erkannten. Wagner selbst, der damals in Paris lebte, überwachte Nuitters französische Textfassungen von 'Tannhäuser', 'Rienzi' und Lohengrin" (MGG IX, 1763). - Zu Nuitter vgl. auch ABF I 790, 445-459. - Auf Briefpapier mit gepr. Initialen.
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Oberkofler, Josef Georg, Schriftsteller (1889-1962).
3 eigenh. Briefe und 7 eh. (Bild-)Postkarten mit U. Innsbruck, 1948-1962.
9½ SS. 4to und 8vo. Mit 2 eh. Kuverts. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Geburtstags- und Neujahrswünsche. - Oberkofler war Redakteur bei der Bozener Wochenschrift ‘Tiroler’ und begann 1925 im Lektorat der Verlagsanstalt Tyrolia zu arbeiten. Anfangs lyrische Arbeiten veröffentlichend, schrieb er später auch vielgelesene Romane, in denen “die österreichische Blut-und-Boden-Literatur ihren Höhepunkt [erreicht]” (DBE). Vgl. auch Kosch XI, 522f.
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Oberkofler, Josef Georg, Schriftsteller (1889-1962).
Eigenh. Brief mit U. Innsbruck, 20. XII. 1934.
1 S. 4to. An den Schriftsteller und Politiker Guido Zernatto: "[...] Herr Dr. Günther Buxbaum [...] überbrachte mir einen Aufsatz über mich, den er gerne in der Österr[eichischen] R[un]dsch[au] unterbringen möchte [...]". - Mit dem Werk des in Südtirol geborenen Schriftstellers hatte “die österreichische Blut-und-Boden-Literatur ihren Höhepunkt [erreicht]" (DBE). - Die politische Laufbahn des Schriftstellers Guido Zernatto mündete 1936 im Bundeskanzleramt, wo er bis 1938 als Staatssekretär und Generalsekretär der Vaterländischen Front tätig war. 1938 als Minister ohne Portefeuille und stellvertretender Führer der Vaterländischen, floh Zernatto nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nach Paris; 1941 emigrierte er in die USA, wo er als Assistant Research Professor für politische Wissenschaften an der Fordham University unterrichtete. - Zu Oberkofler vgl. auch Kosch III, 1917 und Öst.-Lex. II, 128; zu Zernatto vgl. Kosch IV, 3514 und Öst. Lex. II, 676. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; gelocht (keine Textberührung).
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Oestéren, Friedrich Werner van, Schriftsteller (1874-1953).
“Trotz”. Eigenh. Gedicht (24 Zeilen) mit U. O. O. u. D.
2 SS. 8vo. “Nur zu, schlagt zu, ihr Schicksalsgötter, | Und raubt mir euer goldnes Glück! | Ihr tötet nicht in mir den Spötter | Und jagt ihn nicht in Nacht zurück [es folgen zwanzig Zeilen]”. - Mit Michael Georg Conrad, Ludwig Thoma, Ludwig Ganghofer und Frank Wedekind mehr oder weniger gut bekannt bzw. befreundet, trat Oestéren in München, Wien und Böhmen unter Pseudonym als Schauspieler auf. 1939 emigrierte er über Brüssel nach Amsterdam, war hier als Kunstberater tätig und kehrte erst 1948 nach Deutschland zurück. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Weimar. Er schrieb u. a. das Epos ‘Merlin’ (1900) und Romane wie ‘Ein reiner Tor’ (1917) und ‘Die Pflicht zu schweigen’ (1927). Vgl. Kosch III, 1932.
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Oesterlein, Nikolaus, Schriftsteller und Sammler (1841-1898).
Eigenh. Postkarte mit U. Wien, 21. II. 1898.
1 S. 8vo. Mit eh Adr. An die Redaktion der "Neuen musikalischen Presse" mit dem Ersuchen um Rücksenung einer "Wagner-Photographie, welche ich Ihnen für die Nr. 7 vom 13. Febr. zum Titelbilde zur Verfügung gestellt habe". - Oesterlein war seit 1868 Anhänger Richard Wagners und sammelte jahrzehntelang alle Schriften von und über den Komponisten. 1886 richtete er eine ständige Ausstellung in seiner Wiener Wohnung ein und gründete 1895 das Richard-Wagner-Museum in Eisenach. Er veröffentlichte u. a. "Bayreuth. Eine Erinnerungsskizze" (1877) und "Katalog einer Richard-Wagner-Bibliothek" (4 Bde., 1882-95).
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Oldenburg, Elimar Herzog von, Schriftsteller (1844-1895).
Briefausschnitt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 53:115 mm. "Hochachtungsvoll Elimar Herzog von Oldenburg". - Elimar von Oldenburg schlug anfangs eine militärische Laufbahn ein, mußte diese aber 1875 aus gesundheitlichen Gründen beenden und zog sich dann auf Schloß Erlaa zurück, um sich seinen literarischen Neigungen zu widmen. Oldenburg war Vorsitzender der literarischen Gesellschaft "Iduna" und schrieb vor allem Lustspiele (darunter "Zu glücklich", 1874, und "Hans im Glück", 1881), die in Berlin und am Hofburgtheater in Wien aufgeführt wurden. - Am linken sowie am oberen Rand etwas schief beschnitten. - In altem Sammlungsumschlag.
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Oldofredi-Hager, Julie (Marie Christine) Gfin. v., Lyrikerin (1813-1879).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
½ S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich ersuche Sie Herr Director! gefälligst dies beiliegende Gedichtchen statt der viel zu langen Ballade zu dem bestimmten Liedertafelabend zu wählen; Man hat mich allgemein persudairt, das kleine Gedicht [...] vorzuziehen, weshalb es auch durch Ihre Güte angenommen werden möge. Die Ballade bitte ich aber retour". - Geboren im ungarischen Debrecen, heiratete die geborene Reichsgräfin Hager von und zu Altenstein 1831 Oberleutnant Hieronymus Graf von Oldofredi und begleitete ihn in mehrere Garnisonen (u. a. in das Banat, nach Siebenbürgen und nach Galizien). Nach dem Tod des Gatten in Wien lebend, schrieb und veröffentlichte sie Gedichte (u. a. "Blüten des Gefühls" (1839) und "Gelbe Blätter. Neueste vermischte Gedichte" (1851)). Vgl. DBE und Kosch III, 1940.
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Oldofredi-Hager, Julie (Marie Christine) Gfin. v., Lyrikerin (1813-1879).
Eigenh. Brief mit U. Brzezany, 16. VII. 1842.
2 ½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. An den Verleger Gustav Heckenast (1811-78): "Mit vielem Vergnügen habe ich heute Ihre Einwilligung in meine Bedingnisse gelesen, und freue mich um so mehr daß Sie der Verleger sind, weil ich weiß wie elegant und correct Sie Ihre Verlagswerke auszustatten pflegen [...]". - Geboren im ungarischen Debrecen, heiratete die geborene Reichsgräfin Hager von und zu Altenstein 1831 Oberleutnant Hieronymus Graf von Oldofredi und begleitete ihn in mehrere Garnisonen (u. a. in das Banat, nach Siebenbürgen und nach Galizien). Nach dem Tod des Gatten in Wien lebend, schrieb und veröffentlichte sie Gedichte (u. a. "Blüten des Gefühls" (1839) und "Gelbe Blätter. Neueste vermischte Gedichte" (1851)). Das angesprochene Buch erschien im Jahr darauf unter dem Titel "Neue Gedichte". - Gustav Heckenast trat nach abgeschlossener kaufmännischer Ausbildung 1826 in Otto Wigands Buchhandlung in Pest ein, übernahm sie 1834 und erweiterte sie bald um ein wissenschaftliches Antiquariat. 1841 gründete er zusammen mit L. Landerer einen Verlag und eine Druckerei, mit denen er dem ungarischen Verlagsbuchhandel entscheidende Impulse gab, ungarische Dichter (u. a. Alexander Petöfi) förderte, für Übersetzungen ins Deutsche sorgte und mehrere Zeitschriften und lexikalische Werke begründete. Seit 1839 gab Heckenast, der mit Adalbert Stifter und Peter Rosegger befreundet war, das Taschenbuch "Iris" heraus, das bis 1849 erscheinen und im deutschen Sprachraum große Verbreitung finden sollte. - Zu Oldofredi-Hager vgl. Kosch III, 1940. - Siegel gebrochen.
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Olfers, Marie von, Schriftstellerin und Malerin (1826-1924).
Eigenh. Namenszug. O. O. u. D.
5:14 cm. Die in Berlin geborene Tochter des Generaldirektors der Königlichen Museen Ignaz (1793-1872) und der Schriftstellerin Hedwig von Olfers (1799-1891) und Tante der Schriftstellerin und Malerin Sybille von Olfers (1881-1916) war in jungen Jahren schon Mitglied der von den Töchtern Bettine von Arnims (1785-1859) gegründeten literarischen Vereinigung ‘Kaffeter’ und Goethes “letzte Bekannte” (Kosch III, 1941). In der Märzrevolution 1848 entschiedene Royalistin, veröffentlichte sie nach 1860 zahlreiche selbstillustrierte Kinderbücher, Novellen und Erzählungen. In ihrem Salon verkehrten in den 90er Jahren u. a. die Maler- und Bildhauerfamilie Begas sowie die Dichter Ernst von Wildenbruch, Hugo von Hoffmannsthal und Rainer Maria Rilke.
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Olinda, Alexander, Ps. für A. Schmidt, Schriftsteller und Publizist (1838-1909).
2 eigenh. Briefe mit U. ("Reinhold Schmidt"). Hamburg, 5.II. und 31.III. [18]77.
Zusammen 5½ SS. 8vo. "Ihrer gütigen Erlaubnis gemäß erlaube ich mir Ihnen [...] das Manuscript meines Lustspiels 'Die Emancipirten' zu übersenden, und harre ich nun Ihres Ausspruchs darüber, der mir sagen wird, ob ich das Zeug dazu habe - was allerdings mein Wunsch und meine Absicht [ist] - meine Thätigkeit ganz dem dramatischen Felde zu widmen [...]" (Br. v. 5.II.). "Anfang Februar sandte ich Ihnen das Manuscript meines Lustspiels 'Die Emancipirten' zu, ohne daß ich bis jetzt von Ihnen irgend einen Bescheid darüber erhalten hätte [...]" (Br. v. 31.III.). - "Kulturgeschichtliche Wertung könnte am Ende einigen seiner Romane gerechter werden als die literarische. Gerstäckers Talent ähnelt dem seinen, aber es fehlt ihm die Geschmeidigkeit der Akkomodation an fremdartige Verhältnisse in dem Grade, in dem jener über sie verfügte" (Geißler, Führer durch die dt. Lit. des 20. Jhdts., zit. n. DBA II 967, 360). Vgl. auch Kosch III, 2519 (Schmidt). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Ompteda, Georg Frh. von, Schriftsteller (1863-1931).
Eigenh. Albumblatt mit U. mit montierter Photographie (Zeitungsausschnitt) auf Untersatzkarton. Karlsbad, 12. IX. 1904.
28,7:17,7 cm. "Sprich vom Unglück, sprich vom Jammer, | Daß bei Dir das Leid gegastet! | Aber nur in stillster Kammer, | Daß bei Dir auch Glück gerastet". - Der in Hannover geborene Sohn des letzten Hofmarschalls des englischen Königs Georgs V. war Offizier, mußte aber nach einem Unfall den Dienst quittieren und lebte fortan als freier Schriftsteller, “übersetzte die Gesammelten Werke [...] Guy de Maupassants und schrieb zunächst in Anlehnung an Maupassant Gedichte und erotische Novellen. Größere Bekanntheit erlangte er mit seinen späteren gesellschaftskritischen Romanen, in denen er ein neues Adelsethos propagierte, so vor allem in der Trilogie ‘Deutscher Adel um 1900’" (DBE). Vgl. auch Kosch III; 1942f. - Die Abbildung zeigt den Schriftsteller "in dem Arbeitszimmer seines Dresdner Heims" (Bildtext).
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Oppenberg, Ferdinand, Schriftsteller (1908-1989).
Ms. Brief mit eigenh. U. Berlin, 31. X. 1943.
1 S. Qu.-8vo. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag: "[...] Nehmen Sie bitte mein letztes Gedichtbändchen mit den besten Wünschen für Sie entgegen. Die Gedichte schrieb ich zum grössten Teil während meines Einsatzes als Infanterist in Griechenland und vor allem in Russland, wo ich auf der Krim durch Lungendurchschuss schwer verwundet wurde [...]". - Ferdinand Oppenberg zählt neben Heinrich Lersch , Max Barthel, Otto Wohlgemuth und Christoph Wieprecht (Essen 1875-1942), dessen Tochter er 1933 heiratete, zu den bekannteren Arbeiterdichtern der Zwischenkriegszeit. - Ohne den erwähnten Gedichtband.
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Oppenheim, Josef, Journalist (1839-1900).
Eigenh. Briefkarte mit U. O. O., 7. VIII. 1876.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "So verlockend Ihre Einladung herantritt, ich muß leider diesmal Nein sagen. Freitag soll ich nach Bayreuth gehen [...]". - Der in der Nähe von Darmstadt geborene Journalist kam bereits in frühen Jahren nach Wien, "wo er seine journalistische Laufbahn unter [Ignaz] Kuranda bei der 'Ostdeutschen Post' begann" (Eisenberg, Das geistige Wien, zit. n. DBA I 919, 14). Später ein Mitarbeiter der "Presse" und der "Deutschen Zeitung", trat Oppenheim 1872 "als Mitredacteur in den Verband der 'Neuen Freien Presse' [...], in welcher Zeitung er durch mehrere Jahre 'Briefe einer Schauspielerin' publicirte und sich auch einen Namen als humoristischer Schriftsteller begründete. Seine Localplaudereien haben einen ausserordentlich grossen Leserkreis und werden ihrer feinen Ironie wegen auch ausserhalb Wiens mit grossem Interesse gelesen" (ebd.). - Auf der Vorderseite der gedr. Vermerk "Neue Freie Presse. Wien".
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Oppenheim, Josef, Journalist und Schriftsteller (1839-1900).
Eigenh. Notiz mit U. O. O., 7. I. 1885.
1 S. Ca. 70:70 mm. An seinen namentlich nicht näher bezeichneten Freund August: "Ich empfehle Sie meinem Freund Hrn. Dr. Löwy auf das Wärmste zur billigen Berücksichtigung". - Oppenheim, seit 1872 Chefredakteur des Lokalteils der "Neuen Freien Presse" erwies sich in seinem literarischen Werk "als Meister feuilletonistischer Plauderkunst nach Alt-Wiener Tradition" (ÖBL).
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Ortega y Gasset, José, Spanish liberal philosopher and essayist (1883-1955).
TLS. Madrid, 24 May 1949.
Large 4to. ½ p. To the Viennese psychologist Hermann Swoboda (1873-1963), the father of the so called "Periodenlehre". - On stationery with printed letterhead of the Instituto de humanidades "Aula Nueva".
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Ortenburg, Heinrich von, Schriftsteller
Eigenh. Brief mit U. Linz, 24. IX. 1850.
4 SS. auf Doppelblatt. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten über seinen im selben Jahr bei Manz in Regensburg erschienenen Erzählungsband ‘Nachtblüthen’: “Was die [...] österreichische Armee in jüngst verflossener Zeit für das monarchistische und das Princip der Aufrechthaltung gesetzlicher Ordnung leistete, ist allbekannt, aber eben sosehr, daß viele der tapfersten Krieger ihre Treue gegen Thron und Vaterland mit dem Verluste der Gesundheit und geraden Glieder bezahlten, mit einem Worte, zu Invaliden wurden. In der Absicht, zur Milderung des unglücklichen Loses dieser Bedauernswerthen [...] beizutragen, veröffentlichte ich eine Sammlung von Erzählungen unter dem Titel ‘Nachtblüthen’ mit der Widmung: Zum Besten der österreichischen Invalidenfonde [...]”. Daß hohe Herren und Damen sich in vergleichbarer Weise über den Ruhm des Heeres äußerten, “giebt mir den Muth zu fragen, ob vielleicht die höchsten Königlichen Personen es nicht ungehörig aufzunehmen geruhen würden, wenn ich es wagte, ehrfurchtsvollst Höchst Denselben [“Prinz Albert ... die Frauen Herzoginnen von Kent und Gloucester” u. a.] Exemplare meines Werkchens zu widmen [...]”. - Weitere Titel des biographisch nicht ermittelbaren Autors sind ‘Krone und Schwert. Biographische Skizzen der deutschen Fürsten Rudolf von Anhalt, Ludwig von Baden, Max Emanuel von Bayern, Erich von Braunschweig, Josias von Coburg, F. W. von Oranien, Albrecht von Sachsen, Carl Alexander von Württemberg, berühmt als Heerführer Österreichs’ (Prag, Credner, 1863) und ‘Der Ritter-Orden des heiligen Johannes von Jerusalem in seiner Verfassung und Geschichte’ (Regensburg, Manz, 1866). - Beiliegend ein nicht unterzeichneter Brief an den Adressaten, der diesen davon in Kenntnis setzt, “daß es uns streng verboten ist irgend etwas für Ihre M. die Königin zu übernehmen vielweniger nach England zu befördern [...]” (1 S. 8vo).
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