|
Lipschütz, Leopold, Schriftsteller (1870-1939).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 31. VIII. 1898.
1 S. 8vo. "In Erledigung Ihres sehr geschätzten Schreibens erlaube ich mir zu bemerken, dass das Ersuchen ein Feuilleton über die Person des Papstes zu schreiben, nicht eine bestimmte Direktive war. Ich hegte die Befürchtung, dass das Feuilleton einen politischen Einschlag erhalten könnte und da die politische Würdigung dem Leitartikel vorbehalten ist, wollte ich das menschliche Moment hervorgeschoben wissen […]". - Auf gefalt. Briefpapier mit gedr. Briefkopf der "Reichswehr". - "Lipschütz trat 1892 in die Redaktion der "Presse", später der "Reichswehr" ein, wurde vom Herausgeber als Redakteur in den Mitarbeiterstab der "Österreichischen Kronenzeitung" übernommen und war als deren Chefredakteur und Miteigentümer wesentlich am Aufstieg des Blatts beteiligt. Mit seiner Frau floh er 1938 vor den einmarschierenden nationalsozialistischen Truppen nach Frankreich, wo beide Selbstmord begingen" (DBE).
|
|
Lissauer, Ernst, Schriftsteller (1882-1937).
Eigenh. Brief mit U. O. O., "Pfingstsonntag 1918".
2 SS. 8vo. An die Schriftstellerin Lisa Tetzner (1894-1963): "Grade heute am Pfingstsonntag erfahre ich beim telephonischen Anruf, daß Sie abgereist sind, und gerade heute fiel es mir mit ehrlichem Erschrecken bei, daß ich Ihre freundliche Karte vergessen hatte. Das ist mir nun leid, und es bleibt mir nur zweierlei: Ihnen von Herzen Glück auf die Fahrt zu wünschen, und Sie zu bitten, uns nach Ihrer Rückkehr Nachricht zu geben, denn wir würden uns sehr freuen, Sie wiederzusehn [...]".
|
|
Lissauer, Ernst, Schriftsteller (1882-1937).
Visitkarte mit dreizeiligem eigenh. Zusatz. O. O., 4. XI. 1926.
1 S. Carte d'Visite-Format. [An Franz Othmar Haeller]. - "schickt Ihnen, sehr geehrter Herr, verbindlichsten Dank für die gütige Überlassung der Schulbücher […]". - Mit deutschnational-patriotischen Gedichten populär geworden, redigierte der aus Berlin stammende Schriftsteller während des Ersten Weltkriegs die "Deutsche Karpathenzeitung" und war Herausgeber der Feldzeitung "Front". Von seinem in die offizielle Kriegspropaganda eingegangenen "Haßgesang gegen England" (1914) distanzierte er sich zwar später, schuf damit aber trotzdem ein bis in die Gegenwart hinein bekanntes Zeugnis übelster literarischer Propaganda. Nach Kriegsende wandte er sich naturreligiösen Themen zu und schrieb Dramen über historische Persönlichkeiten.
|
|
List, Rudolf, Schriftsteller (1901-1979).
Ausschnitt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. 70 x 230 mm.
|
|
List, Rudolf, österr. Schriftsteller (1901-1979).
Ein eigenh. Brief mit U. sowie zwei ms. Gedichte und eine Broschüre mit eigenh. U. O. O., 1948
Gedichte: 2 SS. 4to. Postkarte 1 S. Qu.-8vo. Broschüre: 4 SS. 8vo. List dichtet unter dem Titel "Trostlied im Regen" melancholisch: "Nun sprüht den ganzen lieben Tag / der Regen von den Bäumen. / Kaum weiß man mehr, was drüber lag, / der Morgenwind, die Wolkenklag, / des graue Tagversäumen. [...]". Die Broschüre enthält kurze Rezensionen zu Rudolf Lists Werken "Michael", "Traumheller Tag" und "Beschwörung". Die Titelseite ziert ein Portrait Rudolf Lists von Albert Ferencs. - Bekannt war der gebürtige steirische Dichter für seine sechs Lyrikbände. Eben jenen entnahmen Komponisten wie August Stelzer, Rudolf Weishappel und Leopold Suchsland Gedichte zur Vertonung.
|
|
Littrow, Heinrich von, Seemann und Schriftsteller (1820-1895).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 12. XII. 1887.
1 S. 8vo. Bittet einen namentlich nicht genannten Adressaten, ihm ein Exemplar des Kalenders "Wiener Bote" für das Jahr 1888 zu senden. - Gefaltet. - Heinrich von Littrow war Direktor der nautischen Akademie in Triest und See-Ingenieur in Fiume; daneben wurde er als Verfasser von Dramen und erzählender Lyrik (u. a. "Von Wien nach Triest", 1863) bekannt.
|
|
Littrow-Bischoff, Auguste von, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin (1819-1890).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 5. III. 1869.
4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit der Bitte um Mitwirkung an einem Ball in den Redoutensälen zur Unterstützung eines Komitees zur Errichtung eines Schillerdenkmals. - Häufig unter dem Namen Otto August veröffentlichend, erschienen Aufsätze (in der "Neuen Freien Presse", in "Westermanns Monatsheften"), Broschüren und kleinere Abhandlungen vornehmlich volkswirtschaftlich-sozialen Inhalts der Autorin; unter ihrem eigenen Namen veröffentlichte sie "Aus dem persönlichen Verkehr mit Franz Grillparzer". - Auf Briefpapier mit gepr. Vignette des Frauenkomitees.
|
|
Loeben, Otto Heinrich Gf. von, Schriftsteller (1786-1825).
Eigenh. Manuskript. (Fragment). Wien, Sommer 1810.
1½ SS. 8vo. Beschäftigt sich mit Stilfragen in der Gattung des Romans: "Jeder Bearbeitung muß Klarheit und immerwährend adliche Haltung der Schreibart rastloses Bestreben seyn. Eine gewisse idealische Sprache ist nöthig für diese Gattung des Romans, dessen ganze Formen durchaus die Bestimmtheit der dichterischen Classicität erfordern und sich von der Gattung anderer Romane unterscheiden sollen. Das Leidenschaftliche und Begeisterungsvolle muß in den Novellen erglühn, während die übrige Darstellung und Sprache die Welt ruhiger Anschauungen, einfacher Verhältnisse, und mehr gleicher Empfindungen umfasst, jedoch alles in einem höheren u. dichterischen Sinne, der sich auf die richtige Vertheilung des grünen Schattens und des goldenen Lichts versteht, und Beide mit einem darüber schwebenden Gefühle zu behandeln weiß. [...]". - Loeben begann das Studium der Rechte in Wittenberg, widmete sich nach seiner Übersiedlung nach Heidelberg 1806 aber vor allem seinen literarischen Interessen. Beeinflußt durch die Schriften von Novalis, sammelte er einen kleinen Dichterkreis um sich, zu dem auch Joseph von Eichendorff gehörte. Nach Aufenthalten in Wien und Berlin und kurzer Teilnahme am Krieg gegen Napoleon kehrte Loeben 1814 in seine Geburtsstadt Dresden zurück, wo er in verschiedenen Zeitschriften Novellen und Gedichte publizierte. - Mit Fehlstellen am oberen Rand, leicht gebräunt.
|
|
Loeff, Wolfgang, deutscher Schriftsteller (1895-1954).
Ms. Brief mit eigenh. U. Berlin-Wilmersdorf, 8. VII. 1937.
1 S. 4to. Mit ms. beschriftetem Kuvert. Dankt Josef Wesely für seine Glückwünsche anlässlich Loeffs Geburtstag. - Loeff war vor allem für seine Werke zur deutschen Militärgeschichte (insbes. Zeppelin, Tirpitz und Schlieffen) bekannt.
|
|
Löns, Hermann, Schriftsteller (1866-1914).
Eigenh. Postkarte mit kolorierter Federzeichnung und U. ("HLöns"). "Hannover, letzter Mai 1913".
2 SS. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An Joachim Gustav Ernst Lembke, von 1911 bis 1934 Pfarrer in Gröben (Ludwigsfelde) und Vorsitzender der Altherrenschaft der Cimbria/Greifswald, mit dem Löns als Mitglied der Studentenverbindung Turnerschaft Cimbria seit seinem kurzen Medizinstudium in Greifswald 1887/88 bekannt war: "Lieber Lembke, herzlich schönen Dank für Band und Mütze [...]". - Löns' Federzeichnung zeigt zwei einander gegenüberstehende, kampfbereite Vögel. - Etwas gebräunt und fleckig; am unteren Rand gelocht (geringf. Buchstabenberührung in der Adresse); sehr selten.
|
|
Löns, Hermann, Schriftsteller (1866-1914).
Eigenh. Postkarte mit U. ("Löns"). Hannover, 30. VI. 1914.
2 SS. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse und einigen Beilagen (s. u.). An Pfarrer Lembke in Gröben: "Schönen Dank für Deinen lieben Brief. Ich antworte ausführlich, sobald ich einige ganz dringende Arbeiten, die ich vor meiner Reise in die Haide erledigen muß, fertig habe [...]". - Die Bildseite zeigt die "Runde Luftschiffhalle. 'System Gg. Thofehrn'"; im unteren Rand gelocht (geringf. Textberührung). - Beiliegend eine Postkarte mit Grüßen von "Deinem Lembke" sowie einigen anderen (darunter Otto Egner, Verbindungsbruder von Löns in der Turnerschaft Cimbria/Greifswald), an den "Kriegsfreiwilligen H. Loens, X. Armeekorps, Regiment Nr. 73, Ersatz-Bataillon"; die Adreßseite trägt den zeitgen Vermerk: "Adressat tot. Gefallen am 27/9. ‚14, bei Loivre" (in Bleistift); weiters beiliegend ein Widmungsexemplar von Wilhelm Asches "Besinnliche Musik. Eine Auslese neuer Lieder" (Braunschweig, Georg Stamm-Verlag, 1949?); Wilhelm Asche (1882-1953), ein Landwirt und Heimatdichter aus Tietlingen, war Stifter des Wacholderhains als Löns' letzter Ruhestätte sowie des Löns-Denkmals in Walsrode. - Weiters beiliegend 6 bzw. 6 Bll. Notgeld der Gemeinde Hemdingen (Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein) und des Heimatbunds Lohengau sowie 2 Anweisungen der Volksbank Lutter am Barenberge.
|
|
Löwe, Adolf, Redakteur (1835-1897).
Eigenh. Brief mit U. W[ien], 20. XI. 1885.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Die beiden Leobner Gerichtsverhandlungen sind uns (entre nous soit dit) von Herrn Dr. Kasjek zuschickt worden u. stehen seit dem 28. d. als Übersatz in der Druckerei. Da diese Notizen kürzer sind als die Ihren, was uns bei dem herrschenden großen Raummangel sehr angenehm ist, und da wir Dr. K., der manchmal Interessantes zu berichten weiß, durch Weglassung seiner Einsendung nicht abschrecken möchten, so machen Sie sich nichts draus, wenn wir diesmal seinen Bericht benützen […]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Redaktion der "Neuen Freien Presse".
|
|
Loewenstein, Oscar, Zeitungsherausgeber (1868- etwa 1955).
Eigenh. Briefkarte mit U. Wien, 3. IX. 1934.
2 SS. Qu.-8vo. An einen Kommerzialrat: "Für Ihre liebenswürdigen Zeilen [...] danke ich Ihnen herzlich, bedaure aber außerordentlich, Ihnen mitteilen zu müssen, daß unser Chefredacteur in meiner Abwesenheit Verhandlungen mit einem Musikkritiker angeknüpft hat, die vor ein paar Tagen zu einem Engagement geführt haben. Der Posten ist also leider besetzt + wir können daher von Ihrer freundlichen Empfehlung keinen Gebrauch machen [...]". - Oscar Loewenstein war Gründer und Herausgeber des "Neuen Wiener Journals". - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm
|
|
Löwenstein, Rudolf, Schriftsteller und Journalist (1819-1891).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 4. IV. 1857.
½ S. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "So gern ich auch morgen Ihr Gast sein möchte, so bin ich doch durch 'höhere' Pflicht gebunden, den Sonntag unverkürzt meiner Frau zu schenken und werde von ihr keinen Urlaub zu männlicher Schwelgerei erhalten [...]". - Als Lyriker 1846 mit der mehrfach aufgelegten Gedichtsammlung "Kindergarten" hervortretend - deren Texte jahrzehntelang fester Bestandteil der Lesebücher der unteren Jahrgangsstufen blieben - gründete Löwenstein 1848 gemeinsam mit David Kalisch und Ernst Dohm die Berliner satirische Zeitschrift "Kladderadatsch"; als scharfer Satiriker wandte er sich in seinen Schriften gegen jede Art von obrigkeitsstaatlicher Willkür. - Die Recto-Seite mit Sammlerstempel "Graf Victor Wimpffen. Handschriftensammlung" sowie "Sammlung La Roche". Aus der 1903 versteigerten Sammlung des 1897 verstorbenen Korvettenkapitäns und Hofrats Victor Gf. Wimpffen (vgl. Mecklenburg, Vom Autographensammeln, 149).
|
|
Löwenstein, Rudolf, Schriftsteller (1819-1891).
Eigenh. Zitat mit U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. "Amate, so ihr jung noch seid, | Cantate, so ihr traget Leid; | Doch ob ihr habt Lust oder Weh, | Ob jung, ob alt seid - bibite". - 1848 gründete Löwenstein mit David Kalisch und Ernst Dohm die Berliner satirische Zeitschrift "Kladderadatsch", deren Redaktion er wegen seiner vorübergehenden Ausweisung aus Berlin noch im selben Jahr niederlegen musste. 1850 konnte Löwenthal nach Berlin zurückkehren und setzte seine Arbeit am Kladderatsch 37 Jahre lang fort.
|
|
Löwenthal, Max Rt. von, Schriftsteller (1799-1872).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 30. III. 1834.
2 SS. 8vo. An einen nicht namentlich genannten Adressaten: "Wenn gleich Herr Bäuerle sich gegen die Zusendung von Gedichten wie gegen Gift wehrt, so erlaube ich mir doch, Ihnen das beiliegende (scherzhafter Gattung) mit dem Ersuchen zu übermitteln, ob Sie nicht zu Gunsten desselben die Abneigung des Herrn Redacteurs überwinden und den kaum eine Spalte der Theaterzeitung einnehmenden Abdruk [!] dieser 14 kleinen Strophen veranlassen möchten, wo ich mir dann wieder die Mittheilung einiger Exemplare freundlichst erbeten haben möchte […]".
|
|
Löwy, Julius, österr. Schriftsteller und Journalist (1851-1905).
Eigenh. Postkarte mit U. (Wien), 2. III. 1902.
1 S. Qu.-8vo. Neben einem Foto seiner selbst der Spruch: "Der Mann ist populär?! - Dann hat er die beste Aussicht sehr bald vergessen zu werden!" - Julius Löwy (vgl. Giebisch/Gugitz 239) war Chefredakteur des "Illustrierten Wiener Extrablatts", die "von den breiten Massen meistgelesene Zeitung Wiens" (ÖBL V, 297).
|
|
Löwy, Julius, Schriftsteller und Journalist (1851-1905).
Eigenh. Visitkarte. Wohl Wien, 2. V. 1899.
1 S. Visitkartenformat. An Eduard Wlassak, den Kanzleidirektor der Generalintendanz des Hoftheaters, mit dem Ersuchen "um zwei Sitze zur heutigen Vorstellung im Hofburgtheater". - Julius Löwy, der beim "Illustrierten Wiener Extrablatt" vom Gerichtssaal- und Lokalreporter zum zweiten Chefredakteur aufgestiegen war, "war durch Feuilletons, Wr. Sittenschilderungen, Lokal- und Reiseberichte in weiten Kreisen bekannt geworden" (ÖBL V, 297).
|
|
Löwy, Siegfried, Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker (1857-1931).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 15. X. 1890.
1 S. Gr.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An den Musiker und Wienerlied-Komponisten Gustav Pick (1832-1921): "Ich erlaube mir, Sie höflichst an die versprochene Empfehlung für Hr. August Hartmann an den Consul in Algier Graf (oder Baron!) Wimpffen zu erinnern! Börse bleibt flau - Sie sehen ich hatte Recht [...]". - Siegfried Löwy war Mitarbeiter der "Morgen-Post" und Korrespondent des "Berliner Börsen-Couriers" sowie der "Frankfurter Nachrichten". Mit der Gründung der "Oesterreichischen Volks-Zeitung" 1888 übernahm Löwy die Leitung des Wirtschaftsteils, begann aber sich vermehrt für Theater und Lokalgeschichte zu interessieren und publizierte darüber im "Neuen Wiener Journal", dem "Neuen Wiener Tagblatt", in der "Neuen Freie Presse", der "Österreichischen Rundschau" u. a. Engere Freundschaft verband ihn mit Alexander Girardi und Johann Strauss (Sohn), und auch unterstützte er Felix Salten bei der Gründung des ersten österreichischen Kabaretts "Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin" und setzte sich für die Errichtung der Denkmäler in Wien für Ferdinand Raimund (1898), Josef Kainz (1911), Alexander Girardi (1929) und für das Johann-Strauß-Denkmal (1921) ein. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; mit kleinen Randaus- und -einrissen bzw. -läsuren.
|
|
Löwy, Siegfried, Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker (1857-1931).
Ms. Brief (Durchschlag) mit eigenh. U. Wien, 27. I. 1920.
1½ SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to. An einen namentlich nicht genannten Oberlandesgerichtsrat: "Verbindlichsten Dank für die mir überlassenen hochinteressanten Zeitungssausschnitte; betreffs Girardi waltete jedoch ein Irrtum vor, denn einen diesen Künstler betreffenden Ausschnitt haben Sie mir nicht gegeben [...] Ich bitte Sie recht sehr, wenn Sie gelegentlich wieder auf etwas aus der Wiener Theaterzeit von 1860 bis 1900 stossen sollten, mich zu benachrichtigen [...]". - Siegfried Löwy war Mitarbeiter der "Morgen-Post" und Korrespondent des "Berliner Börsen-Couriers" sowie der "Frankfurter Nachrichten". Mit der Gründung der "Oesterreichischen Volks-Zeitung" 1888 übernahm Löwy die Leitung des Wirtschaftsteils, begann aber sich vermehrt für Theater und Lokalgeschichte zu interessieren und publizierte darüber im "Neuen Wiener Journal", dem "Neuen Wiener Tagblatt", in der "Neuen Freie Presse", der "Österreichischen Rundschau" u. a. Engere Freundschaft verband ihn mit Alexander Girardi und Johann Strauss (Sohn), und auch unterstützte er Felix Salten bei der Gründung des ersten österreichischen Kabaretts "Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin" und setzte sich für die Errichtung der Denkmäler in Wien für Ferdinand Raimund (1898), Josef Kainz (1911), Alexander Girardi (1929) und für das Johann-Strauß-Denkmal (1921) ein. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; mit kleinen Randaus- und -einrissen bzw. -läsuren.
|
|
Löwy, Siegfried, Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker (1857-1931).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 2. V. 1921.
1½ SS. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Selten hat mich der Hingang eines Mannes so tief erschüttert, mir so im Innersten weh getan, wie der Ihres unvergesslichen, mit den besten Eigenschaften des Geistes und des Gemütes begnadet gewesenen Vaters [...]". - Siegfried Löwy war Mitarbeiter der "Morgen-Post" und Korrespondent des "Berliner Börsen-Couriers" sowie der "Frankfurter Nachrichten". Mit der Gründung der "Oesterreichischen Volks-Zeitung" 1888 übernahm Löwy die Leitung des Wirtschaftsteils, begann aber sich vermehrt für Theater und Lokalgeschichte zu interessieren und publizierte darüber im "Neuen Wiener Journal", dem "Neuen Wiener Tagblatt", in der "Neuen Freie Presse", der "Österreichischen Rundschau" u. a. Engere Freundschaft verband ihn mit Alexander Girardi und Johann Strauss (Sohn), und auch unterstützte er Felix Salten bei der Gründung des ersten österreichischen Kabaretts "Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin" und setzte sich für die Errichtung der Denkmäler in Wien für Ferdinand Raimund (1898), Josef Kainz (1911), Alexander Girardi (1929) und für das Johann-Strauß-Denkmal (1921) ein. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
|
|
Logau, Friedrich Frh. von, German poet (1604-1655).
Autograph quotation signed ("Friderichus à Logaw Nob[ilis] Sil[esius]"). Altdorf, 19 Oct. 1627.
8vo. 1 p. "Amare volo, potiri nolo. | Laudatâ Virtute & politiori literaturâ Fulgentissimo Domino Possessori, sic adfectum benivolum innuere & honorificum sui recordationem procurare voluit". - With a colored coat-of-arms in gouache; Logau appends to his signature his Ovidian motto: "Non est mortale quod opto" ("What I desire is not mortal"). - In 1625 Logau continued his study of law at Altdorf. - Extremely rare; the only autograph of the great Silesian poet and member of the Fruitbearing Society in the auction records of the last decades. Slight spotting; mounted at left edge; altogether well-preserved.
|
|
Lohmeyer, Julius, Schriftsteller (1834-1903).
Brief mit eigenh. U. Leipzig, 17. VII. 1879.
2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An den Heraldiker Ludwig August Clericus (1827-1892), Mitarbeiter des "Kladderadatsch: "Vielen Dank für Ihre letzen [!] freundlichen Zeilen. Die verschiedenen Ansichten sind von Herrn Kleinmichel übertragen worden; zu meinem Bedauern ist er dabei zusehr von der Skizze abgewichen obgleich er der Zeichnung dafür manches andere Verzügliche gegeben hat. Die ‚Hemdengeschichte' wird genau nach Ihrer Darstellung erscheinen. Die Illustration hat C. v. Grimm übernommen - Es ist selbstverständlich, dass genau die von Ihnen gegebenen Namen beibehalten werden […] In Bezug auf die ‚kleine Geschichte' erbitte ich mir die Erläuterung eines mildernden Zusatzes im Texte. Was die heraldische Humoreske betrifft, so möchte ich Sie vorläufig bitten von der Ausführung noch Abstand zu nehmen. Ich werde mir gestatten bei meiner nächsten Anwesenheit in Berlin in persönlicher Unterredung über diese Angelegenheit mich mit Ihnen zu verständigen […]". - Ursprünglich Apotheker in Elbing, war Lohmeyer seit 1868 an der Schriftleitung des Berliner "Kladderadatsch" beteiligt, in dem er mit patriotischen Gedichten hervortrat. Seine 1872 gegründete Zeitschrift "Die deutsche Jugend" galt dem preuß. Unterrichtsministerium als "Muster guter Jugendliteratur".
|
|
Lorant, Stefan, ungarisch-amerikanischer Schriftsteller (1901-1997).
Eigenh. Widmung mit U. Lenox, 17. III. 1992.
1 S. Format: 104:55 mm. "For Sabine, sincerely Stefan Lorant". 1901 in Budapest geboren, machte sich Lorant im Alter von 18 Jahren mit seiner Geige auf den Weg nach Wien. Dort spielte er auf Empfehlung von Franz Kafka in einem Tetschener Stummfilm-Kino und drehte in Wien, später auch in Berlin, verschiedene Filme. Hier trug sich die amüsante Anekdote mit Marlene Dietrich zu: Jener gab er nach Probeaufnahmen den Rat, sie solle nach Hause gehen und heiraten. Nach einigen Filmproduktionen wurde er 1927 zum Berliner Schriftleiter der "Münchner Illustrierten Presse" berufen, die unter seiner Leitung zu einer der führenden Bilderzeitungen mit einer Auflage von über 1 Mio. wurde. Am 30. I. 1933 fand Lorant mit dem AP-Photographen Borchert den Weg in die Reichskanzlei und brachte von dort die ersten Bilder von einer Kabinettsitzung Hitlers nach München. Bald wurde er mitsamt seiner Frau Njura wegen "bolschewistischer Umtriebe" in Schutzhaft genommen. Nach Protesten der ungarischen Regierung wurde er nach sechsmonatiger Haft entlassen. In Budapest verfasste er ein Manuskript mit dem Titel "I was Hitler's Prisoner", welches in England mit einer Millionenauflage zum Bestseller wurde. 1935 gründete Lorant in England die "Weekly illustrated", welche als Vorbild der späteren "LIFE" war. Gemeinsam mit Edward Hulton gründete er 1938 die berühmte "Picture Post", zu deren Mitarbeiter auch Winston Churchill zählte. 1940 erfolgte die Auswanderung in die USA.
|
|
Lorenz, Heinz, deutscher Schriftsteller (1888-1966).
Ms. Brief mit U. Hartbach, 15. VII. 1948.
1 S. Qu.-8vo. Dankt für Josef Weselys aufrichtigen Geburtstagswünsche und bemerkt: "Die deutsche Literatur liegt gar sehr am Boden, doch hoffe ich, dass man doch mal wieder etwas Vernünftiges und unser Volk Ermunterndes herausbringen kann. Demnächst erscheint ein Büchlein von mir, früher bereits verinzelt erschienene Kurzgeschichten unter dem titel 'Fahrendes Volk'".
|
|
Lorm, Hieronymus, d. i. Heinrich Landesmann, Schriftsteller (1821-1902).
Eigenh. Brief mit U. Baden bei Wien, 18. IV. 1865.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. An den Schauspieler Carl Ritter von La Roche (1794-1884): "Wenn es Sie wundern sollte, von einem Manne brieflich angesprochen zu werden, der nicht das Glück hat, mit Ihnen in näherer Verbindung zu stehen, so mögen Sie die Schuld dem wahrhaft künstlerischen Eindruck Ihrer Persönlichkeit auf mich beimessen. Dass sich derselbe im Laufe der Jahre nicht verwischte, werden Sie natürlich finden, wenn Sie sich erinnern wollen, dass schon meine Dankbarkeit für Ihre meisterhafte Verlebendigung einer meiner Ideen ihn consecrieren müsste […] Ich habe ein bürgerliches Schauspiel in vier Akten vollendet und wünschte lebhaft Ihr Urtheil darüber namentlich in Bezug auf praktische Bühnenbrauchbarkeit zu erfahren - Darf ich es Ihnen in gut lesbarer Abschrift zusenden und Ihre briefliche Rückäußerung in Anspruch nehmen? Das ist die Bitte, an die sich im Gewährungsfalle das weitere Ersuchen knüpft, die Existenz des Stückes streng geheim zu halten […]". - Mit Stempel der Handschriftensammlung von Graf Viktor Wimpffen "Sammlung La Roche". - Durch regimekritische Essays 1847 zur Flucht aus Wien genötigt, kehrte Lorm nach Ende der Revolution zurück, wurde Redakteur der "Wiener Zeitung" und durch mehrere Feuilletonromane auch bald schon einem größeren Publikum bekannt. Sein lyrisches Werk ist wesentlich vom Einfluß Schopenhauers geprägt. Seit 1856 in Baden bei Wien, später in Dresden und Brünn lebend, erfand der bereits von Jugend an sehschwache, 1880 jedoch völlig erblindete Schriftsteller die noch heute gültige Handtastensprache (Lormsches Fingeralphabet).
|
|
Lorm, Hieronymus, d. i. Heinrich Landesmann, Schriftsteller (1821-1902).
Eigenh. Manuskript ("Wenn alles trügt") mit U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. "Einsam und verlassen sein, / Bettler auf den Straßen sein, / Wär' erwünschter als beglückt / den Geschmack der Massen sein. / Glück - erhab'nen Heiterkeit - / Kann's gemeines Spaßen sein? / Was nicht Geist hat, wird dem Geist / Niemals anzupassen sein. / Glück wär's leer an Kopf und Herz | doch bei vollen Kassen sein? […]". - Durch regimekritische Essays 1847 zur Flucht aus Wien genötigt, kehrte Lorm nach Ende der Revolution zurück, wurde Redakteur der "Wiener Zeitung" und durch mehrere Feuilletonromane auch bald schon einem größeren Publikum bekannt. Sein lyrisches Werk ist wesentlich vom Einfluß Schopenhauers geprägt. Seit 1856 in Baden bei Wien, später in Dresden und Brünn lebend, erfand der bereits von Jugend an sehschwache, 1880 jedoch völlig erblindete Schriftsteller die noch heute gültige Handtastensprache (Lormsches Fingeralphabet).
|
|
Lorm, Hieronymus, d. i. Heinrich Landesmann, Schriftsteller (1821-1902).
Eigenh. Mitteilung mit U. ("Dr. Heinr. Landesmann"). O. O. u. D.
½ S. Qu.-8vo. An eine Redaktion: "Bitte ergebenst den Abdruck meines zweiten März-Artikel[s] [...], den ich wieder einmal nicht erhielt, unter Kreuzband zu senden". - Durch regimekritische Essays 1847 zur Flucht aus Wien genötigt, kehrte Lorm nach Ende der Revolution zurück, wurde Redakteur der "Wiener Zeitung" und durch mehrere Feuilletonromane auch bald schon einem größeren Publikum bekannt. Sein lyrisches Werk ist wesentlich vom Einfluß Schopenhauers geprägt. Seit 1856 in Baden bei Wien, später in Dresden und Brünn lebend, erfand der bereits von Jugend an sehschwache, 1880 völlig erblindete Schriftsteller die noch heute gültige Handtastensprache (Lormsches Fingeralphabet). - Beide Seiten mit kleinen von alter Hand stammenden Notizen; etwas angestaubt und mit kleinen Läsuren.
|
|
Lorm, Hieronymus, d. i. Heinrich Landesmann, Schriftsteller (1821-1902).
Eigenh. Zitat mit U. O. O., 1879.
½ S. 8vo. "Meine Hand geboten / hab ich stets nur Gleichen, / Meine Schreibepfoten / Muß ich Jedem reichen [...]". - Durch regimekritische Essays 1847 zur Flucht aus Wien genötigt, kehrte Lorm nach Ende der Revolution zurück, wurde Redakteur der "Wiener Zeitung" und durch mehrere Feuilletonromane auch bald schon einem größeren Publikum bekannt. Sein lyrisches Werk ist wesentlich vom Einfluß Schopenhauers geprägt. Seit 1856 in Baden bei Wien, später in Dresden und Brünn lebend, erfand der bereits von Jugend an sehschwache, 1880 jedoch völlig erblindete Schriftsteller die noch heute gültige Handtastensprache (Lormsches Fingeralphabet).
|
|
Lothar, Ernst, Regisseur (1890-1974).
Eigenh. Brief sowie Postkarte mit U. und Visitenkarte mit eh. Worten. Wien, 1. XI. 1963 und 26. X. 1969.
Postkarte: 1 S. Qu.-8vo. Brief 1 S. 4to. Visitenkarte: 1 S. Anbei ein eh. beschr. Kuvert. An Josef Wesely: "Jahr für Jahr unterziehen Sie sich der Mühe, meines Geburtstags zu gedenken. Ich danke Ihnen herzlich." - Ernst Lothar, seit 1917 österreichischen Staatsdienst tätig, arbeitete nach seiner vorzeitigen Pensionierung 1924 als Theater- und Literaturkritiker für die ‘Neue Freie Presse’ und als Gastregisseur am Wiener Burgtheater. 1935 wurde er Direktor und Nachfolger Max Reinhardts am Theater in der Josefstadt. Nach dem "Anschluß" Österreichs in die USA emigriert, gründete er in New York das "Austrian Theater" und war als Dozent für vergleichende Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft am Colorado College tätig. 1946 kehrte Lothar, der mit der Schauspielerin Adrienne Gessner verheiratet war, als amerikanischer Kulturbeauftragter für Österreich nach Wien zurück, widmete sich dem Wiederaufbau des österreichischen Theaters und nahm seine Regietätigkeit (u. a. am Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen) wieder auf. In der Verfilmung seines erfolgreichen Romans ‘Der Engel mit der Posaune’ war neben Paula Wessely, Helene Thimig, Hedwig Bleibtreu und Maria Schell Oskar Werner in seiner ersten bedeutenden Filmrolle zu sehen. Vgl. Öst. Lex. I, 728 und Kosch IX, 1689.
|
|
Loti, Pierre, Marineoffizier und Schriftsteller (1850-1923).
Eigenh. Manuskript mit U. Hendaye, August 1903.
2 SS. auf Doppelblatt. Folio. "Son souvenir est intimement lie pour moi à des impressions d'automne, la saison où je recevais d'habitude sa visite. Des notes de Novembre emplissant les vases, au dehors les premières bourrasques du Golfe de Gascogne, et la chute des feuiller la platane : l'aimable fantôme de la comtesse est toujours mêle à tout cela. Chaque année, au retour de ses voyages d'été en Allemagne en Suisse, en Italie ou ailleurs, et avant d'aller s'enfermer à Paris pour l'hiver, elle avait coutume d'arriver discrètement chez moi, au pays Basque, pour une semaine ou deux qui me semblaient toujours courtes […]".
|
|
Lubliner, Hugo, Schriftsteller (1846-1911).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 21. X. 1879.
1 S. 8vo. An den Schauspieler Emil Claar (1842-1930): "Soeben empfange ich Ihre Depesche. Ich hätte wohl Lust nach dort zu kommen. Aber ich könnte es kaum anders einreichen als Freitag Abend von hier fort zu fahren. Bitte benachrichtigen Sie mich mit zwei Worten ob Sonnabend noch eine Probe stattfindet eventl. wann […]". - Gefaltet. - Seit 1873 war Lubliner als Bühnenschriftsteller tätig und schrieb für das Wiener Burgtheater und das Königliche Schauspielhaus in Berlin außerordentlich beliebte Konversationslustspiele.
|
|
Gans von Lúdassy, Julius, Schriftsteller und Journalist (1858-1922).
Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D.
2 SS. auf Doppelblatt. Folio. 4 strophiges Gedicht "Der Tote Mann": "Zur Stunde der Gespenster | Zur stillen Mitternacht, | Schleich ich an einem Fenster | Vorüber stumm u. sacht. | Dort war es, ja, dort oben, | Wo ich geschluchzt, gelacht, | Wo mein Gemüt, entfacht, | Der Hoffnung Traum gewoben - | Der, ach, so bald zerstoben […]". - Der Sohn von Moritz Gans v. Ludássy war seit etwa 1879 als Journalist für die Periodika seines Vaters tätig. 1885 wurde er Redakteur des "Neuen Wiener Tagblatts", 1890 des "Fremdenblatts", 1894 Chefredakteur der "Wiener Allgemeinen Zeitung" und 1902 der "Neuen Freien Presse". - Mit einem größeren Einriss auf Bl. 2.
|
|
Lütgendorff-Leinburg, Gottfried von, Schriftsteller und Übersetzer (1825-1893).
Eigenh. Brief mit U. Wien, Döbling, 24. II. 1883.
2 SS. 8vo. auf gefalt. Doppelblatt. Beiliegend Prospekt und eh. adressierter Umschlag. An den Buchhändler Alfred Grenser (1838-1891): "Angenehm fühlte ich mich überrascht, dass Sie sich meiner aus nun schon fast antediluvianischen Tagen her noch so freundlich erinnern: - ich meinerseits glaubte fast, Sie wären irgendwo in Deutschland: - dass Sie in Wien seien, ahnte ich nicht, und zur Auffrischung einer so alterwürdigen Bekanntschaft lege ich den Prospekt meiner letzten größeren Arbeit bei, aus der Sie sehen, wie treu ich übrigens meinen Studien und Jungendidealen geblieben bin. Was nun die Fragen betrifft, die Sie bezüglich eines beabsichtigten Ausflugs nach dem skandinavischen Norden an mich richten, so möchte ich Sie doch freundschaftlich darum ersuchen, mein lieber Herr Grenser, noch einmal an einem Sonntag (an anderen Tagen bin ich sehr oft in der Stadt, was Sonntags niemals der Fall ist) in meiner anspruchslosen Campagna, Oberdöblinger Herrngasse, No 21, behufs mündlicher und dann ausführlicherer Besprechung zu besuchen. Da ich indessen nicht weniger als dreimal u. einmal sechs Monate im Norden war, so bin ich im Stande, vielleicht mit manchem nützlichen Wink und auf Wunsch auch mit freundlichen Empfehlungsbriefen dienen zu können […]". - Beiliegend die genannte Beilage, ein Prospekt zu seinem Werk "Esaias Tegners Werke. Auswahl in 7 Bänden". - Lütgendorff-Leinburg studierte in München und Wien deutsche und nordische Philologie sowie Philosophie. Nach seiner Heirat mit Anna Maria von Lütgendorff-Leinburg lebte er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Vortragsredner abwechselnd in Preßburg und Wien. Für seine Übertragungen aus dem Schwedischen wurde er 1880 zum Ehrendoktor der Univ. Lund ernannt. Neben Anthologien und Gedichten (1928) erschien 1909 aus dem Nachlaß seine Autobiographie "Das Paradies meiner Kindheit".
|
|
Lütgendorff-Leinburg, Gottfried von, Schriftsteller und Übersetzer (1825-1893).
Eigenh. Manuskript "Die Welt im Autographenbuch" mit U. ("L[ütgendorff]. L[einburg"]. Wien, 1862.
2 SS. Folio. auf Doppelblatt. Gewidmet der Gräfin Anastasia von Wimpffen (geb. 1838), geborene Freiin von Sina zu Hodos und Kizdia: "Ich weiß ein Buch, du Edelste der Frauen, | Du selber gabst mir's neulich in die Hand: | Und was bekam ich in dem Buch zu schauen? | Autographen […]". - Lütgendorff-Leinburg studierte in München und Wien deutsche und nordische Philologie sowie Philosophie. Nach seiner Heirat mit Anna Maria von Lütgendorff-Leinburg lebte er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Vortragsredner abwechselnd in Preßburg und Wien. Für seine Übertragungen aus dem Schwedischen wurde er 1880 zum Ehrendoktor der Univ. Lund ernannt. Neben Anthologien und Gedichten (1928) erschien 1909 aus dem Nachlaß seine Autobiographie "Das Paradies meiner Kindheit".
|
|
Lützkendorf, Felix, Schriftsteller (1906-1990).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 1. IX. 1940.
¾ S. Gr.-4to. An Friedrich Herrmann, Herstellungsleiter beim S. Fischer- und Suhrkamp Verlag: "Leider habe ich noch manche Änderungen einfügen müssen, die hoffentlich deutlich genug sind. Es sind Verbesserungen, die unbedingt notwendig sind. Vielleicht weisen Sie für den Satz noch einmal darauf hin, daß die Einrückungen bei abgebrochenen Zeilen eingehalten werden [...]". - Felix Lützkendorf war Redakteur der "Neuen Leipziger Volkszeitung" und der Berliner "Nachtausgabe" und wurde 1936 Dramaturg an der Berliner Volksbühne. "1943 wurde er als Kriegsberichterstatter zur Wehrmacht eingezogen. Lützkendorf schrieb nach dem antipolnischen Stück 'Grenze' (1933) historisierende Dramen (u. a. 'Alpenzug', 1936), Romane und Drehbücher im Dienst der NS-Propaganda (u. a. 'Stukas', 1940). Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich in München nieder und verfaßte hauptsächlich Unterhaltungsliteratur" (DBE). - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
|
|
Luick, Karl, österr. Anglist (1865-1935).
6 auf Papier montierte Ausschnitte von Dokumenten mit U. O. O., 1920-1924.
6 SS. Setzt seine Unterschrift auf Studienbestätigungen bzw. bestätigt die Inskription und die Frequenz der Studenten. - Der Sprachhistoriker Luick, der seit 1908 an der Universität Wien lehrte (1925-26 Rektor), gilt als eine der hervorragendsten Gestalten der österreichischen Anglistik (vgl. ÖBL V, 358f.).
|
|
Lukesch, Anna, österr. Lyrikerin (geb. 1910).
Eine eigenh. Postkarte mit U. Graz, 23. XI. 1950.
1 S. 8vo. Dankt Josef Wesely für seine Glückwünsche. - Anna Lukesch wurde 1956 gemeinsam mit Julius Zerzer und Kurt Hildebrand Matzak mit dem Peter-Rosegger-Preis ausgezeichnet.
|
|
Luschnat, David (Christian Samuel), Schriftsteller (1895-1984).
1 eigenh. und 4 ms. Briefe mit U. und tls. eh. Korrekturen bzw. Zusätzen sowie 1 Ts.-Durchschlag. Berlin, 27. I. 1927 bis 30. V. 1928.
Zusammen 10 SS. auf 7 Bll. 4to. Interessante Korrespondenz an Franz Othmar Haeller. - "[…] Ich freue mich sehr, dass Sie sich auch persönlich für mich einsetzen wollen. Heute findet man so selten Menschen, die noch wissen, was ein Vers bedeutet. Zu medias res: Ich bin 31 Jahre alt, seit 6 Jahren verheiratet, habe Familie [folgen weitere biographische Angaben]. Im Alter von 10 Jahren machte ich mein erstes Gedicht […]. Literarischen Kreisen und Zirkelbildungen stand ich von jeher fern. Ich liebe Hölderlin, Rilke, Baudelaire, Goethe. Im Gedicht schwingt mein Leben […]. Da ich kein Vermögen habe und auch keinen sogenannten Brotberuf schaffe ich unter starkem äusserem Druck. Ich habe mich in etwa 13 verschiedenartigen Berufen, Stellungen, Tätigkeiten versucht […]. Bis vor einigen Monaten wohnte ich mit Frau und Kind in einer Zelle einer ehemaligen Irrenanstalt […]" (aus dem handschriftl. Brief vom 27. I. 1927). - Nach dem Abitur lebte der Pfarrerssohn David Luschnat seit 1908 in Berlin, wo er zeitweise Fabrikarbeiter war und bald erste Gedichte veröffentlichte. Seine Lyrik ("Kristall der Ewigkeit", 1926; "Die Sonette der Ewigkeit", 1927) spiegelt seine Beschäftigung mit der orientalischen Philosophie wider. Luschnat engagierte sich in der Zeit der Weimarer Republik im Schutzverband Deutscher Schriftsteller und war seit 1931 Schriftführer von dessen oppositioneller Fraktion. 1933 emigrierte er über Amsterdam nach Paris. Nach der Internierung 1940 lebte er illegal in Südfrankreich. Luschnat arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig für die französische Militärregierung in Baden-Baden und kehrte dann nach Frankreich zurück. - Mit Adreßstempel.
|
|
Lux, Josef August, Schriftsteller (1871-1947).
Eigenh. Brief mit U. Salzburg, 1. I. 1930.
1 S. 4to. An den Schriftsteller Hans Nüchtern (1896-1962), Leiter der literarischen Abteilung der Radio Verkehrs AG (RAVAG): "Ich bestätige Ihre frdl. Mitteilung [...] und nehme zur Kenntnis, dass mein Vortrag aus eigenen Werken am 11. Jänner um 18h anberaumt ist. […]". - Lux war seit 1904 Herausgeber der "Hohen Warte", 1907-10 leitete er die Lehrlingsschule für Kunstgewerbe in der Gartenstadt Hellerau bei Dresden und ließ sich dann in München als freier Schriftsteller nieder.
|
|
Lux, Joseph August, Schriftsteller und Journalist (1871-1947).
Franz Liszt. Himmlische und irdische Liebe. Mit eigenh. Widmung und U. Berlin, Richard Bong, (1929).
327, (3) SS. Mit 15 Wiedergaben nach zeitgenössischen Bildern und 3 Faksimiles. Bedr. Originalkarton. 8vo. "Herrn & Frau Präs. Hans Greger zur frdl. Erinnerung [...]", datiert 4. XII. 1935. - Unbeschnittenes Exemplar; der Einband etwas gebräunt und mit Randläsuren, Vorderdeckel gelockert; innen sauber und wohlerhalten.
|
|
Lyall, Gavin, britischer Journalist und Schriftsteller (1932-2003).
Eigenh. signierte Visistenkarte. O. O. u. D.
1 S. Foramt: carte de visite.
|
|
Macaulay, Rose, English writer (1881-1958).
2 (1 autogr. and 1 typed) letters signed. [London], 1. I. 1929, and June 21, n. d.
8vo. Altogether (1½+1¾ =) 3¼ pp. on 2 ff. To John Henderson, Secretary of the National Liberal Club: "I am so sorry that I did not answer your letter of Dec. 18th earlier. I went away before Christmas, & it got put aside with a number of letters & forgotten, & I am only now going through my correspondence & replying to it. I must apologize very much for having made you write again & send me the telegram form, it was very neglectful of me. Thank you very much for your kind invitation to dine with the literary circle of the National Liberal Club & speak on 'The Newspapers of To-day'. As I said in my wire, I shall be glad to do this [...]" (January 1, 1929).
|
|
Madjera, Wolfgang, Schriftsteller (1868-1926).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 2. VII. 1918.
2¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich beeile mich, die für den überaus warmen und gehaltvollen Glückwunsch, den Sie mir namens der Schriftstellergenossenschaft heute übermittelt, meinen herzlichsten Dank zu sagen. Ob dieser Wunsch, der ja auch mein eigener ist, jemals in Erfüllung gehen wird? Fast möchte ich sagen: Ja, es muß einmal sein! Wenn ich die Vorgänge meiner Dramen vor meinem geistigen Auge sich abspielen sehe, wenn ich ihre Worte vor meinem geistigen Ohr ertönen höre, dann kann ich mir nicht denken, daß niemals ein Bühnenleiter kommen soll, der das alles ebenso sieht und der mit jener Hingebung und Vertiefung, die jetzt so oft an schwächere Werke gewendet wird, den Bann von meinen Dichtungen löst und sie zum Siege führt [...]". - Madjera war Mitarbeiter der Deutsch-Österreichischen Schriftstellergenossenschaft und präsidierte dessen Wiener Landesgruppe. Er schrieb Beiträge für "Der liebe Augustin", Abhandlungen über das Wiener Kulturgeschehen, Essays, Gedichte, Lieder, Märchen, Bühnenstücke sowie die Erinnerungen "Verklärter Geist - verklärtes Land" (1921). Vgl. Kosch II, 1609.
|
|
Madjera, Wolfgang, Schriftsteller (1868-1926).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 27. IV. 1923.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Da ich Sie neulich einlud, die Stelle eines Vorstandsmitgliedes einzunehmen, und ebenso mündlich Ihre Zusage erhielt, glaubte ich, eine besondere schriftliche Verständigung von der vollzogenen Wahl unterlassen zu dürfen - zumal Sie ja aus der Folge 1 unserer Mitteilungen 'Deutsches Schrifttum' das Erforderliche entnehmen konnten. Hoffentlich ist Ihnen das Blatt doch zugegangen? Ich empfehle jedenfalls seinen jeweiligen Inhalt Ihrer Aufmerksamkeit [...]". - Madjera war Mitarbeiter der Deutsch-Österreichischen Schriftstellergenossenschaft und präsidierte dessen Wiener Landesgruppe. Er schrieb Beiträge für "Der liebe Augustin", Abhandlungen über das Wiener Kulturgeschehen, Essays, Gedichte, Lieder, Märchen, Bühnenstücke sowie die Erinnerungen "Verklärter Geist - verklärtes Land" (1921). Vgl. Kosch II, 1609. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Deutschen Schriftstellerverbands".
|
|
Maël Pierre, pseudonyme de Charles Causse (1862-1904) et Charles Vincent (1851-1920) [différent de Charles Vincens], écrivain.
Lettre autographe signée de la main de Charles Causse (Charles Vincent restait dans l'ombre). Paris, 25. VI. 1904.
1 p., in-8. Belle lettre de 16 lignes à Charles Vincens de la belle écriture violette de Pierre Maël, peu de temps avant sa mort. "Bien que souffrant", Maël tient à remercier son correspondant pour ce qu'il a "fait en faveur de Rose Héré". En effet, Rose Héré a sauvé du naufrage 14 marins marseillais du navire Le Vesper le 1er novembre 1903, après être tombée à l'eau en voulant les diriger, tout cela au large d'Ouessant. L'académie de Marseille, en raison de l'origine des marins, lui donnera un prix qui mettra "cette pauvre fille […] jusqu'à la fin de ses jours à l'abri du besoin". Pierre Maël remercie aussi Charles Vincens pour l'article sur son roman Fleur des roses.
|
|
Maeterlinck, Maurice, writer (1862-1949).
Autograph letter signed. N. p. o. d.
8vo. 2 pp. on bifolium. To a colleague, commenting on one of his articles which he does not seem to value much: "Mon cher confrère: Je ne savais par que l'article sur le drame venait de paraître dans le 'Cornhillmagazin'. En tous cas je ne puis pas en disposer avant le mois de Février ou Mars 1900. Il a été cédé pour une année, corps et âme, original et traduction, à la Societé de la 'Library of famous littérature'. Du reste, l'article, fait sur commande et sur un sujet plus ou moins imposé, ne vaut rien, et je l'ai bâclé en quelques heures […]".
|
|
Maffei, Andrea, Schriftsteller (1798-1885).
Eigenh. Brief mit U. [Mailand], 11. XI. 1846.
2 SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief). In italienischer Sprache an Conte Apollinare.
|
|
Mahfouz, Naguib, Egyptian writer and Nobel laureate (1911-2006).
Album leaf signed. No place, 26 Jan. 1990.
110 x 110 mm. 1 p. The Cairo-born Naguib Mahfouz is regarded as one of the first contemporary writers of Arabic literature to explore themes of existentialism. He was awarded the 1988 Nobel Prize in Literature, the only Arab writer to have won the award. Shortly after winning the prize Mahfouz was quoted as saying, "The Arab world also won the Nobel Prize with me. I believe that international doors have opened, and that from now on, literate people will consider Arab literature also".
|
|
Mailer, Norman, Schriftsteller (1923-2007).
Portraitphotographie mit eigenh. U. O. O., [Oktober 1973].
240:189 mm. Portrait im ¾-Profil in S/W.
|
|
|