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Hofmann, Wolfgang, Redakteur (fl. 1920er Jahre).
Ms. Sentenz mit eigenh. U. und eh. Korrekturen. O. O. u. D.
2 SS. auf 2 Bll. Folio (210:330 mm). Jedes Blatt aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). Mit einem einleitenden "Lobspruch" Walters von der Vogelweide auf die deutsche Erziehung ("tiutschiu zuht") aus der strophischen Dichtung "Ir sult sprechen willekomen": "Wir liegen heute rettungslos in den Ketten des Versailler Vertrages, und es gibt nach menschlichem Ermessen kein Mittel der Gewalt oder auch nur der Diplomatie, dieses Joch in absehbarer Zeit abzuschütteln. Und das wäre noch nicht einmal das Schlimmste: gefährlicher scheint mir die immer weiteren Kreisen unseres Volkes Platz greifende Gewöhnung an dieses Zustand [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Wolfgang Hofmann wurde als Schriftleiter der satirischen Wochenschrift "Kladderadatsch" für die Anthologie angefragt. Koslowsky 340.
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Hoinka, Georg, Militärgeistlicher (fl. 1920).
Eigenhändige Sentenz mit eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug. Oppeln, o. D.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Deutschland kann nicht zu Grunde gehen. Sein Name bedeutet die größte Kraft. Sein Name bedeutet die höchste Ehre. Sein Name bedeutet die ganze Welt. Sein Name bedeutet das Feuer, das vom Himmel fiel. Einst wird kommen ein Tag, da werden verschwinden die Müden und Entseelten [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. - Mit feinen Einschnitten im Formularteil. Koslowsky 49.
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Holleben, Franz von, Vizeadmiral (1863-1938).
Eigenhändige Sentenz mit U. O. O. u. D.
½ S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Bismarck'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Nur Völker mit stark ausgeprägtem Nationalgefühl und Nationalstolz können parlamentarisch und demokratisch regiert werden. Das deutsche Volk ist vorläufig seiner ganzen Geschichte und seiner eigenbrödlerischen Eigenart nach noch nicht dafür geeignet [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. Koslowsky 66.
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Horn, Rudolf von, Militär (1866-1934).
Eigenhändige Sentenz mit U. Berlin, 11. VII. 1928.
1 S. Folio (218:287 mm). Aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Ein Volk, das seine stolze Vergangenheit vergißt, wird niemals eine große Zukunft haben. Dem Andenken an unsere gefallenen Söhne, Brüder und Kameraden sind wir es schuldig, uns unserer ruhmreichen Geschichte stets bewußt zu bleiben und unsere Jugend mit den Großtaten ihrer Väter vertraut zu machen [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Rudolf von Horn trat nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst vor allem als Präsident des Reichskriegerbundes "Kyffhäuser" in Erscheinung. Koslowsky 93.
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Hüpgens, Theodor, Journalist und Politiker (1886-1969).
Ms. Sentenz mit eigenh. U., eh. Korrekturen und ms. ausgefülltem Formularteil. Berlin, o. D.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit ms, Kopfzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft'" und ms. Formular für biograph. Daten (Kopie), aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Die Zerrissenheit des deutschen Volkes, unter der wir alle leiden und die immer wieder auch die grossherzigsten Pläne zerstört und alle geistigen Aufgaben im letzten Sinne unlöslich zu machen scheint, stammt aus der Zerklüftung unseres Bildungswesens. Jede Schicht, ja jeder Stand lebt in einer anderen geistigen Welt [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Der Zentrumspolitiker Theodor Hüpgens wurde als Generaldirektor des "Bühnenvolksbunds" für die Anthologie angefragt. Koslowsky 316.
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Jacquard, Joseph Marie Charles, weaver and early ‘computer programmer’ (1752-1834).
Handwritten receipt for rent, signed "J. C. Jacquard". Oullins, 19. V. 1823.
19 x 11 cm, docketed in a contemporary hand on verso. Also signed by a certain Madame Fleury. Jacquard spent his retirement in Oullins, just outside Lyon, where he died in 1834. "He played an important role in the development of the earliest programmable loom (the ‘Jacquard loom’), which in turn played an important role in the development of other programmable machines, such as computers" (Center for Computing History). Charles Babbage (1791-1871) would go on to adapt Jacquard’s programmable loom into his celebrated (but never completed) ‘Analytical Engine’, which ran on Jacquardian punch-cards. - The text reads: "Nous soussigniés avons recus de Monsieur Dombre la somme de Deux cents cinquante francs, pour le segond [sic] et dernier demi Terme, des Apartments que nous lui avons loués a Oullin, le tous conforme au Bail que nous avons passers Double a Lyon le 23 Septembre 1822" ("We the undersigned have received from Monsieur Dombre the sum of two hundred and fifty francs, for the second and last half-term, of the apartments which we rented to him in Oullin, all in accordance with the lease which we both signed in Lyon on 23 September 1822"). - Jacquard autographs are formidably rare in the trade. The only recorded specimen, a 2½ page manuscript by Jacquard about his loom, commanded $26,400 at Christie's in 2005.
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Kronfeld, Robert, Segelflugpionier (1904-1948).
Visitkarte mit U. O. O. u. D.
Visitkartenformat. Schönes Autogramm von Robert Kronfeld, der am 29. Mai 1929 als erster Mensch mehr als 100 km im Segelflug zurücklegte und mehrere Strecken- und Höhenrekorde aufstellte. Am 21. Juni 1931 überquerter er als erster Segelflieger den Ärmelkanal in beiden Richtungen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft emigrierte Kronfeld 1933 nach England und nahm 1939 die britische Staatsbürgerschaft an. Im 2. Weltkrieg diente er in der Royal Air Force und erreichte den Rang eines Staffelführers. Am 12. Februar 1948 führte Kronfeld einen Probeflug mit dem Nurflügel-Gleiter General Aircraft GAL.56 durch. Das noch unausgereifte Fluggerät geriet bald nach dem Ausklinken ins Trudeln, überschlug sich und stürzte aus 5000 m Höhe nahe dem Ort Lasham in Südengland ab. Ein ebenfalls an Bord befindlicher Beobachter konnte sich mit einem Fallschirmsprung retten, Robert Kronfeld selbst kam bei dem Absturz ums Leben. - Auf der Versoseite der Visitkarte eines Heinrich Wallechners. Mit Spuren von alter Montage und Sammlervermerk in Blei. Der Name des Visitkartenbesitzers in blauer Tinte durchgestrichen.
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Marcheselli, Stefano, Jesuit (fl. 1773).
Manuskript mit eigenh. U. [Parma], 18. Jh.
(20) SS. auf 5 Doppelbl. Italienische Handschrift auf Papier. Kl.-Folio (ca. 205 x 296 mm). Lobgedicht auf Kardinal Scipione Borghese (1734-82), der sich als einer der engsten Mitarbeiter von Papst Clemens XIII. in den letzten Jahren seines Pontifikats vehement für die Jesuiten einsetzte. Diese Position änderte er jedoch schnell unter dem Pontifikat von Clemens XIV., der schließlich die Gesellschaft Jesu 1773 auflöste. Auf dem Umschlag wohl fälschlich Giuseppe Marcheselli zugeschrieben. - Beiliegend ein eh. Sonett mit U. desselben an Luigi Parisi in Ferrara, datiert Comacchio, 22. X. 1773 (1 S. auf Doppelblatt, 4to, mit eh Adresse verso). Auf dem Gegenblatt eine anonyme Notiz, die von einem Zusamentreffen mit Marcheselli am 13. Oktober 1773 in Comacchio berichtet und erklärt, dass das Sonett auf den heftigen Sturm, der zu diesem Zeitpunkt die Stadt heimsuchte, Bezug nehme: "Ai 13. di ottobre del 1773 fui in Comacchio, e mi venne à trovar due volte in casa il Signore Marcheselli. Non mi ci trovó mai; la terza volta ni incontró appena rescito di casa in compagnia di alcuni altri [...] in qual giorno era un vento terribile, che non si potea star fermo per istrada. Á ció allude il Sonetto del mentovato Signor Marcheselli, che si fermó pochi momenti á discorrer meco, ambedue soprafati dal vento, e dalla polvere inalzata". - Mit kleinen Einrissen durch Siegelöffnung.
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Marx, Karl, philosopher and economist (1818-1883).
Autograph letter signed ("Karl Marx"). [London], 41 Maitland Park Road, 28. VIII. 1878.
8vo (115 x 175 mm). Ink on paper. ½ p. Stored in custom-made red half morocco case. To "Mess. Longmans & Co", in English: "Sirs, The firm of Faesy and Frick (Vienna) have asked me to forward them through you 2 copies of my book 'Misere de la Philosophie'. Please to inform them that the edition is completely exhausted. I have myself in vain tried to get some copies second hand for a correspondent at St. Petersburgh. Yours obediently [...]". - Traces of a vertical and horizontal fold. Well preserved. Not in: Marx/Engels, Werke vol. 34 (Briefe Januar 1875 - Dezember 1880).
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Napoleon / Lapi, Pierre Joseph Christian / Marchand, Louis Joseph.
Proclamation of the Governor of Elba after the Departure of Bonaparte dated 27 February 1815. Proclama. Il Generale Lapi Governatore dell'Isola dell' Elba, Ciambellano di S. M. L'Imperatore Napoleone, Direttore dei Domini, e beni Particolare della Corona…. Publicato in Portoferraio li 27 febraio 1815. Portoferraio, Elba, 27. II. 1815.
3 items: 1) Single folio [29 x 20.7 cm] on laid paper, watermarked with a fleur-de-lis, with Italian text beginning: "Abitanti. Il Nostro Augustissimo Sovrano richiamato dalla Divina Providenza alla sua antica gloria, ha dovuto abbandonare la nostra Isola…". Docketed on verso by a contemporary English hand: "Proclamation of the Governor of Elba after the Departure of Bonaparte dated 27 February 1815". - 2) Bifolium [26 x 20 cm] on laid paper, watermarked with an unidentified two-letter monogram, with fair copies of the same Italian text repeated on each recto. - 3) Single folio notepaper [19 x 13 cm] on laid, unwatermarked paper, with 1.5 pp of English text, headed "Proclamation to the Soldiers of the 7th Military Division". With a handful of corrections. A remarkable assortment of contemporary manuscript ephemera relating to Napoleon's infamous escape from Elba on the night of 26 February 1815. Lapi, a medic by profession, had been secretly promoted to Brigadier General by Napoleon upon his departure. The present proclamation, dated the day after the escape, was probably intended to be copied and circulated in manuscript for the benefit of the inhabitants of Elba, and we have traced no record of its having been printed. - The text of Lapi's proclamation explains to the Elbans that he has been placed in charge of the island in Napoleon's stead, and exhorts them to keep order during the Emperor's absence. Marchand (1791-1876) was a 24-year-old devotee and valet-du-chambre of Napoleon, but issued his own proclamation as a 'Lieutenant General' - here rendered into slightly unidiomatic English by a contemporary hand. The text was meant to urge French soldiers to re-embrace their former leader: - "Soldiers, Bonaparte has landed on our coast, and advences [sic] into the interior of France. Let us Remember that he has disengaged us from our oaths, and that we have taken others to the king. You will be faithfull to Honour and to your Duty and this storm will be soon Dispersed. We will see then a beautifull Country be come Powerfull and happy. But if on the Contrary you suffer yourselves to be led by perfidious Councils every unhappiness will be thundred [sic] upon us. France will be again Invaded by Foreign armies, your Parents Pillaged, your villages ravaged, and our Enemies Divid among themselves our Country. Soldiers, you know your cheifs [sic], you know that they are incapable of conducting you otherwise than on the Road of Hoñor. Your cheifs [sic] have an entire confidence in you; Listen always to their vice [sic], and the Country will not be come a Prey to the Enemy. Signed the Lieutenant General Count Marchand". - The English docket inscription on Lapi's proclamation and the English translation of Marchand's proclamation strongly suggest that the present documents originated in the British commission resident on Elba, led by Colonel Neil Campbell.
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Padilla, Pedro de, Spanish military officer and statesman (d. 1599).
Document signed. Together with a printed decree. Milan, 6 March and 30 March 1595.
Folio. 2 pp. on bifolium with address and papered seal. Decree: large folio (ca. 430 x 540 mm) with printed coat of arms. Two documents from Padilla's short term in 1595 as acting Spanish Governor of Milan, substiting for Juan Fernández de Velasco, 5th Duke of Frías. The signed document concerns a new duty on salt shipments to Milan on the river Po imposed by the Duke of Mantua, Vincenzo I Gonzaga. Padilla approves the suggestion of the Milanese magistrate to send a legate to the Duke so as to "represent the damage to his Majesty" and negotiate the tax. - The printed decree announces an extensive privilege for the production, storage, acquisition, and sale of saltpeter in the Duchy granted to Ruggero Robecco and his representatives. - Pedro de Padilla was a general of John of Austria from 1569 to 1571, serving in the decisive Battle of Lepanto. From 1585 to 1589, Padilla served as Governor of Oran and Mazalquivir in Algeria. Following his brief assignment as acting Governor of Milan, Padilla returned to Granada, where he died in 1599. - Handwritten document co-signed by three Spanish officials and with parallel cuts typical for Spanish-Milanese documents. With browning to the margins and minor tears, several small holes partly affecting the text. - The printed decree shows traces of folds and two insignificant tears to the folds. The year 1595 and the word 'saltpeter' are noted in brown ink on the verso of the document.
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[Philip II, King of Spain (1527-1598)].
Eulogy for Philip II of Spain in an engraved frame. In Latin. N. p., 1599.
Large folio (ca. 428 x 291 mm). 1 p. Mounted on paper and modern cardboard, matted (565 x 411 mm). Beautiful calligraphy, apparently by two hands, of a eulogy for King Philip II of Spain, who had died at El Escorial near Madrid on 13 September 1598. Surprisingly, Philip's year of death is erroneously given as 1599 and his age as 72. The text focuses mostly on Spanish military achievements during Philip's reign, such as the Battle of St. Quentin against the French, which led to the Peace of Cateau-Cambrésis in 1559, successes in the Ottoman-Habsburg wars, the infamous Sack of Antwerp in 1576, which ultimately fueled the Dutch Revolt, and Philip's ascension to the Portuguese throne following the Battle of Alcântara (1580). His most important generals, the Duke of Alba and John of Austria, are personally mentioned. The bellicose theme of the eulogy is mirrored in the high-quality copper engraving of military trophies that frames the text. - Minimal foxing.
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[Pius VI., Papst (d. i. Giovanni Angelo Graf Braschi, 1717-1799)].
Päpstliches Breve. Rom, 7. XI. 1775.
Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 S. Qu.-folio (ca. 175:415 mm). Mit Adresse verso. Erteilt Franz Xaver Dosch in Regensburg 13 Monate vor dem vorgeschriebenen Alter die Priesterweihe: "Tecum ut si, et quando tredecim menses tantum tibi de aetate ad id a sacro concilio Tridentino requisita defecerint, defectu huiusmodi non obstante, si nullum aliud canonicum tibi obstet impedimentum, et dummodo tu ad id reperiaris idoneus, servatisque alias servandis, ad dictum sacrum Presbiteratus Ordinem promoveri, et promotus in illo etiam in Altaris ministerio ministrare libere et licite valeas, auctoritate Apostolica tenore praesentium dispensamus [...]". - Mit der Unterschrift des Kardinals de Comitibus. Etwas wasserfleckig.
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Sonthonax, Léger-Félicité, abolitionist Governor of Saint-Domingue (1763-1813).
Autograph letter signed. Au Cap (Haiti), "le 24 Nivoise, l'an 5" [i.e., 14 Jan. 1796].
4to (225 x 190 mm). A bifolium on printed letterhead of the Revolutionary government in Saint-Domingue (Haiti), signed "salut et fraternité". Address and remains of red seal on verso of second leaf. In 1792 Sonthonax had been dispatched to Saint-Domingue to quell the slave rebellion, but due to his abolitionist ideas he became deeply unpopular with the white plantation owners. The 'grands blancs' of the island turned against him and invited the British to invade, hoping for the restoration of slavery. The present letter was written while Sonthonax was directing the defence of Le Cap Français, the northern port home to a large population of free black citizens: "Au directeur de l'Artillerie au Cap. Je vous renvoye, Citoyen, une demande qu'a addressee à la Commission le Commandant de Bombarde. Je vous invite à pèser l'utilité de l'objet de cette demande et à donner ensuite tels ordres que vous paraitront convenables. Vous voudrez bien m'accuser reception de cette Lettre et de la pièce qui y est Jointe. Salut et fraternité, Sonthonax". - Sonthonax was a prominent French abolitionist and became the first French legislator to outlaw slavery, promulgating a decree on 29 August 1793 to free slaves in the northern province of Saint-Domingue (modern-day Haiti). The Revolutionary Convention in Paris would subsequently pass a broader abolition of slavery in all French colonies on 4 February 1794.
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Ungarelli, Luigi Maria, Italian egyptologist and Barnabite (1779-1845).
Autograph manuscript signed. N. p., [1823].
4to. Latin manuscript on paper. 1½ pp. Beautiful manuscript of Ungarelli's extensive obituary for his fellow Barnabite Antonio Maria Grandio (1761-1822), published with slight departures in the "Effemeridi letterarie di Roma" (1823), pp. 266f. - Luigi Maria Ungarelli was a student of Ippolito Rosellini, the first Italian disciple of Jean-François Champollion and a participant in Champollion's Egyptian expedition of 1828-29. From 1839 Ungarelli was the first curator of the newly-founded Gregorian Egyptian Museum, today a part of the Vatican Museum. - Insignificant foxing; well preserved.
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Heine, Anselma, Schriftstellerin (1855-1930).
Eigenhändige Sentenz mit U. O. O. u. D.
½ S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Was ist 'Zukunft'? Ein Endziel? Und wann ist 'Zukunft'? Morgen? Übermorgen? In hundert Jahren? Zukunft ist ein, immer wieder neuer, Übergang. Zukunft ist die ermutigende Fata morgana in der Wüste [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. - Anselma Heine lebte nach ersten schriftstellerischen Erfolgen als freie Autorin und Journalistin. Sie verkehrte in Berliner Künstler- und Literatenkreisen und unternahm zahlreiche Reisen innerhalb Europas. In den 1920ern veröffentlichte sie mehr als zehn Werke, darunter "Die Erscheinung" (Berlin 1927). - Mit leichtem Tintenabklatsch. Koslowsky 220.
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Heller, Leo, Schriftsteller (1876-1941).
Eigenhändige Sentenz mit U., eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug. Berlin, 9. VI. 1928.
¾ S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Deutschlands Zukunft wird sich erst dann entscheiden, bis sich das deutsche Volk wieder gefunden haben wird ... der Finderlohn ist neue Kraft und Größe [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. - Leo Heller verfasste in den 1920er Jahren zahlreiche Werke, darunter sein bekanntester Titel "Aus Pennen und Kaschemmen: Lieder aus dem Norden Berlins" (Berlin 1921), außerdem eine Reihe von Studien zum Berliner Verbrechermilieu in Zusammenarbeit mit dem Kriminalkommissar Ernst Engelbrecht. Heller war ständiger Mitarbeiter im Kabarett "Die Wespen" und der "Wilden Bühne" unter der Leitung von Trude Hesterberg, der er auch die Nachlassverwaltung übertrug. - Leicht fingerfleckig. Koslowsky 90.
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Henckell, Karl, Schriftsteller (1864-1929).
Eigenhändige Sentenz mit U. Bern, o. D.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). In Form eines Gedichts mit dem Titel "Deutsche Sendung": "Über die Grenzen tragen / Wir Wesen, Wirken und Wort, / Weiten Weltsinn, geistmächtiges Wagen / Errungener Freiheit fort [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. - Zu Beginn der 1920er Jahre waren Karl Henckells "Gesammelte Werke in 5 Bänden" erschienen. - Kalligraphisch ansprechend gestaltetes Blatt. Koslowsky 280.
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Herzog, Rudolf, Schriftsteller (1869-1943).
Eigenhändige Sentenz mit U., mit eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug. Reinbreitbach, o. D.
½ S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Wären wir Männer, einig von der Maas zur Memel, so wäre es eine Beleidigung, nach 'Deutschlands Zukunft' zu fragen. Also werden wir Männer [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Rudolf Herzog brillierte in seinen schriftstellerischen Werken, wenn er "die ihm vertraute heimatliche Welt schildern konnte, [seine Romane] spiegeln unbewußt die Wilhelminische Epoche mit all ihren Vorzügen und Fehlern [...] Besonders verhängnisvoll ist die völlige Unfähigkeit, selbstkritisch zu sein. Darum wird die Schuld an der Niederlage von 1918 bei den demokratischen Kräften gesucht, die in einigen Romanen heftig angegriffen werden" (NDB VIII, 741). Koslowsky 16.
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Hirschfeld, Georg, Schriftsteller (1873-1942).
Eigenhändige Sentenz mit U. O. O. u. D.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Die Lehre der Vergangenheit wird Deutschlands Zukunft bilden, wenn die Schule des Lebens Schüler umfaßt, deren Gemeinschaft in geklärtem, glücklichem Geist Geschichte nicht aus toten Klassensymbolen, sondern aus der lebendigen Betätigung aller Volkskräfte lernt [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Durch die Förderung Georg Hauptmanns und Otto Brahms erreichten Hirschfelds Schriften um die Jahrhundertwende beachtliche Auflagenstärken (vgl. NDB IX, 224). In den 1920ern konnte Hirschfeld jährlich meist mehrere Werke veröffentlichen, darunter die Romane "Lord Byron" (Wien 1926) und "Das Heiligenblut" (München 1928). Koslowsky 159.
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Höcker, Paul Oskar, Schriftsteller (1865-1944).
Eigenhändige Sentenz mit U., eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug. Berlin, 1928.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Luther, Bach, Friedrich, Goethe, Beethoven, Bismarck, die deutschen Trutzgestalten der letzten vier Jahrhunderte, sie sind in ihrer Ewigkeitswirkung so unerschütterlich, daß uns um das Deutschland der kommenden vier Jahrhunderte nicht bange zu sein braucht [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Koslowsky 47.
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Huch, Rudolf (Pseud. A. Schuster), Schriftsteller (1862-1943).
Eigenhändige Sentenz mit U. O. O. u. D.
½ S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Wenn sich das deutsche Volk auf sich selbst besinnt, wenn es den Geist des Mammon überwindet, wird keine Macht der Erde seinen Aufstieg verhindern [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. - Rudolf Huch, der Bruder der Schriftstellerin Ricarda Huch, lebte nach 1920 als Justizrat in Bad Harzburg und hatte neben seinen bekannten frühen, humorvoll konstruktiv-kritischen Werken "Die Familie Hellmann" und "Die beiden Ritterhelm" 1927 den Roman "Spiel am Ufer" geschaffen. Koslowsky 154.
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Hülsen, Hans von, Schriftsteller (1890-1968).
Eigenhändige Sentenz mit U., eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug. Berlin-Schöneberg, 11. VI. 1928.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). In Gedichtform zu drei Strophen mit je vier Zeilen: "Frag Silvester! Das Alte / Geht, und das Neue beginnt: / Während ich mählich erkalte, / Reckt sich zur Flamme mein Kind // Wache, Flämmchen, und glühe! [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Hans von Hülsen, Freund und Biograph Gerhart Hauptmanns, machte sich in den 1920er Jahren als Dichter von Romanen mit westpreußischen ("Fortuna von Danzig", "Güldenboden") und brandenburgischen Motiven ("Der Schatz im Acker") einen Namen. Koslowsky 159.
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Huppert, Hugo, Schriftsteller (1902-1982).
Eigenh. Auszüge "Aus Rilkes 'Stundenbuch'". O. O. u. D.
Ca. 48½ SS. auf 26 (von 27) Doppelbll. zweier gleichartiger Druckschrifthefte. (2), (4)-45, (5), (2) SS. (2), (4)-45, (5), (2) (davon 8 SS. Broschur) SS. 8vo. Die Hefte jeweils mit gedr. Originalbroschur, Klammerheftung und Frontispizportrait L. M. Kaganowitschs, zus. geheftet. Mit Schutzumschlag aus gedr. Buchseiten (Russisch) und hs. Titel. Die russische Druckschrift "Voprosy zheleznodorozhnogo transport v svyazi so Stakhanovskim svizheniem" ("Fragen der Eisenbahn in Zusammenhang mit der Stachanow-Bewegung", Moskau 1935) des Stalin-Vertrauten Lasar Kaganowitsch diente dem Schriftsteller, Kritiker und einstigen Literaturstudenten Hugo Huppert als meist interlinear benutztes Schreibheft für Auszüge aus Rainer Maria Rilkes "Stundenbuch", welches Rilke seinerzeit seiner Geliebten, der in St. Petersburg geborenen Schriftstellerin und Philosophin Lou Andreas-Salomé, gewidmet hatte. Es sind Auszüge aus zwei Teilen des "Stundenbuchs" wiedergegeben, dem "Buch vom mönchischen Leben" (1899, die Gedichte 6, 15, 16, 18, 19, 22-25, 28-31, 38,39, 41-43) und dem "Buch von der Pilgerschaft" (1901, die Gedichte 47, 52-55, 58, 60-62, 66-68, 70, 74, 80, 81, 83-88, 90, 91-95, 97): "Ich lebe grad, da das Jahrhundert geht, / Man fühlt den Wind von einem großen Blatt, / das Gott und du und ich beschrieben hat / und das sich hoch in fremden Händen dreht. / Man fühlt den Glanz von einer neuen Seite, / auf der noch alles werden kann [...]". - Huppert hatte in den 1930er Jahren am Marx-Engels-Institut an der Marx-Engels-Gesamtausgabe mitgearbeitet, danach studierte er bis 1935 Literatur am Moskauer "Institut der Roten Professur", wo er Maxim Gorki kennenlernte. - Einliegend drei Belege in russischer Sprache, verso mit zwei eh. Gedichten, ebenfalls in russischer Sprache ("Derevya" ["Bäume"] und "Moreplavately" ["Matrosen"]), datiert in die 1920er Jahre in Berlin. Leicht gebräunt an den Rändern, der Schutzumschlag papierbedingt etwas brüchig. Der hs. Text teilweise mit Rot- und Grünstift markiert mit Markierung übersprungener Textteile.
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[Huppert, Hugo, Schriftsteller (1902-1982)].
Kleine Foto- und Korrespondenz-Sammlung aus dem Freundeskreis Hupperts. Berlin, Wittenberg-Piesteritz und o. O., 1964, 1969, 1970 und o. D.
Zus. 6 Bll. Eine hs. Briefkarte, ein ms. Brief mit hs. Zusatz. Mit 2 Kuverts, davon eines mit hs., eines mit ms. Adresse. 9 Originalphotographien (davon 8 in Farbe u. eine Portraitphotographie), 2 Portraitkarten (davon eine mit hs. Widmung) u. eine Postkarte mit zwei Signaturen [?]. 8vo und 4to. Mit Beilagen (s. u.). Der ms. Brief mit eh. Zusatz und U. ("ich"), die eh. Briefkarte mit U. ("Hans") von dem Schriftsteller Hans Lorbeer an seinen Freund Hugo Huppert. Mit besten Grüßen zum 62. Geburtstag Hupperts auch im Namen seiner Ehefrau Elsa (geborene Brahms) und "Martchen", mit einer Klage darüber, ganz von seinem Verlag aufs Abstellgleis geschoben worden zu sein, sowie mit Grüßen an Hupperts dritte Frau "Finni": "Wahrscheinlich hängt es mit dem Bitterfelder Weg zusammen: der historische Roman ist nach der Meinung der Literaturpäpste nicht mehr dran (obgleich Walter Ulbricht ihn in mir doch mit dem Nationalpreis auszeichnete) [...]" (2. VI. 1964). In der Erwartung, Hupperts Werk "Münzen im Brunnen" zu erhalten, und mit Komplimenten: "Dein Aufsatz über die Kasmader hat mir helle Freude bereitet. Da glüht Deine Feder wieder einmal richtig schön rot [...] Die Aufsätze über Wittenberg hat nun Lothar Lang geschrieben [...]" (o. D.). - Eh. Portraitkarte mit U. und Widmung verso von Marianne Werthmann, Tochter von Hans Lorbeer, für Huppert und "Fini": "Mit freundlichen Grüßen [...] von Marianne Werthmann: (Nanni = Erstausgabe des Hans Lorbeer und seiner Elsa)" (1969). Die Photographien und Portraitkarten zeigen Marianne Werthmann (geb. Lorbeer), Hans Lorbeer, Hugo Huppert und vermutlich Hupperts dritte Ehefrau Finni sowie eine weitere, nicht identifizierte männliche Person. Die Postkarte mit den Signaturen "Berchtold" und "Tatz" verso. - Beiliegend Hans Lorbeers Werk "Die Legende vom Soldaten Daniel" (Greifenverlag Rudolstadt, "Lizenz-Nr. 116 der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland"), eine Werbekarte für eine Abendveranstaltung im London, verso die hs. Londoner Adresse des Literaturnobelpreisträgers Elias Canetti "Canetti E. J, 8 Thurlow Rd NW3" incl. Telefonnummer.
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Jelusich, Mirko, Schriftsteller (1886-1969).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 7. I. 1957.
1 S. Qu.-8vo. Mit ms. adr. Kuvert. An Josef Höbinger vom Gasthof "Schwarzer Adler" in Bruck an der Leitha: "Als ich kürzlich mit Frau Breitschopf und meiner Frau bei Ihnen speiste, vergaß ich zwei Zigaretten anzusagen, die meine Frau bestellt hatte. Ich sende Ihnen den ungefähren Gegenwert in Marken und bitte Sie, das Versehen zu entschuldigen [...]". - Ohne die erwähnten Marken.
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Vallas, A(lexander) M(aximilian), Dichter (1884-1943).
Ms. Gedichtbrief mit eigenh. U. Wien, 10. VI. 1931.
18 Zeilen auf 1 S. Qu.-4to. An eine Dame mit einem Abschiedsgruß, da ein Wiedersehen ungewiss sei: "Ich melde gehorsamst auf eigene Weise, / Dass ich jetzt zu weekend auf Urlaub verreise, | Ich bin bis dahin leider mächtig benommen, / Hab' einige Arbeit für Werbe bekommen [...]". - "Ab ca. 1910 betätigte sich Vallas schriftstellerisch und feierte vor dem 1. Weltkrieg als Kabarettist Erfolge. 1915-18 leistete er Kriegsdienst an verschiedenen Fronten, veranstaltete aber auch Benefizprogramme zugunsten des Roten Kreuzes. Daneben war er ab 1915 Hrsg. der 'Wiener Kunst-Korrespondenz'. Nach Kriegsende nahm er seine Schriftsteller- und Vortragstätigkeit wieder auf und veröffentlichte 1919-20 mehrere Bände mit Satiren und Grotesken. 1919 gründete Vallas eine Künstlervereinigung, der der Theaterverein Wiener Reformbühne angeschlossen war [...] Daneben verfasste er mehrere von Franz Lehár vertonte Texte" (ÖBL XV, 164). 1943 von der Gestapo verhaftet, starb Vallas im KZ Auschwitz.
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Weinheber, Josef, Dichter (1892-1945).
Albumblatt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo.
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Hensel, Heinrich, Sänger (1874-1935).
Eigenhändige Sentenz mit U. München, 15. XI. 1927.
1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre und gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'", aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Wir haben nur einen Feind: Frankreich / 'Deutschlands Zukunft' kann nur dann wieder leuchten, wenn sich der Deutsche auf sein Nationalgefühl besinnt. 'Ich bin stolz dass ich ein Deutscher bin', dies sei die Devise. Nicht alles ausländische verachten sondern Freundschaften suchen [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). - Mit rotem Adressenstempel "Ständige Adresse: Hotel Königshof München".
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Pittrich, Georg, Kapellmeister und Komponist (1870-1934).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Frankfurt a. M., 31. XII. 1902.
4 Zeilen. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse verso. An den Schriftsteller und Redakteur W. A. Eberwein in Dresden mit Wünschen zu Neujahr: "Herzlich dankend für Ihre freundlichen Weihnachtswünsche sende ich Ihnen [...] die besten Glückwünsche für das neue Jahr [...]". - Anschließend an seine musikalische Tätigkeit als Korrepetitor am Dresdner Hoftheater wurde Pittrich Dirigent an verschiedenen deutschen Theatern, unter anderem ab 1901 in Frankfurt a. M. - Mit kleinem Randeinriss und kleinen Läsuren in einer Ecke.
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Albers, Hans, Schauspieler und Sänger (1891-1960).
Theaterprogramm mit eigenh. U. [Wien, 19. II. 1960].
8vo. Programm zu einer Aufführung von Mischa Spolianskys Musical "Katharina Knie" nach Carl Zuckmayers gleichnamigem Theaterstück am Wiener Raimundtheater. Hans Albers, der in der Rolle des Karl Knie senior, gen. Vater Knie, zu sehen gewesen war, hatte sich mit dem Stück, das am 18. II. 1957 am Münchner Gärtnerplatztheater seine Uraufführung erlebt hatte, von der Bühne verabschiedet. Die Wiener Erstaufführung hatte am 6. Februar stattgefunden. Einen Monat darauf, am 7. März, sollte Albers während einer Aufführung mit inneren Blutungen zusammenbrechen; drei Monate später, am 24. Juli, starb er 68-jährig in einer Klinik am Starnberger See. - Beiliegend zwei Eintrittskarten zu der Aufführung am 19. Februar.
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Bayer-Bürck, Marie, Schauspielerin (1820-1910).
Lithographiertes Portrait mit eigenh. Widmung. Wien, Mai 1853.
1 Zeile. 525:420 mm. Montiert auf Karton. Schönes hochovales Hüftbild der Schauspielerin (ca. 275:240 mm) aus der Hand des bedeutenden Lithographen und Malers Josef Kriehuber, datiert 1853 und publiziert vom Wiener Kunstverlag Anton Paternos Witwe & Sohn mit Bayer-Bürcks Widmung: "Zu freundlicher Erinnerung". Die Unterschrift ist ebenfalls lithographiert. - Die Tochter des Schauspielers Franz Rudolf Bayer debütierte 1835 in Goethes "Hermann und Dorothea" in Prag. 1838 wurde sie Ensemblemitglied des Hoftheaters in Hannover, wechselte aber bereits 1841 auf Betreiben Ludwig Tiecks nach Dresden. Bald galt sie als eine der ersten Darstellerinnen Dautschlands. Von 1850 bis 1857 gastierte Bayer-Bürck jährlich am Wiener Burgtheater. Bald nach ihrem 50. Bühnenjubiläum 1886 zog sie sich ins Privatleben zurück. - Leicht stockfleckig. Der Karton mit minimalen Seiteineinrissen und Knickfalten sowie einem kleinen Wasserfleck am unteren Rand.
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[Burgtheater]. - Beil, Hermann u. a. (Hrsg.).
Weltkomödie Österreich. 13 Jahre Burgtheater 1986-1999. Herausgegeben von Hermann Beil, Jutta Ferbers, Claus Peymann, Rita Thiele. 2 Bde. Wien, Zsolnay, 1999.
871 und 475 SS mit unzähligen Abbildungen. OPbd. 4to. Tadellos erhaltenes Exemplar des prächtigen Dokumentationsbandes, mit dem die Ära Peymann beschlossen wurde, der besonders hervorsticht durch 61 eigenh. U. von Zeitgenossen und Weggefährten, namentlich Therese Affolter, Elisabeth Augustin, Hermann Beil, Anne Bennent, David Bennent, Bernd Birkhahn, Krista Birkner, Lutz Blochberger, Martin Brambach, Rudolf Buczolich, Andrea Clausen, Thomas Clemens, Eckstein Detlev, Annemarie Düringer, Jutta Ferbers, Regina Fritsch, Heinz Frölich, Brigitta Furgler, Urs Hefti, Frank Hoffmann, Ursula Höpfner, Roland Kenda, Hans Dieter Knebel, Lotte Ledl, Joseph Lorenz, Sylvia Lukan, Peter Matic, Paul Matic, Rudolf Melichar, Tamara Metelka, Johann Adam Oest, Nicholas Ofczarek, Claus Peymann, Josefin Platt, Claudia Rohnefeld, Hilke Ruthner, Branko Samarovski, Hermann Scheidleder, Hermann Schmid, Steffen Schroeder, Martin Schwab, Julia von Sell, Maik Solbach, Edd Stavjanik, Erwin Steinhauer, Egon Strasser, Rita Thiele, Gusti Wolf und Bibiana Zeller sowie zwölf weiteren, nicht identifizierten Unterschriften.
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Chamberlain, Richard, Schauspieler (geb. 1934).
Albumblatt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo.
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Himmighoffen, Thur, Theaterregisseur und -intendant (1891-1944).
Eigenhändige Sentenz mit U., eh. ausgefülltem Formularteil und eh. Namenszug. Lübeck, o. D.
¾ S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm). "Solange ein Volk selbst in den kleinsten Zentren eine solch' hohe Kultur des Theaters aufzuweisen hat wie wir, ist mir um seine Zukunft nicht bange. Drum wahret Euere heiligsten Güter!! [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben. - Leicht fingerfleckig. Koslowsky 375.
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Jeritza, Maria, Opernsängerin (1887-1982).
Portraitphotographie mit eigenh. U. O. O. u. D.
95:74 mm. Mit Beilage (s. u.). Portraitphotographie im Rollenkostüm der Floria Tosca in Puccinis "Tosca". - Auf Veranlassung Kaiser Franz Josephs, der die Künstlerin bereits 1910 in Bad Ischl gehört hatte, erhielt Maria Jeritza ihre Berufung an die Wiener Hofoper. In Folge avancierte sie zur Primadonna assoluta und begeisterte mit großem Erfolg ihr Publikum. - Verso mit Stempel der österreichischen Photographin Marie Tschiedel. Beiliegend zwei gedr. Konzertprogramme zu Aufführungen Jeritzas sowie ein gedr. Programmzettel.
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Wagner, Josef, Schauspieler (1818-1870).
Lithographiertes Portrait mit eigenh. Widmung und U. O. O., [nach 1855].
1 Zeile auf Karton. 520:389 mm. Schönes Hüftbild des Schauspielers (ca. 310:260 mm) aus der Hand des bedeutenden Lithographen und Malers Josef Kriehuber, datiert 1855 und publiziert vom Wiener Kunst- und Musikverleger Leopold Theodor Neumann mit Wagners Widmung: "Zur Erinnerung an Ihren Sie verehrenden Collegen". - Der Sohn eines Bahnbeamten debütierte 1835 am Theater in der Josefstadt; es folgten Gastspiele u. a. in Pest, Leipzig und Berlin. 1850 wurde Wagner von Heinrich Laube ans Burgtheater geholt, wo er bis an sein Lebensende wirkte. Seine größten Erfolge hatte er in Helden- und Liebhaberrollen wie Hamlet, Karl Moor, Wilhelm Tell und Romeo. - Leicht stockfleckig. Der Karton mit kleineren Seiteneinrissen und zwei Eckausrissen sowie Knickfalten.
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Ascherson, Paul, Botaniker (1834-1913).
3 eigenh. Postkarten mit U. [Poststempel: Berlin, 1886-1893.
(1+1+1 =) 3 SS. auf 3 Bll. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums). Mit Dank für Korrekturen und die Übersendung der "Annalen" des Museums, fachkundigen Anmerkungen zur Flora in Rappoltenkirchen und der Ankündigung der Zusendung eines Sonderdrucks: "So eben Ihre Correctur erhalten [...] mache ich erst einmal darauf aufmerksam dass ich diese Angabe in der Flor. Rappoltenkirchen des Pfarrers Wiedermann nicht finden konnte. Sollte hier nicht in Ihren Notizen ein Versehen vorliegen? [...]" (27. II. 1886). Seine frühere Systematisierungsfrage habe sich geklärt: "Ein glücklicher Zufall hat mir die Frage beantwortet die ich Ihnen neulich stellte [...]" (Poststempel: 1. III. 1886). Mit weiteren informativen Details zu einem verspäteten Druck und mit der Bitte um Klärung eines Pflanzenstandorts des "Wald-Rispengrases": "Der Druck des Floraberichts hat sich diesmal sehr verspätet [...] Ist Ihnen das Indigenat der Poa chaixi im Park von Rappoltenkirchen unzweifelhaft? [...]" (Poststempel: 11. IV. 1893). - Eine Postkarte mit größerem Randeinriss.
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Beck, Günther, Rt. von Mannagetta und Lerchenau, Botaniker (1856-1931).
Eigenh. Postkarte mit U. Wien, 30. I. 1885.
1 S. Postkartenformat. An den Autor von Wanderführern Heinrich Kempf, mit dem Hinweis auf Becks Publikation "Hernstein in Niederösterreich" als mögliche Quelle für die zweite Auflage von Kempfs botanischem Führer "Die Flora des Schneeberges in Nieder-Oesterreich": "Wie ich vernommen habe, beabsichtigen Sie eine 2. Auflage Ihrer Schneebergflora zu publizieren. Ich erlaube mir Sie daher zu benachrichtigen, dass Sie das wesentlichste über die Flora des Schneebergs in meiner Flora von Hernstein, welche als Geschenk des Erzherzog Leopold auch der K. K. zoolog. botanischen Gesellschaft übermittelt wurde, vorfinden. Auch würde ich Ihnen mit Vergnügen 1 Exemplar derselben zur Benützung überlassen. Ausserdem habe ich die Absicht 1 Exemplar dem öst. Tour. Club für das Baumgartnerhaus in Anerkennung der Verdienste desselben zu übergeben [...]". - Wohlerhalten.
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Broca, Paul, physician and anatomist (1824-1880).
Autograph letter signed. Paris, 20. IV. 1872.
8vo. 4 pp. on bifolium. To a colleague, concerning the establishment of the "Association française pour l'avancement des sciences" and its future statutes and organisation. The Association is intended later to be consolidated with the "Association scientifique de France", then under the presidency of the astronomer Urbain Le Verrier, who - as Broca notes - is willing to resign from this position to enable the merger. Three representatives of both associations have already met to discuss the principal issues: the chemist Charles A. Wurtz, the physicist Alfred Cornu, and Broca himself. Broca further informs his correspondent about their quest for a suitable location for the new association's first conference, and for the necessary support by the local scientists: Lyon, Lille, and Bordeaux all seem possibles. Broca, the self-declared Gironist, proposes to sound out the situation in Bordeaux: "M. Leverrier avait dit que si la ree[li]gibilité des présidents faisait obstacle à la fusion, il était prêt à donner sa démission [...] Je suis toujours Girondin, et ce serait un titre honorable pour la cité Bordelaise, qui aspire fortement à devenir la capitale scientifique du sud ouest, d'avoir été le siege de la première session de l'association française [...]". - The "Association française pour l'avancement des sciences" (AFAS) was founded later that same year. It was recognized as being of public benefit a few years later and finally fused with the "Association scientifique de France" in 1884. - Paul Broca is best known for his research on "Broca's area", a region of the frontal lobe that is named after him. His work revealed that the brains of patients suffering from aphasia contained lesions in a particular part of the cortex, in the left frontal region. This was the first anatomical proof of localization of brain function. Broca's work also contributed to the development of physical anthropology, advancing the science of anthropometry. - Very slightly brownstained. With the writer's raised monogram "PB".
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Broca, Paul, physician and anatomist (1824-1880).
Autograph letter signed. Paris, [1872].
8vo. 2 pp. On headed stationery of the École des Hautes Études, Laboratoire d'Anthropologie. A "personal letter" in which Broca states the ongoing debate among the members of the "Association française pour l'avancement des sciences" (AFAS), founded in 1872, about which city - Lyon, Lille, or Bordeaux - might be the most suitable location to host the Association's first conference. The letter also provides insights into the municipalities' reactions. Bordeaux, apparently favoured by Broca, is objected to by the physiologist Claude Bernard, who prefers Lyon, but the reaction from Lyon appears to have been unenthusiastic due to financial constraints: "Bordeaux a passé à l'avancement, mais non sans quelques objections de Claude Bernard qui tenais pour Lyon. Les Lyonnais ne nous avaient fais d'abord qu'un accueil trop froid pour cette année à cause de leur compte Médical pour lequel ils avaient des inquiétudes [...]". - Paul Broca is best known for his research on "Broca's area", a region of the frontal lobe that is named after him. His work revealed that the brains of patients suffering from aphasia contained lesions in a particular part of the cortex, in the left frontal region. This was the first anatomical proof of localization of brain function. Broca's work also contributed to the development of physical anthropology, advancing the science of anthropometry. - Light brownstaining.
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Engler, Adolf, Botaniker (1844-1930).
3 eigenh. Postkarten davon zwei mit eh. mit U. Berlin und Breslau, 1888-1894.
Zusammen 3 SS. Postkartenformat. Dankschreiben an Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, für Zusendungen und Hinweise zur Korrektur einer wissenschaftlichen Illustration. Im frühesten Schreiben dankt Engler dem Empfänger für eine Ausgabe von Heinrich Wawra v. Fernsees botanischen Reisebericht "Itinera principum S. Coburgi" und bittet um eine Zusammenfassung für ein Jahrbuch: "Möchten Sie nicht vielleicht hierüber selbst ein Referat anfertigen? Wenigstens eine Inhaltsangabe mit Hervorhebung des Wesentlichen, der ich dann am Anfang und Ende wenige allgemeine Bemerkungen beifügen könnte? Überhaupt wären mir hier hin und wieder einzelne Besprechungen aus Ihrer Feder für das Jahrb. erwünscht" (Breslau, 3. VII. 1888). Am 18. IV. 1893 (Poststempel) schreibt Engler aus Berlin: "Bei der Herstellung der Figur von Lathraea muss irgend ein Missverständnis obgewaltet haben; seinerzeit war von Ihnen der Ansatz einer Wurzel mit Standorten beantragt worden; es wird nun Alles nach Ihren Correcturen erledigt". - Minimal angeschmutzt.
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Hansen, Carl Adolph, Botaniker (1851-1920).
Eigenh. Postkarte mit U. Gießen, 6. XII. 1891.
1 S. Postkartenformat. Dankschreiben an den Botaniker Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien: "Meinen besten Dank für Ihre freundlichen Glückwünsche. Ich denke noch immer mit Vergnügen an den angenehmen Morgen bei Ihnen in Wien. Durch die viele Arbeit, die ich hier übernehmen musste, wurde ich verhindert, das Buch zu Lech zu lesen. Ich möchte dies in den Weihnachtsferien thun u. werde es Ihnen dann gleich zurückschicken. Sollten Sie Ihren Prof. Kranitz sehen, bitte ich, demselben meinen Gruss zu bestellen". - Nach naturwissenschaftlichen Studien an der Universität Bonn und Stationen in Basel, Erlangen, Würzburg und Darmstadt folgte Hansen 1891 einem Ruf als Professor für Botanik an die Universität Gießen. Sein Forschungsschwerpunkt war die Pflanzenphysiologie, wobei er sich insbesondere mit der chemischen Physiologie von Arzneipflanzen beschäftigte. - Bei dem im Brief erwähnten Kranitz handelt es sich zweifellos um den ungarischen Botaniker August Kranitz, der an der Universität Klausenburg unterrichtete und sich um die Erforschung der Flora Rumäniens und des Balkans verdient gemacht hat. - Wohlerhalten.
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Heinricher, Emil, Botaniker (1856-1934).
Eigenh. Postkarte mit U. Innsbruck, 4. IV. 1897.
1 S. Postkartenformat. An Günther Beck von Mannagetta und Lerchenau, Leiter der botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, im Vorfeld einer Tagung mit Kritik an Theorien des Botanikers Richard Wettstein: "Besten Dank für Ihre freundliche Zusage. Ich pflichte Ihrer Ansicht vollständig bei. Ich halte die ganze W’sche Geschichte mit den ästival- und autumnal-Arten für sehr zweifelhaft; insbesondere die zur Unterscheidung herangezogenen Merkmale - Blüthezeit u. Verzweigungsschema. Letzteres ist bei den Parasiten wesentlich von den Ernährungsverhältnissen abhängig. Ich möchte indes mit experimentellen Belegen kommen. Übrigens wird auch meine im Herbst erscheinende Veröffentlichung (Pringsheim’s Jahrb.) zeigen, wie verlässlich W’s experimentelle Befunde sind". - Der wissenschaftliche Disput zwischen Heinricher und Wettstein wurde in mehreren Zeitschriftenartikeln fachöffentlich ausgetragen: Im 48. Band der Österreichischen Botanischen Zeitschrift erschien 1898 eine an Wettstein gerichtete Erwiderung Heinrichers, die auch persönliche Attacken kritisiert. - Papierbedingt etwas gebräunt.
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Kanitz, August, Botaniker (1843-1896).
2 eigenh. Postkarten mit U. [Poststempel: Kolozsvár, 30. VII. und 10. IX. 1886].
2 SS. auf 2 Bll. Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adresse. Gelehrte Karten an den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), Günther Beck, Ritter von Mannagetta und Lerchenau, bezüglich der Arbeit an einer Biographie des Botanikers Christian Reichardt (1685-1775). - Mit der Bitte um weiterführende Informationen zu Modellen von Reichardts Mikroskop: "So weit ich mich [erinner]e war es ein kleines [Mikroskop-]Modell von Nachet [...] ich will nämlich einiges über die bo[tanische]n Collegien wie sie bis zur Mitte der sechziger Jahre gehalten [wurden] in meine R. Biographie einflechten [...]" (30. VII. 1886). - Mit Dank für Leihgaben ("Reichardtiana") und mit dem Angebot zur Übersendung von Pflanzenkollektionen: "Da ich in den nächsten Tagen die noch bei mir befindlichen Paar Halorageen des Herbars zurücksenden will, erlaube ich mir die Anfrage ob das Herbar des Hofmuseums Phanerogamen aus der Umgebung von Faenza [...] besitzt, wenn nicht würde ich eine Collection beilegen [...]" (10. IX. 1886). - August Kanitz, ab 1872 Professor für Botanik an der neu eröffneten Universität Klausenburg, erwarb sich große Verdienste in der Benennung von Pflanzen in Slawonien, Rumänien, Bosnien, Montenegro, Albanien und Serbien. - Eine Postkarte mit schmalem seitlichem Abriss (Textverlust), papierbedingt etwas gebräunt.
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Keck, Karl, Botaniker (1825-1894).
3 eigenh. Postkarten mit U. Aistersheim, 1886-1889.
3 SS. auf 3 Bll. Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adresse. An den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), Günther Beck, Ritter von Mannagetta und Lerchenau. Mit Dank für eine Büchersendung: "Meinen verbindlichsten dank f. gütige übersendung der Flora v. Jan Mayen [...]" (6. VIII. 1886). Bezüglich des Erwerbs einer Pflanzensammlung: "Ich erlaube mir die ergebenste anfrage, ob Sie vielleicht in der lage wären, eine ziemlich vollständige sammlung Ihrer bosnischen pflanzen (exclus. Kryptogamen) abzugeben, eventuell zu welchem preise? [...]" (9. II. 1887). Mit Dank für Hinweise zu bosnischen Akeleien und einer Terminvormerkung: "Besten dank f. Ihre güt. bemerkungen über die bosnische Aquilegia. Ich habe Ihr Museum für die im nächsten jahre zu erhoffenden Exsiccata Pringle's [d. i. der Mykologe Cyrus Guernsey Pringle, 1838-1911] aus Mexico vorgemerkt [...]". - Papierbedingt leicht gebräunt.
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Keissler, Karl von, Botaniker (1872-1965).
Eigenh. Postkarte mit U. [Poststempel: Wien], 6. X. 1898.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), Günther Beck, Ritter von Mannagetta und Lerchenau, mit Dank: "Ich erlaube mir, Ihnen für die Übersendung eines Separatums Ihres interessanten Vortrages über 'Die Wachau' bestens zu danken [...]". - Karl von Keissler, erst Assistent am Botanischen Garten und Institut in Wien, forschte und arbeitete ab 1899 im botanischen Hofkabinett und befasste sich insbesondere mit Kryptogamen und hier mit Pilzen und Flechten. - Papierbedingt etwas gebräunt.
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Knoblauch, Emil, Botaniker (1864-1936).
Eigenh. Postkarte mit U. Tübingen, 18. I. 1896.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), Günther Beck, Ritter von Mannagetta und Lerchenau, mit der Bitte um Verleihung eines Buches und zur Übersendung eines kleinen eigenen Werks: "Ihre geschätzte Flora von Hernstein kann ich leider nicht im Buchhandel erhalten. Darf ich Sie daher wohl darum bitten, mir ein Exemplar leihweise zu überlassen, falls Sie nicht noch mehrere zu Verfügung haben [...]". - Emil Knoblauch veröffentlichte 1896 seine "Ökologische Anatomie der Holzpflanzen der südafrikanischen immergrünen Buschregion". - Papierbedingt leicht gebräunt und mit kleinem Randeinriss.
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Koch, Ludwig, Botaniker (1850-1938).
6 eigenh. Postkarten mit U. Heidelberg [u. Poststempel: Darmstadt], 1886.
6 SS. auf 6 Bll. Qu.-8vo. Jeweils mit eh. Adresse. Sämtlich an den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), Günther Beck, Ritter von Mannagetta und Lerchenau, mit der Bitte um fachkundige Unterstützung bei Kochs Publikation "Die Entwicklungsgeschichte der Orobanchen" (Heidelberg 1887). Mit einer ersten diesbezüglichen Kontaktaufnahme: "Professor Wiesner [d. i. der Botaniker Julius von Wiesner] hatte die Güte mir bei der Aufnahme über das Vorkommen der landwirthschaftl. schädlichen Orobanchen in den Culturen Ihre freundliche Mitwirkung [...] in Aussicht zu stellen [...]" (7. IV. 1886). Mit Bitte um fachspezifische Informationen: "Nach weiterer Verfolgung der Literatur scheint es mir, daß [...] die Orobanche (Speciosa) gar nicht in Deutschland (in diesem Maaße) vorkommt [...]" (23. V. 1886). Mit Dank für eine positive Rückmeldung: "Sehr gefreut hat es mich, daß Sie die Zusammenstellung der Nährpflanzen & der auf ihnen vorkommenden Orobanchen (auch die nicht culturschädlichen, wie bei Caspary) übernehmen wollen [...]" (8. VI. 1886). Mit einer Anfrage zur Übersendung der Zusammenstellung wegen Drängen des Druckers: "Bis Mitte des Monats hätte die Sache noch Zeit. Darüber hinaus würde eine Druckverzögerung bedingen [...]" (9. VII. 1886). Mit Dank für das übersandte Manuskript: "Von einer Spanien Reise zurückgekehrt, finde ich Ihre Arbeit eben vor & beeile mich Ihnen meinen besten Dank auszusprechen [...]" (21. VII. 1886). Zur Übersendung eines Druckbogens mit der Bitte um Überprüfung von Becks Beitrag und weiteren thematischen Überlegungen: "Es macht mir jetzt den Eindruck als sei der Name Orobanche der ursprünglich (Theophr.) für die Crenata gegeben worden, für die er sich auch besser eignet [...]" (8. XII. 1886). - Günther Beck hatte 1890 eine "Monographie der Gattung Orobanche" (bei Theodor Fischer in Cassel) veröffentlicht. - Jeweils mit Adressenstempel, papierbedingt leicht gebräunt, teilweise mit Tintenwischern, leicht braun- und fingerfleckig.
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Koehne, B. A. Emil, Botaniker (1848-1918).
Eigenh. Postkarte mit U. Friedenau, 30. V. 1887.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Leiter der botanischen Abteilung des Hofkabinetts in Wien (des heutigen Naturhistorischen Museums), Günther Beck, Ritter von Mannagetta und Lerchenau, zu dem Versäumnis der Rückgabe eines Buches durch den Botaniker Adolf Weiß: "Es ist mir höchst peinlich, daß Dr. Weiß sich Ihnen gegenüber so wenig sorgfältig bewiesen hat. Ich schreibe ihm gleichzeitig, daß er Ihnen das Buch umgehend zusenden soll [...] Am letzten Ende [dies unterstrichen] werde ich Sie bitten auf meine Kosten ein neues Exemplar zu erwerben [...]". - Papierbedingt leicht gebräunt.
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