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Blumenthal, Oskar, Schriftsteller und Journalist (1852-1917).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 21. IX. 1888.
½ S. 4to. An den Maler und Graphiker Emil Döpler (1855-1922): "Einliegend die Abschrift der Adresse [...]". - Nach einem abgeschlossenen Germanistikstudium gründete Blumenthal 1873 in Leipzig die "Deutsche Dichterhalle", gab 1874 in Dresden die "Neuen Monatshefte für Dichtkunst und Kritik" und den Nachlaß von Christian Dietrich Grabbe heraus. 1875 als Chefredakteur des Feuilletons des "Berliner Tageblatts" tätig, gab er 1887 seine journalistische Tätigkeit auf, gründete das Lessing-Theater in Berlin und leitete es bis 1897; im Jahr darauf begann er sich ganz der Schriftstellerei zu widmen und erlangte als Verfasser zahlreicher - zumeist gemeinsam mit Gustav Kadelburg verfaßter - Lustspiele große Beliebtheit. Sein bekanntestes, heute noch beliebtes Werk ist der 1926 erstmals verfilmte und 1930 von Ralph Benatzky vertonte Schwank "Im weißen Rössl". - Zu Blumenthal vgl. DBE und Kosch I, 183; zu Döpler DBE und Thieme/Becker IX, 366. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Lessing-Theaters".
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Blumenthal, Oskar, Schriftsteller (1852-1917).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 14. I. 1875.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Robert Hamerling: "Es befremdet mich, daß Sie mir Ihren Original-Gedichten gegenüber eine ablehnende Stimmung vindiciren. Diese Stimmung liegt in der That nicht vor - und ich wäre sehr froh, wenn ich Ihnen das bald beweisen könnte. Die mir gütig überlassene Übertragung ist sehr interessant: Würden Sie es nicht für zweckmäßig halten gleich noch einige zum Zweck gemeinsamer Veröffentlichung hinzuzufügen? [...]" - Als Herausgeber von literarischen Zeitschriften tätig, beendete Blumenthal 1887 vorübergehend seine literarische Tätigkeit und gründete das Lessing-Theater in Berlin, dessen Leitung er 1898 niederlegte und sich erneut der Schriftstellerei zuwandte. Sein bekannteste Werk ist der 1926 erstmals verfilmte und 1930 von Ralph Benatzky vertonte Schwank ‘Im weißen Rössl’. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Neuen Monatshafte für Dichtkunst und Kritik".
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Blumenthal, Oskar, Schriftsteller und Journalist (1852-1917).
Eigenh. Postkarte mit U. ("Osc. Blumenthal"). [Berlin, Februar 1886).
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Arthur Levysohn vom "Berliner Tageblatt": "Über die heutige Novität des Wallnertheaters werde ich gleich nach der Vorstellung 40 bis 50 Zeilen schreiben und bitte mir freundlichst den Raum freizuhalten [...]". - Als Herausgeber von literarischen Zeitschriften tätig, beendete Blumenthal 1887 vorübergehend seine literarische Tätigkeit und gründete das Lessing-Theater in Berlin, dessen Leitung er 1898 niederlegte und sich erneut der Schriftstellerei zuwandte. Sein bekanntestes Werk ist der 1926 erstmals verfilmte und 1930 von Ralph Benatzky vertonte Schwank "Im weißen Rössl". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Lessing-Theaters". - Etwas angestaubt und knittrig und mit kleinen Randläsuren.
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Blumenthal, Oskar, Schriftsteller (1852-1917).
Visitkarte mit mehreren eigenh. Zeilen und U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-kl. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Nehmen Sie [...] meinen besten Dank für Ihre freundlichen Worte, die ir als eine anerkennung eines Collegen [...] doppelt erfreulich sind [...]". - Als Herausgeber von literarischen Zeitschriften tätig, beendete Blumenthal 1887 vorübergehend seine literarische Tätigkeit und gründete das Lessing-Theater in Berlin, dessen Leitung er 1898 niederlegte und sich erneut der Schriftstellerei zuwandte. Sein bekannteste Werk ist der 1926 erstmals verfilmte und 1930 von Ralph Benatzky vertonte Schwank ‘Im weißen Rössl’.
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Blunck, Hans Friedrich, Schriftsteller (1888-1961).
Ms. Bildpostkarte mit U. Greben, 30. VIII. 1946.
1 S. Qu.-8vo. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Blunck lebte seit 1928 als freier Schriftsteller auf einem Holsteiner Bauernhof. Seine mythischen Märchen und Sagen, insbesondere aber seine "Führerromane" (wie ‘Volkswende’, 1930), "mystifizierten [...] eine auf unvergängliche Werte, Tradition und vorindustrielles Kleinbauerntum gründende Blut- und Bodenideologie" (DHM). 1933-35 war er Präsident der Reichsschrifttumskammer, seit 1936 Mitglied des Reichskultursenats, von 1937 an auch Mitglied der NSDAP. Vgl auch Kosch I, 614f.
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Bly, Robert, Schriftsteller (geb. 1926).
Eigenh. Brief mit U. Wohl Madison (Minnesota), 14. VIII. 1974.
¾ S. Gr.-schmal-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An einen Sammler: "Thank you for sending the article [...] it was kind of you, and a most lucky idea [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Seventies Press".
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Bly, Robert, amerikanischer Schriftsteller (geb. 1926).
The Fir. Mit eigenh. Widmung und U. Morris, Minnesota, Prairie Gate Press, (1975).
1 Bl. Bedr. Originalbroschur. Kl.-8vo. Beiliegend ein eh. adr. Kuvert. Eines von 200 Exemplaren.
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Bodmershof, Imma von, Schriftstellerin (1895-1982).
2 eigenh. Bildpostkarten mit U. [Rastbach (Niederösterreich)], o. D.
Zusammen 2 SS. 8vo. Jeweils mit eh. Adresse. Dankt Josef Wesely (für ihr übersandte Geburtstagswünsche). - Die Tochter von Christian Frh. von Ehrenfels stand sowohl Rainer Maria Rilke wie auch dem Kreis um Stefan George nahe, schrieb vor allem in der bäuerlichen Lebenswelt angesiedelte Romane und Erzählungen sowie Lyrik in der Art des japanischen Haiku. Vgl. Kosch I, 655f.
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Böck-Gnadenau, Josef, writer (1859-1940).
Carte de Visite with autograph addendum. N. p. o. d.
2 pp.
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Böhme, Herbert, Schriftsteller (1907-1971).
1 eigenh. Portrait- und 1 eh. Postkarte mit U. sowie 1 eigenh. Brief mit U. München, 1937-1944.
Zusammen 3 SS. Qu.-8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Seit 1933 beim Rundfunk tätig, wurde Böhme hernach als Reichsfachschaftsleiter für Lyrik in der Reichsschrifttumskammer und später als Kulturreferent der "Ostmark" eingesetzt. Seit 1935 war er Obersturmführer der SA, später Mitglied der obersten SA-Führung. Nach Kriegsende lebte Böhme als freier Schriftsteller und Verleger in Lochham bei München, gab seit 1949 die Monatsschrift ‘Klüter-Blätter’ heraus und gründete 1950 das "Deutsche Kulturwerk europäischen Geistes" (DKEG), als dessen Präsident er ebenso wie in seinen Schriften weiterhin rassistische und nationalistische Anschauungen verbreitete. Vgl. Kosch I, 681f. - Der Br. auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf, die Portraitpostkarte mit einer Ansicht im Halbprofil, die Postkarte mit dem Text von Böhmes Lied ‘Der 9. November. Die Toten des Sieges den Toten des Krieges’ (M: Karl Schönholtz).
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Bölsche, Wilhelm, Schriftsteller (1861-1939).
Eigenh. Widmung mit U. Köln, 29. IX. 1885.
¼ S. 8vo. "Herrn Dr. Karl Brüggemann in vorzüglichster Hochachtung überreicht vom Verfasser Wilhelm Bölsche". - Auf der Rückseite des Titels seines 1885 erschienenen Romans "Paulus" (loses Blatt). - Bölsche gehörte als Mitbegründer der "Freien Volksbühne" (1890) und Redakteur der "Freien Bühne" sowie als Gründer des "Friedrichshagener Dichterkreises" zu den Vorreitern des Naturalismus. Zu seinen bekanntesten Werken zählt "Das Liebesleben in der Natur" (1900-02). - Angestaubt und mit Randläsuren.
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Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870).
Eigenh. Brief mit U. [Leipzig ?], 16. III. 1863.
1 S. 8vo. An einen Theaterdirektor. "Voraussichtlich kann mein früherer Wunsch, die Aufführung des eingereichten Stückes in dieser Saison betreffend, jetzt unmöglich erfüllt werden [...]". Er bittet daher, ihm das Manuskript des 'Marino Faliero' zurückzusenden. - Der als Sohn eines Steuereinnehmers in Leipzig geborene Böttger studierte Philosophie und Philologie, war als Lexikograph des Englischen tätig und wurde insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte 'Blumenlyrik' (‘Hyazinth und Lilialide’, 1849) und Versepen mit historischen Motiven. Vgl. Kosch I, 192.
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Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870).
Eigenh. Brief mit U. Gohlis, 30. III. 1870.
3 SS. auf Doppelblatt. 4to. An eine namentlich nicht genannte Dame mit herzlichem Dank, “daß Sie in so liebenswürdiger Weise meiner gedacht! [...] Nehmen Sie aus meinen Gedichten einen Gedanken, der die Innigkeit meiner erkenntlichen Stimmung ausspricht - und erlassen Sie mir in starrer Prosa den zarten Flügel Staube der Empfindung zu verwischen! Ich erlaube mir anbei Ihnen und den beiden Damen einige Exemplare meines soeben erschienenen, noch nicht ausgegebenen, neuen Büchelchens zuzusenden. Die meisten Sentenzen werden Sie bereits in den gesammelten Werken finden [...]”. - Vornehmlich als Lexikograph des Englischen tätig, wurde Böttger insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte “Blumenlyrik” (‘Hyazinth und Lilialide’, 1849) und Versepen mit historischen Motiven. - Etwas einger. und beide Bll. oben verso alt mit Klebestreifen hinterlegt.
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Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 14. VIII. 1851.
¾ S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Vorigen Sonnabend früh hab' ich das vollständige [Manuskript] unseres Werks per Post an Sie abgesendet; ungewiß, ob es in Ihre Hände richtig gekommen, wollt' ich Sie hierdurch freundlich ersuchen, mir gefällige Nachricht zukommen zu lassen u. im Fall Sie meinen Brief erhalten haben, ersuch ich Sie meine darin ausgesprochenen Wünsche recht bald erfüllen zu wollen [...]". - Vornehmlich als Lexikograph des Englischen tätig, wurde Böttger insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte "Blumenlyrik" (‚Hyazinth und Lilialide', 1849) und Versepen mit historischen Motiven.
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Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870).
Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
4 SS. auf Doppelblatt. Folio. Eh. Reinschrift des 72zeiligen Gedichtes "Der Sachsen Rautenkranz": "Umwölbt von grünen Hallen / Im duftigen Bosket [!] / Hielt unter den Vasallen / Der Kaiser das Banket[t]. / Kernvolle Sprüche flossen / Begeisternd wie der Wein, / Der Reichstag war geschlossen / Zu Würzburg an dem Main [...]". - Der als Sohn eines Steuereinnehmers in Leipzig geborene Böttger studierte Philosophie und Philologie, war als Lexikograph des Englischen tätig und wurde insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte 'Blumenlyrik' ("Hyazinth und Lilialide", 1849) und Versepen mit historischen Motiven. Zu Böttger vgl. DBE und Kosch I, 192. - Horizontal gefaltet, das dritte Blatt mit Eckausriß (ohne Textberührung).
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Boguslawski, Carl Andreas von, Militär und Schriftsteller (1758-1817).
Eigenh. Brief mit U. Neumarkt, 25. V. 1802.
2 SS. Gr.-8vo. Wohl an den namentlich nicht genannten Schriftsteller Karl Müchler (1764-1857): "Eu. Wohlgebohren danke ich verbindlichst für das mir übersandte Aprilstück des Brennus. Wenn die beyliegenden Beyträge zur Egeria Ihnen nach Ihrem Plane ein wenig spät ankommen sollten; so hoffe ich mich theils dadurch entschuldigt, daß anfänglich die Einsendung derselben erst auf den Junius verlegt wurde, und theils um des Schmerzes, und der betrübten Geschäfte willen, die mir der Tod meines einzigen geliebten Bruders zugezogen hat. [I]ch nehme mir die Freyheit, Ew. Wohlgebohren hiermit dieses traurige Eräugnis [!] unter Verbittung der Beyleidsbezeugungen zu melden [...]". - Der Großvater des Generalleutnants Albert von Boguslawski war ehedem Schüler des Dichters Karl Wilhelm Ramler. In der Schlacht von Jena gefangengenommen, wurde er zwei Jahre lang in Frankreich festgehalten, worüber er die "Briefe über die Champagne und Lothringen an einen Landwirth in Schlesien" verfaßte. Nach seiner Rückkehr wurde er 1810 Direktor der Kriegsschule in Berlin; 1813 nahm er an den Befreiungskriegen teil und übernahm 1814/15 die Kommandantur von Berlin. - Müchler war seit 1785 im preußischen Verwaltungsdienst tätig, bis er sich nach der Niederlage Preußens 1806 der Schriftstellerei zuwandte. "Seiner entschieden preußisch-patriotischen Gesinnung entsprechend, verfaßte [er] in aufklärerisch-erzieherischer Absicht Lyrik und Prosa, ferner Anekdoten, Denksprüche und andere Formen witzig-belehrender Unterhaltung" (DBE). Von 1802 bis 1805 gab er das erwähnte Taschenbuch "Egeria" heraus, 1802/03 den erwähnten "Brennus, eine Zeitschrift für das nördliche Deutschland". - Ohne die erwähnten "Beyträge".
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Bohrmann, Heinrich, Schriftsteller (1838-1908).
3 eigenh. Briefe mit U. O. O. [Wien], 1872.
Zusammen 2½ SS. 8vo. An den Politiker und Juristen Heinrich Jaques (1831-1894) im Zuge der Vorarbeiten zur Gründung des Wiener Stadttheaters: "Sie haben wohl die gestrige Zeitungsnotiz gelesen? Herr Dr. Laube ist der Meinung, daß nun die Versammlung erst einberufen werden soll, wenn es möglich [ist], derselben die Voranschläge fertig vorzulegen. Dies kann in der ersten Maiwoche geschehen [...]" (undat. Brief). Die zwei anderen Briefe über Ausfolgung des Bauvertrages, Grundbuchseintragungs- und Finanzierungsfragen. - Bohrmann wurde 1866 mit seinem Stück "Der letzte Babenberger" erstmals als Bühnenschriftsteller einer größeren Öffentlichkeit bekannt. 1872 wurde er durch Laubes Vermittlung Generalsekretär am Wiener Stadttheater, 1875 kurze Zeit Direktor des Ringtheaters, dann der Komischen Oper sowie des Königlich-freistädtischen Theaters in Preßburg. Häufig arbeitete er mit dem unter dem Pseudonym J. Riegen schreibenden Julius Nigri von St. Albino zusammen; seit 1876 publizierten sie Bühnenwerke unter dem Kollektivnamen Bohrmann-Riegen. Seine Gattin war die Schriftstellerin Marianne Bohrmann. - Das Wiener Stadttheater, 1870 nach Plänen von Ferdinand Fellner sen. und jun. errichtet, war von Max Friedländer und Heinrich Laube als bürgerliches Theater für klassische Stücke, moderne Tragödien und Lustspiele und in Konkurrenz zum k. k. Hofburgtheater konzipiert worden. 1884 brannte es völlig aus, wurde als Ruine von Anton Ronacher erworben, von den Architekten Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Helmer zu einem Varietétheater umgestaltet und in dieser Verbindung von Theater, Ballsaal, Hotel, Restaurant und Kaffeehaus fortan unter dem Namen "Etablissement Ronacher" betrieben. - Ein Brief auf Briefpapier mit gepr. kalligr. Monogramm, einer mit gedr. Briefkopf des "Wiener Stadttheaters"; der dritte Br. mit eh. Bestätigungsvermerk und U. des ehemaligen Überbringers des Briefes betr. der Ausfolgung eines Bauvertrages. - Beiliegend zwei weitere, gleichfalls das Wiener Stadttheater betreffende Briefe nicht identifizierter Verfasser.
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Bolt, Niklaus, Schriftsteller und Theologe (1864-1947).
Eigenh. Postkarte mit U. [Zürich], 10. VIII. 1939.
1 S. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche. - Der evangelische Theologe Niklaus Bolt predigte folgte 1887 seiner fünf Jahre zuvor nach Nordamerika ausgewanderten Familie und gründete in St. Paul (Minnesota) eine deutsche presbyterianische Gemeinde. Seit 1895 predigte er in der deutschen Kolonie Chicago, kehrte 1901 wieder in die Schweiz zurück und wirkte bis 1924 als Pfarrer der deutsch-evangelischen Gemeinde in Lugano; von 1922 bis 36 war er im Auftrag der Feldprediger-Gesellschaft Seelsorger in der Militärheilstätte Novaggio. Seine "konservative, einer autoritären Pädagogik verbundene Jugendbücher (u. a. 'Svizzero!', 1913) fanden weite Verbreitung und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt; seine Lebenserinnerungen veröffentlichte er 1935 unter dem Titel 'Wege und Begegnungen'" (DBE). - Die Bildseite mit Text und Noten eines Kinderchors von Niklaus Bolt und Johannes Zentner.
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Boner, Charles, Schriftsteller und Journalist (1815-1870).
Eigenh. Brief mit U. “Goldener Hirsch” [?], 8. VII. 1848.
1 S. 8vo. An seine Schwester Emma: “Ich liege noch im Bette, es geht mir heute aber viel besser, einige Tage werde ich noch liegen müssen. Du darfst gar nicht besorgt sein, denn ich habe alles was ich brauche. Der Arzt ist sehr zufrieden und ich hoffe mich bald auf den Weg machen zu können [...]”. - Geboren in England, lebte Boner als Erzieher am Hof der Fürsten von Thurn und Taxis und war als Schriftsteller und Übersetzer deutscher Literatur tätig (u. a. von Andersens Märchen unter dem Titel ‘Tales from Denmark’, 1847). Später in München lebend, verkehrte er u. a. mit dem Chemiker Justus Liebig und dem Schriftsteller Friedrich von Bodenstedt, war Mitarbeiter des ‘Athenäum’, bereiste Paris, London und Siebenbürgen und veröffentlichte 1865 seine Studien unter dem Titel ‘Transsylvania’ (1868 vom Autor selbst ins Deutsche übertragen unter em Titel ‘Land und Leute in Siebenbürgen’). “One of the last events of importance in his life was a visit to Trieste, where he attended the funeral of Emperor Maximilian, and compiled a very interesting memoir of that unfortunate prince” (Dict. of National Biography II, 806). Seine letzten Lebensjahre verbrachte Boner als Korrespondent britischer und amerikanischer Zeitungen in Wien. - In altem Sammlungsumschlag.
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Bonn, Franz, Schriftsteller (1830-1894).
"Bonaventura". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Zu Paris in hoher Aula stand einst Thomas von Aquin, | Der berühmte Theologe, u. die Jugend stand um ihn, | Denn Bonaventura schreitet ihm als Gegner in die Schranken - | Heute oder nie auf Erden wird der Ruhm Aquino's wanken. | Wer zum Ritter da berufen, hätte wohl ein schönes Amt, | Zu entscheiden, wer von beiden mehr von Gottes Geist entflammt. | Doch der schlichte Franziskaner schien noch mächtiger begeistert | Und von seinem letzten Worte stehen Alle stumm bemeistert. | Jeder rief: 'Er ist der Sieger u. besieget ist Aquin'. | Vom Katheder steiget dieser eilig u. umarmt ihn, | Denn erkannt in schlichter Kutte hatte er der Geister größten, | Dessen leuchtende Gedanken jeden dunklen Zweifel lösten [...]". - Franz Bonn, von 1862 bis 1865 Staatsanwalt, anschließend Richter in Ansbach, Bayreuth und München und später im Dienst des Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg, war zuletzt Präsident der Domänenkammer und Direktor des Zivilkollegialgerichts; von 1881 bis 86 gehörte er dem bayerischen Landtag an. Sein literarisches Werk umfaßt humoristische Gedichte, Schauspiele und Jugendliteratur. Sein Sohn war der Schauspieler und Schriftsteller Ferdinand Bonn (1861-1933). - Mit einigen von nicht identifizierter Hand stammenden Registraturvermerken in Farbstift.
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Bonn, Franz, Schriftsteller (1830-1894).
"Maria". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
2 SS. 8vo. "Aus der Dichtung: 'Wolfram' (Regensburg 1854 Verl. von Pustet)": "Schöner ist kein Frühlingsmorgen, | Als der Jungfrau süsser Blick | Wenn in ihrer Brust verborgen | Dämmert erster Liebe Glück. || Aber sanfter, als der Schimmer, | Der um solche Seelen webt, | Mild, wie selbst das Frührot nimmer | Auf der klarsten Woche bebt, || War im Fischerhaus, im schlichten, | Aufgeblüht das holde Kind, | Mit dem Blick, dem himmellichten, | Lieblich wie die Veilchen sind [...]". - Franz Bonn, von 1862 bis 1865 Staatsanwalt, anschließend Richter in Ansbach, Bayreuth und München und später im Dienst des Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg, war zuletzt Präsident der Domänenkammer und Direktor des Zivilkollegialgerichts; von 1881 bis 86 gehörte er dem bayerischen Landtag an. Sein literarisches Werk umfaßt humoristische Gedichte, Schauspiele und Jugendliteratur. Sein Sohn war der Schauspieler und Schriftsteller Ferdinand Bonn (1861-1933). - Mit einigen von nicht identifizierter Hand stammenden Registraturvermerken in Farbstift.
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Bonn, Franz, Schriftsteller (1830-1894).
"Vom Nachtgebet". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
2 SS. 8vo. "Aus 'Jugend - Lust u. Leid' gesammelte Erzählungen u. Gedichte für die Jugend. Stuttgart u. Leipzig Verl. v. Otto Risch". - "Das Kindlein lag in stiller Rast, | Vom Spiele war's ermüdet fast | Und schlief drum bald im Abendschein | Ganz ohne 'Vaterunser' ein. | So lag es nun geraume Frist, | Da plötzlich, wie im Traum es ist, | Glüht auf ein Licht - das Kindlein schaut. | Von Engelsstimmen tönt es laut, | Und hell, wie goldner Morgenschein, | Die Mutter Gottes kommt herein [...]". - Franz Bonn, von 1862 bis 1865 Staatsanwalt, anschließend Richter in Ansbach, Bayreuth und München und später im Dienst des Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg, war zuletzt Präsident der Domänenkammer und Direktor des Zivilkollegialgerichts; von 1881 bis 86 gehörte er dem bayerischen Landtag an. Sein literarisches Werk umfaßt humoristische Gedichte, Schauspiele und Jugendliteratur. Sein Sohn war der Schauspieler und Schriftsteller Ferdinand Bonn (1861-1933). - Mit einigen von nicht identifizierter Hand stammenden Registraturvermerken in Farbstift.
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Boon, Louis Paul, Schriftsteller und Journalist (1912-1979).
2 eigenh. Briefe mit U. ("LP Boon). Erembodegem bei Aalst, 1976.
Zusammen (½+½ =) 1 S. auf 2 Bll. Gr.-4to. Mit zwei eh. adr. Kuverts. In niederländischer Sprache an einen Sammler.
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Borges, Jorge Guillermo, lawyer and writer (1874-1938).
Autograph manuscript signed ("Jorge Borges"). N. p., January 1914.
8vo. 4 pp. on 3 ff. Spanish translation of Keats's ballad "La Belle Dame Sans Merci". - Slightly browned due to paper; some slight paper defects, otherwise very well preserved.
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Bowitsch, Ludwig, Schriftsteller (1818-1881).
„An die Philosophie (In trüben Stunden)“. Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D., o. J.
2 SS. 4to. Fünfstrophiges Gedicht mit je vier Zeilen: "Wunderkräfte hab ich zugemutet / Der Philosophie als bestem Hort- / Aber jetzt, wo meine Seele blutet, / Hast du nicht ein einzig Trostes Wort! [...]". - Bowitsch mußte aus finanziellen Gründen sein Jurastudium in Wien aufgeben und trat 1839 in den Kanzleidienst der Hofkammer. Seit 1842 Praktikant, wurde er 1850 Registraturleiter der Gendarmerieinspektion, später auch deren Kanzleivorstand, bis er 1879 als kaiserlicher Rat in den Ruhestand trat. Der volkstümliche Dichter der Spätromantik veröffentlichte Lyrik, Novellen, Sagen sowie Romanzen und wurde als Mitherausgeber des "Österreichischen Balladenbuchs" bekannt. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf. - An den Rändern etwas gebräunt und mit minimalen Einr.
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Bowitsch, Ludwig, Schriftsteller (1818-1881).
“An Ihn”. Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
1 S. 4to. “Ob Du auch tief u. schmerzlich mich gedrückt | Nicht zürnen will ich Dir: es sei verziehen - | Im Geiste hör’ ich rauschen wundervoll | Der Jugendzeit verklung’ne Melodien! | Ich hab’ geruht an Deiner theuren Brust, | Ich hab’ geträumt von wonnevollen Stunden - | Der Schlummer brach, der süsse Traum zerstob, | Und nimmer wird dies kranke Herz gesunden! Ich steh’ allein im weiten Lebenskreise | Mit meinem Dichten, Trachten, Hoffen, Werben - | Und schmerzlich fühl’ ich wie ich nie gefühlt: Ich werde einsam leben, einsam sterben! | Doch nicht im Groll gedenken werd’ ich Dein, | Ich hab’ geliebt - in Liebe sei’s vergeben - | Und aus den Trümmern meines morschen Glücks | Soll glänzender das Deine sich erheben!” - Der volkstümliche Dichter der Spätromantik veröffentlichte Lyrik, Novellen, Sagen sowie Romanzen (‘Blumenromanzen’, 1855) und wurde als Mitherausgeber des ‘Österreichischen Balladenbuchs’ bekannt, das über 300 österreichische Balladendichter anführt. Vgl. Kosch I, 205 und Giebisch-G. 36. - Beiliegend ein eh. Brief von Theresia Bowitsch (?) an ihre Familie (dat. 21. II. 1861. 1 S. auf Doppelblatt, 8vo).
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Bowitsch, Ludwig, Schriftsteller (1818-1881).
“Mährchen”. Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
1 S. Folio. "Eine Rose üppig blühend | Leuchtete an Baches Rand - | Ging ein Mägdelein vorüber, | Brach sie ab mit kühner Hand | Und vergönnte | Ihm zu welken neben ihrem Busenband. || Doch der Elfengeist der Blume | Hub im Schmerz zu sprechen an: | Kind auch dir wird einst geschehen, | Wie du es an ihr gethan, | Die so friedlich | Sich des Lenzes hat erfreut auf grünem Plan. || Wird ein schöner Buhle kommen | Grausam schön, wie du es bist | Wird dein armes Herzlein brechen, | Dich vergöttern kurze Frist | Und verwerfen, | So der Schönheit flüchtger Reiz erloschen ist". - Bowitsch mußte aus finanziellen Gründen sein Jurastudium in Wien aufgeben und trat 1839 in den Kanzleidienst der Hofkammer. Seit 1842 Praktikant, wurde er 1850 Registraturleiter der Gendarmerieinspektion, später auch deren Kanzleivorstand, bis er 1879 als kaiserlicher Rat in den Ruhestand trat. Der volkstümliche Dichter der Spätromantik veröffentlichte Lyrik, Novellen, Sagen sowie Romanzen und wurde als Mitherausgeber des "Österreichischen Balladenbuchs" bekannt.
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Boyer von Berghof, Emmerich Baron, Schriftsteller und Journalist (1890-1950).
Ms. Postkarte mit eigenh. U. Wien, 11. II. 1948.
1 S. Qu.-8vo. An Josef Wesely: "Verzeihen Sie den so lange verzögerten Dank [...] Ich bin tief gerührt durch Ihre Anteilnahme. Ich habe jetzt 3 Werke fertiggestellt, eine Sittengeschichte nach J. Selleny (dem grossen Onkel, Schöpfer d[.] Wr[.] Stadtparks, Künstlerhauses etc[.]) dann kom[m]t heraus im Humboldtverlag eine Serie ‘Wie sie starben' u[.] im Sommer mein [‘]Jahrbuch d[.] öst. Gesellsch.' [...]". - Anfangs Redakteur im Dresdner Verlag des ‘Salonblatts', bei der ‚Österreichischen Illustrierten Zeitung' und Chefredakteur der ‘Österreichischen Rundschau', war B. v. B. während des Ersten Weltkriegs Mitglied des Kriegspressequartiers und der Künstlerkriegsfürsorge. 1920 wurde er Pressechef an der staatlichen Filmhauptstelle, war als Dramaturg und Regisseur von Operetten- und Revueproduktionen tätig und war nach dem "Anschluß" Österreichs Pressechef der Organisation "Kraft durch Freude". Vgl. Kosch I, 837f. - Die U. in Bleistift, die Adreßseite mit Namensstempel.
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Bracco, Roberto, Schriftsteller (1861-1943).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-12mo. "À quoi bon?" - Der italienische Journalist, Novellist und Dramatiker schuf vorwiegend unter dem Einfluß Ibsens stehende psychologische Dramen.
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Bracco, Roberto, Schriftsteller (1861-1943).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 12. II. 1898.
1 S. Qu.-gr.-8vo. "Badate: anche un autografo è una menzogna quando l'autografo è di un nomo". - Der italienische Journalist, Novellist und Dramatiker schuf vorwiegend unter dem Einfluss Ibsens stehende psychologische Dramen.
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Bradbury, Ray, Schriftsteller (geb. 1920).
Ms. Billett mit wiederholter eigenh. U. O. O., 27. IV. 1971.
3 SS. auf Doppelblatt. 48mo. Mit ms. adr. Kuvert. An einen Sammler "[...] Most of my books are published in Stockholm, and I suggest you just dip into one or another to see how you like them! My mother was born in Stockholm, so I feel a vast kinship with all of you there [...]". - Das auf der Recto-Seite von Bl. 1 mit einem gedr. Ballon (nach einer Zeichnung) versehene Kärtchen träge ebendort noch eine eh. Widmung mit U.
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Bradbury, Ray, Schriftsteller (geb. 1920).
Ms. Brief mit eigenh. U. O. O., 12. VIII. 1973.
1 S. Gr.-4to. Mit ms. adr. Kuvert. An einen Sammler "[...] You find me in the busiest month of my life, so I hope you will forgive me if instead of returning your book (which would mean a trip to the post-office for me to check postage) I simply send you the enclosed label, signed, so that you can purchase another copy of F. 451 and paste it in [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Theaterproduktion seines Schauspiels "Leviathan".
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Brandenburg, Hans, Schriftsteller (1885-1968).
Eigenh. Postkarte mit U. München, 20. X. 1942.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adr. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche, "[...] darf Sie aber freundschaftlich bitten, das eine Mal für alle Mal zu nehmen, denn es tritt bei weitem zu viel an mich heran [...]". - Brandenburg befaßte sich in dramaturgischen Schriften mit den neuen Formen des Ausdruckstanzes und -theaters der Zeit um den Ersten Weltkrieg (u. a. ‘Der moderne Tanz', München 1913). Von den Nationalsozialisten trotz seiner weitgehend unpolitischen Haltung als Wegbereiter der faschistischen "Thingspiele" vereinnahmt, wurde Brandenburg als "literarischer Beirat der Hauptstadt der Bewegung" eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb er Erinnerungsbücher über seine Wahlheimat München; 1967 wurde ihm der Schwabinger Kunstpreis verliehen. Vgl. Kosch I, 866. - Die Adreßseite mit Namensstempel.
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Brandes, Georg, Literaturkritiker, Philosoph und Schriftsteller (1842-1927).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
¾ S. Gr.-8vo. An eine Dame: "Wollen Sie gütigst mit den umstehenden Zeilen für lieb nehmen. Ich habe mein Versprechen so lange vergessen, dass ich mich über die so späte Erfüllung des Wunsches Ihres Frl. Tochter fast schäme [...]". - Mit kleinem Aus- und Einriß am unteren Rand sowie einem kleineren Einriß in einer von insg. fünf Faltungen; Spuren einer alt entfernten Büroklammer. - Die Verso-Seite mit einem kl. Registraturetikett und hs. Numerierung "20".
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Braumann, Franz, Schriftsteller (1910-2003).
2 (1 eigenh. und 1 ms.) Briefe mit eigenh. U Großköstendorf, 1952 und 1956.
Zusammen 2 SS. Qu.-8vo. Mit 2 (1 eh. und 1 ms.) Kuverts. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche und wünscht seinerseits das Beste zum Neuen Jahr. - Franz Braumann schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen sowie Kinder- und Jugendbücher; 1958 wurde ihm der Österreichische Staatspreis für Jugendliteratur verliehen. Vgl. Kosch I, 903f. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
2 eigenh. Gedichte mit U. O. O., 16. II. 1955.
1½ SS. 127:127 mm. "Kirchhof, Begräbnis, Geldsack, Tulpe, Frösche - - Der Geldsack starb und sein Begräbnis | War für die Frösche ein Erlebnis. | Sie hopsten auf dem Kirchhof auf und ab | Und jeder legte eine Tulpe auf das Grab. - - Glashaus, Muff, Affe und Mann - - Im Glashaus war es schrecklich heiß. | Ein Mann, der dring ging, geriet in Schweiß. | Dem großen Affen doch war es so kalt, | Mit den Pfoten im Muff rannt' er in den Wald". - In Bleistift.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Das innere Leben. Gedichte. Beiliegend ein eh. Gedicht mit U. Leipzig, Insel, 1926.
114, (2) SS. Originalleinenband mit Deckelprägung. 8vo. Erste Ausgabe. - Aus dem Nachlaß des Schriftstellers u. Germanisten Johann Gunert (1903-82). Das in Reinschrift verfaßte und signierte Gedicht "Akazienduft" (2 SS. auf 2 Bll. 8vo) mit kl. Abweichungen zur Druckfassung auf den SS. 70f. WG² 35.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
"Die Lebensmitte". Eigenh. Brief mit U. O. O., 12. X. 1964.
1 S. 8vo. "Paul S. war längst über die Lebensmitte, | Als er sich - welch ein arger Schreck! - | Wider jedwede kosmische Sitte | Verliebte. (Alles war darüber weg). | Jedoch es stellte sich zum Glück heraus, | Daß die Erkorne im gefärbten Haar | (Sie sah wie eine Spitzmaus darin aus) | Um ein Jahr älter als er selber war". - Geschrieben, wie am unteren Blattrand vermerkt, "im Spital".
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 19. IV. 1917.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An den Schriftsteller Eugen Guglia, dem er mitteilt, daß das Buch, das dieser wünscht, noch nicht erschienen ist: "[...] leider kann ich Ihnen das Buch nicht senden, ich habe es nämlich selbst noch nicht, es ist noch gar nicht erschienen [...]. Aber ich hoffe, es läßt nicht mehr allzu lange auf sich warten [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Adreßzeile.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 27. IV. 1917.
2 SS. 8vo. An den Berufsoffizier und späteren Fabrikanten wie Übersetzer K. L. Ammer (d. i. Karl Klammer, 1879-1959): „Was die Angelegenheit meines Bildnisses betrifft, so wäre ich Herrn Oberst sehr verbunden, wenn jenes nach der Büste von Ambrosi, das im nächsten Heft des ‚Donauland‘ erscheinen soll, auch für den Prospekt verwendet werden könnte. Ich besitze im Augenblick keine gute Photographie von mir, aber [...] ich verhehle nicht daß ich eine Publikation eines photographischen Bildes von mir nur mit schlechtem Gewissen geschehen lassen würde [...] Ihrer freundlichen Einladung, an ‚Donauland‘ fleißig mitzuarbeiten, werde ich mit Freude nachkommen; ich danke herzlich auch für dieses Zeichen Ihres Interesses an meiner Arbeit [...]“. - Als Übersetzer zeichnete K. L. Ammer vor allem für Übersetzungen aus dem Französischen (Villon, Verlaine, Maeterlinck und Rimbaud) verantwortlich. - Mit Blei- bzw. Buntstiftvermerk des Empfängers auf der Recto-Seite, im rechten Blattrand gelocht (unbedeutender Buchstabenverlust).
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 25. XII. 1951.
1½ SS. Qu.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Dr. Norbert Nedwed in Wien: "Von Herzen erwidere ich Ihre lieben Wünsche für Sie, Ihre Frau Gemahlin, Ihre Kinder. Möge das Jahr ein gutes für Sie alle sein! Ich bin so froh, daß ich Ihnen begegnet bin. Sie haben meine Mutter gerettet [...]".
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Eigenh. Manuskriptfragment. O. O. u. D., [1907].
5 SS. auf 5 Bll. 8vo. Sehr frühes, wohl um 1907 entstandenes Fragment einer Besprechung von Baudelaires Briefen, die "als Schlußstein der deutschen Gesamtausgabe bei Bruns in Minden" soeben - d. i. 1907 - erschienen waren. Braun, der 1904 Germanistik und Kunstgeschichte zu studieren begonnen hatte, veröffentlichte seit 1905 erste literarische Arbeiten in der "Neuen Freien Presse", der "Österreichischen Rundschau", der "Neuen Rundschau". - "Dieses Lesen ist ein fortwährendes Hoffen. Wären in jedem, auch dem unbedeutendsten dieser Briefe nicht Funken des Geistes, der die 'Blumen des Bösen' zug, man wäre auf jeder Seite versucht, das Buch zu schließen, lieber zu den 'Blumen' oder einem jener unheimlichen Gedichte in Prosa zurückzukehren, die ein besserer Spiegel dieser Seele sind, mag er es auch mit einer dandyhaften Geste bestreiten [...]". - Jeweils am rechten oberen Blattrand mit arabischen Ziffern numeriert.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Eigenh. Widmung mit Datum und Namenszug in: Laterna Magica. Ausgewählte Erzählungen und Legenden. Graz u. a. O., Bergland, 1932.
325, (3) SS. Mit Portraitfrontispiz. Originalleinenband mit Deckelprägung. 8vo. Erste Ausgabe. - Titel mit kl. Knickspur. Am vorderen Vorsatz die eh., mit "Graz, 31. VIII. 1934" datierte Widmung an Hans Albert Kaiser "zur Erinnerung an meinen ersten Besuch bei ihm und seinen Büchern herzlich verehrt". WG² 38.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
Eigenh. Widmung mit Datum und Namenszug in: Laterna Magica. Ausgewählte Erzählungen und Legenden. Graz u. a. O., Bergland, 1932.
325, (3) SS. Mit Portraitfrontispiz. Originalleinenband mit Deckelprägung und Original-Umschlag. 8vo. Erste Ausgabe. - Am vorderen Vorsatz die eh., "Wien, Weihnachten 1966" datierte Widmung an den "Dichter und Freund Johann Gunert. Dieses frühe (schlecht geschriebene) Buch mit der dringenden Bitte, es nicht zu lesen, aber zu behalten zur Erinnerung an seinen Felix". WG² 38.
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
"Geist und Buchstabe. Un-Roman von RascharKlaus Abwatschbär (n-1te Fortsetzung)". Eigenh. Manuskript. O. O. u. D.
1 S. 4to. "Als ich heute bei meinem Freund Maxhans eintrat, fand ich ihn gerade damit beschäftigt, sich ein X für ein U vorzumachen. 'Mensch!'[,] rief ich ihm zu, 'bist du denn ganz verrückt geworden?' - 'AH', antwortete er gelassen, 'man sieht, daß du gar keine blasse ID vom Alphabeth [!] hast. G! Ich bitte dich! Und verschon mich mit deinen p. t. Belästigungen! Es gibt keinen Geist am ND! Nur Buchstaben! Nur Lettern! Nur - AuW!'[,] schrie er plötzlich, denn er hatte sich beim heftigen Arbeiten sein linkes O-Bein beschädigt [...]". - Mit kl. Einr. im rechten Rand (keine Textberührung).
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Braun, Felix, Schriftsteller (1885-1973).
"Raub der Proserpina. Nach Rembrandt". Eigenh. Gedichtmanuskript. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Unvollständig; es fehlt zumindest ein zweites Bl. Das Vergleichsmanuskript der Wiener Stadt- und Landesbibliothek zählt um ein Bl. mehr (im Format A4). - Incipit: "'Oh sieh -!' - 'Zur Seite spring!'", Explicit: "'Gleichviel! Zum Hügel hin und laß uns schauen!'".
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Braun, Hans Maria, Schriftsteller und Regisseur (geb. 1910).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 27. VI. 1944.
1 S. 4to. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche: "Leider besitze ich im Augenblick nur noch ein paar Exemplare der ‘Kriegslieder' [...]". - Hanns Maria Braun, häufig unter dem Ps. Johann Gottlieb Dietrich publizierend, war Lektor im Heitz Verlag und Herausgeber der ‘Kulturpolitischen Rundschau', danach Schriftleiter beim ‘Völkischen Beobachter' und zuletzt Filmregisseur. Vgl. Kosch I, 911. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Oberkommandos der Wehrmacht (Befehlshaber des Ersatzheeres)".
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Braun, Robert, Schriftsteller und Journalist (1896-1972).
Eigenh. Gedicht mit Widmung und U. O. O., 24. XII. 1937.
1 S. 8vo. "Leicht erscheint sinnlos und schal, | was die Welt uns zusammenwürfelt. | Ordnung ins Ganze bringt nur | opferwilliger Geist. * Uli als Gegenmittel gegen die Mittel lyrischen Hausapotheke mit den herzlichsten Weihnachtswünschen!" - Robert Braun, Bruder von Felix und von Käthe Braun-Prager studierte Naturwissenschaften, war bis 1925 als Chemiker in der Industrie und hernach als freier Schriftsteller und Journalist tätig, stand in Berlin mit Stefan Zweig und Jakob Wassermann in Verbindung, trat 1934 zur katholischen Kirche über und kam in Kontakt mit dem Kreis um Dietrich von Hildebrand. 1938 emigrierte er nach Schweden und war von 1943 bis 65 Bibliothekar am Kunsthistorischen Institut der Universität Uppsala. Als Journalist schrieb er u. a. für das Svenska Dagbladet, die FAZ, Die Presse und die Basler Nachrichten und war als Übersetzer, Essayist und Lyriker tätig.
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Braun von Braunthal, Johann Karl Rt., Schriftsteller (1802-1866).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 8. VII. 1854.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. An Johann Baron von Paumann, Bibliothekar im Ministerium des Unterrichts: "Meine Stimmung, verehrter Freund, ist seit mehre[re]n Tagen eine so tief schmerzliche, daß ich Sie bitten muß, die Zusammenkunft noch zu verschieben. Poesie erfordert freien Kopf, ruhiges Gemüth, heitere Stimmung; ein Kunstwerk zu beurtheilen - ist eine geistige Gewissenssache. Übrigens, offen gestanden, wäre es, auch abgesehen von allem andren [m]omentan mir lieber, Ihre dramatische Dichtung selbst zu lesen; denn klar, ganz klar - wird mir ein fremdes Gedicht nur, sobald ich es selbst lese: und Ihnen ist gewiß um mein offenes Urtheil zu thun [...]". - Braun von Braunthal wurde 1837 Herausgeber des "Österreichischen Musenalmanachs", zerstritt sich dann jedoch mit Anastasius Grün und ging nach Dresden, wo er 1845 Archivar des Fürsten Colloredo-Mannsfeld wurde. Seit 1850 wieder in Wien, war er bis 1855 Bibliothekar der Polizeihofstelle und widmete sich dann ausschließlich seinem literarischen Schaffen. Neben Gedichten, Dramen und gesellschaftskritischen Romanen schrieb er u. a. das Textbuch zu Conradin Kreutzers "Nachtlager von Granada" (1844); er gilt als "einer der österreichischen Weggefährten des 'Jungen Deutschland'" (DBE). - Bl. 2 mit kl. Ausschnitt durch Siegelbruch (keine Textberührung).
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Brehm, Bruno, Ps. Bruno Clemens, Schriftsteller (1892-1974).
7 eigenh. Bildpostkarten mit U. Ried im Innkreis und Alt Aussee, 1949-1966.
Zusammen 7 SS. Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adresse. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zu Geburtstag, Neujahr u. a. - Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, zwei Jahre in russischer Gefangenschaft zubringend und von 1916-18 an der Italienfront kämpfend, studierte der aus Laibach stammende Sohn eines österreichischen Hauptmanns nach dem Krieg Kunstgeschichte, promovierte 1922 und wurde Assistent am Kunsthistorischen Institut. Nebenher auch im Verlagswesen tätig, veröffentlichte Brehm unterhaltende Romane und lebte seit 1927 als freier Schriftsteller, der u. a. mit "Apis und Este. Ein Franz-Ferdinand-Roman" (1931) den Untergang der Donaumonarchie beschrieb. Der seit Beginn der dreißiger Jahre überzeugte Nationalsozialist war nach dem "Anschluß" Herausgeber der Zeitschrift "Der getreue Eckart" und wurde 1945, als nationalsozialistisch belastet, vorübergehend in Haft genommen. Hernach sich in Altaussee niederlassend, schrieb der Rosegger-Preisträger des Jahres 1962 vornehmlich Hitler und das Dritte Reich verharmlosende Romane, darunter die 1960/61 entstandene Romantrilogie "Das zwölfjährige Reich". Vgl. Kosch I, 217 und Öst. Lex. I, 146.
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