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Pechmann von Massen, Eduard Rt., Militär (1811-1885).
Eigenh. Brief mit U. Gmunden, 29. XI. 1882.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten über sein im selben Jahr bei Bellmann in Prag erschienenes Buch ‘Ein pädagogischer Beitrag zur Massen-Erziehung in den k. u. k. Militär-Instituten’: “Du dankst mir für die Uibersendung meines Buches [...] Leicht war meine Aufgabe nicht. Heraus zu suchen aus der umfangreichen pädagogischen Literatur, was für den vorgestellten Zweck paßte und für die Anstalten zu accommodiren möglich ist; Maß zu halten in Umfang und Diction, um nirgends anzustossen; mit dieser Bearbeitung zugleich die Abwehr gegen die ungerechten Vorwürfe im Kuhn’schen System zu verbinden oder wenigstens ans Licht zu ziehen, was man bisher sorgfältig todgeschwiegen hat [...]”. - Pechmann von Massen war seit 1830 im soldatischen Dienst, zuletzt im Range eines Generalmajors tätig und vorwiegend mit geodätischen und astronomischen Messungen beschäftigt gewesen. Vgl. Poggendorf III, s. v. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Peez, Alexander von, politician and industrialist (1829-1912).
3 autogr. letters signed. Vienna and Velden am Wörthersee, 1884 to 1889.
8vo. Altogether 6½ pp. To the Viennese writer Philipp Bogler (i. e. Agnes Bogler, b. 1823), thanking for the honorable mention of his book "Die amerikanische Konkurrenz" ("The American Competition") which had been published in 1881.
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Peitl, Josef , Pädagoge und Fachschriftsteller (1762-1830).
Brieffragment mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 104:111 mm. Der aus Hohenruperstorff gebürtige Peitl wirkte "über vier Decennien in der ersprießlichsten Weise" (Wurzbach, s. v.) in Wien als Lehrer wie als Verfasser mehrerer pädagogischer Werke und Sprachschulen. - In altem Sammlungsumschlag.
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Pelissier, Amable Jean Jacques, duc de Malakoff, Generalgouverneur von Algerien (1794-1864).
Eigenh. Brief mit U. Algier, 24. III. 1863.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit der interessanten historischen Geschichte eines Zigarrenetuis, das der Adressat in einer Wohltätigkeitsversteigerung erworben hatte. Erwähnt die Ereignisse von Malakoff und Sebastopol. - Leicht gebräunt; auf Briefpapier mit gepr. Vignette.
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Pelissier, Amable Jean Jacques, duc de Malakoff, Generalgouverneur von Algerien (1794-1864).
Eigenh. Brief mit U. "Albert Gate House", d. i. London, 21. I. 1859.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. In französischer Sprache an einen namentlich nicht genannten Adressaten. - Der Namensgeber der gleichnamigen Torte war als Kommandant bei der Eroberung von Sebastopol im Krim-Krieg 1855 berühmt geworden. "Nach der entscheidenden Eroberung der Festung Malakow [...] wurde er am 12. September 1855 zum Marschall von Frankreich ernannt. Im Sommer 1856 kehrte er nach Frankreich zurück und wurde am 22. Juli von Kaiser Napoleon III. zum Herzog von Malakow mit einer Jahresrente von 100.000 Franc ernannt" (WIkipedia). - Auf Briefpapier mit gepr. Vignette; leicht gebräunt und fleckig.
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Pergelt, Anton, Politiker (1853-1910).
Visitkarte mit mehreren eigenh. Zeilen und U. O. O. u. D.
1 S. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Ich empfehle Dir hiermit meinen Neffen und Mündel Johann Gail, Hörer der Recht im III. Jahr mit seinem Anliegen [...]". - Pergelt war zunächst Mitglied der Vereinigten Linken und gehörte später der deutschen Fortschrittspartei an, in der er eine führende Position innehatte. "Pergelt, 1895-1910 auch böhmischer Landtagsabgeordneter, galt als einer der besten Kenner der politischen und nationalen Verhältnisse der Deutschen in Böhmen" (ÖBL VII, s. v.).
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Perger von Pergenau, Heinrich, Politiker (1810-1878).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien, 1868.
Zusammen 2 SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten, dem er für ausgeliehene Bücher dankt und den er um Einsicht in vorgenommene Änderungen ersucht “& mir noch heute diese Vorlage gefälligst zu senden”. - Der Advokat Heinrich Perger von Pergenau war seit dem Jahr zuvor als Reichsratsabgeordneter tätig, seit dem Jahr, aus dem unser Brief datiert, fungierte er als Präsident der Staatsschulden-Controll-Commission des Reichsrates. Vgl. ÖBL VII, s. v. - In altem Sammlungsumschlag.
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Pernter, Hans, Politiker (1887-1951).
Ms. Brief mit eigenh. U. ("Pernter"). Wien, 23. IX. 1946.
1½ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An Egon Seefehlner (1912-97), damals Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft, dem er zum Ableben von dessen Vater, Baurat Egon Ewald Seefehlner (geb. 1874), eines Eisenbahnfachmanns und Elektrotechnikers, kondoliert: "[...] Ich hatte mich bei Ihrem Vortrag noch so gefreut, Ihren Herrn Vater wohlauf neben mir begrüssen zu können. Wer konnte ahnen, dass ich ihn damals zum letztenmal gesehen habe [...]". - 1934 bis 1938 Bundesminister für Unterricht und Kunst, war Hans Pernter anschließend vier Jahre lang in einem Konzentrationslager interniert, "engagierte er sich nach seiner Entlassung im Widerstand und war 1944/45 erneut inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pernter wieder Sektionschef im Unterrichtsministerium. Er war Vorstandsmitglied der ÖVP und Abgeordneter zum Nationalrat" (DBE). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Perrin, Victor Claude, genannt Victor, duc de Bellune, Militär (1764-1841).
Brief mit eigenh. U. Paris, 21. III. 1817.
1 S. Folio. In französischer Sprache an Kriegsminister Henri Clarke d’Hunebourg, Duc de Feltre, über einige Soldaten, die vom Kriegsgericht freigesprochen worden waren. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Garde Royale | Etat-Major général | Police"; leicht gebräunt und mit einem kleinen Ausriß am linken oberen Rand.
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Peruzzi, Ubaldino, Staatsmann (1822-1891).
Gedr. Einladung mit eigenh. U. Florenz, 28. IV. 1874.
1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit eh. Adresse. Einladung an den Philosophen und Pädagogen Augusto Conti (1822-1905). Ihm, Peruzzi, sei es als Präsident des Philologischen Zirkels eine Ehre, seine Durchlaucht zu einer Diskussion einzuladen, die am 30. April in einem Saal des Zirkels stattfinden solle. Thema sei "Das neue Vokabular der italienischen Sprache": "[…] si aggirerà intorno al Novo Vocabulario della Lingua Italiana." - Ubaldino Peruzzi war seit den 1860er Jahren mehrfach Minister und wurde später Bürgermeister in Florenz. "Da seine auf Verschönerung von Florenz als Hauptstadt gerichtete, für eine Provinzialstadt zu teure Verwaltung seitens der Kammer Tadel erfuhr, legte er 1878 fein Amt nieder und verzichtete auf sein Mandat, wurde aber 1879 von Florenz wieder zum Abgeordneten gewählt" (Brockhaus' Konversationslexikon, 14. Aufl., Bd. XIII, S. 3). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Circolo Filologico di Firenze". - Etwas zerknittert. - Die Verso-Seite von Bl. 2 mit kl. Registraturetikett, hs. Numerierung "163" und mit dem verschlungenen Monogrammstempel "LS".
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Pfaundler von Sternfeld, Johann Georg, Fachschriftsteller und Archivar (1795-1876).
Eigenh. Brief mit U. Innsbruck, 1. II. 1843.
3 SS. auf Doppelblatt. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Vor 3 Jahren hatte ich das Vergnügen mittels des hiesigen [...] Handelsmannes Bader für die Autografen Sammlung Eurer Durchlaucht einen kleinen Beitrag leisten zu können. Die gütige Aufnahme desselben ermuthiget mich bei der nun vollendeten Akten-Ausscheidung die Reise meines Freundes Johann Freiherr von Sternbach nach Wien zu benutzen, und mir die Freyheit zu nehmen, Eurer Durchlaucht eine weitere kleine Autografen-Sammlung der älteren Zeit mit dem untertänigsten Wunsche ehrfurchtsvollst zu unterlegen, daß Einiges darunter dienlich sein möchte [...]". - Pfaundler war drei Jahrzehnte lang im Gubernial- bzw. Statthaltereiarchiv Innsbruck tätig, ordnete Aktenbestände, verfaßte entsprechende Repertorien (Klosterakten, Amraser Akten, Sigmundiana und Maximiliana, Grenzakten usf.), "verfaßte großangelegte historische Arbeiten, die aber ungedruck blieben, und legte eine Siegelsammlung an" (ÖBL 8, 28). - Der rechte Rand stark lappig und mit kl. Einr. (unbedeutende Textberührung).
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Pflanzl, Bartholomäus, Propst zu Reichersberg (1794-1875).
Eigenh. Brief mit U. Stift Reichersberg, 15. V. 1864.
1 S. 4to. An den Staatsmann und Historiker Joseph Alexander Frh. von Helfert (1820-1910), Präsident der k. k. Central-Commission für Künste und historische Denkmale: "Ganz unerwartet stellten sich Hindernisse ein, um Ihrem freundlichen Ansuchen um Uibermittlung der Schenkungs-Urkunde des Herzogs Leopold des Freigebigen [!] an den Abt Graf Hans zu Reichersberg nach eigenem Wunsche früher und rechtszeitig [!] entsprechen zu können [...]". - J. A. Frh. v. Helfert war seit 1848 im Wiener Unterrichtsministerium tätig, gründete das Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, war Präsident der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler und vertrat seit seiner Aufnahme ins Herrenhaus 1881 eine konservativ-patriotische Linie. Daneben war der Jurist und Historiker Präsident der Leo-Gesellschaft, Schwester der deutschen Görres-Gesellschaft, und Verfasser zahlreicher historischer Arbeiten.
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Philipp Alexander, Herzog von Württemberg (1838-1917).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 25. I. 1881.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Indem ich den Wunsch ausdrücke, dem Verein gegen Verarmung und Bettelei mit einem Jahresbeitrag von zwanzig Gulden beizutreten, bitte ich das weiter Nöthige gefälligst veranlassen zu wollen". - Philipp Hzg. von Württemberg, Sohn des Herzogs Alexander Friedrich Wilhelm von Württemberg und Marie Christiane d'Orléans, mußte Frankreich mit seiner Familie zusammen 1848 verlassen und lebte fortan auf Schloß Fantaisie bei Bayreuth. Nachdem Pläne zu einer Hochzeit mit Prinzessin Sophie von Bayern, der jüngsten Schwester von Kaiserin Elisabeth von Österreich, sich zerschlagen hatten, ehelichte er Erzherzogin Marie Therese von Österreich, eine Tochter von Erzherzog Albrecht Friedrich von Österreich und Prinzessin Hildegard Luise von Bayern. Ihr 1863-65 errichtetes Palais Württemberg an der Ringstraße wurde - nachdem die Stadtverwaltung die dahinterliegende Gartenanlage zugunsten einer Straße geopfert hatte - 1871 veräußert und im Zuge der Weltausstellung 1873 in adaptierter Form als Hotel Imperial eröffnet. n
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Philipp Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, Numismatiker und Militär (1844-1921).
2 eigenh. Briefe mit U. Budapest, Februar und Mai 1888.
Zusammen 8 SS. auf Doppelblättern. Kl.-8vo. Beiliegend ein Br. der Cornelie Sárkóny, geb. Nepko, an den Prinzen betr. der Pensionierung ihre erkrankten Vaters. Dobsina, 17. VII. 1888. 7 SS. auf Doppelbll. 8vo. Mit einem halbseitigen, paraphierten Bearbeitungsvermerk des Adressaten in Bleistift. An einen nicht identifizierten Adressaten betreffs der Verpachtung von Landgütern. - Der vielfach geehrte und ausgezeichnete Militär war u. a. Inhaber des Ordens vom Goldenen Vlies und des St. Stephans-Ordens sowie Ehrenbaili des Malteserordens. "Als Inhaber des Prinz Ferdinand Coburgschen und des gräflich Koháryschen Fideikommisses widmete er sich der Verwaltung seiner Güter in Ungarn und Niederösterreich. Wissenschaftlich und kulturell interessiert, förderte er u. a. die Gesellschaft der Musikfreunde und stiftete, als Numismatiker international bekannt, 1870 die Österreichische Numismatische Gesellschaft" (ÖBL IX, s. v.). - Auf Briefpapier mit kalligr. gepr. Monogramm.
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Phipps, Henry, 3rd Earl of Mulgrave, Politiker (1755-1831).
Eigenh. Brief mit U. [London], 27. VIII. 1805.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. An James Tough: "It is with the greatest concern that I acquaint you with the death of His Royal Highness The Duke of Gloucester, which melancholy event happened on Sunday last about half past 8 in the Evening [...]". - Phipps wurde im selben Jahr ins Auswärtige Amt berufen und war fortan in mehreren Stellen im gehobenen Dienst tätig; 1812 erhielt er den Titel des Earl of Mulgrave.
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Piassoll, Ludwig.
Eigenh. Brief mit U. Hamburg, 28. VI. 1747.
2 SS. auf Doppelblatt. 4to. An einen Hofkammerrat: "Am abgewichenen Sonntag gegen Mittag habe die Ehre gehabt Ew. Wohlgeb. erste hochschätzbare Zeilen zu erhalten, welche mich veranlassen und obligieren, Ew. Wohlgeb. hiermit gantz ergebensten und verbundensten Dank abzustatten, daß Selbige gütigst bedacht seyn wollen, es dahin zu bringen, daß ich als Chur-Bayrischer Agent allhier declariret, und nach proportion der Vorfallenheiten salariret werden möge. Ich habe die Ehre Ew. Wohlgeb. in antecessum zu Versichern, daß Selbige nicht allein zu keiner Zeit durch mich die allerminderste Déshonneur, sondern im Gegentheil Se. Churfürtl. Durchl. durch meine Wenigkeit reelle und getreue Dienste zu gewarten haben werden. Ich arbeite dreyer motiven halber, 1) um Ehre, 2) um Dank, 3) um einen billigen Vortheil. In allen meinen Handlungen setze ich zum Voraus und Fundament: Ehrlich und Accurat, als wodurch die beste Recommendation (welche ich allen anderen weit präferire) von sich selber folget [...]". - Mit kl. unbed. Läsuren auf Bl. 1 und stärkeren Durchschlagspuren.
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[Piennes, Eugène Emmanuel Ernest Halwin, Marquis de, statesman (1825-1911)].
A diplomat's correspondence archive. Paris, Rome, Naples, Florence, Vienna, Munich and other places, September 1860 through January 1862, with additional items from 1854 to 1858.
Large 8vo. A total of 257 letters and correspondence items, mostly in French, but also in Italian and German. Filed on pins in a contemporary half-leather "Biblorhapte" portfolio (L. Girard) with giltstamped spine label "Correspondance", marbled endpapers and brass filing mechanism. Diplomatic correspondence addressed to Eugene d' Halwin Marquis de Piennes, mostly from 1861 and often concerning the Garibaldi's wars of independence and the unification of Italy under Victor Emmanuel II. Among the writers are Antoine Alfred Agénor Duke of Gramont (French statesman and diplomat, 1819-80), Prince Ladislas Czartoryski (Polish politician in exile and collector, 1828-94), and Jules DuCros-Aubert (French diplomat, 1833-81). Of particular interest is a small card, privately printed in red and green by a very rough process (perhaps a potato print), bearing the motto "V[i]v[a] Vittorio Emanuele Re d'Italia" and the arms of Savoy-Piemont trägt. - The diplomat and statesman de Piennes, from an old Northern French family, served as embassy secretary in Lisbon, St Petersburg, and Rome since the 1850s. He was a friend and patron of the sculptor Jean-Baptiste Carpeaux. After his return to France in 1862 he was made councillor general to his native département of Manche, serving until 1870, and mayor of his native city of Périers. As chamberlain of Empress Eugénie (1863) he introduced Carpeaux to the court; he secured funds for the restoration of Mont-St-Michel and for many projects in the Périers region. After the end of the Empire he retired from politics and relocated to Croatia, supervising the construction of the Balkan Railway financed by Baron Maurice de Hirsch. He presented his large collection of art to the Strossmayer Gallery in Zagreb and passed away in Vrbovec. - Filed head-over-heels in a contemporary Biblorhapte portfolio bearing the large, illustrated seller label of the papeterie "J. Bouillotte & M. Buzenet" in Rue St. Denis, Paris.
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Piffl, Friedrich, Kardinal-Erzbischof von Wien (1864-1932).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 12. XII. 1931.
¾ S. Gr.-4to. An einen namentlich nicht genannten Generaldirektor, d. i. Baurat Egon Ewald Seefehlner (1874-1946), ein Eisenbahnfachmann und Elektrotechniker und der damalige Generaldirektor der Österreichischen Bundesbahnen: "Für Ihr überaus liebenswürdiges Entgegenkommen gegenüber meinem Schützling Wurzinger bitte ich meinen herzlichsten und ergebensten Dank entgegenzunehmen [...]". - Friedrich Piffl wurde 1907 Propst des Stifts Klosterneuburg, 1913 Erzbischof von Wien, 1914 Kardinal und war seit 1922 auch Apostolischer Administrator des Burgenlandes. Er gründete das "Wiener Kirchenblatt" und gehörte zu den Begründern des "Kleinen Volksblatts", förderte das Kolpingwerk, die christliche Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und führte 1927 in Wien die "Katholische Aktion" ein. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Kardinal-Erzbischofs von Wien; etwas knittrig und mit einem kleinen Randeinriß.
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Piffl, Friedrich Gustav, Kardinal-Erzbischof von Wien (1864-1932).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. ("Fr. G. Piffl"). Rom, 17. XII. 1928.
½ S. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. Grüße aus Rom an Domherr Josef Wagner in Wien. - F. G. Piffl wurde 1907 Propst des Stifts Klosterneuburg, 1913 Erzbischof von Wien, 1914 Kardinal und war seit 1922 auch Apostolischer Administrator des Burgenlandes. Er gründete das "Wiener Kirchenblatt" und gehörte zu den Begründern des "Kleinen Volksblatts", förderte das Kolpingwerk, die christliche Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und führte 1927 in Wien die "Katholische Aktion" ein.
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Piffl, Friedrich Gustav, Kardinal-Erzbischof von Wien (1864-1932).
Eigenh. Brief mit U. ("Fr G Kard. Piffl"). Wien, 14. I. 1928.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend Piffls gest. Exlibris. An einen Stadtrat mit Dank "für Ihre liebenswürdige Aufmerksamkeit zum 40. Jahrestage meiner Priesterweihe". - F. G. Piffl wurde 1907 Propst des Stifts Klosterneuburg, 1913 Erzbischof von Wien, 1914 Kardinal und war seit 1922 auch Apostolischer Administrator des Burgenlandes. Er gründete das "Wiener Kirchenblatt" und gehörte zu den Begründern des "Kleinen Volksblatts", förderte das Kolpingwerk, die christliche Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und führte 1927 in Wien die "Katholische Aktion" ein.
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Pilat, Joseph Anton Edler von, Journalist (1782-1865).
Eigenh. U. auf Grußadresse mit Geburtstagswünschen. O. O. u. D.
1 S. 4to. Grußadresse zum Geburtstagsfest der - wie verso vermerkt - Josefine Niederreiter mit 22 Unterschriften, darunter der von Metternichs Privatsekretär und dessen Gattin Marie. - Pilat war Redakteur des "Österreichischen Beobachters" (1811-48), der "Wiener Zeitung" und der "Augsburger Allgemeinen Zeitung", wechselte 1818 als Hofsekretär in den Staatsdienst, wurde 1842 zum Regierungsrat ernannt und 1862 nobilitiert. Als Redakteur des "Österreichischen Beobachters" fungierte P. als politisches Sprachrohr Metternichs. - In altem Sammlungsumschlag.
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Pillersdorff, Franz Frh. von, Staatsmann (1786-1862).
Briefausschnitt mit eigenh. Namenszug. Wien, 18. V. 1847.
1 S. Kl.-8vo. Pillersdorff wirkte maßgeblich an der Ordnung der österreichischen Staatsfinanzen unter Philipp Gf. Stadion mit. 1822 wurde er Sektionschef, zwei Jahre darauf Vizepräsident der Hofkammer und 1832 nach dem Rücktritt Stadions Kanzler der Hofkanzlei. Nach der Märzrevolution 1848 wurde er als Gegner des Metternichschen Systems Innenminister und fungierte vom 4. Mai bis zum 8. Juni desselben Jahres als Ministerpräsident. Pillersdorff erarbeitete die sogenannte "Pillerdorfsche Verfassung", die nach belgischem Muster eine Umformung der nichtungarischen Länder zu einer konstitutionellen Monarchie vorsah. Nach Kritik an seinem Vorschlag und seinem Rücktritt gehörte er dem Reichstag an.
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Pillersdorff, Franz Frh. von, Staatsmann (1786-1862).
Brieffragment mit eigenh. Namenszug. O. O., um den 21. IX. 1847.
2 SS. Folio. Fragment eines Schreibens betr. über den Vorwurf eines mangelhaften Schulunterrichts. - Mit je einer weiteren U. von Vizekanzler Weingarten, Hofrat Schönaich sowie einem nicht identifizierten Verf. - Pillersdorff wirkte maßgeblich an der Ordnung der österreichischen Staatsfinanzen unter Philipp Gf. Stadion mit. 1822 wurde er Sektionschef, zwei Jahre darauf Vizepräsident der Hofkammer und 1832 nach dem Rücktritt Stadions Kanzler der Hofkanzlei. Nach der Märzrevolution 1848 wurde er als Gegner des Metternichschen Systems Innenminister und fungierte vom 4. Mai bis zum 8. Juni desselben Jahres als Ministerpräsident. Pillersdorff erarbeitete die sogenannte "Pillerdorfsche Verfassung", die nach belgischem Muster eine Umformung der nichtungarischen Länder zu einer konstitutionellen Monarchie vorsah. Nach Kritik an seinem Vorschlag und seinem Rücktritt gehörte er dem Reichstag an.
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Pillersdorff, Franz Frh. von, Staatsmann (1786-1862).
Schriftstück mit eigenh. Namenzug. Wien, 10. II. 1845.
2 SS. 4to. "Referenten Erinnerung [...] wegen Verbreitung des Unterrichtes blinder Kinder". - Mit zwei weiteren U. sowie mehreren Bearbeitungsvermerken. - Pillersdorff wirkte maßgeblich an der Ordnung der österreichischen Staatsfinanzen unter Philipp Gf. Stadion mit. 1822 wurde er Sektionschef, zwei Jahre darauf Vizepräsident der Hofkammer und 1832 nach dem Rücktritt Stadions Kanzler der Hofkanzlei. Nach der Märzrevolution 1848 wurde er als Gegner des Metternichschen Systems Innenminister und fungierte vom 4. Mai bis zum 8. Juni desselben Jahres als Ministerpräsident. Pillersdorff erarbeitete die sogenannte "Pillerdorfsche Verfassung", die nach belgischem Muster eine Umformung der nichtungarischen Länder zu einer konstitutionellen Monarchie vorsah. Nach Kritik an seinem Vorschlag und seinem Rücktritt gehörte er dem Reichstag an.
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Pillersdorff, Franz Frh. von, Staatsmann (1786-1862).
Schriftstück mit eigenh. U. [Wien], Oktober 1834.
1 S. Folio. Deckblatt eines Sitzungsprotokolls der k. k. Vereinigten Hofkanzley mit dem Vermerk "der Hofkammerprokuratur zur Aeußerung in Rechtsbeziehung bis 10 Xbr. d. J. zuzustellen". - Pillersdorff wirkte maßgeblich an der Ordnung der österreichischen Staatsfinanzen unter Philipp Gf. Stadion mit. 1822 wurde er Sektionschef, zwei Jahre darauf Vizepräsident der Hofkammer und 1832 nach dem Rücktritt Stadions Kanzler der Hofkanzlei. Nach der Märzrevolution 1848 wurde er als Gegner des Metternichschen Systems Innenminister und fungierte vom 4. Mai bis zum 8. Juni desselben Jahres als Ministerpräsident. Pillersdorff erarbeitete die sogenannte "Pillerdorfsche Verfassung", die nach belgischem Muster eine Umformung der nichtungarischen Länder zu einer konstitutionellen Monarchie vorsah. Nach Kritik an seinem Vorschlag und seinem Rücktritt gehörte er dem Reichstag an. - An den Rändern stärker lappig und mit kl. Randläsuren; gebräunt und etwas angestaubt.
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Pinay, Antoine, Politiker (1891-1994).
Visitkarte mit eigenh. Grußzeile. [Paris, 10. I. 1969].
1 S. Carte d'Visite-Format. Mit eh. adr. Kuvert. An Oberlehrer Josef Wesely in Wien. - Antoine Pinay war1952/53 französischer Premierminister, nahm 1955 als Außenminister an der Genfer Gipfelkonferenz teil und wurde 1958 der erste Finanzminister der Fünften Republik.
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Pineles, Stanislaus, Jurist (1857-1921).
Eigenh. Vorlesungsankündigung mit montiertem Ausschnitt aus einem Vorlesungsverzeichnis. Wien, 26. III. 1907.
1 S. Qu.-kl. 8vo. "Ich werde im Sommersemester 1907 nachstehendes Repetitorium bezw. Konversatorium des römischen Rechts (Institutionen, Pandekten, Rechtsgeschichte u. Civilprozeß umfassend) halten [...]". - Pineles, Privatdozent für römisches Recht in Wien, sah "gestützt auf Leibniz' Idee einer universalen Rechtsgeschichte und Montesquieus 'Vom Geist der Gesetze' [...] in der Rechtsvergleichug einen unentbehrlichen Teil der Rechtsgeschichte" und "entwickelte eine Methode der systematischen Nebeneinanderstellung der möglichen Lösungen diverser Probleme durch verschiedene Rechtssysteme und der Untersuchung der wirtschaftlichen, soziologischen und psychologischen Ursachen des Unterschiedes" (ÖBL, s. v.).
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Pitlo, Adriaan, Jurist (1901-1987).
3 ms. Briefe mit eigenh. U. Amsterdam, 1963 und 1964.
Zusammen 4½ SS. auf 5 Bll. 4to. An den Kulturattaché und Botschaftsrat Peter Schoenwaldt (1934-2004): "Ich würde es ausserordentlich zu schätzen wissen, wenn Sie mir in nachstehender Angelegenheit Ihren Rat geben würden. Ich habe ein Buch geschrieben mit dem Titel: 'Das Lachen im Recht'. Es handelt sich hier um eine kulturhistorische Betrachtung über das Thema, das Otto von Gierke 1870 unter dem Titel: 'Der Humor im deutschen Recht' eingeführt hat. Von Gierke hat in der betreffenden Broschüre eine Betrachtung angestellt, aus welcher hervorgehen sollte, dass die alten Germanen so sehr mit ihrem Recht vertraut waren, dass sie in dem Recht ihr Gemüt und auch ihr Lachen äusserten. Von Gierke hat eine Reihe Nachfolger gefunden. Der Begriff: 'Der Humor im Recht' ist demzufolge gleichsam ein feststehender Begriff für den Rechtshistoriker geworden [...] In der Publikation, die vor ein paar Monaten unter dem Titel 'Das Lachen im Recht' erschien, habe ich meiner Meinung nach nachgewiesen, dass dieser Humor in der alten Gesetzgebung sich bei nähere[r] Betrachtung als niemals vorhanden gewesen erweist [...] Die Frage, die ich nun Ihrem geschätzten Urteil vorlege, ist, ob für diese Arbeit in Deutschland Interesse bestehen würde [...]" (a. d. Br. v. 4. II. 1964). - Teils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; jeweils im linken Rand gelocht (keine Textberührung).
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Pitrè, Giuseppe, Italian folklorist and physician (1841-1916).
Autograph letter signed ("G. Pitrè"). Palermo, "Piazza S. Francesco di Paola n. 2", 15. I. 1889.
8vo. 1½ pp. Charming letter to the young historian Alberto Lumbroso, announcing that Lumbroso's manuscript "Un riscontro" will be published soon and encouraging him to continue with his folkloristic studies. Giuseppe Pitrè was apparently a close friend of the Lumbroso-family, as he mentions Alberto's better-known father Giacomo Lumbroso (1844-1925), intimately calling him "Papà", contrasting Giacomo's classical studies with Alberto's interest in folklore, "which, after all, is always ancient". The manuscript in question was probably published in Pitrè's Archivio per lo studio delle tradizioni popolari. He also thanks Alberto for a book on behalf of "Maria and Totò," probably two of his children. In closing, Pitrè expresses his hope that Giacomo Lumbroso will also contribute to the journal, as he is "rich in precious materials" and they are "poor workers of the Archivio", and exchanges family greetings. The beautiful letter in full: "Ho ricevuto e passato al tipografo il tuo ms. Un riscatto, e spero di mandartene presto le stampe. Vedi bene che io son contento di quello che fai pe[r] i nostri studi, e che seguo con amore ogni nuovo frutto del tuo bello ingegno. Coraggio e avanti! Pensa frattanto che come Papà studia il folklore antico di Roma, così tu potresti ricercare il folklore moderno, il quale, del resto, è sempre antico. Le novelle, gli esempi, le ciarpe non le ha raccolte nessuno ancora, altro che una signorina inglese e tu potrai non dico 'pigolare' ma mietere. Maria e Totò ricevettero il bel libro che tu hai loro regalato, e m'incaricano di ringraziartene tanto tanto. [...] Da un pezzo non leggo nulla di Papà. Oh perché non regala qualche cosa all'Archivio? Sono i ricchi quelli che devono dare a poveri: ed egli è straricco di materiali preziosi, de' quali non dovrebbe privare noi poveri manuali dell'Archivio. Diglielo in nome mio. E digli pure - e diglielo col cuore che tu hai - che io gli desidero e gli voglio ogni bene; presenta a lui e alla mamma i riverenti saluti miei, della mia signora e di mia madre e tu lasciati abbracciare dal tuo affezionatissimo [...]". - Slight damage to the left edge. - From the collection of Eduard Fischer von Röslerstamm (1848-1915).
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Plener, Ernst Frh. von, Staatsmann (1841-1923).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 24. II. 1909.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Dankt dem namentlich nicht genannten Alfred Rt. von Lindheim (1836-1913) für die Übersendung „Ihres neuen interessanten Werkes über die Bedeutung der menschl. Lebensdauer [...]“ (d. i. die Studie ‚Saluti senectutis‘ über ‚Die Bedeutung der menschlichen Lebensdauer im modernen Staate‘; Leipzig und Wien, Deuticke 1909). - Plener amtierte von 1893-95 als Finanzminister, beteiligte sich an der Durchführung der österreichisch-ungarischen Währungsunion und zog sich nach seiner Demission aus der Politik zurück. 1895-1918 war er Präsident des Gemeinsamen obersten Rechnungshofs und gehörte seit 1900 dem österreichischen Herrenhaus an. Als Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofs nahm er für Österreich an der Haager Konferenz (1907) teil. - Der Adressat wurde 1868 leitender Direktor der neugegründeten Wiener Handelsbank und war Mitbegründer der ersten Wiener Lagerhäuser und des Lokaltelegraphen. Er gehörte jahrzehntelang dem Direktionsrat der mit der Handelsbank vereinigten Unionsbank an, war 1876-78 dessen Vizepräsident und 1879-1909 Präsident des Schiedsgerichts der Warenbranche an der Wiener Börse sowie seit 1877 Mitglied der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer. Als sein bekanntestes Werk gilt das 1891 erstmals erschienene ‚Schiedsgericht im modernen Zivilprozeß‘. - Mit einer knappen biographischen Anmerkung zum Verfasser sowie zu dessen Vater Ignaz von Plener von fremder Hand auf Bl. 1 verso. - In altem Sammlungsumschlag.
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Plener, Ernst Frh. von, Staatsmann (1841-1923).
Eigenh. Brief mit U. Wien, o. D.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An den Politiker, Industriellen und Nationalökonomen Alexander von Peez (1829-1912): "Ich ersuche Sie [...] übermorgen Freitag 22. Dec. um 11 Uhr [...] zu mir zu kommen [...]". - Auf Bl. 2 recto findet sich eine hübsche Widmung des Plenerschen Autographs, das der Adressat Jella von Braun-Fernwald (geb. 1862) zueignet: "Autographen werden gesammelt wegen des Inhalts oder wegen der Form. Wäre ersteres bei Dir der Fall, so wirf die nebenstehenden Zeilen Pleners (immerhin unseres kenntnisreichsten und aussichtsvollsten Abgeordneten) in den Papierkorb. Als bloße Schriftprobe können Sie vielleicht dienen, bis sie von besseren abgelöst wird [...]". - Plener amtierte 1893-95 als Finanzminister, beteiligte sich an der Durchführung der österreichisch-ungarischen Währungsunion und zog sich nach seiner Demission aus der Politik zurück. 1895-1918 war er Präsident des Gemeinsamen obersten Rechnungshofs und gehörte seit 1900 dem österreichischen Herrenhaus an. Als Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofs nahm er für Österreich an der Haager Konferenz (1907) teil. - Alexander Peez war Mitarbeiter der "Augsburger Zeitung", der "Reichenberger Zeitung" in Böhmen und wurde 1864 Generalsekretär des "Vereins der Industriellen" in Wien. 1902 wurde er lebenslängliches Mitglied des österreichischen Herrenhauses. Sein Werk umfasst volkswirtschaftliche, politische und kulturhistorische Arbeiten. - Die Adressatin von Peez' Brief, Jella von Braun-Fernwald (geb. Vivenot), war die Gattin des Wiener Arztes Egon Ritter von Braun-Fernwald und Mutter der späterhin bekannten Konzertsängerin gleichen Namens.
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Plener, Ignaz Frh. von, Staatsmann (1810-1908).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien bzw. o. O., 1861 und 1864.
Zusammen 2 SS. 8vo. Lt. beiliegendem altem Sammlungsumschlag an den namentlich nicht genannten Geheimrat Georg Frh. von Mitis: "Ich muß Sie abermals behelligen, um einer wiederholten Bitte des Dr. Rezina gerecht zu werden u. lege das [...] Nazionale des Notariats Candidaten Herzog zur gefälligen [...] Berücksichtig[un]g bei [...]" (Br. v. 3. XII. 1861; ohne die erwähnte Beilage). - Der Brief v. 30. VII. 1864 betr. des Ansuchens des Gerichtsvorstehers Protung (?) "um einen ihm angemessenen Dienstposten in Lemberg" (auf Briefpapier mit gepr. kalligr. Initialen). - Seit 1860 Finanzminister, bemühte sich Plener vor allem um einen Ausgleich des Staatshaushalts und setzte sich für eine Berufung Anton von Schmerlings ein. 1867-70 war er Handelsminister und initiierte Reformen auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens. Für die Handelskammer Eger saß er seit 1870 im Reichstag und war seit 1873 Mitglied des Herrenhauses, wo er sich sich den Deutsch-Liberalen anschloß. - Georg von Mitis durchlief eine lange Laufbahn ihm öffentlichen Dienst und war zur Zeit des vorliegenden Schreibens bereits seit vier Jahren Präsident des Landesgerichts Wien. "Den Vorschlag, Statthalter von NÖ zu werden, lehnte er ab, um im Justizdienst bleiben zu können" (ÖBL VI, s. v.); während der Erkrankung des Justizministers Adolf Frh. Pratobevera von Wiesborn vertrat er eineinhalb Jahre lang die Administrativgeschäfte des Ministers und diesen selbst auch im Reichsrat. - In altem Sammlungsumschlag.
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Plener, Ignaz Frh. von, Staatsmann (1810-1908).
Eigenh. Brief mit U. Windisch-Garsten, 2. X. 1891.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An eine namentlich nicht genannte Dame: "Der Zeitpunkt unseres Eintreffens in Wien ist noch nicht festgestellt, wird aber über den 14. d. M. hinaus nicht verschoben werden [...]". - Seit 1860 Finanzminister, bemühte sich Plener vor allem um einen Ausgleich des Staatshaushalts und setzte sich für eine Berufung Anton von Schmerlings ein. 1867-70 war er Handelsminister und initiierte Reformen auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens. Für die Handelskammer Eger saß er seit 1870 im Reichstag und war seit 1873 Mitglied des Herrenhauses, wo er sich sich den Deutsch-Liberalen anschloß.
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[Podhajsky, Alois, Leiter der Spanischen Hofreitschule (1898-1973)].
Sammlung von 116 eigenh. und ms. Briefen, Karten, Telegrammen, Billetts u. a. an Alois Podhajsky. Verschiedene Orte, 1960er Jahre.
Zusammen 139½ SS. auf 135 Bll. Verschiedene Formate. Die Briefe meist mit ms. Antwortschreiben Podhajskys auf Durchschlagpapier. Alois Podhajsky war Offizier des österreichischen Bundesheeres und seit März 1939 Kommandeur der "Spanischen Reitschule", die er bis 1964 leitete "und an deren weiterem Schicksal und Überleben er maßgeblichen Anteil hatte. Er erreichte eine Rückbenennung in Spanische Hofreitschule, führte einen Sommeraufenthalt an der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten für die Lipizzaner ein, erhöhte die Zahl der Pferde von 30 auf 70, beschaffte Material und Lüster für die Reitbahn, die immer noch im Einsatz sind, und führte den Galoppwechsel à tempo an der Spanischen Hofreitschule ein. Im Februar und März 1945 evakuierte er die Lipizzaner aus Wien und konnte später die amerikanische Besatzungsmacht überzeugen, die Pferde aus Tschechien, bevor sie in sowjetische Hände fielen, zuerst nach Oberösterreich und später in das Bundesgestüt Piber zurückzuholen. Eine Rückkehr der Reitschule in die angestammten Gebäude in Wien war allerdings erst 1955 möglich" (Wikipedia). - Seit 1949 regelmäßig Auslandstourneen der Spanischen Hofreitschule veranstaltend, wurde die Schule durch Podhajskys Wirken zu einer internationalen Attraktion für Pferdefreunde aus aller Welt. 1958 doubelte er für den Film "Das Wunder der weißen Hengste" Robert Taylor, der im Film Alois Podhajsky spielte. Als Reitlehrer und Autor mehrerer Bücher zum Thema Reiten und Pferdesport war er auch noch nach seiner Pensionierung tätig.
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Pöhlmann, Robert von, Althistoriker (1852-1914).
Eigenh. Postkarte mit U. Gastein, 18. IX. 1913.
1 S. 8vo. Mit eh. Adresse. An Alfred Rt. von Lindheim (1836-1913): „Meine Zeit gestattet mir leider nicht, mich an Ihrem Unternehmen, für das ich Ihnen besten Erfolg wünsche, zu beteiligen [...] Ich müßte [...] auch Manches wiederholen, was ich in meiner Geschichte der sozialen Frage in der ant[iken] Welt bereits gesagt habe [...]“. - Pöhlmann war seit 1901 als Ordinarius für alte Geschichte in München tätig. Sekretär der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1909 geadelt, veröffentlichte er u. a. eine ‚Geschichte des antiken Kommunismus und Sozialismus‘ (2 Bde., 1893-1901; Neuaufl. bearb. von F. Oertel unter dem Titel ‚Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt‘, 1925). - Der Adressat wurde 1868 leitender Direktor der neugegründeten Wiener Handelsbank und war Mitbegründer der ersten Wiener Lagerhäuser und des Lokaltelegraphen. Er gehörte jahrzehntelang dem Direktionsrat der mit der Handelsbank vereinigten Unionsbank an, war 1876-78 dessen Vizepräsident und 1879-1909 Präsident des Schiedsgerichts der Warenbranche an der Wiener Börse sowie seit 1877 Mitglied der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer. Als sein bekanntestes Werk gilt das 1891 erstmals erschienene ‚Schiedsgericht im modernen Zivilprozeß‘.
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Polheim, Gundacker von, seit etwa 1629 Gutsherr von Ottenschlag, Raspach und Gobelsburg.
Brief mit eigenh. U. O. O., 5. V. 1635.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. An einen General-Obristen und Generalquartiermeister: "Under Herrn Obristen Willi Regiment zu Roß, hat sich sein Lieutenandt Balthasar Magerl understanden, und straffmäßiger weiß mit dreyssig pferdten uber Ainhundert Gulden werth meine Armen Underthanen zu Ottenschlag im Viertl Ob Mänhartsberg gelegen, geschazt. Bitte deßwegen Ihrem Herrn Obristen zuzuschreiben, daß Er den Lieutenandt die restitution Auferlegen wolle [...]". - Mit Stempel des “Archiv Schöppl” am linken oberen Rand der Recto-Seite von Bl. 1; in altem Sammlungsumschlag.
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Polheim, Gundacker von, seit etwa 1629 Gutsherr von Ottenschlag, Raspach und Gobelsburg.
Eigenh. Brief mit U. O. O., 13. III. 1635.
1 S. 4to. Mit kl. Läsuren am rechten Rand.
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Politik und Militär
Sammlung von 2 eigenh. U. von Alfred Fürst zu Windisch-Graetz sowie je einer eh. U. von Ferdinand Gf. v. Colloredo Mannsfeld, Karl Ludwig Gf. von Grünne, Rudolf Reichsgf. Wrbna von Freudenthal und Fürst Livio Odescalchi. O. O., ca. 1800-1870.
1 S. Montiert auf altem Untersatzkarton. Folio. Der einem steirischen Uradelsgeschlecht entstammende Alfred Fürst zu Windisch-Graetz (1787-1862) versuchte 1848 vergeblich, den Sturz Metternichs zu verhindern und war maßgeblich an der Abdankung Kaiser Ferdinands I. und der Ernennung seines Schwagers Felix Fürst zu Schwarzenberg zum Ministerpräsidenten beteiligt. Ferdinand Gf. v. Colloredo Mannsfeld (1777-1848) quittierte 1808 den diplomatischen Dienst und wirkte als Verordneter des niederösterreichischen Herrenstandes nach 1822 an der Grundsteuerregulierung mit; 1838 wurde er zum Generalhofbaudirektor, 1840 gründete er - der sich den Ruf als eines “Mittlers zwischen Bürgertum und Adel” (DBE) erwarb - den niederösterreichischen Gewerbeverein. Karl Ludwig Gf. von Grünne (1808-84) war seit 1848 Generalmajor und erster Generaladjutant des Kaisers, auf den er großen Einfluß ausübte. Von 1850 bis 1859 die Militärische Zentralkanzlei leitend, wurde er 1859 Oberstallmeister und Kapitän der Garde-Gendarmerie; 1864 wurde er zum General der Kavallerie ernannt. Rudolf Reichsgf. Wrbna von Freudenthal (1802-72) war Geheimer Rat und Oberstjägermeister, Fürst Livio Odelscalchi (geb. 1805) k. k. Kämmerer und Grand von Spanien.
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[Politik und Militär].
Sammlung von je einer eigenh. U. von Moriz Reichsgf. von Dietrichstein, Friedrich Karl Landgf. von Fürstenberg, Josef von Hudelist, Franz von Dombray, August Reichsgf. von Bellegarde und Josef Albert Gf. Festetics von Tolna. O. O., ca. 1780-1870.
1 S. Montiert auf altem Untersatzkarton. Folio. Enthält auf Briefausschnitten die Unterschriften (teils auf Pergament) von Obrist-Hofmarschall Friedrich Karl Landgf. von Fürstenberg (1774-1856) sowie in latinisierter Form die des Orientalisten, Hofdolmetschers und kaiserlichen Rats Franz von Dombay (1758-1810) und die von Metternichs Vertreter in der Staatskanzlei Josef von Hudelist (1759-1818). Moriz Reichsgf. von Dietrichstein (1775-1864) quittierte - nachdem er als Adjutant General Karl Frh. von Leiberich Macks in französische Gefangenschaft geraten war - seinen Dienst in der Armee und betätigte sich vornehmlich als Förderer von Kunst und Wissenschaft; sein Haus, in dem u. a. Beethoven und Heinrich Joseph von Collin verkehrten, geriet zu einem geistigen Zentrum Wiens. Von 1815 bis 1831 als Erzieher von Napoleons Sohn, dem Herzog von Reichstadt, tätig, übernahm er nebenher von 1821-26 die Hoftheaterdirektion, führte eine Reihe von Verwaltungsreformen durch und wurde 1826 Präfekt der Hofbibliothek; 1833 erhielt er die Oberleitung des Münz- und Antikenkabinetts und wurde 1845 Oberstkämmerer von Ferdinand I. und zugleich Intendant des Hofburgtheaters, das er bis 1848 leitete. August Reichsgf. von Bellegarde (1798-1871) war Obersthofmeister der verwitweten Kaiserin Karoline Auguste; Josef Albert Gf. Festetics von Tolna (1786-1869) bekleidete dasselbe Amt am Hofe Erzherzog Joseph Palatins (1776-1847).
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Popp, Margarete Freiin von.
7 eigenh. Briefe mit U. Wien, 1916 und 1917.
Zusammen 9 SS. 8vo. Mit einem eh. beschr. Kuvert. Betr. die Bestellung von Grüßen und Worten des Dankes: “[...] komme ich mit einer Bitte zu Ihnen. Diesmal handelt es sich nicht um unser Spital, sondern um ein paar arme Hausmeisterbuben, deren Mutter mich um Rat fragte [...] Die Mutter dieser beiden Buben ist Hausmeisterin, die Familie wohnt in einer entsetzlich nassen Kellerwohnung. Deswegen sind die Kinder immer krank, haben geschwollene Beine und Arme und entzündete Augen. Der Arzt sagt, die Kinder müssen in bessere Wohnverhältnisse [...]” (Br. v. 6. X. 1917). - Margarete Freiin von Popp (auch Popp von Böhmstetten, wie sie unterm 9. VII. 1917 zeichnet) war - wie einem gestemp. Absendervermerk zu entnehmen ist - während des Krieges karitativ tätig. - Ein Br. gestemp. “Militärpflege | Vereins-Reserve-Spital No. 2 Wien | des Patriotischen Hilfsvereines vom Roten Kreuz | für Niederösterreich”. - In altem Sammlungsumschlag.
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Portugall, Ferdinand, Politiker (1837-1901).
Eigenh. Brief mit U. Graz, 8. I. 1886.
2 SS. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "[...] beehre ich mich mitzutheilen, daß bis zur Stunde der Landesausschuß noch keinen definitiven Entschluß darüber gefaßt hat, ob er das Landestheater, wie bisher im Einvernemen mit der Gem. Vertretung von Ostern 86 ab vergeben, oder die Vergebung dieses Theater der Gemeinde allein überlassen u. wegen Übername des Landestheater in die Communalverwaltung Unterhaltungen einleiten soll [...]". - Portugall wurde 1885 Nachfolger von Wilhelm Kienzl als Bürgermeister von Graz. In seine Amtszeit als Bürgermeister "fällt der rasche Aufschwung der Stadt Graz. Es erfolgten zahlreiche Neubauten (Rathaus, Universität, Technische Hochschule, beide Staatsgymnasien, Taubstummeninstitut, Post- und Telegraphendirektion, Kasernen etc), der Ausbau des Straßennetzes und der elektrischen Beleuchtung, der Bau der Schloßbergbahn etc. [...]" (ÖBL VIII, s. v.).
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Porzer, Josef, Politiker (1847-1914).
Eigenh. Brief und eh. Bildpostkarte mit U. Wien und Konstantinopel, 1897.
Zusammen 3 SS. 4to und qu.-8vo. Bedauert, die Verteidigung H. A. Schwers aus bestimmten Gründen nicht übernehmen zu können. - Der Hof- und Gerichtsadvokat war seit 1882 Mitglied des Staatsgerichtshofs; von 1895 bis zu seinem Tod im Gemeinderat tätig, war Porzer von 1905-1910 zweiter, von 1910-1914 erster Vizebürgermeister. In seiner Amtszeit initiierte er u. a. die Gründung der Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Lebens- und Renten-Versicherungsanstalt und war als Konsulent der Gemeinde Wien u. a. beim Bau der städtischen Gaswerke, bei der Errichtung der Zentralsparkasse und der Einrichtung einer städtischen Leichenbestattung tätig. Vgl. Czeike IV, 590.- Der Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf. - In altem Sammlungsumschlag.
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Posadowsky-Wehner, Harald Gf. von, Diplomat (1910-1990).
Ms. Brief mit eigenh. U. New York, 18. VI. 1971.
¾ S. 4to. An den Kulturattaché und Botschaftsrat Peter Schoenwaldt (1934-2004): "Während eines kurzen Aufenthaltes in New York zum Besuch des Bundeskanzlers erreichte mich die Sonderausgabe des 'Wächter und Anzeiger' vom 13. September 1970, die Sie mir netterweise zugeschickt haben. Zwar fehlte mir leider die Zeit zum Lesen. Aber ich habe beim Durchblättern bemerkt, dass mehrere sicherlich interessante Beiträge von Ihnen darin enthalten sind und ein Artikel sowie Abbildungen von der Einweihung des Alexander-von-Humboldt-Denkmals am 14. September 1869 im hiesigen Central Park. Herzlichen Dank [...]". - Harald Gf. Posadowsky-Wehner wurde nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zur Luftwaffe eingezogen und war von 1941 bis 45 Referent für Wirtschaftsfragen im Reichsluftfahrtministerium in Berlin. "Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1947 wurde er Referent im Büro für Friedensfragen in Stuttgart und ging 1950 als Referatsleiter im Bundeswirtschaftsministerium nach Bonn. 1952 trat [er] in den diplomatischen Dienst ein, war Leiter der Wirtschaftsabteilung bei der Botschaft in Canberra, 1956 Referent in der Handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes, 1960-64 Botschafter in Nigeria. Seit 1964 Leiter des Afrika-Referats im Auswärtigen Amt, bestimmte Posadowsky-Wehner maßgeblich die Afrikapolitik der Bundesrepublik und war 1970-75 Generalkonsul in New York" (DBE). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Prato, Giovanni a, Politiker und Journalist (1812-1883).
Eigenh. Brief mit U. Trient, 18. VIII. 1881.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Von einer Bergreise eben zurückgekehrt, finde ich hier Ihren lieben und werthen Brief [...] aus Schlangenbad - ein Badeort den ich vor 32 Jahren von Frankfurt a/M aus besucht habe. Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte die Sie in der Allg[emeinen] Z[ei]t[un]g betreffs des unvergesslichen Freundes Geblers und meiner Uebersetzung fanden [...] Ich habe unter Ihrer Adresse nach Leipzig unlängst ein Heftchen geschickt mit einer Abhandlung über die Liebschaften des Horaz, bei Gelegenheit einer neuen an mich vom berühmten Schiller Uebersetzer A. Maffei gerichteten Uebersetzung der Ode ad Pirram [...]”. Wohl in diesem Jahr war Carlo di Geblers ‘Galileo Galilei e la Curia romana’ in einer Übersetzung Pratos erschienen, das zweite erwähnte Werk ist die [1880] in einer Übertragung von Andrea Maffei und mit einem Kommentar von Prato erschienene ‘L' ode a Pirra di Orazio’. - Der in Trient geborene Politiker und Journalist erhielt 1835 die Priesterweihe, studierte anschließend in Wien, wurde Religionslehrer am Gymnasium in Trient und Mitglied der Accad. degli Agiati, deren Sekretär er 1844 wurde. "1848 begann er seine journalist. Laufbahn beim 'Bothen von und für Tirol und Vorarlberg'. Er propagierte die Abtretung der Bezirke Trient und Rovereto von Tirol und vertrat diese Forderung auch als Depurtierter bei der Nationalversmlg. in Frankfurt, dann in Wien" (ÖBL VIII, zit. n. DBA II 1024,177). 1848/49 Abgeordneter zum Kremsier Reichstag, gründete er - nachdem er 1849 seiner Stelle als Hauslehrer enthoben worden war - 1850 und 1869 zwei jeweils nur kurzlebige Zeitschriften, in denen er rigoros für eine Italianisierung des Trentino eintrat, und war bis zu seinem Tod unablässig politisch tätig.
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Pratobevera von Wiesborn, Adolf Frh., Jurist (1806-1875).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 3. VII. 1850.
1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse. An den Juristen und Politiker Eugen Alexander Megerle von Mühlfeld (1810-1868), dem er einen (hier hektographiert wiedergegebenen) Erlaß von Justizminister Anton von Schmerling zur Kenntnis bringt, "da Sie wiederholt legislative Berathungen des Justizministeriums durch Ihre Einsicht und Ihren Scharfsinn zu unterstützen die aufopfernde Bereitwilligkeit hatten [...]". - Pratobevera von Wiesborn wurde 1837 Rat beim niederösterreichischen Landrecht und war von 1838-42 als Appellationsrat bei der Bundeszentralbehörde in Frankfurt/Main, anschließend auch in Wien tätig. Später wurde er Ministerialrat im Justizministerium, Leiter der legistischen Sektion und Rat des Obersten Gerichtshofs. 1861 und 1867 war er niederösterreichischer Landtagsabgeordneter und Reichsratsabgeordneter der Liberalen Partei. 1861/62 Justizminister und 1867-69 Landmarschall von Niederösterreich, wurde er 1869 lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses. Seine Gattin war die Schriftstellerin Katharina. - Megerle von Mühlfeld war seit 1850 Präsident der neugegründeten Wiener Advokatenkammer und von 1861-68 eine der führenden Gestalten der Großösterreichischen bzw. der Liberalen Verfassungspartei und Mitglied des niederösterreichischen Landtags und des Reichsrats. Er setzte sich für die Abschaffung der Todesstrafe, das Briefgeheimnis, den Erlaß eines neuen Religionsgesetzes und die Wiedereinrichtung der Schwurgerichte ein. Die auf seine Initiative zurückzuführenden "Maigesetze" (1868) bewirkten eine deutliche Abschwächung des Konkordats mit der Kurie. - Mit kl. Ausschnitt durch Siegelbruch (keine Textberührung).
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Pressler, Larry, US-Politiker (geb. 1942).
Ms. Brief mit eigenh. U. [Washington], 7. IV. 1976.
1 S. Gr.-8vo. Mit ms. adr. Kuvert. An den Kulturattaché und Botschaftsrat Peter Schoenwaldt (1934-2004): "Thank you so much für sending me the autographed copy of the catalogue of the Humboldt exhibition at the Widener Library at Harvard University. I did enjoy chatting with Dr. Niels Hansen recently, at which time he told me about some of your writings on Alexander von Humboldt [...]". - Pressler war 22 Jahre lang Abgeordneter der Republikanischen Partei im amerikanischen Kongress, davon 18 Jahre im Senat; geboren wurde er in Humboldt, South Dakota. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf des Repräsentantenhauses.
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Promber, Adolf, Politiker (1843-1899).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 11. V. [1882].
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Kollegen: "So leid es mir tut Ihnen das an mich gestellte Ansuchen abschlagen zu müssen, bleibt mir doch nichts anderes übrig", zumal er es sich zur Pflicht gemacht habe, "jeden Tag den ich nicht in Wien zubringen muß, in Brünn für diese Arbeiten [im Landesausschuß für Mähren] zu verwenden [...]". - Promber war seit 1873 Reichsratsabgeordneter, später auch mährischer Landtagsabgeordneter und seit 1878 im Landesausschuß tätig, "in dem er 20 Jahre als Referent für Gemeinde und Landwirtschaft sowie für Landesfinanzenangelegenheiten initiativ wirkte und dessen Permanenzausschuß zur Regelung der deutsch-tschechischen Frage er angehörte. Als Schwager zweier mährischer Landtagsabgeordneter, des deutsch-liberalen Frendl und des Führeres der mährischen Tschechen, Srom, war er an der Vorbereitung des 'Mährischen Ausgleichs' maßgebend beteiligt ('Drei-Schwäger-Wirtschaft'). Mehr als 50 Gemeinden verliehen ihm das Ehrenbürgerrecht" (ÖBL VIII, s. v.).
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Proskowetz von Proskow und Marstorff der Ältere, Emanuel Rt. von, Agronom und Politiker (1818-1909).
Eigenh. Brief mit U. Prag, 24. XII. 1843.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. An den Historiker Johann Paul Kaltenbaeck (1804-61): "Glücklich in Prag angelangt, bewege ich mich im Kreise der Meinen, und denke bedeutend an alle guten Menschen, die mir werth und theuer geworden sind, zurück. - Wir feierten hier den heiligen Abend recht froh und heiter und erinnerten uns der Libingitzer; ich wäre gerne auch in Libingitz gewesen! [...]" - Proskowetz "erwarb sich große Verdienste um die Modernisierung der mährischen Landwirtschaft und der österreichischen Zuckerindustrie, zu deren Begründern er gehörte" (ÖBL, s. v.). Der vielfach geehrte und ausgezeichnete Agronom war zudem knapp vierzig Jahre lang Abgeordneter des Reichsrats, 1899 wurde er Mitglied des Herrenhauses. - Kaltenbaeck war Geschichtslehrer im fürstl. Schwarzenbergischen Haus und später Archivar am Haus-, Hof- und Staatsarchiv. 1850 begleitete er die Brüder des Kaisers auf einer Griechenlandreise. "Kaltenbaeck, dessen Tätigkeit im Archiv gering war, erlangte als Publizist eine gewisse Bedeutung" (ÖBL, s. v.).
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Proskowetz von Proskow und Marstorff der Ältere, Emanuel Rt. von, Agronom und Politiker (1818-1909).
Eigenh. Brief mit U. Libingiz, 16. I. 1846.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den namentlich nicht genannten Historiker Johann Paul Kaltenbaeck (1804-61): "Kaum hatten mir meines Bruders Zeilen bekannt gemacht, daß Sie eine neue Stellung im k. k. Staats Archiv eingenommen haben und als ich diese Nachricht in den öffentlichen Blättern bestättigt [!] fand, so konnte ich meinem aufrichtigen Gefühle und meiner ungeheuchelten Freundschaft zu Ihnen keine Schranken setzen und bin so frei, mit diesen Zeilen meine aufrichtigsten Glückwünsche zu dieser Beförderung Ihnen darzubringen [...]" - Proskowetz "erwarb sich große Verdienste um die Modernisierung der mährischen Landwirtschaft und der österreichischen Zuckerindustrie, zu deren Begründern er gehörte" (ÖBL, s. v.). Der vielfach geehrte und ausgezeichnete Agronom war zudem knapp vierzig Jahre lang Abgeordneter des Reichsrats, 1899 wurde er Mitglied des Herrenhauses. - Kaltenbaeck war Geschichtslehrer im fürstl. Schwarzenbergischen Haus und Archivar am Haus-, Hof- und Staatsarchiv. 1850 begleitete er die Brüder des Kaisers auf einer Griechenlandreise. "Kaltenbaeck, dessen Tätigkeit im Archiv gering war, erlangte als Publizist eine gewisse Bedeutung" (ÖBL, s. v.). - Auf Briefpapier mit kalligr. gepr. Monogrammvignette.
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Quehl, Georg , Theologe (1803-1880).
Eigenh. Briefnachschrift mit U. Erfurt, 21. XII. 1826.
11 Zeilen auf 1 Bl. 4to. Nachschrift auf einem Brief seiner Schwester Ida Quehl an beider Tante, deren Trauung für den Heiligabend angesetzt ist. "Wenn, meine geliebte und verehrte Tante, dem schönen heiligen Abend, der Ihnen diesmal gekommen ist, nun die erfreulichsten Festtage im Leben nachfolgen; wenn wie die heitre und frische Farbe eines jungen Christbaums auch Ihnen das Glück Ihrer Verbindung immerdar grün und treu bleibt; ja wenn das Licht der reinsten Freude heller als die tausend Weihnachtskerzen, die auch dieß Jahr so manches Herz beglückt haben mögen, Ihnen auf Schritt und Tritt leuchtet, dann denken Sie, daß auch mein Gebet für Sie, und mein aufrichtiger Glückwunsch zu Ihrer Verbindung, nur zu meiner eigenen Freude erfüllt sey". - Georg Quehl studierte Theologie in Halle und Berlin und war Pastor in Neuhausen, später in Hakenberg bei Herbellin. Theodor Fontane berichtet über ihn in einem Brief an seine Frau Emilie: "Der Hakenberger Pastor heißt Quehl und ist ein Bruder vom sel: Ryno" (Theodor Fontane: Werke, Schriften und Briefe. Herausgegeben von Walter Keitel und Helmuth Nürnberger. Abtlg. IV. Briefe. Bd. II: 1860-1878. Hrsg. v. München, Hanser, 1979. Br. Nr. 490 v. 10. VIII. 1878, S. 611).
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