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Dincklage, Friedrich Frh. v., Ps. Hans Nagel v. Brawe, Militär und Schriftsteller (1839-1918).
2 eigenh. Briefe mit U. Berlin, o.D. bzw. 15.V. 1897.
Zusammen 4 SS. Kl.-4to und 8vo. An einen namentlich nicht genannten Redakteur (wohl der Zeitschrift ‘Gegenwart’): "Beiliegend erlaube ich mir ein Ms. anzubieten, das vielleicht für einen Leser Ihres Blattes Interessantes bieten dürfte [...]" (Br. v. 15.V. [18]97). - Der Bruder der Schriftstellerinnen Clara und Emmy von Dincklage schied 1883 als Generalleutnant aus dem Militärdienst aus und lebte als Verfasser zahlreicher Novellen, Erzählungen und Romane auf dem Rittergut Campe und in Berlin. Vgl. Kosch I, 351. - Auf Briefpapier mit gepr. kalligraph. Briefkopf und Stempel "Generallieutnant Freiherr von Dincklage [...]" bzw. "Baron von Dincklage-Campe [...]". - Beiliegend ein Brief seiner Schwester Clara (1829-1919; vgl. DBE): "Ich erlaube mir der Redaction der 'Gegenwart' ein kleines Manuscript aus dem Nachlaß meiner Schwester Emmy von Dincklage anzubieten. Im Falle der Nichtbenutzung darf ich wohl um baldige Rücksendung bitten [...]" (Br. v. 20.XI. 1892. 1 S. 8vo).
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Dirnböck, Jakob, Schriftsteller und Buchhändler (1809-1861).
Eigenh. Brieffragment mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. "[...] Was gehen uns die Wiener an und warum sollen wir uns erst nach diesen richten und Besprechungen halten bei einer Sache die klar zu tage liegt [...]". - Dirnböck, hauptberuflich Buchhändler in Graz, war "Schöpfer des Liedes 'Hoch vom Dachstein an' (1844), das später von L. Seydler vertont wurde[, und] Verleger eines heimatkundlich wertvollen Kalenders 'Der innerösterreichische Heimatfreund' (erstmalig 1847)" (ÖBL I, 187). Vgl. auch Giebisch-G. 62 und Kosch I, 353. - Verso von alter Hand hinterlegt und mit 2½ Zeilen eines anderen Briefes mit U.
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Dirnböck-Schulz, Johanna, Schriftstellerin (1850-1918).
3 eigenh. Manuskripte, 6 eigenh. Briefe mit U. und 2 gedr. Visitkarten mit jeweils mehreren Zeilen. Wien, 1908 und 1909.
11 SS. Manuskripte. 4to und 8vo. Briefe und Visitkarten zusammen 23½ SS. Meist 8vo. Über private Belange und sehr ausführlich über ihre Arbeit sowie insbesondere die Schwierigkeiten, die ihr Werk zu gewärtigen hat: “Ich habe mir erlaubt vor ungefähr 3 [?] Wochen an Euer Hochwohlgeboren brieflich mit der Bitte heranzutreten [mit einem] Gesuch an den hochlöblichen Stadtrat Wien, die Ermöglichung der Herausgabe des Werkes Elisabeth Rosen durch Subskription einer Anzahl dieser Bücher für die Volks- und Bürgerschulen Wiens zu fördern [...] Es ist für mich als Geschichtsforscherin wohl sehr traurig, wenn ich zeitgemäße Romane schreiben muß wie die ‘Wiener Heiratsvermittler’ und ‘Familie Bröselmeier’ und Studien unter Heiratsvermittlern [...] machen muß, während meine für die Stadt Wien nach Jahrhunderten noch wertvollen historischen Manuskripte den Mäusen zum Opfer fallen [...]” (Br. v. 25. II. 1908). - Nach abgeschlossener Lehrerinnenausbildung seit 1869 im öffentlichen Schuldienst in Krems und Wien tätig, ehelichte Johanna Dirnböck 1874 einen Gutsbesitzer, von dem sie nach drei Jahren wieder geschieden wurde. Neben ihrem Beruf war sie schriftstellerisch tätig, arbeitete für die ‘Österreichische Volkszeitung’ sowie für mehrere ausländische Blätter und veröffentlichte neben Gedichtsammlungen und Erzählungen eine Reihe von Romanen, die die Vor- und Frühgeschichte Österreichs thematisieren, darunter ‘Der Freithof von Ottachring’ (1899). Vgl. Kosch I, 353f. - Die Manuskripte (zwei Gedichte und ein Aufsatz) mit den Titeln ‘Der Blinde und der Lahme’, ‘Herzog Godemund’ (je 2 SS.) sowie ‘Esaias Tegnérs ‘Frithjofssage’ und Longfellows ‘Hyawatha’” (7 SS. auf 7 num. Bll. 8vo). - Zwei Br. im linken Rand gelocht (geringfügige Textberührung); zwei Br. auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf (davon einer am Kopf beschnitten, der andere mit tls. farb. gedr. Briefkopf “Elisabeth Rosen”). - Beiliegend 5 Bll. Prospektmaterial (“Vortrags-Ordnung für die Johanna Dirnböck-Schulz-Feier” sowie ein Rundbrief über die Gründung der Johanna Dirnböck-Schulz-Gesellschaft). - In altem Sammlungsumschlag.
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Doczi, Ludwig Frh. von, Schriftsteller (1845-1919).
“Erdbeben-Glossen”. Eigenh. Manuskript mit U. Wien, Mai 1895.
1 S. 8vo. Zehn heitere, jeweils zweizeilige Strophen über Erdbeben: “'Gib mir zu steh’n!' rief einst zu Haus der Weise, | 'Und deine Erde heb’ ich aus dem Gleise!' | 'Steh, wenn du kannst', so höhnt’s vom Götterherde. | Ein Ruck - verheerend zittert’s durch die Erde. | [...] | Der Philosoph ruft: 'Halt! Soll mir was glücken, | So darf man mir den Standpunkt nicht verrücken!' | Der Fromme: 'Freilich ist das Heil nur drüben, | Doch hier das Feld, in Dulden uns zu üben.' [...]” - Doczi redigierte 1866 die ‘Kleine Kriegschronik’ und ging dann als Korrespondent der Wiener ‘Neuen Freien Presse’ nach Budapest. Nach der Einrichtung des ungarischen Ministeriums unter Gyula Andrassy wurde er dessen Stenograph und Sekretär; als Andrassy die Leitung des Außenministeriums übernahm, folgte ihm Doczi nach Wien und wurde dort Leiter des Pressebüros, 1871 auch Sektionschef. 1901 in den Freiherrnstand erhoben, schied er aus dem Staatsdienst aus und widmete sich seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Durch Übersetzungen klassischer Texte in die ungarische und in die deutsche Sprache vermittelte er zwischen beiden Literaturen; er selbst verfaßte Schauspiele sowie das Libretto zu Strauß’ Operette ‘Ritter Pázman’ (1892). Vgl. Kosch III, 353f. - Mit alten Sammlungsvermerken in Bleistift; die alt abgetrennt Unterschrift am rechten unteren Blattrand alt montiert; in altem Sammlungsumschlag; beiliegend ein zeitgenössisch beschr. Sammlungskuvert.
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Doderer, Heimito von, Schriftsteller (1896-1966).
Ms. Briefkärtchen mit eigenh. U. [Wien, 29. IX. 1957].
1 S. Carte-de-Visite-Format. Mit ms. adr. Kuvert An Josef Wesely mit Dank für dessen "liebe Wünsche zu meinem Geburtstag".
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Dönniges, Helene von, Schriftstellerin (1843-1911).
Hektographierte Vollmacht mit eigenh. Namenszug ("Helene von Racovitz, geb. Dönniges"). Wien, 31. I. 1874.
1 S. Folio. Vollmachtserklärung für den Wiener Advokaten Heinrich Jaques. - Helene von Dönniges, Tochter des Historikers und Diplomaten Wilhelm Dönniges, war seit ihrer Jugend eng mit Ferdinand Lassalle befreundet, der von ihrem Verlobten, Fürst Racowitza, 1864 im Duell getötet wurde. Nach dem Tod Racowitzas, der nach nur fünfmonatiger Ehe verstarb, wurde sie in Berlin Schauspielerin. Ihren zweiten Ehemann, den Schauspieler Siegwart Friedmann, verließ sie 1873 nach fünfjähriger Ehe, wandte sich dem Theater zu und reiste 1877 mit ihrem dritten Gatten, dem russischen Sozialisten Serge von Schewitz, nach Amerika, wo sie neben der Theaterarbeit schriftstellerisch tätig wurde und sich mit theosophischen und medizinischen Studien befaßte. 1890 kehrte sie nach Europa zurück und lebte seit 1897 in München. In ihren Memoiren "Meine Beziehungen zu Lassalle" (1879) und Romanen spiegelt sich ihr wechselvolles Schicksal wieder, dem sie aus eigener Hand 1911 ein Ende setzte.
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Döring, Georg, Dramatiker und Erzähler (1789-1833).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 3. I. 1833.
1 S. 4to. "Ach wie würde der Jubel meines Jubelstücks erhöht worden seyn, wenn Sie [...] an demselben hätten Theil nehmen können! [...]" - Seine vielseitigen Beziehungen - u. a. zu W. Hauff, W. Müller und dem Herzog von Meiningen (in dessen Dienst er 1825 getreten war) - verschafften dem Hoftheaterdichter, Theatermusiker und Redakteur von Almanachen einen gewissen Ruf in ganz Deutschland, der jedoch mit seinem Tod (10 Monate nach diesem Schreiben) ausklang. - Aus der Sammlung des Adalbert Freiherr von Lanna.
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Dörmann, Felix, d. i. F. Biedermann, Schriftsteller (1870-1928).
Albumblatt mit eigenh. U. Wien, 27. VI. 1896.
1 S. Qu.-12mo. Der in Wien geborene Schriftsteller zählt zu den “vielseitigsten Literaten des Fin de siècle” (Czeike II, 81), war 1890 Mitarbeiter von Eduard Michael Kafkas Monatsschrift ‘Moderne Dichtung’ und saß in Hermann Bahrs Tischgesellschaft, wo er u. a. Henrik Ibsen begegnete. 1891 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband ‘Neurotica’ in der Tradition stilisierter Resignation über Leben und Welt im Gefolge Nikolaus Lenaus. Neben eigenen erzählerischen und lyrischen Werken übersetzte Dörmann aus dem Englischen und Französischen, schrieb Opernlibretti (u. a. für Oscar Straus’ ‘Walzertraum, 1907) und gründete 1912 die ‘Vindobona-Film’, die - später in ‘Helios’, ‘Duca’ und ‘Austria’ umbenannt - bis 1914 mehrere Filme produzieren sollte. Nach dem Ersten Weltkrieg als Romanautor hervortretend, schuf Dörmann mit ‘Jazz’ eine beklemmende Milieustudie aus dem Wien der Nachkriegszeit.
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Dörmann, Felix, (d. i. F. Biedermann), Schriftsteller (1870-1928).
Eigenh. Brief mit U. Liezen, 18. VIII. 1906.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: “[...] ausnahmsweise will ich Ihnen eine kleine Novelle für Kronen 50 überlassen. Wenn die Arbeit Ihnen zusagt, bitte ich um Verständigung [...]”. - Der in Wien geborene Schriftsteller zählt zu den “vielseitigsten Literaten des Fin de siècle” (Czeike II, 81), war 1890 Mitarbeiter von Eduard Michael Kafkas Monatsschrift ‘Moderne Dichtung’ und saß in Hermann Bahrs Tischgesellschaft, wo er u. a. Henrik Ibsen begegnete. 1891 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband ‘Neurotica’ in der Tradition stilisierter Resignation über Leben und Welt im Gefolge Nikolaus Lenaus. Neben eigenen erzählerischen und lyrischen Werken übersetzte Dörmann aus dem Englischen und Französischen, schrieb Opernlibretti (u. a. für Oscar Straus’ ‘Walzertraum, 1907) und gründete 1912 die ‘Vindobona-Film’, die - später in ‘Helios’, ‘Duca’ und ‘Austria’ umbenannt - bis 1914 mehrere Filme produzieren sollte. Nach dem Ersten Weltkrieg als Romanautor hervortretend, schuf Dörmann mit ‘Jazz’ eine beklemmende Milieustudie aus dem Wien der Nachkriegszeit. Vgl. auch Kosch I, 163 (Biedermann).
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Domanig, Karl, Schriftsteller und Numismatiker (1851-1913).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. "Je schöner die Musik, je zuwid'rer war die Prob'". - Domanig war Lehrer für Literatur und Kunst im österreichischen Kaiserhaus, seit 1884 auch Kustos-Adjunkt. Nachdem er sich durch numismatische Fachveröffentlichungen hervorgetan hatte, übernahm er 1910 die Direktion des Münz- und Antikenkabinetts des Kunsthistorischen Museums. Als Schriftsteller dem "Gral"-Kreis um Richard Rt. Kralik von Meyrswalden angehörig, veröffentlichte Domanig Erzählungen, Versepen und heimatverbundene Dramen wie die mehrfach preisgekrönte Trilogie "Der Tiroler Freiheitskampf". - Rabenlechner, als Gymnasialprofessor in Triest und Wien lebend und 1925 als Regierungsrat in den Ruhestand tretend, war Mitbegründer und Vorsitzender der Wiener Bibliophilengesellschaft, veröffentlichte zahlreiche literaturwissenschaftliche Schriften und trat auch als Herausgeber hervor. - Mit gedr. Zierbordüre "Aus der Autographenmappe der deutsch-österreichischen Schriftsteller-Genossenschaft in Wien".
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Domanig, Karl, Schriftsteller und Numismatiker (1851-1913).
Eigenh. Brief mit U. Kritzendorf, 29. VII. 1890.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend eine Visitkarte mit zwei eh. Zeilen und Datum verso sowie ein eh. Brief mit U. des Pfarrers Florian Werr (1 S., 8vo). An den Pädagogen und Literarhistoriker Michael Maria Rabenlechner (1868-1952): "Heute komme ich mit einer Bitte. Ich bin, da ich eben eine größere Arbeit in Angriff genommen habe, ganz außer Stande dem in beiliegendem Schreiben ausgedrückten Wunsche zu entsprechen. Wollten nicht Sie die Güte haben, sich dieser an sich ja leichten Arbeit zu unterziehen [...]? Es handelt sich lediglich darum, aus einer Geschichte der Universität Wien ein kurzes lesbares Excerpt (für Couleur-Studenten) herzustellen [...]". - Aus dem beiliegenden Brief Werrs an Domanig vom 14. VII. 1890: "Ich habe die Absicht, die kurz gefaßten Geschichten der Universitäten nach dem Muster jener von Heidelberg in der Academia zu veröffentlichen. Es sollte nun zunächst eine österreichische Universität folgen. Darum ersuche ich Dich recht sehr, eine originelle Geschichte der Universität Wien zu verfassen, die in 3 oder 4 Fortsetzungen aufgenommen werden könnte [...]" (auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Academia). - Domanig war Lehrer für Literatur und Kunst im österreichischen Kaiserhaus, seit 1884 auch Kustos-Adjunkt. Nachdem er sich durch numismatische Fachveröffentlichungen hervorgetan hatte, übernahm er 1910 die Direktion des Münz- und Antikenkabinetts des Kunsthistorischen Museums. Als Schriftsteller dem "Gral"-Kreis um Richard Rt. Kralik von Meyrswalden angehörig, veröffentlichte Domanig Erzählungen, Versepen und heimatverbundene Dramen wie die mehrfach preisgekrönte Trilogie "Der Tiroler Freiheitskampf". - Rabenlechner, als Gymnasialprofessor in Triest und Wien lebend und 1925 als Regierungsrat in den Ruhestand tretend, war Mitbegründer und Vorsitzender der Wiener Bibliophilengesellschaft, veröffentlichte zahlreiche literaturwissenschaftliche Schriften und trat auch als Herausgeber hervor. - Florian Werr, Pfarrer in Rohrbach, war neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit von 1888 bis 1896 mit der Herausgabe der "Akademischen Monatsblätter" für die katholischen Studentenverbindungen Deutschlands und Österreichs beschäftigt und nebenher ein emsiger Förderer der Bauernvereine. - Die beiliegende Visitkarte datiert vom 11. VII. 1911.
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Dombrowski, Ernst Rt. von, Schriftsteller (1862-1917).
Ms. Brief mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ew. Exzellenz beehre ich mich, anbei ein Exemplar meiner von der Presse mit einhelligem Beifall aufgenommenen vaterländischen Dichtungen zu überreichen, deren Gesamterlös dem Reichsdeutschen Hilfsausschuß für die südlichen Alpenländer gewidmet ist, welcher den hier ansässigen Reichsdeutschen und allen mit dem Deutschen Reiche in Beziehung stehenden Österreichern in weitestgehendem Maße mit Rat und Tat beisteht [...]". - Dombrowski war von 1887 bis 1891 Chefredakteur des "Weidmann" und später Hofjägermeister beim regierenden Fürsten von Reuss in Greiz, unternahm zoologische Forschungsreisen am Balkan und verfaßte mehrere Bühnenwerke sowie Fachbücher. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Doretti, A. G., Beamter und Herausgeber.
Eigenh. Brief und eh. Quittung mit U. Wien, 6. VII. und 30. VII. 1857.
Zusammen 3 SS. 4to (Brief) bzw. qu.-8vo (Quittung). Der Br. mit eh. Adresse. Beiliegend ein hektogr. Rundschreiben betr. der Subskription des von ihm hrsg. Werkes (1 S., 4to). An August Hzg. von Sachsen-Coburg-Gotha mit der Bitte um Nachricht betr. des nach Pest gesandten Musikalbums, "dessen Erträgnis zur Unterstützung und Förderung junger deutscher Tondichter gehöret". - Mit der Quittung wird am Ende des Monats der Erhalt von 25 Gulden für besagtes Album bestätigt. - Doretti war lt. Absenderzusatz k. k. Ministerialbeamter und, wie den Schriftstücken zu entnehmen ist, Hrsg. eines Musikalbums. Des weiteren gab er den "Musen-Tempel. Belletristisches Album" (1862) und "Um die Welt" (1863) heraus.
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Drabble, Margaret, Schriftstellerin (geb. 1939).
Eigenh. Brief und ms. Postkarte mit eh. U. London und Hampstead, 12.III. 1978 und 30.III. 1983.
Zusammen 3 SS. (Qu.-)8vo. An den schwedischen Schriftsteller und Journalisten Ingmar Björkstén: “Alas, I am too obsessed with trying to finish this wretched volume to think about Europe. If I do nothing but Eng. Lit. solidly I may finish this year - otherwise Europe will never see me again [...]” (Postkarte v. 30. III. 1983 auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der “Oxford University Press | The Oxford Companion to English Literature”). - Die jüngere Schwester von Antonia S. Byatt ist als Autorin eigener Werke und seit langem als Herausgeberin des ‘Oxford Companion to English Literature’ tätig. - Der Brief auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Dreyer, Max, Schriftsteller (1862-1946).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 26. XI. 1896.
1 S. 4to. An die Redaktion des "Illustrierten Wiener Extrablattes": "Ihrem liebenswürdigen Anerbieten kann ich zu meinem Bedauern nicht entsprechen, da ich augenblicklich keine kürzen [!] Arbeit [!] fertig habe [...]". - Max Dreyer war anfangs Lehrer, widmete sich aber nach Differenzen mit der Schulleitung der Schriftstellerei, war bis 1898 Redakteur bei der ‘Täglichen Rundschau’ in Berlin und wurde Mitglied der "Freitagstisch"-Runde, in der er u.a. mit Richard Dehmel und den Brüdern Hart in Verbindung trat. Unter seinen Theaterstücken rief u. a. "Der Probekandidat" (1900) als Anklageschrift gegen das wilhelminische Bildungswesen öffentliche Kontroversen hervor. Dreyer gründete und leitete den "Verband der deutschen Bühnenschriftsteller und -komponisten". Nach seiner Übersiedelung an die Ostsee befaßte er sich zunehmend mit regionalen Themen und schrieb teilweise mundartlich gefärbte Unterhaltungsliteratur, so daß er über das Jahr 1933 hinaus ohne Behinderung publizieren konnte. Vgl. Kosch I, 377.
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Dubrovic, Milan, Journalist und Publizist (1903-1994).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 21. V. 1958.
1 S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Freund: Ich danke Dir nochmals herzlichst dür die hochprozentige Bücher-Anleihe! Sie trug reiche Zinsen für mich [...]". - Dubrovic war u. a. für die "Wiener Allgemeine Zeitung", das "Neue Wiener Tagblatt" und für den "Mittag" tätig; später leitete er den Chronikteil der "Presse" und war von 1953-61 auch deren Chefredakteur; 1961-70 österreichischer Presse- und Kulturattaché in Bonn, war er von 1970-77 Herausgeber der "Wochenpresse". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Presse".
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Dürrenmatt, Friedrich, Schriftsteller (1921-1990).
Albumblatt mit eigenh. Namenszug und montiertem Portrait. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Das Portrait im Format 58:48 cm.
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Duhamel, Georges, Schriftsteller (1884-1966).
Eigenh. Albumblatt mit U. [Wien, Oktober 1931].
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An "Monsieur [!] Emmy Menges". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Duller, Eduard, Publizist (1809-1853).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 11. VII. 1836.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Sieben inhaltlich wie vom Schriftbild her recht ausgelassen wirkende Zeilen über das Einbringen der Ernte in hübscher lithographischer Umrahmung (szenische Bordüre mit Laute und Leier, floralem Rankenwerk, Stephansdom und Karlskirche). - Duller, Mitglied der deutsch-katholischen Bewegung des schlesischen Priesters Johannes Ronge, war für verschiedene schöngeistige Periodika journalistisch tätig und redigierte 1836-38 die Zeitschrift "Phoenix". Er gab die ersten Buchausgaben von Büchners "Danton’s Tod" und Grabbes "Die Hermannsschlacht" heraus. Nach seiner Übersiedelung nach Mainz 1849 wurde er 1851 Prediger der dortigen deutsch-katholischen Gemeinde. Befreundet mit Freiligrath und Gutzkow, sympathisierte er mit den Ideen des Frühliberalismus und des Vormärz und setzte sich als überzeugter Deutschkatholik für die Loslösung von Rom ein. Weitverbreitet waren vor allem seine historischen Werke, darunter die "Geschichte des deutschen Volkes".
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Dumont, Emerich, Schriftsteller.
Eigenh. Brief mit U. Graz, 7. II. 1879.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: "Euer Hochwohlgeboren freundliches Schreiben hat mich überaus gefreut. Meinen besten, herzlichsten Dank dafür. Ihre nachsichtige Beurtheilung meines jüngsten Werkes hat mich gleichfalls mit Freude erfüllt. Mit dem größten Interesse entnehme ich aus Ihrem Brief [...], daß Sie ein historisches Werk zu veröffentlichen und Licht in einen dunklen Theil der mittelalterlichen Geschichte zu bringen entschlossen sind [...]”. - Emerich Dumont, als philosophischer Schriftsteller in Graz lebend, veröffentlichte u. a. ‘Der Fortschritt im Lichte der Lehren Schopenhauer's und Darwin's’ (Leipzig, 1876) und ‘Das Weib. Philosophische Briefe über dessen Wesen und Verhältnis zum Manne’ (ebd., 1879). - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Duncker, Alexander, Buchhändler und Verleger (1813-1897).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 10. XII. 1877.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An namentlich nicht genannnte Komtessen: “Es wäre mir übrigens sehr interessant von den jungen Damen zu erfahren, welche von den Gedichten ihnen am besten gefallen haben, denn gerade das unbefangene, natürliche Urtheil junger Gemüther ist dem Dichter eben so lehrreich als fördernd [...]”. - Alexander Duncker übernahm 1837 die Sortimentsbuchhandlung Duncker & Humblot und schloß ihr einen eigenen Buch- und Kunstverlag, den "Alexander Duncker Verlag", an, für den er u. a. Theodor Storm und Paul Heyse als Autoren gewann. Nach dem Verkauf der Sortimentsbuchhandlung an Wilhelm Lobeck 1861 veräußerte er den größten Teil der belletristischen und wissenschaftlichen Titel an die Brüder Paetel und beschränkte sich hauptsächlich auf sein erfolgreiches Verlagsprogramm an Prachtausgaben. 1870-72 stand er der Korporation der Berliner Buchhändler vor. Der Vater der Schriftstellerin Dora Duncker war selbst schriftstellerisch tätig. Vgl. Kosch I, 388f.
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Dunne, John Gregory, Schriftsteller (geb. 1939).
Ms. Brief mit eigenh. Paraphe. O. O. [Los Angeles], 2. V. 1978.
½ S. 8vo. An den schwedischen Schriftsteller und Journalisten Ingmar Björkstén: “I’m sorry it has taken so long to answer your letter, but we are in the process of moving and weeks go past without any mail being answered or bills paid [...]”. - Der amerikanische Schriftsteller, Gatte der Schriftstellerin Joan Didion, schrieb gemeinsam mit seiner Gattin u. a. das Drehbuch zu Frank Piersons ‘A Star Is Born” (1976, mit Barbra Streisand und Kris Kristofferson) sowie zu Jon Avnets ‘Aus nächster Nähe’ (1996, mit Robert Redford und Michelle Pfeiffer). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Dvorák, Gustav, Schauspieler und Bühnenschriftsteller (geb. 1890).
Eigenh. Brief und eh. Bildpostkarte mit U. Wien, 1946.
Zusammen 2½ SS. auf 2 Bll. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert bzw. eh. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für Wünsche zu Weihnachten und zum Geburtstag: "[...] Ich nehme also heute die Gelegenheit, Ihnen für Ihre lieben Geburtstagswünsche meinen tiefempfundenen Dank auszusprechen und ich habe diesen Tag dadurch gekrönt, daß ich mit den Meinen einen Besuch im Schönbrunner Tiergarten gemacht - ach wie viel Tiere haben auch ihrerseits durch den Tod sich zu Opfern des Krieges gemacht. Und es fehlt den Überbliebenen auch das, was uns Menschen fehlt - die Vitamine. Ja, wenn man wenigstens den Kindern für ihr Wachstum einen 'Nachschub' geben könnte. So müßen wir eben Geduld haben. An geistiger Nahrung fehlt es Gott sei Dank nicht. Augenblicklich lese ich von Ottokar Janetschek 'Der Titan'[,] einen sehr netten 'Beethoven-Roman', damit zieht man dann die Paralellen [!] mit der Gegenwart und siehe - die Menschen haben nichts dazugelernt und es ist schon alles dagewesen [...]" (aus dem Brief vom 13. V. 1946). - Dvorak war als Schauspieler in Wien tätig und schrieb zudem einige Possen und Volksstücke.
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Dwinger, Edwin Erich, Schriftsteller (1898-1981).
Ms. Postkarte mit eigenh. U. Seeg im Allgäu, 22. V. 1968.
1 S. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche: "[...] ich habe mich zu Ihrem [!] Glückwunsch umsomehr gefreut, als Sie zu meinen Treuesten gehören, die mich zu diesem Datum noch niemals vergessen haben, ich glaube, mindestens seit 30 Jahren! [...]". - Dwinger "trat nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten als 'Erbhofbauer' und als Bestsellerautor nationalistischer und chauvinistischer Romane propagandistisch für das Regime ein, wurde Reichskultursenator und SS-Obersturmführer. Im Spanischen Bürgerkrieg schloß er sich der Armee Francos an, im Zweiten Weltkrieg war er Kriegsberichterstatter. Nach 1945 ließ er sich als Gutsbesitzer in Hedwigshof bei Seeg im Allgäu nieder. Auch in der Bundesrepublik Deutschland erzielten seine nationalistischen, antikommunistischen Bücher, darunter 'Die verlorenen Söhne' (1956), hohe Auflagen; in seiner Autobiographie 'Die zwölf Gespräche 1933-1945' (1966) versuchte er sich als Widerstandskämpfer darzustellen" (DBE). Vgl. auch Kosch III, 703f. - Auf Briefpapier mit gedr. bzw. gestemp. Briefkopf.
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Eberhard, August Gottlob, Schriftsteller (1769-1845).
2 eigenh. Briefe mit U. Halle, 1807 und 1823.
Zusammen 2 SS. Gr.-8vo. Ein Br. mit eh. Adresse. An den Buchhändler Logier in Berlin betr. der Begleichung einer Rechnung (Br. v. 2. X. 1801) bzw. des Subskriptionspreises "von Tiedgens Werken [...] Nun kostet, bei 20 bis 29 Subskriptions Exemplaren nebst Portrait, jedes 3 [Taler] 8 [Kreuzer], was im Ladenpreis 6 [Taler] 20 [Kreuzer] betragen wird, wobei Sie also noch mehr als 50% vom Ladenpreis Rabatt haben, und somit wäre also Ihre Bedingung, um 25 Exemplare zum Subscriptions-Preise zu nehmen, erfüllt [...]" (Br. v. 14. I. 1823). - Eberhard, ehedem Zögling der Franckeschen Stiftungen, studierte Theologie in Leipzig, widmete sich in Dresden einer künstlerischen Laufbahn, "verdiente sich seinen Lebensunterhalt, indem er Zeichnungen und Kupferstiche zur Illustrierung naturwissenschaftlicher Werke anfertigte, und trat bald als Schriftsteller hervor. Nach der Veröffentlichung erster Erzählungen (seit 1792) in dem von Wilhelm Gottlieb Becker herausgebenden "Taschenbuch zum geselligen Vergnügen" wurde Eberhard vor allem durch seine beiden Romane 'Ysop Lafleurs sämtliche Werke' (1798) und 'Ferdinand Warner, der arme Flötenspieler' (2 Bde., 1804) bekannt. 1807 übernahm er die Rengersche Buchhandlung in Halle, die er bis 1835 führte, und lebte nach ihrem Verkauf in Hamburg und Dresden sowie auf seinem Landgut bei Giebichenstein" (DBE). - Beide Br. stärker lappig, faltig, fleckig und mit Randläsuren.
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Eberhard, August Gottlob, Schriftsteller (1769-1845).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 14. IX. 1842.
1 S. auf Doppelblatt. 12mo. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An den Historiker Johann Heinrich Falkenstein (1682-1760): "Sie haben mir durch Ihre Erwähnung von Tiedge's ‚Stiefelknecht' (sit venia verbo) einen Floh hinters Ohr gesetzt. Ich will nicht hoffen, daß - mir ganz unbewußt - Reminiszenzen in meinen Scherz gerathen sind! [...]" - Eberhard, ehedem Zögling der Franckeschen Stiftungen, studierte Theologie in Leipzig, widmete sich in Dresden einer künstlerischen Laufbahn, "verdiente sich seinen Lebensunterhalt, indem er Zeichnungen und Kupferstiche zur Illustrierung naturwissenschaftlicher Werke anfertigte, und trat bald als Schriftsteller hervor. Nach der Veröffentlichung erster Erzählungen (seit 1792) in dem von Wilhelm Gottlieb Becker herausgebenden "Taschenbuch zum geselligen Vergnügen" wurde Eberhard vor allem durch seine beiden Romane ‚Ysop Lafleurs sämtliche Werke' (1798) und ‚Ferdinand Warner, der arme Flötenspieler' (2 Bde., 1804) bekannt. 1807 übernahm er die Rengersche Buchhandlung in Halle, die er bis 1835 führte, und lebte nach ihrem Verkauf in Hamburg und Dresden sowie auf seinem Landgut bei Giebichenstein" (DBE). - Falkenstein war 1714 Direktor der erneuerten Ritterakademie in Erlangen geworden, konvertierte zum Katholizismus und wurde 1718 Wirklicher Hofrat und Kammerjunker des Eichstätter Fürstbischofs Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen. 1730 trat er als Hofrat in die Dienste des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Ansbach. Er veröffentlichte mehrere historiographische Schriften über Thüringen und Erfurt, Brandenburg, Nürnberg und Bayern; seinen Studien wurde jedoch bereits im 18. Jhdt. die wissenschaftliche und historische Korrektheit abgesprochen.
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Ebermayer, Erich, Schriftsteller (1900-1970).
Ms. Postkarte mit eigenh. U. Schloß Kaibitz (b. Kemnath), 20. IX. 1949.
1 S. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche: “Wissen Sie, daß unlängst in Österreich ein Roman von mir ‘Gefährliches Wunderland’ (Paul Zsolnay Verlag, Wien) erschienen ist! [...]” - Nach abgeschlossener Berufsausbildung anfänglich als Rechtsanwalt tätig, gelang Erich Ebermayer 1929 mit dem Roman "Kampf um Odilienberg", der nach 1933 verboten wurde, der literarische Durchbruch. Als Chefdramaturg und Regisseur am Schauspielhaus Leipzig tätig, wurde er 1934 auf Betreiben der Nationalsozialisten entlassen, war dann als Drehbuchautor (u. a. von Carl Froelichs ‘Traumulus’) tätig, geriet jedoch wiederholt mit den Nationalsozialisten in Konflikt und zog sich 1939 auf Schloß Kaibitz (Oberpfalz) zurück. Nach Ende des Krieges wieder Rechtsanwalt, trat er als Verteidiger in Entnazifizierungsprozessen auf, schrieb weiter Drehbücher (u. a. zu Alfred Weidenmanns ‘Canaris’, 1954), Komödien und zwei Tagebücher aus der Zeit des Nationalsozialismus: ‘Denn heute gehört uns Deutschland ...’ (1959), ‘... und morgen die ganze Welt’ (1966). Vgl. Kosch III, 765f.
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Ebers, Georg, Schriftsteller und Ägyptologe (1837-1898).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. Kl.-8vo. "Verlorenes Gut | Wohl blühen die Rosen in herrlichem Flor, | Und jegliche weckt mein Gefallen; | Doch, denk' ich: das Knösplein, das gestern erfror, | Jetzt wär' es die schönste von allen". - Georg Ebers war Professor für Ägyptologe in Leipzig und unternahm 1869/70 und 1872/73 Reisen nach Ägypten, wo er auf letzterer das nach ihm benannte und von ihm edierte medizinische Handbuch "Papyros Ebers" aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. entdeckte. "Eine ägyptische Königstochter" war der erste von Ebers' viel gelesenen historischen Romanen. - Mit kl. Ausriß in der linken oberen Ecke.
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Ebers, Georg, Schriftsteller und Ägyptologe (1837-1898).
Quittung mit eigenh. U. Leipzig, 4. XII. 1881 oder 1887.
1 S. Qu.-gr.-8vo. Quittiert den Erhalt von 150 Mark für das "Märchen vom verwunschenen Prinzen", das in Westermanns "Illustrierten deutschen Monatsheften" abgedruckt worden war. - Georg Ebers war Professor für Ägyptologe in Leipzig und unternahm 1869/70 und 1872/73 Reisen nach Ägypten, wo er auf letzterer das nach ihm benannte und von ihm edierte medizinische Handbuch "Papyros Ebers" aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. entdeckte. "Eine ägyptische Königstochter" war der erste von Ebers' viel gelesenen historischen Romanen. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Georg Westermann Verlags; papierbedingt etwas gebräunt.
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Ebersberg, Josef Sigmund, Schriftsteller (1799-1854).
Eigenh. Brief mit U. Hetzendorf, 12. IX. 1848.
3 SS. auf Doppelblatt. 4to. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): "Da eine mehrtägige Abwesenheit von Wien mich hindert, morgen der ersten Versammlung des von Eurer Hochwohlgeboren gegründeten constitutionell monarchischen Vereines beizuwohnen, erlaube ich mir, Sie zu bitten, die Erklärung meines Beitrittes hiermit zu genehmigen. Das Zusammenwirken edler, treugesinnter, vom Rechtsgefühl erhobener Männer thut in unserer trübseligen Zeit wahrlich Noth [...]". - Der im niederösterreichischen Steinabrunn geborene Sohn eines Gutsverwalters studierte Philosophie und Rechtswissenschaften, war als Erzieher und Sekretär in Adelshäusern tätig und gründete 1824 die Jugendzeitschrift "Die Feyerstunden", die er "seit 1836 als 'Österreichischer Zuschauer. Zeitblatt für Kunst, Wissenschaft und geistiges Leben' weiterführte und zunehmend in eine Zeitschrift für Erwachsene umgestaltete. Seit 1848 führte er diese als politische Zeitung fort, in der er die radikalen Zeittendenzen heftig bekämpfte" (DBE). Für die monarchische Treue, den Standpunkt des Kaisers unbeirrt zu vertreten, erhielt der Vater des Schriftstellers Ottokar Franz Ebersberg 1851 das Goldene Verdienstkreuz der Krone. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Ebert, Erika, Schriftstellerin und Jugendleiterin (geb. 1891).
Eigenh. Briefkarte mit U. Freiburg, 4. XII. 1932.
2 SS. Qu.-8vo. An Karl Rischawy in Wien: “Es freut mich sehr, daß Ihnen meine kleinen Spiele Gefallen haben. Ganz interessant wäre es mir gewesen zu wissen, bei welcher Gelegenheit solche in Ihre Hände, oder Ihnen zu Gehör gekommen sind. Grüßen Sie mir bitte die schöne Wienerstadt [...]”. - Erika Ebert schrieb neben ihrer jugendleitenden Tätigkeit im badischen Freiburg Erzählungen und Märchen für Kinder. Vgl. Kosch, Das katholische Deutschland, 1933; zit. n. DBA II 305, 185f.
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Ebert, Karl Egon Ritter von, Ps. Franta Wokrauliczek, Schriftsteller (1801-1882).
Eigenh. Brief mit U. Prag, 14. IV. 1839.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse. An die Buchhandlung Franz Riedls sel. Witwer und Sohn: “Euer Wohlgeboren muß ich wegen meines langen Schweigens auf Ihre mehrmalige Aufforderung zu Beiträgen für Ihren Orpheus herzlich um Vergebung bitte. Große Veränderungen, die sich in meinem äußeren und inneren Leben zutragen, Ueberhäufung mit Geschäftsarbeiten, dann der Umstand, daß ich auch nicht ein einziges lyrisches Gedicht habe, das Ihrem Zwecke entspräche - das waren die Abhaltungsgründe, und ich breche mein Schweigen jetzt bloß, um die Pflicht der Artigkeit nicht zu versäumen und Ihnen für Ihre gute Meinung von mir zu danken [...]”. - Der aus Prag stammende Dichter war Bibliothekar, Archivar und später auch Oberverwalter der böhmischen Güter von Fürst Egon von Fürstenberg (1796-1854). Als Dichter hatte Ebert unter dem Einfluß des Historikers und Politikers Frantisek Palacký das Schauspiel ‘Bretislaw und Jutta’ (Aufführung 1829) sowie das Epos ‘Wlast’ (1829) - in welch beiden er sich zur kulturellen Gemeinsamkeit von Deutschen und Tschechen bekannte - verfaßt (vgl. DBE). "Bis 1848 schwärmte er für Böhmens untergegangene Größe und zog sich anfangs auch durch die Wahl seiner Stoffe manches Mißverständnis zu" (Kosch I, 399). - Siegel gebrochen.
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Ebert, Karl Egon Rt. von, Ps. Franta Wokrauliczek, Schriftsteller (1801-1882).
2 eigenh. Briefe mit U. Prag, 1874.
Zusammen 2 SS. auf 4 Bll. Gr.-4to und Folio. An den namentlich nicht genannten Feldzeugmeister Franz Graf Folliot de Crenneville-Poutet (1815-1888) mit Dank für die Übergabe seiner literarischen Werke an S. M. den Kaiser. - Ebert war Bibliothekar und Archivar des Fürsten Egon von Fürstenberg in Donaueschingen, zog hernach vorübergehend nach Karlsruhe und später wieder nach Prag zurück, wo er als Hofrat und Oberverwalter der Fürstenbergischen Güter in Böhmen tätig war; 1872 wurde er in den Ritterstand erhoben. Als Dichter hervortretend, veröffentlichte er unter dem Einfluß des tschechischen Historikers Frantisek Palacky das Schauspiel "Bretislaw und Jutta" (Aufführung 1829) sowie das Epos "Wlast" (1829). - Graf Folliot de Crenneville-Poutet war von 1867 (dem Jahr, in dem er zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt wurde) bis 1884 Oberstkämmerer Kaiser Franz Josephs I. und erwarb sich große Verdienste um die kaiserlichen Sammlungen.
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Ebert, Karl Egon Rt. von, Ps. Franta Wokrauliczek, Schriftsteller (1801-1882).
"Die Bergmesse". Eigenh. Gedicht mit U. O. O., August 1835.
2½ SS. (48 Zeilen) auf Doppelblatt. 4to. "Der heil'ge Tag des Herrn bricht an, | Die schwarze Nacht wird grau, | Bald strömt das Volk zur Meß' heran, | Und füllt des Domes Bau; | Auch ich will in mein Gotteshaus, | Durch dessen Hallen ein und aus, | Gefühlt nur, nicht gesehen, | Die duft'gen Engel gehen. || Den Bergpfad steig' ich still hinauf | Bis an die Spitz' empor, | Gleich nimmt der Riesendom mich auf, | Mir wehrt kein ehern Thor; | Mein Betstuhl ist ein Felsen blos, | Mein Schemmel [!] ist das grüne Moos, | Ob ein Gebetbuch fehle, | Ich trag' eins in der Seele [...] [es folgen vier Strophen zu je acht Zeilen]". - Ebert war Bibliothekar und Archivar des Fürsten Egon von Fürstenberg in Donaueschingen, zog hernach vorübergehend nach Karlsruhe und später wieder nach Prag zurück, wo er als Hofrat und Oberverwalter der Fürstenbergischen Güter in Böhmen tätig war; 1872 wurde er in den Ritterstand erhoben. Als Dichter hervortretend, veröffentlichte er unter dem Einfluß des tschechischen Historikers Frantisek Palacky das Schauspiel "Bretislaw und Jutta" (Aufführung 1829) sowie das Epos "Wlast" (1829). - Bl. 1 recto etwas lichtrandig.
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Ebert, Karl Egon Rt. von, Schriftsteller (1801-1882).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 24. I. 1860.
1 S. 8vo. An den Hauptmann und Historiker Alfred Rt. von Vivenot (1836-1874): „Der Tapezier[er], den ich heute erwartete, ist nicht gekommen, wird erst morgen hier seine Arbeit beginnen, durch die wir sehr gestört würden. Ich ersuche Sie daher [...] mir das Vergnügen Ihres Besuches erst am Donnerstag oder Freitag zu machen [...]“. - Ebert war Bibliothekar und Archivar des Fürsten Egon von Fürstenberg in Donaueschingen, zog hernach vorübergehend nach Karlsruhe und später wieder nach Prag zurück, wo er als Hofrat und Oberverwalter der Fürstenbergischen Güter in Böhmen tätig war; 1872 wurde er in den Ritterstand erhoben. Als Dichter hervortretend, veröffentlichte er unter dem Einfluß des tschechischen Historikers Frantisek Palacky das Schauspiel ‚Bretislaw und Jutta‘ (Aufführung 1829) sowie das Epos ‚Wlast‘ (1829). - Alfred Rt. von Vivenot, Sohn des berühmten Arztes Rudolph Rt. von Vivenot, widmete sich nach dem österreichisch-preußischen Krieg, in dem er militärisch geglänzt hatte, vorwiegend wissenschaftlichen Arbeiten und verfaßte zahlreiche Aufsätze und Bücher zu militärhistorischen Themen. - Mit kl. Ausr. am unteren Blattrand durch Öffnen der Verschlußmarke (keine Textberührung). - In altem Sammlungsumschlag.
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Ebert, Karl Egon Rt. von, Ps. Franta Wokrauliczek, Schriftsteller (1801-1882).
Eigenh. Brief mit U. Karlsbad, 10. VIII. 1856.
1 S. 8vo. An seinen Arzt: "Da ich nicht so glücklich war, Sie zu Hause zu treffen, so bin ich so frei, anliegend das ärztliche Honorar zu übersenden [...]". - Ebert war Bibliothekar und Archivar des Fürsten Egon von Fürstenberg in Donaueschingen, zog hernach vorübergehend nach Karlsruhe und später wieder nach Prag zurück, wo er als Hofrat und Oberverwalter der Fürstenbergischen Güter in Böhmen tätig war; 1872 wurde er in den Ritterstand erhoben. Als Dichter hervortretend, veröffentlichte er unter dem Einfluß des tschechischen Historikers Frantisek Palacky das Schauspiel "Bretislaw und Jutta" (Aufführung 1829) sowie das Epos "Wlast" (1829).
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Ebert, Karl Egon Rt. von, Ps. Franta Wokrauliczek, Schriftsteller (1801-1882).
Eigenh. Brief und eh. Gedichtabschrift mit U. Prag, 20. VI. 1871.
1 S. Brief und 3 SS. Gedichtabschrift auf Doppelblatt. Kl.-4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten (wohl Robert Hamerling): "Herzlichen Dank für Ihr Glückwunsch-Gedicht, das sehr schön ist nur zu viel des übergroßen Lobes enthält, um mich nicht schamroth zu machen. Daß ich Ihren 'Knappen' nicht ertragen konnte, zeigt Ihnen die auf dem nächsten Blatt stehende Beantwortung; Ihr Gedicht allein hätte ich um keinen Preis veröffentlicht haben wollen, wohl aber dann, wenn ihm das Meinige folgt. Und ich habe darin meine vollkommene Überzeugung ausgesprochen [...]". Das rund drei Seiten umfassende, dem Brief voranstehende Gedicht mit einer gedichteten Replik auf Hamerlings Festgedicht für Ebert: "Du meinst, ich sei ein Ritter, stolzierend hoch zu Roß | Du aber wärst ein Knappe, ein Knappe in meinem Troß? [...]". - Mit einigen Tintenflecken und -wischen.
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Ebert, Karl Egon Rt. von, Ps. Franta Wokrauliczek, Schriftsteller (1801-1882).
"Keim und Kind". Eigenh. Gedicht mit U. O. O., März 1838.
2 SS. (48 Zeilen) auf Doppelblatt. 8vo. "Wenn ich den kleinen Keim betrachte, | Aus dem einst frisch die Pflanze dringt, | Aus dem, wenn Lenzesgluth erwachte, | Die schöne Blume sich entschwingt, | Aus dem ein Heilkraut sich entfaltet, | Aus dem ein Fruchtbaum sich erhebt, | Aus dem die Eiche sich gestaltet, | Die riesig in die Wolken strebt: || Dann tief im innersten Gemüthe | Bestaun' ich still die hohe Kraft, | Die Frucht erweckt aus Knosp' und Blüthe, | Im Kleinsten wirkt, und Größtes schafft; | Und allen Keimen wünsch' ich Segen | Und guten Grund in Feld und Au, | Und Sonnenschein und milden Regen, | Und warme Nächt' und kühlen Thau [...] [es folgen vier Strophen zu je acht Zeilen]". - Ebert war Bibliothekar und Archivar des Fürsten Egon von Fürstenberg in Donaueschingen, zog hernach vorübergehend nach Karlsruhe und später wieder nach Prag zurück, wo er als Hofrat und Oberverwalter der Fürstenbergischen Güter in Böhmen tätig war; 1872 wurde er in den Ritterstand erhoben. Als Dichter hervortretend, veröffentlichte er unter dem Einfluß des tschechischen Historikers Frantisek Palacky das Schauspiel "Bretislaw und Jutta" (Aufführung 1829) sowie das Epos "Wlast" (1829).
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Eckenstein, J., Sprachlehrer (geb. 1800).
Eigenh. Brief mit U. Zittau, 1. XI. 1828.
3 SS. Folio. Mit Adresse. An den Buchhändler J. G. Calve in Prag: "Aus den Verlagsartikeln habe ich ersehen, daß Sie sich auch mit literärischen Produkten neuer Sprachen abgeben. Ich nehme mir daher d. Freiheit Eur. Wohlgeb. mehrere Gegenstände zum Verlag zu offeriren: 1. Shakespeare's Merchant of Venice [...] 2. 48 Briefe der Lady Montague, geschrieben auf ihren Reisen in Europa, Asien u. Africa [...] 3. Athalie, Trauerspiel biblischen Gehalts von J. Racine [...] 4. Das Alpendörfchen, ein Ydyllenartiger deutscher Roman, worin ein Weltmeister Betrachtungen über d. Landleben anstellt [...] 5. Auch bin ich bereit eine Sammlung auserlesener Novellen u. Erzählungen herauszugeben, welche größtentheils nach englischen, französischen, spanischen und ital. Meistern bearbeitet sind. - Es sollte mir außerordentlich lieb sein, wenn Sie von dem einen od. d. and. meiner Werke Gebrauch machen könnten; was d. Honorar anbelangt, so würde ich für die fertigen oben angezeigten Manuskripte nicht mehr als 3 Thlr. pr. couv. für d. gedruckten Bogen verlangen [...]". Vermerkt sind weiters die einzelnen Merkmale von Eckensteins Bearbeitung bzw. der Werke selbst. Zum Autor, dem sich als Übersetzer betätigenden Sprachlehrer Eckenstein, der als Gymnasiallehrer in Zittau tätig war, vgl. DBA I 265,157. - Mit Ausriß durch Siegelbruch (Textverlust v. drei Worten).
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Eckstein, Ernst, Schriftsteller (1845-1900).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
½ S. auf Doppelblatt. 8vo. "Die Träume verschweben, | Der Sommer flieht: | Das ist vom Leben | Das trübe Lied - - -". - Darunter die wohl von fremder Hand stammende Anmerkung: "Bei noch nicht schreibfähiger rechter Hand mit der linken geschrieben". - Eckstein redigierte von 1874 bis 82 in Leipzig die konservative "Deutsche Dichterhalle" und von 1879 bis 82 die satirische Zeitschrift "Schalk". Bekannt wurde er durch seine Gymnasialhumoresken wie "Besuch im Carzer" (1875).
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Eckstein, Ernst, Schriftsteller (1845-1900).
Eigenh. Albumblatt mit U. Dresden, 8. VIII. 1895.
1 S. Qu.-12mo. "Das beste Bild des Dichters ist sein Werth". - Eckstein redigierte von 1874 bis 82 in Leipzig die konservative "Deutsche Dichterhalle" und von 1879 bis 82 die satirische Zeitschrift "Schalk". Bekannt wurde er durch seine Gymnasialhumoresken wie "Besuch im Carzer" (1875). - Mit kl. Montagespuren.
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Eckstein, (Friedrich Ludwig Adolf) Ernst, Schriftsteller und Publizist (1845-1900).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 4. III. 1879.
1 S. 8vo. Geboren als Sohn eines Hofrates, studierte Eckstein Rechtswissenschaften, Philosophie und Philologie und wurde 1866 promoviert. Als freier Schriftsteller berichtete Eckstein über Reisen in West- und Südeuropa, bevor er 1872 Mitarbeiter der "Neuen Freien Presse" in Wien wurde. Einem größeren Publikum bekannt wurde Eckstein - der in der Nachfolge des Schriftstellers und Ägyptologen Georg Moritz Ebers (1837-1898) komische Epen und historische Romane verfaßte - durch seine Gymnasialhumoresken (wie "Besuch im Karzer", 1875); in seinen letzten Lebensjahren wandte er sich verstärkt mit sozialkritischen Romanen wie "Familie Hartmann" (1894) der literarischen Moderne zu. Zu Eckstein vgl. DBE und Kosch I, 408. - Mit gedr. Briefkopf der "Deutschen Dichterhalle" und auf Untersatzkarton montiert.
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Eckstein, (Friedrich Ludwig Adolf) Ernst, Schriftsteller und Publizist (1845-1900).
Sammlung von 1 Brief mit eigenh. U., 1 eh. Albumblatt mit U., 1 gedr. Visitkarte mit eh. Grußzeile und 1 gedr. Quittung mit eh. U. Leipzig und Dresden, 22.X. 1880-29.IX. [18]95.
Zusammen 4 SS. 8vo und 12mo. "In Erwiderung der gefl. Zuschrift vom 15. d. Mts. bedaure ich mittheilen zu müssen, daß ich außer den Handexemplaren keine anderen Exemplare von meinen Publikationen besitze und daher nicht in der Lage bin, Ihrem diesbezüglich an mich gerichteten Wunsch zu entsprechen [...]" (Br. v. 21.VII. 1883). - Das Albumblatt mit der eh. Widmungszeile "Das beste Bild des Autors ist sein Werk" (Dresden, 29.IX. [18]95. Qu.-8vo. Auf Untersatzkarton montiert). Die von Eckstein in seiner Funktion als Kassirer des "Allgemeinen Deutschen Schriftsteller-Verbandes" eh. unterschriebene Quittung lautet auf den Landwirt und Agronom Wilhelm (Philipp) Ritter von Hamm (1820-1880), der seit 1847 die ‘Agronomische Zeitung’ redigiert und von 1851-64 eine von ihm gegründete Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen bei Leipzig geleitet hatte, 1867 nach Wien gekommen und im Jahr darauf in das soeben gegründete Ackerbauministerium eingetreten war und von 1868 an die Landwirtschaftszeitung der ‘Neuen Freien Presse’ redigiert hatte. - Eckstein war seit 1872 Mitarbeiter der ‘Neuen Freien Presse’. Einem größeren Publikum wurde er insbesondere durch seine Gymnasialhumoresken (wie ‘Besuch im Karzer’, 1875) bekannt; in seinen letzten Lebensjahren wandte er sich verstärkt mit sozialkritischen Romanen wie ‘Familie Hartmann’ (1894) der literarischen Moderne zu. Zu Eckstein vgl. Kosch I, 408; zu Hamm vgl. DBE.
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Eder, Ignaz.
2 eigenh. Manuskripte mit Namenszug im Titel. am Thury [d. i. ein Teil der Wr. Vorstadt Alsergrund], 1834-36.
16 num SS. auf 10 Bll. 15 SS. [hier vorgeb. 4 Bll. mit Gedichten von Heinrich Steiner]. OBr. mit Deckelschildchen. 8vo. Originalmanuskripte des Autors zur Erlangung des Imprimatur mit entsprechendem Zensurvermerk. Verfasser der Gedichte "Der Ehestand", "Der Hagel" und "Trinklied" sowie dreier Gedichte aus den Lustspielen "Die Gleichheit der Jahre", "Dö Sunn' gehd awi" und "Der alte Mann an den Amor" ist der biographisch nicht näher erfaßte, in der ersten Hälfte des 19. Jhtds. in der Wiener Vorstadt am Thury lebende Ignaz Eder.
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Edschmid, Kasimir, Schriftsteller (1890-1966).
2 (1 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit U. Cairo und Forte dei Marmi, 19. V. 1928 und 26. IX. 1931.
Zusammen 3 SS. 8vo und Schmal-4to. Inhaltsreiche Briefe an Friedrich Possekel, von 1926-1933 Direktor der Deutschen Buchgemeinschaft in Berlin, dem er “vor etwa 2 Monaten einen Buchvorschlag gemacht [hatte] [...] Hätten Sie damals akzeptiert, so hätten Sie für die Olympiade ein Buch Sporterzählungen erster Klasse erster Autoren [...] Aber ich halte den Vorschlag, den ich Ihnen heute mache, für fast noch aktueller: nämlich ein Buch, das, ähnlich wie mein Reisebuch, das mich doch reichlich bei Ihren Lesern eingeführt hat, über alle möglichen Dinge des heutigen Lebens orientiert [...]”. Die “etwa dreißig bis vierzig Kapitel über die brennendsten Fragen des Gesellschaftslebens”, die Edschmid zu schreiben beabsichtigt, sind u. a. “Über die heutige Mode | Berühmte Tennisturniere | [...] | Über gesellschaftliche Formen | Was ist ein Gentleman | Duelle | Die Nachkriegsfrau | [...] Ich betone, daß dies keine zufälligen nebeneinandergestellte [!] Aufsätze sind, sondern alle im Hinblick auf das Buch geschrieben sind und einen Überblick über das heutige Leben gestatten [...]” (Br. v. 19. V. 1928; auf Briefpapier mit gedr. Vignette und Briefkopf des Hotel Pyramids, Cairo). - 1931 erkundigt er sich nach einer Neuauflage seines ‘Großen Reisebuchs’: “Der Erfolg meiner Reisebücher über Afrika und Süd-Amerika, die in viele Sprachen übersetzt wurden und viele Auflagen erreichten, sollte eine Propaganda für das ‘Große Reisebuch’ rechtfertigen [...]” (Br. v. 26. IX. 1931; mit kleinem Bearbeitungsvermerk in Blaustift von fremder Hand).
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Edschmid, Kasimir, Schriftsteller (1890-1966).
3 eigenh. Postkarten mit U. sowie 1 ms. Brief und 1 gedr. Billett mit eh. U. Ruhpolding und Darmstadt, 1948-1957.
Zusammen 5 SS. 8vo. Die Karten jeweils mit eh. Adresse, der Brief mit hs. adr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Geburtstagswünsche. - Der Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Edschmid, Kasimir, Schriftsteller (1890-1966).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Ruhpolding, [14. X. 1843].
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag.
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Edschmid, Kasimir, Schriftsteller (1890-1966).
Eigenh. Postkarte mit U. Ruhpolding, 9. X. 1948.
½ S. 8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag: "[...] Ich würde Ihnen gern eines meiner letzten Bücher senden, leider ist es postalisch noch nicht erlaubt. Ich war gerade 4 Wochen in der Schweiz und damit im 'alten Leben' [...]".
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Eggebrecht, Jürgen, Schriftsteller und Journalist (1898-1982).
“Ostern eines Knaben. Eine Erzählung”. Typoskript mit 2 eigenh. Widmungszeilen und U. O. O., um 1966.
12½ SS. auf 13 num. Bll. 4to. Gewidmet dem Schriftsteller Herbert Günther (1906-1978) aus Anlaß von dessen 60. Geburtstag, ist die vorliegende Erzählung eine Reminiszenz an die Jugend des Dichters in Baben, Kreis Stendal. - Nach seiner Tätigkeit als Lektor des Piper-Verlags war Eggebrecht im Dienste des OKW maßgeblich am Aufbau der Frontbücherei beteiligt. Nach Ende des Krieges als Schriftsteller tätig, wurde dem u. a. mit Günther Eich und Ilse Aichinger befreundeten Eggebrecht 1953 die Leitung der Abteilung ‘Kulturelles Wort’ des Norddeutschen Rundfunks übertragen.
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Egidy, Moritz von, Moralphilosoph und Schriftsteller (1847-1898).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 15. IV. 1894.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Professor Lehmann hat mir Ihre beiden Briefe an ihn vom Januar und März übergeben. Mit großer Genugtuung entnehme ich denselben, welch ernstes Interesse Sie an unseren Bestrebungen nehmen. Die Schrift des Prof. Holtzmann habe ich mir sofort bestellt. Wer aber könnte sie besser besprechen als Sie Selber, hochgeehrter Herr. Natürlich nicht in der Form der landläufigen Bücher-Kritisierungen, sondern so daß unsere V[ersöhnungs-] Leser eine neue Bewegung nach der Richtung hin erfahren, in der die V[ersöhnung] wirken will. Wollen Sie mir eine solche Besprechung senden? [...]" - Egidys militärische Laufbahn in der sächsischen Armee nahm ein jähes Ende, als er sich zur Verfasserschaft der anonym erschienenen Schrift "Ernste Gedanken" bekannte; bis zu seinem Tode - er stirbt 1898 an den Folgen einer Erkrankung auf einer seiner Vortragsreisen - stand Egidy unter Beobachtung der Geheimpolizei. Mit seinen Schriften, Vorträgen und der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Versöhnung" wurde er zu einem der bedeutendsten Vertreter des deutschen Pazifismus vor der Jahrhundertwende.
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