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Cobenzl, Johann Philipp Gf. von, Staatsmann (1741-1810).
5 Schriftstücke mit eigenh. U. Wien, 1796 und 1797.
Je 1 S. Qu.-8vo. An den italienischen Zahlmeister Joseph Hussard, der angewiesen wird, diesen und jenen Betrag an die Herren Valentin Jantscha, Füger, Karl Conti, Franz Riegel und Miliotti auszufolgen. - Der Vetter von Außenminister Johann Ludwig Gf. Cobenzl war seit der Frankreichreise Josephs II. dessen Berater und wurde mit dem Amt des Staatsvizekanzlers betraut. Während der Herrschaft Leopolds II. an Einfluß einbüßend, wurde er von Franz II. zum Hof- und Staatskanzler sowie Außenminister berufen. Als Österreich sich unter seiner Leitung 1793 in den Verhandlungen um die zweite polnische Teilung von Preußen diplomatisch überspielen ließ, hatte dies seine Entlassung zur Folge. 1801 wurde er als Gesandter nach Paris entsandt, nach dem Scheitern seiner Mission 1805 jedoch endgültig entlassen.
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Cobenzl, count Johann Philipp, statesman (1741-1810).
Letter signed. Vienna, 19 Aug. 1792.
Folio. 2 pp. Folded. Fine, long letter, probably to the director of the Imperial diplomatic archive at Constantinople; written a few months after the end of the last Ottoman war and just one day after Cobenzl's taking office as Court and Vice-Chancellor; about the transport of the archive to Vienna by a Russian ship commanded by a Greek captain and discussing the dangers of Algerian pirates and French corsairs: "Ayant requis Mr. l'Ambassadeur de Russie d'engager Mr. Tamara, Commandant de la flotille Russe dans la Mediterranée, à vouloir bien accorder le passage aux archives de l'Internonciature confiées à Votre Garde, à bord d'un Vaisseau de guerre Russe, qui à ce que Vous aviez marqué dans Votre lettre du 25. Mai, pourroit être destiné à faire voile pour Constantinople; le dit Ambassadeur vient de m'informer, que Mr. le Général Tamara tenoit prêt dans le Port de Livourne un Paquebot Russe nommé Orel sous les ordres du Capitaine Sapuntzowglou a fin d'effectuer le transport de nos archives, et qu' à l'égard des mesures qu'il avoit prises pour la plus grande sûreté de l'expédition, sauf les risques de mer et les surprises des Corsaires Algériens ou François, il en repondoit au point d'avoir proposé d'envoyer par le même batiment les Archives de la Mission Russe [...] De tout-ceci il es resulte pour Votre direction, 1° que l'offre de Mr. Tamara, de faire transporter nos archives par le Paquebot Orel, n'est acceptable que dans le seul cas, où ce batiment seroit réellement destiné à l'envoi des archives Russes á Constantinople [...]". - The last word of the courtoisie and the signature are in Cobenzl's own hand. Somewhat dusty and spotty; slight defects to edges and in the folds.
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Cobenzl, Johann Philipp Gf. von, Staatsmann (1741-1810).
Eigenh. Antwortglossen mit U. Paris und Wien, 16. XII. 1802 bzw. nach dem 16. XI. 1803.
Zusammen 5 SS. Folio. Zwei einspaltig verfaßte "Unterthänige Pro Memoria" des Zahlmeisters Ignaz Hortig an Cobenzl betr. Zahlungen an Baron von Dobhlhof mit jeweils eh., gleichsam einspaltigen Antwortglossen des Adressaten. - Der Vetter von Außenminister Johann Ludwig Gf. Cobenzl war seit der Frankreichreise Josephs II. dessen Berater und wurde mit dem Amt des Staatsvizekanzlers betraut. Während der Herrschaft Leopolds II. an Einfluß einbüßend wurde er von Franz II. zum Hof- und Staatskanzler sowie Außenminister berufen.
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Cobenzl, Johann Philipp Gf. von, Staatsmann (1741-1810).
Schriftstück mit eigenh. U. Wien, 15. VIII. 1793.
1 S. Qu.-8vo. An den Hofsekretär und Archivisten Obermayer mit der Aufforderung, dem "Schüler in der Chabkunst le Clerc sechzig Gulden als eine Remuneration für eine von ihm gut verfertigte Kupferplatte aus der Cassa der Akademie der bildenden Künste auszuzahlen [...]". - Der Vetter von Außenminister Johann Ludwig Gf. Cobenzl war seit der Frankreichreise Josephs II. dessen Berater und wurde mit dem Amt des Staatsvizekanzlers betraut. Während der Herrschaft Leopolds II. an Einfluß einbüßend wurde er von Franz II. zum Hof- und Staatskanzler sowie Außenminister berufen.
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Cobenzl, Johann Philipp Gf. von, Staatsmann (1741-1810).
Schriftstück mit eigenh. U. Wien, 12. IX. 1777.
1 S. Folio. Der Vetter von Außenminister Johann Ludwig Gf. Cobenzl war seit der Frankreichreise Josephs II. dessen Berater und wurde mit dem Amt des Staatsvizekanzlers betraut. Während der Herrschaft Leopolds II. an Einfluß einbüßend wurde er von Franz II. zum Hof- und Staatskanzler sowie Außenminister berufen.
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Colloredo-Mannsfeld, Rudolf Joseph Fürst zu, kaiserlicher Oberhofmeister (1772-1843).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 22. VII. 1834.
1¾ SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. adr. Kuvert. In französischer Sprache an seinen Cousin. - Papierbedingt leicht gebräunt; beiliegend ein weiteres eh. adr. Kuvert.
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Colloredo-Mansfeld, Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1777-1848).
2 eigenh. Briefe mit U. "Vom Hause" bzw. Staatz, 26. XI. 1846 und 7. XI. 1847.
Je 1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit einer eh. Adresse. An Herrn Dr. Gruber: "Obwohl Sie neulich in der Ausschuß Sitzung sich nicht bestimmt erklärt haben auf die Bitte des Ausschusses die Redaction des landwirthschaftlichen Wochenblattes wieder übernehmen zu wollen habe ich doch geglaubt dem Gesellschafts Secretär beauftragen zu sollen Ihnen alles zuzusenden was dieselbe betrifft und erlaube mir hiermit noch einmahl [!] dieselbe Bitte in meinem und im Nahmen [!] des Ausschusses wiederholen [...]" (Br. v. 29. XI. 1846). - Ehedem Diplomat, war Ferdinand Colloredo-Mansfeld zur Zeit vorliegender Briefe Generalhofbaudirektor; 1840 hatte er den niederösterreichischen Gewerbeverein gegründet.+
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Colloredo-Mansfeld, Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1777-1848).
Brief mit eigenh. U. Wien, 30. IV. 1803.
3½ SS. auf Doppelblättern. Folio. An Se. Majestät in Fragen der für Baron Thugut ausgesetzten Leibrente: "Als Eure Majestät in dem Jahre 1801 den Konferenzminister Baron Thugut von der Führung der auswärtigen Geschäfte zu entheben fanden, geruhten Allerhöchstdieselben ihm zu seinem künftigen Unterhalt einen lebenslänglichen Genuß von jährl. 30000fl huldvollst zu zusichern [...] Dieser Allergnädigsten Bewilligung zufolge stellet nun Baron Thugut das Ansuchen, womit ihm, zum Ankaufe einiger Güter die Allerhöchst verheissene Summe von [...] vorgestrecket werden möge [...]". - Ferdinand Colloredo-Mansfeld war zur Zeit unseres Schreibens kurböhmischer Gesandter auf dem Reichstage zu Regensburg und böhmischer Subdelegierter. - Baron Thugut (1736-1818) wurde nach den Niederlagen Österreichs bei Marengo und Hohenlinden (1800) und dem Waffenstillstand von Steyr sein Rücktritt anbefohlen; zeitweise lebte er anschließend in Preßburg in der Verbannung. - Beiliegend eine alte biographische Notiz zum Verfasser.
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Colloredo-Mansfeld, Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1777-1848).
Brief mit eigenh. U. Wien, 7. VI. 1842.
2 SS. Gr.-8vo. An den Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Reindl: "In Folge eines Beschlusses des beständigen Ausschusses der k. k. priv. ersten Kettenbrückenbau-Gesellschaft in Wien vom 7. Juny laufenden Jahres ersuche ich Sie, sich in Betreff der Vertretung dieser Gesellschaft gegen die Steiner'sche Konkursmasse als vormahlige Gesellschafts-Kassa mit dem gegenwärtigen Kassier derselben [...] verrechnen zu wollen [...]". - Der Sohn von Franz de Paula Gundaker von C.-M. stand bis 1808 im diplomatischen Dienst. Als Verordneter des niederösterreichischen Herrenstandes wirkte er nach 1822 an der Grundsteuerregulierung mit, wurde 1838 zum Generalhofbaudirektor ernannt und gründete 1840 den niederösterreichischen Gewerbeverein. Er erwarb sich den Ruf eines Mittlers zwischen Bürgertum und Adel, konnte aber während der Revolution von 1848 kaum mäßigend wirken.
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Colloredo-Mansfeld, Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1777-1848).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 28. I. 1842.
½ S. 4to. Mit eh. Adresse. An den Forst- und Wirtschaftsrat Emil André in Preßburg: "In Erwiderung Ihres werthen Schreibens von gestern [...] übersende ich Ihnen [...] ein Exemplar der so eben aus der Druckerei erhaltenen Ankündigung [welche] die hiesige L[and]w[irtschaftliche] Gesellschaft durch ihre Delegierten und vier Delegierte im ganzen Lande vertheilen läßt [...]". - Ehedem Diplomat, war Ferdinand Colloredo-Mansfeld zur Zeit vorliegender Briefe Generalhofbaudirektor; 1840 hatte er den niederösterreichischen Gewerbeverein gegründet. - Emil André (1790-1869) war Forstinspektor der Besitzungen Fürst Auerspergs, beschäftigte sich mit Forsteinrichtungen und -schätzungen sowie mit Landwirtschaft und Schafzucht und entwickelte vor allem in Böhmen und Mähren neue Methoden der Forstwirtschaft; auch gab der den Anstoß zum Bau von Zuckerraffinerien. - Mit einigen kl., tls. zu unbedeutendem Buchstabenverlust führenden Ausschnitten durch Siegelöffnung.
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Colloredo-Mansfeld, Ferdinand Gf. von, Staatsmann (1777-1848).
Eigenh. Brief mit U. Hietzing, 2. X. 1840.
1 S. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten betr. dessen Bewerbung um eine "in Erledigung gekommene Obristküchenmeisterstelle". - Der Sohn von Franz de Paula Gundaker von C.-M. stand bis 1808 im diplomatischen Dienst. Als Verordneter des niederösterreichischen Herrenstandes wirkte er nach 1822 an der Grundsteuerregulierung mit, wurde 1838 zum Generalhofbaudirektor ernannt und gründete 1840 den niederösterreichischen Gewerbeverein. Er erwarb sich den Ruf eines Mittlers zwischen Bürgertum und Adel, konnte aber während der Revolution von 1848 kaum mäßigend wirken. - Mit einigen Ein- bzw. Ausr. am linken Rand sowie am unteren Ende des Blattes (keine Textberührung).
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Colloredo-Mansfeld, Rudolf Fürst von, kaiserlicher Obersthofmeister (1772-1843).
Brief mit eigenh. U. ("Colloredo-Mansfeld"). Wien, 19. I. 1835.
1 S. Folio. An A. Brasseur Ritter von Kehldorf (1776-1844), den Lokal-Direktor der K. K. Ingenieur-Akademie: "Zu dem Kinderballe bei Ihrer Majestät der Kaiserin, welcher am nächsten Donnerstag den 22. d. Ms. Statt finden wird, sind auf a. h. Befehl Ihrer kais. Majestät auch heuer eben so, wie zu dem Kinderballe im verflossenen Jahre[,] aus der unter Eurer Hochwohlgebohren Leitung stehenden Akademie vier, jedoch nicht unter 8 Jahren stehende Zöglinge als Sänger beizuziehen [...]". - Rudolf Fürst von Colloredo-Mansfeld war seit dem Jahr zuvor Wirklicher erster Oberhofmeister des Kaisers. - Papierbedingt etwas gebräunt und leicht angestaubt.
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Colloredo-Mansfeld, Rudolf Fürst von, kaiserlicher Obersthofmeister (1772-1843).
Brief mit eigenh. U. ("Colloredo-Mansfeld"). Wien, 29. X. 1841.
¾ S. Folio. An die k. k. Generalhofbaudirektion: "Gegen den im beiliegenden Verzeichniße enthaltenen von der k. k. Hofstandsbuchhaltung adjustirten Konto hat das k. k. Hofzahlamt den Gesammtbetrag von Eintausend Vierhundert Fünfzig Acht Gulden 20 Kr. CMz an den k. k. Hofzimmermeister Jakob Hellner gegen seinen Empfangsbestätigung zu verfolgen, und gehörig für den Monat September d. J. auf das Extraordinarium in Ausgabe zu stellen [...]". - Rudolf Fürst von Colloredo-Mansfeld war seit dem Jahr zuvor Wirklicher erster Oberhofmeister des Kaisers. - Papierbedingt etwas gebräunt und leicht angestaubt.
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Colloredo-Waldsee, Franz de Paula Reichsgf. von, Diplomat (1799-1859).
Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D.
1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Lt. beiliegendem altem Sammlungsumschlag an "Frau Ministerin von Gordan" [?]: "Ich kann nicht umhin gnädigste Frau Sie durch Überschätzung [?] des gewöhnlichen Logenabonnements zu behelligen. Ich freue mich der Gelegenheit mich nach Ihrem Wohlseyn erkundigen zu können [...]". - Der Patensohn von Kaiser Franz II. war Gesandtschaftsattaché in London und Gesandter am dänischen Hof. Nach Stationen in Dresden und München vertrat er Österreich seit 1843 in St. Petersburg; 1848 wurde er von Metternich nach Frankfurt geschickt, um das Präsidium des sich konstituierenden Deutschen Bundestags zu übernehmen und die Nationalversammlung in seinem Sinne zu lenken. Später als Gesandter in London und am Heiligen Stuhl tätig, wurde er nach dem Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen Österreich 1859 zu den Friedensverhandlungen nach Zürich delegiert, wo er verstarb. - Die Textseite mit einer zeitgenöss. biogr. Notiz zum Verf. - Auf Briefpapier mit dreiseitigem Goldschnitt.
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Colloredo-Waldsee, Hieronymus Reichsgraf zu, kais. General (1582-1638).
Brief mit eigenh. U. ("Geronimo Colloredo"). Penzlin (Mecklenburg-Vorpommern), 23. VII. 1627.
1 S. Folio. An einen Obristen mit dem Bemerken, "daß ich heit Freu Tag Zeit vom Feinde mit 8 Compag: Reittern und 2 Copg. tragonern alhir heimgesucht worden [...] P. S. Habe auch ein anzahl Vieh, und 2 Edelleith gefanglich wechgenohmen". - Hieronymus von Colloredo-Waldsee aus der Asquinischen Linie war kaiserlicher Kämmerer und Bruder von Rudolf Hieronymus Eusebius von Colloredo-Waldsee, Feldmarschall und Gouverneur von Prag. In der Schlacht bei Lützen 1632 befehligte er ein Regiment und wurde als Generalfeldwachtmeister am 13. Mai 1634 bei Liegnitz von Arnim geschlagen, was ihm durch kriegsgerichtlichen Spruch eine lange Haft in Ödenburg zuzog. "Später begleitete er Gallas auf seinem Zug nach Burgund, wurde aber am 17. März 1636 in der Schlacht bei Raon an der Meurthe geschlagen und gefangen" (Wikipedia). 1638 erlag er als Feldmarschalleutnant einer Verletzung, die ihm beim Entsatz in der Schlacht bei Saint Omer zugefügt worden war. - Stärker angestaubt und lädiert, kleine Fehlstellen alt restauriert.
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Colloredo-Waldsee-Mels, Hieronymus Gf., Staatsmann (1674-1726).
Schreiben mit eigenh. U. ("Il Conte Colloredo mpr."). Mailand, 11. XII. 1720.
1 S. auf Doppelblatt. Mit papiergedecktem Siegel. Folio. Als kaiserlicher Statthalter der Lombardei, an die Praeses des herzoglichen Schatzamts in der Person des Schatzmeisters Marcellino Ayroldi, hinsichtlich Auszahlung eines Betrags von 15.089,50 Scudi als Gehalt an General Gabriel d'Este: "[...] Inhaerendo alla liberanza n[o]va de 1. Dec. 1720 vi diciamo e comettiamo diate ord[ine] al tes[oro] gen[erale] di q[ues]to stato, [...] il conte Don Marcellino Ayroldi, che del denaro si suo cavico, che sara destinato p[a]g[a]to effetto ne facia pagare la somma de scuti quindecimille ottantanove ß 50 di cam[er]a al gen[era]le di battaglia Marchese D. Gabriel D'Este y Borgo Maynero a compimento de scuti dieciottomille quatrocento venticinque ß 50, cha monta il suo havere della metta del suo soldo di tal gen[era]le in ragione [...]". - Spuren alter Faltung; am Kopf etwas knittrig bzw. gebräunt.
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Colloredo-Waldsee-Mels, Rudolph Fst. von, Reichsvizekanzler (1706-1788).
Brief mit eigenh. U. Wien, 15. XII. 1764.
2 SS. Folio. An seinen Reichsfürsten: "Da die heilige Weyhnachts Zeit sich abermalen herannaht und anmit das Jahr in seine Erfüllung geht, so erlauben Euer Liebden [!] mir dieselben mit meinen sehnlichsten Wünschen zu vernehmen, so unvermögend ich auch bin, solches nach maaß der Ihro zutragenden unwandelbaren Hochachtung, in würdigen und zulänglichen Ausdrücken zu bewirken [...]". - Colloredo-Waldsee-Mels wurde 1740 Reichsvizekanzler und versah dieses Amt mit Ausnahme der Regierungszeit Kaiser Karls VII. bis zu seinem Tod. Als Konferenzminister (seit 1743) Mitglied der Geheimen Konferenz, konnte er vor allem unter Franz I. und Joseph II. bedeutenden Einfluß auf die österreichische Politik nehmen.
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Commenda, Hans, Historiker und Pädagoge (1889-1971).
3 ms. Briefe bzw. Postkarten mit eigenh. U. Linz, 1948-1952.
Zusammen 3 SS. 4to und 8vo. Mit 2 ms. Kuverts. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Geburtstagswünsche. - Der langjährige Pädagoge wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs Bundesstaatlicher Volksbildungsreferent; von 1945-49 war er zudem als Direktor des Realgymnasiums Schärding tätig. Zeit seines Lebens sich der Erforschung und Pflege des oberösterreichischen Brauchtums widmend, veröffentlichte er u. a. eine ‘Volkskunde der Stadt Linz’ und seine ‘Erinnerungen eines Linzer Volksbildners’. Vgl. Kosch II, 730. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des “Bundesstaatlichen Volksbildungseferenten für Oberösterreich”.
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Concin von Penna, Hans Ulrich, Militär (D. n. b.).
Brief mit eigenh. U. Zistersdorf, 30. IX. 1621.
¾ S. Folio. Mit papiergedecktem Siegel. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit Dank für dessen "hoches Vertrauen so sy in mich sezen thuen". - Hans Ulrich Concin von Penna war kaiserlicher Feldhauptmann und sollte 1637 Besitzer der Veste Niederweiden werden, die seine Familie dann 1685 an Ernst Rüdiger Graf Starhemberg veräußerte. - Etwas angestaubt und mit kleineren Läsuren.
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Conrad von Eybesfeld, Siegmund Frh. von, Politiker (1821-1898).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 27. XI. 1879.
1¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert An Ministerialrat Wilhelm (Philipp) Rt. von Hamm (1820-80) mit der Bitte um Aufklärung über den genauen Termin einer Sitzung. - Der im steirischen Kainberg geborene Jurist war lange Jahre als Statthalter in Leibnitz, Temesvár, Mailand, Triest und Venedig sowie in Kroatien und Niederösterreich tätig, ehe er von 1880-85 in den Ministerien Taafee bzw. Windischgrätz das Amt des Ministers für Kultus und Unterricht versah. - Hamm redigierte seit 1847 die "Agronomische Zeitung", leitete eine von ihm gegründete Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen bei Leipzig, zog nach Wien, trat dort in das soeben gegründete Ackerbauministerium ein und redigierte die Landwirtschaftszeitung der "Neuen Freien Presse". Hamm erfuhr zahlreiche Ehrungen; so wurde er zum Hofrat ernannt und 1870 in den erbl. österr. Ritterstand erhoben. - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm. - In altem Sammlungsumschlag.
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Conrad von Eybesfeld, Siegmund Frh. von, Politiker (1821-1898).
Gedr. Visitkarte mit 4 eigenh. Zeilen. O. O. u. D.
1 S. "[...] stelle mit Dank den Band Heyse zurück, worin ich ein Paar Parthien mit sehr wenig Befried[i]g[un]g gelesen". Der im steirischen Kainberg geborene Jurist war lange Jahre als Statthalter in Leibnitz, Temesvár, Mailand, Triest und Venedig sowie in Kroatien und Niederösterreich tätig, ehe er von 1880-85 in den Ministerien Taafee bzw. Windischgrätz das Amt des Ministers für Kultus und Unterricht versah.
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Conrad von Hötzendorf, Franz Frh., Militär (1852-1925).
Visitenkarte mit eigenh. Dankeszeile. O. O. u. D.
1 S. Visitkartenformat.
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Conrad von Hötzendorf, Gina Gräfin, Gattin des Feldmarschalls (1879-1961).
Eigenh. Postkarte mit U. Wien, 5. IX. 1942.
1 S. Qu.-8vo. An Otto Hoschek in Wien "zur freundlichen Erinnerung". - Gina Gräfin Conrad von Hötzendorf, zweite Gattin und später Witwe des Generalfeldmarschalls, veröffentlichte 1935 ihre Erinnerungen an "Mein Leben mit Conrad von Hötzendorf".
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Contrucci, Pietro, Italian cleric and politician (1788-1859).
Autograph letter signed. [Pistoia], 7 [Jan.] 1853.
Large 8vo. 3 pp. on bifolium. With autograph address. Beautiful letter to an intimate friend named Matteo Trenta in Lucca, thanking him for a previous letter and expressing his hope that Trenta's health had improved. Contrucci informs Trenta of the publication of his short "Commemorazione di Niccolò Puccini" from 1852 that he attached to the letter and quotes: "The unhappiness of conception and 'childbirth' was joined by the sophistries, scruples, and fears of the attending physicians, the wet nurse, and even the last servants. Some said: he's too red, some too black, some too pale; some feared that the church door would be closed on his snout and his baptism refused, some wanted him shorter, some longer, some fatter, some thinner; [...]" (transl.). The final part of the letter is dedicated to the recipient's worrying state of health: "Among life's continual sorrows, I feel most bitterly what reaches me concerning your poor health, so good of heart, egregious of mind, so able and willing to teach, so young and eager for good in times so depleted of virtue and poor in knowledge [...], is a painful thought to my soul, although I know you greater than the evil that torments you. I want and gain hope that youth, care and God will come to the rescue of perfect recovery; that you may resume your offices for the benefit of society and country. In my many and long illnesses, I have found the principal remedy in myself. Fortitude of mind and imperturbability even in extremes. This I say to your comfort not to boast of my nature [...]." - A note at the foot of the third page informs us that "the poor Trenta died on March 19, 1856". - With a small tear to fol. 2 from opening the letter (no text loss). Minimal foxing. - From the collection of Eduard Fischer von Röslerstamm (1848-1915).
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Coppino, Michele, Politiker (1822-1901).
Eigenh. Brief mit U. ("M. Coppino"). O. O., 13. III. 1867 [?].
1 S. Gr.-8vo. An einen Minister mit der Fürsprache für einen venetischen Auswanderer namens Spaccari Domenico (?), der von Elba in eine andere Stadt, Novara oder Pinerolo, übersiedeln möchte. Dort würde es nämlich eine Schule für Jungen geben, wo er eine Befähigung als Grundschullehrer erwerben könne: "[…] Novara o Pinerolo, dove sia aperta una scuola normale maschile, per studiare ed abilitarsi all´insegnamento elementare. La domanda è tanto ragionevole, che io non credo dovervi spendere parole attorno […]". - Michele Coppino übernahm 1876 "in dem ersten Kabinett der Linken unter Depretis das Unterrichtsministerium, das er bis 1878, dann vom Dezember 1878 bis Juli 1879 und seit 1881 innehatte, ohne indes Hervorragendes zu leisten. Seine Schriften sind meist in der 'Rivista contemporanea' enthalten, ebenso seine Gedichte" (Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl., Bd. IV, 267). - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf der Deputiertenkammer. - Die Recto-Seite mit kl. Registraturetikett, verso mit dem verschlungenen Monogrammstempel "LS" und hs. Numerierung "38". 1
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Coudenhove-Kalergi, Richard von, Politiker und Publizist (1894-1972).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. und ms. Brief mit eh. U. Wien und Salzburg, 1931 und 1968.
Zusammen 2½ SS. 4to und 8vo. Dankt Josef Wesely für ihm wiederholt übersandte Geburtstagswünsche (1931) und wünschte alles Gute zum Neuen Jahr (1968). - Coudenhove begründete mit seiner Schrift ‘Paneuropa’ (1923) die paneuropäische Bewegung, deren Ziel ein europäischer Bundesstaat unter Ausschluß Englands und Rußlands, aber unter Einschluß der afrikanischen Kolonien war. - Die Postkarte mit einer Ansicht der Festung Hohensalzburg mit Untersberg; der Br. auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Coudenhove-Kalergi, Richard von, Politiker und Publizist (1894-1972).
Ms. Brief mit eigenh. U. Wien, 21. XI. 1935.
½ S. 4to. Mit ms. adr. Kuvert. Beiliegend ein weiterer ms. Brief mit Sekretärsunterschrift. Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag. - Coudenhove begründete mit seiner Schrift "Paneuropa" (1923) die paneuropäische Bewegung, deren Ziel ein europäischer Bundesstaat unter Ausschluß Englands und Rußlands, aber unter Einschluß der afrikanischen Kolonien war. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Crémieux, Adolphe, Jurist und Politiker (1796-1880).
Eigenh. Brief mit U. ("Ad. Crémieux"). Konstantinopel, 3. XI. o. J.
1¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. In französischer Sprache an einen Monsieur Lehman. - Nach dem Ende der Julimonarchie 1848 zum Justizminister der provisorischen Regierung ernannt, setzte der langjährige Politiker "die repressiven 'Septembergesetze' vom 9. September 1835 außer Kraft und rehabilitiert dadurch die Presse- und Versammlungsfreiheit. Im Zuge der weiteren politischen Unruhen, die zu seiner kurzzeitigen Verhaftung (1851) führen, zog er sich gezwungenermaßen zunehmend aus der Politik zurück und widmete sich seiner Anwaltstätigkeit. Erst mit dem Sturz Napoleons III. und mit Beginn der Dritten Republik 1870 kehrt er ins politische Leben Frankreichs zurück: zunächst als Mitglied der Regierung der Nationalen Verteidigung, dann als Deputierter der Nationalversammlung. Er beendete seine politische Karriere als Senator auf Lebenszeit" (Wikipedia). - Etwas knittrig.
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Crophius von Kaisersieg, Ludwig, Theologe und Historiker (1792-1861).
5 Briefe mit eigenh. U. Graz, 1856-1859.
Zusammen 5 SS. auf 5 Bll. Folio. An die k. k. Central-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale betr. der Übersendung der "Mitteilungen" des "Historischen Vereins für Steiermark" bzw. der Überlassung von Clichés zur Publikation. - Crophius von Kaisersieg war seit 1823 Abt des Zisterzienserstiftes Rein - mit welchem Namen er auch hier zeichnet -, Kurator des ständischen Joanneums und Studiendirektor der ständischen technischen Lehranstalten; zudem war er über 30 Jahre lang Vertreter der steirischen Stände und mit Erzherzog Johann befreundet, der auch das Protektorat für den "Historischen Verein" innehatte. - Mitunterzeichnet von dem Historiker und Professor für Mathematik Georg Göth (1803-1873). - 2 Br. mit gedr. kalligr. Briefkopf des Ausschusses des historischen Vereines für Steiermark.
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Croÿ, Alexander Prinz von, (1828-1887).
2 eigenh. Briefe mit U. Buchberg, 1865 und 1871.
Zusammen 3 SS. auf 2 Bll. 8vo. An die Glasmanufaktur Lobmeyr in Wien: "Zur Vervollständigung eines Services bitte ich Sie mir nach beifolgenden Mustern 12 Wein- und 6 Wassergläser anfertigen zu lassen. Das Chiffre bitte ich ganz wie auf dem Muster machen zu lassen, nur bitte ich statt der hierauf befindlichen Krone, die irrthümlicher Weise so gemacht ist, die einfache Fürstenkrone darauf anzubringen [...]". - Der Sohn von Philipp Franz Prinz von Croÿ und Johanna Wilhelmine Auguste Prinzessin zu Salm-Salm war Herr auf Schloß Buchberg am Kamp. 1823 von Karl Prinz von Croy erworben, beherbergte das Schloß eine bedeutende Kunstsammlung und wurde bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs von Mitgliedern der Familie bewohnt. Zu Beginn der 1960er Jahre leerstehend und verwahrlosend, wurde es 1965 von der Privatstiftung der Familie Bogner aus der Konkursmasse erworben und restauriert und beherbergt seit 1979 den Kunstverein Buchberg.
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Csorich de Monte Creto, Anton Frh. von, Militär und Politiker (1795-1864).
Brief mit eigenh. U. Wien, 10. V. 1852.
½ S. Folio. An Heinrich Frh. von Hess (1788-1870): „Ich gebe mir die Ehre, Euer Excellenz anliegend die Abschrift eines vom Freiherrn von Ghetaldi an den Herrn Minister des Innern erstatteten, die Vorgänge in der Herzegowina betreffenden Berichtes zur gefälligen Einsicht zu übermitteln“. - Csorich de Monte Creto wurde für seine Verdienste um die Verteidigung Wiens 1848 mehrfach ausgezeichnet, befehligte ein Jahrzehnt lang erfolgreich mehrere Truppenteile und kam 1859 als Kommandierender General nach Wien, trat aber schon kurz darauf mit dem Titel eines Feldzeugmeisters in den Ruhestand. - Heinrich Frh. von Hess, ein gleichfalls vielfach ausgezeichneter Militär, wurde nach seiner Teilnahme als Generalstabschef Radetzkys an den italienischen Feldzügen 1848/49 und am Feldzug in Italien zehn Jahre darauf zum Feldmarschall befördert. Seit 1861 war er Miglied des Herrenhauses. Hess gründete die Wiener Kriegsschule und veröffentlichte zahlreiche militärwissenschaftliche Werke. - Ohne die erwähnte Beilage. - Auf Briefpapier mit gedr. kalligr. Adressatenzeile. - In altem Sammlungsumschlag.
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Csorich von Monte Creto, Anton Frh., Militär und Politiker (1795-1864).
Schriftstück mit eigenh. U. Wien, 30. IX. 1852.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse. An den pensionierten Titular-Major Joseph Wisniowsky mit der Mitteilung, daß durch "Allerhöchste Entschließung [...] eine Personal-Zulage jährlicher Einhundert Gulden Allergnädigst" auf seinen "allerunterthänigsten Vortrag" hin gewährt wurde. - Csorich de Monte Creto wurde für seine Verdienste um die Verteidigung Wiens 1848 mehrfach ausgezeichnet, befehligte ein Jahrzehnt lang erfolgreich mehrere Truppenteile und kam 1859 als Kommandierender General nach Wien, trat aber schon kurz darauf mit dem Titel eines Feldzeugmeisters in den Ruhestand. - Mit Resten eines papiergedeckten Siegels.
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Czapka, Ignaz Frh. von, Politiker (1791-1881).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 4. I. 1845.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Euer Wohlgeboren [...] beeile ich mich anzuzeigen, daß der Magistrat die Widmung des Werkes 'Türkische Belagerung Wiens' mit Vergnügen annimmt [...]". - Seit 1838 Bürgermeister von Wien, errichtete Czapka 1839 das städtische Marktamt, erwarb 1842 für den Magistrat die Herrschaften Jägerzeile und Hundsturm und ließ Schlachthäuser bauen, um die Marktversorgung zu verbessern. Während der Revolution 1848 fliehend, kehrte Czapka nach deren Ende zurück, wurde 1850 wieder in den Gemeinderat gewählt und war seit als 1856 Leiter der Polizeidirektion tätig.
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Czernin von und zu Chudenitz, Ottokar, Politiker (1872-1932).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. [Grundlsee, 1918].
1 S. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An den Maler und Graphiker Ludwig Hesshaimer (1872-1956): "Innigsten Dank für das reizende Bild [...]". - Ottokar Graf Czernin war an der österreichisch-ungarischen Botschaft in Prag und seit 1899 als Geschäftsträger in Den Haag tätig; von 1903 an gehörte er für die Verfassungspartei dem Böhmischen Landtag an. "Seit 1912 auch Mitglied des Herrenhauses und zugleich enger Berater des Thronfolgers Franz Ferdinand, wurde er auf dessen Veranlassung 1913 zum Gesandten in Bukarest ernannt. Seit Ende 1916 Außenminister, bemühte sich Czernin um eine schnelle Beendigung des Kriegs und konnte 1918 bei den Verhandlungen in Brest-Litowsk die Friedensschlüsse mit der Ukraine, Rußland und Rumänien herbeiführen. Nach der 'Sixtus-Affäre' mußte er jedoch im April 1918 zurücktreten; 1920-23 gehörte er als einziger Abgeordneter der bürgerlichen Arbeitspartei dem österreeichischen Nationalrat an" (DBE).
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D'Argout.
Eigenh. Brief mit U. Brüssel, 9. IV. 1773.
1 S. 4to. An einen Geschäftsmann, den er ihn davon in Kenntnis setzt, daß er dessen Spitzen Mlle. de Maldeghem gegeben habe, die sie nicht teuer gefunden hätte. Außerdem wären sie gemeinsam in einem Geschäft gewesen, wo sie zwei Stoffe ausgesucht und mit nach Hause genommen hätte, um sie Frau D'Aranberg zu zeigen, der aber keiner so recht gefallen hätte. "Sie wird heute in ein anderes Geschäft gehen, um zu sehen, ob es nicht etwas besseres gibt".
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Damoiseau, Louis Armand Désiré de baron de Montfor, französischer Militär (geb. 1722).
Eigenh. Brief mit U. Eschwege , 13. oder 15. III. 1761.
1 S. Kl.-4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten. - Beiliegend ein alter Sammlungsumschlag.
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Daubermesnil, François Antoine Le Moine, Revolutionspolitiker (1748-1802).
Brief mit eigenh. Namenszug. Wohl Paris, Ende März 1796.
1 S. Folio. Schreiben von Daubermesnil als Volksvertreter im "Conseil des Cinq-Cents" (dem Rat der Fünfhundert, Gesetzgebungsorgan von 1795-99) an einen Minister mit der Bitte, dem Textilproduzenten Martel de Bedarieux eine Erlaubnis auszustellen, Textilien nach Italien exportieren und diverse Produkte importieren zu dürfen. "Seine Aktivitäten verlangen von ihm, eine Zulassung zu ersuchen, um große Mengen von Bettwäsche nach Genua zu exportieren und im Gegenzug Öle und andere Produkte zu importieren, die durch den Hafen von Marseille oder einen anderen ihm designierten Hafen der Republik transportiert werden müssen".
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Daun, Leopold Joseph Graf, kais. Feldmarschall (1705-1766).
Schreiben mit eigenh. U. Wien, 7. III. 1764.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse und zwei papiergedeckten Siegeln. An Feldmarschall Friedrich Georg Heinrich Graf Wied-Runkel (1712-1779) mit dem Bemerken, daß der Hofkriegsrat es dem Eszterhazyschen Infanterieregiment gestatte, unter der Hand" Soldaten anwerben zu dürfen.
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Degenfeld-Schonburg, August Gf. von, Militär (1798-1876).
Brief mit eigenh. Namenszug. Parma, 18. XII. 1848.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. An das vierte Armee Korps-Kommando mit der Frage nach dem Verbleib eines Schreibens an den Hzg. von Parma. - Degenfeld-Schonburg machte die Feldzüge von 1815, 1821, 1848/49 und 1859 in Italien mit und wurde 1859 kommandierender General in Venetien, Küstenland, Kärnten und Krain, 1860 Feldzeugmeister und amtierte bis 1864 als Kriegsminister. "Als solcher verdient um die Ausrüstung der Artillerie mit gezogenen Geschützrohren, die Neuorganisierung der Kavallerie und der Sanitätstruppe" (ÖBL I, 175).
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Degenfeld-Schonburg, August Gf. von, Militär und Politiker (1798-1876).
Brief mit eigenh. U. Wien, 8. VIII. 1863.
1 S. Folio. An Joseph Frh. von Helfert (1820-1910) betreffs der Bewilligung für Postdirektor Josef Edler von Scheiger (1801-86) zur Einsichtnahme in jene Akten der Zentralkanzlei des Kriegsministeriums, "welche die Vertheidigung des Gratzer Schloßberges im Jahre 1809 zu Gegenstande haben". - Degenfeld nahm am Feldzug 1815 teil, befehligte 1848 als Generalmajor eine Brigade und wurde für seine Teilnahme an der Schlacht bei Novara 1849 ausgezeichnet. Als Kriegsminister (1860-64) modernisierte er die Artillerie, die Kavallerie und das Sanitätswesen und war am Zustandekommen des Waffenstillstandes von Nikolsburg 1866 beteiligt. - J. A. Frh. v. Helfert war seit 1848 im Wiener Unterrichtsministerium tätig, gründete das Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, war Präsident der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler und vertrat seit seiner Aufnahme ins Herrenhaus 1881 eine konservativ-patriotische Linie. Daneben war der Jurist und Historiker Präsident der Leo-Gesellschaft, Schwester der deutschen Görres-Gesellschaft, und Verfasser zahlreicher historischer Arbeiten. - Josef Edler von Scheiger, beinahe zwanzig Jahre als Postdirektor tätig, gehörte der Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmäler an, deren Konservator für die Steiermark er von 1855-71 war. - Beiliegend ein von seinem Sekretär unterzeichneter Brief an Helfert (dat. 20. VI. 1863). Auf Briefpapier mit hektogr. Briefkopf der "Central-Kanzlei des Kriegsministeriums".
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Delbrück, Rudolf von, Staatsmann (1817-1903).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 24. VII. 1854.
1 S. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. adressiertem Kuvert. An den Maler Johann Heinrich Schramm (1810-1865), den er benachrichtigt, "daß ich, wenn nicht ein unerwarteter Zwischenfall eintritt, am nächsten Mittwoch auf einige Wochen verreisen werde und sofern es Ihnen erwünscht sein sollte, mein Portrait noch vor meiner Abreise zu vollenden, morgen, Dienstag, Morgens von halb zehn bis halb zwölf Uhr zu diesem Zweck zu Diensten stehen werde [...]". - “Eine wissenschaftliche Biographie über Delbrück gibt es nicht. Das bis heute andauernde 'Schweigen der Forschung' über diesen wohl bedeutendsten Mitarbeiter Bismarcks in den Jahren vor und nach der Reichsgründung erklärt sich nur zum Teil aus dem 'Fehlen amtlichen und privaten Materials in geradezu auffälligem Maße' (Rudolf Morsey) und liegt wohl auch in dem von strengem Pflichtgefühl durchdrungenen Typus des 'preußischen Bürokraten in seiner besten Form' selbst, als den der bayerische Gesandte am Berliner Hof, Graf Lerchenfeld, Delbrück empfunden hat" (DBE). - Johann Heinrich Schramm war bekannt für seine tls. in Bleistift, tls. in Aquarell ausgeführten Portraits von berühmten Zeitgenossen, darunter Alexander von Humboldt, Jakob Grimm, Friedrich Rückert, Heinrich Laube, Ludwig Tieck und Clemens Wenzel Fürst Metternich.
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Depretis, Agostino, italienischer Staatsmann (1813-1887).
Eigenh. Mitteilung mit U. ("Depretis"). O. O., 1. III. 1884.
½ S. 8vo. An einen "caro Giovanoti [?]" betr. einer Verabredung. - Der mehrfache Premierminister führte während seiner letzten Amtszeit von 1881 bis zu seinem Tod vier Kabinettsumbildungen durch; zunächst schloß er die Spitzenführer der Linken Zanardelli und Alfredo Beccarini aus, um den Rechten entgegenzukommen, darauf ernannte er Ricotti, Robilant und andere konservative Spitzenführer, womit er den später als Trasformismo bezeichneten politischen Prozess zum Ende führte. Wenige Monate vor seinem Tod bereute er diese Umwandlungen und berief Crispi und Zanardelli wieder in seine Regierung" (Wikipedia). - Die Verso-Seite mit kl. Registraturetikett und mit hs. Numerierung "73".
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Dessewffy, Coloman von, Graf (geb. 1797).
Eigenh. Brief mit U. Ventsellö, 17. XII. 1838.
1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen Schätzmeister: "Die Erklärung, und den Brief des Herrn Secretairs v. Geraus, die ich mit der letzten Post erhielt, und wovon ich Erstere mit meiner und zweyer ersuchten Zeugen Unterschrift zurücksende, sind Ursache, daß ich Sie noch einmahl [!] bitten muß dieser Angelegenheit halber Sich in nichts einzulassen, sondern das Grundbuch davon zu verständigen, wenn dieß dem früheren Auftrage gemäß nicht schon geschehen wäre [...]". - Papierbedingt etwas gebräunt und leicht angestaubt sowie mit kleineren Randläsuren.
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Deym, Franz, Graf von Stritez (1769-1832).
2 Briefe mit eigenh. U. Prag und Wien, 1826 und 1827.
Zusammen 6 SS. auf 3 Bll. Folio. An den Juristen und Advokaten österreichischer und mährischer Güterbesitzer Dr. von Heintel betr. des Vorhabens einer "überseeischen Handlungsgesellschaft": [...] Sieben Jahres sind es allerdings, daß ich [...] zuerst in Österreich den Gedanken faßte mittelst Errichtung eines gemeinnützigen oekonomisch-technisch-merkantilischen Aktien-Vereines für die Emporhebung des so tief gesunkenen erbländischen Aktivhandels zu wirken, - daß ich mit nicht geringen Anstrengungen, Zeit- und Kräfteaufwand und Opfer drey Jahre in Italien zubrachte; dieses ganze Land umsegelte, und in allen seinen Richtungen durchkreuzte, alle dortige Seestädte, Handelsplätze und Jahrmärkte besuchte, mit den ersten Handlungsvorstehern umging, Kaufleute aus den entferntesten Ländern sprach, meine Gedanken verschiedenen Agenten und Konsuln mittheilte, solche berichtigen ließ, und es allgemein erkannt wurde, daß ein solcher Verein, durch seine gemeinschaftlichen und pecuniären Kräfte das verläßlichste und beste Mittel sey, schnell einen Mark[t] auf unsere inländische Erzeugnisse, vorzüglich Glas, Limonad, Tücher, Eisenwaaren u. s. w. aufzufinden". Seine Bemühungen seien dadurch belohnt worden, "daß viele Hunderte in allen österreichischen Provinzen, wovon Mehrere bedeutende Summen unterzeichneten, diesem Vereine auf den Fall seiner Zustandebringung beigetreten sind". Nachdem auch eine ganze Reihe administrativer Hürden geschultert worden seien, sei es nun an der Zeit, daß "Se. Excellenz unser hochverehrter würdigster Herr Landeschef und Oberstburggraf diesem meinem Vorschlage alle Aufmerksamkeit und Unterstützung verleihet, wovon ich mir den allergünstigsten Erfolg verspreche [...]".
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Dietrichstein, Franz, Diplomat (1767-1854).
2 eigenh. Briefe. O. O., 1847.
Zusammen 2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Wohl Fragmente zweier Briefe an den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-1884): „Warum müssen Sie so hart heimgesucht werden! Sie haben es doch durch nichts verdient. Sie und Ihre gute Mutter, Sie waren unser tägliches Gespräch [...]“! (Br. v. 14. [X.] 1847). - Dietrichstein wurde 1797 als bevollmächtigter Minister an den russischen Hof gesandt, gewann dort durch seine Heirat großen Einfluß und zählte zu den Freunden des Zaren Paul I., den er 1798 zum Koalitionsbeitritt bewegen konnte. In gleicher Mission 1798 als Gesandter in Berlin, scheiterte er aber bei dem Versuch, den Beitritt Preußens zu erreichen. Nach der Ablehnung des ihm angebotenen Außenministeriums zog er sich 1801 ins Privatleben zurück, widmete sich u. a. wohltätigen Aufgaben und gehörte 1815-26 bei der Neuordnung der Innenpolitik zu den engsten Beratern Metternichs. - Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den „Konstitutionell-monarchistischen Verein“; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums. - Der Name des Verfassers jeweils am oberen Rand von Bl. 1 recto vermerkt; mittig die nicht exakte, jedoch aus der Hand Dietrichsteins stammende Datierung. - Beiliegend ein mit „Fr. D.“ unterzeichneter Brief in englischer Sprache an Rudolf von Vivenots Vater Dominik Edler von Vivenot (1764-1833; ½ S. 4to. Mit eh. Adresse und kl. Ausr. durch Siegelbruch; keine Textberührung). - In altem Sammlungsumschlag.
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Dietrichstein, Joseph Moritz von, Diplomat (1801-1852).
Eigenh. Brief mit U. ("Dietrichstein"). London, 3. IV. 1845.
1¼ SS. 4to. An den k. k. Gesandten Graf Rechberg mit der Versicherung, "daß es für mich stets die angenehmste Pflicht seyn wird die dienstfreundlichen Verhältnisse zu erhalten welche unter meinem Vorgänger zwischen Ihrer Gesandtschaft und dieser Botschaft bestanden haben". - Der Sohn des österreichischer Offiziers und Hofbeamten Moritz Joseph Johann von Dietrichstein (1775-1864) war als Diplomat in Neapel, Paris, London, Kassel, Brüssel, Karlsruhe, Darmstadt und London tätig. - Mit kleinen Knickfalten und Randläsuren.
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[Diplomatische Korrespondenz].
3 Schriftstücke verschiedener Verfasser. London, Wien und o. O., 1890, 1909 und o. D.
Zusammen (1+1+1=) 3 SS. auf 5 Bll. Gr.-8vo. Vorliegend ein eh. Brief mit U. des Schweizer Generalkonsuls in London (Vernet?), dat. London, 10. VI. 1890, ein Brief mit eh. U. von Oberst Mazataro Fukuida, dat. Wien, 11. III. 1909, und ein eh. Brief (mit Namenszug in der Eingangszeile) von Botschafter und Sektionschef Baron Müller an einen Korpskommandanten und eine Madame Versbach (o. O. u. D.).
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Doblhoff, Rudolf von, Gutsbesitzer (1849-1924).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. [Baden bei Wien, 30. IV. 1909].
1 S. (Qu.-)8vo. Mit eh. Adresse. An Emma von Mérey: "Wärmstens dankt für Ihre so freundlichen Glückwünsche Ihr sehr ergebener | Rudolf Doblhoff". - Rudolf von Doblhoff war Besitzer von Schloß Weikersdorf, das hernach zumeist unter Schloß Doblhoff firmierte, und langjähriger Obmann der Vereinssparkasse in Baden bei Wien. - Die Bildseite mit einer Ansicht von Schloß Doblhoff.
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Doblhoff-Dier, Anton d. J., Frh. von, Politiker (1800-1872).
2 eigenh. Briefe mit U. Wien und Weikersdorf, 1863 bzw. 1866.
Zusammen 2½ SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Ich beeile mich dir mitzutheilen, daß dein Neffe in der gestrigen Verwaltungsraths-Sitzung der Staatseisenbahn zum Aspiranten [...] und mit der Bestimmung nach Kollin ernannt wurde , um sich daselbst vorerst den Verkehrs- und Stationsdienst anzueignen [...]" (Br. v. 14. II. 1863). - "In Folge catarrhisch-rheumatischer Zustände [...] an Weikersdorf gefesselt, bist du zwar vor meinem Besuche sicher, den Durchblick dieser Zeilen aber kann ich dir nicht ersparen. Sie betreffen [...] die Bewerbung des Dr. Isling um eine der erledigten Advokatenstellen [...]" (Br. v. 3. XII. 1866). - Nebst der Beschäftigung mit seinem Landgut in Weikersdorf wurde der Enkel von Anton D.-D. d. Ä. in den vierziger Jahren zum Wortführer der Liberalen und trat als solcher für die Aufhebung der Leibeigenschaft ein. Im Mai 1848 wurde er Ackerbauminister, im Juli Innenminister und mit der Regierungsbildung beauftragt. Nach den Oktoberunruhen desselben Jahres trat er zurück. Von 1849-58 als Botschafter im Haag tätig, gehörte er 1861-65 dem Niederösterreichischen Landtag und dem Reichstag, seit 1867 auch dem österreichischen Herrenhaus an. - In altem Sammlungsumschlag.
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Doblhoff-Dier, Anton d. J., Frh. von, Politiker (1800-1872).
Eigenh. Brief mit U. Haag, 30. XII. 1855.
2 SS. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Auf Ihre gefällige Zuschrift [...] worin Sie mir die Bereitschaft der bei Ihnen bestellten Glasgegenstände anzeigen und [...] wegen der Versendung anfragen, beehre ich mich zu erwidern, daß ich bei gegenwärtig vorgerückter Jahreszeit auf deren Transport zu Schiffe Verzicht leisten muß, und Sie daher [...] ersuche fragliche Glasgegenstände, bestens verpackt, per Eisenbahn [...] zu senden [...]". - Nebst der Beschäftigung mit seinem Landgut in Weikersdorf wurde der Enkel von Anton D.-D. d. Ä. in den vierziger Jahren zum Wortführer der Liberalen und trat als solcher für die Aufhebung der Leibeigenschaft ein. Im Mai 1848 wurde er Ackerbauminister, im Juli Innenminister und mit der Regierungsbildung beauftragt. Nach den Oktoberunruhen desselben Jahres trat er zurück. Von 1849-58 als Botschafter im Haag tätig, gehörte er 1861-65 dem Niederösterreichischen Landtag und dem Reichstag an, seit 1867 auch dem österreichischen Herrenhaus. - Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.
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