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Kraus, Carl von, Altgermanist (1868-1952).
Eigenh. Postkarte m. U. München, 21. V. 1923.
1. S. Quer-8vo. Mit eh. Adresse verso. Spricht Hans Nüchtern, der ab 1924 für die literarischen Programme des österreichischen Radiowesens zuständig war, seine Glückwünsche vermutlich anlässlich dessen Hochzeit mit Dora Miklosich aus, erwähnt einen gemeinsam verbrachten Abend und lässt auch Nüchterns Vater grüßen: "Anlässlich Ihrer [...] sende ich Ihnen herzliche [...] für Sie und ihre Frau [...] sich auch meine Frau anschliesst, die Sie ja bei meinem Abschied von Wien kennen lernte und sich noch immer, wie ich, an den ebenso Kunstverschönten wie behaglichen Abend mit Vergnügen erinnert. Ich bitte Sie auch, Ihrem verehrten Herrn Vater meine besten Grüsse und Wünsche zu übermitteln". - Kraus habilitierte sich 1894 im Bereich Ältere Germanische Sprachen und Literatur an der Universität Wien und war über seine Lehrtätigkeit in Wien hinaus auch an den Universitäten Prag, Bonn und München tätig. Er beschäftigte sich insbesondere mit der deutschen Literatur des 9.-16. Jahrhunderts und bearbeitete unter anderem die Gedichte Walther von der Vogelweides. - Die Zeilen 2-4 durch Tintenabklatsch schlecht lesbar. Fehlstelle durch Ausschnitt der Briefmarke.
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Kraus, Carl von, Altgermanist (1868-1952).
Eigenh. Postkarte m. U. M[ünchen], 28. VII. 1923.
½ S. Quer-8vo. Mit eh. Adresse verso. Bedankt sich bei Hans Nüchtern für gute Wünsche: "Schönsten Dank Ihnen [...] [vere]hrten Herrn Vater für Ihre [...] Wünsche [...]". - Kraus habilitierte sich 1894 im Bereich Ältere Germanische Sprachen und Literatur an der Universität Wien und war über seine Lehrtätigkeit in Wien hinaus auch an den Universitäten Prag, Bonn und München tätig. Er beschäftigte sich insbesondere mit der deutschen Literatur des 9.-16. Jahrhunderts und bearbeitete unter anderem die Gedichte Walther von der Vogelweides. - Fehlstelle durch Ausschnitt der Briefmarke. Mit Stempel des "Seminars für Deutsche Philologie München".
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Kremer, Alfred von, Orientalist und Politiker (1828-1889).
Eigenh. Brief mit U. Linz, 5. IV. 1870.
2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. Informiert Dr. Schaup über eine bevorstehende Ratssitzung und drückt seinen Unmut hinsichtlich eines nicht näher genannten Vertrags aus: "[...] ich muß nämlich, da wichtige Fragen vorliegen, Freitag oder Samstag eine Verw. Raths Sizung anordnen. [...] Freitag, Samstag oder Sonntag werden wir eine Sizung haben u. zwar wo möglich um 3 Uhr Nachmittags da die Herren von Wien um 2 daher ankommen-vielleicht kommt Greß auch als Ex Reichsrath [...] Beiliegenden Vertrag will Seyrl der Bank übertragen. Ich bitte die Holzpreise etc. zu prüfen - ich bin entschieden entgegen, namentlich ist der Vertrag geradezu unglaublich [...]". - Kremer war der erste Dolmetscher des österreichischen Konsulats in Ägypten. 1858 wurde er Konsul in Kairo, erhielt in den folgenden Jahren auch die Konsulate in Galatz und Beirut und trat 1872 sein Amt als Ministerialrat und Referent für das Konsularwesen im Ministerium des Auswärtigen in Wien an. Zwischen 1876 und 1880 hielt er sich als Mitglied der ägyptischen Staatsschuldenkommission erneut in Kairo auf, kehrte dann aber nach Wien zurück und wurde 1881 österreichischer Handelsminister.
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Kremer, Alfred von, Orientalist und Politiker (1828-1889).
Eigenh. Brief mit U. Linz, 21. III. 1870.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. Informiert Dr. Schaup über die Annahme von Vorschlägen aller Abgeordneten bezüglich der Wahl der Bezirksschulräte, erwähnt den Casino-Pächter Johann Obermayr und kündigt eine Ratssitzung an: "Wegen Wahl der Mitglieder in die Bezirksschulräthe wendet sich der L. A. offiziell an alle Abgeordneten um ihre Vorschläge. Wegen ihrer Reisekosten wenden wir uns an die Regierung um deren Bestreitung aus Staatsmitteln. Im Falle der Abweisung bin ich für deren vorschußweise Bestreitung aus Landesmitteln bis im gesezl. Wege abgeholfen ist. Der jezige Casino Pächter Johann Obermayr hat den Pacht bis Ostern 1872 um jährlich 900 fn in 1/2 jährigen Raten zalbar [...] Ich beantrage eine Verw. R. Sitzung am 23. April Nachmittag [...] Den Entwurf des Berichtes für die General Versammlung werden wir zirkuliren lassen [...]." - Kremer war der erste Dolmetscher des österreichischen Konsulats in Ägypten. 1858 wurde er Konsul in Kairo, erhielt in den folgenden Jahren auch die Konsulate in Galatz und Beirut und trat 1872 sein Amt als Ministerialrat und Referent für das Konsularwesen im Ministerium des Auswärtigen in Wien an. Zwischen 1876 und 1880 hielt er sich als Mitglied der ägyptischen Staatsschuldenkommission erneut in Kairo auf, kehrte dann aber nach Wien zurück und wurde 1881 österreichischer Handelsminister.
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Kremer, Alfred von, Orientalist und Politiker (1828-1889).
Eigenh. Brief mit U. Linz, 5. VIII. 1869.
2½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Lädt den nicht namentlich genannten Adressaten zum Beitritt zu einem nicht näher genannten Institut als Verwaltungsrat ein und berichtet von seinem Vorhaben zur Finanzierung desselben: "Ich habe von den Consortiums Mitgliedern der von uns zu gründenden Bank den Auftrag erhalten, Sie zum Beitritte als Verwaltungsrath einzuladen [...] so wollen wir nun die Geldbeschaffung in eigene Hände nehmen und es handelt sich darum, den noch nicht bedeckten Rest durch Zeichnungen nur im Lande aufzubringen [...] Die 3 Wiener Mitglieder des Verwaltungsrathes haben 25000 fr gezeichnet und ich glaube, daß wir übrigen Verwaltungsräthe wenigstens ebenso viel zeichnen werden [...] Wir würden alle hohen Werth auf Ihren Beitritt legen und hoffen von Ihren Kenntnißen und Ihrem namentlich in landwirthschaftlichen Bereichen maßgebenden Namen eine entscheidende Unterstützung unseres Institutes [...]". - Kremer war der erste Dolmetscher des österreichischen Konsulats in Ägypten. 1858 wurde er Konsul in Kairo, erhielt in den folgenden Jahren auch die Konsulate in Galatz und Beirut und trat 1872 sein Amt als Ministerialrat und Referent für das Konsularwesen im Ministerium des Auswärtigen in Wien an. Zwischen 1876 und 1880 hielt er sich als Mitglied der ägyptischen Staatsschuldenkommission erneut in Kairo auf, kehrte dann aber nach Wien zurück und wurde 1881 österreichischer Handelsminister.
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Krug, Wilhelm Traugott, Philosoph (1770-1842).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 21. II. 1829.
1 S. 4to. Mit eh. Adresse verso (Faltbrief). Wohl an den klassischen Philologen und Hofrat Heinrich Karl Abraham Eichstädt: "[...] Sie haben mein philos. Wörterb. durch Herbart rezensiren lassen. Dieser überaus unglückliche Mann ist aber bös auf mich, daß ich seiner im Wörterb. nicht lobend genug erwähnt und mir sogar einen leisen Tadel erlaubt habe. Daher bitt' ich, für die Fortsetzung einen andern Rezensenten zu wählen, der minder betheiligt und minder unglücklich ist. [...] Übrigens schadet es auch nichts! Die 1. Aufl. des Wörterb. ist trotz Hrn. Herb. beinahe vergriffen [...] Das Publikum muß also die Arbeit doch nicht so schlecht gefunden haben [...]". - Das von Krug herausgegebene "Allgemeine Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften" erschien 1827-29 in Leipzig, wo er seit 1809 wirkte und 1813 Rektor der Universität war. Außerdem beteiligte er sich an der Redaktion der "Leipziger Literaturzeitung". - Mit papiergedecktem Siegel und kleinem Ausschnitt durch Siegelöffnung.
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Kudler, Joseph von, Nationalökonom und Jurist (1786-1853).
Eigenh. Brief mit U. Wien (Absenderfeld, Poststempel), 28. X. 1848.
1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse verso (Faltbrief). Berichtet seiner Tochter Fanny v. Koch von seiner Lage während der Kämpfe im Zuge der Oktoberrevolution in Wien: "[...] Wir befinden uns alle so gut als es die Umstände zulassen, wenn es arg wird, so halten wir uns in der Wohnung der Fr. v. Kottly auf. [...] Wir sprechen mit wenig Unterbrechungen von Euch, und von den Besorgnissen, die Ihr unsertwegen haben müßt, besonders wenn Ihr täglich die großen Brände seht, mit welchen wir heimgesucht werden. Sey indessen nur ruhig, an Vorsicht fehlt es uns nicht; nur wenige Tage u. ich hoffe, daß wir uns wiedersehen. Sehr Viele wünschen nun endlich ein Ende. Etwas Lebenswille haben wir noch, nur Milch fehlt uns. Die Dampfmühle steht noch [...]". - Kudler wurde 1848 Abgeordneter im konstituierenden Reichstag und setzte sich fortan für eine Normierung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche sowie für die Abschaffung der Prügelstrafe ein. Darüber hinaus beteiligte sich Kudler unter anderem an der Wiener Dampfmühlengesellschaft, der Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft, mehreren Brandschadenversicherungsanstalten und der Brunner Bierbrauerei. - Mit Lacksiegel. Kleiner Ausriss durch Siegelöffnung, kein Textverlust.
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Kudler, Joseph von, Nationalökonom und Jurist (1786-1853).
Eigenh. Brief mit U. [Wien, Oktober 1848, wie 41107]
1 S. Quer-4to. Mit eh. Adresse verso. Drückt seiner Tochter Fanny v. Koch gegenüber seine Besorgnis darüber aus, dass er, der sich zur Zeit der Oktoberrevolution in Wien befindet, mit der Milchlieferung kein Schreiben von ihr erhalten hat und bittet sie sich keine Sorgen zu machen: "Endlich ist die Milchfrau gekommen, aber ohne eine Zeile von dir, was mich sehr beunruhigt. Sie hält sich nur einige Minuten noch auf, weshalb ich dir nur sage, daß du unsertwegen ruhig seyn sollst. Bald, hoffe ich, ist die üble Zeit vorüber, u wir sehen uns wieder [...]". - Kudler wurde 1848 Abgeordneter im konstituierenden Reichstag und setzte sich fortan für eine Normierung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche sowie für die Abschaffung der Prügelstrafe ein. Darüber hinaus beteiligte sich Kudler unter anderem an der Wiener Dampfmühlengesellschaft, der Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft, mehreren Brandschadenversicherungsanstalten und der Brunner Bierbrauerei. - Kleiner Ausriss durch Siegelöffnung, kein Textverlust.
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Kugler, Franz, Historiker, Kunsthistoriker und Schriftsteller (1808-1858).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 21. II. 1846.
1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse verso. An Carl Grüneisen, Hofprediger in Stuttgart, den er um die Verschiebung einer geplanten Verabredung bittet: "Gestern ist uns [...] nachträglich eingefallen, dass der Freitag insofern ungünstig ist, als Geppart, den wir gern dabei haben möchten, an diesem Tage [...] durch eine Conferenz verhindert ist. Wir wünschen es also auf den Sonnabend zu verlegen [...]". - Kugler promovierte im Fach Kunstgeschichte und wurde 1835 ordentlicher Professor an der Berliner Akademie der Künste. In den darauffolgenden drei Jahren bereiste er Italien und besichtigte zahlreiche Kunstwerke und trat 1843 eine Stelle als Kunstreferent im Preußischen Kultusministerium an. Kuglers Geschichte Friedrichs des Großen war sehr erfolgreich, ebenso seine Handbücher zur italienischen, deutschen und niederländischen Malerei sowie seine Veröffentlichungen zur Architekturgeschichte. - Kleine Fehlstelle durch Ausriss der Verschlussmarke mit dem Namenszug "Kugler", kein Textverlust.
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Kukula, Richard, Altphilologe und Bibliothekar (1857-1927).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 11. XII. 1911.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich habe in einem Blatt gelesen, daß von Ihnen und einem anderen Herrn ediert, nächstens die Kritischen Arbeiten Hugo Wolf's aus dem 'Salonblatt' erscheinen sollen. Das interessiert mich sehr, steckt doch ein Stück meiner eigenen Arbeit in diesen Kritiken da ich Sekretär des 'Salonblatts' war, als H. Wolf dort mitarbeitete. [...] Nach dem Todt Wolfs habe ich mich an den jungen Franz Engel, den Sohn des Herausgebers des 'Salonblatts' [...] mit dem Ersuchen um Autorisation zur Veranlassung einer Buchausgabe der Wolfschen Kritiken gewandt, doch ein Refus erhalten. [...] Nun erscheinen die Aufsätze doch in Buchform und zw. unter so ausgezeichneter Redaktion! [...]". - Nach seinem Studium in Prag und Graz war Kukula als Volontär an der Universitätsbibliothek Wien, später als Skriptor an der Studienbibliothek Klagenfurt und zwischen 1895 und 1897 als Bibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin tätig. Er beschloss seine Laufbahn als Direktor der Universität Prag, an der er von 1897 bis zu seiner Pensionierung wirkte.
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Laband, Paul, Staatsrechtslehrer (1838-1918).
Eigenh. Dokument mit U. [Straßburg, 1874].
1 S. Qu.-8vo. Aushang zu Lehrveranstaltungen: "Im Wintersemester 1874/75 lese ich I. Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte Montag bis Freitag von 10-11 Uhr. II. Handels-Wechsel- und Seerecht täglich von 11-12 Uhr. Die Vorlesungen finden im Auditor. X des Akademie Gebäudes statt und beginnen Mittwoch den 28. Oktob. [...]". - Mit Lichtrand und Spuren alter Heftung.
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Ladenburg, Albert, Chemiker (1842-1911).
Eigenh. Brief m. U. Breslau, 22. März, o. J.
2 SS. Qu.-8vo (116:90 mm). Beiliegend eh. Umschlag. An einen Max Kaufmann mit der Benachrichtigung, dass seine Frau momentan verreist sei. - Auf Briefkarte mit gedr. Briefkopf "Professor Ladenburg".
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Lagarde, Paul de, Kulturphilosoph und Orientalist (1827-1891).
Eigenh. Brief mit U. Göttingen, 28. X. 1883.
½ S. 8vo. An eine Bibliothek mit der Bitte, "mir geneigtest die persische Handschrift [...] zum Gebrauch in unserem eignen Hause mittheilen zu wollen [...]". - Mit Registraturvermerken in Buntstift.
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Lammasch, Heinrich, Politiker (1853-1920).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
2 SS. Qu.-8vo (114:90 mm). Dankt einem Kollegen für die Zusendung eines Jahresberichtes. - Lammasch nahm als Berater der österreichisch-ungarischen Delegationen an der Ersten (1899) und Zweiten (1907) Haager Friedenskonferenz teil und wurde 1900 Mitglied des Ständigen Internationalen Schiedsgerichtshofs in Den Haag. Von 1899 bis 1917 gehörte er als Mitglied der Mittelpartei dem Herrenhaus an und plädierte für einen Umbau der Donaumonarchie in einen Staatenbund. Schon vor 1914 Gegner eines deutsch-österreichischen Bündnisses, trat er nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs für einen Verständigungsfrieden ein. 1918 von Kaiser Karl I. zum letzten Ministerpräsidenten der Donaumonarchie ernannt, war Lammasch nur 17 Tage bis zur Abdankung des Kaisers am 11.11.1918 im Amt.
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Lancizolle, Carl Wilhelm von, Jurist und Rechtshistoriker (1796-1871).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 5. XII. 1860.
½ S. 8vo. Begleitbrief zu übersendeten Beiträgen.
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Landau, Markus, Literaturhistoriker (1837-1918).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 12. III. 1886.
1¾ SS. auf Doppeblatt. 8vo. An den Hofbuchhändler Wilhelm Braumüller in Wien: "Seit mehreren Jahren mit Studien über Kaiser Karl VI beschäftigt, beabsichtige ich eine Geschichte seiner Jugend und Regierungszeit in Spanien bis zu seiner Wahl zum Kaiser (1711) herauszugeben [...] Da es mir daran liegt dieses Werk in Oesterreich erscheinen zu lassen [...] so erlaube ich mir bei Ihnen anzufragen ob und unter welchen Bedingungen Sie geneigt wären den Verlag desselben zu übernehmen [...]". - Landaus Werk "Geschichte Kaiser Karls VI. als König von Spanien" erschien 1889 bei Cotta in Stuttgart. - Etwas angestaubt und faltig.
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Le Verrier, Urbain, Mathematiker und Astronom (1811-1877).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 30. V. 1860.
1 S. 8vo. An seinen Cousin, das vielfältige Beschäftigungen ihn, Le Verrier, abhielten, den Arbeiten seines Cousins zu assistieren und er aus dem selben Grund den Minister gebeten habe, von dieser Aufgabe entbunden zu werden: "Mes occupations multipliées ne m'avaient pas permis d'assister à vos travaux. J'ai donc depuis longtemps prié M. le Ministre de me décharger de cette mission, ce qu'il a bien voulu accepter [...]". - Briefpapier mit vorgedr. Briefkopf: "SÉNAT".
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Leonhard, Karl Cäsar von, Mineraloge (1779-1862).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 4. VII. 1841.
½ S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse verso (Faltbrief). An den Geografen Johann Gottfried Lüdde: "Euer Wohlgeboren bin ich sehr dankbar für Ihre geneigte Zuschrift und für Ihr ehrenwerthes Vertrauen. Leider vermag ich - vor Vollendung meiner 'Naturgeschichte der Erde', die, neben dem mineralogischen Journal, meine ganze Thätigkeit in Anspruch nimmt - Ihnen nur den [unterstrichen: besten Willen] zuzusagen; später soll, [willes Gott]! auch die That folgen. | Vielleicht könnten Sie an unseren hl. Hofrath u. Prof. Kapp einen Mitwirkenden erwarten. Besser ist, Sie nennen mich nicht [...]". - Ausschnitt und Ausriss durch Siegelöffnung. Notizen des Empfängers "(Empfangen 27.Juli!). Nr. 5 [durchgestrichen: (zu Nr. 7)]. v. Leonhard", und bei der Adresse ist hinzugefügt "durch Einschluß dhr. Bänsch". Spur einer alten Montage.
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Lepsius, Karl Richard, Ägyptologe und Bibliothekar (1810-1884).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 18. XII. 1881.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit Neuigkeiten von einer Versammlung der Ritter des Ordens Pour le Mérite. Die Kandidaten Wagner und Brahms seien abgelehnt worden, dafür stünde die Aufnahme des Malers Gustav Karl Ludwig Richter bevor: "Ich sende zu meinem vorgestrigen Briefe noch einen unerwarteten Nachtrag. Die Situation hier hat sich verändert. Wagner ist in der gestern gehaltenen Versammlung der Ritter bereits hier abgelehnt worden und mit ihm sein Gegenkandidat Brahms. Es wurde Gustav Richter, der Maler einstimmig angenommen und wird daher vorausichtlich gewählt werden [...]". - Tatsächlich erfolgte die Aufnahme Gustav Richters in den Orden Pour le Mérite im Jahr 1882; Johannes Brahms erhielt die notwendige Zustimmung zur Aufnahme in den Orden 1887, Richard Wagner wurde diese Ehrung nie zuteil. - Mit vorgedr. Briefkopf: "Königliche Bibliothek zu Berlin, C. 188".
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Levasseur, Pierre Émile, Historiker, Wirtschaftswissenschafter und Geograf (1828-1911).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 20. IV. 1885.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen nicht namentlich genannten Adressaten bezüglich eines Publikationsvorhabens im Journal des économistes. Levasseur heißt die Korrektur des Wortes Freiheit in Aktivität gut, da diese Wort mehr beinhalte, und verweist auf Herrn Molinari als Verantwortlichen für die Veröffentlichung der Artikel: "La correction que vous avez faité est bonne : le mot activité convient mieux que le mot de liberté. Le redacteur en chef de Journal des economistes est M. de Molinari. C'est à lui (14, rue de Richelieu) que vous devez vous adresser pour l'insertion d'un article [...]". - Auf Briefpapier mit vorgedr. Briefkopf: "26, RUE MONSIEUR-LE-PRINCE".
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Lexer, Matthias, Mediävist und Lexikograph (1830-1892).
Eigenh. Brief mit U. Würzburg, 18. XII. 1868.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Kollegen mit Auskünften über verschiedene junge Philologen als mögliche Kandidaten für eine Stelle: "Diez und Delius haben wieder auf Ten Brink (als Extraord.) und auf Tobler als Ordin. hingewiesen. Außerdem nennt Diez einen Dr. Schuchardt, gegenwärtig in Rom [...]". Im letzten Absatz bittet Lexer den Adressaten seinerseits um Rat: "Nun darf ich Sie wol noch einmal um Ihre Meinung bitten: morgen über acht Tage soll ich in der facult. referieren [...]". - Mit minimalem Tintenabklatsch.
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Lichtenstein, Martin Hinrich, Arzt, Forscher und Zoologe (1780-1857).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 26. XI. 1810.
1 S. 4to. An einen nicht namentlich genannten Adressaten mit einer Einladung des deutschen Naturforschers Johann Centurius von Hoffmannsegg: "Euer Wohlgebohren habe ich die Ehre, hierdurch anzuzeigen, daß der Herr Graf Hoffmannsegg, den ich erst heute zu sprechen Gelegenheit gefunden habe, Sie am nächsten Mittwoch Morgen um 11 Uhr mit Vergnügen in seinem Haus erwarten wird. Wen Sie von Ihrer werthen Familie oder sonstigen Bekanntschaft mit zu ihm führen wollen, der wird ihm ebenfalls angenehm sein. Im Fall Sie damit zufrieden sind, werde ich das Vergnügen haben, Sie zu der genannten Zeit in Ihrer Wohnung abzuhohlen [!] [...]". - Kleine Ausrisse durch Öffnung des Briefes und etwas fleckig.
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Lichtenstein, Martin Hinrich, Arzt, Forscher und Zoologe (1780-1857).
Eigenh. Liste mit U. Helmstedt, 5. XII. 1814.
2 SS. 4to. Liste von meist außereuropäischen Pflanzenspezies mit 133 Positionen, davon eine durchgestrichen. Die Nummerierung der Spezies wurde aus der unbekannten Quelle übernommen und korrespondiert nicht mit der Auflistung.
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Liliencron, Rochus von, Germanist (1820-1912).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D. ["Schwanthalerstr. 78/3"], [nach 1868].
3 Zeilen. Qu.-8vo. Dem Müncher Maler, Illustrator und Schirftsteller Eduard Ille (1823-1900): "Mit vielen Empfehlungen und noch viel mehr Entschuldigungen [...]".
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Lippert, Julius, Religionshistoriker und Politiker (1839-1909).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 18. XI. 1881.
7 SS. auf 2 Doppelbll. 8vo. An einen "Redakteur Fischer" in Stettin, eventuell den österreichischen Journalisten, Autor und Autographensammler Eduard Fischer von Röslerstamm, der von 1872-1878 als Journalist in Stettin lebte. Lippert erklärt in seiner Funktion als Generalsekretär der "Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung" wie es zu Problemen bei der Einhebung von Mitgliedsbeiträgen in Stettin kam und entschuldigt sich für die daraus entstandenen Unannehmlichkeiten: "Auf Ihre freundliche Zuschrift beehre ich mich, Ihnen ergebenst zu erwiedern, daß es der Kassenverwaltung unserer Gesellschaft höchst unangenehm ist, in der angegebenen Weise vorgehen zu müssen, und daß sie die Bedenklichkeit dieses Vorgehens sehr wol [sic] erkannt hat. Nichtsdestoweniger kann sich der Vorstand über die ihm statutenmäßig auferlegte Pflicht nicht hinaussetzen, sondern ist gezwungen, die Angelegenheit in irgend einer Weise zum Abschluß zu bringen [...]". - Mit lith. vorgedr. Briefkopf: "Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. | Büreau der Gesellschaft und Redaktion des Bildungs-Vereins. | Berlin, W., Derfflingerstr. 201, II.- den...188".
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Ludwig, Carl, deutscher Anatom und Physiologe
Eigenh. Brief mit U. Wien, 27. X. 1864.
1½ SS. 8vo. An den Generalsekretär eines Verlages bezüglich der Vollendung und Drucklegung eines Manuskripts: "Beiliegend übersende ich Ihnen die och restirende Tafel zu Leber's Abhandlung; ich ersuche höflichst diese Dr. Heismann zur Ausführung zu geben. Ferner beeile ich mich das M.S. der Leber'schen Abhandlung einzuliefern, deren Druck am vortheilhaftesten erst dann beginnt wenn die Tafeln schon ihrer Vollendung entgegengehen; ich werde seiner Zeit darauf aufmerksam machen. Dem M.S. ist eine Chromoxylographie beigegeben welche ich ebenfalls nocht nicht in Angriff zu nehmen bitte, da ich mit Hg. H. Leber noch eine kleine Aenderung verabredet habe. Endlich drücke ich Ihnen meinen herzlichsten dank fur [!] die Beschleunigung des Drucks der MacGillavry'schen Abandlung aus; das mir eingesandte Schriftstück beehre ich mich zurückzustellen [...]". - Theodor Leber (1840-1917) war ein deutscher Ophthalmologe und kurzzeitig Student Carl Ludwigs in Wien. Bei der gegenständlichen Abhandlungen handelt es sich zweifellos um Lebers 1865 in Wien publizierte "Anatomische Untersuchungen über die Blutgefässe des menschlichen Auges". Theodorus Hendrik Mac Gillavry (1835-1921) veröffentlichte 1864 sein Werk "Die Anatomie der Leber". Beide Abhandlungen wurde von der k. k. Hof- und Staatsdruckerei gedruckt und waren bei Gerold in Kommision.
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Ludwig, Ernst, österreichischer Chemiker (1842-1915).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 5. IV. 1882.
1 S. 8vo. An einen nicht namentlich genannten Adressaten: "Ich sende beifolgend 4 Zeichnungen, drei davon gehören zu einer Abhandlung des Herrn Dr. O. Chiari, eine zu der Abhandlung des Herrn Prof. J. Neumann über Cavernitis. Diese beiden Abhandlungen sind für das 2. diesjährige Heft des Jahrb. bestimmt. Ich ersuche die entsprechenden Lithographien anfertigen zu lassen [...]". - Mit vorgedr. Briefkopf: "REDACTION der MEDIC. JAHRBÜCHER".
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Lübke, Wilhelm, Kunsthistoriker (1826-1893).
Eigenh. Brief mit U. Freiburg, 14. VIII. 1872.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegende Portraitlithographie. 4to. An einen Freund mit einem Reisebericht von einer Forschungsreise zur deutschen Renaissance, die Lübke mit seiner Frau unternahm: von Wilhemshöhe über Liebenstein, Schmalkalden, Gotha, Erfurt, Weimar, hier trennten sich die Wege: "[...] meine Frau fuhr direkt nach Berlin, ich aber trat nun die eigentliche Wanderung an, davon wechselnde Schichsale ich gleich in den ersten Tagen durchkostete: in Zeitz, einem erbärmlichen Neste 5 Stunden Aufenthalt ohne irgend eine Ausbeute; in Altenburg ingegen eines der Schönsten Rathhäuser der Renaissance. Zwickau bot in seiner züchtigen Martinkirche nur dem großartigen Altarwerke Wohlgenüsses Anregendes genug, wenn es auch für meinen speciellen Zwecke wenig ergiebig war. Gestern Abend 9 Uhr kam ich hier an und fand nach einigem Umherrirren in den Gasthöfen endlich ein Dachkämmerchen im Rothen Hischen; | 'Je im Rothen Hirschen | Auf Renaissance er thut pirschen.' | (der Reim ist für Frln Ida vorzugsweise bestimmt.) Früh habe ich in hartnäckigem mehrstündigen Dauerlaufe die Stadt bereits auf Ren. protokollarisch vernommmen; nun will ich, nun auszuruhen, mit den Freunden daheim mich etwas in Fühlung setzen. Ich hatte mir fest vorgenommen, auch meiner verehrten Lehrerin, die freilich wohl schon am Rheine weilst, einmal von der Reise aus ein Lebenszeichen zu senden, allein ich sehe wohl, daß ich zu meinem speciellen Briefe nicht komme, weil meine Kopf- u. Augenkräfte doch recht angegriffen sind u. der Schonung bedürfen [...]". Am darauffolgenden Tag möchte Lübke über Görlitz und Liegnitz nach Breslau weiterfahren und merkt dazu an: "Die Eisenbahn ist bei Tage wieder entsetzlich bei der Sonnengluth". - Lübkes Werk "Geschichte der deutschen Renaissance" (Ebner & Seubert) erschien 1872. - Beiliegende Portraitlithographie von Johann Leonard Raab mit der lith. U. Lübkes.
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Lützow, Karl von, Kunsthistoriker (1832-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 10. II. 1880.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ihrer freundlichen Erinnerung entspreche ich gerne, vorausgesetzt, daß Sie sich mit diesen kurzen Worten begnügen wollen, da mir zu mehr leider die Zeit fehlt. Ich füge nur noch meinen Wunsch für das Gedeihen Ihrer Sammlung bei und bin Ihr ganz ergebener Lützow". - Mit lith. vorgedr. Briefkopf "Carl von Lützow. Wien, am ... 18 ... | (Theresianumgasse 25)". Beiliegend ein Zeitungsausschnitt, ein Nachruf, aus zwei Teilen zusammenmontiert. Spuren alter Montage und Aquisitionsvermerk in Rotstift verso.
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Lützow, Karl von, Kunsthistoriker (1832-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien ["IV. Theresianumgasse 25"], 18. II. 1886.
1 S. auf Doppelblatt. Qu.-8vo. An einen nicht namentlich genannten Adressaten: "Ein mehrtägiges Unwohlsein behinderte mich, Ihre werthe Zuschrift vom 12. d. M. früher zu beantworten. Wenn ich mich auch an Ihrem Unternehmen schwerlich als Textverfasser werde betheiligen können, da mir dazu die Zeit fehlt, so bin ich doch gern bereit, an den Vorberathungen Theil zu nehmen, da Ihnen meine Erfahrungen vielleicht nützlich sein können [...]".
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Luschin von Ebengreuth, Arnold, österreichischer Rechtshistoriker und Numismatiker (1841-1932).
Briefumschlag mit eigenh. Adresse. Graz, 6. XII. 1909.
117:90 mm. An Pater Gabriel Kozell, Prior des Stiftes in Melk. - Mit 10-Heller Marke.
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Lustkandl, Wenzel, österreichischer Politiker und Jurist (1832-1906).
Eigenh. Brief m. U. Wien, 22. III. 1902.
1 S. auf Doppelblatt. 12mo (84:124 mm). Beiliegend ein Umschlag mit eh. Adresse. An den österreichischen Journalisten und Statistiker Isidor Singer: "für die freundlichen Wünsche zu meinem siebzigsten Geburtstage spreche ich Ihnen meinen besten Dank aus [...]". - Mit gedr. u. gepr. Blumenmotiv und gestanztem Rand. Mit orangefarbener 6-Heller Briefmarke.
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Luynes, Honoré Théodoric d’Albert de, französischer Archäologe und Numismatiker (1802-1867).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 14. IV. 1831.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse verso. An Conte Rafaele Milano in Neapel mit dem Bericht über den Verlust einer Medaille aus Milanos Besitz, wobei Luynes finanzielle Kompensation dafür ankündigt: "Un connaisseur auquel j'avais confié votre Medaille l'a égarée il y a quelque temps. En conséquence de cette perte je reconnais vous devoir le prix que vous m'en aviez dabord demandé c'est à dire Cinquante louis; [...]". - Ausriss durch Siegelöffnung. Siegelreste.
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Meusebach, Karl Hartwig Gregor von, Jurist, Literaturwissenschaftler und Bibliophiler (1781-1847).
Eigenh. Brief mit U. Baumgartenbrück, 10. XI. 1836.
1 S. 8vo. Mit eigenh. Adresse verso (Faltbrief). An den Augsburger Antiquar Wilhelm Birntt: "Nun, daß wir nur endlich wieder einen Anfang neuer Geschäfte haben, schicken Sie das Kistchen mit den am 28. Okt. zurückgestellten Büchern aus Ihrer K. XI ab [...]". - Mit Siegelrest, etwas gebräunt.
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Meyer, Jürgen Bona, deutscher Philosoph (1829-1897).
Eigenh. Brief mit U. Bonn, 21. VII. 1887.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Kollegen. - Mit gedr. Briefkopf der "Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität", auf der er 1886/87 als Rektor amtierte.
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Meyer, Jürgen Bona, deutscher Philosoph (1829-1897).
Visitenkarte mit eigenh. Widmung. Bonn, o. D.
Visitkartenformat (102:63 mm). An einen namentlich nicht genannten Adressaten "zur Erwiderung Ihres Neujarswunsches".
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Meyer, Oskar, Bibliothekar (1844-1919).
Ms. Brief mit eigenh. U. Straßburg, 28. XI. 1901.
4 SS. 4to. Ausführlicher Brief an einen Musikschriftsteller bezüglich der Oper Guntram von Richard Strauss. - Etwas angestaubt und mit kleinen Rissen.
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Meyer, Wilhelm, Astronom und Schriftsteller (1853-1910).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, November 1884.
157 x 105 mm. "Das Schönste und Wünschenswertheste in der Welt ist die Ordnung. Durch sie offenbart sich ein göttlicher Willen in den vielverschlungenen Bewegungen der Natur".
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Michelet, Jules, französischer Historiker (1798-1874).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 2. III. 1857.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Teilt einem namentlich nicht genannten Adressaten sein Bedauern mit Billets nicht benützen zu können, da seine Gattin Madame Michelet an der Grippe leide. - In Französischer Sprache.
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Minckwitz, Johannes, Dichter und Philologe (1812-1885).
Eigenh. Schriftstück mit U. Leipzig, 26. IV. 1859.
1 S. Qu.-8vo. Teilt seine Pläne für das kommende Semester mit: "In diesem Sommerhalbjahr gedenke ich Vorträge zu halten über 'Die deutsche Dichtkunst seit Schillers Tode', geschichtlich betrachtet, Mittwochs und Sonnabends von 6-7 Uhr [...] Außderdem setze ich fort: 'Die Gesellschaft für praktische Uebungen in deutscher Sprache' [...]". - Nach seinem Studium bekam Minckwitz 1840 für die Dauer von zwei Jahren eine Anstellung als Lehrer am Blochmannschen Institut in Dresden. 1855 konnte er sich an der Universität Leipzig habilitieren und hielt anschließend als Privatdozent Vorlesungen griechische und deutsche Dichtung". Gegengezeichnet von Anton Westermann.
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Möbius, Karl August, Zoologe und Ökologe (1825-1908).
Albumblatt mit eigenh. U. Kiel, 10. IX. 1881.
130 x 115 mm. Auf Trägerkarton montiert. "Die Opferung einer großen Menge junger Keime ist das Mittel der Natur, wenigen Keimen die Reife zu sichern".
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Mohl, Moritz, Nationalökonom und Wirtschaftspolitiker (1802-1888).
Eigenh. Brief mit U. Stuttgart, 24. X. 1868.
1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. "Erlaube mir, auf Ihr hochverehrliches Schreiben vom 6. d. M. die ganz ergebenste Mittheilung zu machen, daß wir, in Erwägung der verschiedenen Schwierigkeiten der Sache, hier einstimmig den Beschluß gefasst haben, die beabsichtigt gewesene Gründung einer Zeitung für jezt nicht weiter zu verfolgen, worauf das von Grüninger in Aussicht genommene Rundschreiben zur Einladung für Miteinzeichnungen unterbleibt [...]".
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Moleschott, Jakob, Arzt und Physiologe (1822-1893).
Eigenh. Brief mit U. Zürich, 26. II. 1859.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit Dank für die Übersendung einer "Probenummer" und einer Entschuldigung für seine späte Antwort: "Ich sehe weder rechts, noch links, nur um meine Physiologie der Nahrungsmittel zum Abschluß zu bringen - und habe Liebig's neue Ausgabe nicht bloß noch nicht gelesen, sondern nicht einmal gesehen [...] Dazu kam daß ich in der letzten Zeit vielfach verstimmt war [...] Hätte ich den Entschluß noch einmal zu fassen, ich ginge nicht nach Zürich, aber das ist nun einmal nicht zu ändern. Ich nähre mich mit der Hoffnung, daß ich doch noch einmal nach Deutschland zurückkehren werde, wo trotz aller politischen Schranken doch unsere Heimath ist. Verzeihe mir diesen Stoßseufzer! [...]". - Nach dem Studium in Heidelberg arbeitete Moleschott von 1845 bis 1847 als Arzt in Utrecht und lehrte seit 1847 als Privatdozent in Heidelberg Physiologie. Aufgrund des materialistischen und atheistischen Charakters seines Buches "Der Kreislauf des Lebens" (1852) drohte ihm 1854 der Entzug der Lehrberechtigung. Daraufhin verzichtete Moleschott gegenüber dem badischen Kultusminister brieflich auf jede Lehrtätigkeit, weil er die Lehrfreiheit nicht mehr gewährleistet sah. Anschließend leitete Moleschott in Heidelberg ein privates Laboratorium, bevor er 1856 einem Ruf nach Zürich folgte.
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Molisch, Hans, Botaniker (1856-1937).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 13. XII. 1926.
½ S. Folio. An Dr. Fritz Kretz in Zipf: "Unter den vielen mir anlässlich meines 70. Geburtstages zugekommenen Glückwünschen haben mich die Ihren, denen Sie in so warmen Worten Ausdruck verliehen haben, ganz besonders erfreut und geehrt und ich danke Ihnen von Herzen für diesen Beweis Ihres treuen Gedenkens [...]". - Mit gedr. Briefkopf "Der Rektor der Universität Wien".
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Montucla, Jean-Étienne, französischer Methematiker und Beamter der königlichen Gebäudeverwaltung (1725-1799).
Eigenh. Brief mit U. Paris, 29. VIII. 1767.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Brief an einen namentlich nicht genannten Adressaten aus der königlichen Gebäudeverwaltung. Montucla übermittelt Neuigkeiten und Instruktionen zu mehreren laufenden Projekte der Behörde, wie z.B. das Bauvorhaben eines Schuppens und Stalls der Gräfin de Feillens. Auch Briefdokumente zur Unterschrift an den Marquis de Marigny werden erwähnt, wie die Gewährung eines Rabatts für die Bestellung eines Werks durch Madame de Montmartel. Montucla erwähnt ein kürzliches Treffen mit dem Goblinkünstler Cozette und den geplanten Umzug des Bildhauers Coustou in das Hôtel de Beuvron. Auch wird eine angemessene Unterbringung für einer Woche des Baumeisters und Ornamentstechers Francois Cuvilliès angedacht sowie eine Strategie zur Kostensenkung: "M. le Directeur General, monsieur, me chargea a son depart d'écrire a mad.e la comtesse de Feillens qu'elle pouvoit aller en avant sur la construction de son petit batiment de remises et ecuries, mais en se conformant a vos observations, scavoir celle qui regarde la forme du toit et le pan-coupé. j'ai l'honneur de vous en prevenir afin que lorsque mad.e de Feillens commencera à faire travailler, vous n'y mettrez aucune opposition [...] M. de Marigny a été effrayé de la depense portée dans votre Etat de reparation et arrangemens à faire à l'hotel de Beuvron, pour y loger M. Coustou - d'une maniere commode et que reponde a celle dont il est logé dans la maison qu'il occupe actuellement. il me dit en consequence qu'il acceptoit la proposition que faisait M. Costou de rester dans sa maison. où il auroit à la verité l'incommodité d'être obligé de sortir pour aller à son attelier, mais ou il se plaisoit. comme je ne doute point que l'Etat en question tel que vous l'avés proposé, ne soit reduit autant qu'il est possible [...]". Die grobe Skizze eines Grundrisses findet sich auf der letzten Seite des Briefes und bleibt ohne Erläuterung. - Montucla war von 1766-1792 Oberaufseher der kgl. Gebäude. Abel-François Poisson de Vandières (1727-1781), Marquis de Marigny, war von 1751-1773 Generaldirektor der kgl. Gebäude. Guillaume Coustou Sohn (1716-1777) lebte von einer Rente des Königs und gedachte 1767 in das Hôtel de Beuvron, das ebenfalls dem König gehörte, umzuziehen, da es näher an seinem Atelier lag. Diese Pläne wurden jedoch nicht realisiert (siehe: Trousson, Raymond: Thème et Figure du Siècle des Lumières. Melanges offerts à Roland Mortier. Genève: Librairie Dorz S. A., 1980, S.267). - Spur einer alten Montage.
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Morcelli, Stefano Antonio, Italian Jesuit scholar and epigraphist (1737-1822).
Autograph album leaf signed. No place, 7. XII. 1799.
1 p. Oblong 8vo. Epigraph in Latin language: "Pro Acerbo Fvnere Favstini Al F Tadini Com Ad Omnem Ingenii Et Virtvtis Lavdem Adolescentis Qvem Parentes Vnigenam Improvida Rvina Exstinctvm Lvxere Insolabiliter Et Lvgent A Die VII Idvs Decembr An M DCC LXXXXVIIII Hev Raptvm Sibi Qvvm Annvm Ageret Florentis Aevi XXV. Receptae Instar Vitae Habete Loverenses Signum Hoc Pulcrvm Amabile Magni Eq Canovae Manv [...]". - Morcelli declined the election as archbishop after the death of the Franciscan Luigi Spagnoletti in 1799. - The Epigraph is noted in "Lexicon Epigraphum Morcellianus Vol. II." (Bononiae, ex officina Annesii Nobilii et Soc. A - MDCCCXXXVIII). - Calligraphic handwriting capitalized.
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Moser, Friedrich Karl von, deutscher Jurist, Autor und Politiker (1723-1798).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 11. XI. 1767.
1 S. Qu.-8vo. "O seelig, wen sein gut Geschicke | Bewahrt vor großem Ruhm und Glücke, | Wer, was die Welt verehrt, verlacht, | Wer selbst im Joche der Geschäfte | des Leibes und der Seelen Kräfte | Zum Werkzeug vor die Tugend macht [...]" (aus Albrecht von Hallers "Über die Ehre"). - Der Eintrag stammt aus der Zeit des Beginns von Mosers Funktion als Reichhofrat unter Kaiser Joseph II. in Wien. - Etwas fleckig.
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Müllenhoff, Karl, deutscher Philologe und Mediävist (1818-1884).
Eigenh. Postkarte. [Ort u. Datum des Poststempel: "Berlin, 2. X. 1881"].
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse verso. Glückwunschschreiben an den österreichischen Germanisten Anton Emanuel Schönbach, Professor in Graz: "Dem Herrn Regierungsrat Schönbach ein herzlicher Gruß und Glückwunsch von einem Collegen in Berlin und den Seinen". - Lithogr. "Deutsche Reichspost. Postkarte" mit lila lithogr. Marke.
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Müller, Friedrich Max, Philologe und Religionswissenschafter (1823-1900).
Eigenh. Brief mit U. Oxford, 23. V. 1891.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Bibliothekar und Theologen Wilhelm Hosäus. Müller schreibt im Zusammenhang des 1890 mit Hilfe einer Subskription errichteten und 1938 zerstörten Moses-Mendelssohn-Brunnendenkmals in Dessau, an dem sich Sender und Adressat offenbar beteiligt hatten. Im ersten Teil des Briefes thematisiert Müller Kommunikationsprobleme mit dem Oberbürgermeister von Dessau. Im letzten Absatz folgt eine kritische Bemerkung zur Denkmal-Inschrift und eine Klage über die seiner Meinung nach zu geringe Spendenbereitschaft der Familie Mendelssohn bei der Finanzierung des Projekts: "[...] Es wundert mich daß die Juden nicht generöser für Mendelssohn gewesen sind. Meine Familie bemüht sich des Vergleichs mit den Mendelssohnschen nicht zu schämen, wenn man bedenkt welchen Reichthum sie besitzen. Einige kleine Beiträge erwarte ich schon noch, aber nichts Bedeutendes [...]". - Briefpapier mit gedr. Adresse.
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Müller, Karl Otfried, Altphilologe und Archäologe (1797-1840).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 28. XII. 1832.
1 S. 4to. Betreffend die Aufnahme des Göttinger Geologen Wolfgang Sartorius von Waltershausen als außerodentliches Mitglied in einen mit C. M. abgekürzten Verein: "Herr Sartorius von Waltershausen hat durch den Herrn Dr. Goldschmidt sich von neuem für dies Halbjahr zum außerordentlichen Mitgliede des C. M. melden lassen. Da aber Herr Dr. Goldschmidt selbst außerordentliches Mitglied ist, habe ich bei Herrn Prof. Marx angefragt, ob er seine frühere Empfehlung neuern wolle. Dieser gibt aber des beifolgende Bittes nicht die volle Einwilligung. Da nun meines Wissens früher gegen Herrn Stud. Sartorius Nichts zu bemerken war: so sehe ich keine Gefahr darin, seine Empfehlung zu übernehmen, und frage [...] an, ob in diesem Fall die werthen Herrn Collegen für seine Aufnahme zum außerordentl. Mitgleide des C. M. stimmen [...]". - Eh. Hinzufügung mit U. von Hausmann: "Herr Sartorius v. W. stand in genauer Verbindung mit Hl. v. Struwe und gehörte zu denen, die sich gegen die bestehende Ordnung auflehnten. Wenn ich nun gleich im Allgemeinen Nichts gegen seine Wiederaufnahme zu erinnern habe, so möchte ich doch dafür stimmen, daß ihm erwiedert [!] würde, daß er sich mit seiner Bitte um Empfehlung direct an ein ordentliches Mitglied zu wenden habe [...]" - Eh. Hinzufügung und U. von Kraut: "Ich stimme der Ansicht des GeHofr. Hausmann vollkommen bei [...]", mit einer weiteren eh. U. von Blume. - Drei Stellen mit Ausrissen durch Siegelöffnung restauriert. Siegelreste verso. Papiereinriss entlang des Siegelrestes. Winziges Loch an der mittigen Faltlinie. Durchgestrichene Notiz verso. Etwas fleckig und knittrig.
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