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Eichendorff, Joseph Frh. von, German Romantic poet (1788-1857).
"Der Friede. 1814." Autograph manuscript draft signed. No place, [ca. 1814].
2 leaves mounted on a single sheet. 94 x 82 mm. Title and eight lines on 1 p. and a single line (signature). Ca. 65 x 72 mm and 19 x 72 mm. Three addenda. "Sturm und Wetter sind verflogen, / Blau gespannt des Himmels Zelt, / Und es blüht des Friedens Bogen / Ueber der verweinten Welt. / Fahnen sich gleich Schwänen wiegen / In der lauen Frühlingsluft. / Durch das Grün viel' Reiter fliegen / Waldhorn frisch dazwischenruft". - Due to the text sheet's mounting, the verso cannot be read, containing four lines from "Die ernsthafte Fastnacht 1814": "Wer hat je so'n Sal gesehen / Strom und Wälder spielen auf / Sterne auf und nieder gehen / Stecken hoch die Lampen auf". - According to the critical edition, the title of the poem "Der Friede" probably refers to the Treaty of Paris, signed on 30 May 1814, that ended the Napoleonic Wars. - Includes a five-page letter by the sculptor Anna (Magnussen-)Petersen (then still unmarried) to the composer Ernst Rudorff, dated 17 March 1891, sending him the autograph and explaining that she received it from the mother of Eichendorff's grandson, the lieutenant general Hartwig von Eichendorff. Further includes an envelope by Ernst Rudorf, stating that Anna Petersen sent him the Eichendorff autograph on 18 March 1891 with her letter, as well as an autograph letter signed by the musicologist and German scholar Friedrich Schnapp, dated 11 October 1960, to a Miss Rudorff about this and another Eichendorff autograph. HKA I/3 (1997), pp. 278f. and I/1 (1993), pp. 162-164; commentary: HKA I/4 (1997), pp. 488f. and I/2 (1994), pp. 287-289.
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Goethe, Johann Wolfgang von, German poet (1749-1832).
Manuscript draft letter with autograph corrections and additions. No place or date, [ca. December 1830].
4to (19 x 20 cm). 2 pages on 1 leaf, apparently cut down from a larger leaf. With one enclosure (see below). Draft letter in a secretarial hand, expressing Goethe's wish that the mining director Carl Theodor von Kleinschrod procure for him one of the fossil Hippurites that were discussed and displayed at the gathering of scientists at Munich, and noting that it would give him particular pleasure to incorporate said fossil into the excellent collection in his care: "Zum Beweis daß mit dem Leben auch Lust und Neigung [holograph: 'zu Natur zu Kunst und Wissen sogleich'] zurückkehren, möchte ich die bittende Frage hinzufügen: ob nicht H. Bergrath Kleinschrott mir einen solchen Hippuriten wie sie bey jener Versammlung der Naturforscher in München zur Sprache gekommen und vorgezeigt worden, verschaffen könnte? [...]". Goethe's corrections comprise some deletions and the addition of thirteen words. - At Weimar, Goethe was a keen collector of rocks, minerals and fossils from 1780 onwards; his collection of the latter alone comprised some 718 specimens. The subject under discussion in the present draft letter are Hippurites, fossils discovered in Bavaria in 1827 and erroneously first identified as remains of corals. - With a manuscript attestation of authenticity in the hand of Hinrich Lichtenstein in the left-hand margin of the first page ("Beim Besuch des Goetheschen Hauses in Weimar 28 Sept. 36 ist mir dieses Blatt als ein Andenken an Goethes Weise zu correspondiren geschenkt worden. Die Correcturen sind von seiner Hand. Lichtenstein"). Together with an autograph letter signed by the poet and close friend of Goethe's, Karl Ludwig von Knebel, possibly to Hinrich Lichtenstein, concerning his sister, some drawings and Princess Caroline in Weimar ([Jena,] 26 April 1808, 1 page, 8vo). Sämtliche Werke, Münchner Ausgabe, vol. 20.3 (1998), p. 859.
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Hofmannsthal, Hugo von, Dichter (1874-1929).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Marrakesch, 15. III. 1925.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Hofrat Schiller in Wien von einer gemeinsam mit dem Ehepaar Zifferer unternommenen Reise durch Nordafrika, die ihn vom 5. bis 25. März nach Casablanca, Marrakesch, Rabat, Meknes und Fés sowie Saleh, Tlemcen, Biskra und Tunis führen sollte: "Dem Vielgereisten viele Grüße aus einer Stadt höchsten Zaubers [...]". - Die Bildseite mit einer Ansicht der Befestigungsanlage in Marrakesch. Stellenweise gering fleckig, sonst tadellos erhalten.
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Hofmannsthal, Hugo von, Dichter (1874-1929).
Eigenh. Brief mit U. Rodaun, 6. VI. 1906.
11½ SS. auf 3 Doppelblatt. 8vo. Sehr ausführliches Empfehlungsschreiben an Kurt Mutzenbecher, damals Intendant des Kgl. Hoftheaters in Wiesbaden, für den mit ihm befreundeten Komponisten und Dirigenten Clemens von Franckenstein, der seit 1902 als Opernkapellmeister der Moody Manners Opera Company in London wirkte: "Nun ist er dort materiell gut gestellt, physisch aber überanstrengt (die company reist unaufhörlich) und vor allem künstlerisch aufs tiefste degoutiert und hat keinen lebhafteren Wunsch als an einem deutschen, künstlerisch geleiteten Hoftheater zunächst in zweiter oder dritter Stellung unterzukommen. Er wünschte diese von ihm angestrebte Stellung durchaus nur den musikalischen Qualitäten zu verdanken, die ihm berufenere Leute als ich od. Sie (Humperdinck, Franz Schalk u.s.f.) wenn es darauf ankommt attestieren werden [...] Um was ich Sie [...] in diesem mir ganz ausnahmsweise wichtigen Fall bitten möchte - es handelt sich um einen so prächtigen Menschen, so sehr Gentleman und so sehr Musiker - wäre nun dies: daß Sie die Güte hätten, mich durch eine Depesche zu avisieren, wenn im Bereich Ihrer oder der benachbarten Bühnen, von denen Sie hören, eine Kapellmeisterstelle frei wird [...]". - Ob es nun Hofmannsthals Schreiben zu verdanken ist oder nicht: Im Jahr darauf wurde Franckenstein vom preußischen Generalintendanten Botho von Hülsen an das Hoftheater in Wiesbaden, 1908 dann an die Hofoper in Berlin berufen; 1912 übernahm er die Leitung der Münchner Hofoper und war von 1914 bis 1918 deren letzter Generalintendant. Diese Position hatte er nochmals von 1924 bis 1934 an der nunmehrigen Bayerischen Staatsoper inne und prägte in seiner Amtszeit auch die Münchner Opernfestspiele. - Von einigen kleinen Flecken auf S. 1 abgesehen tadellos erhalten.
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Keller, Gottfried, Schriftsteller (1819-1890).
Gedr. Traueranzeige mit eigenh. Adresse. [Zürich, 15. X. 1888].
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Als Brief gefaltet und versandt. An den Literaturhistoriker und Dichter Adolf Stern in Dresden: "Sonnabends den 6. October, Nachmittags 3½ Uhr, verschied nach längerer Krankheit und zuletzt schweren Leiden meine liebe Schwester Regula Keller im 67. Altersjahre. Zu ihrer wohlverdienten Ruhe eingehend, wurde sie heute dem Grab übergeben". - Mit seiner zwei Jahre vor ihm verstorbenen Schwester hatte Keller seit 1861 zusammengewohnt: anfangs noch mit der 1863 verstorbenen Mutter beider, dann zu zweit in der Amtswohnung des Staatsschreibers im Steinhaus an der Kirchgasse 33, dann im Oberen Bürgli in Zürich-Enge und schließlich im Haus Thaleck in Zürich-Hottingen. Eine heitere Zusammenfassung dieser Lebensgemeinschaft gab Adèle Stoecklin in der "Schweizerischen Lehrerinnenzeitung": "Regula, die mit dem Einzug in die Staatskanzlei ihren Beruf aufgegeben hatte, führte nun dem Bruder im Sinne der Mutter den Haushalt, einfach, sparsam und mustergültig. In wohligem Behagen, wenn auch unter ständigem Gebrumm, hausten die Geschwister fortan zusammen [...]" (S. 234). - Minimal fleckig und mit einigen kleinen Falteinrissen. Adèle Stoecklin, Regula Keller. In: Schweizerische Lehrerinnenzeitung, Bd. 23 (1918/19), Heft 10, S. 233-236.
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenh. Briefkarte mit U. Bad Tölz, 24. X. 1910.
1¾ S. Qu.-kl.-8vo. Mit Kuvert. "Sehr geehrter Herr Doctor: Allerbesten Dank für den jüngsten Zeitungsausschnitt und zugleich für die mir freundlichst geliehenen Drucksachen, die ich recht ungebührlich lange behielt. Ich reiche sie Ihnen hiermit nun endlich zurück und begrüße Sie herzlich als Ihr sehr ergebener / Thomas Mann". - Bei dem Empfänger handelt es sich möglicherweise um den Arzt Dr. Hugo Eggel, den Gatten der Sängerin und Pianistin Ilse Martens (1878-1974) aus Lübeck, der Schwester von Manns frühverstorbenem Jugendfreund Armin Martens, dem realen Vorbild für Hans Hansen in der Novelle "Tonio Kröger". Ein Brief an Hugo Eggel vom 9. IX. 1914 mit gleicher Anrede und nahezu identer Schlußformel findet sich in GKFA Briefe II, S. 39.- Das unbeschriftete, seitlich aufgeschlitzte Kuvert mit kleinem Einriss.
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Marmier, Xavier, French writer (1808-1892).
Autograph letter signed. No place, 12 March (no year).
12mo. 4 pp. on bifolium. To a friend, recalling the good times they had at the salon of Madame de Villeneuve, who has recently fallen ill, mentioning that Monsieur de Saint Aignan is slowly recovering from this new crisis. Marmier further discusses a rare work by the Swiss cartoonist and writer Rodolphe Töpffer (1799-1846) which he has in his library ("Nouvelles et melanges", 1840) and promises to recommend a work by the art historian Charles Spire Blondel (1836-1900) to the commission of critics: "Je n'oublie point les bons moments que j'ai eu l'honneur de passer avec vous dans le salon de Mme de Villeneuve et il m'est agréable de penser que vous avez aussi gardé le souvenir. C'était un bon temps. Il n'y avait alors point de malades dans la noble maison. Maintenant la pauvre Mme de Villeneuve est dans un état pénible, et M. de St. Aignan se remet difficilement de sa nouvelle crise. Depuis quelques jours, il est cependant plus fort. Vous me parlez, dans votre aimable lettre, d'un écrivain [i. e. Rodolphe Töpffer] pour lequel j'ai depuis longtemps une cordiale sympathie. Je l'ai connu à Geneve et je garde précisement dans ma bibliotheque, un exemplaire doux de ses premières publications qui, si je ne me trompe, doit être rare: Nouvelles et mélanges [...] L'ouvrage que M. Blondel a consacré à votre illustre concitoyen m'intéresse vivement et vous pouvez être sur que j'en parlerai de mon mieux à la commission qui est chargée de l'examiner. Mais il a beaucoup de concurrents [...]".
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Rilke, Rainer Maria, Dichter (1875-1926).
Eigenh. Brief mit U. ("R. M. Rilke"). München, 16. XI. 1916.
1¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Richard Coudenhove-Kalergi: "Mit recht lebhafter Erinnerung habe ich Ihre Anzeige gelesen und beeile mich, Ihnen und Ihrer Gemahlin die aufmerksamsten Wünsche hinauszusenden. Aus der Adresse geht hervor, wie sehr Sie beide nun in Thätigkeit stehen; möchten die neuen Umstände Ihre Energie, so wie Sie es sich gewünscht haben, in Anspruch nehmen und beschäftigen […]". - Weiters mit der Zusicherung, "jene alte kleine Erzählung aus dem 'Simplicissimus'" für Coudenhove-Kalergis Vetter suchen zu wollen.
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Rilke, Rainer Maria, Dichter (1875-1926).
Eigenh. Brief mit U. ("R. M. Rilke"). Le Prieuré d'Etoy, Canton de Vaud, Suisse, 8. VI. 1921.
2¾ SS. auf 2 Bll. 8vo. An den Ophthalmologen, Okkultisten und Schriftsteller Rudolf Tischner (1879-1961): "Alle diese Abende habe ich über dem Buch Flournoy's zugebracht ('Esprits et Médiums') - es ist verdrießlich, das Ergebnis jener Enquete zu lesen, in der sich eben so wenig 'Erleben' und 'Natur' ausspricht, sondern immer schon der Erscheinung Entgegengebrachtes, ja Aufgedrängtes. Ich gestehe, daß mich, au bout de compte, im Augenblick die Begebenheiten der Psychoskopie (Gottseidank, daß wir die 'metrie' los sind, dank Ihrer Einführung!) am Meisten interessieren würden: es war ja auch dieses Gebiet, auf dem ich Merkwürdigstes - seinerzeit - miterleben durfte! [...]". - Im Wunsch, den Nachkriegswirren zu entkommen und die so lange unterbrochene Arbeit an den "Duineser Elegien" wieder aufzunehmen, war Rilke im Juni 1919 von München in die Schweiz gereist, wo er in Zürich die der Winterthurer Unternehmerfamilie entstammende Nanny Wunderly-Volkart (1878-1962) kennenlernte, die ihn bis zu seinem Tod finanziell unterstützte und die für Rilke angenehme Aufenthaltsorte mit der gewünschten Bedienung bereitstellte. Nach knapp zweijährigem Aufenthalt in wechselnden Unterkünften in Soglio, Locarno und Berg am Irchel fand Rilke im Sommer 1921 im Château de Muzot, einem Schlößchen oberhalb von Siders im Kanton Wallis, eine dauerhafte Wohnstätte. - Stellenweise gering fleckig und mit kleinen Randläsuren, sonst gut erhalten.
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Rolland, Romain, Schriftsteller (1866-1944).
Portraitpostkarte mit eigenh. U. O O. u. D.
1 S. 8vo.
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Salten, Felix, Schriftsteller (1869-1945).
Portraitpostkarte mit eigenh. U. O O., [24. III. 1919].
1 S. 8vo. Die Datierung lt. einer kleinen Bleistiftnotiz verso.
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Schnitzler, Arthur, Schriftsteller (1862-1931).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 3. VI. 1922.
1½ SS. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An seinen Freund, den Schriftsteller und Gynäkologen Hugo Salus (1866-1929) in Prag, mit Dank für eine Zuschrift und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen in einer der Heimatstädte der beiden Schriftsteller: "Mein lieber und verehrter Freund Salus, seien Sie für Ihre guten, schönen Worte herzlichst bedankt. Ich hoffe sehr, Ihnen im Laufe des nächsten Herbstes oder Winters die Hand drücken zu können. Auf Wiedersehen etc. sei's in Prag oder in Wien! Ihr getreuer Arthur Schnitzler / Beste Grüße Ihren Weinen". - Arthur Schnitzler ließ im Jahr 1922 nach dem Theaterskandal anlässlich der Uraufführung des "Reigen" und dem anschließenden Prozess wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses alle weiteren Aufführungen des Stückes absagen und zog sich in den Folgejahren mehr und mehr ins Privatleben zurück. - Mit leichten Stempelabklatschspuren; an den Ecken Spuren alter Montage.
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Tolstoi, Leo, Schriftsteller (1828-1910).
Eigenh. Brief mit U. ("Léon Tolstoy"). O. O., 8. II. 1905.
1 S. 8vo. Aus der Anfangszeit der revolutionären Unruhen im russischen Zarenreich (1905-07): Tolstoi sendet einem seiner vielen Besucher einen Nachtrag zu den während eines Besuchs erläuterten Themen betreffend die revolutionäre Bewegung in Georgien. - Tolstoi sei nach dem Besuch noch eingefallen, dass ein von ihm stammender Briefwechsel über das Geschehen in Georgien die "Sache" gefährden könne, und er bitte den Adressaten deshalb, Stillschweigen darüber zu bewahren: "L'idée m'est venu après votre départ q'une correspondance sur le mouvement qui se produit en Georgie, surtout provenant de moi, pourait nuire à la chose. Vous m'obligerez de n'en pas parler [...]". - Tolstoi notierte in seinem Tagebuch am 29. I. 1905 den Besuch des Georgiers und Revolutionärs M. K. Kipiani, der Tolstoi über die weitläufige regierungskritische Opposition in Georgien und über die Übernahme der Regierunggeschäfte durch das Volk informierte. Neben der Arbeit an etlichen Büchern, in die Tolstoi vertieft war, beschäftigte ihn zu jener Zeit besonders seine allgemeine regierungskritische Schrift "Edinoe na Potrebu", die im selben Jahr auch in englischer Sprache erschien ("The One Thing Needful"). - Leicht knittrig und braunfleckig.
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Auber, Daniel-François-Esprit, French composer (1782-1871).
Autograph letter signed. N. p. o. d., "Lundi".
8vo. ½ p. on bifolium. With autograph address and traces of a seal. To the pianist and educator Pierre Zimmermann, concerning a planned visit to the president: "Nous avions projeté, si tu t'en souviens, une visite au président. Voilà que je ne suis pas libre encore demain! - Garde moi ta bonne volonté pour une autre fois". - With collector's mark and number in ink. A tear to the blank leaf from breaking the seal, one pinhole, insignificant foxing, and slight ink corrosion.
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Bowie, David, English singer-songwriter and actor (1947-2016).
Photograph signed. Apparently New York, ca. 1980.
256:203 mm. Depicting Bowie onstage as John Merrick in "The Elephant Man". - Bernard Pomerance's play opened on 29 July 1980 at the Denver Centre of Performing Arts for a week-long run with Bowie in the role of John Merrick. Afterwards, the show continued on to Chicago, and then the Broadway stage. The wooden model is based on one Merrick made of St Phillip's Church, which he could see from his hospital room. - A few surface marks and defects, but overall in fine condition.
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Furtwängler, Wilhelm, Dirigent und Komponist (1886-1954).
Ms. Brief mit eigenh. U. Rom, 11. I. 1952.
1 S. Qu.-8vo. An die Gattin des Cellisten Pierre Fournier über zwei Konzerte in Paris: "Durch Konfusion ist eine Diskussion darüber entstanden, ob bei einem der beiden Konzerte der Berliner Philharmoniker im Frühjahr in Paris ein grosses [!] Gesangssolist mit tätig sein soll. Da [es] den Traditionen dieser Konzerte entspricht, Symphoniekonzerte und nicht Galakonzerte mit irgendwelchen Solisten zu machen, so habe ich, wie Sie ja selber wissen, alle Solisten bisher dafür abgelehnt. Wenn aber ein Solist, dann müsste es ein Instrumentalsolist sein, der möglichst auch ein Werk spielen könnte, was in den Rahmen dieser Konzerte passt. Da allerdings käme natürlich in erster Linie Pierre Fournier mit in Frage. Eine vorläufig als unverbindliche und diskret zu behandelnde Anfrage von mir wäre: Hätte Ihr Mann Zeit, Anfang Mai in Paris zusammen mit einem erstklassigen Geiger (vielleicht Schneiderhan) das Doppelkonzert von Brahms zu spielen? [...]".
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Halévy, Jacques Fromental, French composer (1799-1862).
Autograph letter signed. Saint Germain (Paris), Vendredi 25, n. y.
8vo. 1 p. on bifolium. Humorous letter to the pianist and educator Pierre Zimmermann, explaining that he had received Zimmermann's commission but was unable to return his manuscripts, as he forgot the keys to his Paris apartment when he wanted to pick them up. Halévy promises to try again the following day even though he has not "the time, nor the means, nor the inclination" to look at them and, in closing, rightfully apologizes for his "devilish" handwriting: "excusez moi mon cher Zimmermann. Juste [?] m’avait bien transmis votre commission. Je suis venu a Paris Samedi dernier, mais j’en fait la bêtise d’oublier la clé de mon appartement et je suis resté à ma porte. Depuis, ma femme a été très-souffrante, et je suis resté à St. Germain je voulais vous écrire, je l’aurais dû, mais le temps passe ici aussi vite qu’à Paris. J’irai demain, oui j'irai demain, et vous ferai remettre vos manuscrits, que je n’ai pas eu encore le temps, ni le moyen, ni le plaisir de regarder, puisqu’ils sont à Paris, et moi à St. Germain. Je griffonne en diable excusez-moi [...]". - Some foxing and a bent corner.
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Kontski, Antoine de, Polish pianist and composer (1816-1899).
Autograph letter signed. Paris, 12. XII. 1846.
8vo. 1 page on bifolium. To the composer Pierre-Joseph-Guillaume Zimmerman (1785-1853), presenting him with a work for piano students of which he hopes Zimmerman will approve: "Je viens soumettre à votre autorité, un ouvrage destiné aux Pianiste étudiantes. Un mot de Votre approbation sera pour moi un vrai succès. Je l'attends de cette amitité que Vous m'avez toujours temoigné et que j'apprecierai toute ma vie avec un attachement amical [...]". - A note regarding the former collector and donor on the reverse: "donné par M. Zimmermann". - With a later collector's number "64" in pencil. Traces of former mounting on reverse. A few small marginal flaws.
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Massenet, Jules, French composer (1842-1912).
Portrait postcard signed. N. p. o. d.
136 x 88 mm. With traces of former mounting (verso). Beautiful picture postcard with the composer's signature. - Gilt borders.
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Prudent, Émile, French pianist (1817-1863).
Autograph letter signed. No place, "jeudi 25".
8vo. 1 page on bifolium. To the organist and composer Louis Lefébure-Wély (1817-69) with a recommendation of the amateur musicians Monsieur and Madame Prisse, who greatly admire Lefébure, asking him to let them have the use of his organ the following Sunday: "Je viens te recommander Monsieur et Madame Prisse grand amateurs de musique et très admirateurs de ton talent. Tu me seras bien agréable si tu veux bien les admettre à ton orgue dimanche prochain [...]". - With former collector's number "59" in pencil. - Traces of former mounting.
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Strauss, Richard, Komponist (1864-1949).
Eigenh. Postkarte mit U. Marquartstein, 7. VIII. 1907.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den befreundeten Kaufmann und Kunstmäzen Willy Levin: "Werden wir uns sicher in Ostende am 26. August treffen? Wollen wir dann nicht lieber in das freier und luftiger gelegene Palace Hotel gehen? In dem teuren Schwitzkasten vom vorigen Jahr hat es mir gar nicht gefallen [...]". - Levin, Mitinhaber eines gut gehenden Berliner Konfektionsgeschäfts, unterstützte als Mäzen zahlreiche bedeutende und auch weniger bekannte Künstler seiner Zeit. Sein Salon wurde zu einem Treffpunkt der Berliner Kulturszene, in dem unter anderem Hans Pfitzner, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Richard Strauss verkehrten. Letzterer, mit dem er eng befreundet war, setzte ihm ein musikalisches Denkmal in der Figur des skatspielenden Kommerzienrats in seiner Oper "Intermezzo".
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Thalberg, Sigismund, Austrian pianist and composer (1812-1871).
Autograph letter signed. No place, "Vendredi".
8vo. 1 page on bifolium. To Madame Deterines, inviting her for 11 o'clock, as he has a lesson at 12, hoping not thereby to cause inconvenience: "Demain j'ai par extraordinaire une leçon à midi. Serait ce donc abuser de votre bonté en vous priant de venir à onze heures. Espirant que cela ne vous dérangera pas trop, je vous prie, Madame, de vouloir agréer mes hommages bien respectueux [...]". - On stationery with engraved monogram and former collector's number "58" in pencil. Traces of former mounting on the reverse.
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Zimmerman, Pierre-Joseph-Guillaume, French composer (1785-1853).
Autograph letter signed. [Postmark: Paris, 1840].
8vo. 1 page on bifolium. With autograph address verso. To the Polish pianist and composer Anton de Kontski (1816-99). Not having heard of any of the players he mentioned, he points out that he cannot assess their skills: "Il est assez plaisant et extraordinaire même [...] que je ne connaisse aucune des joueurs que dont vous me donnez le nom. Il m'est par conséquent impossible de rien dire à leur sujet, sinon que je ne les ai jamais fait travailler [...]". - With former collector's number "66" in pencil. Traces of former mounting on reverse.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 253:200 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 256:205 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 250:202 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 249:202 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 252:202 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 255:202 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Later print. 258:203 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
Reproduced with background knocked out. 257:202 mm.
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Bardot, Brigitte, French actress (b. 1934).
Signed portrait. No place or date.
A page from "Playboy". 279:205 mm.
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Dubreuilh, Simone, French journalist and writer (1912-1960).
Typescript. No place, [1949].
4to. 2 pages on 2 ff. Draft of an article in French for the magazine "Cinéma" about the 1949 French drama "Manon" directed by Henri-Georges Clouzot, calling it a "capital work, not only for French cinema, but for cinema as a whole" (transl.). The film, starring Serge Reggiani, Michel Auclair and Cécile Aubry, is a loose adaptation of the 1731 novel "Manon Lescaut" by Abbé Prévost. It won the Leone d'oro in 1949 at the Venice Film Festival and was a popular success with over three million spectators in France. - One section highlighted by a thin green ink line at the left margin. A few small marginal creases.
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Lifar, Serge, French ballet dancer and choreographer of Ukrainian origin (1905-1986).
Inscribed and signed photograph. No place, 1976.
222:179 mm. With the death of Sergei Diaghilev and the demise of the Ballet Russes, Serge Lifar became director and choreographer with the Paris Ballet, but after WWII he was accused of having been a collaborator with the German occupiers and was forced into retirement.
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[Marx, Groucho (Julius Henry), actor and entertainer (1890-1977)]. - Durgnat, Raymond.
The Marx Brothers. With Groucho's autograph signature. Vienna, Österreichisches Filmmuseum, 1966.
Small 8vo. 88 pp. Illustrated throughout. Printed original card wrappers. Signed on the upper cover during a visit to Vienna for the opening of a Marx Brothers Fetsival at the Austrian Film Museum on 25 March 1965.
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Ristori, Adelaide , Italian actress (1822-1906).
Autograph letter signed. Rome, 15. IV. 1901.
8vo. 2 pp. on bifolium. To the scholar Théodore de la Rive with thanks for his book comprising the three lectures he gave on St Francis, which she will be happy to read as soon as she overcomes an eye infection. She regrets not seeing him in Italy that spring, but hopes he will shortly return to the country that inspired his work: "Je vous suis très reconnais[s]ante de votre aimable souvenir, et vous remercie infiniment pour votre charmante lettre et pour le volume des vos trois conférences sur St. François d'Assise, que je me rejouis de lire, dès que mes yeux fatigues par une fluxion qui m'a tourmenté dernièrement, me le permettrent. Je regrette vivement de ne pas avoir en ce printemps votre aimable visite, mais j'espère que ce ne serà que partie remise, et que vous ne tarderez pas de revenir dans cette chère Italie, que vous a inspiré des pages si intéressantes [...]". - On mourning paper.
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Baenitz, Carl Gabriel, Botaniker (1837-1913).
Eigenh. Postkarte mit U. [Poststempel: Breslau], 16. IX. 1898.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse verso. An seinen Fachkollegen Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau (1856-1931), den Kustos der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), mit dem Angebot, einige Pflanzenpräparate für das Hofkabinett zu reservieren: "Sie haben mich hoch erfreut. Ich danke Ihnen herzlich! Darf ich für Ihr Museum ein Expl. derjenigen Pfl. reserviren, welche nicht in die Lief. kommen, weil in zu wenigen Expl. vorrätig? Die gedruckten Etiquetten gehen Ihnen gleich nach der Fertigstellung zu […]". - Mit wenigen Knickspuren.
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Baker, John Gilbert, English botanist (1834-1920).
Autograph postcard signed. Kew (London), 14. III. 1894.
Oblong 8vo (postcard). 1 p. To the Austrian botanist Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, thanking him for a "monograph of Galanthus", commonly known as snowdrop: "Thank you very much for the monograph of Galanthus and the other papers". - The monograph mentioned cannot be traced to the recipient as its author. John Gilbert Baker served as the keeper of the herbarium of Royal Botanic Gardens, Kew, from 1890 to 1899, while Beck was head of the Botanical Department in the K. K. Hofkabinett, now the Natural History Museum, from 1885 to 1899. - Very lightly stained.
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Bergson, Henri, French philosopher (1859-1941).
Autograph quotation signed. N. p., [1925].
4to. 3 lines. Philosophical aphorism valuing good deeds over the contemplative search for truth: "Quand on a passé sa vie à chercher le vrai, on s'aperçoit qu'on l'eût mieux employée à faire du bien". This beautiful quotation was part of the 1959 anniversary exhibition at the French national library. - Insignificantly browned. S. Pétrement, Henri Bergson, Exposition du Centenaire (Paris, Bibliothèque nationale, 21 mai-juillet 1959), p. 52, no. 276.
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Borbás, Vinczé von, Botaniker (1844-1905).
Eigenh. Brief mit U. und 6 eigenh. Postkarten mit U. Budapest und Vészto, 1886-1894.
Zusammen 7 SS. 8vo und Postkartenformat. Wissenschaftliche Korrespondenz mit Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, betreffend den Austausch von Spezies und Publikationen. In der frühesten Postkarte vom 26. XII. 1886 informiert Borbás Beck darüber, dass er bestimmte Publikationen, die ihm zugesandt worden seien, nicht benötige, sie jedoch aus Höflichkeit nicht sofort retournieren wolle: "Für die schönen Publ. ist wohl 132 Pflanzenarten gering, aber ich benöthige die zoolog. und mineralogische Abhandlungen nicht [...]". Von besonderem Interesse ist die zweite Postkarte, in der Borbás nach Fundstellen fragt und die Revision einer Klassifizierung ankündigt: "Indem Sie die Tilletia Thapteor, einen ungarischen Pilz, unter ihren Niederösterreichischen Beiträgen erwähnen, erlauben Sie mir, gefälligst fragen zu können, ob Sie vielleicht auch andere Standorte von Eisenburger Comitat erwähnen, in ihren neueren Arbeiten. Ich corrigiere natürlich jetzt meine Flora Comit. Castriferr. [...] Es wäre mir angenehm, wenn Sie meine Orobanchen gelegentlich meinem Freunde Braun übergeben möchten [...]" (Vészto, 24. VIII. 1887). In den frühen 1890er Jahren war Borbás an der Redaktion der botanischen Abteilung eines Lexikons beteiligt. In diesem Zusammenhang bittet er Beck um biographische Angaben, da er "auch die Biogr. nahmhafter Botan. Österreichs" aufnehmen wolle (Budapest, 25. X. 1892). In dieser Zeit tauschten Borbás und Beck Exemplare der Gattung Knautia (Witwenblumen) aus: "Bis 9. August war ich in Budapest, erhielt ich bis dieser Zeit die Knautien nicht. 31. dieses Monats werde ich wiederum in Budapest sein und falls Ihre gefällige Sendung noch nicht in meiner Wohnung mich [!] wartet, so bitte ich Sie ergebenst die versprochenen Knautien von Ihrer heurigen Reise mir gefälligst schicken zu wollen. Ich bitte Sie wo möglich für mein Herbar je ein Exemplar überlassen zu wollen. Ich bitte Sie, falls möglich, mir auch eine Aquilegia Dinariea geben zu wollen. Heuer sammelte ich in Ungarn auch schöne Knautien, und werde ich Ihnen gern davon was möglich überlassen" (Vészto, 27. VIII. 1894). - Papierbedingt etwas gebräunt. Mit kleineren Einrissen.
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Braudin, Erich, Botaniker (1834-1921).
Eigenh. Postkarte mit U. Travnik, 8. X. 1893.
1 S. Postkartenformat. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, mit Dank für eine Publikation zur Gattung Edraianthus und einem kurzen Bericht von einer botanischen Expedition in Bosnien: "Soeben erhielt ich Ihre so interessante Arbeit über 'Gattung Hedraeanthus'. Heuer bereiste ich die Gegend bis an die Dinara vom Jezero bei Jajce [...] bis über Gerzovo an die Klekovaca. Gnaphalium Leontopodium fand ich auf der Šator planina und der stara Dinara bei Grahovo [...]". - Papierbedingt etwas gebräunt. Mit einer Knickfalte im rechten unteren Eck.
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Brefeld, Oscar, Botaniker und Mykologe (1839-1925).
2 eigenh. Postkarten mit U. Münster, 7. VI. 1891 und 29. X. 1897.
Zusammen 2 SS. Postkartenformat. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, bezüglich des Austauschs und der Bestimmung von Pilz-Spezies der Gattungen Ustilaginomycetes und Guepinia: "Haben Sie aufrichtigen Dank für die gütigst gesandte Ustilago Cingens auf Linaria genistifolia. Der Pilz war mir neu. Die Sporen keimen leider nicht gleich, sondern erst nach einer Ruheperiode. Ich habe daher das Material eingelegt um es Keimfähig zu machen, was hoffentlich gelingen wird [...]" (7. VI. 1891). - "Der gesandte Pilz ist Guepinia Peziza, ein Dacrymycete, dessen Untersuchung schon seit mehreren Jahren bei mir ruht [...]" (29. X. 1897). - Oscar Brefeld ist für die Entwicklung eines Einzel-Kulturverfahrens durch Isolierung von in Nährmedien auskeimenden Sporen bekannt. Dadurch konnte Brefeld den Entwicklungsgang von Pilzen von der keimenden Spore an beobachten. - Papierbedingt etwas gebräunt.
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Breidler, Johann, Botaniker (1828-1913).
Eigenh. Postkarte mit U. Graz, 28. XI. 1896.
1 S. Postkartenformat. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, mit Dank für die Zusendung des 8. Teils von Becks "Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hercegovina", erschienen in den Annalen des K. K. Naturhistorischen Hofmuseums: "Empfangen Sie meinen verbindlichsten Dank für das mir gütigst gesendete neue Heft (VIII. Theil) Ihrer sehr werthvollen Flora von Bosnien und Herzegovina [...]". - Papierbedingt etwas gebräunt.
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Celakovsky, Ladislav Josef, Botaniker (1864-1916).
2 eigenh. Postkarten mit U. Prag, 12. I. 1892 und 12. II. 1892.
2 SS. Postkartenformat. Zusammen mit einer Liste von Pflanzenproben in der Hand des Empfängers. An den Botaniker Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, mit Dank für die Zusendung eines Artikels und der Bitte um Pflanzenproben, deren Ankunft in der späteren Postkarte angezeigt wird: "Vielen Dank für die freundliche Übesendung Ihrer Flora von Südbosnien VI. Danebst lese ich, dass Sie den Rumex angiocarpus Murbeck am Mittagsberge bei Stubenbach gesammelt haben. Da mich die Sache als Böhmens Floristen interessiert und ich diese Rumex auch noch nicht aus Autopsie kenne, so würden Sie mich sehr verbinden, wenn Sie mir die Pflanze zur Ansicht auf kurze Zeit, aber recht bald zusenden würden. Vielleicht könnten Sie auch den schon einmal angesprochenen Bastard Pinus digenea Beck beilegen [...]" (Prag, 12. I. 1892). - "Die Coniferen und Rumex angiocarpus habe ich erhalten, wofür ich bestens danke. Ich werde sie bald wieder zurücksenden. Ein Dupplicat der Pinus digenea haben Sie also wohl nicht mehr zur Verfügung? Der Rumex angioc. ist ein sonderbares Ding: die Verwachsung der inneren Perigonzipfel mit der Frucht scheint ein sehr gutes Merkmal zu sein, und doch frappiert die sonstige Übereinstimmung der Pflanze mit R. acetosella L. Auth. Darum ist mir der Artwerth dieser Form doch noch zweifelhaft. Ich hoffe sie übrigens lebend studieren zu können, da sie auch bei Prag schon von Opiz gesammelt ist; auch von anderen böhmischen Standorten haben wir sie, wie eine Revision des Museumsherbars mir gezeigt hat. Sonderbar ist das Vorkommen im rauhen Böhmerwalde für eine angeblich südlichere Pflanze. Hier stecken noch manche Räthsel [...]" (Prag, 12. II. 1892). - Die Liste auf Papier mit lithograph. Schriftzug "Herbar. Beck." mit den erwähnten Proben ist auf die frühere Karte montiert. Papierbedingt etwas gebräunt, leicht tintenfleckig.
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Drude, Carl Georg Oscar, Botaniker (1852-1933).
3 eigenh. Postkarten mit U. Dresden, 1885-1898.
Zusammen 3 SS. Postkartenformat. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, mit Dank für zugesandte Publikationen, darunter Teile von Becks "Flora von Südbosnien und der angrenzenden Hercegovina". In der frühesten Karte gratuliert Drude Beck zu seiner Ernennung zum Leiter der Botanischen Abteilung des Naturhistorischen Hofmuseums: "Ihre sehr schöne und mich sehr interessierende Arbeit habe ich damals richtig erhalten und bin gerade jetzt mit ihrer Lectüre beschäftigt. Ich hatte mir vorgenommen, nach derselben Ihnen zu schreiben und Ihnen meinen herzlichsten Dank auszusprechen, was ich nun heute flüchtig und vorläufig thue. Dass Sie Vorstand des K. K. botanischen Hofcabinets geworden sind - was ich mit Reichardt's Tode zusammenreime - erfreut mich sehr und ich erlaube mir meinen freundschaftlichsten Glückwunsch dazu" (26. IX. 1885). Der in der Postkarte erwähnte Heinrich Wilhelm Reichardt (1835-85) hatte die botanische Sammlung von 1878 bis zu seinem Tod geleitet. - Papierbedingt etwas gebräunt.
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Edison, Thomas Alva, American inventor and businessman (1847-1931).
Typed letter signed ("Thos A. Edison"). Orange (New Jersey), 19. V. 1923.
4to. 1 p. To the French inventor and engineer Édouard Belin (1876-1933), confirming the receipt of a photograph: "I am writing to acknowledge the receipt of your photograph which you have kindly inscribed for me. It is a very good picture of you and I have had it framed and it is hanging in my Library at the Laboratory". - Édouard Belin met Edison at least once and apparently made a good impression. The first transatlantic phototelegraphic connection based on Belin's invention called Bélinographe had been established in 1921. - On stationery with lithographed letterhead of the Edison laboratory: "From the Laboratory of Thomas A. Edison, Orange N.J.". - Somewhat browned; several pinholes and traces of former mounting on verso.
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Eichenfeld, Michael Ritter von, Botaniker (1839-1916).
Eigenh Briefkarte mit U. Wien, 6. V. 1893.
1 S. Kl.-8vo. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, mit Dank für eine botanische Zeichnung: "Meinen verbindlichsten Dank für die freundliche Aufmerksamkeit, welche Sie mir durch Ihre Karte mit der prächtigen Zeichnung erwiesen, welche mir meinen Zweifel stützt, dass die von mir in Panereggio gefundene Pflanze mit der der Dürrnsteiner Pflanze identisch ist [...]". - Minimal angeschmutzt.
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Einstein, Albert, Physiker und Nobelpreisträger (1879-1955).
Eigenh. Brief mit U. Princeton, NJ, 13. III. 1935.
½ S. 4to. An den polnischen Erfinder, Komponisten und Pianisten Józef Hofmann, damals Direktor des Curtis Institute of Music in Philadelphia: "Es ist wirklich sehr liebenswürdig von Ihnen, meiner bei dieser schönen Gelegenheit zu denken. Es würde mir in der Tat die grösste Freude machen, Rossinis lebenssprudelndes Werk nach langen Jahren wieder zu geniessen. Ich habe aber für den Abend des 24. eine Einladung angenommen und kann es nicht mehr rückgängig machen [...]".
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Fiala, Franz, Botaniker, Chemiker und Prähistoriker (1861-1898).
Eigenh Briefkarte mit U. Sarajevo, 8. II. 1888.
1 S. Kl.-8vo. Dankesschreiben für eine übersandte Publikation an Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien: "In Folge eines längeren Unwohlseins kam ich nicht in die Lage meinen besten Dank für das gütigst übersandte Exemplar Ihrer Flora Südbosniens rechtzeitig abstatten zu können. Ein unangenehmer Lungencatarrh zwang mich auf längere Zeit Bett und Zimmer zu hüten, so dass ich erst heute dazu komme, meiner Dankesverpflichtung nach längerer Dauer Genüge zu leisten [...]“. - Etwas angeschmutzt. Mit Einrissen im Falz.
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Formanek, Eduard, Pflanzenbiologe (1845-1900).
Eigenh. Briefkarte mit U. Brünn, 12. V. 1889.
1 S. Kl.-8vo. Dankschreiben an Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, für übersandte Publikationen: "Für die gnädigste Übersendung der höchst interessanten und werthvollen Abhandlungen über Pinus leucodermis und die alpine Vegetation der südbosnisch-herzegovinischen Hochgebirge, in welchen ich so viel Anregendes und Belehrendes vorfand, geruhen meinen tiefgefühlten und herzinnigsten Dank gütigst entgegenzunehmen […]". - Wohlerhalten.
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