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Mahr, Paul, Schauspieler (geb. 1885).
Gedr. Visitkarte mit 7 eigenh. Zeilen. Wien, o. D.
1 S. An Carl Friese: “Ihrem Wunsche gemäß sende ich Ihnen ein Bild von mir, und ersuche Sie geehrter Herr Regisseur bei Besetzung des ‘vierten Gebotes’, in der mir zugedachten Rolle, meiner freundlichst zu gedenken [...]”. - Paul Mahr sollte von 1913 bis zu seinem Abschied von der Bühne den Jarno-Bühnen (d. h. das das ehemalige Jantschtheater im Wiener Prater, das Neue Wiener Stadttheater und die Renaissance-Bühne) angehören. Während des Ersten Weltkrieges wurde er mit dem Ehrenzeichen des Roten Kreuzes ausgezeichnet. Vgl. Planer, Jahrb. der Wr. Ges., 1929, zit. n. DBA II 847, 448. - Der Sohn des Schauspielers Carl Adolf Friese war als Bankbeamter tätig, bevor er sich als Autodidakt der Schauspielerei zuwandte. Nach seinem Debut in Krems/Donau stand er in Czernowitz, Troppau und Marienbad auf der Bühne, kam ans Josefstädter Theater nach Wien und erhielt im folgenden Jahr ein Engagement am Residenztheater in Hannover. In Hamburg gehörte er dem Ensemble des Carl-Schultze-Theaters an, befand sich 1886-90 auf einer großen Amerikatournee, wo er als Charakterkomiker großen Erfolg hatte, und kehrte nach Hannover zurück. Seit 1891 spielte Friese am Alberttheater und seit 1893 am Residenztheater in Dresden, wo er zuletzt auch als Regisseur wirkte.
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Mangold, Erni, Schauspielerin (geb. 1927).
Portraitphotographie mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. - Beiliegend eine kleine Photographie aus späteren Jahren. "Liebe, träume und wach auf - Sei auch getäuscht vom Weltenlauf - eins wünsch ich blos[:] lang sei dein Liebestraum und Dein Erwachen spät und klein der Täuschung Raum". - Erni Mangold war von 1946 bis 1956 am Theater an der Josefstadt in Wien und von 1955 bis 1963 unter Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert; später spielte sie am Düsseldorfer Schauspielhaus unter Karlheinz Stroux. Nach verschiedenen Engagements in Wien und Deutschland war sie 1972 am Salzburger Mozarteum tätig, anschließend unterrichtete sie in der Theaterschule Helmut Kraus und am Reinhardt-Seminar und war von 1984 bis 1995 Professorin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Zudem in mehr als sechzig Filmen und zwanzig TV-Produktionen zu sehen, war eine ihrer ersten großen Rollen die der Geliebten in O. W. Fischers und Georg Marischkas "Hanussen" a. d. J. 1955.
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Maran, Gustav, Schauspieler (1854-1917).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 13. XI. 1913.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. “Es gereicht mir zur großen Ehre dem Wunsche [...] nachzukommen und stelle ich zu dem am 2. Dezember stattfindenden Feste des deutschen Schulvereins meine bescheidene Kunst mit größtem Vergnügen zur Verfügung [...]”. - Nach einem ersten Engagement in Wien begann für den Schauspieler ein umtriebiges Leben als Wanderschauspieler, das ihn die kleinsten Bühnen kennenlernen ließ. 1880 am Stadttheater Czernowitz engagiert, wurde er infolge einer Fehlbesetzung in die Rolle des Intriganten, ein Kollege hingegen in die Rolle des Komikers gesteckt, was ungewollt größte Heiterkeit im Publikum hervorrief. Nachdem nach einigen mißlich-heiteren Auftritten die Rollen vertauscht wurden, wurde Maran, der seit 1894 am Theater in der Josefstadt war, zu einem der beliebtesten Komiker der Zeit. “[M]an lacht, sobald seine hagere, lange Figur auf der Bühne erscheint [...]” (Eisenberg, Gr. biogr. Lex. der dt. Bühne im 19. Jh., zit. n. DBA I 802, 344). - In altem Sammlungsumschlag.
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Marberg, Lili, Schauspielerin (1876-1962).
Eigenh. U. auf ms. Vertrag. Wien, 7. I. 1930.
1 S. 4to. Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Theateragentur Tina Door. Vereinbarung zwischen den Theaterdirektoren Artur Löwenstein (Troppau) und Rudolf Zeisel (Mährisch Ostrau) und der Schauspielerin über ein Gastspiel in Troppau und Mährisch Ostrau am 11. bzw. 12. Jänner 1930 in dem Stück ‘Frau von vierzig Jahren’. - Lili Marberg, 1876 als Tochter eines Lehrers in Grimma bei Leipzig geboren, kam nach Engagements in Zwickau, Elberfeld, Barmen, Hamburg und München 1907 als Nachfolgerin von Helene Odilon ans Deutsche Volkstheater. Von 1911-1950 im Ensemble des Wiener Burgtheaters, später auch dessen Ehrenmitglied, glänzte sie insbesondere in großen Partien (darunter als Desdemona oder Hedda Gabler). Im Film war die zweite Gattin des Architekten Karl Hans Jaray (geb. 1872) und Stiefmutter von dessen Sohn, dem Schauspieler und Regisseur Hans J. (1906-1990), nur ein einziges Mal, in Walter Reischs (1903-1983) 1936 entstandenen ‘Silhouetten’ zu sehen. Vgl. Öst. Lex. II, 11 und Czeike IV, 151. - Mit kl. Einr. im Falz.
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Marberg, Lili, Schauspielerin (1876-1962).
Portraitpostkarte mit eigenh. Namenszug auf der Bildseite. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Ganzfigürliche Aufnahme der Künstlerin auf einer Parkbank inmitten eines naturbelassenen Gartens. - Lili Marberg, 1876 als Tochter eines Lehrers in Grimma bei Leipzig geboren, kam nach Engagements in Zwickau, Elberfeld, Barmen, Hamburg und München 1907 als Nachfolgerin von Helene Odilon ans Deutsche Volkstheater. Von 1911-1950 im Ensemble des Wiener Burgtheaters, später auch dessen Ehrenmitglied, glänzte sie insbesondere in großen Partien (darunter als Desdemona oder Hedda Gabler). Im Film war die zweite Gattin des Architekten Karl Hans Jaray (geb. 1872) und Stiefmutter von dessen Sohn, dem Schauspieler und Regisseur Hans J. (1906-1990), nur ein einziges Mal, in Walter Reischs (1903-1983) 1936 entstandenen ‘Silhouetten’ zu sehen. Vgl. Öst. Lex. II, 11 und Czeike IV, 151.
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Marberg, Lili, Schauspielerin (1876-1962).
Portraitpostkarte mit eigenh. Widmung und Namenszug auf der Bildseite. O. O., 1. VI. 1959.
1 S. 8vo. Hübsche halbfigürliche Darstellung der zum Zeitpunkt der Aufnahme wohl 30-40jährigen, zum Zeitpunkt des Verfassens jedoch schon greisen Künstlerin in zittriger Altersschrift; aus dem Atelier Marie Tschiedel. - Lili Marberg, 1876 als Tochter eines Lehrers in Grimma bei Leipzig geboren, kam nach Engagements in Zwickau, Elberfeld, Barmen, Hamburg und München 1907 als Nachfolgerin von Helene Odilon ans Deutsche Volkstheater. Von 1911 bis 1950 im Ensemble des Wiener Burgtheaters, später auch dessen Ehrenmitglied, glänzte sie insbesondere in großen Partien (darunter als Desdemona oder Hedda Gabler). Im Film war die zweite Gattin des Architekten Karl Hans Jaray (geb. 1872) und Stiefmutter von dessen Sohn, dem Schauspieler und Regisseur Hans J. (1906-1990), nur ein einziges Mal, in Walter Reischs (1903-1983) 1936 entstandenen "Silhouetten" zu sehen. Vgl. Öst. Lex. II, 11 und Czeike IV, 151.
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Mariot, Ella, Schauspielerin.
Eigenh. Brief mit U. Genf, 5. X. o. J.
1 S. 8vo. An den Schriftsteller und Theaterdirektor Heinrich Laube (1806-1884): "Ich ersuche Sie meine vom Monat Juli rückständige Gage gefälligst an Herrn Doctor Heinrich Sageus ausfolgen lassen zu wollen [...]". - Auf Briefpapier mit dem gepr. Monogramm "L. S.".
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Martinelli, Ludwig, Schauspieler und Regisseur (1832-1913).
Albumblatt mit eigenh. U. ("LMartinelli"). München, 17. IX. 1910.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mitunterzeichnet von seiner Gattin Louise. - Der in Linz geborene Schauspieler war anfangs ein Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselte aber zum Theater und war nach Stationen in München, Amsterdam, Graz und Prag seit 1889 als Regisseur und Schauspieler am Volkstheater in Wien tätig. Der Gatte der Schauspielerin Louise Martinelli "galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren [...], war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags" (Czeike IV, 192). - In altem Sammlungsumschlag.
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Martinelli, Ludwig, Schauspieler und Regisseur (1832-1913).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 5. III. 1901.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den (namentlich nicht genannten) Schriftsteller und Journalisten Leopold Rosner (1838-1903): “Meines Wissens wurde Kürnbergers Catilina aus dem Grunde nicht aufgeführt, weil in dem Stück keine Frauenrolle - oder! - (ich weiß mich nicht mehr darauf zu besinnen) - nur eine ganz unbedeutende Damenrolle vorkam, u. Kreibig ein Stück ohne Weiberrolle für uninteressant hält. So Unrecht hatte er ja nicht - u. Kürnberger mit welchem ich damals viel verkehrte, in Folge des angegebenen Grundes u. durch Kreibig dazu bestimmt, sein Stück zurückzog. Um aber ganz sicher zu gehen, habe ich in meinem Jahres-Journale, wo alle Vorkommnisse welche während meiner Schauspieler Laufbahn vorfielen genau verzeichnet sind, nachgeschlagen, aber einen derartigen Todesfall wie von Dir angegeben - welchen ich doch, wäre er vorgekommen, ganz sicher verzeichnet hätte [-] nicht vorgefunden. Du mußt also irrig berichtet sein! [...]” - Der in Linz geborene Schauspieler war anfangs ein Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers (1793-1865) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselte aber zum Theater und war nach Stationen in München, Amsterdam, Graz und Prag seit 1889 als Regisseur und Schauspieler am Volkstheater in Wien tätig. Der Gatte der Schauspielerin Louise Martinelli “galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren [...], war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags” (Czeike IV, 192). Vgl. auch Öst. Lex. II, 24. - Leopold Rosner war Mitarbeiter an Adolf Bäuerles ‘Theaterzeitung’ und an Wurzbachs Biographischem Lexikon und eröffnete 1871 die Buchhandlung "Unter den Tuchlauben", die sich zu einem Treffpunkt literarischer Kreise entwickelte. Daneben betrieb er einen Verlag, in dem vorwiegend österreichische Autoren wie Ludwig Anzengruber und Ferdinand Kürnberger erschienen. Sich 1889 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Verlagsgeschäft zurückziehend, widmete er sich ausschließlich schriftstellerischer Arbeit. Vgl. Kosch XIII, 326. - Der Name des Verfassers auf Bl. 1 links oben von fremder Hand vermerkt.
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Martinelli, Ludwig, Schauspieler und Regisseur (1832-1913).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 11. III. 1901.
1 S. 8vo. An ein namentlich nicht genanntes Fräulein: “Catilina sollte im Juli od. August 1865 in Graz aufgeführt werden. Schauspieler Eigenwohl aber starb zu Hause in seinem Bette am 25ten Februar obigen Jahres. 64 Jahre alt, nachdem er 30 Jahre an der Grazer Bühne thätig war [...]”. - Der in Linz geborene Schauspieler war anfangs ein Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers (1793-1865) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselte aber zum Theater und war nach Stationen in München, Amsterdam, Graz und Prag seit 1889 als Regisseur und Schauspieler am Volkstheater in Wien tätig. Der Gatte der Schauspielerin Louise Martinelli “galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren [...], war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags” (Czeike IV, 192). Vgl. auch Öst. Lex. II, 24. - Der Name des Verfassers auf Bl. 1 links oben von fremder Hand vermerkt.
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Martinelli, Ludwig, Schauspieler und Regisseur (1832-1913).
Eigenh. Brief mit U. Prag, 25. VII. 1883.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Sehr geehrter Herr Director! Ich erlaube mir Sie zu ersuchen: mir mitzutheilen ob Sie noch auf ein Gastspiel von mir allein, oder im Vereine mit meiner Frau - reflektieren oder nicht [...]". - Der in Linz geborene Schauspieler war anfangs ein Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselte aber zum Theater und war nach Stationen in München, Amsterdam, Graz und Prag seit 1889 als Regisseur und Schauspieler am Volkstheater in Wien tätig. Der Gatte der Schauspielerin Louise Martinelli “galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren [...], war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags” (Czeike IV, 192). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Martinelli, Ludwig, Schauspieler und Regisseur (1832-1913).
Eigenh. Portraitpostkarte mit U. Berlin, 11. V. 1900.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. Dankt dem Schriftsteller Hans Fraungruber (1863-1933) “für Ihr Buch, u. die darin enthaltene Widmung”. Der in Linz geborene Schauspieler war anfangs ein Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers (1793-1865) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselte aber zum Theater und war nach Stationen in München, Amsterdam, Graz und Prag seit 1889 als Regisseur und Schauspieler am Volkstheater in Wien tätig. Der Gatte der der Schauspielerin Louise Martinelli “galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren [...], war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags” (Czeike IV, 192). Vgl. auch Öst. Lex. II, 24; zu Fraungruber vgl. Kosch I, 554.
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Martinelli, Ludwig, Schauspieler und Regisseur (1832-1913).
Kabinettphotographie. O. O. u. D., 11. V. 1900.
16,3:11 cm. Mit vierseitigem Goldschnitt. Portraitphotographie en face in Rollenkostüm aus dem Hause F. Grünberger, Prag. - Der in Linz geborene Schauspieler war anfangs ein Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers (1793-1865) an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselte aber zum Theater und war nach Stationen in München, Amsterdam, Graz und Prag seit 1889 als Regisseur und Schauspieler am Volkstheater in Wien tätig. Der Gatte der der Schauspielerin Louise Martinelli “galt als ideale Verkörperung der Anzengruber-Figuren [...], war aber auch ein erstklassiger Rezitator und Meister des Dialektvortrags” (Czeike IV, 192). Vgl. auch Öst. Lex. II, 24.
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Mayer, Maria, Schauspielerin (1877-1958).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 21. II. 1932.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Verehrer: “Beiliegend sende ich Ihnen das mir übersandte Bild mit einem Spruch des Angelus Silesius, der mir viel bedeutet. Wenn ich ein Bild von mir haben werde, sende ich es Ihnen auf der ersten dafür vorbereiteten Karte [...]. - Nach abgeschlossener Schauspielausbildung anfangs in Berlin, später an der Volksbühne in Wien und schließlich am Burgtheater engagiert, gehörte sie dessen Ensemble an und wurde mit dem 1926 erstmals verliehenen Titel eines Kammerschauspielers ausgezeichnet (neben Maria Mayen, Raoul Aslan und Willy Thaller; vgl. Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 107). Zu ihren erfolgreichsten Rollen als Charakterdarstellerin gehörten die Margarete von Parma im ‘Egmont’, die Magdalena in Ludwig Thomas gleichnamigem Volksstück und die Hanna Elias in ‘Gabriel Schillings Flucht’. - Ohne die erwähnte Beilage.
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Mayhardt, August, Schauspieler.
Erinnerungsalbum mit einigen hundert Theaterzetteln, Photographien, Bildpostkarten, Zeitungsausschnitten u. v. a. Wien u. a. O., ca. 1890-1907.
112 (davon 38 w.) Bll. mit einmontierten 186 Theater- und Programmzetteln, 70 Zeitungsausschnitten, 14 gedruckten und 11 Originalphotographien, 2 Strafzetteln, 14 Bildpostkarten, 1 Speisekarte u. a. Folio. Gepr. Leinenband der Zeit. - Beiliegend 88 Bll. Briefe, (unbeschr.) Bildpostkarten, Theaterzettel, Verträge mit Theatern u. -agenturen, Speisekarten, gedr. Einladungen, Zeitungsausschnitte u. a. sowie 12 Eintritts- bzw. Bahnkarten und 8 Photonegative. Weiters beiliegend drei Rollenbücher (zusammen 42½ SS. auf 24 Bll. 8vo. Fadengeheftet) und ein mit “Repertoire des Aug. Maihardt” bezeichnetes hektographiertes und tlw. eh. ergänztes Rollenverzeichnis (8 auf 6 Bll. 8vo. Klammergeheftet). Das liebevoll gestaltete, über annähernd 20 Jahre hinweg geführte Album dokumentiert weitgehend sämtliche Stationen des von einschlägigen biographischen Verzeichnissen unterschlagenen Schauspielers August Mayhardt (oder Maihart, recte Meerkatz, wie einem Vertrag mit dem Theater in Ischl a. d. Jahr 1895 zu entnehmen ist). Durch die von ihm liebevoll gesammelten Erinnerungsstücke erschließt sich weitgehend die Laufbahn des Schauspielers, den wir 1891 im Sommertheater in Kirchdorf als Ferdinand Stammhardt in Peter Roseggers Volksstück ‘Am Tage des Gerichts’ sehen. Zumeist vermittelt durch die Schauspielagenturen von Matthias Täncer, J. Wild und F. C. Nosseck, war Mayhardt bis 1907 u. a. in Aussig, Budweis, Wien (Deutsches Volkstheater, Theater in der Josefstadt und Raimundtheater), Bozen, Gablonz, Jägerndorf, Saaz, Ischl und Berlin (Lessing-Theater, ein Gastspiel des Ensembles des Theaters i. d. Josefstadt mit Hansi Niese) beschäftigt. Überwiegend als jugendlicher Liebhaber eingesetzt, umfaßte das Repertoire des Schauspielers, von dessen Äußerem einige Photographien einen kleinen Eindruck vermitteln, vorwiegend Volksstücke (etwa Anzengrubers ‘Meineidbauer’), Schwänke (Laufs’ ‘Pension Schöller) und Operetten (Strauss’ ‘Eine Nacht in Venedig), doch finden wir ihn gelegentlich auch in ernsteren Stücken (etwa Ibsens ‘Volksfeind’ oder Shakespeares ‘Hamlet). - Eine hübsche Serie von acht gedr. Photographien zeigt Szenen aus Mars’ und Hennequins Vaudeville ‘Wie man Männer fesselt’ (Musik von Viktor Roger, dte. Bearb. von Otto Eisenschitz), in dem Mayhardt neben Carl Tuschl, Gustav Maran, Annie Dirkens, Carl Pfann und Ida Schas zu sehen war (Theater i. d. Josefstadt, 1899); weitere Aufnahmen zeigen u. a. Portraitaufnahmen von Kollegen und Kolleginnen. - Beiliegend ein weiteres mit “Repertoire des Aug. Maihardt” bezeichnetes, aber gänzlich ungeschriebenes Rollenverzeichnis. - Rückenbezug fehlt.
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Meck, Leonhard, Schauspieler und Theaterdirektor (1787-1861).
Portraitlithographie (Valentin Schertle) mit eh. Widmung und U. Frankfurt a. M., 14. IV. 1859.
20,2:15,8 cm (Bildausschnitt) auf 34,4:25 cm (Blattgröße). Gewidmet ist die ansprechende halbfigürliche Darstellung dem “lieben Freund und Kollegen” Carl Baumann (1824-1907). - Der in Fürth geborene Schauspieler Leonhard Meck kam über Nürnberg, Hamburg, Bremen, Braunschweig und Magdeburg 1830 nach Frankfurt, wo er als Darsteller, Regisseur und seit 1848 auch als Musikdirektor wirkte. “Er zählte im Schauspiel und im Lustspiel zu den hervorragendsten Darstellern er[n]ster Väter und komischer Alten” (Philipp Stein, Dt. Schauspieler II, zit. n. DBA II 868, 123). - Der Lithograph Valentin Schertle (1809-1885) war Schüler und Gehilfe des nur um wenige Jahre älteren Lithographen und späteren Hofphotographen Franz Hanfstaengl (1804-1877) in München und Dresden. In St. Petersburg, Warschau und Frankfurt a. M. schuf er zahlreiche Lithographien nach Bildern von Delaroche, Raffael, Guido Reni u.a. Vgl. Thieme/Becker XXXX, 37.
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Medelsky, Lotte, d. i. Caroline Krauspe, Schauspielerin (1880-1960).
2 Visitkarten mit sechs bzw. acht eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
Zusammen 3 SS. Dankt einem namentlich nicht genannten Adressaten. - "Max Reinhardt sprach noch in der amerikanischen Emigration von 'ihrem Gretchen'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 86). Die in Wien geborene Schauspielerin besuchte das Konservatorium für Musik und darstellende Kunst, wo sie u. a. von Fritz Krastel unterrichtet wurde. Am Wiener Burgtheater debütierte sie 1897 als Hedwig Ekdal in Ibsens "Wildente", wurde im Alter von 19 Jahren Hofschauspielerin und "verkörperte zunächst Charakterrollen und die klassische Sentimentale, später Mutterrollen. Gasttourneen führten sie durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Darüber hinaus wirkte sie jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen mit. 1947 erhielt sie den Professortitel" (DBE, s. v. "Krauspe"). 1948 trat sie als Ehrenmitglied des Burgtheaters in den Ruhestand.
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Medelsky, Lotte, d. i. Caroline Krauspe, Schauspielerin (1880-1960).
Eigenh. Albumblatt mit Datum und U. Wien, März 1904.
1 S. Qu.-8vo. "Max Reinhardt sprach noch in der amerikanischen Emigration von 'ihrem Gretchen'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 86). Die in Wien geborene Schauspielerin besuchte das Konservatorium für Musik und darstellende Kunst, wo sie u. a. von Fritz Krastel (1839-1908) unterrichtet wurde. Am Wiener Burgtheater debütierte sie 1897 als Hedwig Ekdal in Ibsens "Wildente", wurde im Alter von 19 Jahren Hofschauspielerin und "verkörperte zunächst Charakterrollen und die klassische Sentimentale, später Mutterrollen. Gasttourneen führten sie durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Darüber hinaus wirkte sie jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen mit. 1947 erhielt sie den Professortitel" (DBE, s. v. "Krauspe"). 1948 trat sie als Ehrenmitglied des Burgtheaters in den Ruhestand. Vgl. auch ÖBL II, 37.
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Medelsky, Lotte, d. i. Caroline Krauspe, Schauspielerin (1880-1960).
Eigenh. Portraitpostkarte mit vierzeiligem Sinnspruch, Datum u. Unterschrift. Wien, 20. XII. 1897.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. Hübsche Karte der Schauspielerin als Brustbild im Halboval an Fräulein Martha Heim in Wien: “Das Leben ist der / dunkle Grund, aus / dem die Kunst / sich leuchtend hebt”. - Die in Wien geborene Schauspielerin besuchte das Konservatorium für Musik und darstellende Kunst, wo sie u. a. von Fritz Krastel unterrichtet wurde. Am Wiener Burgtheater debütierte sie 1897 als Hedwig Ekdal in Ibsens ‚Wildente‘, wurde im Alter von 19 Jahren Hofschauspielerin und "verkörperte zunächst Charakterrollen und die klassische Sentimentale, später Mutterrollen. Gasttourneen führten sie durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Darüber hinaus wirkte sie jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen mit. 1947 erhielt sie den Professortitel" (DBE, s. v. "Krauspe"). 1948 trat sie als Ehrenmitglied des Burgtheaters in den Ruhestand. - Schwache Eckknicke u. etw. fleckig.
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Meixner, Rudi, Sänger, Musiker und Komponist (1924-1984).
Portraitpostkarte mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. S/W-Portrait en face. - Beiliegend eine eh. unterschriebene Portraitpostkarte von Inge Meixner-Hiesel.
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Meyer, Jenny, Schauspielerin (geb. 1866).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 23. I. 1900.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. “Danke Ihnen bestens für Ihre gütige Beurtheilung, ich werde mich gewiß bemühen, dem Vorbilde, an das Sie sich merkwürdigerweise noch so genau erinnern, gleich zu werden [...]”. - Die aus Wien stammende Schauspielerin debütierte in Temesvar, trat später in Klagenfurt, Bromberg etc. auf und wurde nach einem Intermezzo am Theater an der Wien in den Verband des neugegründeten Raimundtheaters aufgenommen. “Während dieses Engagements am Raimundtheater (1893-1898) und Jubiläums-Stadttheater (1899-1901) betätigte sie sich vorzugsweise im Volksstück und erfreute das Publikum durch so manche gute Darstellung” (Eisenberg, Gr. biogr. Lex. der dt. Bühne im 19. Jh., zit. n. DBA I 837, 156). - In altem Sammlungsumschlag.
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Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 15. IV. 1917.
4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An die namentlich nicht genannte Schauspielerin Hedwig Bleibtreu (1868-1958): "Das 'Fremdenblatt' weiß heute von Ihrer ungenügenden künstlerischen Beschäftigung unter meiner Direktion zu berichten und von einem Aktionsprogramm des Direktors, worin für Sie kein Platz wäre. Was nun mein Aktionsprogramm betrifft, so wissen Sie, gnädige Frau, daß dieses ganz und gar von den überhaupt vorhandenen, bezw. aufführbaren Stücken abhängt, und daß die Aufführbarkeit, bezw. die Reihenfolge der Aufführungen in heutiger Zeit völlig durch die technischen Möglichkeiten (Dekorationen, Arbeitskräfte) bedingt ist. Es ist mir also gegenwärtig allerdings nicht vergönnt, alle meine künstlerischen Absichten rasch und restlos zu verwirklichen [...]". - Seit 1915 Mitglied der Kunstkommission, war der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. "Danach schrieb [er] Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der k. k. Hofburgtheaterdirektion; in altem Sammlungsumschlag.
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Mitterwurzer, Friedrich, Schauspieler und Regisseur (1844-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 13. VI. 1888.
1 S. 4to. An einen Redakteur: “Hiermit erkläre ich Ihnen daß ich das Abonnement Ihrer Zeitung aufgebe. Ich sehe keinen Grund für ein Blatt - ein Theaterblatt [-] zu zahlen welches misliebige [!] Artikel über mich aufnimmt und abdruckt [...]”. - Dem großen Schauspieler, nach dessen Tod Josef Kainz zum ersten Schauspieler des Burgtheaters aufsteigen sollte, widmete Hugo von Hofmannsthal einen Versnekrolog; Karl Kraus attestierte ihm “[e]ine starke Vitalität, die durch alle Poren des Leibes sprüht, ein kräftiges Machtgefühl, ein Rausch von Kraft, Wandlungsfähigkeit und Schlauheit” gleichsam als “die Fundamente jeder großartigen Schauspielernatur” (Die Fackel, Nr. 23, 1899, S. 19). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des “K. k. priv. Carl-Theater | Direction Carl Tatartzy” (dessen artistischer Leiter Mitterwurzer 1884/85 gewesen war) und mit Faltspuren.
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Mitterwurzer, Friedrich, Schauspieler und Regisseur (1844-1897).
Eigenh. Brief mit U. Amsterdam, 1. XI. 1889.
2 SS. 8vo. An einen Theaterdirektor: “In Erwiederung [!] Ihres Briefs [...] theile ich mit daß meine Zeit für nächste Sommersaison vergeben ist und ich jetzt nicht daran denken kann für diese Zeit etwas abzuschließen. Hingegen ersuche ich Sie in der Zeit 27 - 30 Dezbr. etwa ein zweimaliges Gaststpiel in Brünn zu machen, wozu ich in erster Linie die beiden Wallenstein Abende vorschlage [...]”. - Dem großen Schauspieler, nach dessen Tod Josef Kainz zum ersten Schauspieler des Burgtheaters aufsteigen sollte, widmete Hugo von Hofmannsthal einen Versnekrolog; Karl Kraus attestierte ihm “[e]ine starke Vitalität, die durch alle Poren des Leibes sprüht, ein kräftiges Machtgefühl, ein Rausch von Kraft, Wandlungsfähigkeit und Schlauheit” gleichsam als “die Fundamente jeder großartigen Schauspielernatur” (Die Fackel, Nr. 23, 1899, S. 19). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des “K. k. priv. Carl-Theater | Direction Carl Tatartzy” (dessen artistischer Leiter Mitterwurzer 1884/85 gewesen war) und mit Faltspuren.
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Mitterwurzer, Friedrich, Schauspieler und Regisseur (1844-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 27. I. 1896.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Im Fall Sie Lust und Zeit haben, 'unterbreitet' Euer Gnaden beiliegende Karten für heute Abend Ihr stets dankbar ergebenster und herzlich grüßender Fr. Mitterwurzer". - Dem großen Schauspieler, nach dessen Tod Josef Kainz zum ersten Schauspieler des Burgtheaters aufsteigen sollte, widmete Hugo von Hofmannsthal einen Versnekrolog; Karl Kraus attestierte ihm “[e]ine starke Vitalität, die durch alle Poren des Leibes sprüht, ein kräftiges Machtgefühl, ein Rausch von Kraft, Wandlungsfähigkeit und Schlauheit” gleichsam als “die Fundamente jeder großartigen Schauspielernatur” (Die Fackel, Nr. 23, 1899, S. 19). - Ohne die erwähnten Karten.
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Mitterwurzer, Friedrich, Schauspieler und Regisseur (1844-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 16. II. 1885.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ihren Schikaneder habe ich gelesen und hat mir das Stück recht gut gefallen. Ich werde es dem Director für die nächste Saison gelegentl. empfehlen [...]". - Dem großen Schauspieler, nach dessen Tod Josef Kainz zum ersten Schauspieler des Burgtheaters aufsteigen sollte, widmete Hugo von Hofmannsthal einen Versnekrolog; Karl Kraus attestierte ihm "[e]ine starke Vitalität, die durch alle Poren des Leibes sprüht, ein kräftiges Machtgefühl, ein Rausch von Kraft, Wandlungsfähigkeit und Schlauheit" gleichsam als "die Fundamente jeder großartigen Schauspielernatur" (Die Fackel, Nr. 23, 1899, S. 19). - Mit mehreren Einrissen in den Faltungen.
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Mitterwurzer, Friedrich, Schauspieler und Regisseur (1844-1897).
Eigenh. Brief mit U. ("FrMitterwurzer"). Stuttgart, 24. X. 1871.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Intendanzrat: "Soeben habe ich in Folge Ihrer Depesche an Schönthan geschrieben. Er soll sein Stück geben; wir kürzen es durch. All mein Ehrgeiz ist angespannt - so wird es bei Allem sein - & wäre doch jammerschade. Bitte, reden Sie es ihm aus, nur flößen Sie ihm Muth ein - ein Berliner Fall ist noch kein Dresdner [...]". - Dem großen Schauspieler, nach dessen Tod Josef Kainz zum ersten Schauspieler des Burgtheaters aufsteigen sollte, widmete Hugo von Hofmannsthal einen Versnekrolog; Karl Kraus attestierte ihm "[e]ine starke Vitalität, die durch alle Poren des Leibes sprüht, ein kräftiges Machtgefühl, ein Rausch von Kraft, Wandlungsfähigkeit und Schlauheit" gleichsam als "die Fundamente jeder großartigen Schauspielernatur" (Die Fackel, Nr. 23, 1899, S. 19).
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Mitterwurzer, Wilhelmine, Schauspielerin (1848-1909).
Albumblatt mit eigenh. U. Wien, 24. III. 1887.
1 S. auf Doppelblatt. Qu.-kl.4to. Wilhelmine Mitterwurzer debütierte ohne Ausbildung 1862 in Berlin, spielte dann in Pest, Leipzig, Graz und Prag und heiratete 1867 Friedrich Mitterwurzer. "1871 an das Burgtheater in Wien engagiert, entwickelte sie sich dort von der Naiven zur Charakterdarstellerin und übernahm später auch die Rolle der Alten. Daneben trat sie auch als Soubrette in Konversationsstücken auf" (DBE). Zu ihrem Repertoire gehörte u. a. die Frau Sörby in Ibsens "Wildente" und die Titelrolle in Lessings "Minna von Barnhelm".
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Mitterwurzer, Wilhelmine, Schauspielerin (1848-1909).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, Jänner 1891.
1 S. Qu.-kl.8vo. "Wie gut ist doch das ABC | Und das 'in die Schule treiben'; | Was wär es nur für ein bitteres Weh, | Könnt' ich meinen Namen nicht schreiben!" - Wilhelmine Mitterwurzer debütierte ohne Ausbildung 1862 in Berlin, spielte dann in Pest, Leipzig, Graz und Prag und heiratete 1867 Friedrich Mitterwurzer. "1871 an das Burgtheater in Wien engagiert, entwickelte sie sich dort von der Naiven zur Charakterdarstellerin und übernahm später auch die Rolle der Alten. Daneben trat sie auch als Soubrette in Konversationsstücken auf" (DBE). Zu ihrem Repertoire gehörte u. a. die Frau Sörby in Ibsens "Wildente" und die Titelrolle in Lessings "Minna von Barnhelm".
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Mitterwurzer, Wilhelmine, Schauspielerin (1848-1909).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. Visitkartenformat. "Sei gut und laß von dir die Menschen Böses sagen; | Wer eigne Schuld nicht trägt, kann leichter fremde tragen". - Wilhelmine Mitterwurzer debütierte ohne Ausbildung 1862 in Berlin, spielte dann in Pest, Leipzig, Graz und Prag und heiratete 1867 Friedrich Mitterwurzer. "1871 an das Burgtheater in Wien engagiert, entwickelte sie sich dort von der Naiven zur Charakterdarstellerin und übernahm später auch die Rolle der Alten. Daneben trat sie auch als Soubrette in Konversationsstücken auf" (DBE). Zu ihrem Repertoire gehörte u. a. die Frau Sörby in Ibsens "Wildente" und die Titelrolle in Lessings "Minna von Barnhelm".
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Mitterwurzer, Wilhelmine, Schauspielerin (1848-1909).
Eigenh. Briefkarte mit U. Lovrana, 11. III. 1905.
2 SS. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Carl Pohl, Beamter des k.u.k. Hofburgtheaters: "Habe das Geld erhalten und sage bestens danke! Ja, Schrötter schrieb mir auch gestern daß ein vollständiges Influenza-Wetter in Wien sei! Hier wechselt es schrecklich. Gestern trüb und Regen und Sturm, heute wieder heller Sonnenschein und so wechselt auch mein Zustand, ist es warm und schön so huste ich fast gar nicht mehr, kommt aber wieder das schlechtere Wetter so fühle ich es gleich! Sonst fühle ich mich schon kräftiger und kann schon spaziren gehen [...]". - Wilhelmine Mitterwurzer debütierte ohne Ausbildung 1862 in Berlin, spielte dann in Pest, Leipzig, Graz und Prag und heiratete 1867 Friedrich Mitterwurzer. "1871 an das Burgtheater in Wien engagiert, entwickelte sie sich dort von der Naiven zur Charakterdarstellerin und übernahm später auch die Rolle der Alten. Daneben trat sie auch als Soubrette in Konversationsstücken auf" (DBE). Zu ihrem Repertoire gehörte u. a. die Frau Sörby in Ibsens "Wildente" und die Titelrolle in Lessings "Minna von Barnhelm".
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Mitterwurzer, Wilhelmine, Schauspielerin (1848-1909).
Visitenkarte mit drei eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
1 S. Visitkartenformat. "Hochverehrter Herr Professor! Vielen Dank für Ihre beiden kürzlichen Besuche". - Wilhelmine Mitterwurzer debütierte ohne Ausbildung 1862 in Berlin, spielte dann in Pest, Leipzig, Graz und Prag und heiratete 1867 Friedrich Mitterwurzer. "1871 an das Burgtheater in Wien engagiert, entwickelte sie sich dort von der Naiven zur Charakterdarstellerin und übernahm später auch die Rolle der Alten. Daneben trat sie auch als Soubrette in Konversationsstücken auf" (DBE). Zu ihrem Repertoire gehörte u. a. die Frau Sörby in Ibsens "Wildente" und die Titelrolle in Lessings "Minna von Barnhelm". - Am unteren Blatt vier kleine Einschnitte, in denen seinerzeit etwas eiungesteckt gewesen sein dürfte.
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Moissi, Alexander, Schauspieler (1880-1935).
Albumblatt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. Als Statist am Wiener Burgtheater von Paul Schlenther (1854-1916) und Josef Kainz (1858-1910) entdeckt, gelangte dem in Triest geborenen Schauspieler 1906 mit der Darstellung des Kreon in Hofmannsthals ‘Ödipus und die Sphinx’ ein so durchschlagender Erfolg, daß er rasch zu einem der beliebtesten Bühnenschauspieler avancierte. Vor dem Ersten Weltkrieg durch zahlreiche Gastspielreisen mit dem Ensemble Max Reinhardts (1873-1943) - u. a. nach München, Prag, Wien, Budapest, Rom, Triest und St. Petersburg - bekannt geworden, kehrte der Schauspieler nach Teilnahme am und Verwundung im Ersten Weltkrieg nach Berlin zurück, wo er fortan keinem festen Ensemble mehr angehörte. Die zwanziger Jahre verbrachte Moissi größtenteils mit Gastspielreisen, die ihn u. a. nach Paris (1927), New York (1927/28) und Argentinien (1931) führten; im Film war Moissi u.a. in Roberts Wienes ‘Die Nacht der Königin Isabeau’ (1920) zu sehen. “[A]ls Prototyp des impressionistischen Protagonisten gefeiert” (DBE), war Moissi u. a. der erste ‘Jedermann’ bei den Salzburger Festspielen (1920). Den ihm von Albert Bassermann (1867-1952) zugedachten Iffland-Ring konnte er seines frühen Todes wegen nicht mehr entgegennehmen (Bassermann stiftete ihn dessentwegen der Theatersammlung der ÖNB, die ihn fortan verleihen sollte). Vgl. auch Öst. Lex. II, 66 und Czeike IV, 285f. - Die Unterschrift in Bleistift.
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Moissi, Alexander, Schauspieler (1880-1935).
Eigenh. adr. Kuvert. [Berlin, 1. XI. 1930].
1 S. Qu.-gr.-8vo. Geldbrief mit ehedem einliegenden dreihundert Mark an Madame M. Steffen in Vevey (Schweiz). - Mit einigen von fremder Hand stammenden Notizen auf der Recto-Seite, darunter in Bleistift "War seine Freundin und hat Kind von ihm". - Als Statist am Wiener Burgtheater von Paul Schlenther und Josef Kainz entdeckt, gelangte dem in Triest geborenen Schauspieler 1906 mit der Darstellung des Kreon in Hofmannsthals "Ödipus und die Sphinx" ein so durchschlagender Erfolg, daß er rasch zu einem der beliebtesten Bühnenschauspieler avancierte. Vor dem Ersten Weltkrieg durch zahlreiche Gastspielreisen mit dem Ensemble Max Reinhardts - u. a. nach München, Prag, Wien, Budapest, Rom, Triest und St. Petersburg - bekannt geworden, kehrte der Schauspieler nach Teilnahme am und Verwundung im Ersten Weltkrieg nach Berlin zurück, wo er fortan keinem festen Ensemble mehr angehörte. Die zwanziger Jahre verbrachte Moissi größtenteils mit Gastspielreisen, die ihn u. a. nach Paris (1927), New York (1927/28) und Argentinien (1931) führten; im Film war Moissi u. a. in Roberts Wienes "Die Nacht der Königin Isabeau" (1920) zu sehen. "[A]ls Prototyp des impressionistischen Protagonisten gefeiert" (DBE), war Moissi u. a. der erste "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen (1920). Den ihm von Albert Bassermann zugedachten Iffland-Ring konnte er seines frühen Todes wegen nicht mehr entgegennehmen (Bassermann stiftete ihn dessentwegen der Theatersammlung der ÖNB, die ihn fortan verleihen sollte). - Stärkere Gebrauchsspuren; die Verso-Seite mit zwei Siegelresten.
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Mosheim, Grete, Schauspielerin (1905-1986).
Eigenh. Brief mit U. und ms. Postkarte mit eh. U. O. O. u. D. bzw. Berlin, 27. IX. 1956.
Zusammen 2 SS. Qu.-8vo. Mit 1 ms. Kuvert. Beiliegend eine Portraitpostkarte (13,8:8,8 cm). An den Schauspieler Robert Lindner (1910-1967): “[...] ich habe Sie gestern abend nicht mehr erwischt, Sie waren einfach zauberhaft, zum verlieben [...]” (undat. Brief). - Auf der ms. Postkarte dankt die Schauspielerin “für die Blumen und besonders für Ihre Karte. Nun, da die Zwillinge geboren sind, hoffe ich, dass wir uns alle in Ruhe einmal sehen können [...]”. - Von 1922 bis 1931 am Deutschen Theater Berlin unter Max Reinhardt, später am Lessing-Theater, an der Tribüne und am Metropol-Theater, am Komödienhaus und an der Volksbühne erfolgreich, mußte die kurze Zeit mit Oskar Homolka verheiratete Schauspielerin 1934 emigrieren und gelangte über Klagenfurt und London 1938 nach New York, wo sie 1941 zu den Mitbegründerinnen des deutschsprachigen Ensembles ‘The players from abroad’ gehörte. Nach ihrer zweiten Scheidung - 1947 von dem amerikanischen Eisenbahnmagnaten Howard Gould, der maßgeblich für Beginn (nach 1934) und Ende (1937) ihrer ersten englischsprachigen Bühnenlaufbahn verantwortlich zeichnet - sich verstärkt der Bühne zuwendend, war sie erstmals 1952 wieder auf deutschen Bühnen zu sehen. - Ihre erfolgreiche Filmlaufbahn, die sie in der Weimarer Republik mit Regisseuren wie Carl Theodor Dreyer, Carl Froelich oder Richard Oswald zusammenbrachte, fand nach ihrer Emigration ein jähes Ende. - Der in Wien geborene Kammerschauspieler Robert Lindner war daselbst am Deutschen Volkstheater, in den Kammerspielen, am Theater in der Josefstadt und zuletzt am Burgtheater vornehmlich im Rollenfach der kultivierten Lebemänner bei Schnitzler oder Hofmannsthal zu sehen. Vgl. Öst. Lex. I, 713 und Czeike IV, 67. - Die Portraitpostkarte aus dem Ross-Verlag mit einer halbfigürlichen Darstellung der Schauspielerin aus den zwanziger Jahren. - Der undat. Brief mit unbedeutenden Montagespuren verso.
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Müller, Adolf, Theaterdirektor, Komponist und Kapellmeister (1839-1901).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 29.11.1899
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. "Vor mehreren Wochen habe ich Ihnen ein französisches Buch übergeben, nach dessen Lectüre Sie mir referiren wollten; da das bis heute nicht geschehen, erlaube ich mir Sie höflich daran erinnern [...]". - Ausgebildet von seinem Vater Adolf Müller sen., war Müller seit 1864 als Opernkapellmeister in Posen tätig und kam über Magdeburg, wo er erstmals als Opernkomponist hervortrat, Düsseldorf und Stettin 1870 für kurze Zeit an das Theater an der Wien. Nach zweijähriger Tätigkeit in Hamburg und einem neuerlichen Engagement in Wien leitete er von 1875 bis 81 und 1883/84 die Deutsche Oper in Rotterdam, wo er u. a. "Van Dyck" (1877) komponierte; von 1881 bis 83 und seit 1884 war Müller wieder am Theater an der Wien tätig. "Hier gelang ihm 1886 mit 'Hofnarr' sein größter Bühnenerfolg" (DBE); zu seinem Werk zählen weiters Kammer- und Klaviermusik, Männerchöre, Tänze und Lieder. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des k. k. priv. Carltheater. - Beiliegend ein 18zeiliges Gedicht eines wohl nicht identen Adolf Müller (dat. Lyon, 1. Jänner 1844; 1 S. 8vo). - In altem Sammlungsumschlag.
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Müller, Anna, Schauspielerin (geb. 1840).
Portraitphotographie. Wien, o.D.
9,9:6,3 cm (Bildausschnitt) auf Untersatzkarton (31,7:28,5 cm). Hübsche ganzfigürliche Darstellung der beliebten Wiener Schauspielerin, deren “Erscheinung von großer Wirkung auf der Bühne [war], auf welcher sie im Lustspiel und Schauspiel in mehreren, besonders gemüthvollen Rollen sehr glücklich ist” (Wurzbach, zit. n. DBA I 866, 103). - Die Photographie stammt aus dem Hause Julie Kastner, Wien. - Mit einigen hs. biographischen Notizen am unteren Rand des Trägerkartons und der hs. Wiedergabe eines Zitates des Grafen Waldstein: “Sehr leistungsfähig ist die Müller Nettl | Im Bett, im Ballett u. in der Operette”.
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Müthel, Lothar, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor (1896-1964).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, , 5. XII. 1939.
1 S. 4to. An den Schauspieler Otto Tressler (1871-1965): "Die Direktion des Burgtheaters schlägt Ihnen zur Ordnung der materiellen Seite, die sich aus der Darstellung der Rolle des Benedek ergibt, Folgendes vor: Sie erhalten für die am 27. Dezember beginnende Probenarbeit eine Pauschalentschädigung von 1.500 RM. Am Tage der Premiere beginnt der aus Ihrem diesjährigen Vertrage noch übrige eine Monat, worauf für die weiteren Aufführungen des Werkes das bereits vorgesehene Abendhonorar von 200.- RM in Rechnung gestellt wird [...]". - Müthel wurde nach Engagements in Bukarest, Darmstadt und München 1920 an das Berliner Staatstheater verpflichtet, dem er mit einer längeren Unterbrechung bis 1939 angehörte. Der vor allem in Schiller-Rollen erfolgreiche Schauspieler führte seit 1927 auch Regie und inszenierte u. a. "Faust" (1932) und "Hamlet" (1936). Von 1939-45 war er als Intendant des Wiener Burgtheaters, von 1941-45 zugleich als Generalintendant der Wiener Staatsoper tätig. Nach Ende des Krieges war er als Schauspieler und Regisseur in Weimar sowie als Direktor am Frankfurter Schauspiel tätig. - Der in Stuttgart geborene Otto Tressler war eines der längst dienenden Ensemblemitglieder des Burgtheaters: 1902 zum Hofschauspieler, 1913 zum Oberregisseur, 1926 zum Ehrenmitglied ernannt, verbrachte Tressler - der insgesamt 383 Rollen verkörperte - 65 Jahre am Burgtheater. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Burgtheaterdirektion.
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Murska, Ilma von, singer (1834-1889).
4 ALS. Vienna and n. p., 1866 and 1867.
8vo. Altogether 9 pp. Three letters dating from 1866 and one from the following year, to M. Jarrett, concerning guest performances. - The "Croatian Nightingale's" career lasted for more than twenty years. Mostly seen at the Vienna Opera, she later made guest performances all over Europe and the Unites States (in 1873/74), where she also worked as a professional singing teacher in New York.
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[Nestroy, Johann]. - Carl Treumann, Schauspieler, Theaterleiter und Librettist (1823-1877).
Hs. Dokument mit U. Wien, 15. V. 1860.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. "Nachdem ich, durch unvorhergesehene Schwierigkeiten verhindert, bis zum heutigen Tage den, über Aufforderung meiner Collegen projectirten Bau eines, den Ansprüchen des Publikums der kk. Residenz genügenden Schauspielhauses [d. i. das neu zu errichtende Theater am Franz Josef-Quai] nicht in Angriff nehmen konnte, so ermächtige ich hierdurch nachstehende Vertreter der Gesellschaft des kk: priv. Carltheaters | den Oberregisseur Herrn Louis Grois | den Regisseur Herrn J. B. Lang | den Decorateur Herrn Moriz Lehmann | den Secretair Herrn FranzTreumann, | indem ich die, mir durch Allerhöchste Gnade verliehene Concession sammt allen andren, mir durch die Behörde zur Errichtung eines Interims-Theaters gewährten Benefizien oben genannten Herrn anzuvertraun, den Bau eines Interims-Theaters unverzüglich auf meine Kosten in Angriff zu nehmen und zwar unter folgenden Bedingungen [...]". - Carl Treumann - 1847 nach Wien gekommen, auf Empfehlung Franz von Suppès an das Theater an der Wien verpflichtet und in Volksstücken und musikalischen Lustspielen erfolgreich - trat seit 1852 neben Johann Nestroy und Wenzel Scholz am Carltheater auf. Seines Amtes seit 1858 müde geworden, befürwortete Nestroy Treumann als Nachfolger des von ihm seit Karl Carls Tod 1854 geführten Hauses. "Es kam aber anders. Treumann übernahm nicht das Carl-Theater, sondern das Theater am Franz Josef-Quai, das nicht lange bestand; 1863 fiel es einem Brand zum Opfer" (Basil, Nestroy. Rowohlts Monographien132. Reinbek b. Hbg., 1996, S. 149). Erst nach dem Brand als Direktor des Carl-Theaters bestellt, erwarb sich Treumann "große Verdienste um die Operette, indem er die Operetten Jacques Offenbachs in Wien einführte, deren Texte Treumann zum Teil selbst übersetzte. Er verfaßte auch das Libretto für die Operette 'Prinz Methusalem' von Johann Strauß" (DBE). Vgl. auch Czeike V, 476.
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Neugebauer, Alfred, Schauspieler (1888-1957).
Eigenh. Briefkärtchen mit U. O. O., 6. III. 1948.
1 S. Qu.-12mo. An die namentlich nicht genannte Schauspielerin Lili Marberg: "Der gestrengen, gütigen 'Frau Äbtissin', die ihn hoffentlich doch 'leiden kann' von Herzen Hals- und Beinbruch für heute [...]". - Neugebauer debütierte 1913 am Theater in der Josefstadt, diente im Ersten Weltkrieg und wurde nach seiner Rückkehr aus fünfjähriger russischer Gefangenschaft 1920 als Erster Liebhaber am Raimundtheater in Wien engagiert. Später am dortigen Volkstheater und für ein Jahr am Lessing-Theater in Berlin verpflichtet, wirkte er seit 1926 unter Max Reinhardt wieder am Theater in der Josefstadt. Seit 1946 war er Ensemblemitglied des Burgtheaters, unterrichtete daneben am Reinhardt-Seminar, später an der Staatsakademie und wurde 1947 zum Professor ernannt. Zu seinen Hauptrollen gehörten u. a. der Tellheim in "Minna von Barnhelm", der Kanzler in "König Ottokars Glück und Ende" und der Klugheim in "Der Verschwender". - Lili Marberg (1876-1962) gehörte von 1911 bis 1950 dem Wiener Burgtheater an. Seit 1936 auch Ehrenmitglied, spielte sie zunächst in Stücken Wedekinds, Hauptmanns und Ibsens, später vorwiegend Königinnen und mütterliche Frauen und galt weithin als vorzügliche Charakterdarstellerin. Zu ihren Hauptrollen zählten Desdemona, Hedda Gabler und Helena in "Vor Sonnenaufgang". Ihre einzige Filmrolle war die des Fräulein Munk in Walter Reischs "Silhouetten" (1936). - Mit kl., von Hand gezeichneter und farbig ausgemalter Vignette von Marbergs Initial "L".
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Neumann, Louise, Schauspielerin (1818-1905).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 29. V. 1856.
2 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Seit Februar 1854 liegt Ihr still-resignirter Brief unbeantwortet in meiner Mappe. Warum? weiß ich Ihnen nicht zu sagen, vielleicht aus Eitelkeit. Sie setzen bei mir so viel voraus, daß ich fürchtete diese [I]llusionen zu zerstören.. Nun höre ich auf einmal von dem Unglück welches Sie betroffen, höre daß Sie einen vortrefflichen Vater zu beweinen haben, in solchen Momenten schweigt jede unedle Empfindung und die aufrichtige Theilnahme tritt zu Ihnen und reicht Ihnen die Hand. Trost kenne ich keinen für solche Verluste. Zu ersetzen sind sie nie und es wäre Frevel einen Ersatz zu suchen. Die Zeit giebt uns Kraft weiter zu leben, aber jeder Verlust bringt uns selbst nur einen Schritt dem Grabe näher [...]". - Die Tochter von Amalie Haizinger debütierte mit 16 Jahren in Karlsruhe in der "Deutschen Hausfrau" und kam 1839 ans Burgtheater Wien, dem sie bis Ende 1856 angehörte. Anfang des folgenden Jahres heiratete sie Karl Graf von Schönfeld und beendete damit ihre Karriere als Schauspielerin. Beim Publikum war sie vor allem im Fach der naiven und sentimentalen Liebhaberinnen beliebt.
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Nicoletti, Adeline, Schauspielerin (geb. um 1870).
5 eigenh. Briefe, 5 eh. (davon 4 Bild-)Postkarten und 1 eh. Briefkarte mit U. Wien, Salzburg und Königsberg, 1908-1913.
Zusammen 20½ SS. (Qu.-)8vo. “Das schwerste Leiden für eine Schauspielerin ist über mich gekommen - ich habe mein Gehör verloren, bin plötzlich taub geworden und dadurch erwerbsunfähig. - Nur die Hoffnung des mich behandelnden Arztes mir noch helfen zu können gibt mir den Mut, diese Zeilen an Sie zu richten [...]“ (Br. v. 4. XII. 1908). - Die Schwester der Schauspielerin Ella Nicoletti begann ihre Laufbahn in Wr. Neustadt und gelangte nach einigen Engagements ans Kaiserjubiläumsstadtheater in Wien, war bei Publikum und Presse beliebt, mußte aber ihrer Erkrankung wegen ihre Laufbahn beenden. Vgl. Eisenberg, Gr. biogr. Lex. der dt. Bühne im 19. Jh., s. v. - Beiliegend ein hs. Zettel von fremder Hand in Blaustift. - In altem Sammlungsumschlag.
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Niemann-Raabe, Hedwig, Schauspielerin (1844-1905).
Eigenh. Albumblatt mit U. Prag, 14. XII. 1882.
1 S. Qu.-8vo. Wohl für einen Autogrammsammler: “Hiermit erfülle ich Ihren Wunsch”. Schon als Kind am Theater ihrer Heimatstadt auftretend, begann ihre Bühnenlaufbahn 1859 am Hamburger Thalia-Theater. Nach Engagements am Wallnertheater in Berlin und am Wiener Burgtheater kam sie 1864 nach St. Petersburg. 1883 wurde die Gattin des Sängers Albert Niemann (1831-1917) Mitglied des Deutschen Theaters in Berlin, wo sie vorwiegend im Fach der Salondame und der Naiven eingesetzt war. - Montiert in alten Sammlungsumschlag.
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Niese, Hansi, Schauspielerin (1875-1934).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 4. II. 1905.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Herrn Dr. Radler mit der Bitte um Verwendung beim Bürgermeister für den "Bräutigam meines Firmlings": "Er ist ein fleißiger braver verwendbarer Mensch, der sich Ihres Vertrauens würdig zeigen wird! [...] Ich wäre Ihnen sehr dankbar 17.08.2007 wenn Sie dem jungen braven Manne zu einer Existenz verhelfen wollten! Er verdient es! (Er heißt Rudolf Schwager.) [...]". - Ohne je Schauspielunterricht genommen zu haben, trat die Tochter eines Papierfabrikanten bereits 11jährig in Wirtshäusern auf, erhielt 1891 ein Engagement als erste naive Liebhaberin am Stadttheater von Znaim und spielte später in Abbazia, Gmunden, Czernowitz und Karlsbad. 1893 wurde sie an das neugegründete Raimundtheater in Wien verpflichtet, war dort vornehmlich in Volksstücken, Possen und Operetten zu sehen und gastierte 1899 bereits zum zweiten Mal als Partnerin Josef Jarnos, den sie im selben Jahr heiratete, am Neuen Theater in Berlin. “Mit dem Aufkommen der Wiener Operette feierte sie als ‘Försterchristl’ Triumphe” (Czeike IV, 409); im Film war sie u.a. neben Attila Hörbiger und Hugo Thimig in Otto Premingers ‘Die große Liebe’ (1933) zu sehen.
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Niese, Hansi, Schauspielerin (1875-1934).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 10. I. 1906.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Nachdem ich erst heute, infolge angestrengter Arbeit, nach mehrtägiger Pause die Zeitung zur Hand bekam, erfuhr ich verspätet den Tod Ihrer hochgeschätzten Frau Gemahlin [...]". - Ohne je Schauspielunterricht genommen zu haben, trat die Tochter eines Papierfabrikanten bereits 11jährig in Wirtshäusern auf, erhielt 1891 ein Engagement als erste naive Liebhaberin am Stadttheater von Znaim und spielte später in Abbazia, Gmunden, Czernowitz und Karlsbad. 1893 wurde sie an das neugegründete Raimundtheater in Wien verpflichtet, war dort vornehmlich in Volksstücken, Possen und Operetten zu sehen und gastierte 1899 bereits zum zweiten Mal als Partnerin Josef Jarnos, den sie im selben Jahr heiratete, am Neuen Theater in Berlin. “Mit dem Aufkommen der Wiener Operette feierte sie als ‘Försterchristl’ Triumphe” (Czeike IV, 409); im Film war sie u.a. neben Attila Hörbiger und Hugo Thimig in Otto Premingers ‘Die große Liebe’ (1933) zu sehen. - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm und umlaufender Bordüre.
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Niese, Hansi, Schauspielerin (1875-1934).
Eigenh. Portraitpostkarte mit U. Stolac, 10. VII. 1903.
2 SS. 8vo. Sendet Heinrich Traxler “[d]ie besten Wünsche zum Namensfeste. - Die Photographie zeigt die beliebte Schauspielerin im Brustbild (Halbprofil). - Ohne je Schauspielunterricht genommen zu haben, trat die Tochter eines Papierfabrikanten bereits 11jährig in Wirtshäusern auf, erhielt 1891 ein Engagement als erste naive Liebhaberin am Stadttheater von Znaim und spielte später in Abbazia, Gmunden, Czernowitz und Karlsbad. 1893 wurde sie an das neugegründete Raimundtheater in Wien verpflichtet, war dort vornehmlich in Volksstücken, Possen und Operetten zu sehen und gastierte 1899 bereits zum zweiten Mal als Partnerin Josef Jarnos, den sie im selben Jahr heiratete, am Neuen Theater in Berlin. “Mit dem Aufkommen der Wiener Operette feierte sie als ‘Försterchristl’ Triumphe” (Czeike IV, 409); im Film war sie u.a. neben Attila Hörbiger und Hugo Thimig in Otto Premingers ‘Die große Liebe’ (1933) zu sehen. - Beiliegend eine weitere, jedoch unbeschriebene Portraitpostkarte (Brustbild im Halbprofil und Zieroval als Förster-Christl) sowie zwei Filmprogramme (zu ‘Purpur und Waschblau’ und ‘Ihr süßes Geheimnis’).
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Noelte, Rudolf, Fernseh-, Theater- und Opernregisseur (1921-2002).
Eigenh. Brief mit U. Allmannshausen, 2. II. 1973.
1 S. Gr.-4to. Beiliegend ein Programmheft des Schloßpark Theaters a. d. Saison 1971/72 mit eh. Widmung und U. Mit eh. adr. Kuvert. An einen Sammler zur Übersendung des Programmhefts. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Odemar, Fritz, Schauspieler (1890-1955).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 11. II. 1939.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An “Lord Chesterfield” (d. i. der Name einer Rolle, die der Schauspieler Otto Tressler, 1871-1965, am Theater gegeben): “Durch Zufall höre ich, daß Sie noch immer Schwierigkeiten mit dem Commendatore Barbieri haben. - Ich ebenfalls! - Ich musste mir damals Geld von ihm geben lassen, weil ich fürchtete meine ganze Zahnprothese neu machen lassen zu müssen, was Gott sei Dank nur zur Hälfte der Fall war. Jetzt Anfang Januar schreibt mir Barbieri einen außerordentlich gemeinen Brief, in dem er verlangt, daß ich ihm das Geld in Lire zurückzahlen müsse - wie es ausgemacht sei. Unnötig zu sagen, daß es nicht ausgemacht war [...]”. - 1909 am Theater in Münster debütierend, kam der in Hannover geborene Schauspieler über Koblenz und Bremen 1914 an das Mannheimer Nationaltheater und spielte seit 1921 am Schauspielhaus in Frankfurt. 1928 übernahm er seine erste Filmrolle in G. W. Pabsts ‘Abwege’, der bis 1955 127 weitere folgen sollten. Daneben war der in Berlin lebende Schauspieler in Inszenierungen von Heinz Hilpert und Gustaf Gründgens an der Berliner Komödie sowie am Deutschen Theater zu sehen. Nach 1945 war der Vater von Erik Ode vornehmlich in München engagiert.
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Odemar, Fritz, Schauspieler (1890-1955).
Eigenh. Brief mit U. Rom, 27. XI. 1938.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Schauspieler Otto Tressler (1871-1965): “[...] ‘mit einem heiteren, einem nassen Auge’ (und völlig triefender Nase)” eilt der Schauspieler sich “auf diesem Wege von Ihnen [zu] verabschieden, weil ich meine verschiedenen Bazillen keinen Gang oder Fahrt durch das feuchte Rom zumuten kann [...]”. - 1909 am Theater in Münster debütierend, kam der in Hannover geborene Schauspieler über Koblenz und Bremen 1914 an das Mannheimer Nationaltheater und spielte seit 1921 am Schauspielhaus in Frankfurt. 1928 übernahm er seine erste Filmrolle in G.W. Pabsts (1885-1967) ‘Abwege’, der bis 1955 127 weitere folgen sollten. Daneben war der in Berlin lebende Schauspieler in Inszenierungen von Heinz Hilpert (1890-1967) und Gustaf Gründgens (1899-1963) an der Berliner Komödie sowie am Deutschen Theater zu sehen. Nach 1945 war der Vater von Erik Ode (1910-1983) vornehmlich in München engagiert. - Auf Briefpapier mit kalligr. gepr. Briefkopf des Htel Quirinale in Rom.
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