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Kreysig, Friedrich, Mediziner (1770-1839).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 12. VIII. 1835.
1 S. Qu.-8vo. Alexander Popes berühmtes (hier germanisiertes) Zitat „The proper study of mankind is the [!] man“ als Widmung für den namentlich nicht genannten Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Kreysig, seit 1803 Leibarzt des Kurfürsten von Sachsen, war Professor sowie Direktor der chirurgisch-medizinischen Akademie. Er zählt „zu den medicinischen Eklektikern und suchte die Wissenschaft durch selbständige positive Forschung zu bereichern“ (Hirsch III, 552). - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Krug, Wilhelm Traugott, Philosoph (1770-1842).
Eigenh. Quittung mit U. Leipzig, 5. III. 1811.
½ S. 4to. “Sieben und sechzig Thaler, 17 Gl. - sind mir Endesunterschriebenem von dem mir gnädigst bewilligten Zuschusse [...] aus der Königl. Sächs. Rentkammer [...] ausgezahlt worden [...]”. - Nach theologischem und philosophischem Studium u. a. bei Franz Volkmar Reinhard und Karl Leonhard Reinhold und Habilitation in Wittenberg wurde Krug Adjunkt der Philosophischen Fakultät und ging 1801 als Professor der Philosophie nach Frankfurt a. O., wo er die ehemalige Verlobte Heinrich von Kleists zur Frau nahm. Seit 1805 als Nachfolger Immanuel Kants in Königsberg und später als Professor und Rektor in Leipzig tätig, brach Krug im Zuge seiner wissenschaftlichen Tätigkeit immer nachhaltiger mit dem Deutschen Idealismus, forderte eine weitestgehenede Berücksichtigung des ‘gesunden Menschenverstandes’ und sah in dem Satz ‘Ich bin tätig’ die allgemeinste Bewußtseinstatsache, aus der alles andere sich herleiten ließe.
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Kwizda, Richard, Pharmazeut und Unternehmer (geb. 1897).
Gedr. Dankeskarte mit drei eigenh. Zeilen und U. Wien, Februar 1957.
1 S. Qu.-8vo. Mit ms. adr. Kuvert und einer Beilage (s. u.). An die Damen Helene Eibl und Stephanie Zimmer, ihres Zeichens Witwen nach General Eibl und Generalstabsarzt Zimmer, mit Dank für Wünsche zu seinem Geburtstag. - Richard Kwizda führte in der Nachfolge seines Vaters und Großvaters das 1853 Pharmaunternehmen, erweiterte es sukzessive um einige Geschäftsbereiche wie Agrarchemie und schuf so eines der größten heute noch existierenden österreichischen Pharmaunternehmen. - Beiliegend eine Vollacht mit U. der erwähnten Helene Eibl (dat. Wien, 18. III. 1947).
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Lampertico, Fedele, Italian economist (1833-1906).
Autograph document signed ("Lampertico"). N. p. o. d.
4to. 1 p. Quoting article 5 of a treaty of commerce between Italy and Switzerland from 1868: "Dall'attuazione dell'articolo 5 del trattato di commercio colla Svizzera - 22 luglio 1868 - sino a che sia provveduto con legge generale, il governo del Re è autorizzalo a ridurre i diritti di saggio e marchio per lavori nazionali alla proporzione di quelli stabiliti pei prodotti svizzeri [...]". Lampertico became was elected deputy to the Italian Parliament in 1866. From 1873 until his death in 1906, he served as senator, providing valuable reports on financial and economical questions. - Slight edge damage. From the collection of Eduard Fischer von Röslerstamm (1848-1915).
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Landolfi, Nicola, Mediziner.
Eigenh. Brief mit U. München, 2. XI. 1853.
2½ SS. auf Doppelblatt. Qu.-8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): "Ich bin überzeugt Ihre Wünsche erfüllen zu können [...], nur müssen Sie sich verehrter Herr College noch einige Zeit gedulden, weil ich zuerst einem Rufe nach Anhalt-Cöthen Folge leisten muß, wohin ich berufen um die verwittwete [!] Herzogin von einem krebsartigen Leiden an der Brust zu befreien [...]". - Wie auf dem beiliegenden Sammlungsumschlag zeitgenössisch vermerkt, war der "neapolitanische Wunderdoctor" der "Erfinder der Krebspasta". - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Auf Briefpapier mit gepr. Vignette und größerem Papierdurchbruch auf dem zur Hälfte beschnittenen Bl. 2.
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Langer, Karl Ritter von Edenberg, Anatom (1819-1887).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 17. III. 1870.
½ S. auf Doppelblatt. 8vo. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Es war mir gestern leider nicht möglich zur Sitzung zu kommen, hörte aber dann d[ur]ch Hofrath Rokitansky, daß mir eine Arbeit zugewiesen worden ist [...]". - Langer war von 1845-47 Prosektor unter Joseph Hyrtl; 1849 wurde er dessen Mitarbeiter beim Aufbau eines Vergleichend-Anatomischen Museums und befaßte sich besonders mit Zoologie. Seit 1851 Professor der Zoologie in Pest, wurde er 1856 Professor am Josephinum und kehrte 1870 an die Universität Wien zurück, wo er 1874 die anatomische Lehrkanzel übernahm. 1867 wurde er wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Lasson, Adolf, Philosoph (1832-1917).
Eigenh. Br. mit U. Friedenau, 1. II. 1910.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Schauspieler: "Morgen Mittwoch muß ich nach Wittenberg zu einer Konferenz. Diese ganze Woche ist besetzt, jeder Abend vergeben. In der nächsten Woche darf ich auf einen freien Abend hoffen. Sobald ich einmal frei bin, warte ich Ihre Einladung nicht ab, sondern komme einmal Sie in einer Ihrer Rollen zu sehen [...]”. - Als Anhänger des Deutschen Idealismus und letzter großer Schüler Hegels bemühte sich Lasson, der an der Universität Berlin lehrte, um die Überwindung des naturwissenschaftlichen und psychologischen Positivismus seiner Zeit.
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Le Verrier, Urbain Jean Joseph, mathematician and astronomer (1811-1877).
ALS ("Le Verrier"). N. p., 21 May 1869 [?].
Large 8vo. ½ p. on bifolium. To the physicist Jules Antoine Lissajous (1822-1880). - The French mathematician specialized in celestial mechanics and is best known for his part in the discovery of Neptune. "As a result of this achievement Le Verrier received, among other awards, the Copley Medal from the Royal Society of London and was named an officer in the Legion of Honour. A chair of astronomy was created for him at the University of Paris" (Enc. Br.). - On stationery with printed letterhead of the "Observatoire Imperial". With minor defects to edges and small spot in the lower margin. With a small label, the monogram stamp "LS" and ms. number "120" on the reverse of fol. 2. - Rare.
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Legrand, Antoine, Ingenieur und Botaniker (1839-1905).
6 eigenh. Briefe mit U. Montbreson, 1872 und 1873.
Zusammen 10 SS. 8vo. Beiliegend 8 Bll. Pflanzenlisten sowie eine Liste a. d. Hand des Adressaten. In französischer Sprache an Karl Sonklar von Innstädten betreffs der Übersendung und des Tauschs von seltenen Pflanzen. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Leipoldt, Wilhelm Gustav, Kartograph (geb. 1850).
2 eigenh. Briefe mit U. Dresden, 1875 und 1880.
Zusammen 3 SS. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Den wärmsten und innnigsten Dank sage ich Ihnen für [...] die so außerordentliche wohlwollende Beurtheilung meines Werkes, die mir um so werthvoller ist, als sie von einer geographischen Auctorität ersten Ranges kommt. Zugleich nehme ich hier Gelegenheit, für die treffliche Unterweisung, die ich aus Ihrer ‘Allgemeinen Orographie’ schöpfte, herzlich zu danken [...]”. - Leipoldt, Gymnasialoberlehrer in Dresden, hatte in seiner Dissertation “die Humboldtsche Zahl für die mittlere Höhe Europas auf Grund der neuen Höhen- und Flächenmessungen [berichtigt]” (Volger [Hg.], Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild, 1907, zit. n. DBA II 799, 412) und verfaßte in Folge mehrere, seinerzeit landesweit geschätzte Karten und Atlanten. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Lepkowski, Józef Aleksander, Archäologe und Publizist (1826-1894).
Eigenh. Brief mit U. Krakau, 3. II. 1869.
1½ SS. 4to. An den namentlich nicht genannten Staatsmann und Historiker Joseph Alexander Frh. von Helfert (1820-1910), Präsident der k. k. Central-Commission für Künste und historische Denkmale: "Zu meinem Handbuch der Kunst-Archäologie des Mittelalters, welches zum Drucke vorbereitet ist, benöthige ich mehrerer, im beiliegenden Verzeichnisse spezifizierter Abklatsche der in 'Mittheilungen' veröffentlichten Holzschnitte [...]". - J. A. Frh. v. Helfert war seit 1848 im Wiener Unterrichtsministerium tätig, gründete das Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, war Präsident der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler und vertrat seit seiner Aufnahme ins Herrenhaus 1881 eine konservativ-patriotische Linie. Daneben war der Jurist und Historiker Präsident der Leo-Gesellschaft, Schwester der deutschen Görres-Gesellschaft, und Verfasser zahlreicher historischer Arbeiten. - Mit kl. Randläsuren; ohne das erwähnte Verzeichnis.
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Letteris, Max Meir, Orientalist (1807-1871).
Eigenh. Brief mit U. Prag, 10. III. 1846.
1 S. 8vo. Alt auf Trägerpapier montiert. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Indem ich Ihnen für das Vertrauen [...] meinen innigsten Dank abstatte, muß ich von Herzen bedauern, daß ich vor der Hand kein geeignetes Individuum Ihnen anzuempfehlen weiß. So bald es mir gelingen wird, im Kreise meiner Bekanntschaft einem solchen zu begegnen, werde ich mich beeilen, Ew. Hochwohlgeboren davon in Kenntniß zu setzen. - Bis jetzt habe ich noch keinen Beitrag fertig, der für die Libussa 47 sich eignen dürfte. - Ich bin so frei, schließlich eine kleine Bitte an Sie zu richten. Da ich dieser Tage das Gesuch an Ein hohes k.k. Landespräsidium eingereicht, um mir die Annahme des Diploms als ernanntes Mitglied der Königl. asiatischen Gesellschaft in Paris zu gestatten - so möchten Sie mich sehr verbinden, wenn durch Ihre vielvermögende Empfehlung die Erledigung meines Gesuches befördert würde [...]". - Letteris war in mehreren Druckereien in Wien, Preßburg und Prag tätig, gab einige Werke älterer Autoren zum ersten Mal heraus und übersiedelte 1848 nach Wien, wo er u. a. mit L. A. Frankl Rt. von Hochwart verkehrte, dessen Gedichte er z. T. ins Hebräische übersetzte. Letteris' "Hauptbedeutung liegt in seinen Übersetzungen und Nachdichtungen der europäischen Klassiker" (ÖBL V, 160). - Die Verso-Seite mit einer Anmerkung zum Verf. von alter Hand, mit Stempel der Sammlung "P. C." und dem Vermerk: "Erhalten von G. Petter in Wien am 4ten Nov: 1847"; die Verso-Seite des Trägerpapiers mit einem weiteren alt montierten Autograph.
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Levier, Emile, Botaniker (1838-1911).
11 eigenh. Briefe mit U. Meist Florenz, 1870-1872.
Zusammen 45 SS. 8vo. Beiliegend eine vom Adressaten verfaßte Liste von Pflanzen. An Karl Sonklar von Innstädten, mit dem er Einzelheiten der Übersendung von Pflanzen bespricht sowie dieselben übersendet: “Ihren freundlichen Brief vom 17. Oct. mit beigegebenem Doublettencatalog habe ich richtig erhalten und ich danke Ihnen sowohl für die schöne u. interessante Pflanzenauswahl die Sie mir aufs Neue zur Verfügung stellen, als für die grosse Mühe, der Sie sich meinethalber so oft zu unterwerfen genöthigt sind, Pflanzen- und Doublettencataloge anzufertigen. Nachstehend finden Sie meine Desiderata [...]” (Br. v. 27. X. 1871). - Levier lebte als Herausgeber bzw. Verfasser mehrerer einschlägiger botanischer Werke in Florenz. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Liebig, Georg Frh. von, Mediziner (1827-1903).
Eigenh. Brief mit U. Frankfurt a. M., 15. IV. 1870.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) zum Tode von dessen Sohn gleichen Namens. - Der Sohne des berühmten Chemikers promovierte 1853 "Ueber die Temperaturunterschiede des venösen und arteriellen Blutes" und trat anschließend in den Dienst der englisch-ostindischen Kompagnie in Bombay. 1856 wurde er Professor der Naturgeschichte am Hindu-College in Kalkutta, kehrte zwei Jahre darauf nach Europa zurück und war von 1859-73 als Bezirks- und Salinenarzt in Reichenhall tätig. Sommers dort eine Privatpraxis führend, verbrachte er die Wintermonate in München, wo er sich 1877 für Klimatologie und Balneologie habilitierte. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Liebisch, Theodor, Mineraloge (1852-1922).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 11. VIII. 1879.
1½ SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Professor: “In dem Handbuch über die wissenschaftlichen Instrumente der Londoner Ausstellung [...] sagt Maskelyne über die in Fig. 1 Centrir- und Justirvorrichtung [...] Mit dem Bericht über die [...] Instrumente der diesjährigen Berliner Gewerbeausstellung betraut werde ich auf Grund dieser Angabe von Maskelyne selbstverständlich Ihren Namen als den des ersten Erfinders jener vortrefflichen Construction anführen [...]”. - Liebisch war seit 1875 als Kustos am Mineralogischen Museum der Universität Berlin tätig und habilitierte sich dort 1878. Nach Professuren in Breslau, Greifswald, Königsberg und Göttingen, wo er Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften wurde, übernahm Liebisch 1909 den Lehrstuhl für Mineralogie und Petrographie an der Universität Berlin. Er profilierte sich vor allem auf dem Gebiet der physikalischen Kristallographie, besonders der Kristalloptik, nahm zahlreiche Untersuchungen der Lichtbrechung an Kristallen vor und entwickelte und verbesserte eine Reihe von Instrumenten.
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Liechtenstein, Franz Josef II. von, Fürst (1906-1989).
Ms. Brief mit eigenh. U. Vaduz, 12. VI. 1953.
1¼ SS. 4to. Mit ms. adr. Kuvert. An Baronin Jutta von Vogelsang: "Zu meinem großen Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß sich die Verhältnisse beim Savoyenschen Damenstift vollkommen verändert haben. Die finanzielle Grundlage, auf der das Stift basierte, waren meine Bsitzungen in Böhmen. Ein Teil dieser Besitzungen gehörte seinerzeit der Herzogin Marie Therese von Savoyen, geb. Prinzessin von Liechtenstein, die das Damenstift errichtete und seine finanzielle Existenz durch die Übergabe dieser Güter an das fürstliche Majorat sicherte. Nun sind diese Besitzungen durch das kmmunistische Regime in der Tschechoslowakei meiner Ingerenz entzogen worden und es ist daher nicht mehr möglich, die notwendigen Gelder für den weiteren Bestand des Stiftes von dort zu bekommen [...]". - Fürst Franz Josef II. absolvierte in Wien das Schottengymnasium und anschließend ein Studium der Forstwissenschaft an der Hochschule für Bodenkultur, widmete sich hernach der Verwaltung der ausgedehnten Güter in der damaligen Tschechoslowakei und übernahm im März 1938 die Regentschaft des Fürstentums Liechtenstein, das er mit Erfolg aus dem Zweiten Weltkrieg heraushalten konnte und nach dessen Ende zu einem modernen und erfolgreichen Staat gestalten konnte. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Lindley, John, English botanist (1799-1865).
Autograph letter signed ("John Lindley"). [London], "Hort[icultural] Soc[iety]", 17 April 1827.
8vo. 1 p. on bifolium. With autograph address on the reverse. To the Scottish journalist William Jerdan (1782-1869), from 1817 to 1850 editor in chief of the "Literary Gazette": "The Society intends to substitute a fête at their Garden for the usual annual dinner at the Freemasons Hall. It will be well done and some time in June will be the time. We should be glad if you would notice the probability of the occurrence in the L.G. Of course our object is among other things to give the Ladies an opportunity of doing something more than looking at our fine things [...]". - Slightly dusty and small tears to edges; traces of old folding and remains of seal; small tears on fol. 2 from opening.
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Lipsius, Justus Hermann, Altphilologe (1834-1920).
Visitkarte mit 2 eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
1 S. Kondoliert einem namentlich nicht genannten Adressaten “zu dem überaus schweren Verluste, der so jäh über Sie verhängt ward”. - Seit 1869 neben seiner Tätigkeit im Schuldienst zugleich an der Universität Leipzig tätig, gab Lipsius 1877 den Schuldienst zugunsten des Ordinariats für klassische Philologie auf; 1891/92 war er Rektor der Universität, 1914 wurde er emeritiert. Lipsius beschäftigte sich fast ausschließlich mit griechischer Philologie, vor allem attischer Prosa, Staats- und Rechtsaltertümern. Als sein Hauptwerk gilt ‘Das attische Recht und Rechtsverfahren’ (3 Bde., 1905-15).
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Littrow, Joseph Johann Edler von, Astronom (1781-1840).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 9. IV. 1840.
2 SS. Gr.-8vo. An einen Kollegen, nur Monate vor seinem Tod: “Der Ueberbringer dieses, Pauli Adam, den ich schon seit einiger Zeit beynahe täglich sehe, ist ein gar braver, fleißiger und bescheidener, dazu blutarmer Junge. Ob er aber eben viel Anlage zur Mathematik hat, möchte ich wohl bezweifeln. Nun fürchtet er sich, so viel er sich auch mit dem Schulbuche geplagt hat, ganz entsetzlich auf das Examen, welches er nun bey Ihnen machen soll. Wenn es also möglich ist, so nehmen Sie ihn nicht gar zu strenge mit. Was kann er dafür, wenn er keinen Sinn für diese Musik hat, und warum sollen bey uns alle ohne Ausnahme Musikanten werden! Non omnia possumus omnes. - Lassen Sie also Gnade für Recht ergehen und seyen Sie, wenn es sich anders mit den Gesetzen der allgemeinen Biligkeit verträgt, barmherzig, wie Gott im Himmel es mit uns allen ist [...]”. - Littrow gilt als "Begründer des Aufschwungs der österreichischen Astronomie im 19. Jhdt." (Czeike IV, 76) und war seit 1819 Direktor der Wiener Sternwarte sowie Professor der Astronomie und von 1834-37 Professor der höheren Mathematik an der Universität Wien. - Selten.
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Littrow, Joseph Johann Edler von, Astronom (1781-1840).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 3. XII. o. J.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adr. An den Physiker und Mathematiker Andreas Frh. von Ettingshausen (1796-1878): “Eben suchte ich Sie in Ihrem Zimmer (auf der Universität) wie Sie mich in meinem. Ich bitte, beiliegende Schrift zu lesen, und, wenn Sie zustimmen, zu unterzeichnen [...] Zugleich wollte ich Ihnen beiliegenden Brief übergeben, der doch mehr an Sie als an mich gerichtet ist [...]”. - Littrow gilt als “Begründer des Aufschwungs der österreichischen Astronomie im 19. Jhdt.” (Czeike IV, 76) und war seit 1819 Direktor der Wiener Sternwarte sowie Professor der Astronomie und von 1834-37 Professor der höheren Mathematik an der Universität Wien. Vgl. auch Öst. Lex. I, 721.- Andreas Frh. von Ettingshausen war von 1821-35 Professor der höheren Mathematik an der Universität Wien, übernahm später die ordentliche Professur für Physik, angewandte Mathematik und Mechanik, wurde 1837 zum Dr. phil. promoviert und wechselte ein Jahrzehnt darauf als Leiter des Mathematikstudiums an die Ingenieur-Akademie, bis er 1852 Professor der höheren Ingenieurwissenschaften am Wiener Polytechnikum wurde. Seit 1853 war er Leiter des Physikalischen Instituts der Universität Wien. Vgl. Öst. Lex. I, 290 und Czeike II, 226f. - Selten. - Bl. 2 mit kl. Ausr. (keine Textberührung) und Resten einer Verschlußmarke.
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Littrow, Karl Ludwig von, Astronom (1811-1877).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 3. VII. 1857.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Professor: “Meinen aufrichtigsten Dank für Ihre Bemühung. Ich sende die Blätter, die ich gestern gleich nach Ihrem Besuche auf der Sternwarte vorfand, in der Beilage zurück [...]”. - Der Sohn des Astronomen Joseph Johann Edler von Littrow war seit 1842 Direktor der Wiener Sternwarte und Professor der Astronomie an der Universität Wien (1870/71 auch deren Rektor). Seit 1853 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, wurde er 1858 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. 1872 erwirkte der Gatte der Frauenrechtlerin Auguste von Littrow den Baubeginn für die große Sternwarte in Wien-Währing. Vgl. Öst. Lex. I, 721 und Czeike IV, 76. - Mit gr. Ausr. (Verlust eines einzelnen Buchstabens).
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Loeschner, Joseph Wilhelm Frh. von, Pädiater und Balneologe (1809-1888).
Eigenh. Brief mit U. O. O. [Karlsbad] u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Nehmen Sie meinen innigsten Dank für Ihre ebenso gütigen als freundlichen Zeilen. Von meinem inneren, Monate langen Leiden bin ich durch die vortreffliche Wirkung der Karlsbader Quellen Gott Lob! geheilt [...]". - Loeschner war 1844 mit eigenen Mitteln am Aufbau des Franz-Joseph-Kinderspitals in Prag beteiligt und wurde 1850 Mitglied der ständigen Medizinal-Kommission bei der k. k. Statthalterei. Seit 1854 Professor der Kinderheilkunde an der Universität Prag, wurde er 1861 Landes-Medizinal-Rat für Böhmen und 1865 Ministerial- und Sanitätsreferent im Staatsministerium. Seit 1866 führte er den Titel eines k. k. ersten Leibarztes. Sein literarisches Werk umfaßt zahlreiche Schriften über die böhmischen Bäder und Heilquellen. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Löwenherz, Leopold, Physiker (1847-1892).
Br. mit eigenh. Grußzeile und U. Berlin, 14. XI. 1880.
2 SS. 4to. An den Wiener Physiker Viktor Edler von Lang (1838-1921), dem er mitteilt, “daß in der Sitzung vom 2. d. Mts. die damals in Berlin anwesenden Mitglieder des Redaktions-Kuratoriums der ‘Zeitschrift für Instrumentenkunde’ die Grundzüge eines mit dem Verlagsbuchhändler Herrn Julius Springer abzuschließenden Verlagsvertrages berathen haben [...]”. - Die erwähnte, von Löwenherz gegründete Zeitschrift erschien erstmals im Jahr darauf und sollte, mit Ausnahme der Jahre 1945-1956, bis 1967 erscheinen. - Löwenherz gehörte 1877 zu den Gründungsmitgliedern einer später zur "Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik" erweiterten Vereinigung Berliner Feinmechaniker, initiierte Kurse in Physik und Fachzeichnen sowie die Einrichtung des Instituts für Präzisionsmechanik an der TH Charlottenburg; 1887 wurde er Leiter der technischen Abteilung an der neugegründeten Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. - Viktor Edler von Lang war Professor für Physik in Graz und Wien; neben Kristallographie beschäftigte er sich mit Lichtbrechungs-, Magnetismus- und Schallphänomenen sowie mit elektromagnetischen Erscheinungen. - Mit kl. Einr. im rechten bzw. Ausr. im linken Rand (minimale Buchstabenberührung).
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Lorent, Eduard, Psychiater und Hygieniker (1809-1886).
Eigenh. Brief mit U. Bremen, 8. III. 1869.
3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Empfangen Sie meinen verbindlichsten Dank für Ihre geehrte Zuschrift sowie für die beigefügten Photographien und Handschriften. Ich freue mich, daß ich auch bei Ihnen die Unterstützung finde, welche die Kollegen der anderen Universitäten mir erwiesen haben [...]". - Beiliegend zwei hektographierte Rundschreiben an die Kollegen mit dem Ersuchen, sich an einem Bazar zugunsten des in London neu errichteten Deutschen Hospitals zu beteiligen, das seinerseits in finanzielle Kalamitäten geraten war. - Lorent machte sich um die Reformierung des Bremer Allgemeinen Krankenhauses verdient, war bis 1864 dessen medizinischer Direktor und wandte sich nach einer aus gesundheitlichen Gründen erfolgten Demission der Gründung eines Gesundheitsrates zu, dem er bis an sein Lebensende vorsaß. "Er gehörte zu den Gründern und eifrigen Mitgliedern des Vereines für öffentliche Gesundheitspflege in Deutschland und des Vereines der deutschen Irrenärzte" (Biogr. Lex. d. hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker, Bd. 3, 19312, s. v.) und trug maßgeblich "dazu bei, daß das Diakonissenhaus zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen und das Kinderkrankenhaus errichtet wurden" (ebd.). - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Lorenz, Ottokar, Historiker (1832-1904).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 14. IV. 1863.
½ S. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Gestern um 12 Uhr Mittags ist meine Frau von einem gesunden Knaben glücklich entbunden worden [...]". - Aus dem "gesunden Knaben" wurde Jahre später der Chemiker Richard Lorenz, der auf elektrochemischem Gebiet sich vor allem der Untersuchung der geschmolzenen Salze widmen und u. a. die Gültigkeit des Faradayschen Gesetzes für Schmelzen nachweisen sollte. - Ottokar Lorenz war Professor für Geschichte an der Universität Wien. "Nachdem [er] wegen eines Artikels in der 'Presse', in dem er mit den Revolutionären von 1848 sympathisiert hatte, 1865 aus dem Archivdienst entlassen worden und nur mit Mühe einem Gerichtsverfahren entkommen war, entwickelte er eine deutsch-nationale, preußen-freundliche Haltung. 1885 folgte er einem Ruf an die Universität Jena. Nach der von ihm entwickelten Generationenlehre können geschichtliche Abläufe durch Perioden von jeweils drei aufeinanderfolgenden Generationen strukturiert werden. Durch seine genealogischen Werke (u. a. 'Lehrbuch der gesamten wissenschaftlichen Genealogie', 1898) hatte Lorenz Anteil an der Entwicklung dieser historischen Hilfswissenschaft" (DBE). - Mit Korrespondenzstempel der Sammlung Doblhoff und einigen Vermerken von alter Hand.
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Lützow, Karl von, Kunsthistoriker (1832-1897).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 19. I. 1894.
2 SS. 8vo. An eine namentlich nicht genannte Dichterin: "Das Urtheil unserer Lesecommission, das mir erst gestern in definitiver Fassung zugekommen ist, lautet besonders günstig für Ihre Novelle "Mutter und Kind". Aber dieser, höre ich, ist schon in einem bekannten Wiener Journal erschienen u. wir können sie daher nicht bringen. In zweiter Linie stellt sich die Novelle "Nicht verstanden" als für unsere Verwendung passend heraus, auch weil sie kürzer ist [...]". - Lützow habilitierte sich 1859 in München, las als Privatdozent über antike Kunst und Literatur und ging 1863 als Redakteur der "Rezensionen und Mitteilungen über bildende Kunst" nach Wien. Im Jahr darauf wurde er Dozent an der Kunstakademie, 1867 a.o. und 1882 o. Professor für Architekturgeschichte an der Technischen Hochschule. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Literarischen Gesellschaft in Wien".
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Lützow, Karl von, Kunsthistoriker (1832-1897).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 15. III. 1894.
1 S. 9:11,4 cm. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: “Bitte, senden Sie mir in meine Wohnung ca. 80 Gastkarten. Ich habe den Vortrag doch auf das Goethedenkmal ausklingen lassen + möchte auch deshalb meine künstlerischen Collegen etc. in größerer Zahl einladen [...]”. - Lützow habilitierte sich 1859 in München, las als Privatdozent über antike Kunst und Literatur und ging 1863 als Redakteur der ‘Rezensionen und Mitteilungen über bildende Kunst’ nach Wien. Im Jahr darauf wurde er Dozent an der Kunstakademie, 1867 a.o. und 1882 o. Professor für Architekturgeschichte an der Technischen Hochschule.
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Mamiani della Rovere, Terenzio, Italian philosopher, writer, and revolutionary (1799-1885).
Autograph letter signed. Genova, 29. XI. 1854.
4to. 1 p. Beautiful and content-rich letter to an unnamed philosopher and theologian who was working on a not further specified theological book. Mamiani apologizes for a delayed response due to an ailment of his eyes and congratulates the recipient on his choice of topic, lauding his erudition extensively: "In voi ho sempre ammirato una perfetta armonia dell'ingegno e dell'animo ne conosco scrittore che ponga negli studi quella intenzione pura del bene e quella religione del vero che si scorge ad ogni pagina de' vostri libri. Io mi rallegro pertanto con voi e con la, filosofia sulla scelta che fatta avete del tema della nuova opera vostra. Voi la compirete del sicuro con gran coscienza e recherà gran lume ad ogni ragion di persone." - Originally attached was a brief outline "of the main strands of religious thought as it is cultivated today in Italy by its few philosophers" and a small publication by Mamiani, "which has some relation to the subject and which has produced a lively impression in Rome itself" (transl.). - As a leading participant in the unrest in Bologna following the election of Pope Gregory XVI in 1831, Mamiani went to exile in Paris until 1848, when the revolutionaries forced Pope Pius IX to allow the Count to return to Rome and become Minister of the Interior in the newly formed government. In the wake of the proclamation of the short-lived Roman Republic in 1849, Mamiani went to Genova, where he committed himself to the project of Italian unification. In 1860, he became minister of education of the Kingdom of Sardinia under Cavour. For the newly established Kingdom of Italy, Mamiani took on diplomatic duties, first in Greece from 1863 and then in Switzerland from 1865 until his retirement in 1867.
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Mascagni, Paolo, Italian physician (1752/5-1815).
Autograph letter signed. "Di Casa" [Florence], 14 Nov. 1805.
Large 8vo. 2 pp. To Carlo (?) Lasicio: "Credo sicuramente di non offender essendo nella invariabil determinazione di fare eseguire preso di me i miei lavori per essere a partata di vedere ciò che occoresse e veder le persone che vi lavorano [...]". - With two small holes and slight paper defects.
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Mayer, Karl von, Mediziner (1830-1883).
Eigenh. Albumblatt mit U. [Wien], 13. VII. 1840.
½ S. Qu.-8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Mayer war als Ordinator am Nicolai-Militärhospital in St. Petersburg tätig, bereiste Deutschland und besuchte vor allem die Einrichtung der Diakonissenhäuser, nach deren Muster er nach seiner Rückkehr das „Evangelische Hospital“ gründete. „1877 gründete er eine ‚Evangelische Felddiakonie‘ und zog mit 60 Schwestern und 12 Brüdern in den Krieg“ (Hirsch IV, 180). Als Autor trat Mayer lediglich mit zwei kleineren Schriften hervor. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Michaltscheff, Theodor, Pazifist (1899-1968).
2 Briefe von Schreiberhand. Wien, Mai 1934.
Zusammen 3 SS. 4to und qu.-8vo. An die Schauspielerin Lili Marberg: "Es handelt sich um die Declamation, die Sie gestern abends im Radio ausgeführt haben. Bei uns im Rudolfinerhaus liegt seit einem Monat ein sehr gebildeter Patient, ein ordentlicher Professor der Psychologie u. Logik an der Universität in Sofia, er heißt: Prof. D. Michaltscheff. Er hat die Netzhautoperation glücklich überstanden u. befindet sich jetzt in Rekonvaleszenz [...] Und nun hat er gestern abends Ihren Radio Vortrag gehört u. war so entzückt, daß er heute den ganzen Vormittag unter dem mächtigen Eindruck Ihrer Worte stand. Er sagt nämlich: 'Ich habe so vieles auf dem Gebiete der dramatischen und szenischen Kunst gesehen, ich habe dabei auch die russische szenische Kunst vor dem Kriege, die meines Erachtens das Höchste in der ganzen damaligen dramatischen Welt war, ebenso unmittelbar genossen; für die Declamation, die ich für eine mehr oder weniger unnatürliche Redeweise halte, habe ich nie besondere Neigung gehabt. Aber was ich gestern abends bei diesen 4 Stücken aus der Psychologie der tierischen Seele gehört habe, das war ein Kunstwerk erster Klasse [...]' Wenn es nicht schwer wäre, daß ein Kanzlei-Fräulein diese 3-4 Stücke abschreiben könnte, die selbstverständlich der Hr. Professor gerne honorieren würde, so würde das für ihn eine ungemein große Freude sein. Denn er möchte die Sachen ins Bulgarische übersetzen u. veröffentlichen [...]". - Michaltscheff war nach dem Zweiten Weltkrieg Professor für Philologie in Hamburg und Vorstand des deutschen Zweigs der War Resisters International. - Lili Marberg (1876-1962) gehörte von 1911 bis 1950 dem Wiener Burgtheater an. Seit 1936 auch Ehrenmitglied, spielte sie zunächst in Stücken Wedekinds, Hauptmanns und Ibsens, später vorwiegend Königinnen und mütterliche Frauen und galt weithin als vorzügliche Charakterdarstellerin. Zu ihren Hauptrollen zählten Desdemona, Hedda Gabler und Helena in "Vor Sonnenaufgang". Ihre einzige Filmrolle war die des Fräulein Munk in Walter Reischs "Silhouetten" (1936). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Krankenanstalt.
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Mittermaier, Karl, Medizinalrat (1823-1917).
49 eigenh. Briefe mit U. bzw. Paraphe. Heidelberg, 1864-1870.
Zusammen 108 SS. 8vo. Mit 7 eh. adr. Kuverts. Menschlich wie fachlich reiche Korrespondenz mit dem Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Sie ersuchen mich um meine Ansicht wegen einer Reise nach Egypten. Sehr gerne würde ich es sehen, wenn Sie nach Egypten gingen, um dann gerade aus Ihrem Munde ein neues competentes Urtheil über dies Klima zu vernehmen [...]" (Br. v. 12. IX. 1864). - "Ich habe gegenwärtig einen jungen Mann, Studenten, in Behandlung, welcher nun vor zwei Monaten von Pleuritis dergestalt befallen wurde, daß nahezu die rechte Lunge fast ganz comprimirt wurde. Die Lunge entfaltete sich allmählich wieder [...] Da dies aber sehr langsam geht, so möchte ich den pneumatischen Apparat bei ihm versuchen und ihn nach Johannisberg schicken [...]" (Br. v. 13. III. 1868, S. 2). - Mittermaier, Geheimer Medizinalrath und Ehrenbürger von Heidelberg, war neben seiner ärztlichen Tätigkeit Ehrenvorsitzender der Fortschrittlichen Volkspartei daselbst. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Notiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Mittermaier, Karl, Medizinalrat (1823-1917).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 10. IV. 1870.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Kondoliert dem Hauptmann und Historiker Alfred Rt. von Vivenot (1836-1874) zum Tode von dessen Bruder Rudolph (geb. 1833): "Erschüttert bis in's Innerste meines Geistes, ergreife ich die Feder, um dem Bruder des dahingeschiedenen Freundes zu schreiben [...]". - Mittermaier, Geheimer Medizinalrath und Ehrenbürger von Heidelberg, war neben seiner ärztlichen Tätigkeit Ehrenvorsitzender der Fortschrittlichen Volkspartei daselbst. - Alfred Rt. von Vivenot, Sohn des berühmten Arztes Rudolph Rt. von Vivenot, widmete sich nach dem österreichisch-preußischen Krieg, in dem er militärisch geglänzt hatte, vorwiegend wissenschaftlichen Arbeiten und verfaßte zahlreiche Aufsätze und Bücher zu militärhistorischen Themen.
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Mittermaier, Karl, Medizinalrat (1823-1917).
Eigenh. Brief mit U. Heidelberg, 19. IV. 1870.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Kondoliert dem Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) zum Tode von dessen Sohn gleichen Namens: "Mein Bruder Franz hat schon in meinem Namen an Sie und die Ihrigen dem Gefühl Ausdruck verliehen, was mich seit 10 Tagen beherrscht und niederdrückt [?] [...]". - Mittermaier, Geheimer Medizinalrath und Ehrenbürger von Heidelberg, war neben seiner ärztlichen Tätigkeit Ehrenvorsitzender der Fortschrittlichen Volkspartei daselbst. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Mörath, Anton, Archivdirektor (1848-1910).
6 Briefe mit eigenh. U. Krumau, 12.II. 1907-30.VII. 1907.
Zusammen 6 SS. Folio bzw. 8vo. Begleitbriefe zur Rücksendung von Büchern an die Direktion der Universitätsbibliothek Wien. - Der gebürtige Grazer war Direktor des Fürstlich Schwarzenberg’schen Centralarchivs in Krumau und Verfasser zahlreicher Aufsätze über den Steigerwald, insbesondere die Scheinfelder Gegend; 1902 veröffentlichte er die Monographie über ‘Schloß Schwarzenberg in Franken, das Stammhaus der Fürsten zu Schwarzenberg’. Vgl. DBA I 852, 40-41 und II 904,75. - Alle Briefe mit Stempel des “Fürstl. Schwarzenberg’schen Centralarchivs”.
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Moldenhawer, Karl, Chemiker.
2 eigenh. Briefe mit U. Bad Gastein und Dessau, 1838 und 1839.
Zusammen 5 SS. 8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): "Du hast mich auf das angenehmste überrascht durch deinen heute früh erhaltenen lieben Brief. Ich war wirklich etwas besorgt, du habest mich vergessen & ich tröstete mich nur mit der Möglichkeit, mein Jaen[n]arbrief sei etwa gar nicht in deine Hände gelangt, vor meiner Abreise von hier hätte ich dir aber doch noch geschrieben um Gewißheit darüber zu erhalten. Mir ist es seit dem ziemlich bedeutenden & vielleicht etwas kritischen Unwohlsein im Dezbr, wovon ich dir schrieb, im Ganzen leidlich wohl ergangen, wenn auch öfter kleine Neckereien des Magens & der diversen Nerven vorfielen [...]" (Br. v. 6. VII. 1839). - "Erzähle mir von deinem lieben Buben & wie du deine Lebensweise eingerichtet. Du hast mich so eingeweiht in deine nähern Verhältnisse, daß mir jedes Detail nur angenehm sein kann u. mir auch verständlich ist [...]" (Br. v. 20. X. 1838; möglicherweise der Schlußteil). - Karl Moldenhawer verfaßte u. a. "Das Quecksilber und dessen Verbindungen" (1829) und "Chemische Reagentien" (1830). - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Monro, Alexander (Tertius), Mediziner (1773-1859).
Eigenh. Brief und eh. Albumblatt mit U. Wien, 8. III. 1838 bzw. o. D.
Zusammen 2 SS. (Qu.-)8vo. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „I have great pleasure in accepting your kind invitation for Monday [...]“ (undat. Br.; mit kl. Ausr. durch Siegelbruch: dieses vollständig erhalten und ohne Textberührung). - Monro war Professor für Anatomie und Chirurgie in Edinburg und Verfasser zahlreicher anatomischer, medizinischer und chirurgischer Schriften. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Morton, Friedrich, Botaniker und Heimatforscher (1890-1969).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. [Hallstatt], 1. XI. 1967.
1 S. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An Josef Wesely mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag. - Friedrich Morton leitete seit 1923 die von ihm gegründete botanische Forschungsstation in Hallstatt und seit 1925 auch das Museum in Hallstatt, das er reorganisierte; "er gründete u. a. eine Bergbauabteilung sowie vorgeschichtliche und ornithologische Einrichtungen [und] arbeitete über die Vorgeschichte Hallsteins sowie die Pflanzengeographie des Dachsteingebirges und des Salzkammerguts" (DBE).
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Mowbray, A. Q. , Mediziner (D. n. b.).
2 ms. Briefe mit eigenh. U. Philadelphia, 1973 und 1975.
Zusammen (½+¾ =) 1¼ SS. auf 2 Bll. 4to. Mit 2 ms. adr. Kuverts. An einen Sammler mit Dank für die Zusendung eines Zeitungsausschnittes (1973) und über sein Buch "The Operation". - Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Müller, Johann, Physiker und Mathematiker (1809-1875).
2 eigenh. Briefe mit U. Freiburg i. B., 1849 bzw. 1850.
Zusammen 3 SS. 4to. Ein Br. mit eh. Adresse. An Andreas Frh. von Ettingshausen (1796-1878): "Sie erhalten hierbei ein Exemplar meines 'Berichtes über die neuesten Fortschritte der Physik', welches ich Sie als ein Zeichen meiner Hochachtung anzunehmen bitte [...]" (Br. v. 27. XII. 1849; mit kl. Ausschnitt durch Siegelbruch). - "In der Hoffnung, daß der Gegenstand nicht ganz uninteressant für Sie seyn dürfte, erlaube ich mir Ihnen meine Arbeit über die Gesetze des Electromagnetismus vorzulegen. Die Existenz eines absoluten magnetischen Maximums ist durch meine Versuche wohl als erwiesen anzusehen [...]" (Br. v. 23. X. 1850). - Müller war vor allem auf dem Gebiet der Erforschung von Licht- und Wärmestrahlung tätig und gelangte hier zu neuen Erkenntnissen über ultraviolette Strahlen und die thermische Wirkung des Sonnenspektrums. Besonders erfolgreich war das nach einer französischen Vorlage entstandene "Lehrbuch der Physik und Meteorologie" (1842/43), das - unter dem Titel 'Müller-Pouillets Lehrbuch' bekannt geworden - eine Darstellung der Gaußschen Erkenntnisse über den Magnetismus enthielt und in verbesserter und erweiterter Form bis 1926 mehrfach neu aufgelegt wurde. - Ettingshausen war seit 1853 Leiter des Physikalischen Instituts der Universität Wien und war maßgeblich an der Gründung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beteiligt (1847), als deren Generalsekretär er bis 1850 amtierte.
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Mussafia, Adolf, Romanist (1835-1905).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 27. III. 1867.
1 S. auf Doppelblatt. Kl.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten : “Ich schließe Ihnen einen vorläufigen Bericht über die Thätigkeit unseres Vereins bei. Könnten Sie nicht ein oder zwei Mitglieder noch verschaffen. Wir sind gar zu wenig aus Österreich. Zu Ostern erscheint das Jahrbuch [...]”. - Seit 1867 Professor der romanischen Sprachen und Literatur und seit 1871 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, hatte Mussafia “maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Wiener romanistischen Schule, die in den neunziger Jahren des 19. Jh. Weltgeltung erlangte” (DBE). Sein über 300 Veröffentlichungen umfassendes Werk erstreckt sich über sprach- und literaturwissenschaftliche Untersuchungen, Studien zum praktischen Gebrauch des Italienischen und des Rumänischen sowie über historische Aspekte der romanischen Sprachen. Zahlreiche altfranzösische und -italienische sowie franco-venetische Texte edierend, fand seine mehrfach aufgelegte ‘Italienische Sprachlehre in Regeln und Beispielen’ (1860) als ‘Neuer Mussafia’ noch lange nach seinem Tod Verwendung. Vgl. Öst. Lex. II, 87 und Czeike IV, 340 (M.-Denkmal).
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Neumann, Julius, Gynäkologe (1868-1926).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 30. VI. 1915.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Generalobert Conrad von Hötzendorf (1852-1925) mit Glückwünschen "zu der neuerlichen allerhöchsten Auszeichnung". - Neumann habilitierte sich 1900 für Geburtshilfe und Gynäkologie, wurde 1912 tit. a.o.Prof. an der Universität Wien und war über zwanzig Jahre lang als gynäkologischer Konsiliarius bei einer Wiener Krankenkasse tätig. Er befaßte sich vorwiegend mit der Krebsforschung und veröffentlichte u. a. ein "Neues Krebsbuch" (1922). - Auf Briefpapier mit gepr. Adresse.
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Nordenskiöld, Adolf Erik Frh. von, Geograph und Polarforscher (1832-1901).
Brieffragment mit eigenh. U. ("A. E. Nordenskiöld"). Stockholm, o. D.
2 SS. Kl.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten. Da er ein passionierter Sammler alter Werke der Geographie sowie alter Karten sei, wäre er ihm sehr verbunden, wenn sich die Gelegenheit böte, seine Vorliebe nach [Wort fehlt] zu befriedigen. - Die Recto-Seite mit von anderer Hand stammender Numerierung in rotem Farbstift.
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Norvins, Jacques Marquet de Montbreton Baron de, Historiker (1769-1854).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 16. VII. 1827.
1 S. auf Doppelblatt. Mit eh. Adresse. In französischer Sprache an Monsieur Tourlon. - Der Historiker, Gründer und Chefredakteur des ‘Moniteur Westphalien’ und kgl. westfälischer Staatssekretär des Kriegsministeriums war einer der vehementesten Fürsprecher Napoleons während Restauration und Julimonarchie sowie Verfasser der ersten zuverlässigen Biographie des Kaisers (‘Histoire de Napoleon’, 1827). Ingres’ schönes Portrait von Norvins zeigt diesen bezeichnenderweise in der auf Napoleon verweisenden Pose mit unters Revers gesteckter linker Hand. Vgl. DBA I 789, 429-432. - Mit kl. Ausriß durch Öffnen der Verschlußmarke (keine Textberührung); in altem Sammlungsumschlag.
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Obersteiner, Heinrich, Neurologe und Psychiater (1847-1922).
Eigenh. Brief mit U. [Wien], 13. X. 1908.
2 SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Dein freundlicher Brief mit der Einladung nach Biedermannsdorf kam mir erst Sonntag Abend, also nach Schluß des Kongresses zu, so daß eine Verlautbarung dieser Einladung nicht mehr möglich war, nicht einmal auf mündlichem Wege. Wenn Du es für angezeigt hältst, würde ich meinen Dank an Grafen Gudenus für seine Liebenswürdigkeit persönlich schreiben [...]". - Obersteiner war bereits als im Laboratorium Ernst Brückes tätig und habilitierte sich 1873 für Anatomie und Pathologie des Nervensystems. Seit 1885 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, initiierte er die Einrichtung des Wiener Universitätsinstituts für Anatomie und Physiologie des Zentralnervensystems, das seit 1900 Neurologisches Institut hieß. Seit 1872 führte er gemeinsam mit seinem Schwiegervater Maximilian Leidesdorf die Leitung der Oberdöblinger Anstalt; von 1892 bis zu seinem Tod gab er 22 Bände der "Arbeiten aus dem Neurologischen Institut der Wiener Universität" heraus. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.
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Oberth, Hermann, Raumfahrtpionier (1894-1989).
2 (1 ms. u. 1 eigenh.) (Bild-)Postkarten mit eigenh. U. Feucht, 9. VIII. 1974 bzw. 22. XII. 1977.
Zusammen 2 SS. (Qu.-)8vo. I.) Ms. Postkarte mit eh. Unterschrift (Feucht, 9. 8. 1974): "Liebe Frau Sax! Herzlichen Dank für Ihre freundliche Geburtstagsgratulation. Mit freundlichen Grüssen Hermann Oberth". - An zwei Ecken kl. Spuren von entf. Klebestreifen. - II.) Eigenh. (Adresse ms.) Postkarte mit U. (Feucht, 22. 12. 1977): (Kartenaufdruck: Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr) "wünschen Ihnen Mathilde und Hermann Oberth". - Oberth, der schon 1917 eine mit Alkohol und Sauerstoff getriebene Rakete entworfen hatte, zählt zu den bedeutendsten Pionieren der Raumfahrt-Wissenschaften und der Raketentechnik. Mit seinen Frühwerken (‘Die Rakete zu den Planetenräumen’ und ‘Die Wege zur Raumschiffahrt’) schuf er die wissenschaftlichen Grundlagen einer neuen Technologie, die den Flug zu den Sternen ermöglichen sollte. Genau beschrieben sind darin beinahe alle bis heute Wirklichkeit gewordenen Raumfahrtkonzepte: die ersten Raketen und Satelliten bis hin zur Landung auf dem Mond; interplanetare Raumsonden und wiederverwendbare Raumfähren bis hin zur international bemannten Raumstation.
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Oberth, Hermann, Physiker und Raumfahrtpionier (1894-1989).
3 eigenh. Bildpostkarten mit U. Feucht, 1960-1967.
Zusammen 3 SS. 8vo. Mit einem ms. Kuvert. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Neujahrswünsche. - Oberth, der schon 1917 eine mit Alkohol und Sauerstoff getriebene Rakete entworfen hatte, zählt zu den bedeutendsten Pionieren der Raumfahrt-Wissenschaften und der Raketentechnik. Mit seinen Frühwerken (‘Die Rakete zu den Planetenräumen’ und ‘Die Wege zur Raumschiffahrt’) schuf er die wissenschaftlichen Grundlagen einer neuen Technologie, die den Flug zu den Sternen ermöglichen sollte. Genau beschrieben sind darin beinahe alle bis heute Wirklichkeit gewordenen Raumfahrtkonzepte: die ersten Raketen und Satelliten bis hin zur Landung auf dem Mond; interplanetare Raumsonden und wiederverwendbare Raumfähren bis hin zur international bemannten Raumstation.
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Oberth, Hermann, Physiker und Raumfahrtpionier (1894-1989).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. Feucht, [21. XII. 1960].
1 S. (Qu.-)8vo. Wünsche zu Weihnachten und Neujahr an Josef Wesely. - Oberth, der schon 1917 eine mit Alkohol und Sauerstoff getriebene Rakete entworfen hatte, zählt zu den bedeutendsten Pionieren der Raumfahrt-Wissenschaften und der Raketentechnik. Mit seinen Frühwerken (‘Die Rakete zu den Planetenräumen’ und ‘Die Wege zur Raumschiffahrt’) schuf er die wissenschaftlichen Grundlagen einer neuen Technologie, die den Flug zu den Sternen ermöglichen sollte. Genau beschrieben sind darin beinahe alle bis heute Wirklichkeit gewordenen Raumfahrtkonzepte: die ersten Raketen und Satelliten bis hin zur Landung auf dem Mond; interplanetare Raumsonden und wiederverwendbare Raumfähren bis hin zur international bemannten Raumstation.
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Oesterreicher, Tobias, Geograph und Admiral (1831-1893).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 21. I. 1879.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den namentlich nicht genannten Diplomaten und Schriftsteller Joseph Doblhoff-Dier (1844-1928), Gründer des in Wien ansässigen ‘Wissenschaftlichen Clubs’ (1876): “Ich habe soeben die Einladung zur A. H. Hoftafel für 23. um 6 Uhr erhalten und würde daher nicht in der Lage sein, vor 8 Uhr Abend meinen Vortrag zu beginnen [...]”. - Sich “derart rühmlich” im Kriege von 1866 hervortuend, wurde der Kontre-Admiral mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens ausgezeichnet, 1869 zum Linienschiffskapitän befördert und 1872 in den Ritterstand erhoben. Von 1867-73 war er Leiter der Küstenaufnahme an der Adria, “jenes bedeutenden Unternehmens, aus welchem das große und vortreffliche Kartenwerk über die Adria hervorging” (Wininger, Große jüd. National-Biographie IV, s. v.). - Der ehemalige Diplomat und Weltreisende Doblhoff-Dier gründete 1876 den "Wissenschaftlichen Klub", widmete sich in Lausanne archäologischen Studien und war Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde an. Seit 1899 wieder in Wien, wurde er Bibliothekar der Geographischen Gesellschaft. - S. 1 und S. 2 sowie der tls. eingerissene Umschlag mit Korrespondenzstempel der Sammlung Doblhoff und alt in zeitgenössischem Sammlungsumschlag montiert.
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Oettinger, Ludwig, Mathematiker (1797-1869).
Eigenh. Albumblatt mit Namenszug und U. Wien, 3. IX. 1833.
1 S. Qu.-8vo. Wohl für den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Oettinger war Privatdozent an der Universität Heidelberg und seit 1836 an der Universität Freiburg sowie Inspektor der Gewerbeschule und Beirat der Regierung des Oberrheinkreises in Gewerbeschulsachen. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Mit kl. Einr. am linken Blattrand (keine Textberührung).
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