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Bachrach, Adolf, Jurist (1853-1932).
Visitenkarte mit eigenh. Widmung und U. ["Wien, I. Rosenbursenstrasse No 8."], 13. V. 1913.
6 Zeilen. Visitkartenformat. Dr. Adolf Bachrach (dies gedruckt) "übermittelt Herrn Direktor anlässlich des Ablebens Ihres hochgeschätzen Herrn Schwiegervaters den Ausdruck herzlichen Beileids. In herzlicher Verehrung Ihr ergebenster [...]". - Auf lithogr. Visitenkarte "Geheimer Justiz- und k. k. Regierungsrat Dr Adolf Bachrach, Hof- und Gerichts-Advokat [...]".
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Bähr, Johann Christian Felix, klassischer Philologe (1798-1872).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 17. VI. 1824.
1 S. 4to. mit eh. Adresse verso (Faltbrief). Siegelreste. An den Buchhändler Brönner in Frankfurt, den baldigen Abschluss eines Buchprojekts betreffend: "Endlich bin ich im Stande, Ihnen die längst versprochene Dedication zuzusenden, woran mich die Reise unseres Grosherzogs nach Badenweiler, von der er erst vor ein Paar Tagen zurückgekehrt, gehindert. Ich habe auf beyliegendem Blättchen die Dedication niedergeschrieben, deren Anordnung und Bezeichnung durch verschiedene Schrift ich Ihrer besten Einsicht überlasse. Nun aber muß ich noch eine dringende Bitte beyfügen. Da der Druck des Ganzen wo nicht völlig beendigt, doch seinem Ende nahe ist, so wollte ich Sie ersuchen, mir doch unverzüglich, wenn das Ganze beendigt, ein oder, womöglich, zwey Exemplare von den auf besserem Papier als das gewöhnliche, durch die Post zuzusenden, weil ich dieselben noch ehe andere Exemplare ins Publikum kommen, dem Grosherzog zuvörderst u. seinem Minister zusenden muß. Mit den übrigen Exemplaren hat es dann die Eile nicht. Entschuldigen Sie die einst durch meine Schuld verspätete Zusendung der Dedication und erfreuen Sie mich durch eine baldige Gewährung meiner Bitte [...]". - Mit kleiner Notiz des Empfängers verso; ein mittiger Ausriss durch Siegelöffnung mit Papier kaschiert; ein seitlicher Einriss mit Siegelresten.
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Bartsch, Karl, Mediävist und Altphilologe (1832-1888).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 30. IX. 1880.
1 S. Qu.-8vo. auf Papierträger montiert. Mit einem kurzen Gedicht: "Man trifft sich unverhofft | und lernt einander kennen; | man sieht sich gern und oft, | Fühlt Freundschaft warm entbrennen; | Die Liebe keimt, man hofft - | und jetzt muß man sich trennen [...]". - Etwas fleckig; verso mit Akquisitionsvermerk in Rot.
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Bauer, Bruno, Theologe, Philosoph und Historiker (1809-1882).
Eigenh. Brief mit U. Bonn, 1. III. 1842.
2½ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An seinen Verleger Otto Wigand mit der Bitte um finanzielle Unterstützung und über die Arbeit an seinem Buch über "Hegels Lehre von der Religion und Kunst von dem Standpuncte des Glaubens beurtheilt", das noch im selben Jahr bei Wigand erscheinen sollte: "Haben Sie meinen Brief, den ich vor 12 Tagen abgeschickt habe, erhalten? Wenn nicht, so werden Sie errathen, was er enthielt: Die Bitte um Geld, wieder Geld oh immer Geld! Seit Neujahr kann ich oft nicht über einen Pfennig gebieten. Bitte, schicken Sie mir [dann] so schnell u. so bald als möglich eine Summe, mit der ich zunächst meine Sachen in Ordnung bringen kann, 100-150 rtl. Da ich jetzt - wie Ihnen Ruge näher erzählen wird, - für dem Sommer suspendiert bin, so daß ich um ruhig arbeiten zu können, meine Verhältniße gesichert und geordnet [weiß] -, auch deshalb, weil es nöthig seyn wird, daß ich eine Reise nach Osten machen muß, um die Verhältnisse genauer kennen zu lernen, ist es für mich wichtig über meine nächste Zukunft sicher zu seyn. Ich frage daher, wollen Sie den letzten Theil, der Ende April fertig ist u. den Titel hat: Kritik der evangelischen Geschichte der Synoptiker u. des Johannes, dritter u. letzter Theil, u. Ende April oder Anfang May sogleich drucken? [...] Bitte um baldige Antwort u. Loseisung aus dem Eis, in dem ich jetzt festsitze. [...]". - Dem eng mit Karl Marx befreundeten Theologen und Philosophen war zu jener Zeit, aus der dieser Brief datiert, wegen seiner Evangelienkritik und vor allem wegen seiner Teilnahme an der Welcker-Serenade (einer Feierstunde demokratisch gesinnter Bürger am Abend des 28. September 1841 in Berlin zu Ehren des badischen Liberalen Carl Theodor Welcke) die "venia legendi" für Theologie auf Lebenszeit entzogen worden; die von ihm zuvor an der Universität Bonn geförderte Habilitation seines Freundes Marx scheiterte zusammen mit Bauers akademischer Laufbahn.
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Bonaparte, Charles Lucien Jules Laurent, Zoologe, Ornithologe und Politiker (1803-1857).
Eigenh. Brief mit U. Rom, 22. V. 1842.
½ S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Voilà encore trois copies. Je ne vois pas comment m'expliquer votre silence. Ecriviez vous à Florence où je serais quand vous recevrez cette lettre [...]" (Übers.: "Hier bitte drei weitere Exemplare. Ich verstehe es nicht, mir Ihr Schweigen zu erklären. Schreiben Sie mir bitte nach Florenz, wo ich sein werde, wenn Sie diesen Brief empfangen [...]". - Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte war der Sohn von Lucien Bonaparte (1775-1840) und Neffe von Napoléon Bonaparte (1769-1821). - Mit der Spur einer alten Faltung.
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Caetani, Michelangelo, Herzog von Sermoneta, ital. Gelehrter (1804-1882).
Eigenh. Brief mit U. Rom, 23. IV. 1863.
1 S. 4to. Mit eh. Adresse verso (Faltbrief). In italienischer Sprache, an den deutschen Juristen und Dante-Forscher Carl Witte (1800-83) in Halle: "[...] E mio dovere rendere alla Somma cortesia sua le più distinte Grazie per la molta bontà ch'Ella mi mostra rammentando sempre con si particolare umanità la mia persona, e procurandomi pure l'onorevole conoscenza dei Suoi più cari amici. In tal modo ho avuto il piacere di accogliere in mia casa italiano raccomandato Signor Professore Loeher ed avere da esso la graziosa sua lettera, e la graditissima sua fotografia. Non faro parole per dirle quanto questo suo Persona che ha si gran ragione di godersi tutto il mio affetto e tutta la mia ammirazione. A tale suo dono io sono tenuto ancora corrispondere coll'inviarle la mia fotografia, siccome da Lei me ne viene fatta amorevole inchiesta. La inchiudo pertanto in questo foglio non senza invidiare la mia immagine che viene a visitarla, mentre io ho si gran desiderio di rivederla e seco Lei conversare alquanto della Divina Commedia, per ritrarre dalla motta sua scienza quel tanto lume, che dal suo Studio e dal suo alto ingegno ciascuno ne deve attendere. Confido nell'avvenire più lieto che mi procuri una fortunata sua visita quando da lei sia per farsi altro viaggio per la nostra Italia [...]".
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Capellini, Giovanni, Geologe und Paläontologe (1833-1922).
Eigenh. Postkarte m. U. Bologna, 2. XII. 1886.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse verso. An den Paläontologen Dr. Hermann Theodor Geyler (1834-89) in Frankfurt: "J'ai recu le V carn. [?] paleontologic des votre interessante bibliographie paleophilologique et je vous prie d'agrées nos plus sinceres remerciements. Je ne vous oublierai pas lorsque j'aurai quelque chose qui pourra vous interesser [...]" (Übers.: "Ich habe das 5. paläontologische Heft Ihrer sehr interessanten paläophilologischen Bibliographie erhalten und ich möchte Ihnen dafür meinen aufrichtigsten Dank aussprechen. Ich werde Ihrer nicht vergessen, sobald ich etwas habe, das Sie interessieren könnte [...]").
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Cappel, Louis, Theologe (1585-1658).
Eigenh. Albumblatt mit Namenszug. Saumur, 5. IV. 1656.
1 S. Qu.-8vo. (126:78 mm). Zitat nach dem Hebräerbrief 13,14: "Non habemus hic civitatem permanentem [...]".
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Carneri, Bartholomäus von, Philosoph und Politiker (1821-1909).
Eigenh. Brief m. U. (Visitenkarte). O. O. u. D.
95 x 60 mm. "Lieb, wie Ihr alle seid, ist Eure Gabe, und von ganzem Herzen danke ich dafür wie für die Glückwünsche […], Ich war gerührt und finde kein anderes Wort als: Vergelt's Gott! […]". - Carneri studierte in Wien Philosophie, bewirtschaftete seit 1857 ein Gut in der Steiermark, widmete sich philosophischen Studien und engagierte sich 1861-83 im Steirischen Landtag, 1870-85 gehörte der liberale Politiker überdies als Abgeordneter des steirischen Großgrundbesitzes dem Reichstag an. “In seinen philosophischen Werken geht Carneri von einem Darwinismus Haeckelscher Prägung aus und entwickelt eine humanitär ausgerichtete Sozialethik (‘Sittlichkeit und Darwinismus’, 1871)”(DBA, Saur). Vgl. auch Kosch I, 268.
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Carneri, Bartholomäus von, Philosoph und Politiker (1821-1909).
Eigenh. Brief mit U. Gratz, 17. IV. 1875.
2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Bedankt sich bei einer namentlich nicht genannten Adressatin für Beileidsbekundungen. - Carneri studierte in Wien Philosophie, bewirtschaftete seit 1857 ein Gut in der Steiermark, widmete sich philosophischen Studien und engagierte sich 1861-83 im Steirischen Landtag, 1870-85 gehörte der liberale Politiker überdies als Abgeordneter des steirischen Großgrundbesitzes dem Reichstag an. “In seinen philosophischen Werken geht Carneri von einem Darwinismus Haeckelscher Prägung aus und entwickelt eine humanitär ausgerichtete Sozialethik (‘Sittlichkeit und Darwinismus’, 1871)”(DBA, Saur). Vgl. auch Kosch I, 268.
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Charpentier, Johann Friedrich Wilhelm von, Geologe (1738-1805).
Eigenh. Brief mit U. Freiberg, 20. XI. 1769.
¾ S. Folio. Mit rotem Siegel (Faltbrief). An Herrn Tachfelt in Dresden: "Ich wünsche von ganzem Herzen daß Sie mein bester Tachfelt! gesund wieder in Dresden mögen angekommen seyn, die Nachricht von Ihrer Krankheit in Leipzig [...] hat mich wahrhaftig erschreckt, und Sie können mir nichts angenehmeres schreiben als die Versicherung Ihrer völlig wieder erlangten Gesundheit [...] Ich weiß daß Sie öfters [...] Commissarius von Heynitz sprechen werden, empfehlen Sie mich Ihm zu Gnaden, und sagen Sie Ihm doch wie es mit unserem Buche in Leipzig steht. Er hat mir ohnlängst unter anderem geschrieben, ich solle Ihm einige Nachricht davon geben, da ich nun nichts weiter habe thun können als was Sie nicht zugleich nebst mir mitgethan haben, und Sie Ihm die beste und weitläufigste Nachricht davon geben könnten, so bitte ich Ihnen recht sehr darum. Dieses können Sie noch hinzufügen: daß ich bey jetzigen Jahrmarkte die hier gewesenen Chemnitzer Buchführer zu einiger Abnahme des Buches angesprochen habe, aber ebenfalls eine abschlägliche Antwort erhalten [...]". - Fleckig und mit stärkeren Randläsuren.
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Chasles, Philarète, Kritiker (1798-1873).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
½ S. 4to. An die Verleger Lecointe et Durey in Paris: "La seconde Edition de mon resumé de l'histoire de Suisse doir avoir paru. Je vous serai fort obligé de vouloir bien m'en envoyer quelques exemplaires. Si vous voulez y joindre les résumés que je n'ai pas, c'est à dire - L'Angleterre; l'Espagne; le Portugal; la Suède; la Russie; et la Perse; vous me feriez grand plaisir et complèterez ma collection [...]".
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Cohn, Ferdinand Julius, Botaniker und Mikrobiologe (1828-1898).
Eigenh. Brief mit U. Breslau, 14. X. 1892.
1 S. u. 2 Zeilen auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Breslauer Industriellen Max Kauffmann: "[...] Unsere Schweizer Reise ist daran Schuld, dass wir den Dank für die liebenswürdige Glückwunschdepesche Ihnen u. Ihrer lieben Frau erst heute zusenden. / Gleichzeitig erlaube ich mir eine Anfrage. Ich habe gehört, dass Baumwollabfälle, feucht gemacht, sich stark erhitzen, u. möchte dies gern untersuchen. Könnte ich eine Partie solcher Abfälle aus Ihrer Fabrik erhalten? Mit freundlichen Grüssen an Sie beide, zugleich im Namen meiner Frau [...]".- Auf lithogr. vorgedr. Dankschreiben: "Breslau, im August 1892 / Für die, bei Anlass unserer silbernen Hochzeit, uns bezeigte freundliche Antheilnahme sprechen wir Ihnen unseren herzlichen Dank aus / Prof. Ferdinand Cohn und Frau". - Spuren alter Faltung; etwas Tintenabklatsch.
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Cohn, Ferdinand Julius, Botaniker und Mikrobiologe (1828-1898).
Eigenh. Postkarte mit U. Breslau, 7. III. 1883.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse. An seinen Bruder, den Journalisten und Schriftsteller Oskar Justinus Cohn (1839-93): "Zur Erläuterung meines Brief und Depeschenwechsels will ich nur mittheilen, dass der Vater gestern allerdings eine mich beunruhigende Zunahme seiner Schwäche zeigte, dass jedoch bald nach Absendung meines Briefes, in Folge erquickenden Schlafes Ernst eine erfreuliche Zunahme der Kräfte constatirte, die auch am heutigen Tage fortgedauert hat, so dass nach Ernst's Versicherung jetzt keinerlei Grund zur Besorgnis vorliegt. Wenn ihr daher nach Breslau kommt, können wir ein ungetrübtes Zusammensein hoffen, worauf wir uns sehr freuen [...]". - Ferdinand Julius Cohn gilt als einer der Begründer der modernen Mikrobiologie.
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Cohn, Ferdinand Julius, Botaniker und Mikrobiologe (1828-1898).
Visitenkarte mit eigenh. Widmung. O. O. u. D.
8 Zeilen. Visitkartenformat. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "J. J. Rousseau's Paedagogik ist in der That im 'Emile' dargelegt, in dem die Erzieh[un]g eines jungen Mädchens, Sophie, u. eines jungen Mannes, Emile, geschildert wird. / Die besten Wünsche zu einem frohen Fest u. Neujahr! [...]". - Auf lithogr. vorgedr. Visitkarte: "Prof. Dr. Ferdinand Cohn, Geheimer Regierungsrath. / Breslau" mit eh. Zusatz: "begrüsst Sie als Collegen in der Schles. Gesellschaft".
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Cohn, Ferdinand Julius, Botaniker und Mikrobiologe (1828-1898).
Visitenkarte mit eigenh. Widmung. O. O. u. D.
2 Zeilen. Visitkartenformat. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit der Zusage "mit Vergnügen der freundl. Einladung Folge leisten" zu wollen. - Auf lithogr. vorgedr. Visitkarte: "Prof. Dr. Ferdinand Cohn u. Frau".
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Conze, Alexander, deutscher Archäologe (1831-1914).
Eigenh. Postkarte mit U. Charlottenburg bei Berlin, 24. II. 1880.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse. An Friedrich Pichler (1834-1911), Professor der Numismatik und Heraldik in Graz: "Mit Herrn Dr. Floigl, der mir von Ihnen empfohlen ist, habe ich das Unglück mehrfachen Verfehlens gehabt und bin dabei nicht einmal in Besitz seiner hiesigen Adresse gekommen, verehrter Herr Professor. Erweisen Sie mir und ihm die Freundlichkeit mir diese Adresse, die Sie gewiß haben, umgehend zu schreiben. Etwas umständlich, aber nicht anders zu machen! [...]". - Bei besagtem Dr. Floigl handelt es sich vermutlich um Victor Floigl, einen außerakademischen Bibelforscher und Assyriologen.
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Cotta, Bernhard von, Geologe (1808-1879).
Eigenh. Brief mit U. Freiberg [Sachsen], 20. IX. 1864.
1 S. 8vo. Wohl an seinen Verleger Wilhelm Braumüller in Wien, der in diesem Jahr Cottas "Erzlagerstätten im Banat und Serbien" veröffentlicht hatte: "Vorgestern erhielt ich Ihre Sendung, bestehend aus 16 Exemplaren Erzlagerstätten und 78 rth. [...] Honorar. Das Buch ist wohl schön geworden, nur bedauere ich daß auf dem Umschlag kein Originalquerschnitt gekommen ist, sondern gerade der einzige den ich [Carl Ferdinand] Peters entlehnte, u. der weder das Banat noch Serbien betrifft, sondern die Fortsetzung in Ungarn. Nun das ist doch eine Nebensache. Beiliegend erhalten Sie Ihrem Wunsche gemäß, eine kurze Anzeige. Wünschen Sie mehr Anpreisung hinein, so wird dazu mein Schwager [...] sicher gern bereit sein. Mir ist noch wünschenswerth zu wissen wieviel das Buch im Handel kostet? In der Hoffnung, daß unser Verkehr fortdauern möge [...]". - Mit kleinen Einrissen am oberen und rechten Blattrand.
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Crelle, August Leopold, Mathematiker (1780-1855).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 1. XI. 1852.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An den deutschen Mathematiker Ludwig Oettinger (1797-1869): "Melde vorläufig ganz ergebenst, daß ich Ihr gefälliges Schreiben vom 21. v. M., mit den demselben beigefügten 32 Thalern für 12 Bände des Journals der Mathematik und Ihrer Abhandlung über das Interusurium, vom 29. v. M. richtig erhalten habe [...]". - Neben der Abwicklung einer Bestellung mehrerer Bände des von Crelle herausgegebenen "Journals für die reine und angewandte Mathematik" handelt der Brief vom Austausch mathematischer Schriften und Beiträgen Oettingers für Crelles Journal: "Für die möglichste Förderung des Druckes der neuen, dem Journale gewidmeten Abhandlung, so wie der noch ausständigen Abhandlungen, für welche ich Ihnen meinen besten Dank wiederhole, werde ich sorgen [...]". - Wahrscheinlich handelt es sich um den 1852 in zwei Teilen in Band 44 erschienenen Aufsatz zur "Theorie der analytischen Facultäten". - Siegelreste und Ausriss durch Siegelöffnung; vollständige Transkription auf Anfrage erhältlich.
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Curtius, Georg, Philologe (1820-1885).
Eigenh. Vorlesungsankündigung mit U. Leipzig, 21. X. 1870.
4 Zeilen. Qu.-8vo. Über den Beginn seiner Lehrveranstaltungen im Wintersemester 1870: "Meine Vorlesungen über griechische Grammatik gedenke ich Dienstag 25 October, die Uebungen des philologischen Seminars am 29 October, die Uebungen der grammatischen Gesellschaft am 7 November zu beginnen [...]". - Curtius wechselte 1862 von der Universität in Kiel nach Leipzig. - Spuren alter Heftung in den Ecken; etwas gebräunt.
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Cuvier, Frédéric, zoologist and palaeontologist (1773-1838).
Autograph letter signed. No place, "ce 31", no year.
8vo. 1 page. To an unidentified recipient ("m[on] c[her] a[mi]") about an approaching journey on the following Sunday morning, at seven o'clock at the latest. The recipient should therefore arrive at half past six, the meeting point is the "jardin de plantes", travelling companions will be Cuvier's sister Sophie and Clémentine: "Nous ne partirons que Dimanche Matin; mais au plutard à sept heures; ainsi soyez au jardin des plantes à six heures et demi. Vous seriez bien aimable de venir nous voir demain soir. C'est avec mon Soeur Sophie et Clémentine que nous ferons le voyage [...]". - Frédéric joined his brother Georges in Paris in 1797. Frédéric Cuvier was scientific director of the zoo of the "jardin de plants" in the years 1805-36. - On stationery with printed letterhead "Commission de l'Instruction publique". The "Commission", of which Georges Cuvier was chancellor and president, was in charge of the direction of national education between 1815 and 1820.
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Hauffen, Adolf, Literaturhistoriker und Ethnologe (1863-1930).
Visitenkarte mit eigenh. Widmung. O. O., 6. IV. 1900.
2 Zeilen. Visitkartenformat. "Mit den herzlichsten Glückwünschen [...]". - Auf lithogr. Visitenkarte: "Dr. Adolf Hauffen a.o. Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag". - Mit Sammlervermerk in Blei recto: "Grazer Studiencollege".
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Haushofer, Max (d. J.), Nationalökonom, Politiker und Schriftsteller (1840-1907).
Eigenh. Postkarte mit U. München, 5. XI. 1898.
7 Zeilen. 8vo. Mit eh. Adresse. An die deutsche Schriftstellerin Christine von Thaler: "Ein Gruss aus München. Was ist dies? | Die Isar springt über Fels und Kies ; | Aus Alpenschluchten kommt sie daher | Und fällt in die Donau und rauscht ins Meer". - Die Empfängerin war als Journalistin (Gartenlaube) und freie Schriftstellerin in Wien tätig. - Farblithogr. Bildpostkarte mit einem Blick über die Isar auf das Maximilianeum. Eigenh. Bildunterschrift: "Isar an der Maximiliansbrücke". Bildverlust von ausgeschnittener Briefmarke.
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Hayek, Gustav von, Gymnasialprofessor und Ornithologe (1836-1911).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 30. XII. 1886.
1 S. Folio. An einen namentlich nicht genannten Empfänger: "Hochgeehrter Herr! Ich erlaube mir, Euer Hochwohlgeborenen ein Tafelwerk zum Verkaufe anzubieten, und eine Tafel, um deren gütige Rückstellung ich jedenfalls bitte, zur Ansicht beizuschließen, das Werk soll in 60 Tafeln das ganze Thierreich umfassen, soweit dasselbe in Mittelschulen in Behandlung kommt, und durch Aufdruck der Bezeichnungen in allen Sprachen ein internationales werden. Ich beanspruche für jede Tafel, sofort nach deren Absendung 60 fl, und werde Alles übrige Euer Hochwohlgeboren überlassen. Für die zweite und jede folgende Auflage (2000 Exemplare als Auflage gerechnet) würde ich ein Autoren-Honorar von 1000 fl beanspruchen [...]". - Gustav von Hayek war ein Pionier der Ornithologie in Österreich und darüber dem begeisterten Ornithologen Kronprinz Rudolf von Österreich verbunden. Rudolf fungierte als Protektor des auf seine Anregung hin gegründeten internationalen ornithologischen Komitees in Wien und verfasste Beiträge zu dessen "Mittheilungen". - Bei der angepriesenen Publikation handelt es sich um den "Großen Handatlas der Naturgeschichte aller drei Reiche", der zuerst 1885 in Wien und Leipzig bei Perles erschienen ist und mehrere Neuauflagen erlebt hat. - Auf Briefpapier mit lithogr. Briefkopf des internationalen permanenten ornithologischen Komitees: "Protector: Seine kaiserliche und königliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog RUDOLF".
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Hermann, Gottfried, klassischer Philologe (1772-1848).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D., [1843].
½ S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An Dr. Woldemar Ludwig Grenser, dem er einen altgriechischen Neologismus als Übersetzung von "Geburtshilfe" anbietet und mit einem Zitat aus Pindars erster Nemeischer Ode untermauert: "Ganz wörtlich läßt sich Geburtshilfe Griechisch durch 'tokárexis' ausdrücken, das mithin im Lateinischen in den casibus obliquis tocarexis, tocarexi, tocarexin zu declinieren ist. Zu statten kommt diesem Worte, daß das Verbum 'arégein' bei dem Pindar Nem, 1.72. von den Frauen, die der Alkmene bei der Geburt des Heracles beistanden, gebraucht ist: 'gynaíkas, hósai tychon Alkménas arégoisai léchei'. Hochachtungsvoll [...]". - Gottfried Hermann wirkte als Professor der Beredsamkeit und Poesie an der Universität Leipzig. Das Zitat in der zeitgenössischen Übersetzung von Tycho Mommsen: "die Frauen, die Beistand thaten bei Alkmenes Bett" [Des Pindaros Werke in die Versmaasse des Originals übersetzt, Leipzig 1846, S. 127, Gegenvers 3,49]. Grenser war Universitätsprofessor für Gynäkologe und Geburtshilfe in Leipzig und Dresden, wo er auch die Leitung des kgl. sächsischen Entbindungsinstituts übernahm. Hermanns Auskunft über altgriechische Begrifflichkeiten zur Geburtshilfe dürften Grensers Zeit in Leipzig (1843-1845) zuzuordnen sein, wo er den Begriff eventuell für eine Vorlesung oder Publikation benötigte. - Sammlervermerk in Blei: "ex to 1843." Mit Siegelresten und Ausrissen.
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Herschel, John Frederick William, British astronomer and naturalist (1792-1871).
Autograph letter signed. London, 30 Dec. 1850.
Oblong 8vo. 1 p. on bifolium with integral address panel. To the Austrian physicist and mathematician Andreas von Ettingshausen (1796-1878): "The enclosed was addressed by me to the Lord von Hammer-Purgstall President of the Imperial Academy in Vienna. - It has now been returned to my hands from Vienna by the Post office, as having been refused being written on 'nicht angenommen'. - Permit me therefore to request you as Secretary to the Academy to receive it as conveying my thanks to that body and to request your attention to the Post-scriptum and believe me to be [...]". - Paper slightly torn from breaking the seal.
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Hettner, Hermann, Literaturhistoriker und Kunsthistoriker (1821-1882).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 28. IV. 1850.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An die Redaktion der "Allgemeinen Zeitung" in Augsburg: "Möchten Sie verzeihen daß ich Sie mit einer Bitte belästige. Sie werden meinen Aufsatz 'B. Auerbach als Dramatiker' erhalten haben. In diesem Augenblicke sehe ich nun, daß Ihre Zeitung bereits eine andere Besprechung des Werkes bringt. Trotzdem wage ich die Bitte, meiner Arbeit die Aufnahme nicht zu versagen und ich glaube auch dass dies im Interesse der Redaktion liegt [...]." - Bei dem zweifach rezensierten Werk handelt es sich um Berthold Auerbachs Tragödie "Andreas Hofer" von 1850. Hettner bezieht sich auf eine Rezension, die am 27. IV. 1850 in der "Allgemeinen Zeitung" erschienen ist. Auf die im Brief geäußerte Bitte wurde nicht eingegangen. - Nach seiner Habilitation 1847 war Hermann Hettner Privatdozent in Heidelberg und ab 1851 außerordentlicher Professor der Ästhetik, Kunst- und Literaturgeschichte in Jena. 1855 wurde er als Direktor der königlichen Antikensammlung und Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste nach Dresden berufen. Später kamen eine Professur am königlichen Polytechnikum und die Direktion des historischen Museums hinzu. - Mit Ausriss durch Siegelbruch und Spuren alter Montage.
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Hettner, Hermann, Literaturhistoriker und Kunsthistoriker (1821-1882).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 14. I. 1874.
7 Zeilen auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Kuvert. An einen "Postdirector a. D. von Scholl" in Stuttgart: "Herzlichsten Dank für Ihr freundliches Schreiben. Bewahren Sie mir Ihr gütiges Wohlwollen auch fernerhin. Möge Ihnen ein glückliches neues Jahr u. noch ein recht langes kräftiges Alter verliehen sein! [...]". - Nach seiner Habilitation 1847 war Hermann Hettner Privatdozent in Heidelberg und ab 1851 außerordentlicher Professor der Ästhetik, Kunst- und Literaturgeschichte in Jena. 1855 wurde er als Direktor der königlichen Antikensammlung und Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste nach Dresden berufen. Später kamen eine Professur am königlichen Polytechnikum und die Direktion des historischen Museums hinzu.
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Höfken von Hattingsheim, Rudolf, Numismatiker (1861-1921).
Eigenh. Brief mit U. Reichenhall, 17. VIII. 1915.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Empfänger: "Eigentlich wollte ich (als Kriegs-Redacteur des Exlibr. Jahrbuches) mit einem Artikel Professor Strobl über Kreuzenstein überraschen. Nun wünscht aber Ksl. Rat Bürger, den ich um Illustrationen (etwa 1 Totalansicht, je 1 vor u. nach dem Brande voran der 'Exlibris-Gegend') bat, Eurer Excellenz Genehmigung; so bringt er mich in correktester Weise um eine Freude! Ich erlaube mir aber zu bitten; dem Herrn Ksl. Rat die erhoffte Genehmigung direct kund tun lassen zu wollen. Einzig gnädig und barmherzig wäre es, wollten Excellenz in Anbetracht unserer betrübenden Finanzen zugleich auch die Klischirungskosten huldvollst übernehmen und K. R. Bürger diesbezügliche Weisung geben. Auch ich und Andere stifteten Kupfertafeln etc., um die Zeitschrift zu ermöglichen; der Krieg unterbindet den Eingang des grösseren Teiles unserer Mitglieds-Beiträge. Und doch sollen wir trachten, Kunst u. Wissenschaft nicht erdrücken zu lassen. Heil und Sieg!". - Höfken von Hattingsheim war 1903 Mitbegründer der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft, die seit ihrer Gründung bis heute Jahrbücher publiziert. Das Bittgesuch richtet sich wahrschenlich an den Schlossherrn von Kreuzenstein und Kunstmäzen Graf Johann Nepomuk Wilczek (1837-1922). Wilczek war dem Autor des Briefes über die "Österreichische Numismatische Gesellschaft" verbunden, deren Mitglieder beide waren. Der Brief zeugt von finanziellen Schwierigkeiten kultureller Initiativen in der frühen Phase der Kriegswirtschaft, aber auch vom Streben danach, den Krieg auf kultureller Ebene zu unterstützen. - Auf Briefpapier mit lithogr. Briefkopf.
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Hoensbroech, Paul Graf von, Jurist und Philosoph (1852-1923).
Eigenh. Postkarte mit U. Groß-Lichterfelde (Berlin), 24. III. 1907.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Redakteur Morré in Berlin: "Wegen Karten müssen Sie sich an die Konzertdirektion Jules Sachs [...] wenden [...]".
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Hofmeister, Franz, Biochemiker (1850-1922).
Eigenh. Brief mit U. Straßburg, 25. VII. 1908.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Empfänger: "Im Hinblick auf den bevorstehenden Schluss des Laboratoriums erlaube ich mir vorläufig den besten Dank für Ihr Entgegenkommen in pcto Zusendung von Amyloidorganen auszusprechen. Für den Fall des Bedarfs werde ich mir gestatten im Wintersemester neuerdings Ihre Güte in Anspruch zu nehmen". - Auf Briefpapier mit Wasserzeichen Heinrich Arthur Hoesch, Kreuzau.
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Hommel, Karl Ferdinand, Jurist und Strafrechtsreformer (1722-1781).
Schreiben mit eigenh. U. Leipzig, 14. I. 1764.
2 SS. auf Doppelblatt. Folio. Papiergedecktes Siegel. Zulassungsurkunde des Kandidaten der Jurisprudenz Carl Gustav Schönermarck aus Friedland in der böhmischen Lausitz zum Rigorosum. - Hommel, seit 1750 Professor für Staatsrecht in Leipzig, warb für die Anwendung aufklärerischer Prinzipien im Strafrecht und sprach sich gegen Todesstrafe, Folter und Landesverweisung aus. 1770 erreichte er die gesetzliche Abschaffung der Inquisitionsverfahren sowie der Folter; als Übersetzer von Cesare Beccarias Hauptwerk "Dei delitti e delle pene" erwarb er sich den Ehrennamen eines "deutschen Beccaria". - Auf 1-Groschen-Stempelpapier. Gegengezeichnet von den Leipziger Rechtswissenschaftlern Adrian Steyer d. Ä., August Florens Rivinus (1707-69), Traugott Thomasius (1709-75), Friedrich Gottlieb Zoller (1717-82), Christian Wilhelm Küstner (1721-85), Carl Gottfried Winckler (1722-90), Friedrich Heinrich Mylius (geb. 1725) und Heinrich Gottfried Bauer (1733-1811). Leicht gebräunt bzw. angestaubt; einige kl. Randläsuren zum Teil hinterlegt.
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Huschke, Philipp Eduard, Rechtsgelehrter (1801-1886).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 19. III. 1854.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Darin daß Sie mir die Verlobung Ihrer Tochter mit dem Sohn eines mir nahe verbundenen und von mir sehr hochgeachteten Mannes angezeigt haben muß ich eine besondere Freundlichkeit von Ihnen erkennen, die ich nicht erfahren und hinnehmen kann, ohne Ihnen wenigstens mit einem Worte dafür zu danken. Ich nehme den freudigsten und wärmsten Antheil an diesem Ereignis und wünschte von Herzen daß es für Sie eine unversiegliche Quelle väterlicher Freuden werden und den Verlobten selbst zum Segen in Zeit und Ewigkeit gereichen möge [...]". - Nach einem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen unterrichtete Huschke zunächst als Privatdozent und wurde 1824 ordentlicher Professor in Rostock. Drei Jahre später wechselte er an die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau, an der er zweimal das Rektoramt innehatte und war ab 1841 Direktor des Oberkirchenkollegiums der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preußen, die 1845 vom Staat anerkannt wurde.
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Ideler, Christian Ludwig, Astronom (1766-1846).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O., 4. V. 1838.
1 S. 4to. Ein leicht abgewandeltes Zitat aus Pascals "Pensées": "Que chacun examine sa pensée, il la trouvera toujours occupée au passé et a l'avenir. Nous ne pensons presque point au présent, et si nous y pensons, ce n'est que pour en prendre la lumière pour disposer de l'avenir. Le présent n'est jamais notre b[o]ut. Le passé et le présent sont nos moyens; le seul avenir est notre objet. Ainsi nous ne vivons jamais, mais nous espérons de vivre; et nous disposant toujours à être heureux, il est indubitable que nous ne le serons jamais [...]". - Gering fleckig und mit einem kleinen Einriss im Mittelfalz.
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Jacobsen, Friedrich Heinrich, kirchenrechtlicher Schriftsteller (1804-1868).
Eigenh. Brief mit U. Königsberg, 8. XII. 1835.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ew. Hochwohlgeboren erlaube ich mir beiliegend einen Aufsatz über die Preußischen Klöster für Ihr 'Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preuß. Staats' zu überschicken. Die Data beruhen in der Hauptsache auf Akten des hiesigen geheimen Archivs und der Oberpräsidial Registratur. Dieser Aufsatz soll zur Einleitung für die Geschichte einzelner Klöster selbst dienen, welche ich Ihnen sogleich nach erfolgtem Abdrucke successive übersenden werde, so daß in dem nächsten Hefte bereits ein 2ter Beitrag wird mitgetheilt werden können, wenn es Ihnen so genehm ist [...]".
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Jacquin, Joseph Franz von, Botaniker (1766-1839).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 8. V. 1838.
1 S. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An den Gynäkologen Ludwig Friedrich von Froriep: "Sie haben in Ihren vortrefflichen Notizen schon einige Mahle der in England leyder Statt findenden Kerzenvergiftung durch Arsenik erwähnt, theils aus der Lancet, theils aus nicht angegebenen Quellen. Diese Notizen lassen indessen diese Angelegenheit noch bey Weitem unaufgeklärt, und da es zu wünschen ist, daß bey der so ausgezeichneten Nützlichkeit der neuen Fortschritte in der Bereitung von Kerzen aus Stearin- und Margarinsäure, welches sich [...] über das ganze Nördliche und Mittel-Europa verbreiten wird, es der guten Sache nicht hinderlich werde, wenn allgemeines Mißtrauen in Hinsicht ihres Gebrauches für die Gesundheit veranlaßt wird; so fanden sich mehrere wissenschaftliche Freunde (die Ihnen großen Theils bekannt sind) mit mir bewogen, beyliegenden Aufsatz abdrucken zu lassen [...]". - Mit kleinem Ausschnitt durch Siegelbruch (geringf. Textberührung); stellenweise etwas fleckig und mit kleinen Randläsuren.
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Jahn, Friedrich Ludwig, auch "Turnvater Jahn", Pädagoge und Begründer der deutschen Turnbewegung (1778-1852).
Eigenh. Schriftstück mit U. Freyburg (Unstrut), 30. XI. 1826.
¾ S. Kl.-4to. "Herr Karl Reimer (Weidmannische Buchhandlung zu Leipzig, im Bosischen Garten) erhalten 2 Säcke, worin rohe Bücher, gezeichnet H. K. Reimer, Weidmannische Buchhandlung zu Leipzig No. I. u. No. II | Friedrich Ludwig Jahn | Dr. der Philosophie".
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Jannasch, Robert, Volkswirt und Kolonialpolitiker (1845-1919).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 21. XII. 1875.
½ S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Regierungsrat: "In Angelegenheit der Bibliotheken des Gemeinnützigen Vereins bedarf ich der Abhandlung des Dr. E. Heitz: 'Die öffentlichen Bibliotheken der Schweiz im Jahre 1868'. Ich erlaube mir die Frage an Sie zu richten, ob Sie dieses Opus besitzen & gewillt sind es mir zu leihen".
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Jodl, Friedrich, Philosoph und Psychologe (1849-1914).
Eigenh. Brief mit U. Siegenfeld bei Baden (NÖ), 22. VII. 1904.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An eine Redaktion: "Zu meinem größten Bedauern vermag ich Ihrer freundlichen Einladung nicht Folge zu leisten, da ich bereits vor längerer Zeit u. nach mehreren Seiten hin Similär-Aufsätze zum Andenken L. Feuerbachs zugesagt habe [...]".
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Jordan, Henri, Philologe (1833-1886).
Eigenh. Brief mit U. Seebad Neuhausen bei Königsberg, 8. IX. 1881.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Hrn. Hublot (?): "Besten Dank für Deine Zusendung [...] und für Deinen Brief. Ich kann mir denken, daß die Wiederkehr nach Bonn für Dich ein Ereignis freudigster Art gewesen ist. Was mich anlangt so wirst Du aus meiner Ablehnung des Kieler Rufs ersehen haben daß ich nicht mehr wie früher unter allen Umständen meine hiesige Stellung aufzugeben geneigt bin. Ob mein Wunsch sie gegen eine behaglichere einzutauschen noch einmal in Erfüllung gehen wird bezweifle ich, habe auch wenig Lust diesem Gedanken nachzuhängen. Aus der Vorrede zu dem von mir bearbeiteten römischen Preller wirst Du ersehen daß ich die Osterferien wieder in Rom war, hauptsächlich um Theognis zu collationiren und endlich die leidige Topographie fertig zu machen [...]". - Mit dem "römischen Preller" ist Ludwig Preller's "Römische Mythologie" gemeint, deren dritte Auflage Jordan herausgab und die noch im selben Jahr erscheinen sollte.
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Jordan, Max, Kunsthistoriker und Direktor der königlichen Nationalgalerie in Berlin (1837-1906).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 15. II. 1871.
¾ S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Besten Dank für das erste freundliche Zeichen, das Sie dem neuen Reiche geben. Wir beklagen nur lebhaft, daß Ihre Correspondenz nicht mehr im Hefte dieser Woche Platz hat. Sie kann erst im nächsten stehen. Sollten Sie also Wichtiges nachzutragen haben, so bitten wir bis Sonntag oder Montag darum [...]".
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Jordan, Max, Kunsthistoriker und Direktor der königlichen Nationalgalerie in Berlin (1837-1906).
Visitenkarte mit eigenh. Widmung. O. O. u. D.
1 S. Visitkartenformat. Dr. M. Jordan Geh. Ober Reg. Rath (dies gedruckt) "erlaubt sich, Herr[n] O. Trolitzsch aus Berlin bestens zu empfehlen".
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Jordan, Sylvester, Jurist und Politiker (1792-1861).
Eigenh. Brief mit U. Marburg, 28. IV. 1824.
4 SS. 4to. An einen nicht namentlich genannten Freund mit Dank für die Publikation seines Aufsatzes in dessen "Jahrbüchern" sowie für dessen wohlwollende Rezension und kritisiert die Lage der Universität Marburg sowie die fehlende religiöse Liberalität in Leipzig, dem Aufenthaltsort des Adressaten: "Für die schnelle Aufnahme meines zweiten, Ihnen übersendeten Aufsazes 'Andeutungen' in Ihren 'Jahrbüchern' [...] so wie für die Uebersendung der beiden Recensionen meiner Schrift danke ich Ihnen recht herzlich [...] Ueber Ihre Rec. [...] kann ich nichts anderes als den innigsten Dank äußern [...] Gewiß wird diese Rec. zur Empfehlung u. Verbreitung des Werkes [...] ungemein viel beitragen [...] Ich bin zwar [...] nicht ungern in Marburg, ja ich würde mir sogar nie einen andern Aufenthaltsort wünschen, wenn von oben herab etwas für die Universität gethan würde; da man aber gerade höchsten Orts beschlossen zu haben scheint, die Universität an Schwindsucht langsam dahinsterben zu lassen, so muß natürlich ein Jeder, der die Universität wahrhaft liebt, wünschen, sie nicht einst zum Grabe begleiten zu müssen [...] Euer Leipzig [...] ist wahrlich in Bezug auf religiöse Liberalität noch sehr weit zurück. Während auf den Universitäten des südlichen Deutschlands [...] die religiöse Duldung im Leben geübt wird, u. Protestanten, Reformierte u. Katholiken in einem wahrhaft christlichen Frieden zusammen leben u. für die Wissenschaften wirken, wird bei Euch über religiöse Duldung nur - geschrieben [...] Wahrlich! auf deutschen Hochschulen soll man im 19ten Jahrhundert bei christlichen Religionsverwandten [...] nicht mehr nach der Confession, sondern nur nach dem Wissen fragen [...]". - Nach einem Studium der Philosophie und der Rechtswissenschaften wurde Jordan 1821 Professor für Staatsrecht an der Universität Marburg, deren Rektor er 1825/26 war. Er war auch politisch aktiv und wurde 1830 in die Ständeversammlung des Kurfürstentums Hessen gewählt, aber aufgrund seiner liberalen Gesinnung und angeblicher revolutionärer Bestrebungen 1839 in Untersuchungshaft genommen und ab 1843 für zwei Jahre im Marburger Schloss inhaftiert. In den Jahren 1848/49 gehörte Jordan zunächst dem Vorparlament und später der Frankfurter Nationalversammlung an.
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Junk, Viktor, Germanist, Tanzwissenschaftler und Komponist (1875-1948).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 9. IV. 1912.
2 SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich bin so frei, Ihnen anbei eine Composition zuzusenden mit der herzlichen Bitte, sie für den 'Kunstwart' als Musikbeilage anzunehmen und gelegentlich zu veröffentlichen. Ich darf dabei wol erinnern, daß von meinen Liedern bisher bloß der 'Merker' zwei gedruckt hat [...] Ich bitte Sie recht sehr, das beiliegende 'Kött'-Lied ('Blumen kann ich dir geben') im 'Kunstwart' zu bringen [...]". - Als Sprachwissenschaftler beschäftigte sich Junk vor allem mit dem mittelhochdeutschen Dichter Rudolf von Ems und setzte sich später mit der wissenschaftlichen Behandlung des Tanzes auseinander, was in einem "Handbuch des Tanzes" mündete, wobei er unter anderem den Ursprung des Prinz-Eugen-Liedes in einer bayerisch-oberpfälzischen Tanzweise entdeckte. Er war Begründer und Leiter der Bachgemeinde und verfasste zahlreiche Kompositionen sowie musikkritische Arbeiten.
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Kästner, Abraham Gotthelf, Mathematiker und Epigrammdichter (1719-1800).
Eigenh. Albumblatt mit U. Göttingen, 9. V. 1771.
1 S. Qu.-8vo. Griechische Sentenz, überliefert bei Sextus Pomponius und meist dem Juristen Salvius Julianus zugeschrieben: "kan ton heteron poda en te soro echo, prosmathein ti bouloimen" ("Und stehe ich auch mit einem Fuß im Grabe, so möchte ich doch noch immer etwas dazulernen"). Nachempfunden ist das Wort einem berühmten Vers des Solon, "gerasko d' aiei polla didaskomenos" ("Ich altere immerfort viel lernend", Fr. 22,7) - ein Gedanke, in dem "zum ersten Mal das Lernen als geistige[r] Prozeß erfaßt" ist (Snell, Entdeckung des Geistes, S. 75). - Obere rechte Ecke unbedeutend fleckig; in der oberen linken Ecke alt numeriert "70". Verso eine lateinische Sentenz ("Sola bona quae honesta") geschrieben vom Göttinger Juristen Christian Friedrich Georg Meister (1718-82), datiert 16. XI. 1769.
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Karajan, Theodor Georg Ritter von, Historiker und Germanist (1810-1873).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 28. IV. 1868.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Gestern Abends erhielt ich die beiliegende Einladung. Es wird nichts übrig bleiben, als durch Circulandum oder noch besser durch lithographirte Briefe sämtliche Mitglieder von derselben in Kenntniß zu setzen [...]". - Ohne die erwähnte Einladung.
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Karrer, Felix, Geologe (1825-1903).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 6. VII. 1882.
2 SS. auf Doppelblatt. Gr.-4to. Als Sekretär des wissenschaftlichen Clubs in Wien an einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Wie ich soeben vernehme, wurde bei Euer Wohlgeboren der Jahresbeitrag für unsere Monatsblätter einkassirt. Es ist durchaus nicht unsere Absicht von Persönlichkeiten, welche dem wissenschaftlichen Club von seinem Entstehen an so viele Sympathien entgegengebracht und denselben so werkthätig unterstützt haben, diese Beiträge erheben zu lassen. Wir sind im Gegentheile glücklich diesen geehrten Herrn einen kleinen Beweis unserer Dankbarkeit durch Übersendung unserer Blätter entgegenbringen zu können [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Kanzlei des Wissenschaftlichen Clubs in Wien.
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Karsten, Carl, Mineraloge und Metallurge (1782-1853).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Chemiker und Pharmakologen Johann Friedrich John (1782-1847): "Für die gütige Uebersendung der Analyse des Sibirischen Erzes bin ich Ew. Wohlgeb. recht sehr verbunden. Es soll mir eine angenehme Lecture am 1. Feiertage, morgen nemlich, sein, den ich bei meiner Familie auf dem Lande zubringe. Da ich das Vergnügen entbehrt habe Ihre Abhandlung über das Mangan Metall und das in seinem Erze von Ihnen entdeckte ganz neue Metall zu hören, so darf ich vielleicht auf die gütige Mitteilung der selben ebenfalls hoffen. Wegen des Nahmens jenes Fossils erkenne ich zwar Ihre Freundschaft und Achtung für mich mit vielem Danke muß aber bemerken daß es schon anderweitig durch den Nahmen Nadelerz sehr gut bezeichnet ist [...]".
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Karsten, Gustav, Mineraloge und Physiker (1820-1900).
Ausschnitt mit eigenh. U. Kiel, 11. VIII. 1880.
1 S. Qu.-schmal 8vo. Bestätigung darüber, daß ein Student "meine Vorlesungen: 1) Experimentalphysik, Elektricität u. Magnetismus 2) Physikalische Geographie 3) Meteorologie u Klimatologie in diesem Sommersemester regelmäßig besucht hat". - Mit kleinen Randläsuren.
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Karsten, Wenceslaus Johann Gustav, Mathematiker (1732-1787).
Eigenh. Schriftstück mit U. Halle a. d. Saale, 10. XI. 1781.
1 S. Kl.-4to. "Daß Herr Friedrich Herz aus Aschersleben im Halberstädtschen seit Michaelis dieses Jahres meine Vorlesungen über die theoretische Mathematik mit allem Fleiße besuche, solches habe auf desselben Verlangen hiemit attestiren wollen | Halle den 10 Novemb. 1791 | Wencesl. Joh. Gustav Karsten | der Math. und Natur Professor".
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