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Oppolzer, Johann Rt. von, Internist (1808-1871).
2 (davon 1 eigenh. und 1 hs.) Briefe mit U. Prag bzw. o. O., 22. V. 1846 und 27. VIII. 1853.
Zusammen 1½ SS. 8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): "Ich mußte plötzlich nach Leipzig und sofort nach Hamburg, ich werde daher erst nach mehren Tagen zurückkehren [...]" (Br. v. 27. VIII. 1853). - "In Beziehung des Gebrauches der Teplitzer Bäder beim Grafen Anton Chotek bin ich ganz mit Ihrer Ansicht einverstanden, was ich auch in dem beiligenden Brief an Exiellenz [!] Grafen bemerke [...]" (Br. v. 22. V. 1846; ohne die erwähnte Beilage). - Oppolzer war bis 1839 Assistent bei Julius Vinzenz von Krombholz an der Prager Medizinischen Klinik, wo er sich 1839 habilitierte. Sich anschließend als praktischer Arzt niederlassend, "gehörte [er] bald zu den renommiertesten Ärzten Prags" (DBE) und wurde 1841 als Ordinarius und Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus Prag Nachfolger von Krombholz. 1848 folgte er einem Ruf nach Leipzig, war dort als klinischer Lehrer am Jacobs-Hospital tätig und wurde 1850 Professor der medizinischen Klinik in Wien und Primararzt des Allgemeinen Krankenhauses. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Parkinson, Cyril Northcote, Historiker, Soziologe und Publizist (1909-1993).
Eigenh. Brief mit U. St. Martins (Guernsey), 8. I. 1973.
1 S. Kl.-4to. Mit eh. adr. Kuvert. "In reply to your letter of 18th Dec. 1972 I send you the following quotation for your collection: - 'Some of the worst damage is done through organisations - state, local, academic - having too much money. Our common mistake is to think that more money means better service. The truth is that paying too much buys less and and paying much too much usually buys nothing.' C. Northcote Parkinson. | I hope that will do! And please make your public library obtain my books in Swedish [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Adresse.
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Parola, Luigi, Mediziner (geb. 1805).
2 eigenh. Briefe mit U. Berlin und Coni [wohl Cuneo], 13. VII. 1840 und 23. VIII. 1850.
Zusammen 2½ SS. 4to und 8vo. Ein Br. mit eh. Adresse. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Parola war seit 1838 als Arzt am Zivilhospital in Cuneo tätig, im Jahr darauf wurde er Direktor des neu errichteten Hospitals für chronische Krankheiten. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Paschkis, Rudolf, Mediziner (1879-1964).
Eigenh. Briefkarte mit U. [Wien], 1. I. 1938.
2 SS. Qu.-8vo. An Herrn Bial: “Anläßlich des Trauerfalls bitte ich Sie, meiner wärmsten Anteilna[h]me versichert zu sein. Ihrer w. Frau Gemahlin u. Ihnen selbst danke ich noch besonders für die (mir bekannt gewordene) so [...] freundschaftliche Stellungsna[h]me für mich die mir unter den gegebenen Verhältnissen so sehr zutrost war [...]”. - Der Sohn des Pharmakologen Heinrich Paschkis war als Assistent Otto Zuckerkandls am Rothschildspital tätig, habilitierte sich 1915 für Urologie und wurde 1928 Leiter der Urologischen Ambulanz des Kaiser-Franz-Joseph-Spitals. 1938 emigrierte er nach Großbritannien, 1940 in die USA, wo er später wieder als Urologe tätig war. Vgl. DBE. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Pasini, Giuseppe Luca, Italian classicist (1687-1770).
Autograph letter signed ("G. Pasini"). Turin, 27. I. 1725.
Large 8vo. 2 pp. on bifolium. With autograph address and seal. Highly interesting letter to the famous Italian physician and naturalist Antonio Vallisneri (1661-1730) in Padua, describing the illness of a princess as an inexplicable series of medical crises and seeming recoveries that almost leave Parenti at a loss for words: "Non so più che scrivere a V.S. Ill.ma della maladia della Signora Principessa: ella è sì varia, sì incostante, sì indiavolata che i medici non la sanno intendere. Dopo la mia ultima [visita] la Signora Principessa ha avuto un attacco improvviso violentissimo che si stimava già spedita all'altro mondo. Si è di poi risvegliata ed a tal segno rimessa, che quasi quasi si diceva fuori di pericolo; quando martedì della presente settimana le sorprese un'ardentissima febbre [...]". - In the second part of the letter, Parenti mentions that Vallisnieri had praised an edition of Pliny by an unidentified Count. Despite the glory that this judgment provided him with, the Count was suspicious of the general praise, thus asking Vallisneri through Parenti about his "true feelings" concerning his work: "V.S. Ill.ma ha scritto elogi del Plinio del Signor Conte di [Callo] a tal segno che questo onestissimo uomo ne va glorioso per tutta la città, ma non è contento di cotesta sua lode in generale; desidererebbe qualche cosa di particolare e perciò per mezzo mio prega V.S. Ill.ma di dargli il vero suo sentimento [...]". Parenti closes the letter with the acerbic remark: "Quanto mai ognuno si compiace delle cose sue - sino la scimmia con i suoi bruttissimi scimmiotti!" ("In any case, everyone is pleased with his own things, even the monkey with his ugly monkeys!"). - The letter is captioned in a contemporary hand, possibly that of Vallisneri, "Stravaganze del male della Principessa" ("Extravagances of the Princess's illness"). - Traces of folds. With a tear to the address leaf from breaking the seal.
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Pasquier, Ernest, belgischer Physiker und Astronom (1849-1926).
Gedr. Visitkarte mit mehreren eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
2 SS. An Eduard Frh. von Haerdtl (1861-97) mit der Einladung zur Besichtigung der Umlaufbahn des Kometen Winnecke in Erinnerung an Haerdtls verstorbenen Lehrer Ferdinand Oppolzer. - Pasquier war Professor für Astronomie in Löwen. - Der österreichische Astronom Eduard Frh. von Haerdtl war seit 1892 Professor für theoretische Astronomie an der Universität Innsbruck. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge in wissenschaftlichen Periodika, u. a. in den ‘Astronomischen Nachrichten’; 1884 erschienen seine ‘Astronomische Beiträge zur assyrischen Chronologie’; daneben verfaßte er eine Monographie über den von dem Straßbuger Astronomen Friedrich August Theodor Winnecke entdeckten und benannten Kometen. - In altem Sammlungsumschlag.
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Pasteur, Louis, French chemist and microbiologist (1822-1895).
Autograph letter signed (“L. Pasteur”). No place, after 1871.
1 p. in ink, on recto of half lettersheet (126 x 183 mm). Oversize cloth folding case. The eminent chemist and microbiologist Louis Pasteur writes to an unidentified recipient, addressed simply as "Monsieur", requesting some changes in an unspecified manuscript (evidently of a partially biographical nature). "Monsieur, Je vous serais obligé d'accepter toutes ces corrections qui ne changent rien à la force de vos arguments, mais qui en diminuent le ton un peu irrité. Surtout ne dites pas: 'puisque M. Pasteur n'a jamais voulu prendre un brevet'. C'est une erreur. J'en avais pris un et même je m'étais occupé de la btion [?] en vue d'y trouver un gagne-pain pour ma famille, après la guerre, pendant la commune, à un moment où l'effondrement de notre chère France paraissait irrémédiable". - With a two word insertion, and several words at the conclusion inked through. - Very faint creasing at corners, tiny pinhole touching descender of one letter, otherwise very good.
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Pastor, Ludwig von, Historiker und Diplomat (1854-1928).
Eigenh. Brief mit U. Wohl Innsbruck, 8. V. 1900.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich habe Ihre Arbeit genau durchgesehen. Dieselbe kann in d. Erläuterungen zu Sachsen [?] aufgenommen werden, wenn Sie die daselb[st] beiliegenden Corrigenda berücksichtigen [...]". - Auf Briefpapier mit schwarzem Trauerrand.
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Peschel, Oscar, Geograph (1826-1875).
Eigenh. Brief mit U. Augsburg, 17. XI. 1868.
2 SS. 8vo. An Karl Sonklar von Innstädten: “Eben erhalte ich Ihre Arbeit über die Ostalpen und lasse sogleich die dazu gehörigen Diagramme von dem Holzstecher ausführen. Der Abdruck wird aber nicht vor der ersten oder zweiten Dezembernummer erfolgen können, da bereits die letzte Novembernummer in der Presse ist [...]”. - Oscar Peschel war als Korrespondent, später als Redakteur der ‘Augsburger Allgemeinen Zeitung’ tätig, bis er 1854 die Leitung der landes- und völkerkundlichen Wochenzeitschrift ‘Ausland’ übernahm. 1871 wurde er Professor für Geographie in Leipzig. Zu seinen Werken gehört u. a. eine ‘Völkerkunde’ (1874) und eine ‘Physische Erdkunde’ (1879-81). - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Petritsch, Ernst Felix, Elektrotechniker (1878-1951).
Eigenh. Gruß und Widmung auf gedr. Flugzettel. Wien, 1948.
2 SS. 4to. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche. - Der Flugzettel, “Sonderdruck aus Elektrotechnik und Maschinenbau’ (65. Jg., H. 5), aus Anlaß des 70. Geburtstages des Technikers mit dessen gedr. Portrait und einer zweiseitigen Würdigung von Heinrich Mache. - Petritsch wurde 1920 Chefingenieur des Reichstelegraphen in Holland und war als holländischer Deligierter im Internationalen Ausschuß für Telegraphie, Telephonie und Funkwesen tätig. 1928 übernahm er einen Lehrstuhl für elektrische Fernmeldetechnik an der TH Wien, wo er das Institut für Schwachstromtechnik aufbaute. Nach dem "Anschluß" seines Amtes enthoben und nach Kriegsende wieder in Amt und Würden gesetzt, erweiterte er sein Institut um ein Labor für geoelektrische Untersuchungen, Elektro-Akustik und Tonfilm. Vgl. Öst. Lex. II, 185.
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Pfeiffer, Franz, Germanist (1815-1868).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 15. V. 1867.
2 SS. 8vo. An einen Hofrat: “Das freundliche Wohlwollen, das Sie gegen mich und meine gelehrten Arbeiten stets an den Tag gelegt haben, läßt mich hoffen, daß Sie Gleiches auch dem anliegenden Buche werden angedeihen lassen [...] Mit herzlicher Theilnahme habe ich die Nachrichten der öffentlichen Blätter über Ihr Befinden in Mentona und Meran verfolgt und mich jedesmal gefreut, wenn sie Günstiges darüber brachten. Hoffentlich haben Sie sich vollständig von Ihrem Leiden erholt und sind nun in der Lage, mit voller Frische des Körpers und Geistes Ihre segensreiche Thätigkeit wieder aufnehmen zu können [...]” . - Ehedem Schüler des Philologen Hans Ferdinand Maßmann, wußte sich Pfeiffer durch die Herausgabe älterer deutscher Literatur verdient zu machen. Privatgelehrter in Stuttgart, Sekretär des Literarischen Vereins und Professor sowie zweiter Bibliothekar der Kgl. öffentlichen Bibliothek, folgte er 1857 einem Ruf auf den Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur in Wien. Früh schon kritisierte er die Berliner Schule um Karl Lachmann, Moritz Haupt und Karl Müllenhoff, fand jedoch in Karl Bartsch, Wilhelm Wackernagel sowie in Jacob und Wilhelm Grimm und Ludwig Uhland Mitstreiter und gründete 1856 die Zeitschrift ‘Germania’. Als einer der ersten Germanisten widmete sich Pfeiffer der Edition mhd. und frühnhd. Prosatexte und Fachliteratur (darunter ‘Deutsche Mystiker des XIV. Jahrhunderts’, 1845-57). - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.
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Pfeiffer, Franz, Germanist (1815-1868).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 1. V. 1865.
1 S. Gr.-4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Indem ich von der unter meiner Leitung erscheinenden Sammlung 'Deutscher Classiker des Mittelalters' den IIten Band (Kudrun) Ihnen zu überreichen mich beehre, bitte ich denselben, obwohl die Bearbeitung von anderer Hand ist, ebenso freundlich aufzunehmen wie den ersten [...]". - Franz Pfeiffer war seit 1857 Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Wien. "Er kritisierte schon früh die Berliner Schule mit Karl Lachmann, Moritz Haupt und Karl Müllenhoff an der Spitze, fand in Karl Bartsch und Wilhelm Wackernagel sowie in den Brüdern Grimm und Ludwig Uhland Mitstreiter und gründete 1856 die Zeitschrift 'Germania'" (DBE). Pfeiffer gab zahlreiche Werke erstmals heraus, darunter "Barlaam und Josaphat" von Rudolf von Ems (1843), und widmete sich als einer der ersten Germanisten der Edition mittelhochdeutscher und frühneuhochdeutscher Prosatexte und Fachliteratur. Sein Sohn war der Kunsthistoriker Berthold Pfeiffer. - Mit Korrespondenzstempel der Sammlung Doblhoff und einigen Vermerken von alter Hand.
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Philippovich von Philippsberg, Eugen, Nationalökonom (1858-1917).
Nachlasskonvolut. Wien und Karlsruhe, 1886-1904.
1 gedruckte und 1 kalligraphische Urkunde sowie 1 Dienstschreiben des Großherzogs Friedrich von Baden an Philippovich, 1 zeitgenössische Karikatur und 1 Portrait desselben in Heliogravure. Die großformatige Aufnahmeurkunde der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mit der prachtvollen gedruckten goldenen Umrahmung datiert vom 1. Oktober 1904 und informiert den bedeutenden Nationalökonomen Philippovich über seine Aufnahme in die Philosophisch-Historische Klasse, die kalligraphische Urkunde vom 20. November 1896 entstand anläßlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft eines Wiener Universitätsvereins. Die vorliegende originale Bleistiftzeichnung karikiert Philippovich in einem Laboratorium der "Social Politik" und ist offenbar als Entwurf für ein Plakat anläßlich eines außeruniversitären Vortrags ("Heute Freitag") entstanden. Friedrich I. von Baden (1826-1907) bewilligt als oberster Dienstherr der Universität Freiburg dem dort als ordentlichen Professor tätigen Philippovich eine Gehaltserhöhung in der Höhe von 400 Mark (Brief m. eh. U. v. 14. Jänner 1891). - Philippovich habilitierte sich 1884 in Wien für politische Ökonomie und trat im folgenden Jahr eine Professur an der Universität Freiburg i. B. an. Er "geriet in Freiburg in den Bannkreis der historischen Schule, deren sozialpolitische Konsequenzen seinem Charakter entgegenkamen, deren Theoriefeindlichkeit er jedoch im Geiste der Wiener Schule ablehnte [...] Philippovich erkannte als erster die Notwendigkeit, die unter kapitalistischen Bedingungen sich deckenden Prozesse der Einkommensbildung und Einkommensverteilung analytisch auseinanderzuhalten" (ÖBL V, 43f.). "1893 kehrte er zurück nach Wien, wo er 1905/06 auch Rektor der Universität war. Als Mitglied des Vereins für Socialpolitik und des Kreises der Wiener Fabier gehörte Philippovich zu den geistigen Vätern der 1896 gegründeten Sozialpolitischen Partei. Er war im Arbeitsbeirat des Handelsministeriums tätig und beschäftigte sich auch in vielen seiner Publikationen mit sozialen Mißständen. Als sein Hauptwerk gilt ein ‘Grundriß der Politischen Ökonomie’ (2 Bde., 1893-1907)" (DBE).
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Pichler, Ernst, Neurologe und Psychiater (geb. 1907).
Ms. Brief mit eigenh. U. Graz, 10. IV. 1959.
2 SS. 4to. An den Chirurgen und Krebsforscher Leopold Schönbauer: "Da die Sache mit der hiesigen Nervenklinik wegen der leidigen Holzer-Affäre sich wohl noch endlos hinziehen wird, kommt für mich lokal nur die zweite mögliche Position in Betracht, nämlich die Direktion der hiesigen Heil- u. Pflegeanstalt Am Feldhof[,] die durch Pensionierung des jetzigen Direktors mit Ende dieses Jahres frei wird. Ich glaube, man muß rechtzeitig sozusagen placiert werden, um im üblichen Kräftespiel der Parteien kompensatorisch entsprechende Partner zu bekommen. Von sozialistischer Seite sind mir wohl gewisse Zusagen gemacht worden. Man meint dort aber, daß ich unbedingt die Klinik anstreben müsse und daß der Feldhof für mich gleichsam zu minder sei. Diese Auffassung wäre für mich an sich schmeichelhaft, wenn ich nicht wüßte, daß dies einer Vertagung ad calendas Graecas gleichkommt - abgesehen davon, daß ich dabei wohl kaum eine entsprechende Unterstützung von politischer Seite erwarten dürfte - und vor allem, daß ich mit 51 Jahren und so manchen Enttäuschungen am Buckel mich überhaupt mit einer eher erreichbaren Möglichkeit zufriedengeben muß [...] Der Grund, warum ich Sie [...] noch vor den Wahlen bitten möchte, doch etwas für mich zu tun, ist einmal der, daß die Gemüter von Politikern erfahrungsgemäß vor der Wahl zugänglicher sind als nachher. Vor allem ist der Grund aber der, daß Sie[,] Herr Professor, jetzt 'nur' der Professor Schönbauer sind, während Sie nachher alle Voraussicht nach auch Politiker sein werden [...]". Ersucht des weiteren um eine Empfehlung an Bundesrat Reinhard Machold (1879-1961). - Ernst Pichler habilitierte sich 1939 in Wien und wurde 1949 Leiter der Ambulanz für Nervenkrankheiten der Gebietskrankenkasse Graz. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; im linken Rand gelocht (minimale Buchstabenberührung auf S. 2). - Beiliegend ein Durchschlag von Schönbauers Empfehlungsschreiben an Machold (dat. 16. IV. 1959. 1 S. 4to) sowie ein Durchschlag von Schönbauers Antwortschreiben an Pichler (dat. 15. IV. 1959. 1 S. 8vo).
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Pundschu, Karl, Militärarzt (1823-1875).
Eigenh. Brief mit U. Stockerau, 21. X. 1868.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "In Beantwortung Ihrer so freundlichen Zeilen [...] muß ich vor Allem betonen, daß die, in meinem Aufsa[t]ze über Ihr Werk ausgesprochene Ansicht, der Ausdruck meiner wahrsten Überzeugung ist, und es freut mich zufällig jetzt in der Lage zu sein, dies dem Autor wiederholen zu können [...]". - Pundschu war seit seiner Promotion als Regimentsarzt tätig; ein Jahr vor seinem Tod wurde er zum Stabsarzt befördert. "Lungenleidend erreichte er seine Versetzung in das mildere Klima von Trient, wo er nach halbjährigem Aufenthalte starb. In weiteren Kreisen ist der ungewöhnlich thätige Arzt durch die mehrjährige Herausgabe des Jahrbuchs der Militärärzte bekannt geworden" (ADB XXVI, 710). - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Rabot, Charles, Reisender und Forscher (1856-1944).
3 eigenh. Briefe mit U. Turin und Paris, 1878-1884.
Zusammen 8½ SS. 8vo. In französischer Sprache an Karl Sonklar von Innstädten, dem er u. a. von einem Brief an König Vittorio Emanuele II. und über eine Publikation des Französischen Alpenklubs berichtet. - Charles Rabot gelang die Erstbesteigung des 2111 m hohen Mont Kebnekaise in Schweden; daneben veröffentlichte er zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und übersetzte Roald Amundsen und Fridtjof Nansen vom Norwegischen ins Französische. - Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach). - Ein Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Scrambling Club. - Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).
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Ranzoni, Em(m)erich, Schriftsteller und Journalist (1823-1898).
4 eigenh. Briefe mit U. und 2 Visitenkarten mit jeweils einigen eh. Zeilen. Schottwien bzw. o. O., 1898 bzw. o. D.
5½ SS. auf 9 Bll. (Gr.-)8vo und Visitkartenformat. Freundschaftliche Korrespondenz mit Redakteur Spiegel vom "Pester Boten": "Da ich noch immer unwo[h]l bin und zwar höchst peinlich, so bitte ich Dich, wenn es Dir möglich ist, mich zu besuchen; auch würde es mich sehr freuen wenn Du mir das epische Gedicht [...] der delle Grazie, wie Du mir zugesagt, zukommen lassen würdest [...]" (Br. v. 20. I. 1898). - "Da ich leider, wie Du weißt, durch Krankheit verhindert bin, der Generalversammlung beizuwohnen, so bitte ich Dich über meine Stimme zu verfügen. Besten Gruß an die Collegen! [...]" (Br. v. 7. II. 1898). - Der im niederösterreichischen Unternalb geborene Bruder des Malers Gustav Ranzoni wandte sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften dem Journalismus zu, schrieb 1848 für oppositionelle Zeitungen wie den "Der Radikalen" oder "Die Reform", wandte sich aber nach kurzer schauspielerischer Tätigkeit 1850/51 als Mitglied des Hofburgtheaters erneut einer schriftstellerischen Tätigkeit zu und wurde Mitarbeiter zahlreicher Zeitschriften und Zeitungen ("Ost-Deutsche Post", "Tribüne", "Der Wanderer", "Der Salon"), in denen seine Gedichte, Erzählungen, Romane und Feuilletons erschienen. Seit ihrer Gründung war Ranzoni für die "Neue Freie Presse" tätig, bis 1873 als Leiter der "Kleinen Chronik", dann als Kulturberichterstatter. 1891 veröffentlichte der Vater des Malers Hans Ranzoni drei Erzählungen unter dem Titel "Jagd- und Schießstand". - Die Briefe auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf bzw. Monogramm; tls. etwas gebräunt und mit kleinen Randläsuren; stellenweise gering fleckig.
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Redlich, Oswald, Historiker (1858-1944).
2 eigenh. Briefe mit U. und eh. Postkarte mit U. Wien, 1910-1919.
Zusammen 7 SS. auf 5 Bll. Gr.-8vo und qu.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Sektionschef mit Dank für Wünsche zu seinem Geburtstag (September 1918) und über ein nicht zustandegekommenes Vorhaben: "[...] Die Aussicht die wir bezüglich eines Plätzchens in Waidhofen a. d. Ips [!] hatten, ist zerronnen und entschwunden. Denn die Wohnung, die wir ja allerdings hätten haben können, erwies sich nach den genaueren Nachrichten [...] aus verschiedenen Gründen als für unmöglich - und so müssen wir auf Waidhofen verzichten und stehen nun wieder vor u. in neuer Suche, die sich jetzt nach Tirol richtet [...]". - Der Brief v. 30. XII. 1910 der Herausgabe der Reichsabschiede von Maximilian I. bis 1806 durch die Histor. Kommission in München. - Oswald Redlich, "einer der bedeutendsten Repräsentanten der Wiener Schule der Geschichtswissenschaften" (DBE), war von 1919 bis 1938 Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und prägte in seiner knapp vier Jahrzehnte währenden Lehrtätigkeit an der Universität maßgeblich die historische Forschung über Österreich; als Leiter des Haus-, Hof- und Staatsarchivs verhinderte er 1918 dessen Zersplitterung auf die Nachfolgestatten der Monarchie. Vgl. Öst. Lex. II, 252f.
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Reich, Eduard, Mediziner (1836-1919).
Eigenh. Brief mit U. Kiel, 22. IV. 1870.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Kondoliert dem Hauptmann und Historiker Alfred Rt. von Vivenot (1836-1874) zum Tode von dessen Bruder Rudolph (geb. 1833): "Für die Wissenschaft ist der Verlust Ihres theueren Bruders ein unersetzlicher, und die Menschheit hat in ihm einen ihrer Edelsten und Besten verloren. Ich beweine seinen Tod [...]". - Reich habilitierte sich 1860 in Bern "für die gesamte Hygiene", mußte die Stadt jedoch 1861 aufgrund seiner revolutionären Betätigung gegen Österreich-Ungarn verlassen. Nach mehrjähriger Tätigkeit in Gotha, wo er Bibliothekar an der Herzoglichen Bibliothek war, zog er an die Ostsee und ließ sich später in Belgien nieder. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 flüchtete er in die Niederlande. Sein literarisches Werk umfaßt eine große Zahl von medizinischen Schriften, die sich vorwiegend mit hygienischen Themen befassen. - Alfred Rt. von Vivenot, Sohn des berühmten Arztes Rudolph Rt. von Vivenot, widmete sich nach dem österreichisch-preußischen Krieg, in dem er militärisch geglänzt hatte, vorwiegend wissenschaftlichen Arbeiten und verfaßte zahlreiche Aufsätze und Bücher zu militärhistorischen Themen.
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Renan, Ernest, französischer Gelehrter (1823-1892).
Eigenh. Brief mit U. ("ERenan"). Rom, 20. X. 1884.
1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo An einen Monsieur Paufilet, dem er ein Blatt Nr. 25 mit einem kleine Zusatz zurückschickt. Er erläutert einige Korrekturen in Orthographie und Interpunktion und drückt sein Bedauern darüber aus, daß er für all diese Gründlichkeiten im Moment nicht in Paris sein könne, sondern erst am 1. November. Falls der Druck noch nicht vorangekommen sei, so möge er ihn in Absprache mit M. Lévy noch aufschieben. - Die Verso-Seite von Bl. 2 mit kl. Registraturetikett, hs. Numerierung "172" und dem verschlungenen Monogrammstempel "LS".
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Reslhuber, Augustin, Astronom und Meteorologe (1808-1875).
Eigenh. Brief mit U. Kremsmünster, 25. IX. 1851.
1½ SS. 8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): "Ich fühle mich Sr. Hochwohlgeboren zum besonderen Danke verpflichtet für das schöne Geschenk, welches Sie unserer ornithologischen Sammlung machten [...]". - Reslhuber war nach abgeschlossenem Studium der Theologie und Astronomie als Adjunkt der Sternwarte, als Professor der Naturgeschichte und als Direktor der Sternwarte tätig. Nebenher auch politisch umtriebig, war er Stellvertreter des oberösterreichischen Landeshauptmanns und Mitglied des Herrenhauses. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 30. X. 1905.
½ S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Entlehnung von "Petermanns Geographischen Mitteilungen" und den "Mitteilungen der Hamburger Geographischen Gesellschaft". - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 1. XII. 1905.
1 S. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Entlehnung von August Siebergs "Handbuch der Erdbebenkunde". - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 21. V. 1906.
1 S. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Entlehnung von Dechens "Geologische und paläontologische Übersicht der Rheinprovinzen und der Provinz Westfalen". - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 1. VI. 1906.
1 S. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Entlehnung von Römers "Geologie von Oberschlesien". - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 20. III. 1907.
½ S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Entlehnung des XIV. Bandes des Jahrbuchs der k. k. geol. Reichsanstalt sowie von Tschermaks Mineralogischen und geologischen Mitteilungen. - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 29. XI. 1907.
¾ S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Entlehnung von auf einer separaten Liste angeführten Werken. - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk; ohne die erwähnte Liste.
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Richarz, Stefan, Theologe und Geistlicher (1874-1934).
Eigenh. Brief mit U. St. Gabriel bei Mödling, 2. I. 1908.
¾ S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An die Universitätsbibliothek Wien betr. der Verlängerung von Sophus Müllers "Urgeschichte Europas". - Richarz studierte nach seiner Priesterweihe 1901 Geologie, Paläontologie, Petrographie und Chemie, wurde 1919 promoviert und lehrte als Professor der Geologie und Astronomie an der Missionsanstalt St. Gabriel. 1921 ging er als Professor der Geologie an das St. Mary’s College in Techny (USA) und 1931 nach Peking, wo die Steyler Missionare die katholische Universität übernahmen und er Vorlesungen über Geologie, Petrographie und Mineralogie hielt. - Mit zeitgenöss. Bearbeitungsvermerk.
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Richter, Hermann, Mediziner (1808-1876).
2 eigenh. Briefe mit U. Dresden, 1865 und 1869.
Zusammen 5 SS. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-70), dem er u. a. für die Zusendung von dessen Arbeit "Leitende Gesichtspunkte" dankt und den Adressaten ersucht, "ein Exemplar derselben an den Vorsitzenden der für die Medicinalreform zur Innsbrucker Forscherversammlung 1869 gewählten Commission, den Herrn Dr. med. Spiehs senior in Frankfurt a. M. zu senden [...]" (Br. v. 19. II. 1869). - Richter wurde aufgrund der Teilnahme an den Unruhen 1849 des Hochverrats angeklagt, verlor trotz Freispruchs seine Professur und widmete sich hernach einer freien Praxistätigkeit, redigierte seit 1850 "Schmidts Jahrbücher der gesammten Medizin" und wurde 1864 außerordentliches Mitglied des Sächsischen Landes-Medicinal-Collegiums an. Auf seine Initiative hin erfolgte 1872 auf der Naturforscherversammlung in Leipzig die Gründung des Deutschen Ärztevereinsbundes. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Riedel, Josef Gottfried Ritter von, Psychiater (1803-1870).
Eigenh. Brief mit U. [Prag], 31. XII. 1830.
1 S. Qu.-8vo. Wohl an die Calve’sche Buchhandlung in Prag: “Ich bitte um gefällige Uibersendung des 2t. Heftes der Ammonschen ophtalmologischen Zeitschrift, wenn es bereits hier ist [...]”. - Seit 1837 als Primararzt an der Prager Irrenanstalt tätig, erfolgte auf sein Bestreben hin die Trennung der Irrenanstalt vom Prager Allgemeinen Krankenhaus und die Errichtung eines neuen Baus. Seit 1847 dieser Anstalt vorstehend, war Riedel zudem supplierender Direktor aller Kranken- und Wohltätigkeitsanstalten und ging 1851 als Direktor der Irrenanstalt nach Wien, deren Neubau und Neuorganistation er veranlaßte. “Als Befürworter der ‘humanistischen Richtung’ gehörte er zu bedeutenden Reformern der österreichischen Psychiatrie und setzte sich für gezielte Förderung und Beschäftigung der Patienten anstelle von Zwangsmaßnahmen ein” (DBE). - Friedrich August Ammon war “einer der bedeutenden deutschen Chirurgo-Ophthalmologen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts” (ebd.).
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Riedl, Joseph Rt. von, Mediziner (1803-1870).
2 eigenh. Briefe mit U. Prag, 1849-1865.
Zusammen 9 SS. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Ich bin seit meiner Abreise von Wien so in Anspruch genommen, daß mir nicht die Zeit erübrigte Ihnen zu schreiben u. über die Reise u. unsere Ankunft zu berichten. Daß die Reise gut von Statten ging werden Sie nun schon wissen; bald nach der Ankunft war jedoch der Hr. Graf furibund, ohne, daß er sich seines neuen Aufenthaltes bewußt war. Die Aufregung stieg von Stunde zu Stunde u. wir konnten uns nur Glück wünschen ihn in Sicherheit zu wissen. Die Verworrenheit seiner Ideen u. Vorstellungen ließ keinen klaren Moment durchblicken; eine psychische Einwirkung war unmöglich u. fruchtlos [...]“ (Br. v. 24. V. o. J.). - „Daß Ihre Kranke M. M. glücklich in Prag angekommen ist, wird Ihnen Hr. Dr. Langer bereits berichtet haben und obgleich ich nach der kurzen Beobachtung von 2 Tagen noch nichts über ihren psych. Zustand beifügen kann, weil dieselbe jede Antwort verweigert, so glaube ich doch zu bemerken, daß sie sich bald in die Verhältnisse unserer Anstalt gewöhnen und Vertrauen gewinnen wird, was zu einer erfolgreichen Behandlung unumgänglich nothwendig ist. Tief in ein düstres Traumleben versunken, aus welchem sie noch nicht einmal momentan herausgerissen werden kann, wird es viel Zeit u. viel Geduld erfordern, diese fest gewurzelten, verkehrten Ideen zu zerstreuen u. dieselben [...] zur Norm zurückzuführen [...] „(Br. v. 23. [?] 1849; auf Briefpapier mit gepr. Vignette; mit eh. Kuvert und gänzlich erhaltenem Siegel). - Riedel war noch vor seiner Promotion als Sekundararzt an der Prager Irrenanstalt tätig. „Seinem Einflusse war die 1842 vollzogene Trennung der Anstalt von dem allgemeinen Krankenhause, der Neubau einer Anstalt, die sich bald den Ruf, eine der besten zu sein, erwarb, die Einführung eines klinischen Unterrichts der Psychiatrie (zuerst in Österreich) zu danken [...]“ (Hirsch V, 26). Lebenslang der Anstalt verbunden, „kann Riedl als Reformator des Irrenwesens in Oesterreich angesehen werden, indem ihm vornehmlich die humanistische Richtung in der Behandlung der Irren daselbst zu danken ist“ (ebd.). - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Rigoni, Mediziner.
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 15. IX. 1834.
1 S. Qu.-8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Rigoni war, wie am beiliegenden Sammlungsumschlag vermerkt, als Arzt in Pavia tätig. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Rintelen, Max, Jurist (1880-1965).
Gedr. Visitkarte mit 3 eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
1 S. Kondoliert einem namentlich nicht genannten Adressaten “zu dem herben Verluste, der Sie betroffen”. - Der Bruder des späteren steirischen Landeshauptmannes und Nazikollobarateurs Anton Rintelen wurde 1909 Professor an der Deutschen Universität Prag, später lehrte er in Graz. Zu seinen Forschungsgebieten gehörten das deutsche Recht, die österreichische Rechtsgeschichte, die Geschichte des Handelsrechts und das Urheberrecht.
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Rittmann, Alexander, Mediziner (1827-1882).
2 eigenh. Briefe mit U. Brünn, 1868 und 1869.
Zusammen 4½ SS. auf Doppelblättern. 8vo. Mit zwei eh. adr. Kuverts. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Die Brünnerzeitung brachte in diesen Tagen aus Ihrer geschätzten Feder eine Besprechung meines Werkchens 'Grundzüge einer Geschichte der Krankheitslehre im Mittelalter'. So sehr ich mich durch die gütige Nachsicht mit der Euer Hochwohlgeboren meine Arbeit beurtheilten beschämt fühlte, so sehr wurde mein lohnendes Bewußtsein dadurch gehoben, daß ich die Überzeugung gewann - Euer Hochwohlgeboren seien mit tiefem Verständnisse in den Geist meiner Intention eingedrungen [...]" (Br. v. 10. XI. 1868). - Rittmann war Leiter der Augenabteilung des Brünner Krankenhauses und einige Jahre Dozent an der Brünner technischen Hochschule. Im Mittelpunkt seines schriftstellerischen Interesses standen Fragen und Darstellungen zur Geschichte der Medizin. - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Röhr, Johann, Theologe (1777-1848).
Eigenh. Albumblatt mit U. Weimar, 24. VI. 1841.
½ S. Qu.-8vo. “Das Wahre und das Rechte muß ewig siegen”. - Seit 1820 als Oberpfarrer und Generalsuperintendent in Weimar tätig, hielt Röhr 1832 die Trauerrede bei der Beerdigung Goethes. Lange Zeit gab er u. a. eine Reihe von Zeitschriften vorwiegend polemischen Inhalts heraus, darunter die ‘Predigerlitteratur’ (1810-14), die ‘Neue und Neueste Predigerlitteratur’ (1815-19) sowie die ‘Kritische Prediger Bibliothek’ (1820-48).
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Röhr, Johann, Theologe (1777-1848).
Eigenh. Brief mit U. Frankfurt, 29. VII. 1847.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse. An den Maler Johann Heinrich Schramm (1810-65): “Abermals muß ich bekennen Sie hoch geehrter Freund nicht gesehen zu haben, weshalb ich diese Art ergreifen muß um Ihnen Lebe wohl zu sagen [...]”. - Seit 1820 als Oberpfarrer und Generalsuperintendent in Weimar tätig, hielt Röhr 1832 die Trauerrede bei der Beerdigung Goethes. Lange Zeit gab er u. a. eine Reihe von Zeitschriften vorwiegend polemischen Inhalts heraus, darunter die ‘Predigerlitteratur’ (1810-14), die ‘Neue und Neueste Predigerlitteratur’ (1815-19) sowie die ‘Kritische Prediger Bibliothek’ (1820-48). - J. H. Schramm war bekannt für seine teils in Bleistift, teils in Aquarell ausgeführten Portraits von berühmten Zeitgenossen, darunter Alexander von Humboldt, Jakob Grimm, Friedrich Rückert, Heinrich Laube, Ludwig Tieck und Clemens Wenzel Fürst Metternich.
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Roerbye, John, Mediziner (1801-1874).
Eigenh. Albumblatt mit U. [Wien], 4. VII. 1838.
1 S. Qu.-8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Der „hervorragende dänische Militärarzt“ (Hirsch V, 58) war Zeit seines Lebens in verschiedenen Chargen mit dem Militär verbunden. „Seine literarische Production ist nicht bedeutend, er war aber ein sehr einsichtsvoller und mit administrativem Talente ausgestatteter Arzt“ (ebd.). - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Roger, Henri, Mediziner (1809-1891).
Eigenh. Albumblatt mit U. [Wien], 16. VIII. 1841.
1 S. Qu.-8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Sich vorzugsweise dem Gebiet der Kinderkrankheiten widmend, wurde Roger 1860 Arzt am Hopital Sainte-Eugénie. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Rosa, Johann, Mediziner.
Brief mit eigenh. U. Venedig, 26. VI. 1846.
2 SS. 4to. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Ich habe bis jetzt die Beantwortung Ihres geehrten Schreibens verzögert, da ich antworten wollte, wann über die Reise des vizeköniglichen Sohns nach Wien entschieden sein würde, um Ihren Wunsche zur hohen Kenntnis zu bringen, und es freut mich ungemein, Sie versichern zu können, daß Se. kais. Hoheit Ihre ausgezeichneten Kenntnisse und Verdienste zu schätzen weiß [...]“. - Rosa war, wie auf beiliegendem Sammlungsumschlag vermerkt, Leibarzt von Erzherzog Rainer in Mailand. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Roscher, Wilhelm, German economist (1817-1894).
Autograph envelope. [Leipzig], n. d.
Oblong small 8vo. 1 p. To the theologian Karl Wieseler (1813-83) in Göttingen. Wilhelm Roscher is considered the founder of the older German historical school of economics; his work set the trend for subsequent generations of scholars.
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Roser, Franz, Arzt und Politiker (1818-1906).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 17. II. 1870.
2 SS. 8vo. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-70): "Ich kann Ihnen die angenehme Mittheilung machen, daß ich heute mit dem Minister Stremayr in einer längeren Conferenz über die Mängel des mediz[inischen] Unterrichts gesprochen habe u. ihn besonders aufmerksam machte, daß er nicht allein die Stimmen der Professoren sondern mehr die der Doktoren u. Studenten hören möge [...]". - Roser war Sekundararzt an der Prager Augenklinik, ließ sich in Braunau als Augenarzt nieder, wandte sich aber zunehmend der Wasserheilkunde zu und leitete u. a. die Wasserheilanstalt Centnerbrunn bei Neurode. Als Abgeordneter zum Landtag und später zum Reichsrat fiel er insbesondere durch Reformanträge auf, die u. a. die Abschaffung der Nachtarbeit für Frauen und Kinder, die Bekämpfung der Spiel- und Trunksucht etc. zum Gegenstand hatten. "1869 wurde er in Arbeiterversammlungen als der erste sozialdemokratische Abgeordnete in Österreich gefeiert. Obwohl er im Reichsrat zum Fortschrittsklub gehörte, blieb er in der Politik ein Außenseiter" (ÖBL IX, s. v.). - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Der erwähnte Karl von Stremayr (1823-1904) war in dem Jahr, aus dem unser Brief datiert, Unterrichtsminister geworden; 1889 wurde er Mitglied des österreichischen Herrenhauses, von 1891-99 war er als Erster Präsident des österreichischen Obersten Gerichtshofs tätig. - Die Recto-Seite mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand und mit kl. Einriß am linken Blattrand (unbedeutende Buchstabenberührung).
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Rudolphi, C., Mediziner.
2 eigenh. Briefe mit U. Berlin, 1832 und 1837.
Zusammen 3 SS. 8vo. Jeweils mit eh. Adresse. An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): „Im Vertrauen auf die große Gefälligkeit, die ich von Dir und Deinem theuren Vater genossen, empfehle ich Dir den Ueberbringer dieses, den Dr. Ed. Müller, der zu gleichen Zwecken, wie ich damals, eine größere Reise zu machen gedenkt [...]“ (Br. v. 17. VII. 1832). - „Darf ich Dich bitten, Mr. H. Curling aus London u. Dr. Monro aus Edinburgh mit Deiner gewohnten Freundlichkeit aufzunehmen u. ihnen während ihres Aufenthalts in Wien behilflich zu sein [...]“ (Br. v. 17. XII. 1837). - Rudolphi war, wie auf beiliegendem Sammlungsumschlag vermerkt, Professor in Berlin. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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Ruland, Karl, Kunsthistoriker und Goetheforscher (1834-1907).
Eigenh. Brief mit U. Weimar, 31. I. 1890.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adressiertem Kuvert. An Univ.-Assistent Dr. T. Ginzberger, Inspektor der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn, dem er auf dessen Anfrage hin mitteilt, “daß laut eingezogener Erkundigung von der neuen Goethe-Ausgabe im Jahre 1890 erscheinen sollen: 1 Band Dramen | Dichtung u. Wahrheit 3 u. 4 [...]”. - Nach achtjähriger Tätigkeit als Bibliothekar, Privatsekretär und Verwalter der Kunstsammlung des englischen Prinzgemahls Albert in London aus dem Dienst ausscheidend, wurde Ruland 1870 als Direktor der Großherzoglichen Kunstsammlungen und Museen in Weimar bestellt; seit 1885 war er mit der Organisation und Einrichtung der Goetheschen Sammlungen betraut und gleichzeitig Präsident der neugegründeten Goethe-Gesellschaft. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der “Goethe-Gesellschaft Weimar”, der Umschlag gestempelt.
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Safarik, Adalbert, Chemiker (1829-1902).
Eigenh. Briefkarte mit U. Prag, 16. I. 1889.
1 S. Qu.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit Dank “für das werthvolle Geschenk Ihrer Abhandlung über den Winneckeschen Kometen [...] Besonders erfreut es mich, daß Schur’s Resultate für die Jupitermaße eine so überrschende Bestätigung gefunden haben, und daß nunmehr diese wichtige Constante mit einer Annäherung bestimmt ist, welche es nicht leicht sein wird zu übertreffen [...]”. - Safarik, Professor für Chemie an der Karlsuniversität Prag, beschäftigte sich vornehmlich mit der Herstellung optischer Spiegel und mit astronomischen Beobachtungen.
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Sano, Luis, Mediziner.
Eigenh. Albumblatt mit U. [Wien], 17. X. 1832.
1 S. Qu.-8vo. Wohl an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884). - Sano war, wie auf beiliegendem Sammlungsumschlag sowie dem Albumblatt selbst vermerkt, Chirurg am Grand Hopital de Milan. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - In altem Sammlungsumschlag.
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Scala, Rudolf von, Historiker (1860-1919).
Eigenh. Brief mit U. Innsbruck, 17. VII. 1905.
1 S. 8vo. An eine Redaktion: “Darf ich bitten, in Angelegenheit der für unsere Volksbildung so wertvollen Universitätsferialkurse für Lehrer noch ein Mal eine Nachricht zu bringen? Ein Auszug aus der beiliegenden Vortragsordnung würde in Ihrem geschätzten Blatte sicher wirken [...]”. - Scala war seit 1894 Ordinarius für Alte Geschichte an der Universität Innsbruck und Verfasser mehrerer einschlägiger Arbeiten zur griechischen und römischen Geschichte.
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Schalk, Karl, Historiker und Schriftsteller (geb. 1851).
13 eigenh. Briefe mit U. Mödling, 1912-1917.
Zusammen 47½ SS. auf Doppelblättern. 8vo. Mit 6 eh. adr. Kuverts. Beiliegend: I) Ders.: Die Judenfrage in der Sozialdemokratie. Perchtoldsdorf, Selbstverlag des Verfassers, o. J. Flugschrift auf gefalt. Doppelblatt. 2½ SS. 8vo. II) Karl Friedrich Schalk: König Maximilian vor Wien im Jahre 1490. Das Geburtsjahr der österreichischen Armee. 5 SS. auf 3 Bll. 8vo. Inhaltsreiche Korrespondenz über seine Arbeit. “Ich bin sehr erfreut, wenn meine Darstellung der Handelsbeziehungen zwischen Wien und Venedig einiges Interesse bei Ihnen geweckt hat [...]” (Br. v. 15. VIII. 1912). - “Ich habe nach Vorarbeiten, die in das Jahr 1878 zurückreichen, im Jahre 1915 nach neunmonatlicher ununterbrochener Arbeit ein Manuskript aus der Geschichte Wiens zusammengestellt mit dem Titel: ‘Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440-1463. Das Wiener Patriziat und der Aufstand des Jahres 1462’. Dieses Manuskript, das im Druck von der Firma Holzhausen auf 24 Druckbogen geschätzt wurde, habe ich unentgeltlich dem Wiener Altertumsverein überreicht [...]” (Br. v. 4. III. 1916). - Dem Brief vom 6. IX. 1916 liegt ein eineinhalbseitiges Manuskript bei, das als Vorwort zu einer nicht näher genannten Arbeit zu verstehen ist. - Schalk war Kustos der städtischen Sammlungen und veröffentlichte neben zahlreichen historischen Schriften das historische Drama ‘Der Fall von Perchtoldsdorf’ (vgl. Wer ist’s 1909, s. v.). Sein Sohn war der akademische Maler und Radierer Karl Friedrich Schalk (geb. 1878). - Einige Briefe im linken Rand gelocht (geringf. Textberührung); ‘Die Judenfrage in der Sozialdemokratie’ mit einigen eh. Anmerkungen; ‘König Maximilian’ beinhaltet neben einem kurzen geschichtlichen Abriß eine Beschreibung von Schalks aus 30 Bildern bestehendem Wandfries. - In altem Sammlungsumschlag.
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Schauenstein, Adolf, Gerichtsmediziner (1827-1891).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 24. VIII. 1862.
1 S. 4to. An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Es gereicht mir zu besonderem Vergnügen, Ihnen im Anschlusse den Brief des Badearztes in Baden-Baden, welchen ich gestern erhielt, zur gefälligen Einsichtnahme vorzulegen, da ich glaube, es werde Ihnen vielleicht erwünscht sein, mit dem Briefsteller über die Einricht[un]g der Apparate zur Anwendung comprimirter Luft in Korrespondenz zu treten [...]" (ohne den erwähnten Brief). - Schauenstein wurde 1863 a.o.Prof. der Gerichtsmedizin; im selben Jahr folgte er einem Ruf als o.Prof. auf die neu errichtete Lehrkanzel für gerichtliche Medizin nach Graz. Er veröffentlichte u. a. ein "Lehrbuch der gerichtlichen Medizin". - Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59). - Die Recto-Seite von Bl. 1 mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.
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Schenk, Samuel Leopold, Mediziner (1840-1902).
Portraitphotographie mit eigenh. Namenszug. O. O. u. D.
16:10,6 cm. Schönes Brustbild aus dem Atelier Olga, Wien. - Seit 1866 Assistent des Physiologen Ernst Wilhelm von Brücke (1819-1892), habilitierte Schenk sich für die Lehre von der Zeugung und Entwicklung des Menschen und der Wirbeltiere, wurde 1873 a.o. Professor der Entwicklungsgeschichte und im Jahr darauf Vorstand des von ihm begründeten Instituts für Entwicklungsgeschichte an der Universität Wien, wo er “eine aufsehenerregende Theorie von der Bestimmung des Geschlechts bei Ungeborenen” (DBE) entwickelte. - Auf Untersatzkarton montiert.
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Scheuthauer, Gustav, Mediziner (geb. 1832).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 8. IV. 1871.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mitteilung des Obduktionsbefundes von Rudolf Rt. von Vivenot jun. an dessen Vater, den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884) : "Außer einer geheilten Tuberculose der Lungenspitzen, einem leichten Bronchialcatarrh, mäßiger Durchfeuchtung der Hirnhäute ward Nichts als eine nicht einmal hochgradige Verfettung des Herzfleisches gefunden. Letztere mußte als Todesursache betrachtet werden [...]". - Der aus Budapest stammende Mediziner war unter Rokitansky am Wr. pathologischen Institut tätig, wurde 1870 Dozent, später auch Primar-Prosektor des Brünner Krankenhauses und Professor der pathologischen Anatomie an der Universität Budapest. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.
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