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Ohorn, Anton, Schriftsteller und Literarhistoriker (1846-1924)
Eigenh. Albumblatt mit U. Chemnitz, um 1890.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Acht Zeilen zur Erinnerung an den 1790 verstorbenen Kaiser Josef II.: "[...] Hundert Jahre sind schlafen gegangen, | Seit er auf goldenem Stuhle saß, | Aber sein Volk bei Hangen und Bangen | Nie seinen Kaiser Josef vergaß". - Ohorn war seit 1877 Professor für deutsche Literatur an der kgl. Gewerbeschule in Chemnitz und schrieb "zahlreiche Werke mit zunehmend deutsch-nationaler und monarchistischer Tendenz, u. a. den Roman 'Es werde Licht' (1866), die Lyriksammlung 'In gerechter Fehde' (1892), das Bühnenstück 'Die Brüder von St. Bernhard' (1905) und das nationale Festspiel 'Sedania' (1895). 1918 erschien sein autobiographisches Werk 'Aus Kloster und Welt. Das Buch meines Lebens'" (DBE, Saur). Vgl. auch Kosch III, 1936f.
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Olden, Hans, Schriftsteller (1859-1932).
Albumblatt mit eigenh. U. Berlin, Februar 1898.
1 S. Qu.-kl.-8vo. Mit Montagespuren verso.
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Ompteda, Georg Frh. von, Schriftsteller (1863-1931).
Eigenh. Brief mit U. Karlsbad
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An eine Dame: "Ihr Brief wurde mir nachgeschickt - ich hätte sonst schneller geantwortet. Ich gestatte mir anbei Kr. 20.- zu senden. Auf der Reise, bin ich nicht im Stande Erkundigungen einzuziehen, ohne die ich sonst nichts gebe. Grundsätzlich, denn ich bin in meinem Leben unendlich oft betrogen worden, von Leuten, deren Briefe verzweifelt klangen und die mich gewiß später für meine Gabe ausgelacht haben [...]". - Der in Hannover geborene Sohn des letzten Hofmarschalls des englischen Königs Georgs V. war Offizier, mußte aber nach einem Unfall den Dienst quittieren und lebte fortan als freier Schriftsteller, "übersetzte die Gesammelten Werke [...] Guy de Maupassants und schrieb zunächst in Anlehnung an Maupassant Gedichte und erotische Novellen. Größere Bekanntheit erlangte er mit seinen späteren gesellschaftskritischen Romanen, in denen er ein neues Adelsethos propagierte, so vor allem in der Trilogie 'Deutscher Adel um 1900'" (DBE).
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Paalzow, Henriette von, Schriftstellerin (1788-1847).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Der Himmel segne Ihnen tausendmal das große Glück was nun bei Ihnen eingekehrt ist - ich habe Sie fahren sehn, Sie können denken was mein armes verweißtes Herz dabei empfunden [...]". - Leicht gebräunt und fleckig und mit kleinen Randläsuren.
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Pachler, Faustus, Schriftsteller und Bibliothekar (1819-1891).
"Salomon de Caus". Eigenh. Manuskript mit Namenszug. O. O. u. D.
5 SS. auf 3 Bll. 4to. 28 Strophen zu je vier Zeilen über den französischen Physiker und Ingenieur Salomon de Caus (1576-1626): "Paris ist neuen Stoffes und neuer Witze froh, | Denn eben erschien ein Büchlein von Salomon de Caus. | Das spricht vom kochenden Wasser, von qualmender Dünste Kraft, | Und wahrsagt Wunder der Zukunft. 'Verrückt spricht's; märchenhaft' [...]". - Das vorliegende Manuskript dürfte von Pachler einem Redakteur zugesandt worden sein, der Pachlers Unterschrift am Ende durchstrichen und in Bleistift mit eigener Hand unter den Titel gesetzt hat. - Der gebürtige Grazer und Freund von Franz Grillparzer, Anastasius Grün, Friedrich Halm und Paul Heyse war Leiter des "Illustrirten Familienbuchs des österreichischen Lloyd" und schrieb tls. unter dem Pseudonym C. Paul Gedichte, Romane und Schauspiele, die wiederholt aufgeführt wurden. Gemeinsam mit Ernst Birk, Eduard von Sacken und Joseph Müller gelang es ihm am 31. Oktober 1848 durch waghalsige Löscharbeiten die von den kaiserlichen Belagerungstruppen in Brand gesetzte Hofbibliothek vor dem Schlimmsten zu bewahren. - Vgl. Kosch III, 1971 und Czeike IV, 478.
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Pailleron, Édouard, Dichter und Dramatiker (1834-1899).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 22. IV. 1872.
1 S. 8vo. In französischer Sprache an einen "cher ami". - Auf Briefpapier mit gepr. Vignette.
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Palleske, Emil, Schriftsteller und Schauspieler (1823-1880).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 20. I. 1873.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich bitte, hochverehrter Herr Professor, mich zu entschuldigen, daß ich den Empfang Ihrer gütigen Einladung nicht früher bescheinigte. Ich wollte sie so ungern ablehnen u. doch drohte mir zu Mittwoch eine Reise nach Potsdam, u. manches Andre, was sich weniger, als erste[,] beseitigen ließ. Ich hoffe jedenfalls zu den lebenden Bildern einen erfreuten Zuschauer abzugeben, wenn ich auch nicht mehr als diesen geistigen Gruß mit Ihren Gästen theilen kann [...]". - Mit Montagespuren verso.
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Pantenius, Theodor Hermann, Schriftsteller (1843-1915).
Eigenh. Brief mit U. Leipzig, 23. IX. 1884.
¾ S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Dürfen wir Sie, Ihre Frau Gemahlin und Ihr Fräulein Nichte bitten, uns einen Abend zu schenken! Mit Ausnahme von Donnerstag ist uns jeder Tag recht. Sie sehen, es giebt kein Entrinnen [...]".
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Pellico, Silvio, Dichter (1789-1854).
Eigenh. Albumblatt mit U. Turin, 8. X. 1838.
1 S. Kl.-4to. "O incognito che brami queste righe da me, possiumo noi, se non in terra, conoscerci un giorno in Cielo! Frattanto avviciniamoci aspirando di tutto cuore a Dio". - Alt auf Trägerpapier montiert.
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Penn, Heinrich Moritz, Schriftsteller (1839-1918).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, "im Winter 1898".
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Heinrich Moritz Penn war u. a. für den "Grazer Telegraph" und die "Volksstimme" tätig, gab 1862 das Wochenblatt "Hoch vom Dachstein" heraus, trat später als Schauspieler am Nationaltheater in Agram auf und gründete und redigierte zusammen mit Leopold von Sacher-Masoch die "Gartenlaube für Oesterreich". Später für zahlreiche andere Blätter tätig, ließ sich Penn 1892 in Wien als freier Schriftsteller nieder. "Sein umfangreiches schriftstellerisches Werk umfaßt alle literarischen Gattungen. Mangel an dichterischer Originalität zeigt sich nicht nur in Thematik, Form und Sprache seiner Fortsetzungsromane und Gedichte (unter denen die Gelegenheitslyrik - meist aufdringlichen patriotischen Inhalts - einen bes. breiten Raum einnimmt), sondern auch in häufigen stofflichen, ja sogar textlichen Wiederholungen" (ÖBL VII, 409). - Alt auf Trägerkarton montiert.
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Perfall, Anton Frh. von, Schriftsteller (1853-1912).
Eigenh. Brief mit U. Wohl Schliersee, 20. V. 1904.
½ SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Wäre gerne bereit Ihrem Antrag nachzukommen, hätte auch 2- drei ausgewählte Novellen bereit, welche den Band füllen, allerdings keine ganze Erzählung [...] Es wird mir nicht möglich sein Ihnen einen Band in gewünschter Länge für alle Auflagen unter 1000 M. zu überlassen, die ich stets zum mindesten dafür einnehme, bei ganzen Erzählungen, die einen Band füllen[,] mehr". - Perfall ehelichte 1877 die Schauspielerin Magda Irschik und begleitete sie auf ihren Welttourneen. Seit 1883 lebte er wechselweise in Schliersee, wo er seiner Jagdleidenschaft nachging, und in München. Seine Prosa - Erzählungen, Dramen und Romane - steht in der Tradition der oberbayerischen Landschafts- und Reiseliteratur, fand ihre Themen und Motive jedoch fast ausschließlich in den Jagdrevieren rund um den Schliersee. - Auf Briefpapier mit gedr. Vignette; im linken Rand gelocht (geringf. Textberührung).
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Pernett, Friedrich, d. i. Friedrich Panstingl, Schriftsteller (1830-1909).
Eigenh. Albumblatt mit U. Wien, 3. XI. 1878.
1 S. Qu.-8vo. "Glaube an das Schöne! An was Du sonst glaubst oder nicht glaubst ist mir von geringerer Bedeutung".
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Pestalozzi, Johann Heinrich, Swiss educator and reformer (1746-1827).
Autograph letter signed ("Pestalozzi"). Yverdon, 3 July 1812.
4to. 1 page. Unpublished letter to the Zurich merchant David Esslinger, in business matters: "Verehrter lieber Freund! Weilemann [i.e. the linguist Johann Jakob Weilenmann, 1787-1827] wird Ihnen bei seinem Aufenthalt in Zürich wie ich hoffe auch erzählt haben, wie es um Ihren lieben Kleinen stehe; und wie er sich beim lernen und in seinem übrigen Benehmen anlaße. Ich bleibe also bei dem was er Ihnen gesagt, und habe Sie itzt nur noch um die Gefälligkeit ansprechen wollen eine Anweisung von £239 4s die ich heute zu Gunsten des hiesigen Jacob Ellenberger ausstelle, bei Vorkommen zu berichtigen. Sie verzeihen daß dieselbe dießmal die hier beigefügte Rechnung um ca. 100 Fr. übersteigt, die sich bei bei der künftigen finden werden [...]". - Slight damage to edges, traces of folding. Pestalozzi, Sämtl. Briefe VIII (Zurich 1966), no. 3014 (without the text).
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Pfau, Ludwig, Schriftsteller, Publizist und Revolutionär (1821-1894).
Eigenh. Brief mit U. Mentone, 11. XII. 1891.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Fedor Mamroth (1850-1907), den Feuilletonredakteur der "Frankfurter Zeitung": "Vom Stuttgarter 'Beobachter' erhalte ich eine Anfrage, ob ich meine Einwilligung zum Abdruck meines Reisebriefes in der 'Frankft. Zeitung' gebe. Obwohl ich nun seit Jahren - und aus guten Gründen - mit derselben außer Beziehung stehe, so gibt es am Ende doch für Alles eine Verjährung und ich würde bei irgend einem andern Feuilleton Ihren Wunsch gern erfüllen. Hier habe ich jedoch die Abwehrung 'Nachdruck verboten' - die ich sonst nie anwende - mit guten Gründen vorangesetzt. Die Erzählung ist nämlich wörtlich wahr, und die alte Frau lebt noch in Zürich inmitten von Verwandten von etwas zugeknöpfter Sorte, welche ihr das Leben schwer machen könnten, wenn diese Geschichte an die große Glocke gehängt würde [...]".
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Pfizer, Gustav, Schriftsteller und Übersetzer (1807-1890).
Eigenh. Brief mit U. Stuttgart, 1. IV. 1842.
1 S. Qu.-gr.-8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief). An Faktor Hvaß: "Es sind mir gestern Abend vier Bogen von Klinger zur Revision zugeschickt worden; da hievon bisher nie gesprochen worden, bin ich jetzt gerade, wo meine Zeit sonst in Anspruch genommen ist, gar nicht darauf eingerichtet und gefasst, ein in so rascher Folge zu druckendes zwölfbändiges Werk zu revidiren, zumal da ich ganz kürzlich alle zwölf Bände durchlesen [sic] habe [...]".
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Pflanzl, Otto, Schriftsteller (1865-1943).
Portraitpostkarte mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Ganzfigürliches Portrait im ¾-Profil.
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Philippi, Felix, Schriftsteller und Regisseur (1851-1921).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 10. XI. [nach 1906].
1 S. 8vo. An einen Herrn Klein: "Am 14. wird im 'Kleinen Schauspielhause' der zweite Theil meiner Pariser Schattenspiele zur Aufführung gelangen. Wie ich höre, collidirt diese mit der Premiere der Rabensteinerin in Deutschland. Ich möchte sie nun, sehr verehrter Herr, aufs Herzlichste bitten, wenn Sie persönlich verhindert sein sollten, für einen Ersatzmann freundlichst Sorge tragen zu wollen [...]". - Philippi war Spielleiter am Augsburger Stadttheater, wo er u. a. die ersten deutschen Aufführungen von Ibsens Dramen inszenierte. Als freier Schriftsteller war er seit 1891 in Berlin tätig und schrieb vorwiegend Dramen. Zu seinen vom französischen Theater beeinflußten Werken gehört u. a. "Das Erbe" (1899). Als Erzähler widmete er sich vornehmlich Themen aus dem Altberliner Leben.
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Pichler, Adolf von, Schriftsteller und Naturforscher (1819-1900).
Eigenh. Brief mit U. Innsbruck [?], 12. XII. 1871.
1 S. 8vo. An den namentlich nicht genannten Priester, Dichter, Historiker Josef Thaler: "Gern will ich Ihrer geschätzten Einladung folgen u. für die Deutsche Zeitung gelegentlich Feuilletons schreiben. Für den Augenblick habe ich freilich nichts [...] Hier ein kleines Büchlein, von dem ich hoffe, daß es nicht schlecht ist, weil es klein ist. Vielleicht widmen Sie ihm eine kurze Besprechung [...]". - Adolf von Pichler war Arzt und nahm 1848 als Hauptmann der akademischen Tiroler Schützenkompanie am "wälschtirolerischen Krieg" teil. 1849 wurde er in Innsbruck Gymnasiallehrer für Deutsch und Naturgeschichte. 1867-89 war er Prof. der Mineralogie und Geologie an der Univ. Innsbruck.
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Pinelli, Ada, Schriftstellerin (1840-1918).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 28. II. 1896.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An eine Dame: "Wie soll ich denn für diese himmische Ueberraschung danken?! Sie haben mich durch das hinreißend schöne Bildniß Ihrer holden Mutter in einen Freudenrausch versetzt! Daß sie engelschön war, wußte ich ja, aber nicht daß die lieblichen Züge dabei so rein classisch waren. Eine Madonna von Raphael, und trotzdem eine süße Erdentochter [...]". - Ada von Pinelli wurde schon bald nachdem Karl von Holtei ihre ersten Gedichte im "Grazer Friedhof-Album" herausgegeben hatte zur gesuchten Mitarbeiterin einer großen Reihe von Zeitschriften. "Höchste Anregung verdankte sie dem greisen, aber noch geistsprühenden Fürsten von Pückler-Muskau, dem Dichter Fr. Ad. von Schack und dem genialen Prinzen Georg von Preussen, sowie dem jungen Karl Frenzel" (Sophie Pataky, Lexikon deutscher Frauen der Feder, s. v.). Nach einer unglücklichen Ehe mit dem Divisionschef des römischen Justizministeriums, J. Pinelli, lebte sie fünf Jahre in Venedig und zog hernach nach Wien, wo sie als Feuilletonistin für die "Schlesische Zeitung" tätig war.
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Pöllnitz, Karl Ludwig Frh. von, Schriftsteller und Abenteurer, Zeremonienmeister Friedrichs des Großen (1692-1775).
Eigenh. Brief mit U. Benndorf, 1. VI. 1767.
1 S. Gr.-4to. "Hochedeler Herr, Insonders Hochgeehrter Herr Secretair / Aus Ew. Hoched. Zuschrift vom 30ten M. p. habe ich das Conclusum der Societaet, das auser derselben Mitglieder, niemand an die zur Errichtung der Bleyweis Fabric auszutheilenden Actien Theil nehmen kann, und welches ich bis dato ignoriret, ersehen: Dahero auch die Einrichtung getroffen, daß die an mich überschickete Actie, benandten Umständen zu folge, so wie die ersteren beyde, nunmehr auf meinem Nahmen geschrieben werden kann. Die zu Bezahlung gedachter Actie erforderlichen 10 rth., sowohl als die Summe derer 30 rth. zu derer letzteren Vorschuß ich mich durch meines Nahmens Unterschrift jüngstin verbündlich gemacht, werden Ew. Hoched. beygeschloßen in einer unzertrenneten Summe erhalten, auch nach Empfang derselben, mich in Ansehung der letzteren Post gelegentlich mit einem Recipisse zu versehen belieben [...]". - Mit Quittungsvermerk in roter Tinte am Fußende. Gefaltet; im Rand teils leicht gebräunt.
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Poestion, Josef Calasanz, Ps. J. Calion, Svend Christensen, Bibliothekar, Übersetzer und Skandinavist (1853-1922).
Eigenh. Brief mit U. ("J. C. Poestion"). Wien, 25. V. 1885.
2 SS. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Korvettenkapitän und Hofrat Victor Gf. Wimpffen: "Meinem Versprechen zufolge erlaubte ich mir 1 Ex. meines Buches 'Griechische Philosophinnen' per Kreuzband an Sie abzusenden. Die Verzögerung wollen Sie gütigst damit entschuldigen, daß ich mir das Buch erst durch eine Buchhandlung verschaffen mußte, da ich von meinen Werken in der Regel selbst nur 1 Ex. besitze [...]". - "Poestion befaßte sich wissenschaftlich zunächst mit Themen der Antike, verlegte sich dann aber ganz auf skandinavische Sprachen und Literaturen. Seine erstaunliche Produktivität auf diesem Gebiet dauerte auch nach seinem Eintritt in den Staatsdienst unvermindert fort. Er übersetzte aus dem Altnordischen (Fridthjofs saga, Hervarar saga), Isländischen (J. Thoroddsen, S. Thorsteinsson), Dänischen (H. C. Andersen, S. Bauditz, H. Drachmann, R. Schmidt) und Norwegischen (B. Björnsson, K. M. Elster, H. Ibsen, A. L. Kielland) und führte nicht nur mehrere Schriftsteller in die dt. Literatur ein, sondern erschloß auch die neuisländische Literatur erstmals einer Weltsprache. In den 80er Jahren war er ein Vorkämpfer für die moderne skandinavische Literatur in Österreich. Sein Buch über Island, viele Jahre vor seiner Islandreise geschrieben, war lange Zeit die umfassendste Darstellung der isländischen Landeskunde. Seine Lehrbücher für Dänisch, Schwedisch und Norwegisch erlebten zahlreiche Auflagen und wurden auch an skandinavischen Universitäten verwendet" (ÖBL VIII, 147).
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Pötzl, Eduard, Schriftsteller und Journalist (1851-1914).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 16. VIII. 1892.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "In Abwesenheit meines Collegen Herrn W. Frey erlaube ich mir Namens der Redaktion beiliegenden Beschwerdebrief zur gefälligen Kenntnisnahme zu übermitteln. Der Inhalt ist leider nur zu wahr wie ich selbst in der betreffenden Vorstellung u. auch schon bei der ersten Aufführung der 'Regimentstochter' wahrnehmen konnte [...]". - Eduard Pötzl arbeitete als Beamter bei der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn und war kurze Zeit Chefredakteur der "Wiener Neustädter Zeitung". 1874 trat er in die Redaktion des "Neuen Wiener Tageblatts" ein, war zunächst Gerichtsberichterstatter und seit 1884 führender Feuilletonist. Mit seinen, häufig im Dialekt geschriebenen, Wiener Kulturbildern gilt Pötzl neben Friedrich Schlögl als der bedeutendste Repräsentant des Wiener Feuilletons in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er schuf die typischen Wiener Figuren des "Gigerl" und "Herrn Nigerl" und veröffentlichte u. a. "Wiener Skizzen aus dem Gerichtssaal" (1884), "Die Leute von Wien" (1889) und "Der Herr Nigerl und andere humoristische Skizzen" (1892). - Mit zeitgenöss. Vermerk des Adressaten; ohne den erwähnten Brief.
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Pohl, Robert, Schriftsteller und Librettist (1850-1926 oder 27).
Eigenh. Postkarte mit U. Meran, 8. XI. 1910.
2 SS. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Komponisten Josef Heller in Wien: "Wie ich soeben durch Herrn Jenbach [...] erfahre, will Herr Regisseur Karl am Leipz. Stadttheater, trotzdem er weiss, dass das Buch schon existiert & vertont ist, das 'Dorf ohne Männer' dennoch ausarbeiten. Vielleicht machen Sie ihn aufmerksam, dass er sich damit eine vergebliche Mühe macht, da Sie von Mikzsáth [recte: Mikszáth] das alleinige Bearbeitungsrecht des Stoffes erhalten haben [...]". - Pohl verfaßte mehrere Libretti und galt zumindest einem Zeitgenossen als "einer jener zahlreichen Vertreter der Schwankliteratur und indiskutablen Posse, die mit ihren Erzeugnissen die Bühne überschwemmen und den Geschmack des Publikums verflachen. Fast jeder seiner etwa 30 Schwänke ist Kompagniearbeit, von der ein Stück den andern ähnlich sieht" (Geißler, Führer durch die dte. Lit. des 20. Jhdts., 1913, (618); zit. n. DBA II 1017, 361). - Etwas angestaubt und abgegriffen.
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Polko, Elise, geb. Vogel, Schriftstellerin und Sängerin (1823-1899).
Eigenh. Albumblatt mit U. Deutz (Köln)
1 S. Qu.-8vo. "'Spät kommt Ihr - doch Ihr kommt!' / Verzeihung für die verspätete Sendung [...]". - Gefördert von ihrem Mentor Felix Mendelssohn Bartholdy erfuhr Polko eine umfassende Gesangsausbildung und trat als Konzert- und Opernsängerin in Leipzig, Dresden, Halle und Berlin auf. Bis zu ihrem Tod veröffentlichte sie zahlreiche, häufig musikalische Stoffe behandelnde Erzählungen und gab mehrere, vor allem für Frauen bestimmte Anthologien und Ratgeber heraus; ihre "Erinnerungen an Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ein Künstler- und Menschenleben" erschienen 1868.
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Ponsard, François, Schriftsteller (1814-1867).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
¾ SS. auf Doppelblatt. Kl.-8vo. In französischer Sprache an einen namentlich nicht genannten Adressaten.
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Popper, Wilma, Schriftstellerin (geb. 1857).
Eigenh. Brief mit U. Bad Reichenhall, 2. VII. 1895.
2 SS. 8vo. An ein Fräulein: "Ich verdanke es einer mir eben nachgesendeten Aufforderung Fräulein Frankenstein u. mich bei Ihnen einführen zu dürfen u. zwar soll ich Ihnen verehrtes Fräulein 'unter Discretion' mein Alter verrathen! Da ich im Jahre 57 geboren, also 38 Jahre alt bin, beanspruche ich keinerlei Discretion, umso weniger als der ungallante Kürschner (Litteratur-Kalender) sowie meine Haare - schwarz auf weiß - u. weiß auf schwarz mein Alter verrathen [...]". - Die auf Deutsch und Ungarisch schreibende Schriftstellerin veröffentlichte Erzählungen und Märchen in deutschen und ungarischen Journalen und seit den 1890er Jahre rund 16 Bücher.
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Prechtler, Johann Otto, Schriftsteller (1813-1881).
"Ein Blatt zum Kranze für Alois Ander als Arnold Melchthal". Eigenh. Gedicht mit U. Wien, 24. IV. 1863.
1½ SS. (24 Zeilen) auf Doppelblatt. Gr.-8vo. "Du hast's erreicht! - Das Schöne - es ist Dein, | Und ist geheiligt durch das ewig Wahre! | Du wolltest Diener einst im Tempel sein - - | Sein erster Priester nun an dem Altare! [...]". - Nachdem Prechtler in Wien und Linz studiert hatte, arbeitete er durch Fürsprache Grillparzers als Direktor des Hofkammerarchivs, wurde 1856 seines Förderers Nachfolger, trat aber eines Augenleidens wegen 1866 in den Ruhestand. Prechtler hatte seit 1883 Gedichte im "Linzer Bürgerblatt" und Novellen und Reisebilder in verschiedenen Almanachen und Zeitungen veröffentlicht; 1849 hatte er die Zeitung "Der Patriot" redigiert. Nach seinem Austritt aus dem Staatsdienst war er ein Jahr lang als Theaterdichter in München tätig; einige seiner Dramen (darunter "Die Kronenwächter", 1844) wurden am Burgtheater gegeben, von seinen insgesamt 38 Opernlibretti wurde wohl das Textbuch zu Johann Joseph Netzers Oper "Mara" (1842) am bekanntesten.
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Prechtler, Johann Otto, Schriftsteller (1813-1881).
"Gruß in der Fremde an Auguste Anschütz". Eigenh. Gedicht mit U. Berlin, 21. VII. 1842.
3 SS. (28 Zeilen) auf Doppelblatt. 8vo. "Wie Blumenhauch, wie erster Schwalbenflug | Wie freyer Quellen träumerisch Frohlocken, | Wenn ab der Lenz des Winters Stürme schlug, | Wie süße Klänge ferner Himmelsglocken, | Klang Deine Stimme mir im fremden Land [...]". - Nachdem Prechtler in Wien und Linz studiert hatte, arbeitete er durch Fürsprache Grillparzers als Direktor des Hofkammerarchivs, wurde 1856 seines Förderers Nachfolger, trat aber eines Augenleidens wegen 1866 in den Ruhestand. Prechtler hatte seit 1883 Gedichte im "Linzer Bürgerblatt" und Novellen und Reisebilder in verschiedenen Almanachen und Zeitungen veröffentlicht; 1849 hatte er die Zeitung "Der Patriot" redigiert. Nach seinem Austritt aus dem Staatsdienst war er ein Jahr lang als Theaterdichter in München tätig; einige seiner Dramen (darunter "Die Kronenwächter", 1844) wurden am Burgtheater gegeben, von seinen insgesamt 38 Opernlibretti wurde wohl das Textbuch zu Johann Joseph Netzers Oper "Mara" (1842) am bekanntesten. - Mit lithographierter Bordüre und einem kleinen Randeinriß.
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Prechtler, Otto, Schriftsteller (1813-1881).
"Ein Abschiedswort an Louise Neumann. Im December 1856". Eigenh. Gedicht mit U. Wien, 11. XII. 1856.
Titel und 2 SS. (28 Zeilen) auf Doppelblatt. Gr.-8vo. "Auch Du - auch Du, in Deiner vollsten Pracht, | Entfällst dem Kranz, - die schönste, reinste Blüthe! | Bald - und der Tempel steht in trüber Nacht, | Und seine Priester sind - im Reich der Mythe [...]". - Nachdem Prechtler in Wien und Linz studiert hatte, arbeitete er durch Fürsprache Grillparzers als Direktor des Hofkammerarchivs, wurde 1856 seines Förderers Nachfolger, trat aber eines Augenleidens wegen 1866 in den Ruhestand. Prechtler hatte seit 1883 Gedichte im "Linzer Bürgerblatt" und Novellen und Reisebilder in verschiedenen Almanachen und Zeitungen veröffentlicht; 1849 hatte er die Zeitung "Der Patriot" redigiert. Nach seinem Austritt aus dem Staatsdienst war er ein Jahr lang als Theaterdichter in München tätig; einige seiner Dramen (darunter "Die Kronenwächter", 1844) wurden am Burgtheater gegeben, von seinen insgesamt 38 Opernlibretti wurde wohl das Textbuch zu Johann Joseph Netzers Oper "Mara" (1842) am bekanntesten. - Mit kleinen Randläsuren.
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Prechtler, Otto, Schriftsteller (1813-1881).
"Sonett an Fräulein Louise Neumann". Eigenh. Gedicht mit U. Wien, 21. V. 1842.
Titel und 1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. "Du gabst Dein Bild; ich danke Dir im Liede! | Und dieses Lied las ich aus Deinen Zügen; | Hätt' auch der Freund in seiner Lust geschwiegen, | Es ist die Muse - gilt es Dir - nicht müde [...]". - Nachdem Prechtler in Wien und Linz studiert hatte, arbeitete er durch Fürsprache Grillparzers als Direktor des Hofkammerarchivs, wurde 1856 seines Förderers Nachfolger, trat aber eines Augenleidens wegen 1866 in den Ruhestand. Prechtler hatte seit 1883 Gedichte im "Linzer Bürgerblatt" und Novellen und Reisebilder in verschiedenen Almanachen und Zeitungen veröffentlicht; 1849 hatte er die Zeitung "Der Patriot" redigiert. Nach seinem Austritt aus dem Staatsdienst war er ein Jahr lang als Theaterdichter in München tätig; einige seiner Dramen (darunter "Die Kronenwächter", 1844) wurden am Burgtheater gegeben, von seinen insgesamt 38 Opernlibretti wurde wohl das Textbuch zu Johann Joseph Netzers Oper "Mara" (1842) am bekanntesten.
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Presber, Rudolf, Schriftsteller (1868-1935).
Eigenh. Albumblatt mit U. [Berlin], 1917.
½ S. Qu.-8vo. "Ein Tor, wer so die Erde sah: | 'Ubi bene - ibi patria!' | Erst wer in Not d. Heimat fand, | Erlebt, erwirbt sein Vaterland!" - Presber war Feuilletonredakteur des "Frankfurter General-Anzeigers", übersiedelte später nach Berlin und übernahm die Leitung des Feuilletons der "Post", danach war er Herausgeber der Zeitschrift "Arena" und wurde 1909 Chefredakteur der Zeitschrift "Über Land und Meer". Zuletzt gänzlich als freier Schriftsteller tätig, schrieb Presber zahlreiche Erzählungen und Dramen. Vgl. Kosch XII, 279ff. - Auf einer Bildpostkarte mit ausgeschnittener Briefmarke und ms. Adresse.
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Prévost, Marcel, Schriftsteller (1862-1941).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. "L'amour! Grand mot! Tellement grand qu'il est vide, s'il ne contient tout". - Alt auf Trägerkarton montiert.
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Pröhle, Heinrich, Schriftsteller (1822-1895).
Eigenh. Schriftstück. O. O. u. D.
½ S. und zwei Zeilen verso. 8vo. "Verfasser von: "Das Junggesellenschießen ist: Heinrich Pröhle in Leipzig [...]". - Heinrich Pröhle hatte auf Wunsch seines Lehrers Jacob Grimm die Sagen und Märchen der Bevölkerung des Harzgebirges niedergeschrieben; nach seiner Promotion 1855 war er als Lehrer tätig. - Mit kleinem Ausriß.
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Proelss, Johannes, Schriftsteller und Journalist (1853-1911).
Eigenh. Brief mit U. [Frankfurt a. M., 6. VIII. 1883].
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ein Buch oder überhaupt eine Schrift über Boerne habe ich nicht geschrieben. Auch hatte ich noch keine Gelegenheit, Eingehendes über Boerne zu schreiben. Sollte der Herr etwa irgend einen Aufsatz aus anderer Feder, der etwa in der 'Frankf. Ztg.' erschienen, meinen? [...]". - Der Sohn des Schriftstellers Robert Prölß studierte Philosophie und Geschichte und war anschließend als Journalist in verschiedenen Redaktionen (u. a. 1874/75 in London und von 1877 bis 80 für die Redaktion von "Meyers Konversations-Lexikon" in Leipzig) tätig. Von 1880 bis 88 Chefredakteur des Feuilletons der "Frankfurter Zeitung" und anschließend Redakteur der Zeitschrift "Von Fels zu Meer" in Stuttgart sowie von 1894 bis 1903 Mitarbeiter der "Gartenlaube", trat Proelss auch als Erzähler und Dramatiker hervor.
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Proelss, Robert, Schriftsteller (1821-1906).
Eigenh. Brief mit U. Dresden, 27. XI. 1887.
1 S. 8vo. An den Verlag Adolf Bong in Stuttgart: "Ich erlaube mir, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß die Begleichung der von mir auf Bestellung d. Herrn Dr. Franzos für Bd. II I. Heft und 11. [?] Heft der in Ihrem Verlage erscheinenden 'Deutschen Dichtung' gelieferten Beiträge übersehen worden ist [...]". - Robert Proelss war viele Jahre als Theaterkritiker für die "Dresdner Zeitung" tätig, "seine Berichte galten als die gediegensten unter allen, die damals in Dresden erschienen. Er schrieb aber auch eigene Theaterstücke, Biografien bedeutender Persönlichkeiten (Heinrich Heine, Königin Marie Antoinette) sowie Beiträge zur Geschichte des Theaters, darunter des Hoftheaters in Dresden" (Stadtwiki Dresden).
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Proschko, Franz Isidor, Schriftsteller (1816-1891).
Eigenh. Brief sowie Albumblatt mit U. Lilienfeld, 26. VII. 1879.
2 SS. auf Doppelblatt, 8vo (Brief) sowie 1 S. Qu.-8vo (Albumblatt), letzteres umseitig mit einer halbseitigen Widmung. An den Grazer Autographensammler Alexander Hesse mit dem Versprechen, diesem einige Autographen von Schriftstellern zu beschaffen, sowie einem eigenh. Gedicht für dessen Sammlung: "Licht der Erde! Schöpfer! Deine Gaben | Spendest reichlich Du wie Meeressand; | Laß Sie Alle an dem großen Born sich laben, | Ein's nur schenk' mir[,] Deine Vaterhand [...]". - Der u. a. mit Adalbert Stifter befreundete Franz Isidor Proschko schrieb Erzählungen, Romane, Gedichte und Dramen mit meist historischer Thematik und trat auch als Jugendschriftsteller hervor. 1876-84 erschienen seine "Österreichischen Volks- und Jugendschriften zur Hebung der Vaterlandsliebe".
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Proschko, Hermine, Schriftstellerin und Publizistin (1854-1923).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 19. V. 1887.
1 S. 8vo. An einen Hofrat: "Indem ich Herrn Hofrath für Ihre gütigen Zeilen meinen verbindlichsten Dank ausspreche, beehre ich mich Euer Hochwohlgeboren mitzutheilen, daß ich, ehe ich noch diese Ihre werte Zuschrift erhielt, Ihren ausgezeichneten, hochschätzbaren Beitrag für diesen Jahrgang der 'Jugendheimat' eingereicht habe und das Manuskript der Verlagsbuchhandlung ehestens übermitteln werde [...]". - Die Tochter des Schriftstellers Franz Isidor Proschko war als Erzählerin und Dramatikerin tätig. Von 1901 bis 1903 erschienen ihre "Gesammelten Erzählungen" und "Gedichte in vier Bänden". Seit 1887 war sie Herausgeberin der "Jugendheimat" und seit 1891 der "Jugendlaube".
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Prutz, Robert, Literaturhistoriker und Schriftsteller (1816-1872).
Eigenh. Brief mit U. Stettin, 26. II. 1868.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Diese Zeilen, hochgeehrter Herr, sollen Ihnen nur in aller kürze [!] anzeigen, daß ich, meiner früheren Zusage gemäß, nächsten Sonnabend meine Reise nach Hamburg antreten und demgemäß Sonntag Früh mit dem Berliner Kurirzuge bei Ihnen eintreffen werde [...]". - 1845 wegen der in seiner dramatischen Satire "Die politische Wochenstube" angeblich enthaltenen Majestätsbeleidigung aus Sachsen-Weimar ausgewiesen, machte sich der Publizist ungeachtet verschiedener Rede- und Aufführungsverbote als Dramaturg, Dramatiker, Lyriker und Literaturhistoriker namhaft, ging 1848 nach Berlin, wo er führendes Mitglied des Constitutionellen Clubs war, und wurde 1849 durch Vermittlung Alexander von Humboldts Professor für Literaturgeschichte in Halle. Nach beinahe zehnjähriger Lehrtätigkeit widmete er sich fast ausschließlich seinen privaten Studien.
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Pschorn, Karl, Schriftsteller (1885-1945).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 18. XII. 1920.
3¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An eine Dame: "Verzeihen Sie, wenn ich mir abermals erlaube, Ihnen eine Bitte vorzutragen. Ich hätte es mündlich getan, doch bin ich leider heute sowohl als auch morgen beschäftigt und mußte mich daher auch für die Sitzung entschuldigen. Gerlach & Wiedling würde schon demnächst im Subskriptionswege mein zweites Buch verlegen, wenn die Listen eine größere Anzahl von Zeichnern aufwiesen. Darf ich Sie [...] bitten, mir in Ihrem geschätzten Bekanntenkreise Ihre gütige Unterstützung zu leihen? [...]". - Karl Pschorn verfaßte Volksstücke und "gefühlstiefe Lyrik in der Mundart des niederösterreichischen Mostviertels. Er machte sich auch als Prosaschriftsteller einen Namen. Als sein eigentliches Lebenswerk darf der Reichsbund dt. Mundartdichter (Nachfolgever. sind die 1946 gegründeten Mundartfreunde Österr.) angesehen werden, der 1913 ins Leben gerufen wurde und dem er als Obmann zeitweise vorstand" (ÖBL VIII, 317).
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Püchler, Benedikt Frh. von, Schriftsteller (1797-1842).
"Logogriph" [!]. Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. "Ich bin ein seltner, schöner Männernahme, / In dem gar manches Ding enthalten ist; / Hab acht! an fünfzig Sachen zähle ich / Dir vor, die du zu selbem treffen kannst. / Das erste Land der alten Heidenwelt [...]". - Durch bohemienhaftes Leben vollkommen verarmt, verbrachte Püchler seine letzten Lebensjahre "unter sehr bedrückenden und mißlichen Umständen. Neben Versuchen als - völlig unkritischer - Geschichtsschreiber und Gelegenheitsdichter verfaßte Püchler eine große Anzahl von Theaterstücken fast jeden gängigen Genres. Während seine patriot.-hist. Schauspiele in vielen Details und Anspielungen - sie sind sogar mit Fußnoten versehen - seine Bildung unter Beweis stellen, folgt er in seinen Dramatisierungen von Balladen und Volkssagen, in seinen Zauber- und Ritterstücken dem Zug der Zeit zum großen, revuehaften Ausstattungsstück. Seine Dramen wurden an Provinz- und Wr. Vorstadtbühnen aufgeführt, wo sie - tw. mit hervorragender Besetzung, wie Nestroy und Scholz, und u. a. von A. Müller sen. und Riotte vertont - beim breiten Publikum erfolgreich waren" (ÖBL VIII, 325). - Mit zeitgenöss. Numerierung in roter Tinte.
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Püchler, Benedikt Frh. von, Schriftsteller (1797-1842).
"Räthsel an Josephine von Schönberg". Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. "So viele Musen den Parnaß bewohnen, | So viele Zeichen bilden dieses Wort; | O möge Gott damit die Männer lohnen | Ist's immer gut und froh wie du es bist; | Doch ach, es ist bey Gott! nicht immer gleich [...]". - Durch bohemienhaftes Leben vollkommen verarmt, verbrachte Püchler seine letzten Lebensjahre "unter sehr bedrückenden und mißlichen Umständen. Neben Versuchen als - völlig unkritischer - Geschichtsschreiber und Gelegenheitsdichter verfaßte Püchler eine große Anzahl von Theaterstücken fast jeden gängigen Genres. Während seine patriot.-hist. Schauspiele in vielen Details und Anspielungen - sie sind sogar mit Fußnoten versehen - seine Bildung unter Beweis stellen, folgt er in seinen Dramatisierungen von Balladen und Volkssagen, in seinen Zauber- und Ritterstücken dem Zug der Zeit zum großen, revuehaften Ausstattungsstück. Seine Dramen wurden an Provinz- und Wr. Vorstadtbühnen aufgeführt, wo sie - tw. mit hervorragender Besetzung, wie Nestroy und Scholz, und u. a. von A. Müller sen. und Riotte vertont - beim breiten Publikum erfolgreich waren" (ÖBL VIII, 325).
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Putlitz, Gustav (Gans Edler Herr) zu, Schriftsteller und Theaterintendant (1821-1890).
Eigenh. Albumblatt mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. "Hängt dir der ganze Himmel voll Geigen, | Glaub' nicht, sie wären alle dein eigen. | Eine mußt du selber erfassen, | Nach eig'ner Weise erklingen lassen. | Ein reiner Ton, das glaub' mir, mein Bester, | Ist mehr als ein ganzes verstimmtes Orchester". - Nach einem erfolgreichen Debut als Lustspielautor aus dem Regierungsdienst austretend, verfaßte der promovierte Jurist in Folge zahlreiche, an französischen Vorbildern (vor allem Eugène Scribe) orientierte Lustspiele und verschiedene Prosaarbeiten. Sein Märchenidyll "Was sich der Wald erzählt" (1850) erlebte bis zur Jahrhundertwende 50 Auflagen und zahlreiche Übersetzungen. Auch veröffentlichte Putlitz Autobiographisches sowie eine kommentierte Ausgabe der Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Karl Immermanns; von 1863-67 war er Intendant des Hoftheaters in Schwerin, seit 1873 in der gleichen Funktion in Karlsruhe tätig.
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Putlitz, Gustav (Gans Edler Herr) zu, Schriftsteller und Theaterintendant (1821-1890).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 24. IX. [1848].
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An ein Fräulein aus Wien mit einem Eindruck aus Italien, das sich eben im Ersten Unabhängigkeitskrieg befand und wohin er im Januar des Jahres zu einer Kavaliersreise aufgebrochen war, und die Revolution: "[...] Meine Reise kürzte sich nun sehr. Rom verließ ich im Maerz, Neapel den 16ten May, tags nach der Revolution, deren blutiger Eindruck die letzten Stunden in diesem zauberischen Orte trübte. Wie anders fand ich mein Deutschland wieder, wie schmerzlich sah ich mich enttäuscht, und meine Begeisterung für die neue Zeit, wie voreilig. Alles das sah ich in Frankfurt ein, wo ein zweimonatlicher Aufenthalt mich in die deutschen Verhältnisse einweihte [...]". - Nach einem erfolgreichen Debut als Lustspielautor aus dem Regierungsdienst austretend, verfaßte der promovierte Jurist in Folge zahlreiche, an französischen Vorbildern (vor allem Eugène Scribe) orientierte Lustspiele und verschiedene Prosaarbeiten. Sein Märchenidyll "Was sich der Wald erzählt" (1850) erlebte bis zur Jahrhundertwende 50 Auflagen und zahlreiche Übersetzungen. Auch veröffentlichte Putlitz Autobiographisches sowie eine kommentierte Ausgabe der Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Karl Immermanns; von 1863-67 war er Intendant des Hoftheaters in Schwerin, seit 1873 in der gleichen Funktion in Karlsruhe tätig.
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Puttkamer, Alberta von, Schriftstellerin (1847-1921).
Eigenh. Brief mit U. Baden-Baden, 15. III. 1906.
4 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit einer Beilage (s. u.). An den Juristen und Dichter Max Hirschfeld: "Anbei sende ich die dreifach unterschriebene Erklärung für die Concentration der Leitung der 'Feder' auf Ihre Person. Dann schicke ich die Erklärung in der Nachdruck-Angelegenheit im 'Anhalter Courier', und bemerke, daß ich zugleich den unterschriebenen Strafantrag an die Staatsanwaltschaft in Bernburg expedirte [...]". - Die aus Glogau in Schlesien stammende Schriftstellerin und Gattin des Juristen Maximilian v. Puttkamer veröffentlichte u. a. "Akkorde und Gesänge" (1889) und "Offenbarungen" (1894); 1919 erschienen ihre Memoiren "Mehr Wahrheit als Dichtung". - Mit schwarzem Trauerrand und kleinen Randeinrissen; beiliegend die erwähnte "dreifach unterschriebene Erklärung".
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Quesnay de Beaurepaire, Jules, Schriftsteller (1834-1923).
Eigenh. Briefkarte mit U. Paris, 23. XII. 1889.
1½ SS. Qu.-kl.-8vo. In französischer Sprache an einen namentlich nicht genannten Adressaten.
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Rakowitza, Helene von, Schriftstellerin und Schauspielerin (1843-1911).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 1. VI. 1876.
5 SS. (Qu.-)8vo. Beiliegend Zeitungsartikel. An einen Theaterdirektor: "Herzlichst gefreut hat mich Ihr gestriger liebenswürdiger Brief! Sie wissen ja aus Erfahrung daß ich in Geschäftssachen ein recht nachlässiger Patron bin und überhaupt das Correspondieren nur bei den nöthigsten Gelegenheiten als eine wichtige angenehme Erfindung anerkenne! - Was nun Ihren diesmaligen Vorschlag anbelangt, so gestehe ich gern daß ich einerseits gar nicht abgeneigt wäre nach America zu gehen - aber - aber - es hat bei Aller Güte in der Welt seine zwei Seiten. Ich hatte, wie Sie vielleicht wissen, schon im vorigen Jahre einmal nach New York auf 36 Vorstellungen abgeschlossen, mit einer Minimal-Garantie von 10000 Dollars. Der damalige Contract, der aus privaten Gründen gelöst wurde, liegt vor mir, und würde ich, wie damals, auf einigen kleinen Bedingungen bestehen: 1tens freie Hin und Herreise von Bremen eventuell Hamburg, erste Kajüte, oberer Salon für 2 Personen auf ein Jahr gültig. - 2tens Einen Vorschuss von 2000 Dollars, ausgezahlt von einem Berliner Bankhaus, einen Monat vor der Abreise und 3tens: Auf welche Weise wir uns nun auch einigen, ich würde nur ein Engagement als Gast auf die Saison eingehen. - Was die pecuniären Bedingungen angeht, so muß ich erst Herrn Director Neuendorff's Anerbieten hören, um zu wissen, was ich antworte […]". - Helene von Dönniges, Tochter des Historikers und Diplomaten Wilhelm Dönniges, war seit ihrer Jugend eng mit Ferdinand Lassalle befreundet, der von ihrem Verlobten, Fürst Racowitza, 1864 im Duell getötet wurde. Nach dem Tod Racowitzas, der nach nur fünfmonatiger Ehe verstarb, wurde sie in Berlin Schauspielerin. Ihren zweiten Ehemann, den Schauspieler Siegwart Friedmann, verließ sie 1873 nach fünfjähriger Ehe, wandte sich dem Theater zu und reiste 1877 mit ihrem dritten Gatten, dem russischen Sozialisten Serge von Schewitz, nach Amerika, wo sie neben der Theaterarbeit schriftstellerisch tätig wurde und sich mit theosophischen und medizinischen Studien befaßte. 1890 kehrte sie nach Europa zurück und lebte seit 1897 in München. In ihren Memoiren "Meine Beziehungen zu Lassalle" (1879) und Romanen spiegelt sich ihr wechselvolles Schicksal wieder, dem sie aus eigener Hand 1911 ein Ende setzte. - Auf Briefpapier mit gepr. Wappen.
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Ritter, Anna, Schriftstellerin (1865-1921).
Eigenh. Briefkarte mit U. Stuttgart, 13. III. 1901.
2 SS. Qu.-kl.-8vo. An einen Verlag: "Gestern Abend von einer zweiwöchentlichen Vortragsreise zurückgekehrt, finde ich erst heute Zeit, Ihre mich ehrende Bitte zu beantworten. Wenden Sie sich bitte um Überlassung des Cliche's an die Cotta'sche Buchhandlung, resp. den Verlag, und berufen Sie sich dabei auf mich [...]". - Etwas fleckig.
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Rittershaus, Emil, Lyriker und Kaufmann (1834-1897).
Eigenh. Brief mit U. Barmen, 22. IV. 1872.
1 S. 8vo. An eine Dame: "Mit tiefem Bedauern sehe ich soeben aus den Zeitungen, daß der Tod ein schweres Opfer gefordert - Ihren werthen Herrn Gemahl! Gestatten Sie mir Ihnen mit diesen Zeilen meinen und meiner Frau herzinnigste Theilnahme auszusprechen [...]". - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf; etwas angestaubt und fleckig und mit kleinen Randläsuren; zeitgenöss. Numerierung mit rotem Farbstift.
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Rittershaus, Emil, Lyriker und Kaufmann (1834-1897).
Kabinettphotographie mit eigenh. Widmung und U. Barmen, November 1892.
145:102 mm auf etwas größerem Trägerkarton. "Im Glücklichmachen liegt das Glücklichsein!" - Aus dem Atelier Emil Flasche, Barmen, mit dessen gedr. Signet am Trägerkarton.
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Schiller, Caroline, verehel. Junot (1799-1850), älteste Tochter von Friedrich Schiller.
Eigenh. Brief mit U. Rudolstadt, 27. [?] X. 1824 [?].
4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. An eine Emilie: "Ich hoffte immer ein Wörtchen von dir zu vernehmen wie es Deiner guten Schwester Bella gehe, u wie der kleine Ankömmling sich in die Welt findet; doch es blieb alles nur ein Wunsch. Hoffentlich giebt es keine andere Abhaltung zum Schreiben als eben kleine Störungen, u geht alles wie es bei diesen Umständen einmal seyn muß: Du hast nun ausgepoltert meine liebe Emilie u wirst dich auf deinen Loorbeeren ausruhen u alles Klingeln u Bingeln in einen schmelzenden Ton süßer Erinnerung im Herzen tragen. Deine gute Mutter kommt gewiß jetzt nicht weit von Bella weg, da wäre es nun gut wenn eine alte Tante bei dir wäre um die jungen Krieger abzuhalten damit dein Herz nicht so sehr kriegerisch gestimmt werde. Nun halte dich fest u sey auf deiner Hut. Was macht der Papa? Ich denke mir ihn ganz glücklich über das liebe Enkelchen. Der gute Charly kommt wohl nun nur zu Euch. Nächstens will ich eine kleine Schachtel an ihn schicken. Grüße mir alle deine Lieben aufs herzlichste. Darf ich nun auch noch eine Bitte sagen. Nämlich es existiert in M. ein so besonders gutes Haaröl; wenn auf der Kopfhaut sich ein ungesunder Staub gebildet hat den Kopf damit einzureiben […]".
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