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Filkuka, Anton, Maler (1888-1957).
Eigenh. Bildpostkarte mit U. [Wien, 1914].
1 S. Qu.-8vo. An Siegfried Ellenbogen, den Direktor der Kabelfabrik und Drahtindustrie AG mit Wünschen zum neuen Jahr und der Einladung, ihn in seinem "neuen Atelier" besuchen zu wollen.
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Filkuka, Anton, Maler (1888-1957).
Eigenh. Brief mit U. [Wien]
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert. An Siegfried Ellenbogen, den Direktor der Kabelfabrik und Drahtindustrie AG: "Da das grössere Schneebild bald fertig ist und ich dasselbe Ende dieses Monats in die Ausstellung schicke[,] so möchte ich, fals Herr Direktor es besichtigen wollten, dazu höflichst meine Einladung machen [...]".
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Flüggen, Joseph, Maler (1852-1906).
Eigenh. Kostenvoranschlag mit U. O. O., 22. XII. 1892.
1 S. Folio. Mit mehreren Beilagen (s. u.). Kostenvoranschlag für die Ausstattung von 20 französischen Chasseurs und einem Major. - Zu Beginn seines Schaffens Bilder mit Motiven aus der deutschen und insbesondere der bayerischen Geschichte malend, spezialisierte sich Flüggen im Laufe seiner Tätigkeit auf Opernszenen, insbesondere auf Motive aus dem Werk Richard Wagners. Seit 1883 Direktor für Kostümwesen an der Kgl. Hofbühne in München, leitete er die Separatvorstellungen für König Ludwig II. "Seine Inszenierung wurde auch bei den Festspielen im Prinzregent-Theater und zu Bayreuth verwendet. Seit 1903 im Ruhestand, begann Flüggen die Ausarbeitung einer 'Geschichte des Kostüms aller Zeiten und Völker', die leider ein Torso blieb" (Thieme/Becker XII, 130). - Beiliegend 11 eh. Briefe und 3 beidseitig illustrierte Skizzenblätter eines biographisch nicht nachweisbaren Malers namens Hans Doelz aus München (Brienner Straße 32), der in graphisch zumeist sehr üppig gestalteten Briefen Flüggen mehrfach um Zuwendungen ersucht.
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[Goethekreis]. - Tischbein, Johann Wilhelm Heinrich, gen. Goethe-Tischbein, Maler (1751-1829).
Brief mit eigenh. U. ("W. Tischbein"). Eutin, 26. XII. 1824.
1 S. Qu.-gr.-8vo. Wohl an den oldenburgischen Kabinettssekretär Rudolf von Zehender betr. einer von ihm zusammengestellten Sendung von holländischen Bildern für Großherzog Peter I. von Oldenburg: "[...] Ich wünsche u. hoffe, daß die Bilder Sr. Durchlaucht gefallen werden, so wie ich nicht zweifle, daß Sie Ihnen, mein hochgeschä[t]zter Freund, einen Genuß gewähren werden [...]".
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Gollwitzer, Gerhard, Kunstpädagoge, Schriftsteller und politischer Aktivist (1906-1973).
Eigenh. Brief mit U. Stuttgart, 15. III. 1959.
2 SS. 8vo. An einen Herrn Thoens: "[...] Zu dem Pasternakabend: Ich gehe ja vielleicht manchem im Kreis auf die Nerven, weil ich immer sage, was mir auf dem Herzen liegt - manchmal hat es auch einen Vorteil - 'selten ein Schaden, wo nicht ein Nutzen dabei ist', sagte Karl Valentin -: wenigstens weiß man, daß [das,] was ich sage, ernst gemeint ist - und nach dieser langen Einleitung möchte ich Ihnen sagen: "Der Abend war einer der besten Kreisabende und ich danke Ihnen herzlich! [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.
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Ingres, Jean-Auguste-Dominique, French painter (1780-1867).
Autograph letter signed. Paris, 27. V. 1841.
8vo. Single leaf inscribed on one page. Matted and framed. To an unnamed recipient, regarding his friend and student, the painter Jean-Hippolyte Flandrin (1809-64) regarding a lithographic rendering of Ingres painting of the martyrdom of Saint Symphorien.
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Lichtenfels, Eduard von, Maler (1833-1913).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 2. V. 1872.
1 S. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich bitte Sie dringend im Kreise Ihrer Bekannten dafür zu wirken, dass unsere Freunde am Samstag d. hierher erscheinen [...]".
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Man Ray, i. e. Michael Rudnitzky, American artist (1890-1976).
Autograph letter signed. Paris, 20. V. 1960.
4to. 1 page. In French. To an unnamed addressee: "I thank you for having sent me the address of M. Pinckaers and I am thinking of taking steps to get back the model for a folding armchair, if possible! This object is a unique piece or rather a construction that Pinckaers wanted to fabricate in series (quantity), but modifications were necessary if it was to become commercial. He did nothing more as far as I know [...]" (transl.).
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Meissonier, Ernest, Maler (1815-1891).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 24. III. 1887.
2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. An einen "cher ami" über das Suchen von "Dingen", was Meissonier sehr ermüdet und beunruhigt, da er diese nicht finden kann. Also hat Meissonier sich dazu entschlossen die "Maschine" einige Tage nicht anzusehen, indem er sie in sein anderes Atelier stellt und den Schlüssel zum Atelier seinem Sohn gibt, um nicht in Versuchung zu kommen. Meissoniers Sohn soll ihm den Schlüssel erst am Sonntag zurückgeben, wenn er nach Poissy fahren wird. Meissonier erkärt auch, daß Frau Cohn und ihr Ehemann zustimmen, den angekündigten Besuch einige Tage zu verschieben, worüber Messionier froh ist, da das "Ding" - obwohl noch weit von seiner Fertigstellung entfernt - dann doch schon in einem besseren Zustand wäre. Am Ende des Briefes lädt Meissonier den Empfänger des Briefes ein, ruhig schon einen oder zwei Tage früher zu kommen und so lange zu bleiben, wie es diesem gefällt: "j'étais tellement fatigué en cherchant des choses que je ne pouvais trouver que je commençais à m'impatienter; j'ai pris le parti de ne pas regarder cette machine pendant [trois?] jours, je l'ai mise dans mon autre atelier, et n'étant pas sur de moi, j'en ai donné la clef à mon fils qui ne me la rendra que Dimanche, quand j'irai à Poissy. Madame Cohn et son mari, consentiraient-ils à retarder leur visite de quelques jours, jusqu'à l'autre vendredi, par exemple? J'en serais bien content parce que la chose, quoique loin bien loin encore de sa fin sera le meilleur état et entonné d'une [espèce de bordure?]. Si vendredi c'était trop tard, venez mercredi ou jeudi et surtout ne craignez pas de rester tant qu'il vous plaira [...]".
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Miethke, Jessica, (geb. O'Leeson, D. n. b.).
Eigenh. Brief mit U. und eh. Bildpostkarte mit U. Wien, 1924 und 1947.
Zusammen (1½+1 =) 2½ SS. auf 3 Bll. (Qu.-)8vo. Die Karte mit eh. Adresse; der Brief mit eh. adr. Kuvert. An den Kunsthistoriker und Schriftsteller Franz Ottmann (1875-1962) vom Verein der Museumsfreunde betr. einer Überlassung von Bartolomeo Vivarinis Gemälde "Madonna mit Kind" zu Ausstellungszwecken (Br. v. 14. III. 1924) und mit dem Ausdruck Ihres Bedauern, ihn wegen ihrer bevorstehenden Abreise nicht aufnehmen zu können (Bildpostkarte v. [28. V. 1947]). - Jessica Miethke war in erster Ehe mit dem Maler Otto Maria Miethke (1881-1922) verheiratet, dem einzigen Sohn von Hugo Othmar Miethke, dem Mitbegründer der Galerie Miethke.
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Münter, Gabriele, Malerin (1877-1962).
Eigenh. Brief mit U. ("G. Münter"). Murnau, 3. VI. 1950.
1 S. Qu.-8vo. An Hans Trojanski, Leiter der Galerie Kunstkabinett Trojanski in Düsseldorf, dem Sie "den Empfang Ihrer Sendung vom 19. V." bestätigt. - Im linken Rand gelocht (keine Textberührung).
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Rodin, Auguste, French sculptor (1840-1917).
Autograph letter signed. N. p. o. d.
Small 8vo. 2 pp. on bifolium. Matted and framed. To an unidentified female recipient, regarding the arrangement of a meeting, a visit to London, and a "Mademoiselle Camille" who may be Camille Claude.
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Scherer, Eva von, Emailmeisterin und Exlibriskünstlerin (1909-1969).
2 Billetts mit eigenh. Grüßen und U. sowie eine Visitenkarte mit eh. Gruß und U. Wohl Wien, 1962 und 1963.
Zusammen 5 Bll. (Qu.-)(kl.-)8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit Grüßen zu Weihnachten (1962 und 1963) und "als Andenken an meinen Vater". - Beiliegend eine gedr. Parte sowie eine gedr. Dankeskarte von Scherers hinterbliebenen drei Schwestern.
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Windhager, Franz, Maler (1879-1959).
Eigenh. Postkarte mit U. [Wien], 12. III. 1915.
1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse. An den Kunsthistoriker und Schriftsteller Franz Ottmann (1875-1962): "Ich glaube wohl, dass Du mich nicht treffen kannst, da ich schon seit 15. Februar eingerückt bin. Auch mein Schwager Carry [...]". - 1903 im Wiener Hagenbund debütierend, wurde der aus Wien stammende Künstler 1909 als Mitglied des Künstlerhauses aufgenommen und schuf in den kommenden Jahren zahlreiche Aktdarstellungen, Atelierszenen, Portraits (u. a. von Peter Rosegger und dem Burgschauspieler Franz Höbling) und Buchillustrationen. - Der Wiener Kunsthistoriker Franz Ottmann war von 1914-44 als Kunstreferent der Zeitschrift "Die Kunst" sowie seit 1922 als Schriftführer des Vereins der Museumsfreunde in Wien tätig. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen zählen "Albrecht Dürers Welt und Werk" (1928) und "Die Malerei und Plastik des Barocks und Rokokos" (1931). - Zu Windhager vgl. Thieme/Becker XXXVI, 51. - Beiliegend ein Feldpostbrief eines Karl (?) an Ottmann.
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Anders, Edgar, Vizekonsul von Erzurum (D. n. b.).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 21. II. 1919.
1 S. 4to. An einen Hrn. Fischer: "Vielen herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 22. Dezember 1918 und vom 18. d. M. Ich habe mir heute erlaubt, Ihnen Einhundert Mark zu überweisen, die leider damals bei dem Armenier hängen geblieben sind[,] und möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit nochmals danken, daß Sie damals so freundlich für mich sorgen wollten. - Hoffentlich erholt sich Ihre Gattin bald, wenn Sie nach St. Moritz schreiben, bitte ich, meine besten Empfehlungen zu bestellen [...]". - Edgar Anders war von September 1913 bis Ende Juli 1914 deutscher Konsul in Erzurum. - Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des Auswärtigen Amts.
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Angeli, Anna, Johann und Joseph, fl. um 1840.
Teilnachlass. Wien u. a. O., 1820er-1840er Jahre.
Sammlung von Briefen, Schuldokumenten u. a. Unterlagen. Beilagen. Zur Familie des bürgerl. Leinwandhändlers Anton von Angeli (gest. 1813), den Kindern Anna (Annette, Netti) und Johann (Baptist) Angeli sowie seinem jüngeren Bruder Joseph vgl. Neues Jb. der Herald.-Genealog. Ges. Adler, 1906, S. 166, Nr. 218.
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[Arabic epistolography].
A collection of more than 170 autograph Arabic letters. Algiers & Algeria, ca. 1770-1860, the bulk dated 1830-1850.
Small folio (ca 24 x 30 cm). Ca. 170 letters in Algerian Arabic, pasted to 100 numbered leaves. Contemporary papered boards (severely rubbed and bumped) with remnants of a green calfskin spine. A vast ensemble of handwritten letters in Arabic, assembled by the Franco-Algerian typesetter A. Duchâteau who used the collection both to perfect his command of practical Arabic in various local dialects and as a typographical style guide. Most of the letters were written by local dignitaries, including Beys, Kaïds, Sheikhs, provincial leaders and village chiefs. To obtain them, Duchâteau must have drawn upon various sources such as his own relations and other Algerian families, the French community, and the military. About a third of the letters include Duchâteau's French translations or at least notes about their origin, giving dates or details of their content or identifying the recipient. - Duchâteau worked as typesetter for the Algiers-based "Bastide" printing house in the early 1850s. Specializing in Arabic typography, he was especially close to Louis-Jacques Bresnier (1814-69), the first professor of Arabic in Algiers. It was Duchâteau who attended to the printing of the Arabic parts of Bresnier's chrestomathies and language guides, and it is apparent that the album also served as documentation for the professor's own publications, such as his "Chrestomathie arabe: lettres, actes, et pièces diverses" (1857). In the preface to his "Cours pratique et théorique de langue arabe", published by Bastide in 1855, Bresnier explains that his work could only be realized thanks to the talent of Duchâteau: "Two modest and excellent artists, Messrs. Ch. Portmann, lithographer, and A. Duchateau, an Arabic typesetter, understood and supported the author's work with remarkable intelligence and skill." - Some of these letters are of great historical interest, enabling us to trace in them the frequently poorly-documented history of Algeria between the late 18th and mid 19th century. The ensemble includes, inter alia, a letter from the Bey of Constantine, Hussein Bey (1807); letters addressed to Napoleon III, who is referred to as "Sultan" and "Lord Prefet"; a letter from a brotherhood leader asking permission to bring a number of faithful into his Zaouira; a document regarding the prisoners of Constantine; a letter from Mufti Hanefi of Constantine requesting the replacement of the hezzab of the mosque; letters from the interpreter Ismael Ben El Had Mohammed Amin El Sekkat, from Kaïd Belkaum Ben Minia, from Messrs. El Hadj Merouan & El Hadj ben Fouka, from Sid Said EI Hadj, a regional chief (1817), several letters to and from physicians, letters related to invitations, festivities and gatherings, requests to the authorities for intervention, commercial letters, and letters of thanks. A single letter in Hebrew is also included. Inserted at the beginning are 6 lithographed leaves of letter specimens as used by Bresnier in his courses, annotated by hand (likely that of Bresnier himself) with extensive remarks in French and Arabic on the vocabulary and phrasing. - An important source for the history of French Algeria and the history of Arabic typography in the mid-19th century.
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Arese, Bartolomeo, Mailänder Staatsmann (1590-1674).
Brief mit eigenh. U. Mailand, 1. XII. 1641.
1 S. auf Doppelblatt. Folio. In italienischer Sprache an einen ungenannten Adressaten: "Controllane per me magg.re capitare non posava, quanto la vista dell'umanis.mo di V. S. de 3 Ottobre, colla quale la ti compiacque ex onorare la servirò che le devo et avvisarmi il tuo buon stato. Di quanto hó goduto in estremo, e tanto più coll'aggionta delle notizie qui capitate della sua persona, cosi beni averta nella coste, e scimata dal S. Co. Ruca. Ma V. S. I. è nata per tutt'i Cieli, et in ogni luogo il tuo valore campeggio colle tolire sue risplendenze qui buttanio io desidero di vederla quanto p.o, ove il bisognò pult.co la richiede, e la Derogane mia privata franca di ser.la, e dandole, e dandole nonequé honoré fattomi con do. Sua le fatico riverenza [...]". - Mit hs. Vermerk verso, Spuren alter Faltung, leicht knittrig, tinten- und braunfleckig.
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Arndts, Carl Ludwig, Ritter von Arnesberg, Jurist und Politiker (1803-1878).
2 eigenh. Briefe mit U. München, 1829 und 1840.
Zusammen (1+2 =) 3 SS. auf 3 Bll. Gr.-4to. Jeweils mit eh. Adresse (Faltbriefe). An den Juristen Hieronymus von Bayer zur Übersendung einer "Prozeßschrift" (13. X. 1829) bzw. eines Pakets "im Auftrage des Herrn Professor Müller [...] mit dem Bemerken, daß derselbe mir ein Exemplar des Buches direct zugestellt hat, also die einliegenden für die ältern Herrn Collegen ausschließlich bestimmt sein werden [...]" (22. VII. 1840). - Jeweils mit kleinen Randausrissen und -läsuren.
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Auersperg, Johannes Fst. Weickhard von, österreichischer Minister (1615-1677).
Brief mit eigenh. U. Wien, 24. II. 1655.
2½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. Folio. Mit eh. Adresse (Faltbrief) und papiergedecktem Siegel. In einem Antwort- und Dankschreiben an die "Herren N. Einer löbl. Landtschafft des Ertzhertzogthumbs Österreich ob der Ennss Verordneten" in "Lintz": "Wir haben Euer hochwl: undt der herrn an unß des 20. February abgelaßenes schreiben zurecht erhalten; Undt wessen gegen unß dieselbe sich in Unserer den herrn vorgetragenen angelegenheit zuerkhlären belieben wollen, daß mehrer dorauß ersehe. Wie nun umb solche gewehrige willfährigkheit, undt noch weiters erbieten wir unß gegen Eurer hochwol: undt die herren hiermit freundtlich undt alles fleises bedanckhen thuen, auch dieses alles unß nur aus derselben aigentwilligen höfflichkheit undt gueter mainung beschehen zusein wohlerkhennen. Also lassen wir es bey derselbhen abgethanen erkhlärung allerdings gantz gern bewenden, werden auch solches unß hierunter widerfahrenen wohlgefallen gegen Eurer hochwl: Undt die herren in aller angenembe werg nach bester möglichkeit dankhbarlich zuverschulden jeder zeit unvergessen sein, undt wir verbleiben denselben zu aller gefalligen dienst: Undt freundschaftserweisung stets bereithwillig [...]". - Johannes Fst. Weickhard von Auersperg war erster Fürst von Auersperg, Reichsfürst von Tengen und Herzog von Münsterberg. - Gefaltet. Eh. Notiz und Datumsvermerk auf der umgeschlagenen Briefseite: "Bey d. Canzley aufzubehalten. Daß E: Ambt aber soll auf die bezahlung gedacht sein. 4. Marty 1655" mit mehrere eh. Unterschriften ["Starhemberg"], Paraphen. Spuren alter Faltung. Winzige Papierdurchbrüche besonders an den Faltlinien. Insgesamt zwölf kleine parallele Schnitte von druchgezogenem Pergamentstreifen. Wachsreste. Papier mit Wasserzeichen.
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Bacquehem, Oliver Marquis von, Staatsmann (1847-1917).
Ausschnitt mit eigenh. U. O. O. u. D.
1 S. Qu.-8vo. (140 x 103 mm). Bacquehem war ab 1886 Handelsminister unter Graf Taafe und ab 1893 Innenminister unter Fürst Windisch-Grätz. Danach interem. Statthalter in der Steiermark ab 1895. - Spuren alter Faltung. Verso mittig mit Papierstreifen restauriert.
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Bacquehem, Oliver Marquis von, Staatsmann (1847-1917).
Brief mit eigenh. U. Wien, 9. V. 1895.
4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten "Hochwohlgeboren" über das in drei Jahren bevorstehende fünfzigste Thronjubiläum Seiner Majestät und wie die anstehenden Stiftungen und Widmungen steuer- und abgabenrechtlich zu behandeln wären: "[...] der Herr Finanzminister im April d. J. anlässlich eines Falles seine Abhilfe kundgegeben hat, einer Regierungsvorlage betreffend die Befreiung von, aus Anlass des 50ten Regierungsjahres Seiner Majestät angeordneten Stiftungen und Widmungen von den Stempel- und unmittelbaren Gebühren einzubringen, daß er jedoch die Einleitung dieser legislatorischen Action derzeit, - mehr als 3 Jahre vor dem Jubiläum, - noch für verfrüht hält. Um aber den Fällen Rechnung zu tragen, in welchen derartige Stiftungen, bei denen die Vollwerdung der zu stiftenden Anstalten einen längeren Zeitraum erfordert, zur Sicherung der Aktivierung im Jubiläumsjahr schon in nächster Zeit errichtet werden sollen, oder bereits zur Errichtung gelangt sind, hat der H. Finanzminister unterm 11./4 l.J. an alle Finanz. Landsbehörden einen Erlass wegen vorläufiger Sistirung der Bemessung, bezw. Einbringung der Gebühren von der Errichtung der fraglichen Stiftungen gerichtet [...]". - Bacquehem war ab 1886 Handelsminister unter Graf Taafe und ab 1893 Innenminister unter Fürst Windisch-Grätz. Danach interem. Statthalter in der Steiermark ab Juni 1895. - Auf lithograph. vorgedr. Briefpapier mit dem Emblem des doppelköpfigen Adlers "Der Minister des Innern". Spuren alter Faltung. Empfangsnotiz verso, obere rechte Ecke.
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Bacquehem, Oliver Marquis von, Staatsmann (1847-1917).
Brief mit eigenh. U. Wien, 23. V. 1894.
2½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Empfänger: "Ich werde mich sehr freuen Euer Hochwohlgeboren zu Diensten zu stehen, bin aber die nächsten Tage durch mehrere Ausschusssitzungen und die Erhebungen über die Strikes in den Kohlenrevieren völlig in Anspruch genommen. Ich würde daher bitten, sich vielleicht noch einige Tage bis nach Abschluss der Debatte über diese Angelegenheit gedulden zu wollen, und werde dann nicht ermangeln, Tag und Stunde bekanntzugeben, wo ich Euer Hochwohlgeboren zur Verfügung stehen kann [...]". - Bacquehem war ab 1886 Handelsminister unter Graf Taafe und ab 1893 Innenminister unter Fürst Windisch-Grätz. - Auf lithograph. vorgedr. Briefpapier mit dem Emblem des doppeköpfigen Adlers "Der Minister des Innern". Spuren alter Faltung. Minimale Tintenwischer. Empfangs notiz verso.
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Bacquehem, Oliver Marquis von, Staatsmann (1847-1917).
Eigenh. Mitteilung mit U. O. O. u. D.
1 S. 8vo. Notiz ohne Adressat: "Ich kann nichts dafür, dass ich mich entfernen muß; habe um 10 Uhr Commisionssitzung, um II Uhr Steuersitzung im Herrenhause [...] und um 2 Uhr Conferenz!". - Bacquehem war ab 1886 Handelsminister unter Graf Taafe und ab 1893 Innenminister unter Fürst Windisch-Grätz. Danach interem. Statthalter in der Steiermark ab 1895. - Spuren alter Falten. Einrisse an den Faltlinien. Papier mit Wasserzeichen.
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Baernreither, Joseph Maria, österreichischer Politiker (1845-1925).
Eigenh. Brief mit U. ["Lünz, Lubenz, Böhmen"], 27. IX. 1891.
2½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten "Doctor": "Vor ein paar Jahren haben wir einmal ein Hopfengespräch gehabt u. über meine Erzählung, dass ich auf meinem Guth welchen producire, meinten Sie dass sie ihn vielleicht einmal ansehen lassen würden. Dieses Jahr haben wir eine abnorm gute Erndte, bes. die Qualität nach u. ich hab mir deswegen erlaubt eine Probe an Sie zu schicken. Unser Hopfen ist Kreishopfen, aber wir liegen im Goldbachthal, 1/4 Stunde von einem Ort, der in den Bezirk gehört. Ich bitte diesen Brief nicht zu beantworten, sondern mir falls Sie reflectiren oder weiter nachfragen wollen, Ihrer Brauhausverwaltung den Auftrag zu geben, sich an die Domänenverwaltung Lust, Post Lubenz in Böhmen zu wenden. Auf diese Weise ist dieser Brief auch keine allzugrosse Behelligung für Sie [...]". - Baernreither wurde 1878 in den Böhmischen Landtag gewählt als Vertreter des Großgrundbesitzes, 1885 kam er in den Reichsrat. - Spuren alter Faltung. Briefpapier mit Wasserzeichen.
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Bamberger, Ludwig, Bankier und Politiker (1823-1899).
Brief mit eigenh. U. Berlin "W., Margarethenstr. 18", 8. IV. 1879.
1 S. Gr.-8vo. An namentlich nicht genannte Herren des Verlags von Heinrich Hübner: "Ich möchte gerne die in Ihrem Verlag erschienene Schrift 'der Ministerwechsel oder die Goldwäscher zu Grenzdorf' in der Freihandels-Korrespondenz anzeigen lassen. Wollen Sie mir nicht zu diesem Zweck einiges Nähere über die Entstehung der Schrift mittheilen oder mich mit dem Verfasser in Verbindung setzen [...]". - Die Schrift "Der Ministerwechsel oder die Goldwäscher zu Grenzdorf" stammt von Heinrich Hübner und wurde 1851 in dessen Verlag in Leipzig veröffentlicht. Ludwig Bamberger stammte aus einer jüdischen Bankiersfamilie und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Liberalismus zur Zeit der Reichsgründung. 1870 gehörte er zu den Gründern der Deutschen Bank AG. Anfang der 1870er Jahre war Bamberger einer der wichtigsten Finanzpolitiker. Bamberger war ebenfalls an der Gründung der Reichsbank beteiligt und gilt als Vater der Münzreform sowie der deutschen Mark. - Spuren alter Faltung.
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Bareuther, Ernst, Gemeinderat (1838-1905).
Eigenh. Brief mit U. Goeßl, 18. VII. 1878.
2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. Kl. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund und "Collegen": "[...] deiner werthen Correspondenz vom 18. d. M. theile ich dir mit, daß ich Reschauer bereits verständigt habe, daß ich ihm erst nach meiner am 15. Aug. erfolgenden Rückkehr nach Wien die pro I. Aug. für die deutsche Zeitung an mich nach Wien adressierten Beiträge aushändigen werde können. Es ist daher nicht nötig, daß du mir deine Beisteuer hiehersendest; es genügt, wenn du mir dieselbe bis zum 15. August nach Wien überschickst. Ich wohne nicht direkt in Aussee, sondern 1 1/2 Sunden davon entfernt in einem stillen, heimlichen Winkel am Grundlsee, in Goeßl. Meine Adresse ist: Aussee poste restante. Auch dir wünsche ich recht heitere Ferien u. die verdiente Ruhe nach so vielen stürmischen Tagen, wie wir sie in letzer Zeit im Parlamente zur Genüge erlebt [...]". - Bareuther war Mitbegründer des deutschen Vereins für Böhmen, Mitglied des Presbyteriums der Wiener evangelischen Gemeinde, ab 1873 Mitglied des österreichischen Reichsrates und Abgeordneter des Wiener Gemeinderats (1882-1885). - Spuren alter Faltung. Alte Faltkante verso gebräunt.
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Baumgartner, Andreas Frh. von, Physiker und Staatsmann (1793-1865).
Eigenh. Brief mit U. Reichenau [an der Rax], 6. IX. 1854.
1 S. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-8vo. An Schrötter: "Sn k. k. Majestät haben genehmigt, daß sich die deutschen Naturforscher im nächsten Jahr in Wien versammeln dürften [...] ich habe dich zum Gastbitter in Antrag gebracht [...]". - Das Schreiben betrifft die 32. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärtzte in Wien. - Baumgartner wurde 1826 und 1829 Dekan der philosophischen Fakultät in Wien und 1849 Rektor. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war Baumgartner von 1851 bis 1855 Handels- und Finanzminister. 1854 wurde Baumgartner zum Freiherrn ernannt. - Spuren alter Faltung.
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Beer, Adolf, Schriftsteller, Historiker und Politiker (1831-1902).
Eigenh. Brief mit U. Altmünster, 13. VII. 1879.
4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund über eine Missverständis mit "Ruß" aufgrund einer Briefzustellung, die zu einer Verwechslung führte: "[...] Freund Ruß nahm mein Telegramm aus Liezen [...] als Anwort auf seinen Brief, den er am 7 August absandte, mir nachgesandt wurde, mich dort nicht mehr traf und erst Montag Früh um 11 in meine Hände kam. Dieses meine Combination. In dem Briefe vermisst Ruß die Ermächtigung zum Erlaß der Einladung [...] daß hiemit im Einverständniß mit der vom ihm geplanten Zusammenkunft am 31 gemeint sei. Sonntag Nachmittag unmittelbar nach meiner Rückkehr schrieb ich ausführlich über: Ergebniß der Liezen Besprechung. Montag früh erhalte ich den Brief von Ruß vom 7, telegraphier sofort, daß ich jede andere Verhandlung als die von uns in Liezen in Aussicht genommene u. vereinbarte für ungrademäßig halte, schrieb nachmittags nochmals sehr ausführlich, da ich weiß nicht wie der Gedanke in mir plötzlich aufdimmerte, daß Ruß meine Nachricht aus L. eine andere Auslegung geben könnte. Ich muß nämlich bermerken, daß Brunke es übersehen meinen Namen unter die Depesche zu setzen. Dienstag Früh erhalte ich die gedruckte Einladung. Telegraphier sogleich, um Auskünfte bittend [...] Dieses der Sachverhalt so kurz und bündig als wichtig. Ich sehe dem Schreiben von Ruß mit Spannung entgegen. Lieber entnehme ich aus der Erregungen der beiden letzten Tage, daß ich für das öffentliche Leben nicht tauge, ich bin und war so gewaltig affizirt, daß ich sogar sagen kann ich habe selten solch eine unangenehme Stunde erlebt [...]". - Beer war von 1873 bis 1896 Reichsratsabgeordneter. - Spuren alter Faltung. Minimal fleckig verso.
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Beer, Adolf, Schriftsteller, Historiker und Politiker (1831-1902).
Eigenh. Brief mit U. O. O., 4. I. 1875.
1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. An einen namentlich nicht genannten Herrn "College[n]": "In Folge meiner mehrtägigen Abwesenheit erhielt ich Ihre Zeilen erst gestern Abends bei meiner Rückkehr. Ich bin mit meinem Opus fertig u. würde sie bitten mich, wenn es Ihnen möglich ist, morgen Abend um fünf Uhr zu einer kurzen Besprechung zu erwarten [...]". - Beer war von 1873 bis 1896 Reichsratsabgeordneter. - Spuren alter Faltung. Durchgehend geringe Abklatschspuren. Sendungsvermerk verso.
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Behr, Johann Heinrich August, sächsischer Politiker (1793-1871).
Eigenh. Brief mit U. Dr.[esden], 11. IV. 1836.
2 SS. auf gefalt. Doppelbaltt. Gr.-4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Die Anlagen mit innigem Danke remittirn werde bemerke herzlich ich sogleich daß ich mich selbst entschlossen, nach Meissen zu reisen. Wir können uns nämlich nicht entschließen eins oder mehrere der Kinder auf die Dauer horthin zu geben, ohne daß meine Frau mitginge. Daß erfordert uns mancherlei Rücksprachen für welche meine Frau meine Concurrenz wünscht. Ich kann aber nur Sonntags, u. auch da selten. Sobald ich aber kann soll es fortgehen [...]". - Behr wurde 1833 wurde königlich sächsischen Hofrat und Amtmann von Dresden. - Gefaltet. Eine Kante angestaubt verso, obere Ecke geknickt. Teilweise leicht gebräunt.
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Benedetti, Vincent Graf von, French diplomat (1817-1900).
Autograph letter signed. Berlin, 9. III. 1868.
2 pp. on bifolium. 8vo. To an unnamed friend, announcing the supposedly itinerary of Prince Napoleon. He should be leaving Berlin on Friday and planing to take a route over Dresde, where he will not stay very long but instead visit the King. The Prince's aide-de-camp will instruct the addressee directly to book an adequate hotel apartement, as soon as there will be a definite resolution: "Le Prince Napoleon quittera vraisemblablement Berlin dans la journée de Vendredi et il semble decidé à passer par Dresde, mais le proposant uniquement d'y voir le mutée il compte ne d'y arreter qu'un jour. Et desire cepentant rendre visite au Roi; seulement il ne pourra accepter aucune invitation et il faudra vous arranger de facon à ce qu'il ne lui en faste pot. Dont ce que Je vous dis de son itineraire n'est encore, au surplus, qu'à l'état de projet; dès que le Prince aura pris une resolution definitive, son premier Aide de camp vous en instruira directement en vous demandant de lui retenir un appartement dans un hotel convenable. [...]". - From 1864 on until 1870 Benedetti was ambassador in Berlin. He tried without success to convince Bismarcks to sell realms along the Rhine and to win him over for the annexion of Luxemburgs and Belgium. - Blind stamped monogrammed stationery. Traces of old folding.
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Bennigsen, Rudolf von, Parlamentarier (1824-1902).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 6. VI. 1872.
1½ SS. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Wie ich höre hat Herr Strube auf [...] Candidatur in dem dortigen Reichswahlbezirk verzichet. Nach Rücksprache mit v. Hennig [...] erlaube ich mir nunmehr den Herrn Jenz, Mitglied unsrer Parthei im Abgeordnetenhause zu empfehlen. Herr Jenz ist seit gestern Abend hier, zur Annahme bereit, auch geneigt auf Verlangen nach [Cobrg] zu reisen. Jenz ist ein zuverlässiges Mitglied unsrer Parthei durch seinen langjährigen Wohnsitz in Cöln auch mit den kirchlichen Verhältnissen genau bekannt und in dieser Frage ganz entschieden. Sie würden mich verbinden bester Freund, wenn Sie mir bis Montag Früh - am Montag Nachmittag wird das Abgeordentenhaus vertagt - Antwort geben, ob für Jenz Aussicht bei Ihnen vorhanden ist [...]". Empfängernotiz beim Datum: "sch. 7/6.72. [...] beantw. 8/6.72., auf Max Weber hingewiesen". - Bennigsen unterstützte die Politik Bismarcks. Er übernahm bald nach Eintritt in den Reichstag 1871 die Leitung der Fraktion. Bennigsen war bedeutender Mitgestalter beim Ausbau des Reiches in den 1870ern. - Spuren alter Faltung.
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Bennigsen, Rudolf von, Parlamentarier (1824-1902).
Eigenh. Notiz mit U. Hannover, 27. IV. 1892.
3 Zeilen auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Mit dem eh. heraldischen Wahlspruch Bennigsens "Durant virtute parata". - Bennigsen war Oberpräsident von 1888 bis 1897 der Provinz Hannover. - Die Ecken mit Spuren alter Montage. Spuren alter Faltung.
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Bentzel-Sternau, Christian Ernst Graf von, deutscher Beamter und Schriftsteller (1767-1849).
Eigenh. Brief mit U. Mariahalden bei Erlenbach ("noch auf dem Sofa"), 30. XI. 1818.
1 S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Euer Wolgebohrn / Habe ich in Anlage N. 27 bis 38 der Minerve Française und den 8 und 9ten Band des Censeur européen zu übersenden die Ehre. Von lezterem stehn alle frühen Bände zu Befehl; von ersterer habe ich den 1ten u. 2ten Bd. noch nicht erhalten, da ich erst mit Anfang des 3ten eintrat. - Genehmigen Sie mit dem erneuerten Ausdruck des lebhaften Dankes für Dero gütigen Besuch die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, mit welcher ich zu beharren die Ehre habe [...]". - Bentzel-Sternau wurde 1812 Staats- und Finanzminister des Großherzogthums Frankfurt. Nach Auflösung des Großherzogthums 1813 zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte abwechselnd auf den Landsitzen Emrichshofen bei Aschaffenburg und Mariahalden am Zürcher See. - Spuren alter Faltung. Wasserzeichen "Huber in Basel".
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Berger, Johann Nepomuk, Politiker und Dichter (1816-1870).
Eigenh. Gedichtmanuskript mit U. O. O. u. D.
1 S. Folio. "Ziel und Ende. // Ich bin mit wack'rer Eil / durch's Leben hingeschritten, / Und hab' mein redlich Theil / Gelitten und gestritten. // Da geb's nicht Ruh noch Rast, / Und nirgend still Behagen, / Es gelt, die schwere Last / Nur weiter stets zu tragen. // Oft frug ich wol: Warum / doch wußt' man's nicht zu deuten; / Ich trug dann wieder stumm / gleich andren armen Leuten. // Und ward's mir doch zu viel / Und sanken müd' die Hände, / Und forscht' ich nach dem Ziel, / So wies man nach dem Ende. // Nun ist mir klar das Ziel: / das Ziel - das ist das Ende, / das Ende - ist das Ziel, / Wie man's auch dreh' und wende. [...]". - Berger stammt aus Mähren, studierte in Wien die Rechte, war ab 1844 Assistent an der k.k. Theresianischen Ritterakademie, und betätigte sich schriftstellerisch. Ab 1848 wandte er sich der Politik zu. - Gefaltet. Oberer und unterer Rand etwas lädiert. Spuren alter Faltung.
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Bernis, François Joachim de Pierres de archevêque d'Albi, French statesman and cardinal (1715-1794).
Autograph letter signed. Albano ["le village étape d'albano"], no date.
1 p. on bifolium. 4to. Informing an unnamed Eminence about the promotion of the representative responsable for Portugal and about its urgent organistation. For further discussion, Bernis invites the Eminence for dinner the next day: "J'ay l'honneur de donner avis à votre - eminence que le chargé des affaires de Portugal, qui sert de chez moy, a ordre de faire part à sa Saintété du consentement plein et entier que sa [...] très fidele donne bien volontiers à sa promotion dont l'archêveque [...] et d'en sollicites la prompte execution, en consequence, ledit chargé d'affaires [...] demain un billet au card. secretaire [...] à moy contenant la substance des ordre qu'il a reçue. Votre Eminence devrait bien m'honorer de sa presence demain à dîner [...]". - Bernis was ambassador in Venice (1752-1755), secretary of state (1757), state secretary (1757-1758), special emissary for the Holy See (1774-1794). - Paper with watermark. Traces of old folding.
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Bernstorff, Christian Günther Graf, dänischer und preußischer Staatsmann (1769-1835).
Brief mit eigenh. U. Berlin, 15. VIII. 1831.
1 S. Folio. Mit eh. Adresse. An "des Directors der Königlichen Kunstkammer, Herrn Hauptmann von Ledebur hochwohlgeboren. Hier.": "Auf Er. Hochwohlgeboren Schreiben vom 27ten v. M. haben wir das Königliche Geheime Staats- und Kabinets-Archiv gern angewiesen, Ihnen die bezeichneten aus der Kindlingerschen Manuscripten Sammlung hier zurückgebliebenen drei Codices im Local des Archivs zur Benützung vorzulegen. Wir überlassen Ewr: Hochwohlgeboren nunmehr, sich im Archiv an einen der Vormittage der sechs Wochentage gefälligst einzufinden [...]". Es zeichnen: "Ministerium des Königlichen Hauses Zu Abwesenheit und im Auftrage Sr. Durchlaucht. [...] Baumer" und "Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Bernstorff". - Bernstorff trat 1818 in preußische Dienste und wurde bald darauf mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten betraut. - Spuren alter Faltung. Sehr gut erhalten.
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Bethmann-Hollweg, Moritz August, Jurist und preußischer Staatsmann (1795-1877).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 23. II. 1860.
1 S. Kl.-4to. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Auf Ihre vertrauensvollen Zeilen ohne Datum, die ich nicht zu den Akten geben mag, sage ich Ihnen im Drang der Geschäfte [...], daß die Befördung Ihres Sohnes Josefus [...] Baltzer weder an mir noch [...], sondern ordnungsgemäß von dem Confitorium abhängt [...]". - Von 1858 bis 1862 arbeitet Bethmann-Hollweg unter Prinz Wilhelm als preußischer Minister für Bildung, Kultur und Medizin. - Spuren alter Faltung.
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Beust, Friedrich Graf von, Staatsmann (1809-1886).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 20. III. 1875.
2 SS. Gr.-8vo. "Ew. Hochwohlgeboren bitte ich um Vergebung, Ihnen mit der beifolgenden Zusendung für meinen Bruder lästig zu fallen, es geschieht aber auf seinen ausdrücklichen Wunsch [...]". - Linke obere Ecke angestaubt.
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Bielohlawek, Hermann, österreichischer Politiker (1861-1918).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 9. II. 1912.
1 S. 4to. An einen namentlich nicht genannten Herrn "Direktor": "Durch die dauernde Landtags-Session persönlich verhindert bitte ich Euer Hochwohlgeboren mir Ihr gütiges Wohlwollen für meinen Sohn Hermann, der die 6 Monate schwer gebühst hat: Genehmigen Sie hochverehrter Herr Direktor den Ausdruck meine besondere Hochachtung mit der ich die Ehre habe zu zeichnen [...]." - 1905-18 war Bielohlawek Leiter der Landeshumanitätsanstalten im niederösterreichischen Landesausschuss. Als christlichsozialer Politiker war er 1900 bis 1918 Mitglied des Wiener Gemeinderates, 1901 bis 1905 Stadtrat, 1907 bis 1911 Mitglied des Abgeordnetenhauses des Reichsrates. Bielohlawek arbeitete an den "Wiener kaufmännischen Blättern" und der "Österreichischen Volkspresse" mit und leitete diese ab 1899. - Auf Briefpaper mit gedruckt. und geprägt. Briefkopf mit Wappen und zwei Zeilen "Landesausschuss Hermann Bielohlawek" und Papier mit Wasserzeichen.
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Bienert, Richard Frh. von, österreichischer Staatsmann (1863-1918).
Eigenh. Visitenkarte. O. O. u. D.
3 Zeilen. Visitkartenformat. Auf vorgedr. lithogr. Visitkarte "Ministerpräsident Freiherr von Bienerth: "bittet seinen herzlichen Danke entgegezunehmen." - Bienert tratt 1884 als promovierter Doktor der Rechte in den Dienst der steiermarkischen Statthalterei, 1905 wurde Bienert Sektionschef und Leiter des Unterrichtsministeriums, 1906 Minister des Inneren. - Lithogr. Visitkarte. Leicht gebräunt.
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Bienert, Richard Frh. von, österreichischer Staatsmann (1863-1918).
Kabinettphotographie mit eigenh. U. Wien, o. D.
8vo. (145 x 103 mm) auf etwas größerem Untersatzkarton. Brustbild in Dreiviertelprofil nach links. - Aus dem Atelier Berthold Bing, Wien, "[...] Die Platte bleibt für Nachbestellungen aufbewahrt" (verso). - Bienert trat 1884 als promovierter Doktor der Rechte in den Dienst der steiermarkischen Statthalterei, 1905 wurde Bienert Sektionschef und Leiter des Unterrichtsministeriums, 1906 Minister des Inneren. - Dunkelgrau getönter Untersatzkarton beidseitig bedruckt, am unteren Rand mit Textverlust beschnitten.
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Bignon, Louis Pierre Edouard baron, French diplomat and historian (1771-1841).
Autograph letter signed. Paris, 15. III. 1834.
1 p. Gr.-8vo. Asking the unnamed adressee whether he still plans to be nominated for the tribunals at the court's jurisdiction, as M. Moine has told Bignon, because M. Moine has so far not received an official nomination. Bignon informs the adressee that there has to be a presentation of three candidats to the minister for the justice of peace: "Le jour même j'ai recu votre lettre, je venais d'avoir la visite de M. Moine qui m'avait parlé de vous le premier et m'avait assumé qu'il avait à coeur votre nomination, mais qu'il n'y avait en aucune - nommément dans les tribunaux de ressort de la cour. Si j'avais auparavant comme votre désir, Monsieur, je l'en aurais entretien, car vous savez que, pour la justice de paix, il faut aussi une présentation de trois candidats. Le Ministre ne nomme jamais sans cette présentation. Si vous persistez dans la même intention, ayez la bonté de me le faire savoir. Dans ce cas, j'en écrivais à M. Moine. Il m'a promis, en me quittant, toute sa bonne volonté [...]". - Traces of old folding.
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Bilinski, Leon Ritter von, polnisch-österreichischer Politiker (1846-1923).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 14. IV. 1892.
3 SS. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "In Folge Ihrer liebenswürdigen Zeilen vom 7. dM. habe ich den v. Ihnen bezeichneten früheren Zustand Ihrer Beschreibung genauest konstruhirt, habe aber allerdings auch gefunden, das derselbe nicht ganz korrekt war u. daher einen Rückschlag herbeiführte. Die von Ihnen in vorvergangenen Zeit bezogenen u. nunmehr wieder gewünschten Tekturen zu Anfahrordnungen enthalten nämlich teils solche Bestimmungen, die, wie Belastg, Bremsprozente, Masschinbedienst u. dgl. m., für Privatparteien nicht bestimmt sind, seits als [...] von Nimanden [!] außerstelle des Dienstpersonals hinausgegeben werden dürfen. In folge dessen wird dieser Teil der Tekturen nicht einmal den Anschlußbahnen mitgeteilt. Der Rest, der für die letzteren bestimmt ist, ist an sich unvereiniglich; allein ich glaube es Ihren freundlichen Gesinnungen schuldig zu sein, Ihnen offen zu sagen, daß ich es für korrekter halte, wenn sie mich auch von diesem Teile Ihres Wunsches entheben wollten. Ich bitte mich nicht mißzuverstehen u. die Versicherung entgegenzunehmen, daß ich Ihre Anregungen in Betreff von Fahrplanänder[un]gen, je überhaupt in Betreff meiner ganzen Verwaltung [...] u. dankbar prüfen möchte u. mir selbe sogar angesichts Ihrer großen Sachkenntniß, direkt erbitte. Hiezu werden Sie besagte Tekturen wol [sic!] entbehren, trotz meines Drängens auf [...] Fahrordn[un]g auch in Hinkunft wird manches zu Gunsten des Publikums nachträglich ändern müssen [...]". - Bilinski war ab 1892 Präsident der k.k. General-Direktion der Österreichischen Staatsbahnen. - Spuren alter Faltung.
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Bilinski, Leon Ritter von, polnisch-österreichischer Politiker (1846-1923).
Eigenh. Brief mit U. Wien, 1. VII. 1893.
2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten "College[n]": "Ihrer so überaus liebenswürdigen Einsendung folge leistend, habe ich meine Inspektionsreise so eingerichtet, um in Redl einige Stunden Untersuchung zu gewinnen u. so Ihnen u. Ihrer verehrten Familie meine Aufwartung zu machen. Ich beehre mich also zu melden, daß ich von Freitag, den 7. Juli, um 12.46 Mittag in Redl eintreffen u. m. dort nach einer kurzen Inspizierung der Station u. Vornehmen des Toillettenwechsels (da ich im Dienste die Uniform trage) Ihnen zu diensten stehe. Der Zug geht sodann um 5 Uhr ab. Meine Frau haben Sie freundlichst eingeladen; aber es reist mit uns auch die Nichte meiner Frau u. überdies werden H. Direktor [...] u. mein Präsidialchef, Oberinspektor Dr. von Kniaziolucki mitreisen. Ich bitte also um die Bewilligung, beide Damen Ihren verehrten Damen vorstellen zu dürfen. Sollte Ihnen der Tag der Ankunft unbequem sein, dann bitte ich um offene Antwort u. werde ich dann den Besuch auf eine andere Gelegenheit verschieben. [...]". - Auf Briefpapier mit lithographiertem Briefkopf mit Wappen (Doppeladler) und drei Zeilen "Der Präsident der k. k. General-Direction der österreichischen Staatsbahnen.", sowie einer Zeile "Wien, am [1/7] 189[3.]" für die Datumsangabe. Papier mit Wasserzeichen "Original Margaret Mill Vienna Manufacture". Spuren alter Faltung.
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Bismarck, Herbert Graf von, Staatsmann (1849-1904).
Eigenh. Brief mit U. Berlin, 29. VI. 1882.
1 S. auf gefalt. Doppelblatt. Gr.-8vo. Beiliegend eh. adress. Umschlag (150 x 128 mm) mit rotem Lacksiegel. An den Wiener Bürstenlieferanten Alexander Thanner: "Bitte schicken Sie 4 großlöcherige Schwämme mittlerer Größe, höchstens zu 3 Gulden das Stück, gut gereinigt nach: Varzin in Pommern am Frau Fürstin Bismarck. Mit den einl. 37 fl. ist mein bisheriges Conto meines Wissens saldirt. Ergebenst [...]". - Zwischen 1882 und 1889 wurde Herbert Bismarck von seinem Vater beauftragt, mehrere Sonderkommissionen in London durchzuführen, wo die Zukunft Ägyptens und die des deutsch-englischen Verhältnisses zu klären war. - Im Umschlag Briefmarken ausgeschnitten. Spuren alter Faltung.
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Bismarck, Otto von, deutscher Politiker und Staatsmann (1815-1898).
Kuvert mit eigenh. Adresse. [Posteingangsstempel "Bonn", 6. IV. 1882].
3 Zeilen. Qu.-8vo. (157 x 111 mm). An "Herrn Professor Dr. C. Binz [...] Bonn". - Binz war Pharmakologe und Medizinhistoriker. Er gründete 1869 das Bonner Pharmakologische Institut. - Briefmarke gänzlich und Poststempel teilweise ausgeschnitten. Oberer Rand des Kuverts teilweise ausgerissen durch Öffnung.
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Bitter, Carl Hermann, Staatmanns und Musikschriftsteller (1813-1885).
Eigenh. Brief mit U. Schleswig, 12. III. 1872.
1 S. Gr.-8vo. An einen namentlich nicht genannten Freund: "Der 16te ist für mich, zu meinem tiefsten Leid. Wofür eine Dringlichkeit wegen des an diesem Tage stattfindenden u. mir obliegenden Revision der Regierungshaupthsachen. Sobald ich irgend kann, sehe ich Ihr neues Werk, dem ich nun [...] herzliches Gedeihen wünschen muß. Bestellen Sie das Billet für mich ab. Wie gern hätte ich es benutzt. Freundschaftlichen Gruß. In größester Eile. [...]". - Bitter arbeitete 1871 als Regierungspräsident in Posen, 1872 in Schleswig und 1876 in Düsseldorf. Von 1879 bis 1882 war Bitter Bismarcks Minister der Finanzen. Neben seiner ausgedehnten politischen Tätigkeit verfasste Bitter zahlreiche musikhistorisch-biographische Werke, wobei er sich in seinen intensivsten Studien der "Biographie Karl Philipp Emanuel Bach's und Friedemann Bach's und seiner Brüder" (Berlin, 1865) widmete. - Auf Briefpapier mit gepr. Namen "S. H. Bitter".
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Blanqui, Louis A., French revolutionary, socialist and publicist (1805-1881).
Autograph letter signed. No place, 26 June (no year).
1 p. on bifolium. Large 8vo. With autograph address verso (folded for mailing). To his friend Martin, in response to an invitation and explaining that they should be at the exhibition in the morning and arrive at a particular place in the evening: "J'arrive et je trouve votre gracieuse invitation. [...] il faut être à l'exposition du martin au soir et finir au [...]. Vous savez ce que c'est que d'être juge [...]". - Blanqui fought in several armed rebellions and spent 33 years of his life in prison. He wrote the astronomical work "L'Eternité par les astres" (1872). - Tear due to opening of the letter. A spot of adhesive residue.
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